Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 1/12

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Franka Bergmann
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2 Mehr als mit den Augen, erfahren wir den Raum über seine Atmosphäre, die wir mit allen unseren Sinnen wahrnehmen. Diese Wahrnehmung ist subjektiv, also individuell von vielen Einflüssen geprägt. Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 1/12

3 Der Schweizer Architekt Peter Zumthor thematisiert die Atmosphären in der Architektur in einer eigenen Publikation. Er führt darin detailliert Parameter auf, die nach seinem Ermessen die Atmosphäre der Architektur bestimmen. Nach Zumthor ist Atmosphäre ist eine architektonische Qualität, die die emotionale Wahrnehmung berührt. Er benennt neun Werkzeuge und Instrumente seiner Arbeit, mit denen er die Atmosphäre seiner Häuser generiert. 1. Materielle Präsenz 2. Zusammenklang der Materialien 3. Klang des Raumes 4. Temperatur des Raumes 5. Die Dinge um mich herum 6. Gelassenheit und Verführung 7. Spannung zwischen Innen und Außen 8. Stufen der Intimität 9. Das Licht auf die Dinge Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 2/12

Ad 1. Materielle Präsenz Struktur, ihre Konstruktion und die Zusammenfügung der Elemente, aus der sie besteht (Steine, Holzbalken, Fensterscheiben

4 Ad 1. Materielle Präsenz Struktur, ihre Konstruktion und die Zusammenfügung der Elemente, aus der sie besteht (Steine, Holzbalken, Fensterscheiben ) Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 3/12

5 Ad 2. Zusammenklang der Materialien Komposition der Eigenschaften, Oberflächen und Anmutung Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 4/12

Ad 3. Klang des Raumes abhängig von den Materialien und Oberflächen, aus denen der Raum gebildet wird und die sich im Raum befinden und von den Geräuschen, die

6 Ad 3. Klang des Raumes abhängig von den Materialien und Oberflächen, aus denen der Raum gebildet wird und die sich im Raum befinden und von den Geräuschen, die darin erzeugt werden Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 5/12

7 Ad 4. Temperatur des Raumes, hat Einfluss auf das Wohlbefinden Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 6/12

8 Ad 5. Die Dinge um mich herum Die materielle Aneignung durch den Nutzer, die Subjektivierung durch eigene Dinge Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 7/12

9 Ad 6. Gelassenheit und Verführung Architektur verführt den Nutzer bestimmte Dinge zu tun, z.b. einem besonderen Lichteinfall nachzugehen und den entsprechenden Sonnenstrahl oder die dort gebotene Aussicht in aller Gelassenheit zu genießen Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 8/12

10 Ad 7. Spannung zwischen Innen und Außen Architektur schafft Schwellen, Übergänge, Ein- und Ausblicke, die Trennung zwischen öffentlich und privat Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 9/12

Zumthor beschreibt hier aber auch das maßstäbliche Verhältnis von Gebäude und Mensch, ob es ihn in seiner Größe bedrängt und

11 Ad 8. Stufen der Intimität Sie können Nähe und Distanz modellieren und gestalten, Durchblicke schaffen, verhindern oder erahnen lassen. Zumthor beschreibt hier aber auch das maßstäbliche Verhältnis von Gebäude und Mensch, ob es ihn in seiner Größe bedrängt und einschränkt, ihm Platz zur Entfaltung und Bewegung verschafft oder so groß ist, dass der Mensch darin verloren geht. Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 10/12

12 Ad 9. Das Licht auf den Dingen Außerdem bestimmt nach seiner Auffassung das Licht auf den Dingen (Zumthor, 2006, S. 57) unser Befinden. Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 11/12

13 BILDNACHWEIS: Seite 3: Seite 4: Seite 5: Seite 6: Seite 7: Seite 8: Seite 9: Seite 10: Seite 11: Schutzbau Areal Ackermann, Architektur: Peter Zumthor, Foto: Klaudia Zeemann Therme Vals, Architektur: Peter Zumthor, Foto: Klaudia Zeemann Kunsthaus Bregenz, Architektur: Peter Zumthor Foto: Klaudia Zeemann links: Holzbau in Lemberg, Foto: Katharina Tielsch, rechts: Therme in Vals, Architektur: Peter Zumthor, Foto: Klaudia Zeemann links: Schutzbau Areal Ackermann, Chur, Architektur: Peter Zumthor, rechts: Therme Vals, Architektur: peter Zumthor, beide Fotos: Klaudia Zeemann Architekturbiennale 2004, Foto: Katharina Tielsch Kunsthaus Bregenz, Architektur: Peter Zumthor Foto: Klaudia Zeemann Architekturbiennale 2009 beide Fotos: Katharina Tielsch Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz, Architektur: Meinrad Morger und Heinrich Degelo mit Christian Kerez, Foto: Klaudia Zeemann Baukulturkompass Nr. 7 ATMOSPHÄRE I DIE INSZENIERUNG DES RAUMES I Gestaltung atmosphärischer Räume I AUTORIN: DI Dr. Katharina Tielsch I Seite 12/12

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