Ergebnisse der Nmin/Smin-Untersuchungen auf den Testflächen Winterungen. (Erste Mitteilung vom )
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- Martin Schenck
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1 Landwirtschaftliche Fachbehörde für Klärschlammverordnung und Bioabfallverordnung zuständige Stelle für die Überwachung des Inverkehrbringens von Düngemitteln zuständige Stelle für die landwirtschaftliche Beratung zuständige landwirtschaftliche Beratungsstelle gem. LMSBeleihG v , AbfLwZustLVO MV v , DüngemZustVO MV v und LwBodSchZustLVO MV v Ergebnisse der Nmin/SminUntersuchungen auf den Testflächen Winterungen (Erste Mitteilung vom ) Die Startstickstoffgabe im Frühjahr zu Getreide und Raps, die als erste pflanzenbauliche Maßnahme nach der Winterruhe durchgeführt wird, entscheidet neben der Frühjahrswitterung in starkem Maße, wie sich die Bestände entwickeln werden und ihr Ertragspotential entfalten können. Je präziser diese, wie auch die weiteren Stickstoffgaben, dem Bedarf der Pflanzen in den einzelnen Wachstumsabschnitten angepasst wird, desto höher wird die Düngungseffektivität und desto geringer werden die unvermeidbaren Stickstoffverluste sein. Da neben dem Ertragsniveau der Fruchtart und der aktuellen Bestandesentwicklung auch der verfügbare Bodenstickstoffgehalt von entscheidender Bedeutung für die Höhe und den Zeitpunkt der Startstickstoffgabe ist, wird entsprechend Düngeverordnung ( 4) gefordert, dass die verfügbare Menge an Stickstoff auf jedem Schlag für den Zeitpunkt der Düngung, mindestens jährlich, zu ermitteln ist. Dies bedeutet, dass insbesondere unter Beachtung der Auswirkungen von Cross Compliance einmal pro Jahr ein Wert für die verfügbare Stickstoffmenge im Boden und den abgeleiteten Stickstoffbedarf in den Aufzeichnungen für die Stickstoffdüngebedarfsermittlung eines Schlages vorliegen muss. Der Begriff Schlag bedeutet im Sinne der Düngeverordnung eine einheitlich bewirtschaftete, räumlich zusammenhängende und mit der gleichen Pflanzenart, bei Gemengen und Grünland den gleichen Pflanzenarten, bestellte Fläche. Nach der Verordnung sind dies auch mehrere Schläge, die vergleichbare Standortverhältnisse aufweisen, auf denen eine einheitliche Bewirtschaftung durchgeführt wurde und die mit der gleichen Pflanzenart mit vergleichbarem Nährstoff bzw. Düngebedarf bestellt sind. Die Ermittlung des Nährstoff bzw. Düngebedarfs für Stickstoff setzt jedoch voraus, dass auf diesen Flächen hinsichtlich der Stickstoffnachlieferung aus dem Boden vergleichbare Vorfrüchte angebaut wurden. Als Wert für die verfügbare Bodenstickstoffmenge wird in der Regel der NminWert zu Vegetationsbeginn genutzt. Er kann durch eine NminUntersuchung des Schlages oder durch Übernahme von Werten vergleichbarer Standort und Anbaubedingungen gewonnen werden. Mit dem EDVProgramm StickstoffBedarfsAnalyse (SBA) steht den Landwirten in MecklenburgVorpommern eine Möglichkeit zur Verfügung, sich auf der Grundlage von schlagspezifischen Daten und NminBodengehalten den Stickstoffdüngebedarf ermitteln zu lassen. Mit der Stickstoffbedarfsanalyse ist es möglich, für die Fruchtarten Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Sommergerste, Sommerweizen, Hafer, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais Empfehlungen für die Stickstoffdüngung zu erstellen.
