Psychische Belastung in der Gefährdungsbeurteilung. Lisa Zimathies Psychologin, M. Sc Bad Neuenahr
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- Eduard Hoch
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1 Psychische Belastung in der Gefährdungsbeurteilung Lisa Zimathies Psychologin, M. Sc Bad Neuenahr 1
2 Geschäftsbereiche EO Institut Evaluation: Evaluationsstudien, Mitarbeiterbefragungen und Datenanalysen, die Unternehmen unterstützen, Erfolge zu messen und fortlaufend zu steigern. Gesundheitsmanagement: Unterstützung von Unternehmen beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Schwerpunkt: Psychische Gesundheit. Organisationsentwicklung: Unterstützung von Unternehmen bei der Umsetzung notwendiger Veränderungen und einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung.
3 Seit 2013 sieht das Arbeitsschutzgesetz die Berücksichtigung psychischer Belastungen in Gefährdungsbeurteilungen vor.
4 Psychische Belastungen erhöhen das Risiko für psychische Erkrankungen und für Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems. Metaanalyse über Personen: Anhaltende psychische Belastungen bei der Arbeit erhöhen das Infarktrisiko um 23 Prozent. u. a. Stansfeld, S. & Candy, B. (2006). Psychosocial work environment and mental health a meta-analytic review. Scandinavian Journal of Work, Environment and Health (380), S Kivimäki, M. et al. (2012). Job strain as a risk factor for coronary heart disease: a collaborative meta-analysis of individual participant data. The Lancet (380), S
5 Wir haben mal nachgefragt Gefährdungsbarometer Studie 2016: Studie zum aktuellen Umsetzungsstand der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
6 Ziele der Gefährdungsbeurteilung ǀ Prävention: Frühzeitige Erkennung von Gefährdungen bei der Arbeit Berücksichtigung der physischen und der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz Folgen von Fehlbelastungen reduzieren ǀ Sensiblisierung: Führungskräfte und Beschäftigte für mögliche arbeitsbezogene gesundheitliche Gefährdungen sensibilisieren ǀ Mittelfristig: Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhalten Fehlzeiten reduzieren
7 Belastung/Beanspruchung Belastung bezeichnet alles, was auf den Mensch einwirkt (DIN EN ISO ). Belastung Belastung ist personenunabhängig. Beanspruchung bezeichnet die individuelle Reaktion des Menschen (DIN EN ISO ). Psychische Beanspruchung ist personenabhängig und entsteht durch Bewertung der einzelnen Mitarbeitenden. Beanspruchung Informationen zum Thema Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: IAG Report der DGUV, verfügbar unter
8 Psychische Belastungen können sich ergeben durch Arbeitsaufgabe Art und Inhalte der Tätigkeit Arbeitsorganisation Abläufe bei der Arbeit Soziale Beziehungen Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten Arbeitsumgebung Einflüsse durch die Umgebung
9 Gesetzliche Vorgaben laut ArbSchG ǀ Der Arbeitgeber hat die Gefährdungsbeurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen. ǀ Die Gefährdungsbeurteilung muss durch den Arbeitgeber schriftlich dokumentiert werden. ǀ Der Betriebsrat hat Mitbestimmungsrechte hinsichtlich der Art und Weise, wie die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wird. ǀ Die Wirksamkeit von Maßnahmen muss überprüft werden. ǀ Die Beschäftigten sind verpflichtet, den Arbeitgeber bei der Gefährdungsbeurteilung zu unterstützen.
10 Schritte der Gefährdungsbeurteilung Schritt 7: Aktualisierung/ Fortschreibung, Dokumentation Schritt 1: Festlegen von Tätigkeitsbereichen und Vorgehen Schritt 2: Einbindung Führungskräfte und Beschäftigte Schritt 6: Wirksamkeitskontrolle Schritt 3: Ermittlung der psychischen Belastung Schritt 5: Maßnahmenentwicklung und - umsetzung Schritt 4: Beurteilung der psychischen Belastung
11 Schritt 1: Festlegen von Tätigkeiten/Arbeitsbereichen ǀ Vorgeschaltete Bestandsaufnahme ǀ Gründung eines Steuerkreises ǀ Klärung des Verfahrens und der Beteiligten ǀ Festlegung der Analyseeinheiten für die Gefährdungsbeurteilung: Analyseeinheiten je nach Art der Tätigkeit und in Abhängigkeit von den Arbeitsbedingungen im Arbeits- oder Organisationsbereich Praxis-Beispiel (Chem. Industrie, 400 MA): Initiierung durch die Arbeitssicherheit Einbezug der Geschäftsführung, Steuerkreis: Arbeitssicherheit, Personal, Betriebsrat, EO Institut Erkenntnis bei der Festlegung der Analyseeinheiten: sehr kleinteilige Strukturierung der Analyseeinheiten, und Befragungsmüdigkeit der Belegschaft, was für das methodische Vorgehen wichtige Konsequenzen hatte...
