Wir geben dem Weißbuch Farbe!

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1 DOKUMENTATION der 2. DEUTSCHEN JUGENDKONFERENZ zum W E I S S B U C H Neuer Schwung für die Jugend Europas Wir geben dem Weißbuch Farbe! J U G E N D I N E U R O P A. D E M I T R E D E N M I T M A C H E N 2002

2 IMPRESSUM 2002 Herausgeber: JUGEND für Europa Deutsche Agentur für das EU-Aktionsprogramm JUGEND, Heussallee 30, Bonn Gefördert durch: BMFSFJ EU-Kommission Verantwortlich: Hans-Georg Wicke Redaktion: Robert Helm Gestaltung: Britta Zuschlag blickpunkt x, Köln Lektorat: Tanja Kaltenborn Druck: Gebrüder Kopp GmbH & CoKG, Köln Fotos: Jörg Heupel

3 Eröffnungsreden: Dr. Christine Bergmann, Bundesministerium Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Frank-Michael Pietzsch, Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit Thüringen Hans-Georg Wicke, JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND als Veranstalter der Konferenz Abschlussreden: Lissy Gröner, Ministerin des Europäischen Parlamentes DJK Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz... 4 Programm der 2. Deutschen Jugendkonferenz Weißbuch»Neuer Schwung für die Jugend Europas«Chronologie des Weißbuch-Prozesses Eine kurze Zusammenfassung des Weißbuch-Prozesses Peter Haupt, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Hans-Joachim Schild, Mitarbeiter der EU-Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur, Referat JUGEND open space Reden Wir geben dem Weißbuch Farbe! Was ist denn open space? open space Anliegen: Wir machen den Weißbuch-Prozess lebendig! Demokratie heißt mitmachen! Jugendbeteiligung Jugendgremien Politische Forderungen Bildung ist viel mehr als Wissen Anmerkungen zum deutschen Bildungssystem Gleiche Chancen für dich und mich Wir nehmen Integration ernst Bekämpfung von Rassismus Drogenpolitik Chancengleichheit Integration von behinderten Jugendlichen 80 Religion und Kultur Horizonte erweitern aufeinander zugehen Europäischer Freiwilligendienst Medien und Information Pflichtdienste Heute schon für morgen handeln Europa demokratisieren Globalisierung mitgestalten Wir bringen Europa in Schwung open space Eine Methode für die Jugendkonferenz? open space Schritte in die Zukunft Berichte der Konferenzzeitung»farbspiele?«Der Besuch der roten Dame Bergmann eröffnet Jugendkonferenz Der Partizipation auf der Spur Künstliche Feindbilder Alle sprechen über die Jugend Keine Quotenkinder Europäischer Freiwilligendienst im Umbruch Aus dem Leben der Schmetterlinge Editorial... 2 TeilnehmerInnen Dank

4 2 3». EDITORIAL Im November 1999 kündigte die EU-Kommissarin Viviane Reding an, dass die Europäische Kommission ein Weißbuch zum Thema Jugendpolitik in der EU plane. Damit wurde ein bisher einmaliger Konsultations- und Diskussionsprozess in Europa in Gang gesetzt. So wurden im Frühjahr 2000 europaweit nationale Anhörungen von Jugendlichen durchgeführt, in deren Rahmen vom 9. bis 14. Juni 2000 in Berlin die 1. Deutsche Jugendkonferenz zum Weißbuch stattfand. 90 Jugendliche diskutierten damals über ihre Erwartungen an eine europäische Jugendpolitik und erarbeiteten gemeinsame Forderungen für das Weißbuch. Zwei Jahre danach findet der»weißbuch-prozess«sein vorläufiges Ende: Die EU-Kommission veröffentlicht unter dem Titel»Neuer Schwung für die Jugend Europas«ihre Vorstellungen über eine Jugendpolitik in Europa. Wenig später nehmen die europäischen Jugendminister die Schlussfolgerungen zum Weißbuch an. Sie bestätigen nicht nur die stärkere jugendpolitische Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der EU bei den Themen Partizipation, Information, Freiwilligenarbeit und Wissen über die Jugend, sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit für eine stärkere Berücksichtigung der Jugend in anderen Politikbereichen wie z.b. Beschäftigung, Bildung, Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit etc.. Damit beginnt eine neue Phase in der Geschichte des Weißbuches: Es wird beraten, welche Konsequenzen aus dem Weißbuch zu ziehen sind und diskutiert, wie diese in Jugendpolitik auf europäischer, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene übertragen werden. Die spanische Präsidentschaft beginnt in der ersten Jahreshälfte 2002 bereits damit, erste Schritte zur Umsetzung des Weißbuches einzuleiten. In dieser Zeit findet die hier dokumentierte»2. Deutsche Jugendkonferenz zum Weißbuch Jugendpolitik in der EU«in Weimar vom 21. bis 24. März 2002 statt. Unter dem Motto»Jugend in Europa.de Mitreden Mitmachen«sind 200 Jugendliche eingeladen, sich über die Ergebnisse des Weißbuches und die weiteren Schritte des Weißbuch-Prozesses zu informieren und Stellung zu beziehen sowie konkrete Vorschläge, Konzepte und Projekte für die Umsetzung zu entwickeln. In den drei Tagen in Weimar finden mehr als 80 Workshops statt, in denen informiert, debattiert, geplant und vereinbart wird. 80 Workshops, die auf der Konferenz von den Jugendlichen selbst vorgeschlagen, thematisch und inhaltlich bestimmt und eigenverantwortlich durchgeführt und dokumentiert werden. Am Ende liegt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur eine eindrucksvolle Dokumentation der Ergebnisse von mehr als 130 Seiten vor, sondern auch eine gemeinsam erarbeitete Zusammenfassung der Ergebnisse und eine von Jugendlichen selbst erstellte Tagungszeitung. Die mehr als 400 Jugendlichen, denen aufgrund der beschränkten Kapazitäten abgesagt werden musste, konnten alle Reden und erarbeiteten Ergebnisse noch während der Konferenz unter nachvollziehen. Die Konferenz beschreibt anschaulich, wie die im Weißbuch geforderte Partizipation, der offene und direkte Dialog mit Jugendlichen zur Zukunft Europas gelingen kann. Die Konferenz ist aber auch ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie sinnvoll es ist, Jugendlichen Verantwortung zu geben, ihnen Raum und Zeit zur Verfügung zu stellen und sie direkt an der Gestaltung ihrer Gegenwart und Zukunft zu beteiligen. In diesem Sinne hoffen wir, dass diese Dokumentation mehr ist als das Protokoll einer Konferenz, sondern ein anregendes Beispiel gibt für weitere Projekte dieser Art. Hans-Georg Wicke, Agentur JUGEND für Europa 2002