2 Ausgangspunkt für die Beurteilung der aktuellen Düngungssituation im Frühjahr sind u.a. das Ertragsniveau des Vorjahres mit den verbliebenen RestStickstoffvorräten, die Bestell und Mineralisierungsbedingungen im Herbst, die vor Beginn des Winters vorhandenen mineralischen NBodengehalte, der Verlauf der Winterwitterung und die nach dem Winter verbliebenen mineralischen NBodenvorräte sowie die aktuelle Bestandessituation. Gute Bestellbedingungen, eine gute Bodenstruktur und ausreichende Bodenfeuchtegehalte im Herbst 2004 sorgten dafür, dass das Wintergetreide und der Raps zügig bestellt werden konnten, schnell und gleichmäßig aufliefen und selbst spät bestellte Kulturen ausreichend Zeit für die Vorwinterentwicklung hatten. Von Mitte/Ende Oktober setzte beim Wintergetreide die Bestockung ein. Der Raps entwickelte sich ebenfalls üppig. Diese gut entwickelten Raps und Getreidebestände konnten den im Boden vorhandenen mineralisierten, löslichen Bodenstickstoff aufnehmen und für eine hohe Abschöpfung der NminBodengehalte sorgen, wie aus der Tabelle 1 für den Raps, die Wintergerste und den Winterroggen deutlich zu erkennen ist. Im Laufe des November wurden auf nahezu allen Flächen des Landes aufgrund der umfangreichen Niederschläge die Bodenwasservorräte aufgefüllt, so dass die Bodenfeuchte im Sättigungsbereich lag. Milde Temperaturen besonders in den Monaten Dezember und Januar ließen keine durchgreifende Vegetationsruhe eintreten, so dass sich auf etlichen Flächen ein geringes Wachstum der Winterungen einstellte. Bei Wintergetreide setzte die Blattbildung und Bestockung wieder ein und auch der Raps erreichte einen fortgeschrittenen Entwicklungsstand. Aufgrund des Wachstums nahmen die Pflanzen Nährstoffe auf, was zu einem weiteren Rückgang der NminBodengehalte geführt haben dürfte. Gleichzeitig fielen im Dezember und regional auch im Januar unter dem langjährigen Mittel liegende Niederschlagsmengen, so dass in diesem Zeitraum keine größeren Stickstoffauswaschungen zu verzeichnen waren. Tabelle 1: Mittlere NminGehalte im Herbst der Jahre WRaps WGerste WRoggen WTriticale WWeizen Mittlere NminGehalte kg/ha Nmin * 4* * 2* 47* 1* Herbst 2004 kg/ha Nmin Mittel 0 8* 4* 2 Die teilweise ergiebigen Niederschläge in der ersten Februarhälfte führten in nahezu allen Landesteilen zur vollständigen Wassersättigung der Böden, konnten aber bisher gut verkraftet werden und dürften zu keiner Erhöhung der Stickstoffauswaschung geführt haben. Endgültige Gewissheit über die Höhe der verbliebenen Bodenstickstoffvorräte bei den jeweiligen Fruchtarten und auf den einzelnen Schlägen können aber nur Nmin Bodenuntersuchungen liefern. Die Auswertung der von der Landwirtschaftlichen Fachbehörde gemeinsam mit der LUFA betreuten Testflächen erfolgt jeweils auf Landesebene und nach Regionen. Dabei wurden auf Grund ihrer Standortbedingungen und mittleren jährlichen Niederschlagsmengen folgende Kreise in einer Auswertungsregion zusammengefasst:
