Zur Messung des Wohlstands in Großstädten Überlegungen für ein Indikatorenset

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1 Hauptbeiträge Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 3/2011 Werner Münzenmaier 1 Zur Messung des Wohlstands in Großstädten Überlegungen für ein Indikatorenset Materieller Wohlstand gemessen am Bruttoinlandsprodukt 94 Bruttoinlandsprodukt (BIP) geeigneter Indikator für materiellen Wohlstand Wirtschaftswachstum schafft Arbeitsplätze, erhöht Einkommen und Konsummöglichkeiten, hat aber auch Nebenwirkungen im Zuge des globalen Wettbewerbs z. B. bezüglich Einkommensverteilung und Umweltbelastung Nebeneffekte können über umfassendere Wohlfahrtsmessung eingefangen werden Prominenter Befürworter: Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission Der Wohlstand einer Gesellschaft wurde lange Zeit überwiegend mit dem materiellen Wohlstand gleichgesetzt, also dem Umfang von Gütern und Diensten, die in einem Wirtschaftsgebiet erzeugt werden beziehungsweise zur Verteilung und Verwendung zur Verfügung stehen. Der geeignete Indikator zur Messung des so definierten materiellen Wohlstands ist das Bruttoinlandsprodukt, das den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebiets während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen umfasst 2. Je größer das Bruttoinlandsprodukt ist, desto reicher ist eine Volkswirtschaft, desto mehr steht den dort lebenden Menschen an Einkommen und an Konsummöglichkeiten zur Verfügung. Und je kräftiger das Wirtschaftswachstum ausfällt, desto eher können neue Arbeitsplätze geschaffen werden, desto mehr steht dem Staat an zusätzlichen Möglichkeiten zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben zur Verfügung, desto umfangreicher sind öffentliche und private Gestaltungsmöglichkeiten. Gerade in hoch entwickelten Staaten, die auf eine längere Zeit wirtschaftlichen Wachstums zurückblicken können und ein hohes Niveau des Bruttoinlandsprodukts erreicht haben, ist die Erarbeitung materieller Erfolge, ja das Wirtschaftswachstum an sich, mit gesellschaftlich durchaus problematischen Nebenwirkungen verknüpft. So kann der Zwang zu stetigen Produktivitätsfortschritten im Zuge des globalen Wettbewerbs zu Arbeitsplatzverlusten führen, die sich auf bestimmte Branchen oder Tätigkeiten konzentrieren und in deren Folge ganze Bevölkerungsschichten vom wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen werden und verarmen; das heißt ein hohes Wirtschaftswachstum kann die Einkommensungleichheit über ein erträgliches Maß hinaus verschärfen, wodurch die gesellschaftliche Ausgrenzung eines erheblichen Teils der Bevölkerung voranschreitet. Ebenso kann mit Wirtschaftswachstum, vor allem ohne wirksame Gegenmaßnahmen, eine zunehmende Belastung der Umwelt verbunden sein. Notwendige Ergänzungen durch weitere Indikatoren Gerade in den letzten Jahren wird deshalb von der Wissenschaft die Entwicklung einer umfassenderen Wohlfahrtsmessung in Angriff genommen, mit der nachvollzogen werden kann, inwieweit die genannten Nebeneffekte konkret eingetreten sind beziehungsweise durch geeignete Gegenmaßnahmen gemildert werden können. Solchen Fragen hat sich beispielsweise die Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission angenommen mit dem Ziel, ein statistisches Messinstrument zu entwickeln, das über das Bruttoinlandsprodukt hinaus den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Fortschritt adäquat abbilden kann.

2 Gemeinsame Aufgabe von Wissenschaft und Statistik Die Bereitstellung praktikabler Wohlstandsindikatoren stellt damit eine neue Herausforderung der amtlichen Statistik dar. Entsprechend hat sich im November 2010 das 19. Wissenschaftliche Kolloquium, das vom Statistischen Bundesamt gemeinsam mit der Deutschen Statistischen Gesellschaft durchgeführt wurde, mit dem Thema Wohlfahrtsmessung Beiträge aus Wissenschaft und amtlicher Statistik zum Stiglitz-Sen-Fitoussi-Report befasst 3. Indikatorenset des Denkwerks Zukunft : Das Wohlstandsquartett Denkwerk Zukunft hat gesellschaftliche Erfordernisse und inhaltliche Bedingungen für ein Wohlstandsmaß formuliert Es muss wirtschaftliche, gesellschaftliche, ökologische, zeitliche und räumliche Dimensionen erfassen... Schon mit konkreten Vorschlägen kann das Denkwerk Zukunft Stiftung kulturelle Erneuerung aufwarten, das sich in einer grundlegenden Studie mit der Frage beschäftigt hat, wie der Wohlstand einer Gesellschaft umfassend, das heißt unter Einschluss nicht-materieller Komponenten, sinnvoll und praktikabel gemessen werden kann 4. In der Studie werden zum Einen die gesellschaftlichen Erfordernisse einer Ergänzung des Bruttoinlandsprodukts