Agenda 21 Pullach. Jubiläumsschrift.

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1 Agenda 21 Pullach Jubiläumsschrift

2 Jubiläumsschrift 20 Jahre Agenda 21 Pullach Grußwort Susanna Tausendfreund Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Pullach im Isartal Was steckt eigentlich hinter der Agenda 21? Sie ist ein entwicklungs- und umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, ein Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung. Sie wurde 1992 in Rio de Janeiro von 172 Staaten auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED) beschlossen. Vor über 20 Jahren hat der Gemeinderat Pullach den Anstoß für die Gründung der lokalen Agenda 21 gegeben. Geburtshelfer war das Umweltamt unter seinem Leiter Dr. Ralph Baasch. Welche Ziele hat sich die Pullacher Agenda 21 gesetzt und was wurde bislang umgesetzt? Die Agenda 21 hat die Erstellung einer CO 2 -Studie initiiert. Als eine der Maßnahmen wurde die Nutzung der Geothermie vorgeschlagen. Letztlich wurde die Grundlage geschaffen, 2002 die IEP zu gründen, die inzwischen mehr als ein Drittel der Haushalte über ein Fernwärmenetz mit regenerativer Tiefenwärme aus der Geothermie versorgt. Derzeit arbeitet die Agenda unter anderem am Thema Natur- und Kulturerlebnispfad gemeinsam mit Studenten der Hochschule Weihenstephan im Rahmen von Bachelorarbeiten. Zu den aktuellen Projekten der Agenda gehören das Projekt Ökologische Gemeinde Pullach und die Energievision. Letztlich geht es um das große Ziel, den Energieverbrauch deutlich zu reduzieren und die Energieversorgung durch regenerative Energieträger abzudecken. Die Agenda 21 trägt dazu bei, dass Pullach zur umweltgerechten und ökologisch zukunftsfähigen Gemeinde wird. Die Agenda 21 hat in Pullach bislang schon einiges bewegt und für viele nachhaltige Ideen und Konzepte gesorgt. Für die jahrelange engagierte Arbeit möchte ich allen Beteiligten meine Anerkennung und meinen Dank aussprechen. Die hehren Ziele der Agenda 21 von 1992 sind zwar noch nicht erfüllt, aber es ist ein beruhigender Gedanke, dass die örtliche Agenda 21-Gruppe seit mehr als 20 Jahren dafür sorgt, dass ein kontinuierlicher und konstruktiver Dialog in Pullach geführt wird. Ich wünsche mir, dass wir auch die jüngere Generation für die Ziele der Agenda 21 und die Mitarbeit gewinnen und begeistern können Jahre Agenda 21 Pullach 3

3 Inhalt Grußwort der 1. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund 3 Was ist die Agenda 21? 7 Unsere Arbeitskreise 8 Personalien 10 Koordinationsteam 10 Ehemalige Sprecherinnen und Sprecher 11 Einbindung in die Gemeinde Pullach 12 Abteilung Umwelt 12 Veranstaltungen 14 Die Pullacher Zukunftswerkstatt Podiumsdiskussion 2010 Was hält uns Pullacher zusammen 15 Bürgermeisterkandidaten-Podiumsdiskussion Bürgermeisterkandidaten-Podiumsdiskussion Fotowettbewerb Pullach, Ort und Natur Neophyten, eingeschleppte Pflanzen in unserer heimischen Natur 19 Weltkindertag 2009 in Pullach 20 Fachforum über das Thema Alkohol bei Kindern & Jugendlichen 21 Fachforum über das Thema Internet neue Möglichkeiten, neue Gefahren? 22 Die ökologische Gemeinde Pullach was ist zu tun? 23 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur 26 Vortrag J. Thyroff: Gartenstadt ade? 26 Vortrag E. Deprosse: Die Geschichte von Bad Pullach 28 Einkaufsaktionen Rund um den Kirchplatz treffen und einkaufen 29 Vortrag M. Pelzer: Aktive Bürgerbeteiligung ein Modell auch für Pullach? 30 Planung und Finanzierung eines Boule-Platzes 31 Das Pullacher Isartal ist unser Naturschatz in Gefahr? 32 Projekt Pullacher Baustile (J. Thyroff) Rundgang in Pullach-Mitte 34 Rundgang in der Gartenstadt Pullach 36 Rundgang in Großhesselohe 37 Vortrag: Gestaltungsbeirat für Pullach? 38 Projekt Gestaltung erweiterte Ortsmitte (J. Thyroff) 40 Neu-Gestaltung Bahnhofsareal 42 Gestaltung Staatsbahnhof Großhesselohe 44 Projekt Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Isar: Brückenschlag über die Isar beim Pullacher Kraftwerk 45 Geschichte und Wiederherstellung des Höllriegelparks 46 Waldsäuberung Rama dama 49 Projekt Pullacher Natur- und Kulturerlebnispfad 50 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz 52 Antrag CO 2-Studie: Geothermie für Pullach 52 Energiespar-Förderprogramm der Gemeinde Pullach 54 Thermografie-Aktion 55 Planung und Organisation von vier Bürger-Solaranlagen in Pullach 56 Das Auto der Zukunft emissionsfreies Fahren wie? 57 Sprit-Spar-Schule des ADAC mit der Agenda 21 Pullach und dem Jugendparlament 58 Projekt Energie-Vision für Pullach 59 Forum: Schafft Pullach die Energie-Wende? 60 Vortrag M. Heinz: Energie der Zukunft Chancen für Pullach 62 Vortrag T. Weller: Windkraft in Pullach? 63 Vortrag H. Ulrich: Mobilfunkbelastung in Pullach Jahre Agenda 21 Pullach 5

4 Inhalt Jugendprojekte 66 Projekt Kinder und Jugendliche in die Mitte : Jugendbefragung in Pullach 66 Projekt Coaching für Haupt-/Mittelschüler: Aktion Arbeit für Jugend 67 Was ist die Agenda 21? Global denken lokal handeln Arbeitskreis Verkehr 68 Ideenwettbewerb Menschenfreundlicher Ortsverkehr 68 Projekte Anrufsammeltaxi (AST) und Shuttle-Service Pullach 70 Aktionen Rad-Sternfahrten zum Pullacher Kirchplatz 71 Aktionen gegen den Autobahn-Südring: Stellungnahme an das Bayer. Staatsministerium d. Inneren 72 Demonstration gegen die Befürworter 74 Vortrag P. Mesenbrink: Das Pullacher Verkehrskonzept 75 Projekt Fußgänger- und Radfahrer-freundliches Pullach: Radweg-Beschilderung in der Gemeinde Pullach 76 Rad- u. Fußwege in Pullach: Entwicklung und Verbesserung 77 Sind Pullachs Schulwege sicher? 78 Projekt Verlängerung des Radweges auf der Isartalbahntrasse 80 Projekt Verkehrskonzept für Ortsentwicklungsplan 82 Die Agenda 21 wurde 1992 in Rio de Janeiro auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung von über 170 Staaten unterzeichnet. Die Agenda 21 ist ein Aktions programm zur Lösung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Den Kommunen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Sie werden aufgefordert, derartige Programme für umweltverträgliches und nachhaltiges Handeln im Dialog mit ihren Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln und umzusetzen. Im Jahr 1996 wurde daher vom Pullacher Gemeinderat die Gründung einer lokalen Agenda 21-Gruppierung beschlossen, die sich für die Umsetzung auf lokaler Ebene einsetzen soll. Für die Lokale Agenda 21 Pullach bedeutet dies, dass wir uns besonders für die Bewahrung unseres Lebensraums und der natürlichen Lebensgrundlagen sowie für Klimaschutz einsetzen: Wir können helfen, den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren, indem wir den Autoverkehr in unserer Gemeinde verringern und den Einsatz regenerativer Energien mit Solarenergie und Geothermie fördern. Wir setzen uns für einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Luft ein. Wir engagieren uns dafür, dass Pullach seinen Gartenstadtcharakter mit einer sinnvollen Infrastruktur mit Handel und Gewerbe behält, selbst bei künftiger Nutzung aller baulichen Potenziale in der Gemeinde (incl. BND-Gelände), um sozialen Frieden zu erhalten. Die Agenda 21 Pullach ist parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden. Die Gemeinde Pullach unterstützt die Agenda 21-Gruppierung sowohl finanziell als auch personell und ideell. Engagieren auch Sie sich in der Agenda 21 Pullach! 6 20 Jahre Agenda 21 Pullach 7

5 Jubiläumsschrift 20 Jahre Agenda 21 Pullach Unsere Arbeitskreise Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur In landschaftlich bevorzugter Lage bietet Pullach begehrte Wohnlagen aber auch attraktive Arbeitsplätze. Die nachhaltige Weiterentwicklung des gesamten Ortes steht im Mittelpunkt der Arbeit dieses Arbeitskreises. Es ist einerseits ein Ausgleich zu finden zwischen der Notwendigkeit, die vorhandenen Natur- und Erlebnisräume zu schützen und zu erhalten und andererseits den Ansprüchen zeitgemäßer Ortsplanung mit einer verträglichen Zuordnung von Wohnen, Arbeiten, Kultur und Versorgung. Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Klimaschutz ist eine der dringendsten Aufgaben der Zukunft. Mit Umweltprojekten, wie Einsparung von Energie und dem Umstieg auf alternative Energieformen, wollen wir die Energievision des Landkreises München unterstützen und mithelfen, die CO 2 -Bilanz in unserer Gemeinde stetig zu verbessern. In Zusammenarbeit mit dem Verein Erneuerbare Energie Isartal e. V. haben wir die Errichtung von 4 Solaranlagen mit Bürgerbeteiligung in Pullach und weiterer 3 Anlagen in Baierbrunn und Schäftlarn auf den Weg gebracht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Begleitung der Pullacher Geothermie. Arbeitskreis Verkehr Übergeordnetes Ziel ist die Verringerung des Autoverkehrs in Pullach. Dabei soll der Durchgangsverkehr stark eingeschränkt, der hausgemachte Verkehr reduziert werden und dies bei gleichzeitiger Verkehrsberuhigung, unterstützt durch eine Verbesserung des Verkehrsflusses. Zielsetzung ist es, den Schadstoffausstoß und die Lärmbelästigung zu verringern sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Kinder- und Jugend-Projekte Projekt Jugendliche in die Mitte Jugendbefragung in Pullach Bei der Pullacher Jugendbefragung 2013 im Internet äußerten sich über 150 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren darüber, wie jugendgerecht die Angebote und Einrichtungen sind und welche Einrichtungen in Pullach fehlen. Die Initiatoren Agenda 21 und Freiraum² haben die Rückmeldungen bewertet und wie beim Start des Projektes versprochen, wurden für die meistgenannten Wünsche und Anregungen (vier) Anträge an den Gemeinderat formuliert. Machen Sie mit unsere Arbeitskreise erwarten Sie Wenn Sie die Entwicklung Pullachs positiv beeinflussen wollen und dazu geeignete Ideen entwickeln, dann sind die Arbeitskreise der Agenda 21 Pullach das richtige Umfeld für Sie. Hier erarbeiten engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger Vorschläge zur Lösung lokaler Probleme, die den Entscheidungsträgern der Gemeinde als Antrag zur Umsetzung eingereicht werden. Die gewählten Sprecher der jeweiligen Arbeitskreise geben Ihnen gerne Auskunft über Ort und Zeit des nächsten Treffens und über die Themen, die dort besprochen werden. Für Anregungen und neue Ideen haben wir stets ein offenes Ohr Jahre Agenda 21 Pullach 9

6 Personalien Koordinationsteam Ehemalige Sprecherinnen und Sprecher Weitere ehemalige Arbeitskreissprecher (ohne Foto): Ortsentwicklung und Natur Sprecher des Arbeitskreises Stellv. Sprecher der Agenda 21 Pullach em. Prof. Justus Thyroff Sprecher der Agenda 21 Pullach Bert Eisl Tel Kasse Ansprechpartnerin Gitta Bremer Eugen Hintzer Sprecher des Arbeitskreises Verkehr Axel Westermann Sprecher der Agenda Stellv. Sprecher Sprecher des Arbeitskreise Ortsentwicklung und Natur Christian Hadasch Energie und Klimaschutz Torsten Hoffmann Ortsentw. und Natur Richard Mayr Kinder und Jugend Angelika Norkauer Kinder und Jugend Florian Österreicher Ortsentwicklung und Natur Anke Schlehufer Kinder und Jugend Alexandra Carstens Sprecherin des Koordinationskreises Kinder & Jugend Organisatorin Coaching für Mittelschüler: Energie und Klimaschutz Sprecher des Arbeitskreises Peter Kloeber Tel Internet Ansprechpartner Verkehr Sprecher des Arbeitskreises Dr. Hans Eschler Tel Ruth Schweiger Projektleiterin Coaching für Haupt- und Mittelschüler Ursula Most Projektleiterin Coaching für Haupt- und Mittelschüler Dorothea Rutke bis 2015 in Agenda 21, jetzt eigenständig in Startklar-Pullach Bernd Streppel Jahre Agenda 21 Pullach 11

7 Einbindung in die Gemeinde Pullach Abteilung Umwelt ein Zahnrädchen im Agenda 21-Getriebe Wichtig für die Arbeit von lokalen Agenda-Gruppierungen ist eine Schnittstelle in die Verwaltung. Diese Verzahnung hat von Beginn an die Abteilung Umwelt der Gemeinde übernommen und den Agenda 21 Prozess in Pullach begleitet. Mitarbeiter der Abteilung nehmen regelmäßig an den Koordinationstreffen und den Agenda 21-Foren teil. Bei den Koordinationstreffen tauschen sich die Sprecher der Agenda 21 und deren Arbeitskreise aus. Von Seiten der Abteilung Umwelt wird dort über den Stand laufender Projekte berichtet und es werden neue Projekte diskutiert. In den ersten Jahren wurden über die Abteilung Umwelt Projekte angestoßen und in den Gemeinderat eingebracht. Inzwischen hat die Politik die Arbeit der Agenda 21-Gruppierung Pullach anerkannt und aufgewertet, indem ihr ein eigenes Budget sowie ein Mitsprache- und Antragsrecht im Gemeinderat zugebilligt wurde. Die Abteilung Umwelt fungiert weiterhin als Koordinationsbüro. D.h. hier werden alle Agenda 21-Mitarbeiter -Daten verwaltet und es wird zu den Arbeitskreis-Sitzungen und Foren geladen, die Protokolle der einzelnen Sitzungen werden verteilt und die Öffentlichkeitsarbeit wird unterstützt. Generell werden über den kleinen Dienstweg viele Dinge einfach gelöst, sodass die Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung und der Agenda 21-Gruppierung in Pullach sehr effektiv und zufriedenstellend erfolgt. Team der Abteilung Umwelt (von links nach rechts): Dr. Ralph Baasch, Monika Graf, Bernhard Rückerl, Peter Ballarin Jahre Agenda 21 Pullach 13

8 Veranstaltungen Veranstaltung im Juni 2008 Veranstaltung am Die Pullacher Zukunftswerkstatt 2008 Podiumsdiskussion Was hält uns Pullacher zusammen? Die lokale Agenda 21-Vereinigung veranstaltete die Zukunftswerkstatt gemeinsam mit dem damals neuen Bürgermeister Jürgen Westenthanner und dem neuen Gemeinderat. Für die professionelle Leitung wurde das Inkom-Institut in Regensburg ausgewählt. Neben der Erfahrung im kommunalen Bereich war die Methode Optimale Wissensnutzung von der Universität St. Gallen maßgebend für die Beauftragung (Themen siehe Bild). 28 engagierte Bürger und Gemeinderäte bearbeiten 2 Tage lang 12 ausgewählte Schwerpunktthemen für eine Pullacher Zukunftsvision. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Sie reichen über die gesamte Bandbreite der Pullacher Themen wie attraktives/erweitertes Ortszentrum, Erwerb von Vorratsflächen durch die Gemeinde (BND), aktive Bürgerbeteiligung bei neuen Projekten (z. B. Realschule), ganzheitliches Bildungskonzept mit Dreivierteltagesschule und Ganztagsbetreuung ab der Grundschule, bezahlbare Wohnungen für junge Familien, Familienzentrum, Haus für Jung und Alt, Betreutes Wohnen, Hilfe für Leistungsschwächere, selbstverwalteter Jugendtreff, ein Ratsinformationssystem und eine Ehrenamtsbörse im Internet, erweitertes/verbessertes Radnetz, Tieferlegung der S-Bahn, flächendeckender Ausbau der Geothermie. Der Bürgermeister sagt anlässlich der Präsentation der Ergebnisse zu, die konkreten Vorschläge und zukunftsweisenden Visionen nach einer Bewertung in die Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung aufzunehmen. Die Prioritätenlisten sind auf der Internetseite veröffentlicht. Eine Diskussion über Werte und Zusammenleben in Pullach: Haben wir Pullacher ein Wir-Gefühl? Sind wir mit dem Erreichten zufrieden oder gibt es Wünsche nach Verbesserung und Neuem? Diskussions-Teilnehmer am Podium: Dr. Daniel Dietzfelbinger, Berater Institut Persönlichkeit+Ethik Sabine Würthner, Altbürgermeisterin Pullach Alexandra Carstens, Sozialpädagogin, Familientherapeutin Erwin Deprosse, Gemeindearchivar Pullach Bernd Streppel, IT-Student und Pfadfinderleiter Pullach Bert Eisl, Sprecher Agenda 21 Pullach Verbesserungsvorschläge vom Podium und von den Zuhörern: Mehr Bürgerbeteiligung bei kommunalen Neubürgertreff ( Newcomer Treff ) initiieren Projekten Vernetzung von Vereinigungen und Gruppierungen Jugendparlament neu beleben Nachwuchs für Ehrenamt suchen Offene Treffs für Jung und Alt Seniorenbeauftragten im Rathaus installieren Was hält uns Pullacher zusammen wird als laufender Prozess verstanden, in den im Laufe der Zeit noch weitere Vorschläge eingebracht werden können. Dies ist über die Agenda 21-Arbeitskreissprecher möglich. Generationen-übergreifende Häuser auf BND-Gelände erstellen Rat und Unterstützung für sozial Bedürftige Migranten Hilfe mit Patenschaften anbieten Probleme mit Autofahrern abmildern: mehr Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer einfordern Jahre Agenda 21 Pullach 15

