Physik 1 für Chemiker und Biologen 13. Vorlesung
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- Dirk Stein
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1 Physik 1 für Chemiker und Biologen 13. Vorlesung Diese Woche ( ): Vorlesung heute: o Thermodynamik & statistische Physik o Kurzer Ausblick: Spezielle Relativitätstheorie Übungen: Besprechung des 12. Übungsblattes. Letzte Chance vorzurechnen! Nächste Woche ( ): Vorlesung findet statt! Klausurwiederholung Bitte bereiten Sie Fragen vor! Keine Übungen! Prof. Dr. Jan Lipfert Jan.Lipfert@lmu.de Vor der Klausur: Wiederholungstutorium, mit Möglichkeit Fragen zu stellen.
2 Klausur & Nächste Woche(n) Klausur: Termin: Donnerstag, , 9:00-11:00 Uhr Ort: Großer Hörsaal des Biomedizinischen Centrum der LMU (Martinsried) Anmeldung für ALLE: (Bitte den Studiengang angeben; wenn Sie sich schon angemeldet hatten, bevor die Möglichkeit zur Angabe des Studiengang bestand, bitte nicht nochmals anmelden!) Wiederholungsklausur: Freitag, , 09:00-11:00 Uhr Bitte bringen Sie einen Lichtbildausweis zur Klausur mit! Nächste Woche ( ): Vorlesung findet statt: Wiederholung & Klausurvorbereitung Bitte bereiten Sie Fragen vor! Kein neuer Stoff, sondern Wiederholung des Semesters Keine Übungen nächste Woche! Stattdessen wird es eine Wiederholungsübung zeitnah vor der Klausur geben Prof. Dr. Jan Lipfert 2
3 Wiederholung: Thermodynamik und statistische Physik Thermodynamik betrachtet Stoffe als Kontinuum und beschreibt sie mit makroskopischen Zustandsgrößen: Druck p, Volumen V, Temperatur T. Statistische Mechanik geht von einer mikroskopischen Betrachtung der Teilchen aus und beschreibt sie mit statistischen Methoden. Wärme ist ungeordenete Molekülbewegung. Wärmeenergie ist kinetische Energie dieser Bewegung. Temperatur ist ein lineares Maß für den Mittelwert der kinetischen Energie der ungeordneten Molekülbewegung. 0. Hauptsatz der Thermodynamik: Befinden sich zwei Körper im thermischen Gleichgewicht mit einem dritten, so stehen sie auch untereinander in thermischen Gleichgewicht. Sie haben in diesem Fall die gleiche Temperatur. science/perfect-gas-law Datei:Nullter_Hauptsatz_der_Thermodynami k.svg Prof. Dr. Jan Lipfert 3
4 Wiederholung: Thermische Ausdehnung & Temperaturskalen Zum Festlegen einer Temperaturskala benötigt man zwei Temperatur- Referenzpunkte und eine Einteilung in Untereinheiten. Längenausdehnung: Volumenausdehnung: Thermischer Längenausdehnungskoeffizient: L L = T V V = T Thermischer Volumenausdehnungskoeffizient: Celsius nutzte kochendes Wasser und Eiswasser als Referenzpunkte für die Temperatur, eingeteilt in 100 ºC T C = l T l C l 100 l 0 Anders_Celsius Anders Celsius ( ) Prof. Dr. Jan Lipfert 4
5 Wiederholung: Fahrenheit Temperaturskala Fahrenheit nutzte als Referenzpunkte: Salzlake-Eis-Wasser Mischung = 0 ºF Eiswasser = 32 ºF Körpertemperatur eines gesunden Menschens = 96 ºF T C = 5 9 TF F 32 C Daniel_Gabriel_Fahrenheit Daniel Fahrenheit ( ) T F = 9 5 T C C + 32 F Gasthermometer nach Amontons: Extrapolation zum absoluten Nullpunkt Prof. Dr. Jan Lipfert 5
6 Ideales Gas Ein ideales Gas besteht aus Atomen oder Molekülen, die als punktförmige Teilchen mit Masse genähert werden, die sich kräftefrei in einem Volumen V bei einem Druck p und einer Temperatur T aufhalten und nur durch Stöße miteinander wechselwirken. Zustandsgleichung des idealen Gases: pv = Nk B T k B = Boltzmann Konstante = 1, J/K N = Anzahl der Teilchen Konsequenzen: (Boyle-Mariotte, 1662) (Gay-Lussac, 1808) (Amontons, 1700) Prof. Dr. Jan Lipfert 6