5 2. DJK 4 5 DEM WEISSBUCH MEINUNGEN FORDERUNGEN AKTIONEN FARBE GEBEN! Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz vom 21. bis 24. März 2002 Im Verlauf der 2. Deutschen Jugendkonferenz sind viele Meinungen, Ideen und Forderungen von den teilnehmenden Jugendlichen zusammengetragen worden. Eine kleine Gruppe von fünf jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat während der Konferenz alle Meinungen in einem Abschlussdokument zusammengetragen, um die Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz kurz und prägnant wiederzugeben: : Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Deutschen Jugendkonferenz in Weimar, haben auf der Grundlage des Weißbuches der Europäischen Kommission»Neuer Schwung für die Jugend Europas«die Perspektiven für junge Menschen in Europa diskutiert. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren Ideen, Forderungen und konkreten Projekten Europa in Schwung bringen können. Das Weißbuch liegt seit einigen Monaten vor und seine Inhalte können nun in die Realität umgesetzt werden. Es bildete die Basis für unsere Überlegungen und Diskussionen. Verantwortung statt Verdrossenheit, Mitreden und Mitmachen war angesagt. Jugendliche verschiedenster Herkunft, unterschiedlichen Alters und mit kontroversen Interessen trafen sich zum Dialog. Etliche Debatten und Diskussionen später liegen die Ergebnisse in verschiedensten Bereichen nun vor. Wir machen den Weißbuch- Prozess lebendig! Die direkte und unmittelbare Beteiligung von Jugendlichen im Weißbuch- Prozess muss nach dieser Konferenz fortgesetzt werden. Die Jugendverbände stellen dabei eine wichtige Komponente in der Beteiligung von Jugendlichen dar. Leider fehlen jedoch im Weißbuch die Positionen der Jugendverbände. Die Trennung zwischen verbandlich organisierten Jugendlichen und anderen, wie sie im Weißbuch problematisiert wird, existiert vor Ort nicht und ist nicht zielführend. Verantwortung statt Wir beurteilen die im Weißbuch vorgeschlagene»offe- Verdrossenheit, Mitreden und Mitmachen war angesagt. Jugendliche ne Methode der Koordinierung«kritisch. Die Leitlinien verschiedenster Herkunft, unterschiedlichen Alters und mit und die Verbindlichkeit der Methode sind nicht hinreichend deutlich. Das Verfah- trafen sich zum Dialog. kontroversen Interessen ren (u. a. der Themenfindung) ist zudem nicht transparent genug. Darüber hinaus ist die Methode ungeeignet, die speziellen Bedürfnisse in der Jugendpolitik und der Jugendarbeit abzufragen und Lösungsansätze zu formulieren. Wir fordern daher ein Mitspracherecht bei der Wahl der Themenprioritäten, bei der Festlegung von Leitlinien und Zielsetzungen sowie bei deren Durchführung. Dies kann z. B. über das Europäische Jugendforum sichergestellt werden. Jugendliche müssen bei der Entwicklung von jugendpolitischen Maßnahmen auf Grundlage des Weißbuches beteiligt werden. Bundesweite Vernetzungsstrukturen und -möglichkeiten

6 2. DJK 6 7 > Partizipation findet täglich statt. Das ist die Aufgabe der Politik. Das tut sie jeden Tag. N.N aller Jugendlichen sind für die Umsetzung von jugendlichen Forderungen zu unterstützen. Bestehende Strukturen wollen wir für die Organisation des Weißbuch-Prozesses nutzen. Unnötige Parallelstrukturen lehnen wir ab. Die TeilnehmerInnen mit ihren unterschiedlichen Herkünften und Projekten wollen den Austausch z. B. über Mailinglisten fortsetzen. Die Inhalte des Weißbuches müssen nun auf allen politischen Ebenen diskutiert und unter der Beteiligung von jungen Menschen umgesetzt werden. Die 2. Deutsche Jugendkonferenz (DJK) kann dazu nur ein Auftakt gewesen sein. Ziel ist es, dem Weißbuch zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. In der Lokalpresse sollte bundesweit von der DJK berichtet werden. Das Weißbuch muss allen EntscheidungsträgerInnen, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zugeschickt werden. Ziel ist die weitere Auseinandersetzung mit den Inhalten des Weißbuches und deren Umsetzung. Jugendliche in Europa müssen in einem europäischen Jugendkonvent an der zukünftigen Gestaltung Europas beteiligt werden. Das Europäische Jugendforum (YFJ) muss in Zukunft stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden als es im Weißbuch zum Ausdruck kommt. Als große, funktionsfähige Interessenvertretung muss das YFJ erhalten und auch finanziell stärker gefördert werden. Wir fordern das YFJ und seine Mitgliedsorganisationen auf, mehr Jugendliche, auch aus kleineren Jugendorganisationen und -initiativen, anzusprechen und zu beteiligen. Demokratie heißt Mitmachen! Partizipation heißt den ersten Schritt machen. Aber auch Laufen will gelernt sein. In Deutschland steckt die Jugendbeteiligung noch in den Kinderschuhen. Zwar werden zunehmend Jugendliche angehört, jedoch nur zu speziellen Themen der Jugendpolitik. Der Jugend aber gehört die Zukunft. Das bedeutet, dass sie Einfluss auf alle Politikbereiche haben sollte, denn Jugendliche sind diejenigen, welche die Auswirkungen der Entscheidungen von heute zu tragen haben. Zu oft sind Jugendliche noch ExotInnen in der Politik. Das gilt es zu ändern. Sie müssen normaler Bestandteil von Entscheidungsprozessen sein. Jugendliche sind nicht politikverdrossen, sondern eher strukturverdrossen. Deshalb gilt es, andere Beteiligungsformen in der Gesellschaft auszubauen und aktiv zu nutzen.. SchülerInnenvertretungen, Jugendparlamente, Jugendräte und -organisationen jeder Art sind wichtige Beteiligungsformen, solange diese Entscheidungskompetenzen haben.. Nicht in Verbänden oder Parlamenten organisierte Jugendliche sollten die Möglichkeit haben, in offenen Jugendforen ihre Meinung zu vertreten, die sowohl auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene stattfinden sollten. Eine weitere konkrete Projektidee, welche während des Entstehungsprozesses des Weißbuches ausgearbeitet wurde, ist ein Jugendkabinett, das Jugendlichen außerhalb von Verbänden und Strukturen eine Möglichkeit bieten soll sich einzubringen.. Jugendparlamente und Jugendräte sollten unabhängig und überparteilich organisiert sein und Antragsrecht in Gemeindevertretungen haben sowie ein eigenes Budget bekommen. Es sollte allerdings nicht nur Jugendparlamente, sondern auch Jugendliche in Parlamenten geben.. Die Diskussion um die Absenkung des Wahlalters sollte in allen Bundesländern und auf Bundesebene intensiv geführt werden, um Jugendlichen möglichst mehr direkten Einfluss zu gewähren. Voraussetzung dafür sind verstärkte politische Bildung und gute Informationsmöglichkeiten für Jugendliche.. Förderung und Weiterbildung von Jugendräten und SchülervertreterInnen durch jugendliche ExpertInnen in Schlüsselqualifikationen ist uns sehr wichtig (z. B. Buschkong BundesschülerInnenkongress der BundesschülerInnenvertretung, der u. a. die Ausbildung von MultiplikatorInnen als Ziel hat).. Weiterhin sollte es eine unbürokratische Unterstützung von lokalen Jugendprojekten und Jugendinitiativen durch alle Kommunen geben. Möglichkeiten der Vernetzung für solche Initiativen müssen mehr bekannt gemacht werden (wie z. B. die Servicestelle Jugendbeteiligung oder die Jugendmedientage 2002 in Schwerin)... Wir regen eine stärkere Zusammenarbeit der Vereine, Verbände und Initiativen auf lokaler und regionaler Ebene an. Jugendliche ModeratorInnen für Jugendbeteiligung sollten in allen Regionen als UnterstützerInnen für Jugendliche und ihre Ideen eingestellt werden. Das skandinavische Modell des Ombudsmannes kann dafür als Vorbild dienen. In Mecklenburg-Vorpommern wird dieses Modell schon erprobt. Bildung ist viel mehr als Wissen! Ein langfristiges Ziel europäischer Bildungspolitik müssen einheitlichere Bildungsniveaus in ganz Europa sein.