9 Veranstaltungen Bürgermeisterkandidaten-Podiumsdiskussionen 2014 Agenda 21 Pullach und Süddeutsche Zeitung laden ein zur öffentlichen Podiumsdiskussion mit den Pullacher Bürgermeisterkandidaten am 20. Februar 2008 um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Pullach Alle drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt sind auf dem Podium: Dr. Cornelius Braunewell (FDP) Christian Schulz (parteifrei, für SPD und Grüne) Jürgen Westenthanner (CSU) Moderation: Sprecher Agenda 21 Pullach Bert Eisl und SZ-Redakteur Jürgen Wolfram Eingeleitet wird die Veranstaltung mit einer persönlichen Vorstellung der Kandidaten. Alle Pullacher Bürgerinnen und Bürger sind zur Diskussion herzlich eingeladen. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, die Kandidaten zu aktuellen Themen sowie zur Zukunft Pullachs zu befragen! Bert Eisl Sprecher Agenda 21 Pullach Pullach vor der Entscheidung Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl Mit den Kandidaten: Dr. Alexander Betz (FDP) Dr. Andreas Most (CSU) Holger Ptacek (SPD) Susanna Tausendfreund (Die Grünen) Moderation: Bert Eisl, Agenda 21 Pullach Jürgen Wolfram, Süddeutsche Zeitung Do 20. Feb. 2014, 19:30 Uhr Bürgerhaus Pullach Heilmannstraße Pullach Eintritt frei Jahre Agenda 21 Pullach 17

10 Veranstaltungen Veranstaltung in 2006 Fotoausstellung im Foyer des Bürgerhauses ab 19. April 2004 Fotowettbewerb Pullach, Ort und Natur Von Dr. Martha Über und Fritz Mattis, Oberhaching Neophyten, eingeschleppte Pflanzen in unserer heimischen Natur Im Jahre 2006 beschloss der Agenda-Arbeiskreis Ortsentwicklung und Natur einen Fotowettbewerb. Ziel war es einerseits, Pullacher Bürgerinnen und Bürger anzuregen, ihr fotographisches Können unter Beweis zu stellen, aber auch andererseits, durch die Präsentation der Bilder im Bürgerhaus die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Eigenheiten und Attraktionen des Ortes zu lenken. Pullacher Geschäftsleute haben 3 Preise für die besten Bilder ausgelobt. Die Preisverleihung erfolgte anlässlich der 10 Jahre Agenda 21-Feier in der Waldwirtschaft Großhesselohe. Pflanzen, die bereits vor wirksamen Eingriffen des Menschen in einem Gebiet vorhanden waren, nennt man einheimisch. Neophyten sind nicht heimische Pflanzen, die nach den großen Entdeckungsfahrten also nach etwa 1500 in unser Gebiet kamen, wild und dauerhaft in unserer heimischen Natur wachsen und jetzt als sogenannte Neubürger eingebürgert sind. Diese Gebiets-fremden Pflanzen wurden teils gezielt importiert, um neue Nutz- oder Zierpflanzen zu kultivieren, teils wurden sie unbemerkt und zufällig eingeschleppt. In ihrem Ursprungsland oft harmlose Pflanzen, können sie in der Fremde fernab der eigenen Fressfeinde und Parasiten oft riesige Schäden anrichten. Konkurrenzlos überwuchern manche Neophyten ausgestattet mit ausgeklügelten Verbreitungsmechanismus die heimische Vegetation. Besonders schlimm wird es, wenn dadurch geschützte, bedeutsame oder stark gefährdete heimische Pflanzen fast zum Aussterben gebracht werden. Beispiele aus dem Landkreis: Die geschützte und potentiell gefährdete Silberdistel wird durch flächig wuchernde, aus Nordamerika eingeschleppte Goldruten-Arten verdrängt. Verschiedene Orchideen und der Fransen- Enzian werden von fernöstlichen Cotoneaster-Arten überwuchert, die über Gartenabfälle eingebracht wurden. Die Buschnelke, eine geschützte und stark gefährdete Nelkenart wird sogar von mehreren Exoten bedrängt: Von dem aus dem Himalaya eingeschleppten Indischen Springkraut, von nordamerikanischen Goldruten-Arten, von der aus den Karpaten/Kaukasus eingeschleppten Telekie, dem kaukasischen Riesenbärenklau und der Silberblatt-Goldnessel. Wenngleich manche Neophyten optisch eine Zierde sein können, so besteht doch Handlungsbedarf, sie in der freien Natur gezielt zu beseitigen. Grundlage hierzu bildet die Konvention über die biologische Vielfalt, der sich auch Deutschland verpflichtet hat. Die 100 Einsendungen können im Internet betrachtet werden unter Stichwort Veranstaltungen, und weiter anklicken Agenda-Fotowettbewerb. Die Rechte an den Bildern liegen bei der Agenda 21 Pullach. Die Ausstellung soll die Pullacher Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren, darauf zu achten, dass sich diese nichtheimischen Pflanzen nicht unkontrolliert in der freien Natur verbreiten. Indisches Springkraut Jahre Agenda 21 Pullach 19

11 Veranstaltungen Veranstaltungen jährlich bis 2010 Veranstaltung am 9. Mai 2010 Weltkindertag 2009 in Pullach Fachforum über das Thema Alkohol bei Kindern & Jugendlichen Der Wettergott meinte es gut mit den Veranstaltern des Weltkindertages im Bürgerhaus in Pullach. Bei strahlendem Sonnenschein konnten Kinder und ihre Eltern den Platz vor dem Bürgerhaus für Spiel und Spaß nutzen. Jedes Kind, das zum Kirchplatz radelte, bekam einen Eisgutschein fürs Cafe Dolce vom Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21. Der Koordinationskreis für Kinder & Jugendliche der Agenda 21 organisierte ein abwechslungsreiches Programm für die Familien: Zwei Gruppen des Kreativen Kindertanz der VHS zeigten auf der großen Bühne des Bürgerhauses was sie können. Die große Kinder- und Jugendabteilung des Taekwon-Do der VHS faszinierte wieder mit ihrer wieder halbstündigen spannenden Show zu passender Musikbegleitung. Die Sicherheit der Kinder im Verkehr war auch das vorrangige Thema bei der Bürgermeisterfragestunde. Es wurden zahlreiche zusätzliche sichere Verkehrsübergänge für die Kinder auf ihrem Schulweg gewünscht. Herr Westenthanner versprach, die einzelnen Anfragen nochmals in der Gemeindeverwaltung zu prüfen. Währenddessen schminkte draußen eine vierköpfige Crew des Kinderhortes Lummerland unzählige Kindergesichter. Die Polizei Grünwald war mit Polizeibus, Infostand und Buttonmaschine den ganzen Nachmittage belagert. Vor dem Bürgerhaus war die gesamte Straßenbreite auf der einen Seite belegt von der großen Hüpfburg, die von den Jugendlichen der katholischen Kirche betreut wurde. Gegenüber stand die Freiwillige Feuerwehr Pullach mit ihrer neuen Häuserfront zum Löscheinsatz für die Kinder. Mit verbundenen Augen konnten Eltern nach Anweisungen der Kinder mit einer Angel Überraschungstüten aus einem Planschbecken fischen, betreut wurden die angelnden Familien von den Mitarbeitern der Jugendfreizeitstätte in Pullach. Von Grünwald kam Frau Hügenell vom Zirkus TRAU DICH in München. Sie jonglierte und balancierte mit allen, die Lust dazu hatten vor dem Bürgerhaus. Der Zirkus TRAU DICH ist eine Initiative der Nachbarschaftshilfe München. Neben Zirkusprojekten und Workshops verfügt der Verein über einen riesigen Kostüm- und Requisiten-Verleih. Der Verein Raum für Familie und der Hort Lummerland verkauften in Kooperation mit dem Treibhaus Kuchen und Getränke. Die Einnahmen des diesjährigen Verkaufs kommen dem Projekt Geschenk mit Herz der Organisation Humedica zugute. Wie schon im letzten Jahr ist der Kinderhort Lummerland offizielle Sammelstelle für Päckchen, die an Kinder in Krisenländern weitergeleitet werden. Der Koordinationskreis für Kinder & Jugendliche der Agenda 21 veranstaltete das Fachforum zum Thema Alkohol bei Kindern & Jugendlichen im Bürgerhaus in Pullach. Der Koordinationskreis ist ein Netzwerk von Einrichtungen in Pullach, die mit Kinder und Jugendlichen arbeiten. Warum nun das Themas Alkohol bei Kindern & Jugendlichen? Auch in Pullach ist der Alkoholkonsum der Jugend ein Thema. Es gibt zwar hier vor Ort keine Flatrate-Parties und Probleme durch übermäßigen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit, sind in der Polizeistatistik nicht besonders auffällig. Doch im privaten Bereich auf Parties in den eigenen vier Wänden oder auch an der Isar haben viele Jugendliche freien und unbegrenzten Zugang zu Alkohol. Mit dem Fachforum haben wir uns zunächst an die Menschen gewandt, die mit Jugendlichen arbeiten. Auftakt für die Veranstaltung waren drei Referenten mit ihren Kurzreferaten. Thomas Krug, Jugendschutzbeauftragter des Landratsamtes München, nannte Zahlen, nach denen Kinder mit rund elf Jahren zum ersten Mal in Kontakt kommen. Er sieht vor allem die Eltern in der Pflicht. Rupert Duerdoth, Genderpädagoge und Mitarbeiter der Aktion Jugendschutz, warnte vor den Folgen des Alkoholkonsums. Er klärte über den Unterschied zwischen Genuss, Konsum und Sucht auf. Wichtig ist, dass die Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol lernen. Peggy Danneberg, die Jugendbeamtin der Polizeiinspektion Grünwald sieht den maßvollen Umgang von Jugendlichen in Gefahr. Vor allem bei Volksfesten in der Region überschätzen sich die Jugendlichen oft. Im Anschluss an die Referate nutzen die Teilnehmer die Möglichkeit in Arbeitskreisen, die von den Referenten geleitet wurden, weiterzuarbeiten und zu diskutieren. Hier wurde klar, dass es einen großen Bedarf an Information und Aufklärung gibt. Mögliche Ursachen für exzessiven Alkoholkonsums scheinen Leistungsdruck und Gruppenzwang zu sein. Auch die Vorbildfunktion der Eltern ist nicht zu vernachlässigen Jahre Agenda 21 Pullach 21

12 Veranstaltungen Veranstaltung am 29. Oktober 2009 Veranstaltung am 2. Juni 2016 Agenda 21-Forum Fachforum über das Thema Internet neue Möglichkeiten, neue Gefahren? Vortrag Die ökologische Gemeinde Pullach was ist zu tun? Unter diesem Titel veranstaltete der Koordinationskreis für Kinder & Jugendliche einen Fachvortrag zum Thema Neue Medien im Bürgerhaus Pullach. Der Referent Stefan Ther vom Kommissionat 109 in München informierte umfassend über die Schwerpunkte Handies, Photos und Filme, Urheberrecht, Computerspiele sowie Chatrooms bei Kindern und Jugendlichen. Wichtig für Schüler und Eltern ist das Wissen, dass das Einstellen von Fotos ins Internet ohne Einwilligung der Person bereits ein Straftatbestand ist. Gute Informationen zu der Thematik bekommt man unter und Computerspiele: Wer kennt nicht die Diskussionen über die Länge des Spielens. Computerspiele können alleine oder zu mehreren auch im Internet gespielt werden. Die Animation und Grafik der Spiele wird kontinuierlich besser. Davon profitieren gute Spiele und Spiele, in denen Gewalt gezeigt wird, gleichermaßen. Unter kann man sich durch pädagogische Bewertung von Spielen beraten lassen. Auch wenn nicht jedes Spiel Gewalt zeigt, so existiert auf jeden Fall eine Beeinflussung durch Medien, das Beobachten von Gewalthandlungen kann zu Nachahmungstaten führen. Exzessives Computerspiel kann zur Sucht führen mit den selben Symptomen, wie bei jeder anderen Sucht: Wesensveränderung, Rückzug, schulische Verschlechterung. In München gibt es bereits ein Selbsthilfeforum, aber es sind bundesweit erst wenige Plätze, um von dieser Art Sucht geheilt zu werden, vorhanden. Auch hier gibt es unter hilfreiche Informationen. Das Internet bietet über die Chatrooms neue schnelle Kommunikationsmöglichkeiten: Der Zweck ist es, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, dazu muss der Einzelne persönliche Daten bekannt geben, Fotos, Adressdaten etc. Studien besagen, dass 27 % der Jugendlichen per telefonischen Kontakt mit ihrer Internetbekanntschaft gesucht haben, 20 % haben sich persönlich getroffen. Hier stellt sich die Frage, in wie vielen Fällen wissen die Eltern Bescheid? Fotos, die ins Internet gestellt werden, können von jedem herauskopiert werden und anderweitig verwendet werden. D.h., sobald ein Foto ins Internet gestellt wurde, ist es nicht mehr zu kontrollieren. Positiv ist, dass die Achtsamkeit der Jugendlichen in Bezug auf ihre Bilder langsam zunimmt, sicherlich auch durch die Berichterstattung in den Medien. Bei Fragen findet man Hilfe unter Zwei Stunden Vortrag mit vielen Informationen, Bildmaterial und kurzen Filmen machen klar, wie wichtig der achtsame Umgang mit den neuen Medien ist. Das Internet eröffnet viele neue Möglichkeiten. Dabei ist es gut, sich zu informieren und mit seinen Kindern über die Chancen und Grenzen im Gespräch zu sein. In seinem Vortrag zeigte Arbeitskreissprecher Peter Kloeber, wie sich Pullach sich im Sinne des Agenda 21 Prozesses weiter umweltgerecht und zukunftsfähig entwickeln kann. Dabei verpflichtet sich die Gemeinde, ihr Planen und Handeln bei der künftigen Entwicklung der Ortes insbesondere auf den Handlungsfeldern Energie, Bauen, Verkehr, Landschaft, Natur, Ortsgestaltung, Wasser, Abwasser, Abfall, Ernährung und Gesundheit und Soziales an den Grundsätzen der Ökologie und der Nachhaltigkeit auszurichten, wie dies beispielgebend bereits viele Städte und Gemeinden weltweit und in Deutschland zuvor getan haben. Zur Umsetzung dieser Verpflichtung beschließt die Gemeinde unter dem Titel Ökologische Gemeinde Pullach eine lokale Nachhaltigkeitsstrategie mit noch zu definierenden Zielen und Leitlinien, unter Einbeziehung der Bürgerschaft. Der derzeit zu erstellende Ortsentwicklungsplan hat sich an diesen Leitlinien der Nachhaltigkeit zu orientieren. Zur Umsetzung und Koordinierung des gemeinsam mit der Agenda 21 Pullach zu startenden Projekts ist ein Nachhaltigkeitsmanagement als eigene Stelle bei der Gemeindeverwaltung einzurichten. Die Einbeziehung des ortsansässigen Gewerbes und der Industrie ist bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie unerlässlich und könnte im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Runden Tischs zur Erarbeitung eines gemeinsamen Nachhaltigkeitsmanagements führen. Für jedes der Handlungsfelder soll zunächst ein Maßnahmenkatalog erarbeitet und beschlossen werden. Im Folgenden sind Beispiele möglicher, bereits vorgeschlagene Maßnahmen und deren Zielsetzungen aufgelistet: Jahre Agenda 21 Pullach 23

13 Veranstaltungen Die ökologische Gemeinde Pullach Veranstaltung am 2. Juni 2016 Agenda 21-Forum Energie Ziel: Pullach 2050 CO 2 frei und energieautark, sowie Einsatz von 100 % regenerativer Energie Maßnahmen: Größtmöglicher Ausbau der Geothermie und des Fernwärmenetzes Dezentrale Konzepte für erneuerbarer Energiegewinnung (Aktivhaus, Photovoltaik, Windkraft, Blockheizkraftwerk, Energiespeicher) Energieeinsparung (bei Gemeinde, Haushalte, Industrie und Gewerbe) Stromerzeugung und Stromverteilung in kommunaler Hand Bauen Ziel: Lebens- und Wohnqualität erhalten und steigern, Entwicklungsmöglichkeiten für künftige Generationen belassen Maßnahmen: Einbeziehung der Leitlinien für Ökologie und Nachhaltigkeit in den Ortsentwicklungsplan Anpassung des kommunalen Wohnungsbestands an den demografischen Wandel und an behindertengerechtes Wohnen Erwerb von Vorratsflächen durch die Kommune Konsequenter Schutz von Baudenkmälern Einsatz von nachhaltigen und recycelbaren Baustoffen Bodenversiegelung vermeiden ggf. reduzieren Verkehr Ziel: Lebensqualität steigern, Schutz für Senioren und Kinder, Lärm- und Emissionsschutz verbessern, Verkehr ableiten und beruhigen Maßnahmen: Ökologische Verkehrswegeplanung (Fußwege, Fahrrad und Kfz) Förderung des Fahrradverkehrs und weiterer Ausbau der Fahrradwege Weitere Verbesserung der Schulwegsicherheit Tempolimitierung (30 bzw. 40 km/h im gesamten Ortsgebiet) mit verstärkten Verkehrskontrollen Landschaft, Natur, Ortsgestaltung Ziel: Natur und Umwelt schützen und für künftige Generationen erhalten Maßnahmen: Erstellung eines Landschaftsplans (Landschafts- und Naturschutzgebiete im Isartal) Schutz biologischer Vielfalt Erhalt und Neuanlage von Gemeindebiotopen (z. B. IEP-Gelände) Erhalt und Erweiterung von öffentlichen Grünflächen (Baum- und Grünflächenkataster, Schulhofbegrünung, Dachbegrünung, Urban Gardening) Neuanlage des Höllriegel-Parks, eines Umwelt- bzw. Waldkindergartens und Naturlehrpfads an der Isar) Wasser, Abwasser, Abfall Ziel: Erhalt der Qualität des Trinkwassers und der Böden Maßnahmen: Nutzung von Niederschlagswasser (Anlagen und Gartenbewässerung und bei Gewerbe und Industrie), Förderung von Regenwasseranlagen für Garten, WC und Waschmaschinen Entwicklung eines Nachhaltigkeitsmanagements mit Gewerbe und Industrie zur Müllvermeidung Ernährung und Gesundheit Ziel: Mehr Wohlbefinden und weniger Krankheiten, aber auch ein Beitrag zum Klimaschutz und Stärkung der regionalen Wirtschaft Maßnahmen: Steigerung der Attraktivität des Wochenmarkts mit regionalen Anbietern Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten innerorts Förderung regionaler und saisonaler Produkte sowie von FairTrade-Produkten Soziales Ziel: Erhalt und Steigerung der Lebensqualität für Bürger aller Schichten und auch künftiger Generationen, Bürgerbeteiligung und Transparenz bei den Entscheidungen, Steigerung der Identität der Bürger mit der Gemeinde. Arbeitsplätze für die kommende Generation erhalten und fördern. Maßnahmen: Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort (Örtliche Jobbörse per Internet, Runder Tisch mit Gewerbe und Industrie zur Personalplanung) Verstärkung der Bürgerbeteiligung und Bürgermitsprache bei Gemeindevorhaben und Budgetplanungen Transparenz bei den Entscheidungsfindungen der Gemeindegremien Verstärkte Angebote an Kinder und Jugendliche Bürgerbefragung als Mittel zur Entscheidungsfindung Wirtschaft und Umwelt Ziel: Ressourcen-schonender Umgang mit der Umwelt Maßnahmen: Verzicht auf Pestizide und umweltschädliche Pflanzenschutzmittel Entscheidung für Kunststoff oder Naturmaterialien entsprechend deren Öko-Bilanz Verwendung von heimischen Holz, Verzicht auf Holz aus tropischem Urwald und nördlichen Klimazonen Einsatz umweltfreundlicher Produkte, Verpackungen und Verfahren Jahre Agenda 21 Pullach 25

