Hochwasserschutz in Hessen
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- Katharina Engel
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1 Regierungspräsidium Darmstadt Hochwasserschutz in Hessen am Beispiel des Einzugsgebietes der Gersprenz Gewässernachbarschaft Gersprenz 12. April 2016 in Groß-Umstadt Dipl. Ing Ulrich Hartmann, Regierungspräsidium Darmstadt
2 Themen Dezernat Oberflächengewässer Aufnahmen von Hochwasserereignissen an der Gersprenz Allgemeines zum Hochwasser Klimawandel Gewässerausbau/Rückbau Retentionskataster Technischer Hochwasserschutz Anlagen an der Gersprenz Förderrichtlinie, EU-Richtlinien
3 Regierungspräsidium Darmstadt Dezernat IV 41.2 Oberflächengewässer Bewirtschaftung der Oberflächengewässer
4 Gewässerökologie Erhalt und Wiederherstellung naturnaher Gewässer, Bearbeitung und Umsetzung der WRRL Koordination und Abwicklung entsprechender Förderprogramme Plangenehmigungen und Planfeststellungen für den naturnahen Ausbau von Gewässern Erlaubnisse und Bewilligungen für Wasserentnahmen aus oberirdischen Gewässern Dezernat IV 41.2 Oberflächengewässer
5 Hochwasserschutz Ausweisung von Überschwemmungsgebieten Genehmigungsverfahren für Hochwasserrückhaltebecken, Abwicklung der Finanzierung Überwachung von Talsperren Erstellung der Hochwasserrisikomanagementpläne Dezernat IV 41.2 Oberflächengewässer
6 Wasserwirtschaftlicher Messdienst Errichtung und Betrieb eines hydrologischen Messnetzes für oberirdische Gewässer, Niederschlag und das Grundwasser (17 Landespegel und ca. 350 Grundwassermessstellen) Bereitstellung von hydrologischen Daten für Planungen aller Art Hochwasserwarn- und Meldedienst Flächenbezogene Planung- Koordination und fachtechnische Stellungnahmen Dezernat IV 41.2 Oberflächengewässer
7 Länge ca. 60 km Einzugsgebiet in Hessen ca. 500 km² entspringt im Vorderen Odenwald, durchläuft Odenwaldvorland und Untermainebene Mittelgebirgsbach Flachlandgewässer Ca. 500 m ü.nn
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9 Hochwasser ist ein natürliches Ereignís und Teil des Wasserkreislaufes und ist notwendig für den Erhalt der Biozönose der Gewässeraue. Große Hochwasserereignisse können nicht verhindert werden. Aber: Die Hochwasserwahrscheinlichkeit kann verringert werden und das Schadenspotential kann minimiert werden. Hochwasser allgemein
10 Die Hochwässer in Hessen kann man grundsätzlich in drei Hochwassertypen unterscheiden: Winterhochwasser Langanhaltende Regenperioden auf vorgesättigtem Boden, oft in Verbindung mit der Schneeschmelze Die meisten Hochwasserereignisse in Hessen treten von Dezember bis Februar auf Sommerhochwasser Ergiebige gewittrige Regenfälle, ausgelöst durch subtrobische Luftmassen Hochwasser allgemein
11 Starkregen oft regional eng begrenzt, führen in kleinen Einzugsgebieten schnell zu extremen Hochwasser, die nicht nur auf die Gewässer und Gewässerauen beschränkt sind. Hochwasser allgemein
12 Verschärfung von Hochwasser durch menschliche Einflüsse: unter anderem: Waldrodung Allgemeines zu Hochwasser Umwandlung von Grünland in Ackerland Flächenversiegelung Gewässerausbau Besiedlung der natürlichen Überschwemmungsgebiete Hochwasser allgemein
13 Klimawandel!! Fachleute rechnen im 21. Jahrhundert wegen des Klimawechsels mit einem erhöhten Hochwasserrisiko am Rhein. Das bestätigt auch die Internationale Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) in Koblenz. Und nach neuesten Erkenntnissen schreitet der Klimawandel schneller voran als bisher angenommen. Im Winter wird es mehr regnen - dann also, wenn die Böden schon gesättigt oder gefroren sind und die Pflanzen und Bäume weitaus weniger Wasser aufsaugen. Klimawandel
