Neckar-Odenwald-Kreis

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1 Neckar-Odenwald-Kreis Haßmersheim L 528 ohne Radverkehrsanlagen, Poller an L 588 Der problematische Abschnitt an der L 528 beginnt bereits im Landkreis Heilbronn. Auf der gesamten Länge sind keine Radverkehrsanlagen vorhanden. Durch die schlechte Oberflächenqualität der Straße ist als sicherheitssteigernder Faktor die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h reduziert. Auch die Verkehrsbelastung ist gering. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 173

2 Der schmale Straßenzuschnitt, die Böschung und die Leitplanken verstärken aber das Grundproblem des ungeschützten Fahrens auf der Fahrbahn. Die Fotos zeigen, dass bei der schnurgeraden Führung der L 528 auch hohe Geschwindigkeiten der Kraftfahrzeuge möglich sind. Kreisübergreifend sollte ein separater Weg neben der L 528 gebaut werden. Auf der Neckarseite ist dafür theoretisch genügend Raum vorhanden: zunächst sind es im Landkreis Heilbronn Wiesen und Felder, danach die breiten Kaianlagen der Schleuse. Hier könnte man sich sehr gut einen 2,5 Meter breiten asphaltierten Fuß/-Radweg vorstellen, der durch die Leitplanke von der Fahrbahn getrennt ist. Am Beginn des separaten Radweges nach Neckarmühlbach gibt es eine Gefahrenstelle durch zwei Poller, deren reflektierende Beklebung defekt ist. Die Poller erscheinen grundsätzlich überflüssig, da der Weg direkt parallel zur Landesstraße verläuft. Für Kraftfahrzeuge besteht damit überhaupt kein Grund, diesen Weg zu benutzen. Diese Poller sollten ersatzlos demontiert werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 174

3 Haßmersheim Ortsdurchfahrt T 50 ohne Radverkehrsanlagen In der Ortsdurchfahrt Neckarmühlbach werden Radfahrer auf der Fahrbahn geführt. Sehr gut ist, dass der separate Radweg in Richtung Gundelsheim (Foto Folgeseite links) schon deutlich vor dem Ortsausgang beginnt. Damit haben die Kraftfahrzeuge dort noch niedrigere Geschwindigkeiten. Da Radfahrer in Richtung Gundelsheim (Gegenrichtung zum Foto) zum Erreichen des Weges die Landesstraße queren müssen, wären zusätzlich zur Beschilderung Warnschilder für die Kraftfahrzeuge sowie auch Piktogramme auf der Fahrbahn eine sinnvolle Ergänzung. Neben der höheren Sicherheit für die Radfahrer werden so die Kraftfahrzeugfahrer verstärkt für die Bedeutung der Radroute sensibilisiert. In der Ortsdurchfahrt wäre es zudem wünschenswert, wenn flächendeckend Tempo 30 an dieser Hauptroute angeordnet wäre. Zumindest aber sollte der Einsatz von Schutzstreifen oder das einfache Aufbringen von Fahrradpiktogrammen auf der Fahrbahn umgesetzt werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 175

4 Zwischen dem Ortsausgang Neckarmühlbach und dem Beginn des separaten Radweges sind ca. 50 Meter Distanz auf der Straße zu überwinden (der Beginn ist im Bild markiert). Hier sind 100 km/h die zulässige Höchstgeschwindigkeit, was für die Radfahrer bei einer Querung der L 588 sehr problematisch ist. Auch die Leitplanken und die damit im Notfall fehlende Ausweichmöglichkeit sind problematisch. Solange nur das kurze Stück Radweg fertig ist, sollten die Radfahrer in Fahrtrichtung Süden hier auf der Fahrbahn bleiben. Das ist deutlich sicherer, als auf ca. 300 Meter Strecke zweimal die Fahrbahn queren zu müssen. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 176

5 Ein neuer und durchgängiger Radweg in Richtung Haßmerheim ist geplant und soll auch zeitnah umgesetzt werden. Damit wäre eine sehr große Schwachstelle am Neckartal-Radweg nachhaltig verbessert. Vor dem aktuellen Abzweig nach Haßmerheim (Foto rechts unten) ist aufgrund der Radfahrer die Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge tagsüber auf Tempo 60 gesenkt (Foto rechts oben). Das ist eine sehr gute provisorische Maßnahme. Sehr gute Gegebenheiten können jedoch erst durch den Bau des separaten Weges erreicht werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 177

6 Umlaufschranke / Engstelle Grundsätzlich wäre es in Haßmersheim wünschenswert, wenn es eine gute und durchgängige Verbindung direkt am Neckar gäbe und der spürbare Schlenker entfallen könnte. Da hierfür umfangreiche bauliche Aktivitäten notwendig sind, sollte vorerst die Bestandsroute weiter verbessert werden. Am Friedhof gibt es eine Gefahrenstelle durch eine Umlaufschranke (Foto links). Der Weg ist als Fuß/Radweg gewidmet und es ist kein Ziel erkennbar, das nicht über Straßennetz genauso gut erreicht werden könnte. Das Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge muss hier nicht zusätzlich baulich verstärkt werden. Die Umlaufschranke sollte als künstliches Hindernis ersatzlos demontiert werden. Die zweite Engstelle befindet sich am Abzweig zum Sportpatz, wo sich vor einem leerstehenden Gebäude die verfügbare Breite auf 1,75 Meter verringert (Foto rechts). Insbesondere in Anbetracht der höheren Geschwindigkeiten und der Verkehrsmenge auf der direkt angrenzenden Landesstraße wird diese Engstelle zur Gefahrenstelle. Der Weg sollte deshalb unbedingt verbreitert werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 178