14 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Forum am 22. November 2012 Vortrag Prof. Justus Thyroff, Agenda 21 Pullach: Gartenstadt ade? Der Sprecher des AK Ortsentwicklung und Natur erläuterte zunächst die histo rische Dimension des Begriffes Gartenstadt. Als Reaktion auf die katastrophalen Wohnbedingungen von englischen Industriearbeitern Ende des 19. Jh. formulierte der Vater der Gartenstadtidee, der Sozialreformer Ebenezer Howard seine Gartenstadt mit folgenden Grundzügen: Verbindung von Wohnen und Arbeiten Nahversorgung und hochwertige kulturelle Angebote Einbettung der Gartenstadt in ein Netz von Grünzügen und landwirtschaftlich genutzten Flächen öffentliche Grünflächen sind wichtiger als Privatgärten Relativ hohe Dichte, um auch urbane Qualitäten zu ermöglichen Genossenschaftliche Organisation, um Spekulation mit Grund und Boden auszuschließen Anhand einiger aktueller Beispiele von Planungen, die im Pullacher Planungs- und Bauausschuss behandelt wurden, stellt Justus Thyroff die Defizite aus der Sicht der Agenda 21 dar und begründet damit die Forderung, die zum Teil sehr alten Bebauungspläne zu überprüfen und ggf. auch zu überarbeiten. Dabei sollten auch ökologische Aspekte eine entscheidende Rolle spielen; das war eine Forderung aus der Zukunftswerkstatt von Der Leiter des Pullacher Bauamts Jürgen Weiß sieht keinen Anlass, Bebauungspläne auf den Prüfstand zu stellen, solange der Gemeinderat keinen entsprechenden Beschluss fasst. Gegenüber diesem sehr umfassenden Ansatz ist das heutige Verständnis von Garten stadt sehr reduziert auf Wohngebiete mit moderater Dichte und noch relativ guter Durch grünung. Howards Gartenstadtidee hat sich Anfang des 20. Jh. sehr rasch in Europa verbreitet, aber auch z. B. bis nach Argentinien und Australien. Die Deutsche Gartenstadtgesellschaft wurde bereits 1902 gegründet und ab 1906 wird die deutsche Gartenstadt mit dem umfassendsten Planungsansatz in Hellerau bei Dresden geplant und ab 1909 realisiert. Wichtigster Planer ist hier der bekannte Münchner Architekt Richard Riemerschmid, der dann 15 Jahre später als Architekt von vorgefertigten Holzhäusern in der sog. Gartenstadt in Pullach wieder anzutreffen ist. Riemerschmid schlägt so gewissermaßen die Brücke vom bekanntesten deutschen Gartenstadtbeispiel in Dresden nach Pullach. Die gegenwärtige Diskussion in München und vielen Umlandgemeinden ist entstanden, nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof eine Gartenstadtsatzung der Landeshauptstadt zur Erhaltung der spezifischen Qualitäten für nichtig erklärt hatte. Fortschreitende unkontrollierte Verdichtung, Zurückdrängung von Grünstrukturen, wachsende Bauvolumina rufen in Münchner Stadtbezirken wie Harlaching oder Trudering und in angrenzenden Gemeinden wie Neubiberg, Gräfelfing und Pullach kritische und engagierte Bürger auf den Plan, im vergangenen Sommer auch unterstützt durch eine ausführliche Berichterstattung durch die Presse Jahre Agenda 21 Pullach 27

15 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Forum am 21. April 2005 Einkaufs-Aktionen im Juli und September 2003 sowie im September 2005 Vortrag von Erwin Deprosse, Gemeinde-Archivar: Die Geschichte von Bad Pullach Rund um den Kirchplatz treffen und einkaufen Herr Deprosse erzählt in seinem Vortrag über das fast vergessene Kapitel der Pullacher Ortsgeschichte, dass sich in den Jahren im Talgrund unterhalb des damaligen Ortes Pullach ein Naturheilbad befand. Das Bad Pullach wurde 1892 von dem Thalkirchner Baumeister Anton Fürschinger errichtet und bis 1904 betrieben. Die Kurgäste wohnten im Kurhaus und gingen zum Behandeln in das Badehaus. In der Isar musste man nicht baden wurde ein Schwimmbecken eingerichtet. Es gab Kneipp sche Anwendungen, Dampfbäder und auch schon Fitnessgeräte. Die damaligen Behandlungsmethoden sind auch heute noch aktuell. Im Jahr 1899 richtete das Jahrhunderthochwasser große Schäden an. Bad Pullach wurde völlig überflutet. Das Bad wurde danach zwar wieder aufgebaut, doch die Badegäste blieben aus. Ergänzung J. Thyroff: Nach der Aufgabe des Badebetriebes gingen die Gebäude an die Isarwerke über, den damaligen Betreiber des Pullacher Isarkraftwerks (heute E.on). Sie wurden bis 2010 als Wohngebäude für Mitarbeiter genutzt. Bevor die Herren Dr. Pietzsch und Dr. Adolph die Elektrochemischen Werke München (EWM), später Peroxid und heute United Initiators, im Jahr 1911 in Höllriegelskreuth gründen konnten, machten sie die entscheidenden Versuche zur industriellen Herstellung von Wasserstoffperoxid im Untergeschoß des ehemaligen Kurhauses von Bad Pullach. Seit den 1980er Jahren steht das ehem. Kurhaus unter Denkmalschutz. Der neue Eigentümer der Liegenschaft Projektentwicklungsgesellschaft Bad Pullach hat, nachdem 2011 in langer Planung endlich Einvernehmen mit der Gemeinde bezüglich der neuen Nutzung mit Wohnungen der gehobenen Klasse und der Erschließung erzielt worden war, das Anwesen 2012 durch Entkernung so ruiniert, dass die Denkmaleigenschaft nicht mehr gegeben ist und weiterer Verfall droht. Zukunft ungewiss! Die Agenda-Arbeitskreise Verkehr und Ortsentwicklung und Natur veranstalteten in den Jahren 2003 und 2005 eine Fahrrad-Sternfahrt zum Kirchplatz. Dabei wurden zwei Ziele verfolgt: Erstens sollten die Pullacherinnen und Pullacher angeregt werden, mit dem Fahrrad zum Einkaufen zu fahren und zweitens sollte aufgezeigt werden, was es alles im Zentrum von Pullach zu kaufen gibt; dadurch sollte auch der Kirchplatz als Einkaufszentrum gestärkt werden. Die Geschäfte rund um den Kirchplatz wurden von der Agenda 21 aufgefordert, zu den Terminen attraktive Angebote zu machen. Dies wurde von einigen Geschäften dann auch realisiert. Ziel der Aktionen war, dass sich längerfristige Beziehungen zwischen den Geschäftsinhabern und den Pullacher Bürgern ergeben. Von den Angeboten ist eines auch dauerhaft geworden: Von einem Obst- und Gemüsegeschäft in der Umgebung des Kirch platzes wird immer noch frisch gepresster Fruchtsaft angeboten. Unterstützt wurde die Aktion vom Naturerlebniszentrum und der Freizeitstätte mit einem Spiele-Angebot für Kinder auf der Maibaumwiese. Die Agenda 21 Pullach veranstaltete gemeinsam mit dem örtlichen Gewerbeverband am bayernweiten Aktionstag Tag des Kunden eine weitere Einkaufsaktion mit den Pullacher Geschäften Jahre Agenda 21 Pullach 29

16 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Forum am Projekt Boule-Platz Vortrag von Michael Pelzer, Bürgermeister der Gemeinde Weyarn: Aktive Bürgerbeteiligung ein Modell auch für Pullach? Planung und Finanzierung eines Boule-Platzes Pelzer stellt das Modell der Gemeinde Weyarn vor. Es ist das erklärte Ziel, die Bürger stärker in die öffentlichen Angelegenheiten einzubinden und das Interesse an der eigenen Umgebung zu fördern. Die Kultivierung einer Bürgergesellschaft soll das Wir-Gefühl stärken. Partizipation in Weyarn hieß von Anfang an partieller Machtverzicht des Gemeinderats. Arbeitskreise und eine Koordinierungsstelle spielen eine bedeutsame Rolle. Es habe durchaus Schwierigkeiten gegeben. Sie resultierten aus der Ungleichzeitigkeit von Kenntnissen und der Zähigkeit mancher Diskussionen. Die Resultate der breiten Bürgerbeteiligung können sich sehen lassen. Ein ganzer Ort habe an Orientierung, Selbstwert- und Wir-Gefühl, an kultureller Identität, Zuversicht und sogar an Kostenbewusstsein gewonnen. Besonders wichtig auf dem Weg der Bürgeraktivierung als Daueraufgabe waren umfassende Information, die professionelle Unterstützung der Arbeitskreise und die gezielte Einbindung der Jugend. Man habe ein akzeptiertes Leitbild entworfen und sei zu einer aktiven Steuerung der Ortsentwicklung übergegangen, statt nur auf Einzelwünsche zu reagieren. Vor einigen Jahren erteilte das Koordinationsteam der Agenda 21 dem Agenda-Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur den Auftrag für die Realisierung eines Boule-Sportplatzes. Als geeigneter Ort erwies sich die Wiese am Maibaum, an deren Öffnung für die Öffentlichkeit der Arbeitskreis mitgewirkt hatte. Der Gemeinderat stimmte unter der Bedingung zu, dass der Gemeindeverwaltung für die Errichtung keine Kosten entstehen dürften. Der damalige Sprecher des Arbeitskreises Axel Westermann trat an die Pullacher Geschäftsinhaber heran, um die notwendigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Die Spendenbereitschaft war überraschend groß, so dass dieses Vorhaben bald realisiert werden konnte. Am Eingang der Wiese am Maibaum wurde eine Tafel angebracht mit den Namen der Spender. Weiterhin hat sich der Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur dafür eingesetzt, dass auch Ruhebänke auf der Wiese am Maibaum aufgestellt werden konnten. Inzwischen ist der Bouleplatz von den Pullachern so gut angenommen worden, dass er erweitert werden musste. Ob Straßengestaltung oder Schulbau, Dorfladen oder Grünanlagen in Weyarn trägt jedes Projekt die Handschrift vieler Bürger. Ein Großteil der Bürger will sich nur beschränkt engagieren oder interessiere sich stark für ein bestimmtes Thema. Um daraus Konstruktives für alle zu entwickeln, müsse man durch Mobilisierung der Eigenkräfte eine Plattform schaffen. Das Ziel sollte sein, dass die permanente Bürgerbeteiligung Satzungsrang erhält. Die Agenda-Mitglieder fragten sich, ob das Weyarner Modell auch auf die Gemeinde Pullach anwendbar wäre, z. B. für die Nachnutzung des BND-Geländes. Pelzer riet, sich zunächst überschaubare Ziele zu setzen und den Gemeinderat zu umarmen, damit er mitmacht beim Aufbruch in die Bürgergesellschaft Jahre Agenda 21 Pullach 31

17 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Naturschutz und Mountainbiking im Isartal Das Pullacher Isartal ist unser Naturschatz in Gefahr? Seit mehr als zwölf Jahren hat sich zunehmend ein Konflikt entwickelt zwischen den Zielen des Naturschutzes und Ansprüchen von Bikern zur Ausübung ihres Sports in sensiblen Bereichen des Isartales, die unter Landschaftsschutz stehen und zum FFH-Gebiet Oberes Isartal gehören. Auf verschiedenen Veranstaltungen und Ortsterminen, u. a. auf Veranlassung der Agenda 21 Pullach, wurde die Problematik thematisiert: In einer Diskussionsveranstaltung im Juni 2004 kommen die Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde, des Forstamts sowie des Isartalvereins zu dem Schluss, dass das Isartal mit seinen Hangwäldern soviel Erholungsbetrieb nicht verkraftet. Dadurch sei der Lebensraum Isartal in Gefahr. Die Gefahr von abrutschenden Hängen droht nicht nur durch die schichtartige Hangbeschaffenheit und die fortschreitende Bebauung, sondern auch durch neue und verbreiterte Wege der Mountainbiker und Wanderer. Allerdings sei auch ein Kampf Spaziergänger gegen Mountainbiker nicht zielführend, um der Natur zu helfen. Die Untere Naturschutzbehörde versprach, Schilder aufzustellen mit der Bitte, das Gebiet zu schonen. Im Mai 2007 fand eine Ortsbesichtigung statt. Teilnehmer waren Vertreter der Behörden, der Naturschützer sowie der Mountainbiker-Organisationen. Während die Naturschützer vor Erosion und Zerstörung des Geländes durch Biker warnen, wollen sich diese die stadtnahen Trials nicht nehmen lassen. Es sollte versucht werden, die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen. Mit Fahrverboten für wilde Biker versuchten Forstamt, Landratsamt und Polizei die Radler schon 2003 auszubremsen. Grund war ein Parcours, den sich die Biker im Hangwald angelegt hatten. Die ausgedehnte illegale Schanzenan lage der Radler zwischen Großhesselohe und Pullach wurde wieder beseitigt. Fahrverbotsschilder, die am Westufer aufgestellt wurden, konnten die Biker aber nicht stoppen. Wenn ein Weg da ist, wird er befahren, sagt der Vertreter der Deutschen Mountainbiker-Initiative. Aussperren lassen wollen sich die Biker nicht. Sie beharren auf einem Angebot erlaubter Wege und klarer Kennzeichnung. Ziel muss nach Ansicht des Leiters Abteilung Umwelt, Ralph Baasch sein, zu einer Besucherlenkung zu kommen, d. h. einen Weg für die Biker frei zu geben und den Rest zu schützen. Problematisch sei die Haftungsfrage, die auf die Grundstückseigentümer zukomme, wenn auf ausgeschilderten Wegen ein Unfall passiere. Inzwischen setzen die politischen Ebenen sowohl im Münchner Rathaus wie im Landratsamt auf eine Konsens-Lösung. Ein von den Behörden initiiertes Gutachten über entstandene Schäden gab schließlich im April 2014 den Anstoß, ein Projekt zum Ausgleich der Interessen von Naturschutz und Freizeitsport zu starten. Unter dem Namen Natur-Erholung-Isartal wird dieses Projekt von den betroffenen Behörden, den Gemeinden, den Verbänden des Naturschutzes und des Sports mit fachlicher Begleitung durch das Planungsbüro Ifuplan verfolgt. Bisher ist ein Lenkungskonzept entwickelt worden, das nun auf seine Machbarkeit und die Möglichkeiten zur Umsetzung zu prüfen ist. Die entscheidende Schwierigkeit wird dabei sein, einen Träger zu finden, der die Risiken der Verkehrssicherung und ständigen Pflege zu übernehmen bereit ist Jahre Agenda 21 Pullach 33

18 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Pullacher Baustile Führung von Justus Thyroff: Rundgang in Pullach-Mitte am 16. April 2011 Der Weg führte zunächst vom Kirchplatz in die Habenschadenstraße, die ursprüngliche Dorfstraße von Pullach. Es interessierten insbesondere die denkmalgeschützten Bauten, die gerade hier die Entwicklung Pullachs vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Villenvorort deutlich machen. Ein nicht geplanter Höhepunkt des Rundgangs war der Besuch im Garten des Hauses der Familie Mallach, der auf spontane Einladung des Hausherrn zustande kam. Das Haus in der Habenschadenstraße Nr. 25 aus dem Jahr 1907 ist erbaut vom Architekten Franz Rank. Haus und Garten über dem Isarhochufer sind von der Besitzerfamilie in vorbildlicher Weise gepflegt und instandgesetzt. Der Rückweg führt über die Kagerbauerstraße. Mehrere Häuser vermitteln trotz der Begrenzung durch den Bebauungsplan auf zwei Geschosse einen dreigeschossigen Eindruck. Ein Haus zeigt trotz eines gewissen gestalterischen Anspruchs einen extrem abweisenden Eingangsbereich. Bei einem Haus besticht die gelungene Renovierung, die aber die durch den Kniestock unglückliche Proportion der Fassaden nicht heilen kann. In einer abschließenden Diskussion wird zur Vermeidung gestalterischer Defizite bei Neubauten die Einrichtung eines Gestaltungsbeirates (z.b. nach Freisinger Vorbild) vorgeschlagen. Längere Diskussion wird geführt über ein Haus mit abgestufter Dachform. Diese erlaubt eine einfache Belichtung des Dachgeschosses ohne Gauben, ist aber im Pullacher Bauausschuss bei einigen Mitgliedern unbeliebt. Einige neuere Wohnbauten zeigen eine in Pullach deutliche Tendenz zu repräsentativem Anspruch, ohne dass die gestalterische Qualität Schritt hält (falsche Sprossenfenster, verunglückte Einfriedung). Das Doppelhaus Habenschadenstr. Nr. 46 ist mehrfach preisgekrönt. Hier sind die aktuellen Anforderungen bezüglich Energieeinsparung schon zur Zeit der Erbauung 1989 erfüllt worden, was auch zu einer spezifischen Ästhetik führt. Mehrfach entstehen lebhafte Diskussionen über Dachgauben, zu lange Gauben im Verhältnis zur Hauslänge oder zu klotzige Gauben. Bei einem Haus erscheint das Mansarddach mit den dominanten Gauben nur über dem Erdgeschoß unverständlich, da wäre ein zweites Geschoß richtiger gewesen. Allgemein wird die Erhaltung straßenbildprägender Bäume als besonders wichtig eingeschätzt. Mallach-Villa Jahre Agenda 21 Pullach 35