um Indikatoren der Einkommensverteilung, der gesellschaftlichen Teilhabe und der Ökologie herausgearbeitet, zum Anderen werden inhaltliche Bedingungen für eine sachgerechte Wohlstandsmessung dargelegt; danach muss ein Wohlstandsmaß verschiedene Dimensionen erfassen, nämlich in wirtschaftlicher Dimension den materiellen Wohlstand auf gesellschaftlicher und individueller Ebene, in gesellschaftlicher Dimension den sozialen Zusammenhalt sowie Gesundheit und Sicherheit, in ökologischer Dimension den Ressourcen- und Naturverbrauch, in zeitlicher Dimension die intertemporale Verteilung des Wohlstands, in räumlicher Dimension die internationale beziehungsweise interregionale Verteilung des Wohlstands sowie Aspekten wie schlüssiger Herleitung, praktischer Erprobung, guter Datenqualität und Vergleichbarkeit genügen Denkwerk Zukunft schlägt Einkommensverteilung, gesellschaftliche Ausgrenzung und ökologischen Fußabdruck als Ergänzung zum BIP vor Ein Wohlstandsmaß muss weiterhin methodischen Bedingungen genügen, so einer schlüssigen und nachvollziehbaren Herleitung und praktischen Erprobung, einer guten Datenqualität und -verfügbarkeit sowie einer internationalen beziehungsweise interregionalen Vergleichbarkeit von Daten und Verfahren. Schließlich muss ein solches Wohlstandsmaß gut kommunizierbar sein und zur Herleitung politischer Handlungsempfehlungen taugen. Im Ergebnis werden in der Studie dem Bruttoinlandsprodukt je Einwohner als gängigem Indikator für den materiellen Wohlstand drei weitere Indikatoren zur Seite gestellt, nämlich die Verteilung der verfügbaren Einkommen anhand der so genannten 80/20- Relation (Verhältnis der Einkommen des oberen Fünftels zu den Einkommen des unteren Fünftels einer Gemeinschaft), die gesellschaftliche Ausgrenzungsquote, also des Teils einer Gemeinschaft, der sich gemäß einer EU-weiten Umfrage von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlt, den ökologischen Fußabdruck im Verhältnis zur globalen Biokapazität; es handelt sich hierbei um ein Nachhaltigkeitsmaß, das die biologisch produktiven Land- und Wasserflächen misst, die zur Produktion konsumierbarer Güter und Dienste beziehungsweise zur Absorption der dabei anfallenden Reststoffe benötigt werden. Diese vier Indikatoren bilden das in der Ausarbeitung so genannte Wohlstandsquartett.

3 Ergebnisse für Deutschland 96 Untersuchung zeigt für Deutschland hohe Wirtschaftskraft, problematische Einkommensverteilung und dennoch intakte, solidarische Gesellschaft sowie effizienten Einsatz natürlicher Ressourcen Übertragung einer solchen Wohlstandsmessung auf deutsche Großstädte erfordert anders geartete Indikatoren BIP je Einwohner ist adäquater Maßstab für das materielle Wohlstandsniveau eines Staates,... Im empirischen Teil der Untersuchung wird dargelegt, wo Deutschland bei den vier Indikatoren im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten steht, und zwar aktuell je nach Datenverfügbarkeit in den Jahren 2009, 2008 oder 2007 wie auch in der Entwicklung seit 1995 beziehungsweise Danach schneidet Deutschland im Vergleich der 27 EU-Staaten relativ gut ab: Die Wirtschaftskraft Deutschlands ist trotz verschiedener Belastungen, wie Alterung der Bevölkerung und Anpassungslasten infolge der Deutschen Einheit, überdurchschnittlich hoch. Problematisch ist dagegen die Einkommensverteilung, für die eine relativ hohe 80/20-Relation gemessen wird, das heißt das Erwirtschaftete kommt in Deutschland den wirtschaftlich Starken überproportional stark zugute, während die wirtschaftlich Schwachen weniger zur Verfügung haben als in anderen vergleichbaren Staaten; problematisch ist dabei vor allem die Entwicklung in den letzten Jahren. Gerade vor diesem Hintergrund ist bemerkenswert, dass der Anteil derjenigen, die sich in Deutschland von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen, im EU-Vergleich unterdurchschnittlich ausgeprägt ist, das heißt die deutsche Gesellschaft kann trotz eines Auseinanderdriftens in materieller Hinsicht als relativ intakt und solidarisch betrachtet werden. Der Einsatz natürlicher Ressourcen ist in Deutschland zwar hoch und kann insoweit zu einer Belastung künftigen Wirtschaftens und Lebens werden, aber er ist überdurchschnittlich effizient. Wohlstandsindikatoren für deutsche Großstädte Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, inwieweit diese vier Elemente einer umfassenden Wohlfahrtsmessung auch für deutsche Großstädte herangezogen werden können. Damit könnten auch die in verschiedenen Beiträgen dieser Zeitschrift vorgenommenen Städtevergleiche anhand des Bruttoinlandsprodukts oder anderer Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen mit