7 2. DJK 8 9 Dies setzt unserer Meinung nach bestimmte Themen in die von der Schule für ehrenamtliche jedoch als ersten Schritt die Schaffung Schule zu holen, als auch Tätigkeiten müssen unkomplizierter einheitlicher Bildungsstandards auf mit Projekten aus der Schu- geregelt sein. Ebenso fordern wir bundesdeutscher Ebene voraus. Hier- le in die Öffentlichkeit zu eine Ausweitung des rechtlichen zu müssen die Schulsysteme der gehen. Wir fordern größere Schutzes der Freiwilligenarbeit auch Bundesländer stärker als bisher auf- Anerkennung und Förde- Studienbuch»Freizeit- auf das Ehrenamt. einander abgestimmt werden. Wir wenden uns gegen die Unpersönlichkeit von Schule sowie fehlende rung der außerschulischen Jugendbildung. Schule sollte sich als ein Einstieg für lebenslanges Lernen ver- aktivitäten«für Deutschland: Es sollte eine bundesweit einheitliche Möglichkeit Gleiche Chancen für dich und mich: Wir nehmen Integration ernst! Motivationen von LehrerInnen und stehen und u.a. Lebens- geben, ehrenamtliches Engage- Chancengleichheit muss ein selbst- SchülerInnen. Mangelnde Chancen- kompetenz, Teamfähigkeit ment und Lernerfahrungen verständliches Ziel für alle Politik- gleichheit, auch hervorgerufen durch und Medienkompetenz durch verschiedene Aktivitä- bereiche werden. Chancengleichheit die Struktur unseres Schulsystems, vermitteln. Schule muss als ten und Projekte zu dokumen- heißt, für alle Menschen ein Leben in gilt es zu bekämpfen. Dafür haben Lebensraum entwickelt tieren. Selbstbestimmung und Zukunfts- wir konkrete Lösungs- und werden, in dem Schüler Nähere Informationen über die sicherheit zu ermöglichen. Unser Leit- Verbesserungsvorschläge: Demokratie lernen und Erfahrungen mit dem finni- bild dafür ist die gesamtgesellschaft- Die Persönlichkeitsbildung von ausprobieren können (z.b. schen Projekt»recreational liche Integrationspolitik. Dazu stellen Kindern und Jugendlichen muss Schülerzeitungen, Demos, study book«werden eingeholt. wir folgende Forderungen: bereits im Kindergarten unter- Umfragen, Petitionen). Gemeinsam mit den betroffenen stützt werden und in der Schule Die Autonomie von Schule ist eine Organisationen werden Teil- Integration von Menschen weitergeführt werden. Schon dort zentrale Forderung von Jugend- nehmerinnen einen ersten Vor- mit Behinderung: sollte das Verständnis für ein lichen, um auf Bedürfnisse von Leh- schlag für die Umsetzung Integration ist eine wechselseitige demokratisches Zusammenleben renden und Lernenden individueller eines solchen Studienbuches Aufgabe und bedeutet das gegen- gefördert werden. eingehen zu können. Weiterhin sol- in Deutschland entwickeln. seitige Lernen aller. Wir fordern eine Um effektiver lernen und lehren zu len SchülerInnen an der Entwik- umfassende Integrationspolitik ins- können, sind sowohl kleinere Klassen klung von Lehrplänen beteiligt wer- Der nicht-formalen und informellen besondere in folgenden Bereichen: als auch vom Frontalunterricht abwei- den. Bildung muss wesentlich größere Integration in wohnortnahe Regel- chende Lehrmethoden vonnöten. Bei- Wir fordern eine kritische Aus- Bedeutung zukommen. Um auch kindergärten und Regelschulen spiele sind Gruppenarbeit, Praktika einandersetzung mit den Inhalten potenziellen ArbeitgeberInnen oder Verbesserte individuelle Förderung und themenübergreifender, praxisna- des Weißbuches als Bestandteil Universitäten zu zeigen, welche ihrer Fähigkeiten her Unterricht. LehrerInnen sollten der Lehrpläne im Politikunterricht. Qualifikationen man neben der schu- Integration in die Betriebe: sich mehr als BegleiterInnen des Die Qualität der formalen Bil- lischen Ausbildung erworben hat, for- Erhöhung der Umlage für die Lernprozesses verstehen, um die dung in Schule, Berufsausbildung dern wir ein Beiblatt zum Abschluss- Beschäftigung von Menschen mit Selbstständigkeit der SchülerInnen zu und Studium muss unabhängig zeugnis in allen Bundesländern. Behinderung und bessere finan- fördern. von politischen Weisungen über- Weiterhin muss die»jugendleitercard«zielle Förderung Schulen sollten auch für prüft und abgesichert werden. bekannter gemacht werden, um Nut- Beratung und Hilfestellung für die Zusammenarbeit mit Auf langfristige Sicht ist die zungsmöglichkeiten zu vergrößern Familien freien Trägern offen sein, Abschaffung des Beamtenstatus und auf Vergünstigungen hinzuwei- Behindertengerechte Gebäude als um sowohl ExpertInnen für von LehrerInnen zu diskutieren. sen. Freistellung von der Arbeit und Pflichtziel in ganz Europa

8 2. DJK Ausbildung/Arbeitsmarkt: Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist ein zentrales politisches Ziel. Wir fordern, dass jeder Jugendliche bei Bedarf einen Ausbildungsplatz erhält. Mittel der Arbeitsmarktpolitik müssen kontrollierter und ausgewählter verteilt werden. Arbeitslosen sind Mitspracherechte einzuräumen. Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen müssen»betriebsnah«gestaltet werden. Die Arbeitsämter müssen ihre Beratungs- und Vermittlungstätigkeit transparenter gestalten sowie qualifiziertes und motiviertes Personal einstellen. Geschlechterpolitik Die nach wie vor großen Unterschiede im Einkommen und der Erwerbsperspektive von Frauen und Männern müssen dringend abgebaut werden. Auch die Aufstiegschancen von Frauen müssen erheblich verbessert werden. Wir fordern ein verbindliches Gleichstellungsgesetz. Langfristig können verbindliche (Frauen-) Quoten in den Betrieben sinnvoll sein. Wir fordern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die gleichmäßige Verteilung von Erziehungszeiten. Im Weißbuch sind die unterschiedlichen Lebenswelten von jungen Frauen und Männern nicht berücksichtigt. Diese sind jedoch eine Voraussetzung zur selbstbestimmten Lebenslaufgestaltung. Geschlechterpolitik muss als Querschnittsbereich auch in den politischen Konzepten aller Ebenen stärkere Berücksichtigung finden (Gender Mainstreaming). Bekämpfung von Rassismus und Nationalismus Wir stehen für eine offene, integrative und minderheitenfreundliche Gesellschaft. Rassismus und Nationalismus haben in Europa keinen Platz. Vorurteile und Ausgrenzungstendenzen müssen schon in der frühen Sozialisationsphase erkannt und bearbeitet werden. Eine bessere pädagogische Ausbildung ist dafür anzustreben. Eine erhöhte Sensibilisierung in der Öffentlichkeit ist durch breite und kontinuierliche Diskussion der Thematik zu gewährleisten. Austausch- und Begegnungsmaßnahmen müssen stärker gefördert werden. Schulen sollten Projekte gegen Rassismus mit Unterstützung der lokalen Politik durchführen. Schulbücher sind auf Diskriminierungen zu überprüfen. Religionen Die Aufklärung und die Diskussion über die verschiedenen Religionen muss verbessert werden. Zum inter- kulturellen Austausch fordern wir Projekttage an Schulen, Universitäten und Ausbildungsstellen, in denen der Dialog der Kulturen thematisiert wird. Interreligiöser Austausch ist auf allen Ebenen und grenzüberschreitend zu fördern. Drogenpolitik Unserer Meinung nach ist die Freigabe von sogenannten weichen Drogen in kontrollierter Form ein Schritt zur Drogenprävention. Oft ist es der Reiz des Verbotenen, der Jugendliche zu Drogenkonsumenten macht.»weiche«drogen sollten kontrolliert in Drogenfachgeschäften mit ähnlichen Auflagen wie der Verkauf von Medikamenten abgegeben werden. Eindeutige Informationen über Inhaltsstoffe und Wirkungen müssen erhältlich sein. Weiterhin muss es eine neutrale, wissenschaftlich-medizinisch belegte Aufklärung über verschiedene Drogen geben, die in allen Schichten der Bevölkerung regelmäßig stattfinden muss. Beratungen zum Thema Drogen müssen flächendeckend sichergestellt werden. Außerdem sollten Drogenpräventionstage in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an (Berufs-) Schulen regelmäßiger stattfinden. Horizonte erweitern aufeinander zugehen! Die Entwicklung zu einer»informations«-gesellschaft begründet Chancen, aber auch neue Gefahren und Ungleichheiten. Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien müssen für alle offen stehen. Doch dieses Ziel ist noch lange nicht erreicht. Deswegen ist der Umgang mit diesen Medien eine wichtige politische Aufgabe.. Wir wollen daher Medienkompetenz stärken. Dazu sind alle Medien und öffentliche Informationsstellen (z.b. Bibliotheken) einzubeziehen. Informationen und der Umgang mit ihnen sind eine wichtige Voraussetzung für Partizipation.. Wir fordern deswegen auf kommunaler Ebene die Schaffung von sogenannten»infopoints«. Diese sollten Informationen über alle jugendrelevanten Themen (alle Politikbereiche, aber auch Kultur, Freizeit, Wohnen, Jobs, Gesundheit, Europa, Reisen etc.) sammeln und kostenlos zur Verfügung stellen. Regelmäßige Internetschulungen sind flankierend anzubieten. Vorbild sind die»jugendinformationszentren«in Frankreich.. In den Schulen sind den Jugendlichen Computer als Arbeits- und Lernmittel zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus fordern wir eine entsprechende Ausstattung aller Jugendeinrichtungen