19 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Pullacher Baustile Führung von Justus Thyroff: Rundgang in der Gartenstadt Pullach am 28. April 2012 Führung von Justus Thyroff: Rundgang in Großhesselohe am 4. Mai 2013 Ausgehend von der Jakobuskirche wird zunächst der südliche Teil der Gartenstadt erkundet. Hier hat einer der Exponenten der deutschen Gartenstadtbewegung vom Beginn des 20. Jh. seine Spuren hinterlassen. Der Münchener Architekt Richard Riemerschmid ist der Planer der unter Denkmalschutz stehenden Holzfertighäuser in der Josef-Heppner-Straße 11 und in der Gistlstraße 58. Am Wöllnerplatz ist eine gewisse Konsolidierung der Nutzungen Bäckerei/Cafe und Gaststätte Isarbrauhaus im Bahnhof festzustellen. Die beiden Entwicklungsphasen von Großhesselohe als Villenvorort werden erläutert: Nördlich der Sollnerstraße die sogenannten Landhaussiedlung, initi iert vom Gutsbesitzer Georg Kalb zwischen 1900 und 1914, südlich davon mit dem rechtwinkeligen Straßennetz die Villenkolonie, die von der Familie Wöllner nach 1925 geplant wurde. Der Rundgang führt zunächst durch Hilaria- und Immergrünstr. zum Staatsbahnhof. Leider schreitet hier die Verwahrlosung fort. Bauliche Aktivitäten werden an der Ecke Fritz-Gerlich-Str. und Georgenstr. erwartet. Auch hier zeigt sich die in Pullach übliche Nachverdichtung, die sich aber an den Grenzen des Bebauungsplans orientiert. Hinter hohem Zaun und Hecke schwer auszumachen ist das sogenannte Montgelasschlösschen, heute Sitz der Fa. Hermes gewissermaßen die Keimzelle von Großhesselohe. Als Schweige gegründet von dem sagenhaften Herzog Tassilo im späten 8. Jh. und dem Kloster Schäftlarn geschenkt, 1301 dem Heiliggeistspital als Landwirtschaft überlassen. Unter den wechselnden Besitzern nach der Säkularisation ist vor allem der Reformer der bayerischen Verwaltung Maximilian Graf Montgelas bemerkenswert. Die Fortsetzung des Spaziergangs verläuft über die Waldwirtschaft und endet unterhalb im historischen Brunnhaus mit einem Umtrunk bei J. Thyroff. Die sogenannte Gartenstadt hat sich als Ortserweiterung von Pullach westlich der Bahnlinie einer seits von der Jaiserstraße nach Süden und bedingt durch die Industrieansiedlung im Süden von dort nach Norden entwickelt. Insbesondere an der Seitnerstraße lässt sich die abschnittweise Entwicklung noch gut nachvollziehen: sowohl im Norden als auch im Süden ist hier noch der großzügige Alleecharakter der Straße (typisch für die Gartenstadtidee ist das öffentliche Grün) gegeben. Verschiedene Aspekte der baulichen Nachverdichtung werden diskutiert: im Bogen, in der Wolfratshauserstraße und in der Tannenstraße, hier besonders extrem und leider beispielgebend für die Nach barschaft Jahre Agenda 21 Pullach 37

20 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Pullacher Baustile Vortrag von T. Schlichenmayer und W.-E. Lüps: Gestaltungsbeirat für Pullach? am Nachdem eine Diskussion des Arbeitskreises Ortsentwicklung über Pullacher Baustile im Frühjahr 2009 eine gewisse Skepsis der Beteiligten gegenüber Ortsgestaltungssatzungen offenbart hatte, sollten in einem Experten-Vortag am andere Instrumente zur Verbesserung der baulichen Gestaltung betrachtet werden. Zunächst sprach Herr Thomas Schlichenmayer, Architekt und Bauamtsleiter der Gemeinde Karlsfeld, über den dortigen Gestaltungspreis. Dieser wurde auf Anregung einer Fraktion im Gemeinderat 2009 zum ersten Mal vergeben. Von der Jury wurden in verschiedenen Kategorien, wie Wohnbau, Gewerbebau, Kommunalbau Preise und Anerkennungen in Form von Plaketten vergeben. Der Aufwand der Vorbereitung auf der Seite des Bauamts war relativ hoch, insbesondere muss die Preisauslobung den Richtlinien der Architektenkammer entsprechen. Die Außenwirkung in der Gemeinde war zunächst gegeben, aber nicht nachhaltig. Pullach hat nur etwa halb so viele Einwohner wie Karlsfeld und hat gegenwärtig kaum Neu bauflächen auszuweisen, deshalb kommt die Initiierung eines Pullacher Gestaltungspreises nach übereinstimmender Auffassung der Beteiligten nicht in Frage. Der Gestaltungsbeirat bestimmt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden, der die Sitzungen leitet. Die Sitzungen sind öffentlich, Stadtratsmitglieder haben Rederecht. Die Stellungnahmen und Empfeh lungen des Gestaltungsbeirats werden protokolliert und bilden eine wesentliche Grundlage für die entsprechende Beschlussfassung im Bauausschuss. An mehreren konkreten Objekten in Freising illustriert der Referent die positive Einflussnahme durch den Gestaltungsbeirat. In der weiteren Diskussion wird vereinbart, die Anregungen bezüglich Ausstellung vorbildlicher Bauten, von Begehungen und die Initiierung eines Gestaltungsbeirats in Pullach weiter zu verfolgen. Pullacher Baustil heute Herr Wolf-Eckart Lüps, freier Architekt aus Schondorf am Ammersee und Mitglied des Gestaltungsbeirats der Stadt Freising, berichtete über die Arbeit dieses Gremiums. Zunächst sprach Lüps über verschiedene Initiativen zur Hebung der Baukultur in Oberbayern, z. B. den Wessobrunner Kreis, der von ihm selbst ins Leben gerufen wurde. Dort hat man gute Erfahrungen mit Ausstellungen von vorbildlichen Bauten oder auch Rundgängen zur Besichtigung solcher Objekte gemacht. Der Gestaltungsbeirat der Stadt Freising wurde durch eine örtliche Architekteninitiative angeregt. Diese hat dem Stadtrat eine Reihe von renommierten auswärtigen(!) Architekten und Landschaftsarchitekten als Mitglieder für den Gestaltungsbeirat vorgeschlagen. Diese haben sich dann dem Stadtrat und der interessierten Öffentlichkeit mit ihrer Arbeit und ihrem architektonischen Credo präsentiert. Auf dieser Grundlage wurden vom Stadtrat zwei Architekten und ein Landschaftsarchitekt jeweils mit Stellvertretern für zwei Jahre in den Gestaltungsbeirat berufen. Die Bauverwaltung schlägt die dem Gestaltungsbeirat vorzulegenden Anträge auf Vorbescheid oder Bauanträge vor. Es werden also nicht alle Bauanträge, sondern in der Regel nur Stadtbild-prägende Vorhaben behandelt. Mitglieder des Bauausschusses oder des Stadtrats können auch die Vorlage beim Gestaltungsbeirat beantragen Jahre Agenda 21 Pullach 39

21 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Gestaltung erweiterte Ortsmitte Gestaltung erweiterte Ortsmitte Präsentation im Herbstforum am 24. November 2011 Ziel ist die Entwicklung eines umfassenden Planungskonzepts für die Pullacher Ortsmitte vom Bahnhof über den Kirchplatz bis zum Rathaus unter Berücksichtigung möglichst aller relevanten Aspekte als Grundlage für Einzelbaumaßnahmen. Zunächst referierte der Ortschronist Erwin Deprosse in gewohnt launiger Art über die historische Entwicklung des Pullacher Ortszentrums: Ausgehend von der heutigen Habenschadenstraße als Dorfstraße des Bauerndorfes, der heutige Kirchplatz als Aufweitung dieser Dorfstraße und dann die Anlagerung weiterer Baubereiche und Straßen im Zuge der Wandlung Pullachs zum Villenvorort. Zur zukünftigen Entwicklung zwischen Bahnhof und Kirchplatz hatten Studenten der Landschaftsarchitektur der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf vor einem Jahr Bachelorarbeiten angefertigt. Vier dieser Arbeiten waren im Sommer 2011 im Bürgerhaus und auch im Gemeinderat Pullach vorgestellt worden. In der folgenden, z. T. lebhaften Diskussion werden folgende Themen angesprochen: Erweiterung des Wochenmarktes Vorschlag offene Markthalle nördlich vom Bahnhof Öffnung und attraktivere Gestaltung der Schröder wiese Möglichst keine Reduzierung der Parkplätze im Zuge der Über planung Abschnittsweise Realisierung Von Seiten der Agenda haben wir versucht, wesentliche Anregungen aus diesen Entwürfen aufzu nehmen und in einer Planskizze zusammenzufassen. Hier sind folgende Elemente zu erwähnen: Befreiung des Kirchplatzes und der Habenschadenstraße vom Durchgangsverkehr, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, gleichmäßige Verteilung der Verkehrsströme auf die übri gen Straßen, rechtwinkelige Einmündungen bei der Post und an der Schröderwiese ohne Verkehrs inseln Stärkung des öffentlichen Grüns, attraktivere Gestaltung der Fläche auf der Tiefgarage, der sog. Schröderwiese sowie der Grünfläche westlich vom Rathaus, evtl. Gestaltungwettbewerb, Ergänzung und Neuanlage straßenbegleitender Baumreihen, z. B. in der Münchner Straße und in der Johann-Bader-Straße, dabei möglichst keine Reduktion vorhandener Parkplätze Verbesserung der Orientierung vom Bahnhof zum Kirchplatz durch breiteren Fußweg, ggf. mit Pergolaüberstellung, wenn in Zukunft möglich Fußwegverbindung der sog. Schröderwiese mit der Freifläche auf der Tiefgarage über die Bahnhofstraße hinweg Verbesserung des Zugangs ins Isartal durch Wiederherstellung der alten Treppenanlage zwischen Bürgerhaus und Rabenwirt Bauliche Erweiterungen, z. B. in Form von Pavillons für den Einzelhandel, denkbar südlich und nördlich des Bahnhofs, Nähe zu Bahnhof und TG, räumliche Fassung der Freifläche Jahre Agenda 21 Pullach 41

22 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Gestaltung erweiterte Ortsmitte Neu-Gestaltung Bahnhofsareal Auf der Basis des von der Agenda 21 Pullach 2011 vorgelegten Gesamtkonzepts für den Pullacher Ortskern werden zwei Varianten für den Bahnhofsbereich vorgestellt: Beide Varianten gehen von folgenden Prämissen aus: Steigerung der Attraktivität und Nutzbarkeit des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes durch mehr Transparenz nach Osten und ggf. Glasabschluss der Halle zum Bahnsteig Flankierung des Bahnhofes mit weiteren Bauten, die sich eingeschossig dem Bahnhof unterordnen, zugleich aber das Pavillonthema aufnehmen Größere Einzelhandelsfläche als Vollsortimenter im Sinne des CIMA-Einzelhandelsgutachtens an der Nordspitze bzw. gegenüber an der Ecke Margarethen-/Münchnerstr. Auf der Tiefgarage wird eine attraktivere Nutzung und Gestaltung angestrebt durch großzügige Fußwegverbindung mit begleitender Baumreihe und Bouleplatz zur Münchner Straße, Nutzung der Fläche als nutzbare Wiese oder für urban gardening, also Miniparzellen zur Selbstversorgung für die Bürger (mögl. Nutzer: alle, die sich dafür interessieren, ältere Gartenbegeisterte, Schulklassen, Reminiszenz an die frühere Gärtnerei Schäfer Räumliche Abgrenzung zur Münchner Str., einmal durch eine Pergola, im anderen Fall durch ein Glashaus Photovoltaiknutzung der Süddachflächen Kunstobjekt vor dem Bahnhof Überbaubare Verlängerung der Tiefgarage nach Norden zur Unterbringung weiterer Parkplätze, Zufahrt über vorhandene Rampe Nutzungsideen (die genaue Auswahl und Verortung muss die weitere Diskussion bringen): Drogeriemarkt, soweit nicht vom Vollsortimenter abgedeckt, Naturkostladen, Reisebüro, Radlladen mit Werkstatt, Bahnhofsgaststätte Die lebhafte Diskussion signalisiert zunächst generelle Zustimmung zu den gemachten Vorschlägen. Die einzelnen Nutzungen bedürfen ausführlicher Überlegungen. Jürgen Weiß vom Bauamt der Gemeinde weist darauf hin, dass der schlechte Bauzustand des Herzoghauses möglicherweise einen Neubau erforderlich macht. Weitere denkbare Nutzer, die von den Anwesenden favorisiert werden, sind VHS (günstig die Bahnhofsnähe) und auch die Jugendfreizeitstätte. Ausarbeitung von zwei Planungsvarianten für das Umfeld des Pullacher Bahnhofs durch die Agenda im Herbst 2012 und Vorstellung im Planungs- und Bauausschuss am Weitere Klärung wird im Zuge der gegenwärtigen Erstellung des Ortsentwicklungsplanes erwartet Jahre Agenda 21 Pullach 43

23 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Staatsbahnhof Großhesselohe Projekt Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Isar Gestaltung Staatsbahnhof Großhesselohe Ziel ist eine denkmalgerechte und Landschaftsverträgliche Bebauung Ausgangspunkt müssten die Projektstudien aus dem Jahr 2002/03 und die entsprechende Bewertung durch das Bewertungsgremium bzw. den Gemeinderat sein. Brückenschlag über die Isar beim Pullacher Kraftwerk Fortsetzung des Überganges über den Werkkanal zur Ergänzung des F+R-Wegenetzes im Isartal Im Sommer 2010 stellt der Grundstückseigentümer Dr. Brunner eine Planung vor, die im Wesentlichen der alten Planung von 2002 entspricht. Um in die festgefahrene Diskussion wieder Bewegung zu bringen, unternimmt die Agenda den Versuch, mit dem Verein Die Großhesseloher zu einem gemeinsamen Lösungsansatz auf der Basis der Projektstudien von 2002/03 zu kommen. Leider kommt ein Konsens über die Agendavorschläge vom Juni 2013 nicht zustande. Agenda-Vorschlag A Eine im Grunde alte, immer wieder neu vorgetragene Idee, u. a. bei der Zukunftswerkstatt im Juni 2008 formuliert, von der Agenda 21 durch eine online-befragung der Bürger erhärtet und beim Gemeinderat im Mai 2012 beantragt. Die Weiterverfolgung des Projekts wird am im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Im Juni 2014 der neuen Bürgermeisterin erneut vorgelegt. In Grünwald ist Ende 2015 im Gemeinderat eine Hängebrücke über das Isartal nach Pullach ins Gespräch gebracht worden. Eine Studentengruppe am Lehrstuhl für Massivbau der TU München beschäftigt sich gegenwärtig mit der Realisierbarkeit der beiden Varianten. Unterstützung zumindest aus dem Pullacher Rathaus ist zugesagt Jahre Agenda 21 Pullach 45

24 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Höllriegelpark Geschichte und Wiederherstellung des Höllriegelparks Höllriegel-Kapelle Durch die Diplomarbeit von Landschaftsarchitektin Lea Zapf und Führungen am Tag des Offenen Denkmals 2004 wurde eine breitere Öffentlichkeit auf den Park aufmerksam. Die Wege waren freigeschnitten und einige Objekte der Ausstattung restauriert. Der Höllriegelpark spielt auch in einer DVD zur Pullacher Ortsgeschichte eine wichtige Rolle. Inzwischen sind die Wege wieder überwuchert und dem kleinen Park droht, erneut im Hangwald zu versinken. Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass die Pullacher und Grünwalder Pfarrgemeinden sich am Ostermontag beim Emmausgang an der Kapelle im Höllriegelpark treffen, um gemeinsam eine Andacht zu feiern. Auch dieser Anlass wäre ein Grund, das Ambiente des Parks zu verbessern. Geschichte Im Herbstforum am 26. November 2009 erzählte der Gemeindearchivar Erwin Deprosse Einzel heiten über die Entstehung des Parks. Der Steinmetzmeister Franz Höllriegel, der es u. a. durch seine Beteiligung an den Monumentalbauten von Leo von Klenze für König Ludwig I. zu Wohlstand gebracht hatte, unterhielt seit 1841 südlich von Pullach einen Nagelfluh-Steinbruch. Der heutige Brückenwirt war mit Landwirtschaft, Wohnungen für die Familie Höllriegel und für die Steinbrucharbeiter der Mittepunkt der Anlage. Von 1848 an legte Höllriegel südlich davon einen kleinen Park im damals gängigen landschaftlichen Stil an. Ein geschwungener Rundweg verband verschiedene Kleinarchitekturen, wie Mariensäule, Andachtskreuz mit Betbank, Monopteros, Bierhütte und Kapelle. In die umgebenden Hangwälder waren freie Wiesenflächen mit Baumgruppen und Hainen eingefügt. Ausblicke in die Umgebung, z. B. zur Burg Grünwald und zur Burg Schwaneck und die Verbindung zur damals noch frei fließenden Isar waren wesentlich für den Park. Nach Höllriegels Tod 1858 und der späteren Aufgabe der Steinbrüche geriet der kleine Park in Vergessenheit, der Hangwald holte sich Wege und Wiesen wieder zurück, die kleinen Monumente verfielen. Nur Kenner wie Erwin Deprosse wussten etwas von der Existenz der Anlage. Begehung des Höllriegelparks Auf Einladung der Agenda 21 Pullach trafen sich am 20. März 2010 rund 20 interessierte Mitbürger, um sich unter der bewährten Führung von Landschaftsarchitektin Lea Zapf und Ge- meindearchivar Erwin Deprosse ein Bild vom gegenwärtigen Zustand des Höllriegelparks zu machen. Ausgehend vom Brückenwirt wurden zunächst die wieder aufgerichtete Basis der Marienstatue, dann der Hügel, der früher den Monopteros trug und das restaurierte Andachtskreuz mit Betbank aufgesucht. Die Wege sind z. T. wieder zugewachsen und wichtige Blickbeziehungen zum Beispiel vom Standort des Monopteros zu den Burgen Grünwald und Schwaneck sind selbst im unbelaubten Zustand der Bäume nur schwer nachzuvollziehen. Anschließend führte der Weg zur sogenannten Bierhütte, einem ruinösen Unterstand und wohl auch früherem Arbeitsraum von Franz Höllriegel. Zum Abschluss wurde die Höllriegelkapelle besichtigt. Im Gespräch zwischen Herrn Deprosse, LA Lea Zapf und den Teilnehmern ergeben sich als wichtigste Maßnahmen: Dauerhafte Freihaltung und Pflege der Wege zu Mariensäule, Monopteroshügel, Betbank, Andachtskreuz und Kapelle Freilegung der wichtigsten Blickbeziehungen (hier können schon kleine Eingriffe erste Wirkung haben) Reparatur der Stufen am Monopteroshügel und Reparatur von Stufen und Bänken an der Terrasse gegenüber der Kapelle Information des Publikums (Orientierungstafeln, Handzettel etc.) Diese notwendigen Maßnahmen sollen in einer Skizze verortet werden. Für die Ausführung von Pflegemaßnahmen wird die Organisation Weißer Rabe vorgeschlagen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass der Wirt des Brückenwirts und das Landesamt für Denkmalpflege und natürlich die Gemeinde Pullach einbezogen werden Jahre Agenda 21 Pullach 47

