Fachtagung Mobilität in Städten Aktuelle Trends und Erhebungsanforderungen am 10. und 11. Mai 2011 an der TU Dresden
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- Helmuth Richter
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1 Fachtagung Mobilität in Städten Aktuelle Trends und Erhebungsanforderungen am 10. und 11. Mai 2011 an der TU Dresden Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens Technische Universität Dresden, Verkehrs- und Infrastrukturplanung Mobilität in Städten (SrV) wurde zunehmend neben Mobilität in Deutschland (MiD) und dem Mobilitätspanel (MOP) zu einer der Leiterhebungen für Mobilitätskennwerte in Deutschland. Kontinuierlich stieg die Zahl der Auftraggeber und damit die Stichprobenhöhe und die Möglichkeiten für differenzierte Auswertungen. Hinzu kamen gezielte Forschungsarbeiten auf der Grundlage der Erhebungen. Im Vortrag werden ausgewählte Beispiele von Auswertungen über das Alter, die Entfernung von Wegen, nach Stadt und Umland, Stadtbezirken oder Personengruppen gezeigt und erläutert, die nicht nur die internen Varianzen der Ergebnisse verdeutlichen, sondern auch praxisrelevante Aufschlüsse für gezieltes Handeln, ortsund personenspezifische Maßnahmen ermöglichen. Besonderes Augenmerk verdienen der Modal Split und das multimodale Verhalten der Bevölkerung. Dies zu fördern ist eine wichtige Aufgabe der Verkehrsplanung, über die große Potenziale für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in der städtischen Mobilitäts- und Verkehrsplanung erschlossen werden können.
2 Fakultät Verkehrswissenschaften Friedrich List Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr Verkehrs- und Infrastrukturplanung Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens Fachtagung Mobilität in Städten Aktuelle Trends und Erhebungsanforderungen Dresden,
3 Gliederung 1. Weiterentwicklung des SrV-Standards, vielfältige Nutzung der Ergebnisse, Problem Response 2. Große Stichprobe erlaubt tiefe Einblicke 3. Trendwende beim motorisierten Individualverkehr (MIV)? 4. Modal Split und Multimodalität 5. Ausblicke Folie 2 von 29
4 MiD und SrV teilkompatibel und komplementär Querschnittsbefragungen zum Personenverkehr in Dtl. Seit 2002 kontinuierlich verbesserte Kompatibilität Folie 3 von 29
5 SrV-Stichprobe und partnerstädte wachsen Befragte Personen ca ca Städte und Gemeinden Auftraggeber Kooperationen Stadt- Verkehrsunternehmen 3 7 Folie 4 von 29
6 Realisierte Nettostichproben in Oberzentren Erhebungsmethodik Stichprobenanlage Räumliche und zeitliche Schichtung Vereinzelt Stichprobenaufstockung im klass. SrV-Zeitraum Personenstichprobe aus Einwohnermelderegister (EMR) Uneingeschränkte Zufalls- auswahl aus EMR (je Schicht) Befragung d. gesamten Haushaltes (Klumpenstichprobe) p Stichprobenumfang abhängig von Auswertungstiefe und Genauigkeit sowie Budget Folie 5 von 29
7 Nutzung von SrV-Ergebnissen für Forschungsfragen 2003: Demographischer Wandel und Verkehr Verkehr in schrumpfenden Städten Verkehrssicherheit vor dem Hintergrund von demographischem Wandel und Verhaltensänderungen im Verkehr Multi- und Intermodalität (Interdependenzen en von ÖPNV und Fahrradverkehr) Raumstrukturelle Einflüsse auf das Verkehrsverhalten 2008: Modellierung des Modal Split für alle deutschen Gemeinden (Einsparpotenziale des Fahrradverkehrs) Zwangsmobilität, Alltagsroutinen und Verkehrsmittelpräferenzen junger Erwachsener Zielgruppenspezifische Ansprache bei Haushaltsbefragungen Abschätzung der verkehrlichen Wirkungen des demographischen Wandels in ausgewählten e SrV-Städten Säde Folie 6 von 29
