KFZ-INDUSTRIE UND KFZ-TEILE JAPAN

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1 KFZ-INDUSTRIE UND KFZ-TEILE JAPAN

2 Japan - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Branche kompakt: Japan - Kfz-Industrie und Kfz-Teile (April 2015) Tokio (gtai) - Japans Kfz-Hersteller bleiben im Auslandsgeschäft auf der Überholspur. Im Jahr 2014 unterstützte der schwache Yen das Exportgeschäft. Die Produktion wurde im Laufe der letzten Jahre zunehmend ins Ausland verlagert. Das Inlandsgeschäft stockt, jedoch bleiben deutsche Anbieter präsent. Die Kfz-Industrie investiert viel in Forschung und Entwicklung, Brennstoffzellenautos stehen dabei im Fokus. Marktentwicklung/-bedarf Am japanischen Fahrzeugmarkt war 2014 ein Rückgang der Verkaufszahlen im Inlandsgeschäft quasi vorprogrammiert. Grund ist die Mehrwertsteuererhöhung zum von 5 auf 8%. Dass in der Statistik des Herstellerverbandes JAMA letztendlich für den Inlandsabsatz von Pkw und Nutzfahrzeugen im Kalenderjahr 2014 ein Plus von 3,5% erscheint, ist maßgeblich auf das erste Jahresquartal zurückzuführen. Denn in Erwartung der Steuererhöhung wurden in diesen drei Monaten besonders viele Neuwagen angemeldet. Entsprechend nüchtern fallen die vorläufigen Zahlen für das gesamte Fiskaljahr 2014 aus, das zum endete: Demnach dürfte es zu einem Rückgang um 7,3% auf 5,28 Mio. Einheiten gekommen sein. Nutzfahrzeuge (Nfz) liegen dabei mit einem erwarteten Minus von 4,7% ein wenig besser im Rennen als Pkw mit -7,8%. Inlandsabsatz von Kfz in Japan (in Einheiten; Veränderung in %) Kategorie Veränderung 2014/13 Pkw ,0 Standard 1) ,7 Klein-Pkw 2) ,4 Mini-Pkw 3) ,8 Lkw ,2 Busse ,5 Gesamt ,5 1) u.a. über cc; 2) u.a. über 660 und unter cc; 3) u.a. bis 660 cc Quellen: Japan Automobile Manufacturers Association (JAMA), Japan Automobile Dealers Association (JADA) Im Jahr 2015 wird der Inlandsmarkt weiter schrumpfen, erwartet der Fachverband JAMA. Prognostiziert ist ein Absatz von 5,04 Mio. Kfz, Einbußen von 8,6% gegenüber dem Vorjahr. Nach 2015 werde die Anzahl der in Japan abgesetzten Pkw und Nfz wieder unter die Schwelle von 5 Mio. sinken, heißt es weiter. Gewinne erzielten die Kfz-Hersteller 2014 insbesondere im Exportgeschäft, nicht zuletzt begünstigt durch den schwachen Yen. Weiterhin spielen die staatlichen Subventionen für umweltfreundliche Kfz eine große Rolle, die Japan im April 2009 eingeführt hat. Die Kriterien für deren Anwendung wurden allerdings zum verschärft. Fielen 2014 noch etwa 80% aller in Japan verkauften Kfz unter die Steuererleichterungen des sogenannten eco-car-programms, so dürften jetzt lediglich rund die Hälfte aller Neuzulassungen davon profitieren. Ein Großteil der Benzinfahrzeuge könnte dann durch das Raster fallen und erheblich teurer werden, erwartet die Japan Automobile Dealers Association. Germany Trade & Invest 1