25 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Höllriegelpark Aktionen Herbst 2013, 2014 und 2015 Waldsäuberung Rama dama Das traditionelle Rama-dama in Pullacher Waldstücken fand in den vergangenen Jahren jeweils an einem Samstag Nachmittag Mitte Oktober statt. Vom Treffpunkt am Kirchplatz ausgehend wurden jeweils in kleinen Gruppen die Waldstücke im Gemeinde gebiet nach waldfremden Hinterlassenschaften durchkämmt: entlang der Isar, rund um den BND, hinter dem Gymnasium usw. Ausschnitt Postkarte ca. 1910: Überblick über den Park Das Projekt Unterstützung der umweltbewussten Pullacher Sammler war gegeben durch verschiedene Gruppen von Radlern, z. B. aus dem Deutschen Alpenverein und vor allem durch Familien mit zahlreichen Kindern. Die Vorplanung von Landschaftsarchitektin Lea Zapf wurde im Forum am 20. März 2010 von ihr vorgestellt. Die Anwesenden waren sich einig, dass der Höllriegelpark wieder belebt werden sollte, dass die besonderen Qualitäten der Anlage wie Lage am Fluss, Lage am Hang und die spezifische Ausstattung mit religiösen Monumenten wieder zur Geltung gebracht werden sollten. Ein mündlicher Antrag betreffend Grunderwerb durch die Gemeinde wurde im Juli 2010 an den damaligen Bürgermeister Westenthanner gestellt. Der Antrag der Agenda 21 an den Gemeinderat auf Wiederbelebung des Höllriegelparks am wurde bisher nicht behandelt. Im Juni 2014 wurden die Unterlagen nochmals der neuen Bürgermeisterin übergeben. Verhandlungen über den Kauf des Grundstücks sollen aufgenommen und das Projekt durch Festlegung der von der Agenda 21 geplanten Informationstafeln in Gang gebracht werden. Abschließend gab es immer ein Beisammensein bei Familie Eggels mann in der Gistlstraße bei Limo, Kaffee und Kuchen. Organisatorische und logistische Hilfe leisteten stets das Umwelt amt und der Bauhof der Gemeinde. Die Organisatoren Erika Eggelsmann, Justus Thyroff und Bert Eisl (von rechts) Jahre Agenda 21 Pullach 49

26 Arbeitskreis Ortsentwicklung und Natur Projekt Pullacher Natur- und Kulturerlebnispfad Pullacher Naturund Kulturerlebnispfad Veranlassung für das Projekt Der Wunsch, in Pullach einen Naturerlebnispfad zu errichten, wird bei der Zukunftswerkstatt im Juni 2008 formuliert. Die Agenda 21 greift im Frühjahr 2013 das Thema auf. Die Isar-Hangwälder zwischen Großhesselohe und der Burg Schwaneck bieten sich für die Umsetzung an. Hier könnten die Themen Geologie, Hydrologie, Flora und Fauna aber auch die kulturelle Formung der Quelleinzugsbereiche exemplarisch dargestellt werden. Dazu sind 2014/15 an der Fakultät Landschaftsarchitektur der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Bachelorarbeiten gelaufen. Die Ergebnisse sind im Frühjahr 2015 präsentiert worden. Das Pullacher Umweltamt überprüft eine mögliche Förderung durch das Umweltministerium. Eine Abstimmung mit dem zu erstellenden Konzept zur Vereinbarkeit von Naturschutz und Biketrails im Isartal muss erfolgen. Konzeptpräsentation durch die Studenten Zur Einrichtung eines Natur- und Kulturerlebnispfades an den Isarleiten zwischen Großhesselohe und Pullach haben sich fünf Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten an der Fakultät Landschaftsarchitektur Gedanken gemacht. Betreut wurden die Arbeiten von Prof. Dr. Markus Reinke. Die Ergebnisse wurden nun in einer Veranstaltung der Gemeinde Pullach und der Agenda 21 am im Rathaus vorgestellt. Gemeinsam haben die Studenten die Grundlagen zum Naturraum Isartal und zu den schützenswerten Tieren und Pflanzen, zu den kulturellen Besonderheiten und zu den konzeptionellen Grundlagen für Erlebnispfade erarbeitet. Julia Chmielowitz hat auf der Grundlage einer Kartierung der vorhandenen Wege, der Befragung von Nutzern und der Analyse von Konflikten mögliche Wegeführungen für den Pfad als Rundweg entwickelt. Kristina Geiger hat eine ganze Palette von Stationen, z. B. zu Vögeln und Bäumen des Waldes vorgestellt. Dazu gehört auch als Maskottchen die Zwergfledermaus Pip, die gewissermaßen als Führer fungiert. Bettina Theiss hat sich vertieft mit den kulturellen Aspekten beschäftigt und dazu einschlägige Stationen zu Themen wie Flößerei auf der Isar und Kalkbrennöfen vorgeschlagen. Mattias Ebner zeigt auf der Grundlage seiner vertieften Beschäftigung mit dem Thema Wasser einschlägige Stationen wie z. B. Fischtreppe und Lysimeter. Anne-Christin Stürmer hat eine alternative Wegeführung mit einem sich schlängelnden Hauptweg und Stichwegen zu den Stationen entwickelt. Gemeinsam wird von den Verfassern auf die Bedeutung begleitender Erfolgskontrolle durch Befragung der Pfadnutzer hingewiesen. In der anschließenden Diskussion wurden die Arbeiten der Studierenden überwiegend positiv kommentiert. Klar ist auch, dass eine unmittelbare Umsetzbarkeit der Vorschläge nicht gegeben ist. Mit der Veranstaltung ist der Startschuss zur weiteren Umsetzung durch Gemeinderat, Umweltamt, Agenda 21 und zu beteiligende Behörden erfolgt Jahre Agenda 21 Pullach 51

27 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Antrag CO 2 -Studie Geothermie für Pullach Angeregt durch die Agenda 21 hat die Gemeinde Pullach Anfang 2000 das Ingenieurbüro für technische Ausrüstung und Energietechnik Gerhard Duschl mit der Durchführung einer umfangreichen Studie beauftragt mit den Zielen der Ermittlung des damaligen Energieverbrauchs und des damit verbundenen CO 2 -Ausstoßes im Gemeindegebiet sowie der Erarbeitung von Vorschlägen und Maßnahmen, mit denen eine Reduktion der klimaschädlichen Emissionen ökologisch und ökonomisch vertretbar erreicht werden kann. So wurde zunächst der Gesamtenergieverbrauch nach öffentlichen Liegenschaften, priva ten Haushalten, Industrie und Handel für die Sektoren Strom und Heizwärme für die Jahre 1998 und 1999 getrennt erfasst, ausgewertet und ggf. statistisch ergänzt. Im Hauptteil der Studie wurde eine Vielzahl von Maßnahmen erarbeitet und vorgeschlagen, mit denen auch für die Gemeinde Pullach das damalige Klimaziel, beschlossen 1992 auf dem Klima gipfel von Rio de Janeiro und übernommen von der Bundesrepublik Deutschland, erreicht werden sollte, nämlich die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um 25 % bis zum Jahr Daneben enthielt die Studie Detailanalysen mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen für organisatorische und versorgungstechnische Einsparpotentiale sowie eine Auflistung möglicher Fördermaßnahmen, die das Ziel der CO 2 -Reduktion, bezogen auf das Gemeindegebiet, unterstützen sollten. Eine Reihe der in der Studie vorgeschlagenen Maßnahmen, sowohl zur Energieeinsparung als auch zum Umstieg auf regenerative Energieformen, wurde in Pullach in der Folge auch erfolgreich umgesetzt. Zu nennen wären hier u. a. die verschiedenen Energieeinsparförderangebote der Gemeinde für die Gebäudewärmedämmung, für den Austausch von Heizungsumwälzpumpen und Haushaltsgeräten, der u. a. auf Betreiben der Agenda begonnene Aufbau mehrerer Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern und nicht zuletzt das inzwischen erfolgreich umgesetzte Pullacher Geothermie-Projekt. Nach dem Beschluss des Gemeinderats einer Machbarkeitsstudie für die Nutzung geothermischer Energie im Mai 2001 fiel die Entscheidung zum Start des Geothermie-Projekts August Im Dezember 2004 konnte mit der Niederbringung zunächst zweier Tief bohrungen begonnen werden und seit Dezember 2005 kann die klima freundliche Erdwärme in Pullach genutzt werden. Mit einer 2011 erfolgten dritten Bohrung war es möglich, die Anschlussleistung mehr als zu verdoppeln. Derzeit deckt das stetig wachsende Versorgungsnetz des kommunalen Geothermie-Betreibers IEP bereits 50 % des Gemeindegebiets mit ca Kunden ab, jährlich wird aus zwei Förderbohrungen eine Wärmemenge von MWh (in 2015) gewonnen und in das inzwischen ca. 30 km lange Fernwärmenetz eingespeist. Insgesamt wurde so seit Betriebsbeginn mit ca. 340 GWh gewonnener geothermischer Wärme der Ausstoß von über Tonnen des klimaschädlichen Gases C0 2 vermieden Jahre Agenda 21 Pullach 53

28 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Förderprogramm seit 1999 Förderprogramm seit 2010 Energiespar-Förderprogramm der Gemeinde Pullach Thermografie-Aktion Die Gemeinde Pullach ist am mit Beschluss des Gemeinderats dem internationalen Klima-Bündnis beigetreten. Seit der Gründung im Jahr 1990 haben sich über Städte, Gemeinden und Landkreise in 26 europäischen Ländern in diesem Bündnis zusammengeschlossen. Bundesländer, Verbände und andere Organisationen wirken als assoziierte Mitglieder mit. Jede Stadt und Gemeinde im Klima-Bündnis hat sich freiwillig verpflichtet, folgende Ziele zu erreichen: Reduktion der CO 2 -Emissionen um zehn Prozent alle fünf Jahre und Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990) sowie Schutz der tropischen Regenwälder, beispielsweise durch den Verzicht auf die Nutzung tropischer Hölzer und die Unterstützung von Projekten und Initiativen der indigenen Partner. Zudem hat sich die Gemeinde 2006 auch der Energie-Vision des Landkreises München angeschlossen mit dem grundsätzlichen Ziel, bei allen Maßnahmen gemäß dem Agenda-Prozess zum Schutz des Klimas Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang zu bringen. Eine der ersten Maßnahmen der Gemeinde Pullach in diesem Sinn war 1999 das Angebot an alle Pullacher Haushalte, energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen, wie Gebäudedämmung bei Altbauten bzw. die Errichtung von besonders energieeffizienten Passivhäusern (Neubau) zu fördern. In den Folgejahren kamen u. a. auf Initiative der Agenda 21 Pullach die Fördermöglichkeiten für eine thermografische Untersuchung von Wohngebäuden und Prämien für den Austausch veralteter Heizungspumpen und bestimmter Haushaltsgeräte hinzu. Ziel des kommunalen Förderprogramms ist, den Energieverbrauch innerhalb der Gemeinde und die damit einhergehenden CO 2 -Emissionen zu verringern. Mit den von der Gemeinde bereitgestellten Steuermitteln sollen möglichst große energetische Einspareffekte im privaten Gebäudebereich erzielt werden. Die Bezuschussung von bestimmten Maßnahmen zur Energieeinsparung soll einen Anstoß für wesentliche eigene Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger im Sinne des Klimaschutzes geben. Anträge für eine Förderung und entsprechende Beratung erhalten Interessierte beim Umweltamt der Gemeinde. Auf Antrag der Agenda 21 Pullach hat der Gemeinderat 2010 beschlossen, die thermografische Untersuchung von Pullacher Wohngebäuden als Beitrag zum Schutz des Klimas in sein kommunales Förderprogramm aufzunehmen. Dabei werden bei Gebäuden bis ca. 160 qm von der Gemeinde 50 % der anfallenden Kosten für die Begutachtung durch das Münchner Ingenieurbüro H&K Thermografie erstattet. Bei größeren Gebäuden kann maximal eine Fördersumme von 150,- Euro in Anspruch genommen werden. In den Leistungen enthalten sind Typische Infrarotaufnahme mit einer Thermografie-Kamera ein kurzes Kundenvorgespräch, ausführliche Außen- und Innenaufnahmen sowie eine anschließende Auswertung der Aufnahmen vor Ort mit Energie spartipps. Die Hausbesitzer erhalten neben einem Kurzgutachten auch eine CD mit den bearbeiteten Aufnahmen. Die Infrarot-Aufnahmen der Wärmebildkamera bilden in verschiedenen Farbtönen die Oberflächentemperaturen der Bauteile eines Gebäudes ab. Sie können sinnvollerweise nur abends und in der kalten Jahreszeit gemacht werden. Dabei müssen alle Heizkörper im Gebäude angestellt werden. Über die farbliche Darstellung von blau (kalt) nach rot (warm) lassen sich Rückschlüsse auf Wärmeverluste ziehen und man erhält eine grobe Einschätzung des energetischen Zustands bzw. der energetischen Sanierungsbedürftigkeit des gesamten Gebäudes bzw. einzelner Gebäudeteile. Anhand der Außenaufnahmen werden vor allem energetische Schwachstellen, wie Wärmebrücken, ungedämmte Heizkörpernischen oder Rolladenkästen sichtbar. Mit den Aufnahmen im Inneren eines Gebäudes kann man Kältebrücken an Wänden und Dachinnen flächen sowie undichte Fenster und Außentüren erkennen Jahre Agenda 21 Pullach 55

29 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Verein erneuerbare Energie Isartal e. V. Forum am 25. Juni 2009 Planung und Organisation von vier Bürgersolaranlagen in Pullach Neben der Energieeinsparung ist sicherlich der Umstieg von fossilen auf regenerative Energieträger eine wesentliche Forderung des Klimaschutzes. Neben Wind- und Wasserkraft haben hier Geothermie und Photovoltaik gerade auf regionaler Ebene zunehmend Bedeutung gewonnen. Nachdem seit dem Jahr 2000 mit dem Inkrafttreten des Erneuerbare Energien Gesetzes, EEG die Erzeugung von Solarstrom mit einer sog. Einspeise-Vergütung 20 Jahre lang gefördert wird, entstand nicht nur in vielen Gemeinden des Landkreises die Idee, Photovoltaikanlagen in Form von Bürgersolaranlagen auf kommunalen Dächern zu errichten. In Pullach beteiligten sich so ab 2003 auf Initiative der Agenda 21 viele Pullacher Bürger an vier verschiedenen Solaranlagen im Ortsbereich, alle auf Dachflächen, die der Gemeinderat und die kommunale Wohnungsbaugesellschaft nach einem Gemeinderatsbeschluss zur Verfügung gestellt hatten. Aus rechtlichen Gründen hoben Agenda-Mitglieder am 24. Juli 2003 den Verein Erneuerbare Energie Isartal e. V. als Träger der vier Solargesellschaften aus der Taufe. Der Verein mit inzwischen ca. 140 Mitgliedern hat die Aufgabe, die Verträge mit den Dacheigentümern und die für den Betrieb der Anlagen erforderlichen Versicherungen abzuschließen. In der Folge gelang es, auch in den Nachbargemeinden Schäftlarn und Baierbrunn weitere vier Bürgersolaranlagen zu initiieren. Die erste Solaranlage mit Bürgerbeteiligung ging im Januar 2004 auf dem Dach des Pullacher Rathauses in Betrieb, musste aber 2012 wegen des Dachumbaus am Rathaus inzwischen auf zwei Dächer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft in die Hans-Keis-Straße verlegt werden. Es folgten 2005 eine Anlage auf dem Dach der Grundschule, 2008 auf weiteren Dächern in der Hans-Keis-Straße und 2010 auf Gebäuden am Grundelberg. Die Stromerträge aller Anlagen in Pullach erfüllen bisher die Prognosen. Insgesamt haben sie seit Inbetriebnahme über eine Million KWh regenerativen Stroms erzeugt (Stand 2015) und damit den Ausstoß von ca. 600 Tonnen des klimaschädlichen Gases CO 2 vermieden. Erstes Pullacher Bürgersolarkraftwerk auf dem Dach des Rathauses (inzwischen Hans-Keis-Straße) Vortrag von Herrn Eduard Walek, Leiter Strategie und Initialisierung neuer Fahrzeuge der BMW AG Das Auto der Zukunft emissionsfreies Fahren wie? Welche Antriebsart und welche Kraftstoffe auch immer gewählt werden, das zukünftige Auto wird umweltfreundlicher sein also weniger Schadstoffe und weniger Lärm verursachen. Der Vortragende zeigt in anschaulicher Art auf, wie der Weg in die Zukunft aussehen könnte. Er lässt keinen Zweifel daran, dass der Mobilitäts-Anspruch auch über das Jahr 2025 bestehen wird. Die Vision des gewählten Untertitels emissionsfreies Fahren wie? lässt sich in der Praxis nicht realisieren. Zwar wird sich der Anteil der durch Kfz verursachten Emissionen im europäischen Raum weiter verringern, aber das emissionsfreie Fahrzeug wird es nicht geben. Es ist eine unlösbare Aufgabe, ein Auto ohne jeglichen Schadstoffausstoß, ob im Betrieb oder bei der Produktion von Fahrzeug und Treibstoff, zu entwickeln. Alternative Kraftstoffe werden zunehmend die herkömmlichen Treibstoffe ersetzen. Regenerative Energien werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Elektromobilität wird zunehmen. Walek fasst zusammen: Wasserstoff und Batterien sind die Energieträger der Zukunft. Er verschweigt aber auch nicht, dass hier große Herausforderungen nicht nur auf die Entwicklung der neuen Autotechnologien, sondern auch auf den flächendeckenden Aufbau einer geeigneten Infrastruktur für das Betanken zukommen. Egal, ob Hybrid-, Elektrooder Brennstoffzellen-Antrieb, es werden Vorteile für alle entstehen, für den Autofahrer, den Bewohner in Stadt und Land und schließlich für das globale Klima. Es wird auch neuartige Assistenzsysteme für mehr Sicherheit geben, die damit auch zur Unfallvermeidung beitragen. Aufgrund einer Novellierung des EEG in 2014 ist die Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen mit Bürgerbeteiligung wirtschaftlich leider nicht mehr sinnvoll Jahre Agenda 21 Pullach 57