9 2. DJK >Die 2. DJK war toll und wichtig und genau so wichtig ist es, dass es eine dritte Konferenz geben wird! Ragnhild Hoel (»Jugendarbeit ans Netz«), wie sie im Programm JAN Jugend ans Netz in Mecklenburg-Vorpommern schon besteht.. Eine bundesweite Jugendzeitung von TeilnehmerInnen der Jugendkonferenz ist in Planung, wobei bestehende Konzepte wie z. B.»Politik Orange«berücksichtigt werden. TeilnehmerInnen des entsprechenden Workshops wollen auch über die Konferenz hinaus weiter mitarbeiten.. Bestehende Hürden in verschiedenen Freiwilligenprogrammen in Europa und ihre Fördermöglichkeiten müssen ausgeräumt werden. Ziel ist die Vereinheitlichung und Angleichung der Organisationsformen, nicht nur in Deutschland. Ehemalige TeilnehmerInnen dieser Programme sollen stärker eingebunden und vernetzt werden.. Mobilität muss für alle möglich sein: Wir wollen ein Ticket für Jugendliche, das eine kostengünstige Reise durch alle Länder Europas ermöglicht. Heute schon für morgen handeln! Nachhaltigkeit ist für uns von entscheidender Bedeutung, weil wir später mit den Folgen der heutigen Entwicklungen leben müssen. Der Schutz unserer Umwelt ist für uns deshalb ein wichtiges politisches Thema, das im Weißbuch nicht ausreichend berücksichtigt wird. Der Umweltverschmutzung muss von der lokalen bis zur internationalen Ebene konsequent entgegengewirkt werden, und zukunftsweisende Entwicklungen wie regenerative Energien müssen massiv gefördert werden. Die lokale und regionale Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten muss viel stärker als bisher Bedeutung erlangen. Abfallvermeidung ist in den Industriestaaten langfristig wichtiger als Recycling. Umweltverschmutzung durch Öltanker und Pipelines sollte durch umfassende internationale Kontrollen unterbunden werden. Auch in anderen Bereichen (z. B. bei der Rentenpolitik) müssen Jugendliche an allen Projekten und Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt werden. Sie müssen Zugang zu allen Informationen erhalten, mit denen sie die zukünftige Entwicklung realistisch beurteilen und Reformbedarf erkennen können. Diese Themen müssen in Schulen, Universitäten und Ausbildungsstellen diskutiert werden. Europa demokratisieren Globalisierung mitgestalten! Wir befürworten die Entstehung einer Europäischen Verfassung auf Basis der Europäischen Grundrechtscharta. Alle Unionsbürger sollten in dem Mitgliedsland, in dem sie leben, aktives und passives Wahlrecht auf allen Ebenen erhalten. In den Schulen muss eine stärkere Identifikation der SchülerInnen mit einem geeinten Europa durch verschiedenste Formen erreicht werden. Regionale kulturelle Besonderheiten (z. B. Minderheitensprachen) als Teil des europäischen Kulturerbes müssen erhalten werden. Wir sehen alle Länder der Europäischen Union in der konkreten Verantwortung, zur Verbesserung der Situation in den Entwicklungsländern beizutragen. Wir fordern deshalb, die Entwicklungshilfe wie seit langem angestrebt tatsächlich auf 0,7 % des BIP anzuheben und über Entschuldung und Handelsvereinbarungen im Rahmen der WTO die Entwicklungsländer zu unterstützen. Flüchtlinge in Deutschland und der EU müssen unbürokratische Hilfe und eine klare Anerkennung und Absicherung ihres Status erhalten. Die Einführung einer Steuer auf internationale Finanztransaktionen (»Tobin-Steuer«) sowie Gütesiegel für humane Herstellungsbedingungen von Produkten aus Entwicklungsländern sollten als weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Die Bekämpfung von Armut und Ausbeutung in den Entwicklungsländern erfordert auch bei uns ein verändertes Bewusstsein. Deshalb muss stärker über die dortige Situation informiert und diskutiert werden. Austauschprojekte über die Grenzen Europas hinaus müssen stärker gefördert werden. Wir bringen Europa in Schwung Es bewegt sich was in Europa. Langsam, aber stetig. Doch es geht auch nicht von allein. Alle Jugendliche, Verwaltungen, PolitikerInnen und andere EntscheidungsträgerInnen gleichermaßen müssen sich an dem beteiligen, was jetzt im Rahmen des Weißbuch-Prozesses als nächstes kommen muss. Engagement ist gefragt. Der Weißbuch-Prozess braucht Träger denn die Arbeit hat erst begonnen. Zu diesem Zeitpunkt nachzulassen wäre ein fataler Fehler. Wir Jugendlichen haben hier in Weimar wieder einen Teil dazu beigetragen. Wir haben Forderungen gestellt, Ideen zur Umsetzung des Weißbuches und unsere Meinung eingebracht. Die Jugendlichen hatten die Ideen, die Politiker die Macht. Jetzt ist der Zug an ihnen. Weimar, den 24. März 2002