Bezug auf den materiellen Wohlstand entsprechend ergänzt werden. Wichtigstes Kriterium der hierfür zu treffenden Indikatorenauswahl ist die Verfügbarkeit solcher Daten für kreisfreie Städte. Im Vergleich zu den vom Denkwerk Zukunft ausgewählten Indikatoren müssen für größere Städte außerdem zum Teil abweichende Kriterien gelten, die entweder eine Berücksichtigung mehrerer Indikatoren für einen bestimmten Sachverhalt erforderlich machen, die Verwendung einer etwas anderen Datenquelle nahelegen oder zu Abstrichen bezüglich der Aussagekraft führen können: 1. Materielles Wohlstandsniveau (ökonomische Dimension) Für einen größeren Staat oder ein großes Flächenland ist das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner zweifelsohne eine sehr geeignete Größe zur Messung des materiellen Wohlstands. Zwar werden, worauf das Denkwerk Zukunft hinweist, mit dieser Größe keine Aussagen über die Verteilung der Güter und Dienste getroffen und es werden Tätigkeiten wie Hausarbeit oder ehrenamtliches Engagement nicht erfasst. Da aber in entwickelten Volkswirtschaften mehr als drei Viertel der konsumierten Güter und Dienste über den Markt beziehungsweise durch den Staat erwirtschaftet werden und diese Leistungen über das Bruttoinlandsprodukt methodisch schlüssig, auf guter Datengrundlage und international vergleichbar erfasst werden, können so das Denkwerk Zukunft über diesen Indikator die Wirtschaftskraft und der materielle Wohlstand einer Bevölkerung adäquat abgebildet werden. Schließlich steht das Bruttoinlandsprodukt als zentrale Kenngröße für wirtschaft- und fiskal-

4 politisches Handeln und stellt einen trotz aller Komplexität leicht verständlichen und gut kommunizierbaren Wirtschaftsindikator dar.... aber nicht für Städte wegen der Pendlerproblematik Deshalb werden hier andere Größen der VGR herangezogen:... BIP je Erwerbstätigen,... Für Städte, deren administrativ gezogenen Grenzen die wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem Umland oft willkürlich durchschneiden, ist das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner eine sehr problematische Größe, weil mit ihr eine produktionsortbezogene Größe, eben das Bruttoinlandsprodukt, zu den Einwohnern als wohnortbezogene Größe ins Verhältnis gesetzt wird. Vor allem bei Städten mit stark ausgeprägten Einpendlerüberschüssen führt dieser Indikator deshalb zu erheblichen Verzerrungen. Aus diesem Grunde werden hier als Messgröße für den materiellen Wohlstand andere Indikatoren herangezogen, die ebenfalls vom Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder nach einheitlichen Methoden für alle Stadtund Landkreise Deutschlands berechnet werden 5. Zum Einen ist dies das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, das auch als Indikator für die Arbeitsproduktivität verwendet wird. In ihm wird die Höhe der gesamtwirtschaftlichen Leistungen einer Region auf die Anzahl der Menschen bezogen, die in dieser Region arbeiten und damit dieses gesamtwirtschaftliche Produkt erzeugen. Primäreinkommen der privaten Haushalte je Einwohner,... Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner Denkwerk Zukunft zieht 80/20-Relation der Einkommensverteilung heran Wirtschaftliche und soziale Bedeutung von Einkommensungleichheit Zum Anderen werden, um auch den materiellen Wohlstand auszudrücken, der den Einwohnern einer Stadt zur Verfügung steht, außerdem zwei Einkommensgrößen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen betrachtet, nämlich das Primäreinkommen und das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner: Das Primäreinkommen der privaten Haushalte umfasst die Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen, die den inländischen privaten Haushalten zugeflossen sind. Zu diesen Einkommen gehören im Einzelnen das Arbeitnehmerentgelt, die Selbstständigeneinkommen der Einzelunternehmen und Selbstständigen, die auch eine Vergütung für die mithelfenden Familienangehörigen enthalten, der Betriebsüberschuss aus der Produktion von Dienstleistungen aus eigen genutztem Wohneigentum sowie die netto empfangenen Vermögenseinkommen. Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte errechnet sich aus dem Primäreinkommen, indem einerseits die monetären Sozialleistungen und sonstigen laufenden Transfers hinzugefügt werden, die seitens der privaten Haushalte überwiegend vom Staat empfangen werden, und andererseits Einkommen- und Vermögensteuern, Sozialbeiträge und sonstige laufende Transfers abgezogen werden, die von den privaten Haushalten zu leisten sind. Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte entspricht damit demjenigen Einkommen, das den privaten Haushalten letztendlich zufließt und für Konsum- oder Sparzwecke verwendet werden kann. 2. Einkommensverteilung beziehungsweise Armut (sozio-ökonomische Dimension) Die vom Denkwerk Zukunft herangezogene Verteilung der verfügbaren Haushaltseinkommen anhand der 80/20-Relation dient der Beurteilung der Frage, ob der materielle Wohlstand vielen oder nur wenigen Menschen einer Gemeinschaft zugute kommt. Dazu werden die Einkommen des oberen Fünftels der Einkommensbezieher zu den Einkommen des unteren Fünftels der Bevölkerung ins Verhältnis gesetzt, ein hoher Wert dieses Indikators zeigt damit eine hohe Einkommensungleichheit an. Mit der Relation 80/20 wird also mit Blick auf die Armutsmessung nicht die absolute, sondern die relative Armut innerhalb einer Gesellschaft ausgedrückt. Eine hohe Einkommensungleichheit kann zu Spannungen innerhalb einer Gesellschaft und zu Unzufriedenheit bis hin zu Verteilungskämpfen führen. Umgekehrt ist gerade in hoch entwickelten Staaten eine gewisse Einkommensungleichheit das Ergebnis, ja die Voraussetzung für Innovation und Produktivität und damit für einen hohen materiellen Wohlstand für alle. 97

5 98 Denkwerk Zukunft verwendet Äquivalenzeinkommen aus EU-SILC, doch für Städte sind die Ergebnisse dieser Erhebung nicht repräsentativ Deshalb werden Daten des Mikrozensus herangezogen Armutsgefährdungsquote ist der Anteil von Personen, die weniger als 60 % des mittleren Einkommens einer Bevölkerung haben Einkommen = Nettoäquivalenzeinkommen, Mittelwert = Median Median aus dem nationalen Durchschnitt und dem Durchschnitt der betreffenden Stadt führen zu unterschiedlichen Ergebnissen und Interpretationen Das Denkwerk Zukunft hat zur Messung der 80/20-Relation die europaweite Erhebung EU-SILC verwendet und konkret das sogenannte äquivalenzgewichtete verfügbare Nettohaushaltseinkommen herangezogen. In diesem Einkommen werden ähnlich dem Verfügbaren Einkommen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen nur Einkommensteile erfasst, die den privaten Haushalten auch tatsächlich für Konsum- und Ersparnisbildung zur Verfügung stehen, außerdem werden dort im Zuge der Äquivalenzgewichtung die unterschiedlichen Bedarfe von Erwachsenen und Kindern beziehungsweise von Ein- und Mehrpersonenhaushalten berücksichtigt. Mit dieser Erhebung können jedoch selbst für größere Städte Deutschlands keine repräsentativen Ergebnisse gewonnen werden, weil die Stichprobe mit gerade Haushalten in Deutschland zu gering ist. Außerdem handelt es sich bei EU-SILC um eine freiwillige Erhebung, bei der sich erfahrungsgemäß die Haushalte der oberen und der unteren Einkommensschichten unterdurchschnittlich stark beteiligen. Für die vorliegende Untersuchung werden deshalb Ergebnisse des Mikrozensus verwendet, einer Erhebung mit Auskunftspflicht, die in Deutschland durch die amtliche Statistik jährlich bei etwa Personen in rund Haushalten durchgeführt wird. Der Mikrozensus erlaubt damit repräsentative Ergebnisse für Großstädte mit mehr als Einwohnern und weist keine systematischen Verzerrungen auf, wie sie für die Erhebung EU-SILC zu vermuten sind. Über den Mikrozensus lassen sich unter anderem Aussagen über die Armutsgefährdung einer Gesellschaft treffen: Nach der Definition der Europäischen Union ist die Armutsgefährdungsquote der Anteil von Personen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens einer entsprechenden Bevölkerung auskommen müssen 6. Grundlage der hier nachgewiesenen Armutsgefährdungsquote ist das im Mikrozensus ermittelte monatliche Haushaltsnettoeinkommen, das mittels einer Äquivalenzskala auf ein bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen pro Person umgerechnet wird, indem das Haushaltsnettoeinkommen durch die Summe der Bedarfsgewichte der im Haushalt lebenden Personen geteilt wird. Die amtliche Statistik verwendet zur Bedarfsgewichtung eine OECD-Skala, wonach die erste erwachsene Person im Haushalt ein Bedarfsgewicht von 1 erhält, jede weitere Person über 14 Jahre ein Bedarfsgewicht von 0,5 und jede Person unter 14 Jahren ein Gewicht von 0,3. Für einen Zweipersonenhaushalt (zwei Erwachsene) errechnet sich entsprechend aus einem Haushaltsnettoeinkommen von 3000 ein Nettoäquivalenzeinkommen von 2000 pro Person (3000 : (1,0 + 0,5) = 2000 ). Über dieses Nettoäquivalenzeinkommen wird ein Median ermittelt, das ist der mittlere Wert einer aufsteigend geordneten Datenreihe. Die Armutsgefährdungsschwelle in Höhe von 60 Prozent des Medians des Äquivalenzeinkommens betrug 2009 in Deutschland 801 und in Baden-Württemberg 871 je Einpersonenhaushalt. Für einen Vierpersonenhaushalt mit zwei Kindern unter 14 Jahren in Baden-Württemberg ergibt sich hieraus eine