8 Entwicklung der Antwortraten beim SrV seit 1972 Ziele/Aufgaben Diskussion und Abwägung Befragung aller Haushaltsmitglieder vs. Befragung einzelner Personen Typisierung von Zielgruppen für Haushaltsbefragungen und Identifizierung geeigneter zielgruppenspezifischer Befragungsinstrumente % ushalte % Entwicklung des SrV-Rücklaufs Kontinuierlicher Rückgang der seit 1972 Antwortquote trotz umfangreicher methodischer Erweiterungen seit % 88% 87% 86% Ableitung einer (allgemeinen) zielgruppenspezifischen 40 % Erhebungsmethodik für Haushaltsbefragungen zum Verkehrsverhalten und Übertragung auf das SrV 32% Ant teil erfolgreich befragter Hau 60 % 20 % 0 % 74% 61% 50% 26% Folie 7 von 29
9 Verkehrsleistungen ÖPNV und MIV über das Alter in Berlin und kleineren Städten Bundeshauptstadt Berlin Klein- und Mittelzentren < EW n = , 046 Mobile Personen, ungewichtet n = , Mobile Personen, ungewichtet Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV 2008 ( Folie 8 von 29
10 PKW-Ausstattung der Haushalte in Dresden und Umland Kein PKW 1 PKW Mehr als 1 PKW Folie 9 von 29
11 Teilräumlich differenzierte Auswertung bei genügend großer Stichprobe Wege im Gesamtverkehr, Berlin, SrV 2008, gewichtet n min = 6.841; n max = ; n ges = (Wege) 12 Reinickendorf 9 % 3 Pankow 17 % 11 Lichtenberg 5 Spandau 8 % 4 Charlottenburg- 1 Mitte 14 % Wilmersdorf 21 % 13 % 7 % 2 Friedrichshain- Kreuzberg 10 Marzahn- Hellersdorf 6 % Rad 6 Steglitz-Zehlendorf 12 % 13 % 12 % 11 % 8 Neukölln 9 Treptow-Köpenick 7 Tempelhof- Schöneberg Folie 10 von 29
12 Verkehrsmittelwahl nach Erhebungsmonaten 2008 (SrV-Städtepegel) 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % % 41% 41% 48% 41% 39% 41% 47% 41% 44% 40% 47% 37% 42% 30% 28% 24% 28% 25% 23% 20% 23% 24% 26% 23% 36% 26% 17% 20% 19% 17% 17% 20% 16% 21% 17% 21% 16% 18% 20% 9% 11% 11% 14% 16% 20% 17% 14% 14% 14% 14% 8% 14% Januar Februar r März April i Mai i Juni i Juli August Se eptember Oktober November Dezember t Gesamt Fahrrad ÖV zu Fuss MIV Folie 11 von 29
13 Tagesgang des Berufsverkehrs im SrV-Städtepegel 30% % len Wegen in [%] Anteil an al 20% 15% 10% % 0% Mobilität in Städten - SrV Tagesstunde Folie 12 von 29
14 Summenhäufigkeit der zurückgelegten Kilometer pro Tag als Fahrer im Haushalts-PKW nach Altersgruppen Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV 2008 ( 80 % der PKW-Fahrer über 65 Jahren fahren weniger als 35 km pro Tag Folie 13 von 29
15 Aufwand für (Auto-)Mobilität rückläufig? Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV ( Folie 14 von 29
16 1. Zunahme von Senioren mit abnehmender Wegehäufigkeit Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV 2008 ( Folie 15 von 29
17 2. Anzahl der Haushalte ohne Auto steigt erstmals Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV ( Folie 16 von 29
18 3. Wertewandel, neue Mobilitätsoptionen und -präferenzen Reurbanisierung Autonutzung wird zunehmend wichtiger als Autobesitz Neue emotionale Erwartungen an das Auto ( Grüne Fahrzeuge ) Neuer Status: Soziale Vernetzung (connectivity) Junge Generation akzeptiert nicht mehr die hohen Anschaffungskosten für Auto (totes Kapital), steigende Betriebskosten und unkalkulierbare Sonderkosten des Autos, vor allem der immer noch populären Zweitautos Car Sharing wertet sein Image auf: von der Öko-Gemeinde hin zum Mainstream als multimodaler Dienstleister, der auch Plug&Play-Komfort und Spaß bietet (z.b. car2go, Ulm) Folie 17 von 29