30 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Aktion im Mai 2003 Projekt Energievision Sprit-Spar-Schule des ADAC mit der Agenda 21 Pullach und dem Jugendparlament Energievision für Pullach Wie man mit kleinen Tricks den hohen Spritpreisen ein Schnippchen schlägt und damit bis zu 25 Prozent Kraftstoff spart, konnten vom 6. Mai bis 13. Mai 2003 Pullacher Autofahrer mit dem ADAC-Spritsparmobil lernen. Zusammen mit dem Arbeitskreis Energie und Klimaschutz der Agenda 21 und dem Pullacher Jugendparlament führte der ADAC in Pullach Spritspar-Trainings durch. Die Teilnehmer lernten in einem 2-stündigen Fahrkurs, wie man ohne Mobilitätsverlust bis zu 25 % Spritkosten sparen kann. Neben der Einsparung des fossilen Brennstoffs durch eine Verbrauchs-optimierte Fahrweise verringert sich entsprechend auch der Ausstoß der klimaschädlichen Abgase. Das entscheidende Sparpotential steckt vor allem im Gasfuß. Schon durch kleine Korrekturen des Fahrverhaltens können die Spritkosten sowohl innerorts wie auch außerorts um bis zu 15 Cent pro Liter gesenkt werden. Einige Fahr-Tipps des ADAC: Kein Gas beim Starten geben, dann nach dem Anfahren sofort in den zweiten Gang wechseln und mit dreiviertel Gas zügig beschleunigen. Frühzeitig Hochschalten und besonders innerorts untertourig fahren. Vorausschauend fahren und unnötiges Bremsen vermeiden, besonders vor Ampeln. Bei Ampelstopps und ähnlichen Wartezeiten, z. B. an Bahnschranken den Motor abstellen. Reifendruck prüfen und Klima-Anlage, wenn immer möglich, ausschalten. Mitfahrzentralen nutzen und bei Kurzstrecken auf das Fahrrad umsteigen. Das Projekt Energievision Pullach soll, basierend auf den Zielvorgaben des Landkreises München und der bayerischen Staatsregierung zu einer eigenen Definition der Klimaziele für die Gemeinde Pullach führen. Die Gemeinde ist seit 1997 Mitglied des Klima-Bündnisses und hat sich 2006 der Energievision des Landkreises München angeschlossen. Pullach ergreift im Sinne des Projekts Maßnahmen, um die Langzeit-Ziele der Energievision bzw. der derzeit neu zu definierenden Ziele der Aktion Klima.Energie.Initiative des Landkreises München für den Gemeindebereich zu erfüllen: Laut Energievision des Landkreises soll der Energieverbrauch um 60 % auf 40 % reduziert werden und die Versorgung mit Energie 2050 vollständig durch regenerative Energieträger abgedeckt werden. Als Zwischenziel soll die Gemeinde mindestens die Ziele der bayerischen Staatsregierung zur Energiewende bis 2030 übernehmen: mehr als 20 % Energieeinsparung und einen Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von 20 %, wobei 50 % des Stroms dann aus erneuerbaren Energiequellen kommen soll. Dazu setzt sich die Gemeinde eigene Zwischenziele für das Jahr 2020 für die Einsparung von Energie, den Anteil erneuerbarer Energien bei Strom und Wärme und den Anteil an Elektromobilität sowohl für den Bereich der kommunalen als auch der privaten und gewerblich/ industriellen Liegenschaften. Seit dem Beginn des Projekts 2005 sind auf kommunaler und privater Ebene bereits einige Maßnahmen auf dem Gebiet der Energieeinsparung und des Umstiegs auf regenerative Energieformen eingeführt worden: Geothermie, Fotovoltaik, Förderprogramme, Bezug von Öko-Strom in allen kommunalen Liegenschaften. Ein Monitoring der jeweiligen Ziel erreichung ist dabei unerlässlich. Weitere mögliche Maßnahmen sind: Konsequenter Ausbau des Fernwärmenetzes bis 2018 und darüber hinaus Verbesserung der Nutzungsgrads bei den Geothermie-Verbrauchern (Wärmespeicher, Wärmedämmung, Solarkollektorbetrieb) Integration von BHKW in das Fernwärmenetz Strombezug der Geothermie aus regenerativen Quellen Fördermaßnahmen für die Energieeinsparung bei Haushalten, Industrie und Gewerbe Übernahme des kommunalen Stromnetzes Übernahme bzw. Beteiligung an regenerativen Stromkraftwerken (Wind, Wasser, Solar) Programm zur Senkung des CO 2 -Ausstoßes bei der örtlichen Mobilität Aufbau eines Technologieparks Pullach Jahre Agenda 21 Pullach 59

31 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Forum am 5. Juni 2014 Motto des Forums: Schafft Pullach die Energiewende? 1. Vortrag von Torsten Blaschke, B.A.U.M.-Consulting: Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis München und 2. Vortrag von Peter Ballarin, Gemeindeverwaltung Pullach: Klimaschutzkonzept für Pullach Beide Bestandsanalysen ergaben bemerkenswerterweise, dass der Energieverbrauch des Landkreises sowohl bei Wärme als auch bei Strom in den letzten Jahren, entgegen den Zielen der Energievision des Landkreises, zugenommen hat. Begründet wird diese Entwicklung mit einem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum im Landkreis, verbunden mit einem Anstieg der Bevölkerungszahlen in der Region. Dabei entfällt die Hälfte des Energieverbrauchs und des CO 2 -Ausstoßes jeweils auf Industrie und Gewerbe. So liegt auch der CO 2 -Ausstoß pro Kopf der Landkreisbevölkerung mit 13 t pro Jahr derzeit ca. 30 % über dem Bundesdurchschnitt. Auch in Pullach ist ein Mehrverbrauch an Energie gegenüber den Zahlen einer CO 2 -Studie aus dem Jahr 1998, allerdings bei kaum veränderter Einwohnerzahl, zu verzeichnen. In der anschließenden Diskussion wurde eine verbesserte Koordination der Aktivitäten des Landratsamts und der Gemeinden des Landkreises in Form eines einheitlichen Energiemanagements vorgeschlagen. Als hilfreich wurde auch die Übernahme der Energieversorgung durch die Gemeinden, soweit möglich, betrachtet. Ebenso erscheint eine stärkere Zusammenarbeit mit regionaler Wirtschaft und Industrie dringend erforderlich, um signifikante Fortschritte auf dem Weg zur Energiewende zu erreichen. Diskutiert wurde auch, wie sich die einzelnen Gemeinden selbst an der Stromerzeugung beteiligen können. Der Idee, in regionale Kraftwerke für Wind-, Wasseroder Solarenergie zu investieren, steht der Ansatz, den die Stadtwerke München verfolgen, sich an Kraftwerken europaweit an geeigneten Standorten zu beteiligen, gegenüber. Speziell Windräder werden aber auch im Landkreis an dafür geeigneten Stellen als machbar angesehen. Die Pullacher Planung eines Windparks im Forstenrieder Park wurde jedoch inzwischen durch die bayerischen Staatsforsten gestoppt. Der weitere Fortgang ist damit ungewiss. Die Studie des Landkreises zeigt, dass Erfolge bei der Energieeinsparung kaum zu verzeichnen sind. Auch ist unklar, wie die zum Ziel gesetzte Energieeinsparung von 60 % mit den zur Verfügung stehenden Mitteln der Energieeffizienz (wie Gebäudedämmung, etc.) erreicht werden könnte. Mehr zu erwarten ist auf dem Gebiet der Energieerzeugung, d.h. des Umstiegs auf regenerative Energiequellen. So hat inzwischen die Geothermie in Pullach einen Anteil von ca. 25 % am gesamten Wärmeverbrauch der Gemeinde erreicht. Ein vollständiger Umstieg auf regenerative Energieerzeugung bei Strom und Wärme ist aus heutiger Sicht bis 2050 durchaus erreichbar. Es bedarf aber noch erheblicher Anstrengungen, um die Energiewende bis dahin zu schaffen und damit der Energie-Vision des Landkreises gerecht zu werden Jahre Agenda 21 Pullach 61

32 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Forum am 1. Dezember 2014 Forum am 10. Mai 2012 Vortrag von Matthias Heinz Energie der Zukunft Chancen für Pullach Vortrag von Dr. Thyge Weller, Bundesverband WindEnergie e. V. und Bericht von Peter Ballarin, Gemeindeverwaltung Pullach Windkraft in Pullach? Auf dem Herbstforum 2014 stellte die Agenda 21 Pullach unter dem Motto Energie der Zukunft Chancen für Pullach die Frage, ob und auf welche Weise Pullach in der Lage ist, die definierten Ziele der Energiewende auf kommunaler Ebene zu erfüllen. In diesem Zusammenhang stellte der Arbeitskreis Energie und Klimaschutz sein neues Agenda 21-Projekt Ökologische Gemeinde Pullach vor und zeigte am Beispiel der Gemeinde Furth bei Landshut in diesem Jahr Preisträger des Nachhaltigkeitspreises dass sich auch kleinere Kommunen umweltgerecht und zukunftsfähig entwickeln können. Der Hauptvortrag von Matthias Heinz von Green City Energie stand unter dem Motto Energie der Zukunft Chancen für die kommunale Energiewende. Demnach ist die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu 100 % auch für Gemeinden wie Pullach nicht nur möglich, sondern auch unverzichtbar. Hemmnisse sah der Vortragende weniger in den technischen Möglichkeiten als in der derzeitigen Unentschlossenheit der Politik. Allgemeiner Konsens ist der definitive Ausstieg aus der Stromerzeugung aus Atomenergie und Braunkohle. Die Zukunft liegt aber nach Überzeugung von Matthias Heinz ausschließlich bei einem dezentralen Einsatz von Wind- und Sonnenenergie mit einem BackUp durch Biomasse-Kraftwerke. Entscheidend für eine flächendeckende Energieversorgung wird dabei der entsprechende Ausbau des Stromnetzes sein, wobei die Akzeptanz bei den Bürgern nur durch deren Beteiligung von Anfang an zu erreichen ist. Der Vortragende stellte ein überwiegend Strom-basiertes Energieszenario für das Jahr 2050 vor, in dem die heute noch getrennten Energiebereiche Strom, Wärme und Mobilität ineinander übergeführt werden können. Dabei könnte die Umwandlung von überschüssigem Strom mit Hilfe von Hydrolyse und Methanisierung von CO 2 in Methangas die Lösung des heute bestehenden Energie-Speicherproblems bieten. Auch in der anschließenden Diskussion wurden die kommunalen Möglichkeiten auf dem Weg zur Energiewende erörtert. Peter Ballarin vom Pullacher Umweltamt gab eine kurze Übersicht über die bereits erfolgten und geplanten Aktivitäten der Gemeinde und Helmut Mangold, Geschäftsführer der kommunalen IEP, berichtete über den geplanten weiteren Ausbau des geothermischen Fernwärmenetzes. Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund berichtete schließlich von der inzwischen ins Stocken gekommenen Planung einer Windkraftanlage im Forstenrieder Park. Demnach stellt derzeit der Grundstückseigner, die bayerischen Staatsforsten, die Flächen für die Errichtung des Windparks in Autobahnnähe nicht zur Verfügung. Teil 1: Windenergie in Bayern, Chancen für ein Windrad in Pullach Teil 2: Statusbericht über die Aktivitäten der Gemeinde Pullach Dr. Thyge Weller zeigte in seinem Vortrag die Potentiale aber auch Probleme auf, die bei der Errichtung von Windkraftanlagen im Binnenland gegeben und zu beachten sind. Bis 2021 soll nach den Vorgaben des bayerischen Energiekonzepts ca. 20 mal mehr Strom aus Windkraftanlagen erzeugt werden als im Jahr Die dazu erforderliche Anzahl von 1000 bis 1500 Anlagen allein in Bayern zusätzlich zu den bereits bestehenden ca. 500 Anlagen (2200 in der Bundesrepublik) sollte nach Ansicht von Dr. Weller aber relativ problemlos erreicht werden können. Auch sei die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber Windkraftanlagen erstaunlich hoch. Allerdings müssten selbstverständlich alle Naturschutz- und baurechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Die bei der Photovoltaik bewährte Bürgerbeteiligung könnte auch bei Windkraftanlagen u. a. ein geeignetes Modell zur Finanzierung sein. Peter Ballarin vom Umweltamt Pullach stellte in seinem Beitrag die aktuellen Aktivitäten der Gemeinde Pullach zu diesem Thema vor. In einer Vorplanung wurde zunächst empirisch ermittelt, welche Standorte im Forstenrieder Park für die Errichtung von Windkraftanlagen grundsätzlich geeignet sind. In einem nächsten Schritt müssen dann die tatsächlichen Windverhältnisse an den ausgesuchten Standorten messtechnisch ermittelt werden. Dem Gemeinderat soll im Herbst 2012 eine Machbarkeitsstudie vorgelegt werden. Den beiden Vorträgen schloss sich eine lebhafte Frage- und Diskussionsrunde der Forums-Teilnehmer an. Leider konnte das Projekt Windpark Pullach in den folgenden Jahren bis heute nicht weiter verfolgt werden, da der Eigentümer des in Frage kommenden Grundstücks, die bayerischen Staatsforsten bisher nicht bereit waren, den Grund für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. In der Nachbargemeinde Berg ist dagegen Anfang 2016 eine Windkraftanlage mit vier Windrädern, finanziert durch Bürgerbeteiligung, in Betrieb gegangen. Der Anteil von Windkraftanlagen an der Stromerzeugung in der Bundesrepublik stieg inzwischen von ca. 8 % in 2012 auf 13,3 % in Bis 2020 soll er laut Prognose des Forschungs-Verbunds Erneuerbare Energie (FVEE) bei ca. 20 %, bis 2030 bei 39 % liegen und 2040 bereits über die Hälfte des deutschen Strombedarfs decken Jahre Agenda 21 Pullach 63

33 Arbeitskreis Energie und Klimaschutz Forum am 22. Oktober 2015 Vortrag von Hans Ulrich, Umweltinstitut München e. V.: Mobilfunkbelastung in Pullach Die Agenda 21 Pullach beschäftigte sich auf ihrem Herbstforum u. a. mit dem Thema: Mobilfunkbelastung in Pullach. Die Besucher des Forums wurden zunächst in einem Vortrag von Herrn Ulrich über die Risiken des Elektrosmogs für die Gesundheit informiert. Dabei stellen die Sender optimiert geplanter Mobilfunkstationen eher einen geringeren Teil der Funkbelastung dar. Ein nicht zu unterschätzender Teil der Belastung ist auf im eigenen Haus vorhandene Quellen, wie schnurlose Tele fone und WLAN-Router und dergl. zurückzuführen. Im Vortrag wurde gezeigt, wie man auch diese hausgemachte Strahlenbelastung durch verschiedene Maßnahmen verringern kann. Wegen des inzwischen neu eingeführten Funkstandards LTE ist das Münchner Institut auf Antrag der Agenda 21 inzwischen erneut von der Gemeinde Pullach beauftragt, die bereits bestehende Immissions karte von 2012 zu überarbeiten. Jederzeit und überall mobil zu telefonieren und das Internet zu nutzen, gehört heute zum Standard der modernen Telekommunikation. Ermöglicht wird dies durch elektromagnetische Wellen, die durch eine stetig steigende Anzahl von Antennen übertragen werden. In den verschiedenen Funkstandards GSM, UMTS und seit Kurzem LTE nutzen die Mobilfunk-Anbieter jeweils ihre eigene Systemtechnik. Dies führt zu einer Dauerbestrahlung durch mehrere, zunehmend engmaschige Funknetze. Seit Jahren wird kontrovers diskutiert, wie sich dieser Elektrosmog auf den Menschen auswirkt. Klar ist inzwischen, dass die Dauerbestrahlung biologische Wirkungen auch schon bei sehr schwachen Feldern verursacht. Epidemiologische und experimentelle Untersuchungen geben so ernst zu nehmende Hinweise auf erhöhte Risiken für verschiedene Erkrankungen. Mobilfunkbetreiber wählen in der Regel die Standorte für ihre Antennen nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit, sind aber seit 2013 verpflichtet, die Gemeinden bei der Standortentscheidung für die Mobilfunkantennen zu beteiligen. Die Gemeinde Pullach beauftragte Ende 2010 das Umweltinstitut München e. V. mit der Erstellung einer Mobilfunk-Immissionskarte für das Gemeindegebiet. Die damalige Untersuchung lieferte keine Hinweise, dass der in Deutschland gültige Grenzwert im Gemeindegebiet von Pullach durch Mobil funkanlagen überschritten wurde Jahre Agenda 21 Pullach 65