Armutsgefährdungsschwelle in Höhe von rund 1830, errechnet aus 871 x (1,0 + 0,5 + 0,3 + 0,3). Die Armutsgefährdungsschwelle der in einer Stadt lebenden Menschen kann auf der Grundlage der Medianwerte aus dem Äquivalenzeinkommen entweder des nationalen Durchschnitts oder auch des Durchschnitts in der jeweiligen Stadt berechnet werden 7. Je stärker der Wert des Durchschnittseinkommens der Stadt vom nationalen Durchschnitt abweicht, um so unterschiedlicher sind die Armutsgefährdungsschwellen beziehungsweise -quoten der jeweiligen Stadt. Denn aufgrund der Unterschiede im Einkommen wie auch im Preisniveau etwa für Mieten, Lebensmittel oder Dienstleistungen liegt die Armutsgefährdungsschwelle beispielsweise in ostdeutschen Ländern (vor allem Mecklenburg-Vorpommern: 677 je Einpersonenhaushalt) niedriger als in Hamburg oder in Baden-Württemberg mit jeweils 871 je Einpersonenhaushalt. Entsprechend wird in einer Stadt mit überdurch-

6 schnittlich hohem Haushaltsnettoeinkommen, also zum Beispiel Stuttgart, die Armutsgefährdungsquote in Bezug auf den Bundesmedian geringer ausfallen als mit Bezug auf den Median der jeweiligen Stadt. Für Städte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, etwa Berlin, ist dies umgekehrt. 3. Gesellschaftliche Ausgrenzung (gesellschaftliche Dimension) Gesellschaftliche Ausgrenzung und ihre Ursachen Denkwerk Zukunft verwendet Ergebnisse des Eurobarometers zur Darlegung des gefühlten Wohlbefindens Diese Befragung erlaubt jedoch keine Situationsbeschreibung für Städte Deshalb werden Ergebnisse der Urban- Audit-Befragung herangezogen Fragen zur Armut und zur Ausländer-integration werden betrachtet Beeinträchtigtes Ökosystem mindert materiellen und immateriellen Wohlstand auf unterschiedliche Weise Denkwerk Zukunft verwendet ökologischen Fußabdruck Mit der gesellschaftlichen Ausgrenzungsquote möchte das Denkwerk Zukunft den Teil der Bevölkerung erfassen, der sich von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlt. Relative materielle Armut oder eine hohe Einkommensungleichheit, wie sie in der 80/20-Relation zum Ausdruck kommt, kann dabei durchaus ein Grund für gesellschaftliche Ausgeschlossenheit sein. Umgekehrt können in einer solidarischen Gesellschaft Verluste im materiellen Bereich durch gute zwischenmenschliche Beziehungen oder ausgeprägte gesellschaftliche Einbindungen ausgeglichen werden. Bei der Frage nach der gesellschaftlichen Ausgrenzung handelt es sich, anders als bei den beiden bereits diskutierten Indikatoren, um subjektive Einschätzungen der betroffenen Menschen, die damit Informationen über ihr gefühltes Wohlbefinden oder die erlebte Lebensqualität zum Ausdruck bringen. Das Denkwerk Zukunft verwendet hierfür das sogenannte Eurobarometer, das ist eine Bevölkerungsbefragung, die seit 1973 im Auftrag der EU-Kommission in allen Mitgliedstaaten der EU in halbjährlichem Rhythmus durchgeführt wird. Im Eurobarometer werden vor allem Fragen zu den Bereichen soziale Lage, Gesundheit, Minderheiten, Kultur und Politik gefragt. Das Eurobarometer nimmt vornehmlich die Verhältnisse in den EU-Mitgliedstaaten in den Blick, es erlaubt keine Darstellung für einzelne Städte. Ergebnisse für Städte sind jedoch über Meinungsbefragungen zu erhalten, die im Rahmen des Urban- Audit-Projekts in verschiedenen europäischen Städten durchgeführt werden. Eine solche Meinungsbefragung wurde erstmalig im Januar 2004 in 31 Städten in den damals 15 Mitgliedstaaten der EU durchgeführt, an der Meinungsbefragung des Jahres 2009 haben sich bereits 75 europäische Städte beteiligt, darunter 20 Städte Deutschlands. Einzelheiten der 2009 zum dritten Mal durchgeführten Urban-Audit-Befragung sind in einem Beitrag dieser Schriftenreihe ausführlich beschrieben 8. Dort sind auch die Städte in Deutschland benannt, die in diese Untersuchung einbezogen wurden. Leider bezieht sie sich nur auf 11 der 15 Städte mit mehr als Einwohnern, nicht erfasst sind die Großstädte Hannover, Bremen, Dresden und Duisburg. Als Indikatoren, die für eine gesellschaftliche Ausgrenzung stehen, werden hier die Antworten von zwei Fragen verwendet, das ist zum Einen die Frage Ist die Armut in der Stadt ein Problem?, zum Anderen die Frage Sind Ausländer, die in der Stadt leben, dort gut integriert?. 4. Natur- und Ressourcenverbrauch (ökologische Dimension) Das Ökosystem, in dem die Menschen leben und von dem sie umgeben sind, kann in seiner Funktionsfähigkeit beeinträchtigt sein und mindert dann sowohl den materiellen als auch den immateriellen Wohlstand einer Gesellschaft. Das Denkwerk Zukunft nennt als Beispiel für materielle Verluste die Überschwemmung von Siedlungsgebieten aufgrund versiegelter Flussauen oder eine zunehmende Umweltverschmutzung, für die Fahrverbote verhängt oder Filtersysteme installiert werden, außerdem die Beeinträchtigung des immateriellen Wohlstands durch die Schädigung der Gesundheit in Form von Abgasen oder das Schmälern der Freude an Naturerlebnissen durch Flächenversiegelung und Landschaftszersiedlung. Als Indikator für einen solchen Natur- und Ressourcenverbrauch verwendet das Denkwerk Zukunft den so genannten ökologischen Fußabdruck. Dieser misst 99