14 2015: Weltweit wärmstes Jahr (mit größten Differenz zum vorher wärmsten Jahr bisher, 2014 war vorher das wärmstes Jahr). Zehn Monate des Jahres 2015 (Februar, März, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember ) knackten ihre jeweiligen Temperaturrekorde. Tendenz setzt sich fort: Der Januar und der Februar 2016 war der wärmste weltweit In Deutschland war 2014 das wärmste Jahr, 2015 das zweitwärmste wurde in Deutschland die größte Wärme überhaupt mit 40,3 Grad gemessen (Saarland), in Hessen der absolute Hitzerekord mit 38,9 Grad. Seit der offiziellen Temperaturmessung 1881 hat sich die Durchschnittstemperatur in Deutschland sich im Mittel um 1,4 Grad erhöht (weltweit ca. 0,9 Grad). Klimawandel
15 Der Wasserhaushalt ist eng mit dem Klima verflochten. Klimaänderungen führen zu Veränderungen in den maßgeblichen Wasserhaushaltsgrößen Niederschlag und Verdunstung und beeinflussen so das Abflussgeschehen maßgeblich. So nimmt die Luft z.b. bei einem Grad Celsius Erwärmung 7% mehr Wasser auf. Klimawandel
16 Klimawandel
17 Extreme Hitzeperioden, die mindestens 14 Tage andauern und wo der Durchschnitt der Tagesmaximaltemperaturen mindestens 30 Grad ist. Solche Hitzeperioden haben in Frankfurt seit 1990 zugenommen. Im Vergleich Hamburg: Dort traten vor 1990 solche Extremereignisse gar nicht auf. Quelle: Deutscher Wetterdienst Klimawandel
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22 Vorbeugender Hochwasserschutz : Rückbau von Gewässern Festsetzung von natürlichen Überschwemmungsgebieten Aktivierung von Retentionsräumen, Hochwasserrückhalteanlagen Hochwasserschutz
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26 Gewässerausbau: Entwässerung Landgewinnung Siedlung/ Landwirtschaft Hochwasserabfluss Gewässerbenutzungen Verständnis von Ordnung Gewässerrückbau: Ökologische Funktion/ Nahrungskette/ Durchgängigkeit Landschaftsbild/ Erholung/ Kulturlandschaft/ Wiederherstellung der Auen Gewässerqualität Wasserrückhalt in der Fläche Rückbau von Gewässern
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28 Renaturierung Hergershäuser Wiesen Rückbau von Gewässern
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31 Gestaltungselemente : Grunderwerb und Extensivierung gewässernaher Flächen in Teilbereichen Herstellung eines neuen Flußgerinnes Erhalt des alten Gewässerlaufes als Altarme Schaffung von Retentionsraum durch Bau zweier Polder Belassen von Totholz Einbringung von zusätzlichem Totholz und Kies Rückbau von Gewässern
32 Festsetzung natürlicher Überschwemmungsgebiete Retentionskataster Hessen
33 In der Vergangenheit wurden die ursprünglichen Retentionsräume vielfach ihrem natürlichen Zweck entzogen, um sie anders nutzen zu können. Die nachteiligen Folgen (z.b. HW-Abflussverschärfung) wurden nach und nach deutlich. Ziel: die verbliebenen natürlichen Retentionsräume zu sichern und wo möglich auch auszuweiten Retentionskataster Hessen
34 Wirkung von Retentionsräumen Abminderung der Hochwässer Verbesserung der ökologischen Vielfalt Beitrag zur Grundwasseranreicherung in und an den Gewässern in den Auen Retentionskataster Hessen
35 Darstellung der Überschwemmungsgebiete in den Katasterkarten An hessischen Gewässern wurden ca km als Überschwemmungsgebiete festgestellt. Retentionskataster Hessen