3 Japan - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Inlandsabsatz von Pkw in Japan nach Herstellern (in Einheiten; Marktanteil und Veränderung in %) Unternehmen 2014 Veränderung 2014/13 Marktanteil 2014 Toyota ,8 29,0 Honda ,9 17,6 Nissan ,0 12,3 Suzuki ,5 13,7 Daihatsu ,5 11,8 Mazda ,4 4,3 Mitsubishi ,7 2,2 Fuji Heavy (Subaru) ,3 3,3 Lexus ,4 1,0 Sonstige ,9 4,9 Gesamt ,7 100,0 Quelle: JAMA Vergleichsweise konstant entwickelte sich das Geschäft mit Importautos. Angaben der Japan Automobile Importers Association zufolge stiegen die Einfuhren von Pkw aus rein ausländischer Herstellung im Kalenderjahr 2014 um 3,6% auf knapp Kfz. Daneben wurden rund Nfz importiert. Die Einfuhren von Pkw aus japanischer Fertigung im Ausland beliefen sich auf knapp Stück - etwa 40% weniger als noch im Vorjahr. Was die Gewichtung der Importmarken angeht, so gab es 2014 nicht viel Bewegung: Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW sowie Audi blieben in der Rangliste der importierten Kfz-Marken ganz oben. Zusammen kontrollierten sie 2014 einen Anteil von etwas mehr als 60% des Einfuhrmarktes. Ausländische Hersteller profitieren ebenfalls von den Steuererleichterungen für umweltfreundliche Kfz und dürften ihr Angebot weiter in Richtung Öko-Segment steuern. In Sachen Elektromobilität hält die Regierung an ihren ehrgeizigen Zielvorgaben fest. Bis 2030 soll der Anteil von Fahrzeuge der neuen Generation im Inlandsverkehr 50 bis 70% erreichen. Auf Hybridfahrzeuge könnten 30 bis 40%, auf Elektro- sowie Plug-in-Hybridfahrzeuge 20 bis 30% und auf Brennstoffzellenfahrzeuge 3% entfallen. Vor allem der Handel mit Hybridfahrzeugen läuft ausgesprochen gut. Sie kamen bei den Neuzulassungen im Inland bereits 2013 auf einen Anteil von 17%. Angaben der Japan Automotive Products Association zufolge beliefen sich die Absatzzahlen in den beiden Kategorien reine Elektrofahrzeuge und Hybridfahrzeuge zusammen 2014 auf 1,04 Mio. Einheiten. Das entsprach gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 10,2%. Hybridfahrzeuge werden auf der Überholspur bleiben. Im Jahr 2015 soll deren Inlandsproduktion um 30% auf 1,32 Mio. steigen und dann circa 40% der kompletten Inlandsfertigung (ausgenommen Nfz sowie sogenannte Minicars) ausmachen. Toyota verkaufte im Hybrid-Segment 2014 rund 2 Branche kompakt

4 Pkw. Das war ein Anteil von 44% der im Inland abgesetzten, werkseigenen Kfz. Die Zukunft wird bei Brennstoffzellenfahrzeugen gesehen, wo Japan, und dabei insbesondere der Marktführer Toyota, bereits viel investiert hat. Für Aufsehen sorgte der Verkaufsstart des Brennstoffzellenfahrzeuges Toyota Mirai Ende Impulse erwartet der lokale Automobilsektor künftig im Exportgeschäft durch die angestrebten Freihandelsabkommen. Vor allem die Teilnahme an den Verhandlungen einer transpazifischen Partnerschaft (TPP) sowie das angestrebte bilaterale Freihandelsabkommen mit der EU stehen im Fokus. Produktion/Branchenstruktur Die sieben führenden Automobilhersteller in Japan produzierten 2014 in ihren inländischen Werken knapp 9,8 Mio. Kfz. Das entsprach zwar gegenüber dem Vorjahr einer moderaten Steigerung. Allerdings lag dieses Produktionsergebnis knapp unterhalb des Wertes von Produktion von Kfz in Japan (Einheiten; Veränderung in %) Kategorie Veränderung 2014/13 Pkw ,1 Lkw ,8 Busse ,4 Gesamt ,5 Quelle: JAMA Weiterhin verstärkt sich der Trend, die Kfz-Produktion ins Ausland zu verlagern. Dies gilt auch für den Teile- und Komponentensektor. Zwar ist zu beobachten, dass sich die traditionell starren Beziehungen zwischen Endherstellern und Zulieferfirmen auflockern. Auf der anderen Seite folgen die Teileproduzenten den Automobilbauern an ihre Fertigungsstandorte im Ausland, um das Geschäft nicht abbrechen zu lassen. Angaben der Toyota Motor Corporation zufolge belief sich die weltweite Fertigung des Automobilkonzerns 2014 auf knapp 10,29 Mio. Kfz. Davon entfielen 1,10 Mio. Einheiten auf Daihatsu sowie rund Einheiten auf die Lkw Sparte von Hino. Gegenüber 2013 war dies ein Plus von 1,7%. Gerade noch 40% davon sind der Inlandsfertigung zuzurechnen. Beim Konkurrenten Honda belief sich der Anteil der lokalen Produktion (4,51 Mio. Einheiten) auf lediglich 21,2%. Die führenden Automobilhersteller gaben 2014 etwa 2,54 Bill. Yen (rund 18 Mrd. Euro, 1 Euro = rund 140 Yen im Jahresdurchschnitt 2014) für Forschung und Entwicklung aus. Daran war die Toyota Motor Company zu etwa einem Drittel beteiligt. Die Entwicklung von Elektro- sowie Brennstoffzellenautos stand dabei im Vordergrund. Außerdem fließen Gelder in die zukünftige Entwicklung von selbstfahrenden Kfz. Die Produktion der Brennstoffzellenlimousine Toyota Mirai soll sich 2016 auf Pkw im Vergleich zum Vorjahr in etwa verdoppeln. Das Modell soll dann auch in die USA und nach Europa exportiert werden. Germany Trade & Invest 3