7 unter anderem die Wald-, Ackerland- und Siedlungsfläche, die eine Bevölkerung für die Produktion der von ihr konsumierten Güter und Dienste sowie die Absorption der dabei erzeugten Emissionen benötigt. Eingeschlossen sind auch diejenigen Flächen, die beansprucht werden, weil entsprechende Ressourcen und Produkte aus anderen Teilen der Welt bezogen werden. Die so ermittelte Fläche wird dann zur gesamten, innerhalb eines Jahres durch das Ökosystem regenerierbaren Biokapazität ins Verhältnis gesetzt, die einem Menschen durchschnittlich zur Verfügung steht. 100 Dieser komplexe Ressourcenindikator erlaubt weltweite Vergleichsdaten, allerdings nicht für Städte Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist zwar eine verfügbare, aber insgesamt doch problematische Ersatzgröße Zusätzlich zum Wohlstandsquartett werden die kommunalen Schulden betrachtet Hohe Verschuldung mindert finanzielle Spielräume jetzt und in der Zukunft Öffentlicher Schuldenstand ist auch Indikator für Nachhaltigkeit und steht neben privatem Reichtum beziehungsweise privater Armut Das Denkwerk Zukunft betrachtet den ökologischen Fußabdruck als derzeit einzigen komplexen Ressourcenindikator, für den weltweit Vergleichsdaten zur Verfügung stehen. Neben diesen und anderen Vorteilen werden allerdings auch verschiedene methodische Nachteile genannt, so das Ausklammern der Auswirkungen des Konsums auf das Wasser. Mehr noch als bei allen anderen hier untersuchten Indikatoren des materiellen oder immateriellen Wohlstands ist eine Ermittlung dieser zentralen ökologischen Maßgröße für Städte nicht möglich. Deshalb wird hier auf den für alle Stadt- und Landkreise ermittelbaren Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Gesamtfläche rekurriert, wie er alle vier Jahre, zuletzt zum 31. Dezember 2008, von der amtlichen Statistik über die Flächenerhebung zur Verfügung gestellt wird 9. Die so errechnete Quote stellt natürlich einen deutlich weniger ambitionierten Indikator dar als der ökologische Fußabdruck. Überdies ist bei einer Verwendung für Großstädte zu berücksichtigen, dass die Höhe dieses Anteilswerts auch stark von topografischen oder rein administrativen Gegebenheiten beeinflusst wird, nämlich in welchem Umfang eher ländlich strukturierte Vororte zum Gebiet einer Großstadt gehören. Insoweit dürfte dieser Indikator unter ökologischen Gesichtspunkten hauptsächlich im intertemporalen Vergleich aussagefähig sein. 5. Kommunale Schulden je Einwohner (fiskalische Dimension) Als ein weiterer Indikator wird hier die Verschuldung der Städte aufgenommen, und zwar gemessen am Schuldenstand der Gemeinden einschließlich ihrer rechtlich unselbstständigen Einrichtungen zum 31. Dezember Die Ergänzung der genannten vier Indikatoren in Anlehnung an das Wohlstandsquartett um die kommunale Verschuldung erscheint aus mehreren Gründen sinnvoll: Die Höhe der Verschuldung einer Kommune prägt das öffentliche Leben der dort wohnenden Menschen in der Gegenwart und noch mehr in der Zukunft in erheblichem Maße. Eine hoch verschuldete Stadt hat einen entsprechend eng begrenzten finanziellen Spielraum und kann deshalb viele öffentliche Aufgaben, vor allem rechtlich nicht vorgeschriebener, also freiwilliger Art, nicht oder nur unzureichend erfüllen. Dies mindert die Wohlfahrt und den Wohlstand der dort wohnenden Menschen. Sie hat außerdem erhebliche Auswirkungen auf das Leben künftiger Generationen, die für Zins und Tilgung der aufgelaufenen Schulden aufkommen müssen und damit entsprechend weniger öffentliche Leistungen für die von ihnen aufzubringenden Steuern und Gebühren erhalten werden. Mit Blick auf die Generationengerechtigkeit ist die Verschuldung damit auch ein Indikator für die Nachhaltigkeit politischen Handelns und steht insoweit gleichsam auf einer Linie mit ökologischen Indikatoren. Außerdem wird über die öffentliche Verschuldung der Aspekt privaten Reichtums beziehungsweise privater Armut ergänzt, wie dies in den hier betrachteten Indikatoren mit ökonomischer Dimension (Bruttoinlandsprodukt je Einwohner oder je Erwerbstätigen, Einkommen je Einwohner) und mit sozio-ökonomischer Dimension (Armutsgefährdungsquote) zum Ausdruck kommt.