10 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS«14 15 CHRONOLOGIE DER EREIGNISSE»Weissbuch der Europäischen Kommission: Neuer Schwung für die Jugend Europas«002 Ratssitzung der EU-Jugendminister 30. Mai 2002 Die Ratssitzung der EU-Jugendminister hat am 30. Mai 2002 Partizipation und Information als die ersten Themen für die offene Methode der Koordinierung festgelegt. Anhörungen Jugendlicher Frühjahr 2002 Gleichzeitig wurden im Frühjahr 2002 wiederum Anhörungen von Jugendlichen durchgeführt, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene: Auf Initiative der spanischen Präsidentschaft hat vom 9. bis 12. März 2002 ein weiteres europäisches Jugendtreffen in Murcia /Spanien stattgefunden. 85 Jugendliche hatten auf dem»european Youth Gathering«die Möglichkeit, zum Weißbuch und dessen weiterer Umsetzung Stellung zu beziehen und diese Forderungen in einer abschließenden gemeinsamen Sitzung den gleichzeitig tagenden Jugenddirektoren vorzulegen. Rat der EU-Jugendminister 14. Februar 2002 Während der Jugendministerkonferenz am 14. Februar 2002 nahmen die Jugendminister die Schlussfolgerungen zum Weißbuch an. Damit wurden die Inhalte der jugendpolitischen Zusammenarbeit auf EU-Ebene sowie die offene Methode der Koordinierung vom Rat bestätigt. Mit der Verabschiedung dieser Position verständigten sich die EU-Länder auf die Schwerpunktthemen Partizipation, Freiwilligendienst, Information und Jugendforschung sowie auf die Behandlung von Querschnittsthemen, wie Beschäftigung, Bildung, Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit etc.. Die offene Methode der Koordinierung soll jetzt auf die spezifischen Bedürfnisse des Jugendbereiches angepasst werden. Rat der EU-Jugendminister November 2001 Der Rat führte eine öffentliche Aussprache über das von der Kommission am 21. November 2001 verabschiedete»weißbuch über die klärung zum neuen Weißbuch erarbei- gesonderten Prozess eine Jugender- Jugend«. Die Jugendminister haben tet. Insgesamt wurde das Weißbuch ihre sehr positive Einstellung zu dem sehr positiv aufgenommen und als Weißbuch deutlich gemacht und das ein Startschuss für eine mögliche Weißbuch zur Kenntnis genommen. gemeinsame Europäische Jugendpolitik angesehen. Es wurde der Wille zum Ausdruck gebracht, die Diskussion noch weiter zu vertiefen und auf einer zusätzlichen Tagung des Rates der Jugendminister unter spanischem Vorsitz 21. November 2001 das Weißbuch EU-Kommission verabschiedet am (im Februar) die Beratungen über die künftige Jugendpolitik der Europäischen Union voranzutreiben. glied Viviane Reding, zuständig für»auf Vorschlag von Kommissionsmit- Bildung und Kultur, hat die Europäische Kommission heute ein Weißbuch Kolloquium zur Veröffentlichung über die Jugend angenommen. Dieses des Weißbuches in Gent (Belgien) Weißbuch ist das Ergebnis einer breit 26. bis 28. November 2001 angelegten Konsultation unter vielen zehntausenden junger EuropäerInnen Noch vor den Jugendministern hatten sowie einer Abstimmung mit den Mitgliedstaaten, mit Jugendorganisatio- auf Initiative der belgischen Präsidentschaft alle Gruppierungen, die nen und ExpertInnen. Es soll dazu sich bereits im Konsultationsprozess beitragen, die jungen Menschen wieder stärker in das gesellschaftliche des Weißbuches mit eingebracht haben vom 26. bis 28. November Geschehen einzubinden.«unter dem 2001 in Gent / Belgien die Möglichkeit, das Weißbuch kennenzulernen Kommission Neuer Schwung für die Titel»Weißbuch der Europäischen und eine erstes Stellungnahme abzugeben. Neben politisch Verantwort- aller EU-Kommissare fast genau zwei Jugend Europas«hat das Kollegium lichen, ExpertInnen und VertreterInnen von NGOs waren auch 73 minister zur Erstellung eines Weißbu- Jahre nach dem Beschluss der Jugend- Jugendliche aus verschiedenen nationalen Delegationen vertreten. Die Politik für junge Menschen in Europa ches ihre Vorstellungen über eine Jugendlichen haben in einem vorgelegt.

11 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS«16 17 Rat der EU-Jugendminister 28. Mai 2001 Auf Druck des Europäischen Jugendforums und der Jugendverbände unterstützen die Jugendminister in einem nicht einstimmigen Beschluss ihren Wunsch, das zu entwickelnde jugendpolitische Dokument der EU- Kommission tatsächlich auch als Weißbuch zu veröffentlichen, und fordern die EU-Kommission auf den Prozess fortzusetzen. Hearing des Europäischen Parlaments 24. April 2001 Auch das Europäische Parlament hat sich im Rahmen eines öffentlichen Hearings auf einer Sitzung des Ausschusses für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport am 24. April 2001 mit dem Weißbuch befasst. Konferenz in Umea (Schweden) 16. bis 17. März 2001 Während der schwedischen Präsidentschaft trafen sich in Umea insgesamt 140 Jugendliche, PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft aus ganz Europa, die bisher am Weißbuch-Prozess beteiligt waren. Ziel der Konferenz war es, die bisherigen europaweiten Diskussionsergebnisse, Forderungen und Vorschläge zusammenzutragen und politische Prioritäten festzusetzen. Anhörung der Zivilgesellschaft im Wirtschafts- und Sozialausschuss der EU 20. Februar 2001 Auch die so genannte Zivilgesellschaft (Jugendorganisationen und Nicht-Regierungsorganisationen, die im Jugendbereich tätig sind) wurde im Konsultationsprozess zum Weißbuch zu Rate gezogen. Im Februar 2001 wurden auf einer offiziellen Anhörung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der EU mehr als 60 VertreterInnen von lokalen Organisationen befragt. Zum anderen haben im Verlauf der letzten zwei Jahre zahlreiche Jugendorganisationen und das Europäischen Jugendforum Stellungnahmen abgegeben. Bilaterale Konsultationen zwischen BMFSFJ und EU-Kommission 8. bis 9. Februar 2001 Die EU-Kommission hat im Verlauf des Weißbuch-Prozesses Gespräche mit allen politisch Verantwortlichen der EU-Mitgliedstaaten geführt, um die Meinungen und Sichtweisen jedes einzelnen EU-Staates mit in den Prozess einfließen zu lassen und um einen aktuellen Überblick über nationale Jugendpolitiken, Strukturen und erprobte Praktiken zu bekommen. Die bilaterale Konsultation des Bundesjugendministeriums mit einer Delegation der EU-Kommission fand am 8., 9. Februar 2001 in Berlin statt. Daran beteiligt waren VertreterInnen der Bundesländer, der Städte 1 und Gemeinden und der so genannten Task Force Europäische Jugendpolitik. Bericht der WissenschaftlerInnen und ForscherInnen Januar 2001 Die Europäische Kommission lud im Frühjahr 2000 eine Gruppe von Jugendforscherinnen und Jugendforschern aus verschiedenen Teilen Europas ein, an dem Konsultationsprozess zum Weißbuch teilzunehmen und einen Bericht zur Lage der Jugendlichen, der Jugendpolitik und der Ausbildung von MitarbeiterInnen der Jugendarbeit zu erstellen, deren Ergebnisse als Basis der Debatte dienen und ebenfalls in das Weißbuch einfließen sollten. Im Januar 2001 veröffentlichen sie ihre Ergebnisse in einer»studie über die Lage der Jugendlichen und der Jugendpolitik in Europa«.r 2000 Europäische Jugendkonferenz in Paris (Frankreich) 5. bis 7. Oktober Jugendliche aus mehr als 30 Ländern nahmen an einem Europäischen Jugendtreffen in Paris vom 5. bis 7. Oktober 2000 teil, das von der Europäischen Kommission und im Rahmen der französischen EU-Präsidentschaft organisiert worden war. Es markierte einen wichtigen Wegpunkt im Weißbuch-Prozess. Dort wurden die Ergebnisse aller nationalen Jugendkonferenzen auf europäischer Ebene zusammengetragen und gemeinsame Erwartungen und Vorschläge der Jugendlichen aus ganz Europa formuliert, die dann als Empfehlungen für die EU-Kommission zum Weißbuch zusammengefasst wurden. 1. Deutsche Jugendkonferenz in Berlin 9. bis 14. Juni 2000 In Deutschland fanden dazu eine Reihe von Regionalkonferenzen statt. Auf Einladung des wannseeforums trafen sich vom 9. bis 14. Juni 2000 in Berlin 90 Jugendliche aus ganz