19 Modal Split nach Wegelänge Alle Wege der Wohnbevölkerung bis 100 km Anteil Wege dieser Kategorie an allen Wegen bis 100 km n = n = n = n = n = Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV 2008 ( Folie 18 von 29
20 Kurze Distanzen: Laufen und Radfahren oft schneller und gesünder Quelle: Sperling, D.: Steps into Post-Fossil Mobility A Vision and Policy Plan for Sustainable Transportation. Our Common Future, Conference Session 5, Keynote Lectures Future Technologies II: Mobility, Hannover und Essen, November 2010 Folie 19 von 29
21 Blick in die Zukunft: Szenario Leipzig Folie 20 von 29
22 These Der Modal Split wird primär und maßgeblich nicht täglich als Auswahl bezüglich des konkurrierenden Angebots von Verkehrsmitteln entschieden, sondern einmalig und langfristig a) durch die Wahl des Wohnstandortes und b) durch die Entscheidung ein oder mehrere Autos zu kaufen. Folie 21 von 29
23 Autobesitz Maßgebliche Determinante des Modal Split Quelle: TU Dresden/: Mobilität in deutschen Städten SrV ( Folie 22 von 29
24 Multimodales Verkehrsverhalten Quelle: Böhmer, T. (TU Dresden/): ÖPNV und Fahrradmitnahme. Vortrag im Radforum Stuttgart am 23. November 2010 Folie 23 von 29
25 Wäre mehr Multimodalität nicht nachhaltiger und intelligenter? Quelle: HAUSDORF, DA TU Dresden/ 2009 Daten: MOP n = Personen, mind. 10 Jahre Folie 24 von 29
26 Modal Split der Personengruppen mit und ohne Auto im SrV-Städtepegel Mit Pkw- Zugang Insgesamt Personengruppen Bevölkerungsanteil in % MIV % aller Wege Umweltverbund % aller Wege Jahre, berufstätig Jahre, nicht berufstätig über 65 Jahre Gesamt unter 18 Jahre Jahre, berufstätig Jahre, nicht berufstätig über 65 Jahre Gesamt Mit Pkw- Zugang Ohne Pkw- Zugan ng Ohne Pkw- Zugan ng Folie 25 von 29
27 Potenzial für den Umweltverbund künftig maximal erreichbar ca. 20 % ca. 80 % MIV Umweltverbund Szenario Autonutzung statt Autobesitz Folie 26 von 29
28 Multimodal im neuen Mobilitätsverbund Maximieren ÖPNV Mobilitätsverbund Bus und Bahn Öffentliche Fahrräder und Pedelecs Öffentliche elektrische Autos Taxis Alternative Bedienformen Car sharing Mitfahrgelegenheiten Ein Abrechnungssystem Zu Fuß gehen Fahrrad fahren Minimieren Motorisierter Individualverkehr mit privaten auch elektrischen Fahrzeugen Folie 27 von 29
29 Effektiver und nachhaltiger Verkehr wohin geht die Reise? Innovationsschub FREUDE AM GEFAHREN WERDEN LIEBE ZUM GRÜNEN AUTO Autozentrisch FORTSCHRITT DURCH ZWANG Business as usual Innovationsstau Quelle: Glockner, H., Rodenhauser, B.: Zukunft der Mobilität. z-punkt-the Foresight Company perspektiven02. February 2009 ( siehe auch die drei Szenarien in Kollasche, J., Schulz-Montag, B., Steinmüller, K.: E-Mobility 2025 Szenarien für die Region Berlin. TU Berlin/Integrierte Verkehrsplanung 2010 ( Folie 28 von 29
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 100% Household transportation expenditures today and in future Bus 75% Taxi Train (urban & suburban) Public transport Prof. Dr. Gerd-Axel Ahrens TU Dresden Verkehrs- und Infrastrukturplanung Dresden 50% Vehicle operation & maintenance costs Car sharing & rental Kontakt: Tel.: 0351 / gerd-axel.ahrens@tu-dresden.de 25% Individual transport 0% Vehicle purchase Today Quelle: World Business Council for Sustainable Development, Oliver Wyman (zitiert bei: Prof. Johann H. Tomforde: Mobility Innovations on the way to post-oil cities. Our Common Future, Conference of the Volkswagenstiftung gand Stiftung Mercator, Hannover und Essen, November 2010) Folie 29 von 29
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