Alle gehören dazu! Wir gestalten den Alltag in der Kita VORURTEILSBEWUSST INTERKULTURELL MEHRSPRACHIG
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- Josef Pfaff
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1 Alle gehören dazu! Wir gestalten den Alltag in der Kita VORURTEILSBEWUSST INTERKULTURELL MEHRSPRACHIG VORTRAG Evelyn Gierth Lise-Meitner-Str. 12 D Freiburg fon Lucia Curcio Gerda-Weiler-Str. 85 D Freiburg fon
2 Vorurteilsbewusst Interkulturell Mehrsprachig 2
3 3
4 VORURTEILSBEWUSST 4
5 Vorbemerkungen 1970er Jahre Ausländerpädagogik 1980er Jahre Interkulturelle Erziehung 1990er Jahre Neues Kulturverständnis Entstehung der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung 5
6 Vorurteilsbewusste Haltung Entstehung von vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung Ende der 90er Jahre Es wurden neue Wege in der interkulturellen Theorie und Praxis gesucht (z.b. Projekt Kinderwelten in Berlin) 6
7 Vorurteilsbewusste Haltung Eine kritische Reflexion ließ erkennen, dass manch gut gemeinte Absicht in Sackgassen geführt hatte: Nach 20 Jahren der Förderbedarf der Ausländerkinder nicht weniger geworden. Das Bild vom defizitären Migrantenkinder aber verbreiteter denn je. Gewollt war eine kulturelle Bereicherung für deutsche Kinder ungewollt wurden aber damit stereotype Bilder von den Anderen und ein Verständnis von Kultur als Nationalkultur der Anderen. 7
8 Vorurteilsbewusste Haltung Offenheit und Toleranz wurde propagiert aber die interkulturelle Diskussion wurde entpolitisiert. Gesellschaftliche Ungleichheiten und Machtverhältnisse wurden nicht mehr thematisiert. Es wurde über den Grad des Gewährens und Duldens von kulturellen Unterschieden gesprochen. Einseitigkeiten und Diskriminierung auf der Spur 8
9 Vorurteilsbewusste Haltung Ziele: 1. Alle Kinder sollen in ihrer Identität gestärkt werden. 9
10 Vorurteilsbewusste Haltung 2. Allen Kindern Erfahrungen mit Vielfalt zu ermöglichen. Vielfalt muss aktiv erlebt werden! 10
11 Vorurteilsbewusste Haltung 3. Kritisches Denken über Vorurteile, Einseitigkeiten und Diskriminierung soll angeregt werden. 11
12 Vorurteilsbewusste Haltung 4. Die Kinder werden unterstützt sich gegen Einseitigkeiten und Diskriminierung zu wehren. 12
13 Vorurteilsbewusste Haltung Verkürzungen und Missverständnisse des Ansatzes Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung Wird häufig genannt zuweilen unpräzise rezipiert Reduzierung auf die Verwendung des Adjektivs vorurteilsbewusst 13
14 Vorurteilsbewusst Für Handeln in der Kita gilt insbesondere o Verzicht auf (kulturelle) Zuschreibungen o Herstellung von Bezugsgruppen-Identität o Berücksichtigung der Familienkulturen 14
15 15
16 IST DAS SCHON POLITISCHE BILDUNG? INWIEFERN GEHÖRT DIESE IN EINE KITA? 16
17 INTERKULTURELL 17
18 INTERKULTURELL 18
19 Interkulturell Zusammengefasste Komponenten interkultureller Kompetenz Diese Komponenten sind notwendig um in der Interaktion mit Menschen aus anderen Kulturen : sensibel reflektiert adäquat und effektiv handeln zu können. 19
20 Interkulturell Eine Definition: Interkulturelle Kompetenz zeigt sich in der Fähigkeit kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Urteilen, Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu respektieren, zu würdigen und produktiv zu nutzen im Sinne einer wechselseitigen Anpassung von Toleranz gegenüber Inkompatibilitäten. Einer Entwicklung hin zu synergieträchtigen Formen der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens und handlungswirksamer Orientierungsmuster in Bezug auf Weltinterpretation und Weltgestaltung. 20
21 Interkulturell Interkulturelle Kompetenz ist insgesamt nicht als eine einzige Fähigkeit zu sehen sie ist ein erfolgreiches ganzheitliches Zusammenspiel von: individuellem, sozialem, fachlichem und strategischem Handeln in interkulturellen Kontexten. Jemand ist dann interkulturelle kompetent, wenn er es schafft, das Zusammenspiel dieser verschiedenen Komponenten interkultureller Kompetenz ausgewogen und zielgerichtet ein- und umzusetzen. 21
22 Interkulturell Interkulturelle Kompetenz meint aber nicht alles und jeden einfach so hinzunehmen und gutzuheißen wichtig ist es, sich selbst und die Anderen auch zu hinterfragen. Hierzu gehören: Wissen um Ethnozentrismus Kulturkonzepte Fähigkeit der Selbst- und Fremdreflexion Perspektivenwechsel Umgang mit kritischen Ereignissen Kommunikationskompetenz (Interkulturelle Kommunikationskompetenz) 22
23 Interkulturell Kultursensible Arbeit heißt vor allem auch kultursensible Zusammenarbeit mit Eltern 23