8 Erste Ergebnisse für Stuttgart und andere Großstädte Wie mehrfach angedeutet hat der vorliegende Beitrag die Darstellung von Wohlstandsindikatoren für Großstädte zum Gegenstand. Ergebnisse der ausgewählten Indikatoren für die 15 größten deutschen Städte Für drei Indikatoren gibt es keine Daten für alle 15 Städte Die 15 größten Städte Deutschlands, nämlich diejenigen mit mehr als Einwohnern, sind in Tabelle 1 entsprechend der Höhe ihrer Einwohnerzahl im Jahr 2009 aufgelistet. Dort sind auch die vorstehend diskutierten Indikatoren für diese Städte zusammengestellt, und zwar für das jeweils aktuellste zur Verfügung stehende Jahr. Leider können diese Indikatoren nicht für alle 15 Städte dargelegt werden: Die Urban-Audit-Befragung lässt wie erwähnt die Städte Hannover, Bremen, Dresden und Duisburg außer Betracht. Die kommunalen Schulden sind für die Städte Berlin, Hamburg und Bremen nicht nachweisbar, da für Stadtstaaten keine Trennung in staatliche und kommunale Schulden möglich ist. Erste Analysen für Stuttgart unter den Großstädten Im Sinne einer ersten Auswertung wird nachfolgend die Situation der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart bezüglich dieser Indikatoren im Reigen der deutschen Großstädte kurz skizziert. Eine ausführlichere Untersuchung ist für einen späteren Beitrag im Rahmen dieser Schriftenreihe vorgesehen. Tabelle 1: Sozio-ökonomische Indikatoren deutscher Großstädte 101 Stadt Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen Primäreinkommen Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner Armutsgefährdungsquote auf der Basisvon Bundesmedian Stadtmedian Armut ist in der Stadt ein Problem Ausländer sind in der Stadt gut integriert Kommunale Schulden je Einwohner 1 am 31. Dezember Anteil Siedlungsund Verkehrsflächen an der Gesamtfläche je Erwerbstätigen je Einwohner % Punkte 2 je Einwohner % Berlin ,0 14, ,9 Hamburg ,0 18, ,5 München ,9 17, ,8 74,7 Köln ,4 18, ,7 60,9 Frankfurt/Main ,7 18, ,2 57,6 Düsseldorf ,1 16, ,9 59,2 Stuttgart ,7 19, ,4 51,3 Hannover ,6 20, ,3 68,0 Nürnberg ,8 16, ,1 58,8 Bremen ,5 16,7 58,1 Essen ,8 17, ,6 67,7 Dresden ,3 16,3 95,3 39,9 Dortmund ,2 17, ,4 58,9 Leipzig ,2 19, ,3 49,5 Duisburg ,9 14, ,6 60,7 Deutschland ,6 987,4 13,2 1 Ohne Stadtstaaten. 2 Je höher der Wert, um so positiver wird die Situation in der Stadt eingeschätzt. Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt

9 102 Beim materiellen Wohlstand liegt Stuttgart im oberen Drittel Armutsgefährdungsquote auf Basis Bundesmedian spiegelt für Stuttgart die Höhe von Wirtschaftskraft und Einkommen wider Aber bei Median auf Basis der jeweiligen Stadt liegt Stuttgart bei Armutsgefährdung auf vorletztem Platz Trotz hoher relativer Armut ist gefühlte Armut in Stuttgart besonders gering Auch bei Ausländerintegration liegt Stuttgart ganz vorne Stuttgart hat nach Dresden und Düsseldorf den niedrigsten Stand der kommunalen Verschuldung Stuttgart weist unter den westdeutschen Städten die geringste Versiegelung seiner Fläche auf Beim materiellen Wohlstand kann Stuttgart überdurchschnittlich hohe Werte aufweisen und liegt unter den 15 deutschen Großstädten im oberen Drittel: Beim Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen belegte Stuttgart 2008 mit je Erwerbstätigen Rang fünf hinter Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München, beim Primäreinkommen und beim Verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte ist es mit beziehungsweise sogar Platz vier hinter Hamburg, München und Düsseldorf diese in jeweils unterschiedlicher Reihenfolge. Soweit sich die Armutsgefährdungsschwelle am Bundesmedian orientiert, folgen die Armutsgefährdungsquoten der ersten fünf Städte dem Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen beziehungsweise den Primäreinkommen je Einwohner. So erreichten 2009 gerade 14,7 Prozent der Haushalte Stuttgarts ein Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen, das unter dem entsprechend ermittelten bundesdeutschen mittleren Wert lag; lediglich die Städte München, Düsseldorf und Hamburg hatten etwas niedrigere Armutsgefährdungsquoten aufzuweisen. Gemeinsam mit Frankfurt am Main hat Stuttgart den bundesdeutschen Durchschnittswert in Höhe von 14,6 Prozent praktisch erreicht. Ganz anders sieht die Situation aus, wenn der Median der jeweiligen Stadt als Bezugsgröße gewählt wird. In dieser Hinsicht weist Stuttgart mit 19,5 Prozent nach Hannover (20,6 %) die höchste Armutsgefährdungsquote auf, das heißt fast ein Fünftel aller privaten Haushalte der Landeshauptstadt Stuttgart musste 2009 mit einem Einkommen auskommen, das 60 Prozent oder weniger des mittleren Einkommens Stuttgarts erreicht. Obwohl also die relative Armut innerhalb Stuttgarts verhältnismäßig groß ist, stellt Stuttgart unter allen elf Großstädten, für die entsprechende Information zur