7 Haßmersheim-Hochhausen Querung Landesstraße Am Ortsrand von Hochhausen muss die Landesstraße von Radfahrern gequert werden. Die Sichtverhältnisse sind gut, jedoch ist die Höchstgeschwindigkeit trotz der ortsnahen Lage nur auf Tempo 70 reduziert (rot markiert). In der Praxis werden allerdings auf der gut ausgebauten Straße deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielt. Eine Reduzierung der Maximalgeschwindigkeit im bebauten Bereich auf 50 km/h würde für die Anlieger und auch für die Radfahrer einen deutlicher Sicherheitsgewinn bedeuten. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 179

8 Obrigheim Oberflächenschäden Im Bereich des Sportplatzes gibt es einzelne Stellen, bei denen an den Betonplatten Stücke abgeplatzt sind oder sich die Fugen verbreitert haben. Die Oberflächenqualität ist dort nur noch als mäßig zu bezeichnen und sollte ausgebessert werden. Insbesondere bei der steilen Abfahrt zum Campingplatz gibt es Längsrisse im Asphalt. Diese Stellen wurden in der Vergangenheit schon ausgebessert. Die Schäden treten aber mittlerweile wieder hervor und sollten wiederholt ausgebessert oder komplett saniert werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 180

9 Neckargerach und Zwingenberg Führung an L 633 und B 37 Auf der Neckarbrücke L 633 werden die Radfahrer in Richtung Neckargerach auf der Fahrbahn geführt (Foto links). Als erste positive Maßnahme wurde hier bereits die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduziert und es wurden Piktogramme aufgebracht. Am nördlichen Ende der Brücke muss nach links abgebogen werden. Zumindest für ungeübte Radfahrer und Kinder ist das ein Problembereich. Die Straße ist gut ausgebaut, es sind weitaus höhere Geschwindigkeiten alsl 50 km/h möglich und auch in der Praxis zu beobachten. Der aktuelle Straßenquerschnitt lässt allerdigs keine besseren Lösungen zu. Eine Verbesserung wäre es, wenn im Rahmen einer Neuverteilung der Flächen ein sehr breiter Fuß-Radweg (> 3 Meter) auf der Westseite geschaffen werden könnte. Dies würde mit der Radroutenfühurng übereinstimmen: Auch die Fußgänger nutzen offensichtlich vor allem diese Seite. Nach der Ortsmitte werden die Radfahrer bis nach Zwingenberg über einige Kilometer direkt neben der B 37 geführt. Diese hat Überbreite, wobei auch die Radfahrer von einem mehr als 2,5 Meter breiten Weg und einem zusätzlichen Sicherheitstrennstreifen profitieren. Dennoch bleibt es bei Kfz- Geschwindigkeiten über 100 km/h und nicht unerheblichem Schwerverkehrsanteil ein unattraktiver Routenabschnitt. Im Kapitel 2.7 Routenführung wurde es als Entwicklungsperspektive genannt, dass langfristig eine gute Radwegeverbindung auf der westlichen Neckarseite bestehen sollte. Diese würde die problematische Passage auf der Neckarbrücke und auch den unattraktiven Abschnitt an der B 37 für den touristischen Radverkehr überflüssig machen. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 181

10 In Zwingenberg verringert sich im Folgenden die Wegbreite auf weniger als 2,5 Meter zuzüglich des breiten Sicherheitstrennstreifens. Die Ausstattung ist damit weiterhin als technisch gut, aber unattraktiv einzuschätzen. Ein architektonisches Highlight schließt sich durch den Bau der Neckarbrücke an. Hier war in der Vergangenheit nur eine Fährverbindung, so dass die Radfahrer auf die Betriebszeiten angewiesen waren. Außerhalb der Betriebszeiten musste über viele Kilometer die B 37 befahren werden. Für Radfahrer ist die Brücke durchgängig in beide Richtungen befahrbar, eventueller Kraftfahrzeugverkehr von/zum Campingplatz findet nur im Einrichtungsverkehr bei Ampelregelung statt. Eine insgesamt hervorragende Lösung, für die ein sehr hoher Aufwand betrieben wurde. Neben der Abwicklung des Verkehrs ist das Ergebnis aber auch als touristische Attraktion für Zwingenberg und die Region zu sehen, von dem viele Jahre lang profitiert werden wird. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 182

11 Zwingenberg Eberbach-Krösselbach Waldweg Der Oberflächenbelag besteht vom Zwingenberger Hof bis nach Krösselbach nur aus einer wassergebundenen Decke. Innerhalb der Fahrspuren ist das relativ unproblematisch, jedoch bilden sich durch die geringere Benutzung grüne Mittelstreifen. Diese sind hier noch akzeptabel und problemlos überfahrbar, bedeuten aber dennoch für alle Kinderanhänger und Sonderfahrzeuge einen deutlich spürbaren Komfortverlust. Um ein weiteres Zuwachsen der Mitte ist zu verhindern, sollte der Abschnitt im Idealfall asphaltiert werden. Das Foto oben linkszeigt zudem, dass das Radfahren hier nicht gestattet ist obwohl dies ein Teil des Landesradfernwegs Neckartal-Radweg ist. Daher muss der Radverkehr mit entsprechender Ausschilderung hier ausdrücklich erlaubt werden. Klassifizierungsbericht Neckartal-Radweg Seite 183