3 Region I: Landkreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust, Parchim, Region II: Landkreise Doberan, Nordvorpommern, Rügen, Region III: Landkreise Güstrow, Demmin, Müritz, Region IV: Landkreise MecklenburgStrelitz, Ostvorpommern, UeckerRandow. Tabelle 2: Mittlere NminGehalte im Frühjahr der Jahre 200 Mittlere NminGehalte kg/ha Nmin Frühjahr 200 kg/ha Nmin Mittel Spanne WRaps WGerste WRoggen WTriticale WWeizen * * * 42* 3* * * 8 3* Die nach Fruchtarten ausgewerteten Ergebnisse der Testflächen (Tabelle 2) zeigen, dass in diesem Jahr wie in den Jahren 2003 und 2004 auf den Winterungsflächen vergleichsweise niedrige Nmin Gehalte gefunden wurden. Auf den Rapsflächen wurden mit durchschnittlich kg/ha Nmin die niedrigsten NminGehalte seit 14 registriert. Auch bei der Wintergerste und beim Winterweizen liegen mit 37 bzw. 41 kg/ha sehr niedrige NminGehalte vor. Zwischen den einzelnen Bodenartengruppen wurden hinsichtlich der Höhe der NminGehalte im Gegensatz zu den vergangenen Jahren deutliche Differenzierungen ermittelt. So werden mit zunehmender Bodenqualität in diesem Jahr deutlich höhere Bodenstickstoffmengen gefunden. Dies war beim Winterweizen besonders stark ausgeprägt. Hier wurden auf den besseren Standorten (7 kg/ha Nmin) deutlich höhere verfügbare Bodenstickstoffmengen ermittelt als auf den leichteren ( kg/ha Nmin) und mittleren ( 3 kg/ha Nmin) Standorten. Als Folge der anhaltenden Nährstoffaufnahme und der fehlenden Nährstoffverlagerung ist es anders als im vergangenen Jahr bei den Winterungen zu keiner starken Differenzierung der Nmin Gehalte zwischen den Schichten 0 30 und (Tabelle 3) gekommen. So befinden sich beim Getreide und beim Raps in beiden Bodenschichten ca. die gleichen Mengen an verfügbarem Bodenstickstoff. Es besteht aber die Tendenz, dass in der oberen Bodenschicht aufgrund der fehlenden Verlagerung durch die Niederschläge gegenwärtig geringfügig höhere NminBodengehalte gefunden werden. Da sich etliche Winterraps und Getreidebestände in einem für die Jahreszeit weit fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden und trotz der Nachtfröste und des Schnees bisher keine Pflanzenverluste und schädigungen aufgetreten sind, besteht gegenwärtig aufgrund der Bestandessituation weder ein Anlass zu einer ausgesprochen frühen noch ausgesprochen hohen Andüngung, die zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin nur der weiteren Förderung der Bestandesdichte dienen würde.
4 Tabelle 3 : NminGehalte nach Bodenartengruppen im Frühjahr 200 Frucht WRaps WGerste WRoggen WTriticale WWeizen Schicht NminGehalt kg/ha nach Bodenartengruppen leicht mittel schwer gesamt 1* * * * * Obwohl aus der Sicht der NminGehalte, die im Mittel des Landes als niedrig zu beurteilen sind, erhöhte Andüngung erforderlich wäre, ist beim Getreide aufgrund der gut entwickelten Bestände eher eine verhaltene und hinausgezögerte erste Stickstoffgabe angebracht. Beim Raps sollten dagegen mit der 1. Stickstoffgabe je nach Standort bis zu 0 kg/ha N ausgebracht werden. Hohe Nmin Bodengehalte sollten dann bei der 2. Stickstoffgabe berücksichtigt werden und zu einer Reduzierung der Stickstoffmenge führen. Anhaltspunkte über die regionalen Unterschiede bei den verfügbaren Bodenstickstoffgehalten in den einzelnen Gebiete des Landes MecklenburgVorpommern können der Tabelle 4 entnommen werden. Wie zu ersehen ist, werden in der Region I und IV sowohl beim Getreide als auch beim Raps auf den schweren Böden höhere NminGehalte und damit größere nutzbare Bodenstickstoffreserven ermittelt, so dass hier ein Stickstoffeinsparungspotential vorhanden ist. Da die Testflächen nur einen kleinen Anteil der Standortbedingungen des Landes MecklenburgVorpommern wiedergeben, sollte jeder Landwirt sich entsprechend seinen Standort und Anbaubedingungen einen eigenen Überblick verschaffen. Tabelle 4: NminGehalte nach Region und Bodenartengruppen im Frühjahr 200 Frucht NminGehalt kg/ha nach Bodenartengruppen Region leicht mittel schwer gesamt WGetreide I II III IV WRaps I II III IV