12 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS« Rat der EU-Jugendminister 23. November 1999 Deutschland auf einer 1. Deutschen Jugendkonferenz, um über die Themen Bürgergesellschaft Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung Wohlbefinden und Lebensqualität Selbstständigkeit junger Menschen Europa Partizipation Bildung zu diskutieren und eine gemeinsame Position Jugendlicher zu verabschieden, die in die europäischen Beratungen eingebracht werden sollte. Auf der Ratssitzung der EU-Jugendminister am 23. November 1999 kündigte die EU-Kommissarin Viviane Reding an, dass die Europäische Kommission die Erarbeitung eines Weißbuches zum Thema Jugendpolitik plane. Die Jugendminister der EU stimmten dem zu. Damit wurde ein bisher einmaliger Konsultations- und Diskussionsprozess in Gang gesetzt. Nationale Jugendkonferenzen in Europa Mai bis Juli 2000 Als erste Maßnahme nach dem Beschluss des Jugendministerrates wurden von Mai bis Juli 2000 nationale Anhörungen von Jugendlichen geführt. Der Wunsch der Europäischen Kommission war es, dass Jugendliche direkt angesprochen wurden und sich direkt artikulieren konnten. Diese Anhörungen boten mehreren tausenden junger EuropäerInnen die Gelegenheit, sich auf verschiedene Weise (insgesamt 17 Konferenzen, aber auch Fragebögen, Befragungen im Internet, Konsultationen der Verbände usw.) zu äußern und ihre Anliegen und Vorschläge vorzubringen. Rat der EU-Jugendminister

13 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS«20 21 DIE ERGEBNISSE DES WEISSBUCHES eine kurze Zusammenfassung Das Weißbuch besteht aus drei Teilen: 1. dem eigentlichen Weißbuchtext mit. einer Beschreibung des Kontextes,. einer Skizzierung der jugendpolitischen Herausforderungen,. einer kurzen Zusammenfassung der Ergebnisse der Konsultation,. einer Darstellung des spezifischen Bereiches der Jugendpolitik mit einer Empfehlung für Verfahrensweisen und Inhalte,. einer Erläuterung der verstärkten Berücksichtigung von Jugendlichen in anderen Politikbereichen sowie. einer kurzen Analyse der Rolle des Programms JUGEND; 2. einem Anhang mit einer Darstellung der Konsultationsergebnisse (jeweils eine Analyse der EU-Kommission und eine Zusammenfassung der Vorschläge der Jugendlichen und der anderen TeilnehmerInnen der Konsultationen) zu den Bereichen Beteiligung, Allgemeine Bildung,. Beschäftigung, berufliche Bildung und soziale Integration,. Wohlergehen und persönliche Unabhängigkeit, Kultur,. Europäische Werte, Mobilität, Beziehungen zur übrigen Welt; 3. einem zweiten Anhang mit einem Überblick über europäische Maßnahmen zugunsten Jugendlicher. Nun zu den einzelnen Kapiteln des Weißbuches: Der Kontext Die Kommission stellt fest,»dass die Entschließungen oder Erklärungen zum Thema Jugend vielfach nicht über das Stadium der guten Absichten hinauskommen und dass die Jugendpolitik der europäischen Organe und der Mitgliedstaaten und somit die verschiedenen Maßnahmen zugunsten der Jugend nicht ausreichend koordiniert sind. Das derzeitige System der europäischen Zusammenarbeit in Jugendfragen ist an seine Grenzen gestoßen und wird möglicherweise den neuen Herausforderungen, die es anzupacken gilt, nicht mehr gerecht.«die Herausforderungen Als Herausforderungen, denen sich die Jugendpolitik auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene in koordinierter Weise zu stellen hat, werden beschrieben: die demographische Entwicklung veränderte Rahmenbedingungen für die Jugend die Einbeziehung der Jugendlichen in das öffentliche Leben die europäische Integration die Globalisierung

14 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS«22 23 Eine fruchtbare Konsultation Aus dem Konsultationsprozess haben sich aus Sicht der EU-Kommission vier Botschaften ergeben: 1. Die Jugendlichen wollen sich auf verschiedenen Ebenen lokal bis Die Kommission beschreibt es als die Europäische Kommission über Fünf Bereiche werden in diesem Kapi- europäisch aktiv als Staatsbürger Hauptabsicht des Weißbuches, der EU politische Initiativen, vorbildliche tel als geeignete jugendspezifische punktuell bis permanent, spontan bis einen neuen Rahmen der jugendpoli- Verfahren und mögliche Entwick- Themen benannt, in vier Bereichen organisiert einbringen. tischen Zusammenarbeit zur Verfü- lungen im Zusammenhang der auch mögliche Inhalte beschrieben: 2. Nicht-formales Lernen, insbesondere Mobilität und Freiwilligenarbeit, gung zu stellen, der zwei wesentliche Aspekte umfasst: gewählten Themen informiert. Die Europäische Kommission fasst a) Die Partizipation ist ein bildungspolitisches Experimen- die Anwendung der offenen Metho- die Informationen zusammen und Die Partizipation von Jugendlichen ist für die Kommission tierfeld und soll als Bildungsform de der Koordinierung speziell auf ergänzt diese mit Vorschlägen für die Hauptpriorität. Auf lokaler Ebene ist die»gründung verstärkt anerkannt und gefördert dem Gebiet der Jugendpolitik gemeinsame Leitlinien. von regionalen und nationalen Jugendräten im gesamten werden. und die verstärkte Berücksichti- Der Ministerrat legt gemeinsame Unionsgebiet«anzustreben,»die auch Jugendlichen offen 3. Die Unabhängigkeit von Jugend- gung der Bedürfnisse der Jugend- Leitlinien und Ziele fest und arbei- stehen, die keiner Organisation angehören«. Das Euro- lichen muss durch politische Maßnah- lichen in den anderen Politikberei- tet die anzuwendenden Modalitäten päische Jugendforum ist Hauptansprechpartner für die men in unterschiedlichen Bereichen, chen. und Indikatoren aus. EU-Kommission, das allerdings»entsprechend umzugestalten die mit den verschiedenen Aspekten Die Europäische Kommission sorgt ist, um auch die nicht in Jugendorganisationen erfassten ihres Lebens zu tun haben, gefördert Der spezifische Bereich der für eine regelmäßige Überwachung Jugendlichen zu vertreten«. Die Kommission wird außerdem werden. Jugendpolitik und Bewertung und erstattet dem den direkten Dialog mit Jugendlichen fortsetzen und ab 4. Die Jugendlichen identifizieren Die Kommission strebt an, die offene Rat der für Jugendfragen zuständi- dem Jahr 2003 Pilotprojekte unterstützen. sich mit den europäischen Grundwerten, fühlen sich jedoch von den euro- Methode der Koordinierung auch zur Zusammenarbeit in Jugendfragen ein- gen Minister Bericht. Das Europäische Parlament, der b) Die Information päischen Institutionen weit entfernt. zusetzen und schlägt folgenden Wirtschafts- und Sozialausschuss Partizipation ist aus Sicht der Kommission untrennbar mit Mechanismus vor: und der Ausschuss der Regionen Information der Jugendlichen verbunden. Sie sieht es als Ein neuer ehrgeiziger Rahmen»Der Ministerrat bestimmt auf Vor- sind auf geeignete Weise einzube- Pflicht der Mitgliedstaaten an, auch über europäische Der neue Rahmen der jugendpoliti- schlag der Kommission regelmäßig ziehen. Belange zu informieren. Diese soll die Jugendlichen möglichst schen Zusammenarbeit basiert auf prioritäre Themen. Die Jugendlichen werden bei der selbst erreichen. Deswegen soll 2002 ein europäisches der Grundannahme, dass Jugendpoli- Jeder Mitgliedstaat ernennt einen Ausarbeitung der Maßnahmen und Internetportal mit Informationen zu Europa und mit einem tik»im Wesentlichen in den Zustän- Koordinator für Jugendfragen, der ihrer Umsetzung konsultiert. Diskussionsforum eingerichtet werden. digkeitsbereich der Mitgliedstaaten der Europäischen Union«fällt und c) Freiwilligenarbeit von Jugendlichen deswegen»in diesem Bereich grund- Drei Aussagen stehen in diesem Teil im Vordergrund: sätzlich das Subsidiaritätsprinzip 1. Die Freiwilligenarbeit soll insbesondere auf nationaler, zur Anwendung kommen«soll, aber regionaler und lokaler Ebene deutlich ausgebaut gerade deswegen»einer besseren werden. Auch der Europäische Freiwilligendienst Zusammenarbeit auf europäischer selbst soll mit Hilfe von Partnerschaften mit Orga- Ebene mehr Beachtung zu schenken nisationen in aller Welt ausgeweitet werden. ist«.

