Wissenschaftliches Arbeiten in der Praktischen Theologie. Ass.-Prof. Dr. Konrad Breitsching
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- Simon Frank Beck
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1 Wissenschaftliches Arbeiten in der Praktischen Theologie Ass.-Prof. Dr. Konrad Breitsching
2 Wissenschaftstheoretische Modelle in der Praktischen Theologie Kommunikative Theologie (Matthias Scharer) Regelkreismodell (Rolf Zerfaß) Perspektiven praktisch-theologischer Theoriebildung nach S. Hiltner Theoriemodell nach Paul M. Zulehner Modell der inhaltlichen Strukturierung (Herbert Haslinger)
3 Modell der TZI (Ruth Cohn) Es Globe Thema Ich Wir
4 Modell der Kommunikativen Theologie (Matthias Scharer) Globe: Gesellschaft und Kirche Glaubenstradition Einzelne Menschen mit ihrer Lebens und Glaubensgeschichte In einem dynamischen Kommunikationsgefüge Menschen in Gruppen, Gemeinden in ihren Interaktionen/ in ihrer Kommunikation
5 Modell der Kommunikativen Theologie (Matthias Scharer) Globe: Gesellschaft und Kirche Glaubenstradition Einzelne Menschen mit ihrer Lebens und Glaubensgeschichte In einem dynamischen Kommunikationsgefüge Menschen in Gruppen, Gemeinden in ihren Interaktionen/ in ihrer Kommunikation
6 Modell der Kommunikativen Theologie (Matthias Scharer) Globe: Gesellschaft und Kirche: (implizite) kontextuelle Theologie Es: Glaubenstradition explizite Theologie Ich: (implizite)biographische Theologie Thema als Fokus Wir: Menschen in Gruppen: (implizite) kommunikative Theologie
7 TZI-Axiome: existenziell-anthropologisches Axiom Der Mensch ist eine psychobiologische Einheit und ein Teil des Universums. Er ist darum gleicherweise autonom und interdependent. Die Autonomie des einzelnen ist umso größer, je mehr er sich seiner Interdependenz mit allen und allem bewusst wird.
8 TZI-Axiome: ethisches Axiom Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen und seinem Wachstum. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidung. Das Humane ist wertvoll, Inhumanes ist wertbedrohend.
9 TZI-Axiom: pragmatisch-politisches Axiom Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen, Erweiterungen dieser Grenzen ist möglich. Unser Maß an Freiheit ist, wenn wir gesund, intelligent, materiell gesichert und geistig gereift sind, größer, als wenn wir krank, beschränkt oder arm sind und unter Gewalt und mangelnder Reife leiden. Bewusstsein unserer universellen Interdependenz ist die Grundlage humaner Verantwortung.
10 TZI-Postulate Be your own chairperson Disturbance and passionate involvements take precedence
11 Regelkreismodell (Rolf Zerfaß) (Alte) Praxis 1 Geltende Überlieferung Erhobene Situation Praktisch-theologische Theorie Handlungsimpuls (Neue) Praxis 2
12 Funktionsbestimmung der Praktischen Theologie (Rolf Zerfaß) Einbringung der Überlieferung als kritische Potenz in den Streit um Gegenwart und Zukunft Ernstnahme und theologische Identifizierung der Bedürfnisse der Gegenwart Kritische Begleitung der Umsetzung von praxisverändernden Handlungsimpulsen
13 Perspektiven praktisch-theologischer Theoriebildung nach S. Hiltner Organizing (Gemeindeaufbau, Einheit) Communicating (Vermittlung der Evangeliums) Shepherding (Handeln an den notleidenden Menschen in der Welt)
14 Theoriemodell nach Paul M. Zulehner vorfindbare Praxis A Hauptziel (Schlüsselwörter) Nebenziele (Institutionalisierung, religiöse Erwartungen, Religion als Beruf: Ansehen, Macht, Sicherheit) Kriteriologie Praktisch-theologische Handlungstheorie - bestärkt - kritisiert - entwirft künftige Handlungsmodelle - fragt nach den Bedingungen des erforderten Wandelns (Praxeologie) Situation(en) ihre Entwicklung und theologische Deutung Kairologie
15 Theoriemodell nach Paul M. Zulehner optimierte Praxis B wiederum: Analyse der Ziele wiederum: Weiterentwicklung der praktisch-theologischen Handlungstheorie diese - bestärkt - kritisiert und so weiter wiederum: Prüfung der Situationsgerechtigkeit
16 Kinder Inhaltliche Strukturierung (Herbert Haslinger) Männer Frauen Subjekte / Lebenssituationen Alte Menschen Behinderte Menschen Lebensgemeinschaften Mensch Arbeit / Arbeitslosigkeit Handlungsvollzüge Diakonie Verkündigung Liturgie Praxis der Menschen Kirche /Christentum Handlungsebenen Welt Koinonia Gesellschaft Kirche Gemeinde Gruppe Beziehung Person Gesellschaft
17 Inhaltliche Strukturierung (Herbert Haslinger) Um welche Subjekte bzw. Lebenssituationen geht es in der Praxis? Auf welcher Handlungsebene bewegt sich diese Praxis? Welchen Handlungsvollzug repräsentiert oder erfordert diese Praxis?