36 Hochwasserrückerrückhaltebecken Aktivierung von Retentionsräumen
37 Der Bau von Hochwasserrückhaltebecken führt zu veränderten, häufig störenden und in manchen Fällen zerstörenden Eingriffen in den Naturhaushalt das Landschaftsbild eines Talraumes seines Fließgewässers Aktivierung von Retentionsräumen
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39 Grundsätze bei der Planung von Hochwasserrückhaltebecken Weitgehende Erhaltung des Fliessgewässercharakters Einbindung des Bauwerks in die Landschaft Schaffen von Stillwasserbereichen (im Nebenschluss) Intensive Verzahnung von Wasser und Land Aufwertung des Hochwasserrückhalteraumes durch differenzierte Gestaltung Gestaltung der Absperrorgane unter Beachtung der Organismendurchgängigkeit Betrieb unter Beachtung der ökologischen Belange Aktivierung von Retentionsräumen
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42 HRB Wohra
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52 Probestau Februar 2007
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64 Retentionsanlage Siedlung Forst am Lückenbach Stauziel Drosselblende ohne Steuerungseinrichtung Aktivierung von Retentionsräumen
65 Drosselblende vor einem Brückenbauwerk an der Bieber in Heuchelheim Sohle wurde nicht verändert Aktivierung von Retentionsräumen
66 HRB Kleebach/Ebener (Oberwasser) Beweglicher Schütz Aktivierung von Retentionsräumen
67 Veränderung der Hochwasserwelle Hochwasserwelle am Pegel Biedenkopf Januar Retention durch Ausuferung Ungesteuerte Rückhalteräume Abflussganglinie Abflussmenge gesteuertes HRB HW-Entlastung Zeitachse Aktivierung von Retentionsräumen
68 Förderrichtlinie für Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz Richtlinie vom 30. Juli 2008 Gefördert werden: Land Hessen Die dynamische Gewässerentwicklung mit unterstützenden wasserbaulichen Maßnahmen Renaturierungsmaßnahmen an Gewässern zur Erreichung der Ziele der WRRL sowie Maßnahmen mit gleichzeitiger Hochwasserschutzwirkung. Renaturierungsmaßnahmen an sonstigen Gewässern bei besonders begründetem Interesse Der Innerörtliche Ausbau von Gewässern (zum Hochwasserschutz) unter Berücksichtigung ökologischer Belange. Neubau und Erweiterung von Leit- und Schutzdeichen und Schutzmauern Hochwasserrückhaltebecken Aktivierung von Retentionsräumen (Rückhalteräume) in den Überschwemmungsgebieten und Rückverlegung von Deichen Weitere konkrete Maßnahmen, z.b. Ablösung von Wasserrechten, Erarbeitung von Hochwasserplänen, Beseitigung von HW-Schäden an bestimmten Gewässern (Anl. 3 zum HWG). In der Regel werden 65-85% der zuwendungsfähigen Kosten gefördert, bei Neubau von Leit- und Schutzdämmen 20-40%, Ausgleichsmaßnahmen, die aufgrund der HW-Schutzmaßnahmen erforderlich werden, mit 30%. Aktivierung von Retentionsräumen
69 Wasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten Unter Wahrung des bisher üblichen Entwässerungsstandards ist das Regenwasser in Siedlungsgebieten so zu bewirtschaften, dass der natürliche Wasserhaushalt des bebauten Gebietes dem des unbebauten möglichst nahe kommt
70 Integrierter Hochwasserschutz Zusätzliche Areale für die Hochwasserretention Freihalten der Gewässerauen Laufverlängernde Maßnahmen, Kleinretentionsmaßnahmen, anlegen von Gewässerrandstreifen zur Erhöhung der Rauhigkeit usw. Landwirtschaftliche Nutzflächen mit erosionshemmender Bearbeitung Konventionelles Becken entfällt Siedlungsfläche mit Regenwassermanagement Aktivierung von Retentionsräumen
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