15 WEISSBUCH»NEUER SCHWUNG FÜR DIE JUGEND EUROPAS«24 25 Verstärkte Berücksichtigung (Maßnahmen zur Verhütung von organisationen, welche in diesem der Jugend in anderen Politik- Langzeitarbeitslosigkeit, zur Verbes- Kampf gegen Rassismus und Frem- bereichen serung der Schul- und Berufsausbil- denfeindlichkeit aktiv sind, fördern. 2. Es soll eine Diskussion über den rechtlichen und sozialen Die Kommission wird dafür Sorge tragen, dass»jedes Mal, wenn dies zweckmäßig ist, die Leitlinien, welche dungssysteme, zur Verringerung der Anzahl der Schulabbrecher und zur Einführung eines Unterrichts über e) Die Autonomie der Jugendlichen Schutz der jungen Freiwilligen angeregt werden. die Jugend betreffen, auch bei Maß- neue Technologien). Hier werden Maßnahmen auch in An die Mitgliedstaaten ergeht die Aufforderung,»unverzüglich alle der Mobilität der jungen Freiwilli- nahmen und Aktionen in anderen politischen Bereichen verstärkt c) Soziale Integration anderen politischen Bereichen wie z.b. Beschäftigung, Familie, Sozial- gen entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen«. berücksichtigt werden«, und fordert Auch hier verweist die Kommission schutz, Gesundheit, Verkehr, Justiz 3. Die Kommission will auf europäischer Ebene für die die Jugendminister auf, auch ihrer- auf die vorgenommenen Maßnahmen und innere Angelegenheiten, nicht»anerkennung des Freiwilligendienstes als nicht- seits darauf zu»achten, dass die im Kampf gegen soziale Ausgrenzung nur im Jugendbereich, angestrebt. formale Bildungs- und Lernerfahrung«Sorge tragen. Anliegen der Jugendlichen bei diesen und Armut, die sich speziell auf Dazu»schlägt die Kommission die d) Mehr Wissen über die Jugendlichen anderen politischen Maßnahmen berücksichtigt werden«. Jugendliche beziehen (Integration in den Arbeitsmarkt; Sicherstellung Einsetzung einer hochrangigen Arbeitsgruppe vor, die die Kommis- Es geht der Kommission um die Verbesserung der Auch hier hat sie fünf vorrangige angemessener Ressourcen und Ein- sion und den Ministerrat in seinen Kenntnisse über die Lebensrealitäten von Jugend- Themen benannt: kommen für Jugendliche in Schwierig- verschiedenen Zusammensetzungen lichen. Dazu sollen bestehende Forschungsstrukturen und Studien vernetzt werden. Es soll ein methodologischer Forschungsansatz auf europäischer Ebene a) Bildung, lebenslanges Lernen und Mobilität keiten, Minderheiten, junge Frauen oder junge Behinderte; Kampf gegen ungleiche Bildungschancen; Förde- berät«. Die Umsetzung des entwickelt werden, welcher gegebenenfalls in der Ausarbeitung eines Studien- und Forschungsprogramms mündet. e) Jugendarbeit allgemein Dieser Bereich wird nicht weiter erläutert und bezieht all das ein, was»zur Entwicklung und Anerkennung von Aktivitäten zugunsten der Jugendlichen beitragen kann (»youth work«, Arbeit in Jugendclubs und -bewegungen,»streetwork«, Projekte zur Förderung Dem innovativen Charakter der nichtformalen Bildung im Rahmen der Jugendarbeit soll besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Dieser Bereich könnte u.a. von einer»besseren Definition der Konzepte, der erworbenen Kenntnisse und Qualitätsstandards, einer Aufwertung der Personen, die sich bei diesen Aktivitäten engagieren, einer besseren rung des Zugangs zu Wohnung, medizinischer Versorgung, Kultur, Recht und Justiz und die Wiederbelebung von mehrfach benachteiligten Gebieten). d) Der Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unter den Jugendlichen Programms JUGEND»Das Programm JUGEND muss daher in den Dienst der neuen, im vorliegenden Weißbuch empfohlenen Zusammenarbeit gestellt werden.«dabei finden zwei Konsequenzen aus dieser Festlegung besondere Erwähnung: Im Arbeitsplan der Kommission des Staatsbürgerbewusstseins, der Integration, der Anerkennung dieser Aktivitäten und In Verbindung mit dem bereits beste- sollen die Prioritäten im Einklang Solidarität zwischen den Jugendlichen usw.)«. einer verstärkten Komplementarität henden Aktionsprogramm zur mit den im Rahmen der offenen mit der formalen allgemeinen und Bekämpfung von Diskriminierung Koordinierung vereinbarten Ziel- beruflichen Bildung«profitieren. wird vorgeschlagen, auf europäischer setzungen festgelegt werden. b) Beschäftigung Ebene»dem Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in allen Pro- Das ab 2007 umzusetzende Folgeprogramm für JUGEND soll neu Die Kommission erwähnt hier die mit grammen und Aktionen der Gemein- ausgerichtet werden,»damit es die Blick auf die Europäische Beschäfti- schaft, die die Jugendlichen betreffen, Arbeiten gemäß der offenen Metho- gungsstrategie beschlossenen Maß- Priorität einzuräumen«. Die Kommis- de der Koordinierung im Jugend- nahmen speziell für Jugendliche sion will eine Vernetzung der Jugend- bereich optimal unterstützt«.

16 WEIMAR MÄRZ

17 2. DJK PROGRAMM DER JUGENDKONFERENZ Donnerstag, 21. März 2002 Freitag, 22. März 2002 Samstag, 23. März 2002 Sonntag, 24. März Uhr Eröffnungsveranstaltung Ministerin Dr. Christine Bergmann Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Minister Dr. Frank Michael Pietzsch Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit Thüringen Talkrunde mit Jugendlichen Hans-Georg Wicke JUGEND für Europa, Deutsche Agentur JUGEND Plenum Reithaus der EJBW Uhr Neuer Schwung für die Jugend Europas Das Weißbuch der EU-Kommission Vorstellung des Weißbuch- Prozesses und der Inhalte des Weißbuches Arbeit in Kleingruppen Diverse Arbeitsgruppenräume 9.00 Uhr Eröffnung der Tagesveranstaltung Plenum Reithaus der EJBW Uhr Einführung in die Open Space Methode Eröffnung des Open Space:»Wir geben dem Weißbuch 9.00 Uhr Eröffnung der Tagesveranstaltung Plenum Reithaus der EJBW Uhr Open Space Workshops zwischendurch Pausenund Mittagsbüfett Diverse Arbeitsgruppenräume Uhr Eröffnung der Tagesveranstaltung Open Space Planungsphase Plenum Reithaus der EJBW Uhr Mittagessen Mensa Uhr Präsentationen aus den Kleingruppen Information zum weiteren Ablauf der Konferenz Plenum Reithaus der EJBW Farbe! Unsere Meinungen, Forderungen und Aktionen.«Plenum Reithaus der EJBW Uhr Open Space Workshops zwischendurch Pausen Uhr Open Space Plenum Plenum Reithaus der EJBW Uhr Abendessen Uhr Präsentation des Abschlussdokumentes der TeilnehmerInnen der Konferenz Plenum Reithaus der EJBW Uhr Uhr Abendessen Mensa und Mittagsbüfett Diverse Arbeitsgruppenräume im Reithaus Mensa ab Uhr Abschlussfest Neuer Schwung für die Jugend Europas Wie geht s weiter mit dem Weißbuch? Gespräche in Kleingruppen ca Uhr Live Bands aus Weimar Kulturraum Uhr Open Space Plenum Plenum Reithaus der EJBW Reithaus mit PolitikerInnen und VertreterInnen der jugendpolitischen Institutionen aus Europa, Bund, Ländern und Kommunen über Uhr Bar, Disco und Café Uhr Abendessen die weitere Umsetzung des Weißbuches in Deutschland Mensa ab Uhr >>. Offene Angebote: Stadtführung, Jugendszene in Weimar, Sport bei Nacht Treffpunkte nach Ankündigung Uhr Bar, Disco und Café Weiße Villa >>>. und Europa (siehe nächste S.) Diverse Arbeitsgruppenräume Uhr Abschlussveranstaltung Lissy Gröner Berichterstatterin zum Weißbuch der EU-Kommission im Ausschuss für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport des Europäischen Parlamentes Hans-Joachim Schild Mitarbeiter der EU-Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur, Referat JUGEND Peter Haupt Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Verabschiedung durch die Veranstalter Plenum Reithaus der EJBW ab Uhr Weimar danach! 1