24 Interkulturell Interkulturelle Handlungskompetenz ist: ein theoretisches Modell dessen Zielvorgabe und Idealzustände in der Fülle im Normalfall nicht vollkommen erfüllt werden können. Fazit: Interkulturelle Handlungskompetenz ist somit keine isolierte Fähigkeit, über die Menschen an sich nicht verfügen und die von Grund auf neu erlernt werden müsste. 24
25 MEHRSPRACHIG 25
26 26
27 Mehrsprachig Jedes Kind hat ein Recht auf seine Herkunft und Sprache 27
28 Mehrsprachig Wann ist ein Kind mehrsprachig? Wie wirkt sich das in der Kita aus? Auf was kann ich im Alltag achten? Welche konzeptionellen Konsequenzen ergeben sich? 28
29 Mehrsprachig Wann ist ein Kind zwei- oder mehrsprachig? Zweisprachigkeit ist zwei Sprachen zu verstehen und zu sprechen... eine starke und eine schwache Sprache zu sprechen... zwei Sprachen miteinander zu vermischen... in zwei Sprachen zu denken und zu fühlen... Gestik, Mimik und Melodie zweier Sprachen zu gebrauchen... sich in zwei Sprachkulturen zu bewegen... eine Ressource und keine Überforderung... begleitet von unterschiedlichen Rahmenbedingungen... in Europa Normalität 29
30 Mehrsprachig 30
31 Mehrsprachig Wie wirkt sich das in der Kita aus? Es gibt mehrsprachige Materialien (Bücher, Spielen, Cds) Man findet verschiedene Schriften (z.b. Willkommen ) Schlüsselbegriffe in Informationsbriefen und Einladungen sind in den Sprachen, die in der Kita vorkommen Einsprachig (deutschsprachige) Kinder werden mit anderen in der Kita vertretenen Sprachen vertraut gemacht In täglich wiederkehrenden sprachlichen Ritualen (Abschieds- und Begrüßungslieder, Tischsprüche, Kreis- und Fingerspiele) kann situationsorientiert auf unterschiedliche Sprachen zurück gegriffen werden 31
32 Mehrsprachig Wie wirkt sich das in der Kita aus? Im Aufnahmegespräch wird familiäre Mehrsprachigkeit als Ressource thematisiert, v.a. im Hinblick auf die Erwartungen die die Eltern an die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder haben Austausch zwischen Eltern und Erzieherin über den (Mutter)sprachstand des Kindes Regelmäßige mehrsprachige Aktionen unter Mithilfe der Eltern Es gibt mehrsprachige Kolleginnen im Team, die diese Kompetenz im Kita- Alltag nutzen 32
33 33
34 Mehrsprachig Auf was kann ich im Alltag achten? o Förderung der Umgebungssprache auf der Grundlage kindlicher Spracherwerbsprozesse o Atmosphäre schaffen, in der Kinder Zweisprachigkeit als etwas Normales und Wertvolles erleben, und Eltern in ihrer zweisprachigen Erziehung unterstützt werden o Einbeziehung der Nichtumgebungssprachen so oft wie möglich im Kindergartenalltag o Zulassen von Kommunikation in ihren nicht-deutschen Sprachen 34
35 Mehrsprachig Auf was kann ich im Alltag achten? o keine Äußerungen wie (sinngemäß): Diese Sprache wollen wir hier aber nicht hören! o Beratung der Eltern unter Berücksichtigung ihrer individuellen Situation o kein Rat wie: Sprechen Sie mit Ihrem Kind Deutsch!, ohne die Wünsche und Sprachkenntnisse der Eltern zu kennen o Unterstützung der Eltern in der Fortführung der zweisprachigen Erziehung, wenn diese es wünschen 35
36 Mehrsprachig Welche konzeptionellen Konsequenzen ergeben sich? Mehrsprachigkeit wird ausdrücklich als Ressource dargestellt Sprachförderkonzept / Sprachbildungskonzept, das alle Erzieherinnen kompetent (mit)gestalten Erörterung des Sprachförderkonzeptes der Einrichtung mit den Eltern beim Aufnahmegespräch nicht erst, wenn Probleme auftreten Mehrsprachigkeit ist Thema in Teamsitzungen und Fortbildungen Dokumentation der kindlichen Sprachentwicklung Zusammenarbeit mit externen Fachkräfte und Institutionen 36
37 37
38 Was können wir verbessern? Interkulturalität ist ein Vorteil, eine Chance, keine Last. Die interkulturelle Öffnung von Bildungsinstitutionen sollten mit einer Qualifizierung der Fachkräfte verbunden werden. Interkulturalität muss integraler Bestandteil von Ausbildung sein. Die Leitungsebene in den Institutionen sollte Interkulturalität für sich zum Thema machen, Vorbild sein und über Zielvereinbarungen das Thema weiter tragen. 38
39 Was können wir verbessern? Vorteile und eine konkrete Ausgestaltung der interkulturellen Öffnung müssen dem Träger vermittelt werden. Interkulturalität muss mit Wertschätzung verbunden werden, nicht bloß als Anforderung definiert werden. Interkulturelle Teams müssen entwickelt und begleitet werden. Gut laufende Projekte müssen offensiv bekannt gemacht werden. In Bildungsinstitutionen ist die Wertschätzung der (nicht deutschen) Erstsprache zu fördern. 39
40 ALLE GEHÖREN DAZU VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT Evelyn Gierth Lise-Meitner-Str. 12 D Freiburg fon Lucia Curcio Gerda-Weiler-Str. 85 D Freiburg fon
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