Zur Rolle (nicht-) landwirtschaftlicher Akteure auf dem Bodenmarkt in Sachsen-Anhalt
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- Dorothea Kuntz
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1 Zur Rolle (nicht-) landwirtschaftlicher Akteure auf dem Bodenmarkt in Sachsen-Anhalt Silke Hüttel, Lutz Wildermann Agrarökonomie Universität Rostock, C.A.S.E. Humboldt-Universität Berlin Bodenforum Grüne Woche / 19
2 Einleitung Bodenpreise Ostdeutschland Preis ( /ha) Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Thüringen Sachsen Anhalt Sachsen Quelle: Landesämter für Statistik, Bodenmarkt (div. Jahrgänge). 2 / 19
3 Einleitung Steigende Bodenpreise: Presse Agrarland in Ostdeutschland immer teurer (inforadio 01/15) [...] Spekulanten haben landwirtschaftliche Nutz ächen [...] entdeckt: Die Rechnung bezahlen die Bauern (FP 09/14) "Landgrabbing" in Deutschland: Der Wettlauf ums Land (FAZ 11/13) Steigende Nahrungsmittelpreise: Politiker wollen Landspekulation einschränken (FAZ 10/13) 3 / 19
4 Einleitung O ene Punkte Forschungsfragen Welche Faktoren beein ussen die Bodenpreise? Welche Rolle spielt die Privatisierung durch die BVVG in Ostdeutschland? Inwiefern sind nicht-landwirtschaftliche Käufer relevant? 4 / 19
5 Struktur Gliederung Vortrag Empirische Studie: Sachsen-Anhalt I I I Hintergrund Daten und empirisches Modell Ergebnisse Diskussion Empirische Untersuchungen basieren auf Hüttel/Wildermann (2014) "Price formation in agricultural land markets - how do di erent acquiring parties and sellers matter?" Paper für 54. Jahrestagung der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.v. 5 / 19
6 Bodenmarkt Sachsen-Anhalt Bodenpreise Sachsen-Anhalt Jährliche Durchschnittspreise Preis ( /ha) Ostdeutschland Sachsen Anhalt BVVG Sachsen Anhalt LGSA BVVG gesamt Quelle: Statistisches Landesamt ST, Bodenmarkt (div. Jahrgänge), BVVG, LGSA Verkauft die BVVG systematisch zu höheren Preisen? 6 / 19
7 Daten und Vorgehensweise Empirische Analyse Sachsen-Anhalt Messung Preise ekte Datenbasis: Kaufpreissammlung ST Hedonische Preisfunktion: Preis = f floseigenschaften, lokale Markt- und Umweltbedingungen, Käufer: landwirtschaftsnah y/n; Käufer: Pächter y/n; Verkäufer: landwirtschaftsnah y/n; Verkäufer: BVVG y/ng 7 / 19
8 Preisdeterminanten und Hypothesen Klassische Preisdeterminanten Produktivität Qualität: Bodenpunkte Zusammensetzung: z.b. Anteil Acker Losgröße Niederschlag Hypothese: Produktivität " 8 / 19
9 Preisdeterminanten und Hypothesen Akteure Käufer und Verkäufer Verkäufer: BVVG " ) Erstpreisauktion, Ö entlichkeit Ausschreibung Pächterkauf # ) z.b. Pächtereinstieg bei niedrigen Preisen Käufer "landwirtschaftsnah/ fern" # / " 9 / 19
10 Preisdeterminanten und Hypothesen Lokaler Bodenmarkt Durchschnittspreise und Bodenpunkte Gemeinden 2009/10 Bodenpunkte Keine Werte Verkaufspreis [ /m²] 0,15 0,35 0,35 0,70 0,70 1,05 1,05 1,40 1,40 1,61 Keine Werte 10 / 19
11 Preisdeterminanten und Hypothesen Regionale Korrelation Lokaler Durchschnittspreis relevant? Basis für Gebote Regionale Durchschnittspreise zeitlich vor der Ausschreibung ) Reisezeit W tt y Regionale Störtermkorrelation: nicht erfassbare Preisdeterminanten, z.b. Nachbarschaft ) Luftweg W a u 11 / 19
12 Preisdeterminanten und Hypothesen Regionale Abgrenzung: Luftweg, Reisezeit 12 / 19
13 Preisdeterminanten und Hypothesen Lokaler Bodenmarkt: Hypothesen Räumlich-zeitliche Abhängigkeit Referenzpreis " ) regionales Preisniveau Voraussetzung: Beobachtung vor Ausschreibung Angebot und Nachfrage Energiep anzenanbau: Nachfragesteigerung " ) EEG, gut kalkulierbare Gewinnaussichten Regionale Betriebsaufgabe: Angebotssteigerung # 13 / 19
14 Daten und Empirisches Modell Erklärungsgrößen Regressionsmodell Basis Kaufpreissammlung ST Preisdeterminanten Mittelwert Std.Abw. Min. Max. Produktivität X prod Bodenqualität (BP) 65,8 22, Losgröße (ha) 3,2 10,8 0, Anteil Nicht-Acker äche (%) Grünland 12,5 33,1 Garten, Obst, Baumschule 0,14 3,71 Forst, sonstige 0,19 4,43 Gebäude 0,04 1,98 Preis (e je qm) 0,82 0,47 0,04 3,73 N=5.082; ; 2010: 44,4% der Transaktionen 14 / 19
15 Daten und Empirisches Modell Anteil Veräußerer und Käufer von Land Basis Kaufpreissammlung ST, BVVG-Verö entlichung Internet Dummy Akteure D akt [% Verkaufsfälle] Veräußerer I = Landwirt: 24,2 % I = BVVG: 1,53% Erwerber I = Landwirt: 75,9% I = Pächter: 26,4% 15 / 19
16 Daten und Empirisches Modell Hedonische Preisfunktion preis = f (X prod fbonität, Losgröße, Loszusammensetzungg) +W tt y freferenzpreiseg +f (regionaler Niederschlag, Betriebsaufgabe, Bioenergiedichte) +D akt fakteur Dummy-Variableng +D LK flandkreis Dummy-Variableng +W a u fstörterme, räumlich-korreliertg 16 / 19
17 Ergebnisse Ergebnisse Loseigenschaften Bonität: +0,4%, ca. 30 Euro je ha für mittlere Anzahl Bodenpunkte Losgröße: positiv-degressiver Zusammenhang, im Mittel +1,4% Grünland: -14% Region Referenzpreis + 33% Biogasdichte 2009/10: kein Ein uss Regionaler Strukturwandel relevant 17 / 19
18 Ergebnisse Ergebnisse: Verkäufer-/ Käuferstruktur Akteure BVVG als Verkäuferin: +18% Landwirtschaftsnah/ -fern: keine empirische Evidenz, weder Käufer noch Verkäufer Pächterkauf: -3% 18 / 19
19 Diskussion Fazit: Was bestimmt den Bodenpreis? Empirische Untersuchung Hauptsächlich: Bodenqualität, Nutzungsart, Losgröße Referenzpreise zeitlich vor der Transaktion: +33 % BVVG Preise: +18% Pächter kaufen in der Regel zu einem geringeren Preis: 3% Weitere Studien Auktionsparameter wie Zahl der Gebote spielen eine Rolle ) Preise ekte Anzahl Bieter, Attraktivität des Loses relevant Herkunft der Bieter scheint eine Rolle zu spielen: Preise ekt steigt mit Anteil "landwirtschaftsferner" Bieter 19 / 19
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