5 Japan - Kfz-Industrie und Kfz-Teile Toyota, Nissan, Mitsubishi Motors und Honda, eigentlich für ihre Konkurrenz bekannt, arbeiten seit längerem an einer Allianz, um den Aufbau des Aufladenetzes für Elektroautos in Japan voranzutreiben. Im Jahr 2014 verfügte Japan über sogenannte Schnellladestationen und Standard-Aufladestationen. Diese Anzahl wollen die vier Produzenten verdoppeln, lautet das Ziel der Kooperation. Dem Vernehmen nach kostet eine Elektrotankstelle knapp US$, wovon zwei Drittel vom Staat subventioniert werden. Außenhandel Die Einfuhren von Kfz-Teilen sind 2014 gestiegen. Ein nicht zu unterschätzender Teil davon dürfte aus japanischer Auslandsfertigung stammen. Auf US-Dollar-Basis gerechnet ist das (Comtrade- Datenbank, HS-Position 8708) eine Steigerung um knapp 7,5% gegenüber dem Vorjahr auf 7,66 Mrd. US$. Wichtigste Bezugsländer waren die VR China (2,86 Mrd. US$; +8,4%), Deutschland (735 Mio. US$; +4,1%), Korea (Rep.) mit 721 Mio. US$ (+13,7%); Thailand (698 Mio. US$; +3,6%) sowie die USA (506 Mio. US$; -3,1%). Dabei zählten Räder und Teile (HS-Position ; 1,29 Mrd. US$), Airbags (HS-Position ; 632 Mio. US$), Bremsen (HS-Position ; 522 Mio. US$) sowie Lenkräder (HS-Position ; 328 Mio. US$) zu den bedeutenden Kategorien. Einfuhr wichtiger Kfz-Teile nach Japan (in Mio. Yen) HS Warenbezeichnung 2013 davon aus Deutschland (2013) Hubkolbenmotoren mit Fremdzündung Diesel- oder Halbdieselmotoren Kraftstoff-, Öl- und Kühlmittelpumpen für Kolbenverbrennungsmotoren 2014 davon aus Deutschland (2014) Kabelsätze Zündanlagen, Anlasser, Lichtmaschinen etc., 8512 Beleuchtungs- und Signalgeräte (ohne 85,39), Scheibenwischer etc., 8706 Fahrgestelle Karosserien (einschließlich Fahrerhäuser) 8708 Andere Kfz-Teile (Stoßstangen, Bremsen, Schaltgetriebe, Achsen, etc.) Quelle: Japan Exports and Imports/Japan Tariff Association 4 Branche kompakt

6 Geschäftspraxis Auskünfte zum Zollverfahren finden sich auf der Website der japanischen Zollbehörde ( Umfangreiche Informationen zur Einfuhr von Kfz-Teilen nach Japan können dem Bericht der Japan External Trade Organization Handbook for Industrial Products Import Regulations 2009 ( industry2009e.pdf) entnommen werden. Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen AHK Japan Anlaufstelle für deutsche Unternehmen Ministry of Land, Infrastructure and Transport Ministry of Economy, Trade and Industry The Japan Automobile Manufacturers Association, Inc, - JAMA Next Generation Vehicle Promotion Center Japan Automobile Importers Association Japan Automobile Dealers Association Japan Automotive Products Association Tokyo Motor Show verantwortlich für die Zulassung, Registrierung und Inspektion von Autos verantwortlich für Planung und Strategie der Autoindustrie und verwandter Zweige sowie für neue Energien Kfz-Herstellerverband Anlauf- und Förderstelle für Elektromobilität des Wirtschaftsministeriums METI Kfz-Importeurverband Händlerverband Kfz-Teileverband Fachmesse; nächster Termin: bis , Tokyo Big Sight Germany Trade & Invest 5

7 Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße Bonn Tel.: +49 (0)228/ Fax: +49 (0)228/ Internet: Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, Berlin Geschäftsführung: Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer Autor: Michael Sauermost, Tokio Redaktion: Eva-Maria Korfanty-Schiller Tel.: +49 (0)228/ Ansprechpartnerin: Carolin Ratzeburg Tel.: +49 (0)228/ Redaktionsschluss: April 2015 Bestell-Nr.: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Layout: Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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