Verfügung stehen, erstaunlicherweise diejenige Stadt dar, in der die Armut im geringsten Maße als Problem angesehen wird: Der positiv skalierte Index mit standardisierten Differenzwerten zwischen 0 und 100 erreichte 2009 in Stuttgart mit 51 Punkten den höchsten Wert aller deutschen Großstädte. Die gefühlte Armut ist also in der baden-württembergischen Landeshauptstadt deutlich geringer als die über Einkommensvergleiche gemessene relative Armutsgefährdung innerhalb der Stadt. Damit korrespondiert, dass in Stuttgart die Ausländerintegration unter allen betrachteten Städten als besonders gut vorangeschritten angesehen wird die entsprechende Punktzahl der Urban-Audit-Befragung war 2009 in Stuttgart auch bei diesem Indikator mit 62 Punkten unter allen deutschen Großstädten am höchsten. Gemessen am bundesdeutschen Mittelwert ist in Stuttgart nicht nur das den Menschen zur Verfügung stehende Einkommen verhältnismäßig hoch beziehungsweise die Armutsgefährdung relativ niedrig, auch bezüglich der öffentlichen Verschuldung steht die Stadt Stuttgart recht gut da. Mit einem Wert von knapp 1010 je Einwohner lag die kommunale Verschuldung der Stadt einschließlich ihrer rechtlich unselbstständigen Einrichtungen Ende 2009 nur relativ geringfügig über dem Durchschnitt aller Gemeinden Deutschlands (990 je Einwohner). Unter den zwölf Großstädten mit entsprechenden Daten war die Verschuldung mit Ausnahme der Städte Dresden und Düsseldorf deutlich höher ausgeprägt. Schließlich kann die Stadt Stuttgart unter allen westdeutschen Städten als die am wenigsten versiegelte Großstadt betrachtet werden - der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche betrug 2008 mit 51,3 Prozent nur gut die Hälfte der Gesamtfläche der Stadt. Lediglich in den beiden ostdeutschen Städten Dresden (39,9 %) und Leipzig (49,5 %) wurde ein noch niedrigerer Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche gemessen. Autor: Dr. Werner Münzenmaier Telefon: (0711) werner.muenzenmaier@fm.bwl.de

10 1 Dr. Werner Münzenmaier war Referent im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und dort unter anderem für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zuständig. 2 Das Bruttoinlandsprodukt ergibt sich, vereinfacht ausgedrückt, aus dem Bruttoproduktionswert zu Herstellungspreisen abzüglich der Vorleistungen zu Anschaffungspreisen und repräsentiert somit das Ausmaß der in einer bestimmten Periode neu geschaffenen Werte. 3 Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Wohlfahrtsmessung Beiträge aus Wissenschaft und amtlicher Statistik zum Stiglitz-Sen-Fitoussi-Report, 19. Wissenschaftliches Kolloquium gemeinsam mit der Deutschen Statistischen Gesellschaft, Dezember 2010, Wiesbaden (Programmheft); vgl. auch Braakmann, Albert: Zur Wachstums- und Wohlfahrtsmessung Die Vorschläge der Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission und der Initiative "BIP und mehr", in: Wirtschaft und Statistik, Jahrgang 2010, Monatsheft 7, S Vgl. hierzu und im Folgenden: Wahl, Stefanie /Schulte, Martin/Butzmann, Elias: Das Wohlstandsquartett: Zur Messung des Wohlstands in Deutschland und anderen früh industrialisierten Ländern, herausgegeben vom Denkwerk Zukunft Stiftung kulturelle Erneuerung, Bonn Vgl. Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" (Hrsg.): Bruttoinlandsprodukt, Bruttowertschöpfung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands 1992 und 1994 bis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, Reihe 2, Band 1, Stuttgart 2010; derselbe: Einkommen der privaten Haushalte in den kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands 1995 bis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, Reihe 2, Band 3, Stuttgart Die nachfolgenden Ausführungen lehnen sich an zwei Aufsätze des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg an, die sich mit diesen Fragen ausführlich beschäftigt haben: vgl. Krentz, Ariane: Armutsgefährdung in Baden-Württemberg; dieselbe: Ermittlung der Armutsgefährdungsquoten und Armutsgefährdungsschwellen Methodische Grundlagen zur Messung von Armut, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, Jahrgang 2011, Monatsheft 1, S bzw. S. 16/17. 7 Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Armut und soziale Ausgrenzung Armutsgefährdung nach tiefer regionaler Gliederung: Armutsgefährdungsquoten der Großstädte, Wiesbaden Vgl. Schöb, Anke: Stuttgart im europäischen Städtevergleich Ergebnisse der dritten europäischen Urban Audit-Befragung 2009, in: Statistik und Informationsmanagement, 69. Jahrgang (2010), Monatsheft 11, S Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Allgemeine Flächennutzung Fachserie 3, Reihe Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Schulden der öffentlichen Haushalte Fachserie 14, Reihe

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