18 Praktische Theologie als Handlungstheorie Handlungstypen nach Jürgen Habermas nicht-sozial Handlungsorientierung Handlungssituation erfolgsorientiert instrumentelles Handeln verständigungsorientiert sozial strategisches Handeln kommunikatives Handeln
19 Postulate einer Praktischen Theologie als Handlungstheorie Universale Solidarität Subjektsein des Menschen Kritik und Veränderung Erinnerung der Opfer Erfahrung Gottes als befreiende Wirklichkeit Erfahrung der unbedingten Zuwendung Gottes Orthopraxis Wahrnehmung der gesamten Lebenswirklichkeit des Menschen Herrschaftsfreiheit Selbstkritik kirchlicher Praxis
20 Sinn als Signatur menschlicher Praxis Der Sinn einer Handlung ist keine objektiv feststellbare Qualität, sondern das, was die jeweilige Person an Deutung oder Erleben von sich aus in einen physischen Vorgang hineinlegt und womit sie diesen Vorgang als ihren Vorgang gestaltet oder rezipiert. (H. Haslinger)
21 Erfahrung als Prinzip der Praktischen Theologie Zufuhr (Z) Wirklichkeit Verarbeitung (V) Erfahrung
22 Erfahrung als Prinzip der Praktischen Theologie Geschehen (Z) Geschichte Israels, Jesu Prophetischgläubige Deutung (V) Offenbarung
23 Erfahrung als Prinzip der Praktischen Theologie Offenbarung Christlicher Glaube Erkenntisquellen des Glaubens (der Theologie) Erfahrung (Wirklichkeit) + systematische Reflexion Theologie
24 Erfahrung als Prinzip der Praktischen Theologie Bezugspunkte der praktischen Theologie Erfahrungen in Handlungskontexten ( Buch des Lebens ) + Handeln als ChristInnen Christlicher Glaube ( Buch der Offenbarung ) + methodische Reflexion Praktische Theologie
25 Perspektiven der Betroffenheit (Brigitte Fuchs / Herbert Haslinger) primäre Betroffenheit abgeleitete Betroffenheit sekundäre Betroffenheit komplementäre Betroffenheit transferierte Betroffenheit
26 Wahrnehmung der Betroffenheitssituation Sympathie Ortswechsel Sprachenwechsel Hearing to Speech (Nelle Morton) Wahrnehmung der Szene
27 Kommunikation der Kompetenzen primäre Kompetenz der Betroffenen spezifische Kompetenz des/der praktischen Theologen/in spezielles Sachwissen berufliche Handlungskompetenz größerer Reflexions- und Handlungsspielraum
28 Kommunikation der Kompetenzen praktische Relevanz handlungsorientiertes Erkenntnisinteresse primär Betroffener Gleichrangigkeit unter Wahrung der Verschiedenartigkeit der Kompetenzen Beachtung der Perspektivendifferenz
29 Methodische Zugänge zur sozialen Wirklichkeit (Stephanie Klein) Grundlagentheoretische Vorüberlegungen
30 Zugang zur sozialen Wirklichkeit mit empirischen Methoden Wahl der Methoden (Erhebungs- und Auswertungsverfahren) richtet sich nach: den Zielen Fragestellungen Forschungsinteressen der Beschaffenheit des Forschungsfeldes den zeitlichen, räumlichen, finanziellen, persönlichen Bedingungen des/der Forschenden
31 Zugang zur sozialen Wirklichkeit mit empirischen Methoden Quantitative Methoden erfassen Häufigkeiten und Verteilung bestimmter Phänomene sowie deren Veränderungstendenzen klare, von Theorien und Hypothesen geleitete Fragestellung standardisierte Fragebögen Auswertung durch statistische Verfahren
32 Zugang zur sozialen Wirklichkeit mit empirischen Methoden Qualitative Methoden erschließen Referenzrahmen, Sichtweise der Betroffenen induktives Herausarbeiten von Hypothesen und Theorien dokumentarische, rekonstruktive, interpretative Verfahren offene, veränderbare Fragestellung Ziel: Verstehen des Handelns im zu untersuchenden Referenzsystem unstrukturierte (narrative) Interviews, Beobachtung, audiovisuelle Techniken
33 Praktische Theologie und Humanwissenschaften Monodisziplinarität: Praktische Theologie als angewandte Theologie (Rautenstrauch) Multidisziplinarität: Verknüpfung sozialwissenschaftlicher Ergebnisse mit theologischen Theorien (Zweiphasenmodell) Interdisziplinarität: dialoghafte Zusammenarbeit Intradisziplinarität: Übernahme von Konzepten, Methoden und Techniken der Humanwissenschaften zur Bearbeitung praktisch-theologischer Fragestellungen (z.b. Methode der Kommunikativen Theologie)
34 Praktische Theologie als kommunikatives und kulturelles Gedächtnis (E. Garhammer) Praktische Theologie Kommunikatives Gedächtnis Kulturelles Gedächtnis Fragen des Menschen von heute Bibel als mitgehender Anfang Geschichte als Relativierung des Absoluten Tradition als Demokratie für die Toten Synchrone Solidarität Diachrone Identität Praxis als konfliktive Konstellation
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