7 Der absolute Nullpunkt und die Kelvinskala Nach Amontons ist p / T für V = const. (Dies wird z.t. auch als Gesetz von Gay-Lussac bezeichnet ) Guillaume_Amontons Guillaume Amontons ( ) Kolben nach Amontons: Extrapolation zum absoluten Nullpunkt William_Thomson,_1st_Baron_Kelvin William Thomson, 1st Baron Kelvin ( ) Prof. Dr. Jan Lipfert 7
8 Kinetische Gastheorie Der Druck eines idealen Gases erklärt sich durch Stöße der Gasteilchen mit der Wand des Behälters. Mittlere kinetische Energie eines Gasteilchens he kin i = 1 2 mhv2 i = 3 2 k BT Maxwell-Boltzmann Verteilung Prof. Dr. Jan Lipfert 8
9 Gleichverteilungssatz (Äquipartitionstheorem) Wenn sich eine System im thermischen Gleichgewicht befindet, entfällt auf jeden Freiheitsgrad eine Energie von ½ k B T pro Teilchen. Anwendungen: Animation: Molekularer Motor (XVIVO / Harvard) Prof. Dr. Jan Lipfert 9
10 1. Hauptsatz Die Änderung ΔU der inneren Energie eines Systems ist gleich der Summe der ihm netto zugeführten Wärme Q und der ihm netto zugeführten Arbeit W. U = Q + W Mechanische Wärmeäquivalent nach Joule Prof. Dr. Jan Lipfert James_Prescott_Joule James Joule ( ) 10
11 Volumenarbeit und p-v Diagramm Boyle-Mariotte: Isotherme + Adiabate Prof. Dr. Jan Lipfert 11
12 2. Hauptsatz Es ist unmöglich eine zyklisch arbeitende Maschine zu konstruieren, die keinen anderen Effekt bewirkt, als Wärme aus einem Reservoir aufzunehmen und eine äquivalente Menge an Arbeit zu verrichten. Ein Prozess, bei dem nur Wärmeenergie von einem kälteren auf einen wärmeren Gegenstand übertragen wird, ist unmöglich. Entropieänderung (Maß für Unordnung) eines reversiblen Prozesses: S = Q rev T Bei einem irreversiblen Prozess nimmt die Entropie des Universums zu. Es gibt keinen Prozess, bei dem die Entropie des Universums abnimmt Prof. Dr. Jan Lipfert 12
13 Mikroskopische Interpretation der Entropie Hat ein Zustand eines Systems Ω verschiedene mikroskopische Zustände, so beträgt seine Entropie: S = k B log Unter isotherm-isochoren Bedingungen ist das thermodynamische Gleichgewicht durch das Minimum der freien Energie gegeben: F = U T S Ludwig_Boltzmann Ludwig Boltzmann ( ) Entropie Simulation mit Kasten links und rechts Prof. Dr. Jan Lipfert 13
14 Wärmetransport Wärme kann auf verschiedene Weisen transportiert werden: Wärmeleitung: Energietransport durch Wechselwirkungen von Atomen oder Molekülen, die dabei selbst nicht transportiert werden Konvektion: Wärmetransport durch den Transport von Teilchen Wäremestrahlung: Wärmeübertragung der elektromagnetische Strahlen (auch im Vakuum!) Wärmetransport durch Wärmestrahlung: Glühlampe mit Multimeter Glasscheibe dazwischen Prof. Dr. Jan Lipfert 14
15 Ausblick: Grenzen der klassischen Mechanik Kleine Teilchen (Atome, Elektronen,...) (Sehr) viele Teilchen Hohe Geschwindigkeiten (Lichtgeschwindigkeit!) Spezielle Relativitätstheorie: Behandelt Inertialsysteme, die sich mit konstanter (und hoher!) Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen. Allgemeine Relativitätstheorie: Behandelt beschleunigte Bezugssysteme (und damit auch die Gravitation) Prof. Dr. Jan Lipfert 15
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