34 Jugendprojekte Projekt Kinder und Jugendliche in die Mitte Projekt Coaching für Haupt-/Mittelschüler Jugendbefragung in Pullach Aktion Arbeit für Jugend Bei der Pullacher Jugendbefragung 2013 im Internet äußerten sich über 150 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren darüber, wie jugendgerecht die Angebote und Einrichtungen sind und welche Einrichtungen in Pullach fehlen. Die Initiatoren Agenda 21 und Freiraum² haben die Rückmeldungen bewertet und wie beim Start des Projektes versprochen, wurden für die meistgenannten Wünsche und Anregungen (vier) Anträge an den Gemeinderat formuliert. Die Anträge betreffen folgende Einrichtungen: 1. Planung neuer Räume für Jugendliche als Treffund Veranstaltungs- Möglichkeit mit dazugehörigem Außengelände 2. Planung des neuen Schwimmbades mit Jugendbeteiligung 3. Öffentlich zugängliche Beachvolleyball-Plätze 4. Neuer Skaterpark Im Agenda 21-Forum 11/ 2013 wurden die Ergebnisse von der Agenda 21 und Freiraum² den Pullacher Bürgern präsentiert. Präsentierten die Ergebnisse: (von rechts) Michi Dietmayer, Gabi Theermann (freiraum²), Bernd Streppel, Bert Eisl (Agenda 21) Inzwischen wurde der existierende Skaterpark zur Zufriedenheit der Jugendlichen saniert und erweitert, wodurch ein aufwändiger Neubau mit Lärmschutzproblemen vermieden werden konnte. Eine konkrete Festlegung der Punkte 1 bis 3 ist im Zuge der gegenwärtigen Erstellung des Ortsentwicklungsplanes vorgesehen. Für die Jugendlichen erwarten wir, dass sie bei der Planung und Gestaltung der Einrichtungen beteiligt werden. Die Agenda 21 Pullach hat im März 2005 gemeinsam mit der Hauptschule Pullach die Aktion Arbeit für Jugend oder auch Coaching für Hauptschüler genannt gestartet. Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern bei der Berufswahl zu helfen und dann einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Auch der Übertritt in eine weiterführende Schule ist vorwiegend bei den guten Schülern eine Wahl. Wir haben ehrenamtliche Coaches geworben und waren angenehm überrascht, dass die Resonanz so gut war. Spontan haben sich über 20 engagierte und motivierte Frauen und Männer gemeldet, die bereit sind, den Jugendlichen zu helfen. Erfreulicherweise haben sich Frau Ursula Most und Frau Ruth Schweiger bereit erklärt, die Gruppe der Coaches zu organisieren und zu moderieren. Die Gruppe trifft sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat eine Kooperation mit den Coaches angeboten. In einer Präsentation wurden den Coaches die Ansprechstellen, Möglichkeiten und Maßnahmen der BA vorgestellt und wichtiges Informationsmaterial bereitgestellt. Der Rektor der Hauptschule Werner Mitterreiter und die Lehrerinnen der Abschlussklassen nehmen die Aktion sehr positiv auf und unterstützen die Umsetzung sehr engagiert. Bei den Kurz-Interviews zeigen viele Schülerinnen und Schüler Interesse für das Coaching-Angebot. Auch deren Eltern stimmen in allen Fällen zu. Gemeinsam mit den Lehrerinnen wurden die Jugendlichen den Coaches zugeordnet mit dem Ziel, eine möglichst gute Paarung bei den Persönlichkeitsbildern zu erreichen. Ein Erfolg wird sich vornehmlich dann einstellen, wenn die Chemie stimmt. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen sind die Gespräche angelaufen und die große Herausforderung, einen Ausbildungsplatz für alle Schülerinnen und Schüler zu finden, wird in Angriff genommen. Die Aktion soll bis zum Erfolg beim Schulabschluss und bei der Ausbildungsplatz- Suche laufen, wenn gewünscht, auch darüber hinaus bis in die Ausbildungszeit hinein. Diese Aktion wurde mit dem Rektor für den ersten Schulabsolventen-Jahrgang probeweise vereinbart. Nachdem sich ein guter Erfolg sowohl beim Schulabschluss als auch bei der Suche eines Ausbildungsplatzes gezeigt hat, läuft das Projekt 10 Jahre unter dem Dach der Agenda 21 weiter. Seit 2015 mittlerweile ist die Schule zur Mittelschule aufgewertet wird das Projekt in der eigenständigen Gruppierung Startklar-Pullach fortgeführt Jahre Agenda 21 Pullach 67

35 Arbeitskreis Verkehr Verkehrskonzept für Pullach Ideenwettbewerb Menschenfreundlicher Ortsverkehr Der Pullacher Mitbürger und Immobilienhändler Dr. Wolfgang Grosdidier wandte sich im Frühjahr 1998 mit dem Vorschlag an die damalige Bürgermeisterin Sabine Würthner, die Pullacher Bürger mit Geldpreisen (insgesamt DM 6.000) zu motivieren, sich Gedanken über eine Verbesserung des Ortsverkehrs zu machen. Mit Einverständnis des Initiators übertrug die Bürgermeisterin diese Aufgabe der Agenda 21 Pullach. Eine Gruppe engagierter Agenda-Aktivisten machte sich daran, das Konzept eines Wettbewerbs zu entwickeln, an dem sich möglichst viele Pullacher beteiligen sollten mit dem Ziel, Ideen für die Gestaltung eines menschenfreundlichen Ortsverkehrs einzubringen. Der Phantasie jedes einzelnen wurden dabei keine Grenzen gesetzt. Allerdings sollten grundsätzlich die Zielsetzungen der Agenda 21 berücksichtigt werden, d.h. ökologische Tragfähigkeit, ökonomische Nachhaltigkeit und soziale Verträglichkeit. Bewertungskriterien waren: Originalität, Flächendeckung und Machbarkeit. Danach stellte sich der Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21 einer wahren Herkules-Aufgabe. Es galt, aus der Vielzahl unterschiedlichster Vorschläge ein Konzept für die Verbesserung des Ortsverkehrs in Pullach zu entwickeln. Unter Mitwirkung vieler Mitbürger, unterstützt von Fachleuten und nach Auswertung umfangreicher Fragebogen-Aktionen in Schulen und ortsansässigen Unternehmen, entstand der Entwurf eines Verkehrskonzeptes für Pullach, der im Januar 1999 den Gremien der Gemeinde und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Reaktionen waren durchweg positiv. Die Polizei sprach sogar von dem ersten schlüssigen Gesamtkonzept für Pullach. Doch eine zügige Umsetzung schien nicht möglich. Immerhin waren darin schon fast alle Verbesserungsvorschläge enthalten, die seither als Anträge der Agenda 21 Pullach bei der Gemeinde eingereicht und teilweise auch umgesetzt wurden. Mitte Mai 1998 wurde der Ideen-Wettbewerb Menschenfreundlicher Ortsverkehr unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin öffentlich ausgeschrieben. Einsendeschluss war der 31. Juli Das Echo war überraschend groß. Es beteiligten sich 43 Einsender, sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen. Insgesamt wurden mehr als 100 Vorschläge eingereicht. Das Spektrum der Ideen war breit gefächert, die Auswertung daher keine leichte Aufgabe. In Abstimmung mit Bürgermeisterin und Sponsor wurde eine kompetente Jury einberufen. Neben 3 Agenda-Mitgliedern gehörten ihr an: Wolfgang Arz (Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München), Peter Fichtinger (Polizeiinspektion Pullach), Peter Kotzur (Tiefbauamt Pullach) sowie die Gemeinderätin Angelika Metz. Um jegliche Voreingenommenheit auszuschließen, wurden der Jury nur anonymisierte Kopien der Vorschläge vorgelegt. Die Bewertung erfolgte nach einem ausgeklügelten Punktesystem, bei dem auch ein Agenda-Joker eingesetzt werden konnte. Dank dieser Vorkehrungen kam es zu einem klaren, eindeutigen Ergebnis, das bei einer feierlichen Veranstaltung vor vielen Gästen im Bürgerhaus Pullach am 22. Oktober 1998 bekannt gegeben wurde. Dabei dankte Bürgermeisterin Sabine Würthner allen Teilnehmern, der Jury, der Pullacher Agenda-Gruppe sowie dem Initiator und Sponsor des Wettbewerbs, Dr. Wolfgang Grosdidier. Dieser übergab die Geldpreise an Richard Mayr, das Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck und Klaus Steinberger. Mit kleinen Sonderpreisen belohnte die Interessengemeinschaft Pullach die jugendlichen Teilnehmer, den Kinderhort Lummerland und die Freizeitstätte. Foto Süddeutsche Zeitung 24./ Jahre Agenda 21 Pullach 69

36 Arbeitskreis Verkehr Projekte Anrufsammeltaxi und Shuttle Service Aktionen Rad-Sternfahrten Anrufsammeltaxi (AST) Rad-Sternfahrten zum Pullacher Kirchplatz Ein Eckpfeiler des im Januar 1999 vorgelegten Verkehrskonzeptes der Agenda 21 Pullach ist die Verbesserung des öffent lichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV), um damit die Bürger zu motivieren, auf die Nutzung des eigenen Autos zu verzichten. Auf Initiative der Agenda-Gruppe wurde zunächst die Streckenführung des MVV-Busses 270 optimiert. Aber es gab noch erhebliche Einschränkungen, denn die Busse bedienten nicht die entlegenen Ortsteile (wie z. B. die Wenz-Siedlung) und stellten den Betrieb abends und an den Wochenenden ein. Dieser Mangel sollte wie in anderen Kommunen durch die Einführung eines Anruf-Sammel-Taxis (AST) behoben werden. Es gelang der Agenda-Gruppe, einen geeigneten Taxi-Unternehmer zu finden und als Träger konnte der MVV gewonnen werden. Dieser unterbreitete der Gemeinde ein überaus Nutzerfreundliches Angebot, denn es sah vor, das AST auch tagsüber in den Lücken des Bus-Fahrplans einzusetzen und zwar zwischen den S-Bahn-Stationen und zahlreichen AST-Haltestellen im Ort. Und für die Fahrt galt der MVV-Tarif, d.h. die Nutzung war mit der S-Bahn-Fahrkarte abgedeckt. Fehlbeträge gingen zu Lasten der Gemeinde. Damit war der MVV weit über die Vorschläge der Agenda hinausgeschossen, aber die Gemeinde nahm das Angebot an zunächst ab 2. Mai 2003 probeweise für ein Jahr. Das AST erfreute sich bald großer Beliebtheit, wurde aber aus Sparzwängen nicht fortgeführt. Auch die von der Agenda-Gruppe vorgeschlagene Reduzierung auf das ursprüngliche Vorhaben wurde abgelehnt. Pullacher Shuttle Service Ersatzweise wurde Mitte 2009 mit einem in Höllriegelskreuth ansässigen Taxi-Unternehmer ein Pullacher Shuttle Service ins Leben gerufen, mit dem Pullacher Bürger in den Abendstunden vom Bahnhof Höllriegelskreuth sicher nach Hause fahren konnten. Es war stets ein besonderes Anliegen der Agenda 21, den Radverkehr zu fördern und die Mitbürger zu motivieren, für innerörtliche Besorgungen auf das Auto zu verzichten und auf das Fahrrad umzusteigen. Im Herbst 2003 riefen die Arbeitskreise Verkehr und Ortsentwicklung und Natur anlässlich der Europäischen Woche der Mobilität am Donnerstag, 25. September zu einer gemeinsamen Aktion auf. Mit einer Sternfahrt zum Kirchplatz sollten die Radfahrer zum Treffen und Einkaufen in der Ortsmitte ermuntert werden. Mehr über diese Aktion auf Seite 29. Für die Sternfahrt gab es 2 Startpunkte, Höllriegelskreuth und Wöllner Platz. Hier holten sich die Radler den Startstempel ab und erhielten bei Ankunft auf dem Kirchplatz den Zielstempel sowie einen Gutschein für ein Eis oder Getränk bei der Gastronomie am Platz. Außerdem wurde ein kleiner Reparatur-Service angeboten. Bei herrlichem Wetter war der Zuspruch groß. Mehr als 120 Radler nahmen teil, darunter 40 Kinder. Das Echo in der Tagespresse war positiv. Die SZ schrieb u. a.... mit dieser Aktion gelang es, die Leute aus ihren Autos herauszulocken.. Ein Jahr später wurde in gleicher Weise eine weitere Sternfahrt gemeinsam mit dem Jugendparlament organisiert. Am Weltkindertag, 10. Oktober 2004, lautete das Motto Sichere Straßen für Kinder. Es gab wieder Verzehr-Gutscheine und dazu wurden einige Fahrradhupen verlost. Trotz des schlechten Wetters kamen 50 Radler jung und alt ins Ziel, dem Agenda-Stand am Kirchplatz. Auch 2006 und 2008 fanden Mitte Oktober, jeweils am Weltkindertag, Radl- Sternfahrten statt, allerdings ohne feste Startpunkte. Belohnt mit Eis kugel- Gutscheinen wurden nur Kinder und Jugendliche, die mit dem Radl das Agenda-Zelt vor dem Bürgerhaus erreichten. Interessenten konnten sich dafür in der Gemeindeverwaltung kostenlos Gutscheine für einen Grundbetrag von (je nach Entfernung) 4 bzw. 6 Euro abholen und die restliche Taxi-Gebühr aufzahlen. Leider erlangte dieser Shuttle-Service keine große Popularität und wurde inzwischen eingestellt Jahre Agenda 21 Pullach 71

37 Arbeitskreis Verkehr Aktionen gegen den Autobahn-Südring Stellungnahme an das Bayer. Staatsministerium des Inneren am : Die Agenda 21 Pullach lehnt die Aufnahme des Autobahn-Südrings in den Bundesverkehrswegeplan 2015 strikt ab! Die negativen Auswirkungen eines Autobahn-Südrings auf unseren Lebensraum wären selbst bei den Tunnellösungen eklatant: Es müssten im Gemeindebereich Be- und Entlüftungen in Kauf genommen werden, was eine kontinuierliche Luftverschmutzung durch schädliche Abgase zur Folge hätte. Außerdem müssten Notausgänge und Rettungswege entlang des Tunnels geschaffen werden. In der näheren Umgebung sind von den Teilen der oberirdischen Trassenführung direkte Auswirkungen auf Pullachs Bevölkerung zu erwarten. Tiefgreifende Eingriffe würden unermessliche Schäden in der Naturlandschaft des Forstenrieder Parks verursachen. Damit würden die einmaligen Nah-Erholungsräume für Hunderttausende zerstört. Eine unzumutbare Erhöhung der Gesundheitsbelastung durch Abgas- und Lärmemissionen in einem bisher weitgehend unbelasteten Raum wäre die Folge. Unter diesen Gesichtspunkten wirkt die Umwelt-Einstufung der Tunnellösungen als ohne Restriktionen geradezu grotesk. Alle Trassenvarianten des Südrings führen unmittelbar an Wasserschutzgebieten entlang. Die Eingrenzung dieser Gebiete geschah, um eine oberirdische Verunreinigung der Einzugsgebiete der Trinkwasserversorgung zu vermeiden. Es dürfte mehr als zweifelhaft sein, ob die derzeitige Abgrenzung der Wasserschutzgebiete ausreicht, um eine Verunreinigung des Trinkwassers aus dem Untergrund zu verhindern, z. B. durch den Bau eines Tunnels oder von Straßengräben in unmittelbarer Nähe der Schutzgebiete. Darüber hinaus führen die unter dem Pullacher Gemeindegebiet geplanten Tunnel unmittelbar an die bestehende Geothermie-Anlage heran bzw. queren das Einzugsgebiet. Die mehr als m in die Tiefe gehenden Rohrleitungen der Geothermie sind äußerst sensibel in Bezug auf Erschütterungen, die beim Bau des Südring-Tunnels ohne Zweifel verursacht würden. Dies könnte die mit hohen Kosten verbundenen Anstrengungen der Gemeinde auf Gewinnung erneuerbarer Energie zunichte machen. Selbst die Beteiligten der Machbarkeitsstudie kommen zu der Feststellung, dass bei allen untersuchten Trassen die zu erwartenden Fahrzeitgewinne für den tangentialen Fernverkehr weitgehend zu vernachlässigen sind. Aber gerade die entscheidende Verbesserung für den überregionalen Verkehr wurde als Begründung für den Südring genannt. Offensichtlich wird das gewünschte Ziel total verfehlt! Dagegen würden bei Verfügbarkeit des Südrings viele Autofahrer auch im Regional- und Binnenverkehr den schnelleren aber längeren Weg über die Autobahn wählen. Damit würden insgesamt 100 Mio Kfz-km pro Jahr zusätzlich gefahren, was einen gravierenden Anstieg des CO 2 -Ausstoßes in der Region zur Folge hätte. Die Bundesregierung und die Bayerische Staatsregierung würden damit gegen ihre eigenen Verpflichtungen zum Klimaschutz verstoßen. Fazit: Die Agenda 21 Pullach lehnt den Bau eines Südrings entschieden ab. Alle Trassenvarianten hätten gravierende Auswirkungen auf Pullach und seine nähere Umgebung. Daher appelliert die Agenda 21 Pullach an die Bayerische Staatsregierung, den Bau eines Autobahn-Südrings nicht in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufzunehmen. Bert Eisl Dr. Hans Eschler Peter Kloeber Prof. Justus Thyroff Jahre Agenda 21 Pullach 73

38 Arbeitskreis Verkehr Aktionen gegen den Autobahn-Südring Forum am Demonstration gegen die Befürworter in Oberhaching am Vortrag Peter Mesenbrink, Gemeindeverwaltung Das Pullacher Verkehrskonzept (Regelung der Höchstgeschwindigkeiten) Ausgerüstet mit Transparenten, Plakaten, roten Karten und Trillerpfeifen zogen die Vereinigungen der Südgemeinden gegen die Teilnehmer an der Pressekonferenz der Südring-Befürworter ins Feld. Die Südring-Befürworter, zusammengesetzt aus den Bürgermeistern der nördlichen Gemeinden im Landkreis München Nordallianz, dem Verein VIA99 mit CSU-München sowie den Landräten von Miesbach, Garmisch und Weilheim-Schongau veranstalteten diese Pressekonferenz am 8. Juli 2010 in der Kugleralm in Oberhaching. Die Lokalisierung dieser Veranstaltung am Ort des Südbündnis-Sprechers, Bürgermeister Schelle, war wohl als Provokation gedacht. Es sollte auch ausgelotet werden, ob die Südstaatler dagegen protestieren oder die Eindringlinge durch Stillhalten akzeptieren. Der Vorsitzende der Südring-Gegner, Dr. Hofmann, hatte daher zu dieser Demonstration aufgerufen. Mehr als 100 Aktivisten folgten seinem Aufruf und empfingen die Konferenz-Teilnehmer mit Pfiffen, Buh-Rufen und Zeigen von roten Karten. Insbesondere dem Landtagsabgeordneten Gantzer stellten sich die Demonstranten in den Weg, um ihm die im Süden Münchens entstehenden Umweltschäden klarzumachen. Eine Gruppe aktiver Südring-Gegner der Agenda 21 Pullach rüsteten sich mit 2 großen Transparenten der Gemeinde und der Agenda 21 aus, um mit ihrer Teilnahme an der Aktion deutlich die ablehnende Haltung Pullachs gegen den Südring zu demonstrieren. Ein Sprecher der Südring-Gegner drückte in seiner Ansprache aus, dass die Nordgemeinden meinen, einen erheblichen Teil ihres Verkehrs auf einen Südring verlagern zu können. Dabei handelt es sich auch um viel hausgemachten Verkehr zu den Industrie- und Gewerbezentren. Die Landkreise vom Oberland, die sich mit der Nordallianz verbunden haben, tun dies primär, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Die erheblichen ökologischen Schäden in den südlichen Gemeinden Münchens werden dabei billigend in Kauf genommen. Es wird weiterhin Widerstand gegen das Südring-Projekt notwendig sein, da der Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtags beschlossen hat, die Pläne nicht endgültig fallen zu lassen, sondern lediglich in den kommenden Jahren die Realisierung wegen der erheblichen Eingriffe in die Natur und aus finanziellen Gründen nicht anzugehen. In Umsetzung entsprechender Vorschläge der Pullacher Bürger beim Wettbewerb Menschenfreundlicher Ortsverkehr 1998 hatte die Agenda 21 in dem 2001 vorgelegten Verkehrskonzept die Einführung von Tempo 40 im gesamten Gemeindegebiet vorgeschlagen. Da dieses Vorhaben aufgrund der gesetzlichen Vorschriften nicht durchsetzbar war, bemühte man sich um die Anordnung neuer 30 km/h-zonen. Deren Realisierung wurde aber durch damals geltende gravierende Voraussetzungen erheblich erschwert. Da sich in den Folgejahren einerseits die Bitten der Bürger nach Anordnung von Tempo 30 auf einzelnen Straßen häuften und andererseits die verkehrsrechtlichen Vorschriften dafür gelockert wurden, erarbeitete die Gemeindeverwaltung Pullach das einheitliche Verkehrskonzept Zulässige Höchstgeschwindigkeiten im Ortsbereich und legte es Anfang 2011 dem Gemeinderat vor. Peter Mesenbrink stellte dieses Konzept den Teilnehmern der Forum-Veranstaltung vor. Es unterschied zwischen Erschließungsstraßen in Wohngebieten und Verkehrsstraßen für den Verbindungs- und Durchgangsverkehr. Für Wohngebiete sollte Tempo 30 gelten, für Verkehrsstraßen Tempo 50 (Ausnahme Tempo 40 in besonderen Fällen). Da sich der Gemeinderat nicht entscheiden konnte, wurde eine Bürgerbefragung durchgeführt, die jedoch mangels schlüssiger Vorgaben des Rates etwas unglücklich formuliert war und daher kein eindeutiges Ergebnis brachte. Immerhin stimmten 56 % der Bürger für die Erweiterung des Tempolimits. Nach langen, teilweise skurrilen, insgesamt aber frucht losen Diskussionen wurde die Verwaltung um zusätzliche Erläuterungen gebeten, die auch kurzfristig vorgelegt wurden und letztendlich zur Annahme des einheitlichen Verkehrskonzeptes für Pullach führten. Dieses wurde inzwischen im gesamten Gemeindegebiet umgesetzt und ist von den Bürgerinnen und Bürgern mit großer Zustimmung akzeptiert worden Jahre Agenda 21 Pullach 75