5 Neben Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium zählt Schwefel zu den Hauptnährstoffen. Hinsichtlich seines Verhaltens im Boden ähnelt der Schwefel teilweise dem Stickstoff, so dass auch hier über die SminUntersuchungen Aussagen zum Düngebedarf gemacht werden können. Wie aus der Tabelle 3 und zu erkennen ist, kann man jedoch nicht eindeutig aus dem NminGehalt auf die im Boden vorhandene SminMenge schließen. Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, sind auch in diesem Frühjahr auf den Testflächen im Vergleich der Jahre niedrige SminGehalte bestimmt worden. Damit setzt sich der Trend, dass unter den Bedingungen von MecklenburgVorpommern die Schwefeldüngung der Winterungen eine Standarddüngungsmaßnahme geworden ist, fort. Die im Durchschnitt des Landes ermittelten SminWerte von ca kg/ha reichen nicht aus, um die Schwefelversorgung der Winterungen zu sichern. Bei niedrigen SminGehalten (< kg/ha Smin) reichen zu Getreide Gaben von 20 kg/ha S aus, um den Schwefelbedarf zu decken, während zum Raps kg/ha S erforderlich sind. Die Schwefeldüngung kann gemeinsam mit dem Stickstoff im Zeitraum März ausgebracht werden. Werden dagegen verfügbare Schwefelgehalte von 40 0 kg/ha Smin gefunden, ist mit einer ausreichenden Schwefelversorgung aus dem Boden zu rechnen und die Düngungseffektivität einer Schwefeldüngung ist zu hinterfragen. Tabelle : Mittlere SminGehalte im Frühjahr der Jahre 200 WRaps WGerste WRoggen WTriticale WWeizen Mittlere SminGehalte kg/ha Smin Spanne * 1* * * * 22* 1* * Beim Schwefel wurden anders als beim Stickstoff in der oberen Schicht unter Wintergetreide wie im vergangenen Jahr deutlich niedrigere SminGehalte gefunden (Tabelle ). Offenbar hat hier die Nährstoffaufnahme durch die Getreidebestände zu einer Verarmung der oberen Bodenschicht geführt. Beim Raps wurden dagegen keine Unterschiede zwischen den Bodenschichten beim Stickstoff gefunden. Hier sorgt die tiefe Durchwurzelung der unteren Bodenschicht für eine gleichmäßige Nährstoffverarmung beider Bodenschichten.
6 Tabelle : Mittlere SminGehalte nach Bodenartengruppen im Frühjahr 2004 Frucht WRaps WGerste WRoggen WTriticale WWeizen Schicht SminGehalt kg/ha nach Bodenartengruppen leicht mittel schwer gesamt * * 2 1 1* * * 2 1 Die auf den Testflächen ermittelten NminGehalte sollten entsprechend den Standortbedingungen als Richtwerte in die nach Düngeverordnung schlagweise nachzuweisenden Berechnungen des Stickstoffdüngebedarfs entsprechend den fachlichen Grundsätzen eingehen. Abweichende Aussagen zum ermittelten Stickstoffdüngebedarf sollten durch eigene NminUntersuchungen auf ausgewählten betriebstypischen Schlägen belegt werden. Detaillierte Empfehlungen zur Ermittlung des Düngebedarfs und zur Ableitung der Düngungsempfehlungen für Schwefel und Stickstoff sind den Düngungsrichtlinien bzw. anderen Fachinformationen und Veröffentlichungen der Landwirtschaftlichen Fachbehörde zu entnehmen. Fachinformation: DüV 1 NminTestflächen 200/1 Landwirtschaftliche Fachbehörde Dr. H.E. Kape, Dr. R. Pöplau GrafLippeStr. 1 0 Rostock Telefon: Fax:
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