Expertenwissen für die neue Leipziger Prognose und deren Kommunikation mit Planung, Politik und Öffentlichkeit
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- Fritzi Baumhauer
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1 Expertenwissen für die neue Leipziger Prognose und deren Kommunikation mit Planung, Politik und Öffentlichkeit VDSt-Frühjahrstagung 2017 Dr. Tim Leibert, Leibniz-Institut für Länderkunde Aachen, den
2 Vergleich: Bevölkerungsvorausschätzung 2013 und tatsächliche Entwicklung bis 2015 (1) Quelle: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 2015, S. 6
3 Vergleich: Bevölkerungsvorausschätzung 2013 und tatsächliche Entwicklung bis 2015 (2) Quelle: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 2015, S. 7
4 Zusammensetzung der Expert/innenrunde Interne Expert/innen Vertreter/innen der folgenden Ämter, Referate und Dezernate: Amt für Jugend, Familie und Bildung; Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung; Amt für Statistik und Wahlen; Amt für Wirtschaftsförderung; Dezernat Finanzen; Ordnungsamt (Meldebehörde); Referat für Beschäftigungspolitik; Sozialamt; Stadtplanungsamt; Verkehrs- und Tiefbauamt Externe Expert/innen Vertreter/innen der Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Universität Leipzig; Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK); ifo-institut für Wirtschaftsforschung Dresden; Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig (IfL), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (iwh), Max-Planck-Institut für demografische Forschung Rostock, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) Vertreter/innen der Landesdirektion Leipzig und des Statistischen Landesamts Sachsen
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6 Ergebnisse der Expertenbefragung (1) Asyl/Flüchtlinge/internationale Wanderungen Argumente für eine Abschwächung/Verringerung 2015/16 wird der Höhepunkt von Flüchtlingsbewegungen überschritten, hohe Flüchtlingszahlen bis max. 2018/2020; Mittelfristige Reduzierung der Flüchtlingsströme durch Rückwanderung/Wegzug; Bleibe- und Verweildauer von Flüchtlingen ungewiss, Erfahrungen aus dem Balkankrieg lassen eher geringe Verbleiberaten erwarten, Erfahrungen mit Greencard-Inhabern deuten ebenfalls auf geringe Verbleiberaten hin; sehr begrenzter Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte; langfristig Rückgang von Zuwanderung aus dem Ausland wegen Ausländerfeindlichkeit; politische Lösungen in den Herkunftsländern würden gefunden Argumente für eine Zunahme Zuzug von Asylsuchenden aus dem ländlichen, mitteldeutschen Raum ist zu erwarten; weiterhin hohe Zahl von Flüchtlingsbewegungen durch Kriege und Krisen, langfristig auch wegen Auswirkungen des Klimawandels; zunehmende internationale Wanderungsbewegungen (ohne Asylsuchende)
7 Ergebnisse der Expertenbefragung (2) Binnenwanderungen Argumente für eine Abschwächung/Verringerung mittelfristig Wohnraumverknappung, insbesondere im unteren/mittleren Preissegment; umfangreicher Wohnungsbau wäre nötig, das sei in Größenordnungen nicht plausibel; Zweifel an der Tragfähigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung (Lohnniveau, Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt kann mit Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten); Verringerung der innerdeutschen Zuzüge wegen geburtenschwacher Jahrgänge; Verringerung des Zuzugspotenzials aus dem mitteldeutschen Raum; vorhandene Infrastruktur wirkt begrenzend. Argumente für eine Zunahme aufnahme- und ausbaufähiger Wohnungsmarkt, neuer Wohnraum in Randgebieten; es gibt bereits Beispiele für langfristig hohe und stabile Zuzugszahlen (München); Mittelfristig konstanter Zuzug aus Westdeutschland und aus anderen Großstädten; Leipzig sei eine attraktive Stadt mit hoher Lebensqualität.
8 Ergebnisse der Expertenbefragung (3) Suburbanisierung Argumente für eine Zunahme zunehmende Suburbanisierung wegen Wohnraumverknappung, insbesondere im preiswerten Mietsegment und als Folge genereller Mietpreissteigerungen in Leipzig; indirekte Suburbanisierung, d.h. der Zuzug aus dem In- und Ausland mündet zunehmend direkt ins Umland, Zuzug in die Stadtregion anstatt direkt in die Kernstadt; gute Verkehrsanbindung (Citytunnel; S-Bahn) fördert Suburbanisierung; keine weiteren Eingemeindungen absehbar.
9 Ergebnisse der Expertenbefragung (4) Fertilität Argumente für eine weitere Erhöhung der TFR verbesserte Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Anreize, weiterer Ausbau der Kinderbetreuung; Nachahmungseffekte, Nachholeffekte, Trend zum zweiten/dritten Kind; WHO erwartet Anstieg der TFR in Europa, Leipzig folgt sächsischem Trend; Wandel von Wertevorstellungen, Abkehr von der Konsumorientierung; steigender Anteil von Familien in prekären Lebensverhältnissen mit höherer Fertilität; Argumente für eine Stagnation der TFR Tempoeffekte reduzieren sich langsam, Anpassung der TFR an die tempokorrigierte TFR; keine weiteren Effekte der familienpolitischen Maßnahmen zu erwarten; Wandel von Wertevorstellungen sei nicht zu erwarten. Effekte durch internationale Zuwanderung/Asyl [+] Erhöhung der TFR durch höhere Fertilität der Migranten; [-] die Zuwanderer werden ihr Fertilitätsverhalten anpassen und nicht umgekehrt.
10 Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung 2016 für Leipzig Quelle: Stadt Leipzig; Amt für Statistik und Wahlen
11 Sind Einwohner/innen realistisch? Über die Festlegung der Annahmen, insbesondere der weiteren Entwicklung der Binnen- und Auslandswanderungen, wurde im Arbeitskreis sehr kontrovers diskutiert. Letztlich gab es für das [ ] Modell der Hauptvariante eine knappe Mehrheit. Einige Vertreter des Arbeitskreises plädierten eher für eine konservativere Einschätzung der Wanderungen, was allerdings nicht mehrheitsfähig war. Aufgrund der besonders hohen Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Wanderungen weist die Bevölkerungsvorausschätzung 2016 entgegen der üblichen Verfahrensweise nur für die nächsten 15 Jahre Ergebnisse aus. Quelle: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen 2015: 3
12 Vergleich aktueller Prognosen für Leipzig Quelle: Stadt Leipzig; Amt für Statistik und Wahlen
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14 Wanderungssaldo der Stadt Leipzig mit ausgewählten Regionen Datenquelle: Einwohnerregister (Ordnungsamt Leipzig), Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Leibniz-Institut für Länderkunde Dr. Tim Leibert Schongauerstraße 9 D Leipzig t_leibert@ifl-leipzig.de
16 Wanderungssaldo der Stadt Leipzig mit ausgewählten Gemeindegrößenklassen
17 Mittlere jährl. Bevölkerungsentwicklung in %: Kreisfreie Städte über Einwohner (Gebietsstand ) Eigene Berechnungen; Datenquellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2016); Stat. Landesämter
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