39 Arbeitskreis Verkehr Projekt Fußgänger- und Radfahrer-freundliches Pullach Radweg-Beschilderung in der Gemeinde Pullach Agenda 21 Forum am Rad- und Fußwege in Pullach: Entwicklung und Verbesserung Bei der Festlegung der Beschilderung im Jahr 2001 wird zwischen lokalen und überörtlichen Radwegen unterschieden. Die überörtlichen Radwege binden Pullach in das regionale Fernradwege-Netz ein. In Nord-Süd-Richtung verlaufen zwei Fernradwege: einer entlang der B 11 und der Wolfratshauser Straße, der andere entlang des Isar-Hochufers. Es gibt Querverbindungen in Ost-West-Richtung: an der Dr. Carl von Linde-Straße, an der Pater-Rupert-Mayer Straße/ Schwan thalerstraße zum Kirchplatz und zum Forstenrieder Park an der südlichen Ortsgrenze. Für die Anbindung nach außen bestehen (heute noch!) zwei ungelöste Probleme: der gesicherte Übergang über die B 11 von der Pater-Augustin-Rösch Straße zum Forstenrieder Park und im Norden die Weiterführung des von München kommenden Radweges auf der Isartalbahn-Trasse. Die lokalen Radwege haben das Ziel, die Ortsmitte (Kirchplatz), die Bahnhöfe, die Schulen, die Kirchen, die Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Sportplatz und Schwimmbad gut und sicher zu erreichen. Anhand dieses Konzeptes wurden 26 Radweg-Schilder mit km-angabe des überörtlichen und des nächsten Ziels aufgestellt. In diese Planungen wurden sowohl der Isartalverein als auch der ADFC einbezogen. Die Beauftragung der Schilder-Produktion mit Beteiligung der Kosten übernahm der Isartalverein. Die Montage der Schilder im Jahr 2003 führte der Bauhof der Gemeinde durch. Die Radweg-Beschilderung soll vor allem den ortsunkundigen Radfahrern die Orientierung in Pullach erleichtern, das Radfahren in Pullach attraktiver gestalten und den Autoverkehr reduzieren. Gibt es am Fuß- und Radwegenetz in Pullach überhaupt etwas zu verbessern? Das fragte sich der Agenda-Arbeitskreis Verkehr. Mit seinen Kollegen Dr. Wolfgang Wirtz und Prof. Justus Thyroff radelte der Sprecher Dr. Hans Eschler viele Stunden durch Pullachs Straßen und Wege und dokumentierte dabei die Beobachtungen in Bild und Ton. Herausgekommen sind dabei über 70 Vorschläge, die wir am 4. Juli 2013 vor 30 Pullachern mit Fotos präsentierten und lebhaft diskutierten. Eine erste Beobachtung galt dem überhängenden Bewuchs, der manche Gehsteige nahezu unbenutzbar macht. Zweites Thema ist die vielerorts unzureichende oder verblichene Bodenmarkierung, besonders der Querungen. Dazu kommt die nicht eindeutige, überflüssige oder auch fehlende Beschilderung. Auch hier ist ein Standard nicht erkennbar. Des Weiteren haben wir einige Fußgänger-Passagen gefunden, die ohne weiteres auch für Radfahrer freigegeben werden könnten. Aufwendiger in der Umsetzung sind die Vorschläge zum Ausbau und Neubau von Rad- und Fußwegen: durchgängiger Ausbau der Rad- und Fußwege an der B 11 und an der Wolfratshauser Straße auf Normbreite 2,5 m; besserer Zugang zum Forstenrieder Park durch einen Rad-/Fußweg westlich der B 11 von den Tagesheimschulen bis zum Link geräumt mit Übergängen von der Pater-Augustin-Rösch-Straße; Sanierung Treppenweg vom Isar-Hochufer zur Grünwalder Brücke; barrierefreier Umbau der Grundelberg-Unterführung. Dies ist auch Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit, die wir in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Elternbeiräten seit letztem Jahr zum Thema gemacht haben. Dazu gehören auch Ausbau oder Neueinrichtung mehrerer Übergänge (z. B. Wiesenweg/Münchner Straße), die dringend erforderliche Errichtung von mindestens 150 zusätzlichen Radständern am Gymnasium und dessen direkte Ost-West-Anbindung an die Kuhwiese. Last but not least bleiben die Verlängerung des Rad- und Fußwegs auf der Isartal-Bahntrasse und die Freigabe des Isar-Fußwegs für Radler ganz oben auf unserer Wunschliste. Was ist in den Jahren seit 2013 zugunsten der Pullacher Radler und Fußgänger geschehen? Am Gymnasium entstanden die notwendigen 150 Radständer und die Anbindung an den Radund Fußweg an der Kuhwiese sowie die Errichtung von Radständern auf der Nordwestseite des S-Bahnhofs Pullach. Es wurden einige von uns vorgeschlagene Fußgänger-Passagen für Radfahrer freigegeben, einige Kreuzungen markiert und überhängende Sträucher beschnitten. Immerhin. Aber ansonsten ist die Bilanz ernüchternd. Bei der Isartal-Bahntrasse bemüht sich die Gemeinde, das fehlende Grundstück per Enteignung zu erwerben, bei Grundelberg-Unterführung, Zugang Forstenrieder Park und Radwegausbau entlang B 11 gibt es leider keine Fortschritte Jahre Agenda 21 Pullach 77

40 Arbeitskreis Verkehr Projekt Fußgänger- und Radfahrer-freundliches Pullach Sind Pullachs Schulwege sicher? Das ist die Frage, die sich seit Frühjahr 2012 der Arbeitskreis Verkehr der Agenda 21 stellte. Wir dachten uns: Fangen wir bei den schutzbedürftigen Grundschülern an. Wir fanden einen wunderschön gestalteten Schulwegplan vor. Wir wollten es aber genauer wissen und setzten uns mit den freundlichen Damen des Elternbeirats in Verbindung. Und siehe da: Eine umfangreiche Wunschliste zur Schulwegsicherheit erwartete uns. Angefangen von den Zuständen am Bahnübergang Jaiserstraße und dem Fußgängerübergang Münchner Straße Wiesenweg. Da gab es Mütter, die unbedingt im Halteverbot vor der Schule stehen mussten, chaotische Fahrradständer, den Bus 270, der ab und zu die Kinder am Staatsbahnhof stehen ließ usw., usw. Beim ersten Lokal termin morgens am Bahnübergang Jaiserstraße standen uns dann buchstäblich die Haare zu Berge, als wir die zahlreichen Kinder auf ihren Rollern und Rädern auf dem schmalen Gehweg zur Schule eilen sahen, gleich neben dem morgendlichen PKW- und LKW-Verkehr. All dies führte zu einem Maßnahmen-Katalog mit oft nur kleinen Verbesserungen, die wenig kosten: ein Schrankensignal ändern oder einen Signalmast zurücksetzen, eine Hecke zurückschneiden und einen Zaun erneuern, einen Polizisten hinstellen, die Kinder instruieren oder einen Gehweg absenken. Sie führen in ihrer Gesamtheit zu einer spürbaren Verbesserung der gefühlten Sicherheit. Die Gemeindeverwaltung zeigte sich kooperativ: Bei einem zweiten Ortstermin wurden die Maßnahmen durchgesprochen und danach teilweise umgesetzt. den Radweg an der B 11 und in die Pater-Rupert-Mayer-Straße, den Ausbau des Zweirichtungs- Radwegs an der B 11 auf Mindestbreite 2,50 m, die Radweg-Verbindung mit dem Forstenrieder Park und den Beschnitt überhängender Sträucher entlang des Weges zur S-Bahn. Hier gibt es bislang kaum Fortschritte; bestimmte Teile des Gemeinderates sehen keinen Handlungsbedarf. Die Agenda 21 will durch diese Projekte dazu beitragen, dass Pullach die kinderfreundlichste Gemeinde im Landkreis wird. In 2013 wandten wir uns dem Gymnasium zu. Wir drängten in enger Abstimmung mit dem dortigen Elternbeirat darauf, die Misere der wild in der Landschaft abgestellten Fahrräder zu beseitigen. Der Gemeinderat beschloss Ende 2013, 160 überdachte und teilweise beleuchtete Radständer zu errichten sowie zur Entlastung der Wurzelseppstraße die Radwegverbindung zur Kuhwiese zu bauen, allerdings ohne Beleuchtung. Der von uns unterstützte Antrag der Schule, diese Verbindung zu asphaltieren und zu beleuchten, fand im Gemeinderat leider keine Mehrheit. Die Umsetzung der Beschlüsse erfolgte vorbildlich Die Radständer reichen aber immer noch nicht aus! Weitere Punkte auf der Wunschliste des Gymnasiums waren und sind die Fortsetzung des Radwegs auf der Isartalbahntrasse, die Entschärfung der Kreuzung Münchener Straße/Wurzelsepp-/Richard-Wagner-Straße, der Ausbau des Übergangs Münchner Straße/Wiesenweg, die Optimierung der Buszeiten, um nur einige zu nennen. Hierzu gibt es zwar GR-Beschlüsse, aber noch keine praktischen Fortschritte. Die Situation bei den Tagesheimschulen untersuchten wir gemeinsam mit der Schulleitung Verbesserungsvorschläge betrafen die bessere Sicherung der Einmündung der Unterführung auf Jahre Agenda 21 Pullach 79

41 Arbeitskreis Verkehr Projekt Direttissima Verlängerung des Radwegs auf der Isartalbahntrasse Geschichte der Isartalbahn Am 24. Mai 1891, vor genau 125 Jahren, fand die erste Probefahrt der neu erbauten Isartalbahn zwischen Thalkirchen und Ebenhausen statt wurde die gesamte Strecke bis Bichl in Betrieb genommen, es waren genau 50,5 km. In dem sehr lesenswerten Buch von Claus-Jürgen Schulze Die Isartalbahn ist die Geschichte dieser Lokalbahn detailliert beschrieben. So ist zu lesen: Die Grunderwerbsverhandlungen im Jahre 1890 gestalteten sich außerordentlich schwierig, damals schon! Die als Ausflugs- und Touristenbahn konzipierte Lokalbahn fuhr ununterbrochen bis Das Foto aus dem Jahr 1940 zeigt die historische Eisenbahnbrücke in Großhesselohe. Stilllegung auf Raten: 1959 wurde der Abschnitt Beuerberg Bichl wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Schärfster Gegner der Stilllegungspläne der Bahn auf der übrigen Strecke war vor allem die Gemeinde Pullach. Es nutzte alles nichts: Bedingt durch den rasant zunehmenden Kfz-Verkehr und den Bau der S-Bahn befuhr schließlich der letzte Zug am 31. Mai 1964, vor 52 Jahren, die Strecke Thalkirchen Beuerberg. Am 27. Mai 1972 schließlich wurde auch der Betrieb auf der Strecke Wolfratshausen Beuerberg eingestellt. Das Ende der glorreichen Geschichte der Isartalbahn? Nicht ganz! Das Radwege-Projekt Bestrebungen, einen Teil der stillgelegten Trassen als Rad- und Fußwege zu reaktivieren, gab es seit Beginn der 1990er Jahre. Zwischen Wolfratshausen und Beuerberg wurden 5,3 km der Bahntrasse für die Radfahrer umgebaut. Den Pullacher Interessen kam der in 2000 eröffnete Rad-/Fußweg von 2,1 km Länge zwischen Thalkirchen und Solln entgegen. Schon vor 16 Jahren wurde über die Möglichkeit einer Fortsetzung bis Großhesselohe diskutiert, aber wegen schwieriger Grundstücksverhandlungen und hoher Sanierungskosten der historischen Brücke ( siehe Fotos) nicht weiter verfolgt. Der Pullacher Gemeinderat mit Bürgermeister Stefan Detig beschloss schließlich am 3. Juli 2007 nach jahrelangen Diskussionen endlich den Weiterbau des im Jahre 1999 bis zur Knotestraße in Solln fertiggestellten Radwegs auf der Trasse der stillgelegten Isartalbahn. Allerdings betraf dies nicht die von uns favorisierte Direttissima über die unter Denkmalschutz stehende historische Eisenbahnbrücke bis zum Wöllner Platz in Großhesselohe, sondern nur eine abgespeckte Version bis zur Brücke mit Abschwenkung zur Großhesseloher Straße. Der viele Jahre gehegte Pullacher Traum schien in greifbare Nähe gerückt! Sieben Jahre später bedurfte es eines weiteren Gemeinderatsbeschlusses vom 22. Juli 2014 in der Ägide von Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, um sich der seit vielen Jahren unveränderten Position der Agenda 21 anzunähern, nämlich der Direttissima über die seit langem stillgelegte Eisenbahnbrücke. Bei beiden Varianten ist der kritische Pfad ein ca. 100 m langer Grundstücksstreifen ( Schickanierzwickel ) auf der Bahntrasse nördlich der Brücke, den der Eigentümer als Hebel für seine überzogenen Baupläne auf dem ehemaligen Staatsbahngelände missbraucht. Wir haben den Eigentümer in zwei freundlichen Briefen ersucht, dieses Grundstück im Interesse der Bürger freizugeben, ohne Erfolg. Auch die Gemeinde hatte mit einem Kaufangebot keinen Erfolg, so dass nur der Antrag auf Enteignung als Ultima Ratio verblieb, die derzeit beim Landratsamt läuft. Wir haben dazu aus unserem Archiv der Verwaltung Munition geliefert. Die Agenda 21 hat sich u. a. in einem Forum 2008 und in vielen Pressebeiträgen für dieses Projekt eingesetzt. Dieser Radweg ist unserer Meinung nach von erheblichem verkehrspolitischem Interesse, schafft er doch eine Schnellverbindung zwischen der Stadt München und dem südwestlichen Isar-Hochufer und mildert die Isolation von Großhesselohe. Deshalb setzen sich auch Die Großhesseloher nachhaltig dafür ein Jahre Agenda 21 Pullach 81

42 Arbeitskreis Verkehr Projekt Ortsentwicklungsplan Pullach Verkehrskonzept für Ortsentwicklungsplan Kontakt: In einer Auftaktveranstaltung am 12. Oktober 2015 wurde das Projekt Ortsentwicklungsplan Pullach unter der Anleitung der Arbeitsgemeinschaft Urbanes Wohnen gestartet. Die Agenda 21 war von Anfang an aktiv dabei. Am 15. und 23. Oktober 2015 fand zur Bestandsaufnahme ein öffentlicher Spaziergang und eine Radtour statt. In zwei moderierten Bürger-Werkstätten am 21. November 2015 (Ergänzung und Gewichtung der Bestandsaufnahmen) und am 12. März 2016 (Leitziele, Priorisierung) hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre Vorstellungen und Kritikpunkte einzubringen. Auch hier war die Agenda 21 in mehreren Arbeitskreisen, auch im Arbeitskreis Verkehr, aktiv beteiligt. In zwei Gemeinderats-Workshops am 23. April und 12. Mai 2016 setzte sich der Gemeinderat sehr intensiv mit Leitzielen auseinander, die als Ergebnis der 2. Bürgerwerkstatt vorlagen. Zahlreiche Formulierungen wurden optimiert, ergänzt oder gestrafft. Das Zwischenergebnis wird im Rahmen der Offenen Planungswerkstatt den Bürger/innen zur Diskussion gestellt. Im Bereich Verkehr wurden durch die Mitarbeit im OEP- Prozess unsere wesentlichen Zielsetzungen bestätigt. Wir konnten unsere Projekte neu justieren und um die Leitziele des OEP erweitern: Geschwindigkeitskonzept weiterentwickeln zur Entschleunigung des Verkehrs Shared-Space-Konzept für die Ortsmitte entwickeln Mit S-Bahn-Tieferlegung die Trennung des Ortes beseitigen B 11: Verkehrsfluss verbessern, Übergänge zum Forstenrieder Park ausbauen Radwege: Radwegnetz verbessern, Isartalbahntrasse ausbauen Schulwegsicherheit: Übergänge anlegen und Gehwege (altersgerecht) ausbauen Isartal: Fußgänger und Radwegeverbindungen nach Grünwald schaffen Elektromobilität fördern Büro der Agenda 21 Pullach c/o Umweltamt der Gemeinde Pullach i. Isartal Johann-Bader-Straße 21 D Pullach Tel Fax umweltamt@pullach.de Gemeinde Pullach i. Isartal: Impressum: Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Peter Kloeber, Jaiserstr. 21, Pullach i. Isartal, kloeber@agenda21-pullach.de Gestaltung: Sabine Rostock Wir werden weiter am OEP-Prozess mitarbeiten und unsere Vorstellungen einbringen Jahre Agenda 21 Pullach 83

43 Bilder vom Fotowettbewerb Pullach, Ort und Natur 2006

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