12 Schritt 2: Einbindung der Führungskräfte und Beschäftigte 1. Einbezug von Führungskräften (Multiplikator-Funktion) 2. Informieren: Mündlich und schriftlich! Information für Führungskräfte Information für Beschäftigten 3. Information der Führungskräfte über Ergebnisse der Befragung und Ableitung von Maßnahmen 4. Information der Beschäftigten über Ergebnisse und geplante Maßnahmen Praxis-Beispiel: Vorstellung des Vorhabens zunächst gegenüber den Führungskräften Information der Beschäftigten mittels Infoschreiben und auf der Betriebsversammlung Besprechung der Analyseergebnisse jeweils mit den Führungskräften der Bereiche Ergebnisse gegenüber den Beschäftigten durch Kurz-Info und Besprechungen mit den Führungskräften
13 Methoden der Gefährdungsbeurteilung Checklisten/ Fragebogen Einsatz als orientierendes oder Screening-Verfahren Arbeitsplatzinterviews Einsatz als Screening-Verfahren oder zur vertiefenden Analyse Analyseworkshops Als Vertiefung zu Checkliste/Fragebogen oder als eigenständige vertiefenden Analyse Empfehlung der GDA-Leitlinie (Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie): Kombination aus mindestens zwei Ansätzen
14 Praxis-Beispiel (Rohstoffindustrie, Verwaltung, 320 MA): Kombiniertes Verfahren: Schritt 1: Ermittlung der psychischen Belastungsfaktoren mittels Fragebogen (Gefährdungsbarometer ): ca. 10 Minuten Ausfüllzeit, Rücklaufquote 81% Schritt 2: Durchführung von standardisierten Analyseworkshops mit Beschäftigten eines Tätigkeitsfeldes oder Bereiches, bei denen die Befragung kritische Ergebnisse gezeigt hat Pro Workshop 2-3 h, extern moderiert von einer Arbeitspsychologin Analyse von Ursachen und Erarbeitung von Verbesserungs- bzw. Lösungsvorschlägen basierend auf den Ergebnissen der Befragung Ohne Führungskraft Teilnahme auf freiwilliger Basis Praxis-Beispiel (Chem. Industrie, 400 MA): Begehung aller Unternehmensbereiche durch vier Arbeitspsychologen über mehrere Tage Koordination durch Arbeitssicherheit Kurze Interviews (ca. 40 Minuten) mit einzelnen Beschäftigten (nicht alle, aber jeweils mehrere Personen mit gleichartigen Aufgaben Terminfindung mit den einzelnen Bereichen recht aufwändig für die Arbeitssicherheit
15 Maßnahmenableitung und -umsetzung ǀ Auszug aus einem Maßnahmenkatalog
16 Betriebliche Gesundheit managen - Erfolgsfaktoren Unternehmensleitung verpflichtet sich zur Unterstützung und steht glaubhaft hinter dem Thema Einbezug der Beschäftigten bei der Entwicklung der Maßnahmen umfassende Kommunikation vor und während des gesamten Prozesses Rückendeckung von oben während des gesamten Prozesses (insbesondere in der Umsetzung) Führungskräfte frühzeitig informieren und aktiv einbeziehen Steuerungsgruppe bilden Keine falschen Erwartungen wecken: Von Anfang an klar die Ziele und den Rahmen abstecken.
17 Kontakt EO Institut GmbH Schumannstraße Berlin Telefon: Ansprechpartner Alexander Tirpitz Geschäftsführer Telefon:
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