18 2. DJK PROGRAMM POLITIKERTALK IN KLEINGRUPPEN Sonntag, 24. März 2002»Neuer Schwung für die Jugend Europas Wie geht s weiter mit dem Weißbuch? Gespräche in Kleingruppen mit PolitikerInnen und VertreterInnen der jugendpolitischen Institutionen aus Europa, Bund, Ländern und Kommunen über die weitere Umsetzung des Weißbuches in Deutschland und Europa« Uhr Kleingruppe 1 Vertreterin der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas im Europäischen Parlament GesprächspartnerIn Lissy Gröner Berichterstatterin zum Weißbuch der EU-Kommission im Ausschuss für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport Kleingruppe 2 Vertreterin der Fraktion der Grünen/ Freie Europäische Allianz im Europäischen Parlament GesprächspartnerIn Elisabeth Schroedter u.a. Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik Kleingruppe 3 Vertreterin der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)/ Europäische Demokraten im Europäischen Parlament GesprächspartnerIn Sabine Zissener Mitglied im Ausschuss für Kultur, Jugend, Bildung, Medien und Sport Kleingruppe 4.1 Vertreterin der Fraktion der Bündnis 90/ Die Grünen im Deutschen Bundestag GesprächspartnerIn In Vertretung für die Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen Katrin Göring-Eckardt, Till Hafner (Bündnis 90/ Die Grünen Weimar) Kleingruppe 4.2 Vertreterin der Fraktion der CDU/CSU im Deutschen Bundestag GesprächspartnerIn In Vertretung für die jugendpolitische Sprecherin der CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag Maria Eichhorn, Giselher Becker Vorsitzender der Jungen Union Thüringen Kleingruppe 5 Vertreter der Fraktion der FDP im Deutschen Bundestag GesprächspartnerIn Klaus Haupt Jugendpolitischer Sprecher der FDP Fraktion im Deutschen Bundestag Kleingruppe 6 Vertreter der Fraktionen im Thüringer Landtag GesprächspartnerIn Maik Nothnagel Jugendpolitischer Sprecher der PDS Fraktion im Thüringer Landtag, Birgit Pelke Jugendpolitische Sprecherin der SPD Fraktion im Thüringer Landtag, Michael Panse Jugendpolitischer Sprecher der CDU Fraktion im Thüringer Landtag Kleingruppe 7 Dr. Detlef Klaas Referent für Kinder Vertreter der EU-Kommission und Jugendfragen im Landkreistag GesprächspartnerIn Thüringen Hans-Joachim Schild Europäische Kommission, Generaldirektion Bildung Wir haben hier viel erlebt, diskutiert und gelernt. Die Atmosphäre unter so vielen engagierten und Kultur, Referat JUGEND Jugendlichen war einfach spitze. Auch wenn uns die Forderungen oft noch als sehr unkonkret erschienen. Die Organisation war fast zu gut. Und Weimar ist eine superschöne Stadt. Elisabeth > Kleingruppe 8 Vertreter des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) GesprächspartnerIn Peter Haupt Staatssekretär im BMFSFJ Kleingruppe 9 Vorsitzender der Jugendministerkonferenz GesprächspartnerIn Dr. Frank Michael Pietzsch Minister für Soziales, Familie und Gesundheit Thüringen Kleingruppe 10 Vertreter aus Bundesländern GesprächspartnerIn Werner Theisen Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Jean Breuer Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW Kleingruppe 11 Vertreter der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände GesprächspartnerIn Norbert Dawel Leiter der Verwaltung des Kinder- und Jugendamtes in Weimar,

19 ERÖFFNUNGSREDEN ERÖFFNUNGSREDE». von Bundesministerin Dr. Christine Bergmann zur 2. Deutschen Jugendkonferenz Ich begrüße Sie und euch herzlich zur 2. Deutschen Jugendkonferenz hier in Weimar. Wir wollen mit der heutigen Konferenz zum ersten Europäischen Jugendweißbuch den Prozess der Beteiligung von Jugendlichen an der Politik im nationalen und europäischen Rahmen fortsetzen. Die 1. Deutsche Jugendkonferenz über Pfingsten des Jahres 2000 im Wannseeforum in Berlin hat mit ihren eindrucksvollen Beiträgen gezeigt, wie Jugendliche konstruktiv selbst an der Formulierung von Zukunftsprojekten arbeiten. Mit ihrem Engagement haben die Jugendlichen eindrücklich unterstrichen, dass es sich lohnt, neue Formen der Beteiligung zu suchen und zu erproben. Von den heutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren damals und auch bei der europäischen Jugendkonferenz Anfang Oktober 2000 in Paris schon viele dabei. Ihr seid sozusagen Weißbuchexperten der ersten Stunde. Viele tausend Jugendliche aus über zwanzig europäischen Staaten in ganz Europa waren, wie ihr, an der Formulierung ihrer Forderung für eine europäische Jugendpolitik beteiligt. Vom Beginn bis zur Vorlage des Weißbuches über die Jugendpolitik in Europa haben in einem völlig neuen Verfahren breit angelegte und intensive Beratungen unter tausenden junger Menschen in Europa, mit den Mitgliedstaaten, mit Jugend- und weiteren Nichtregierungsorganisationen sowie Jugendforschern und -experten stattgefunden. Allein hier in Deutschland waren insgesamt über 1000 Jugendliche beteiligt. Nun liegt das Weißbuch seit November letzten Jahres auf dem Tisch. Es enthält die Leitlinien für die jugendpolitische Zusammenarbeit der EU-Staaten für die nächsten Jahre. Erstmals waren Jugendliche an der Erarbeitung beteiligt. Damit hat eine neue Etappe der jugendpolitischen Zusammenarbeit in Europa begonnen. Wir werden uns auf dem nächsten EU-Jugendministerrat am 30. Mai über weitere Schritte verständigen, wie wir die nun formulierten gemeinsamen Ziele erreichen und wie wir den Prozess fortsetzen können. Die EU-Kommission hat dem Weißbuch über Jugendpolitik den Titel»Neuer Schwung für die Jugend Europas«gegeben. Der neue Schwung soll die zukünftige Jugendpolitik in Europa beflügeln, aber ich habe den Eindruck, er wirkt schon heute, und ihr werdet ihm mit dieser Konferenz weitere Impulse geben. Ihr seid also schon Teil dieses neuen Schwungs. Ich hatte bei der 1. Deutschen Jugendkonferenz vor noch nicht zwei Jahren in Berlin, ihre Forderung aufgegriffen und eine 2. Deutsche Jugendkonferenz zum EU-Weißbuch Jugend zugesagt. Die nächsten drei Tage arbeitet ihr hier in Weimar zusammen mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern übrigens sind das mehr als doppelt so viele wie bei der ersten deutschen Weißbuch-Jugendkonferenz, an der Gestaltung des künftigen Europa mit. Auch das ist ein Signal für den neuen Schwung, der sich weiter entwickelt. Die Vorbereitung dieser 2. Deutschen Jugendkonferenz haben in den letzten Monaten Jugendorganisationen und -verbände Deutscher Bundesjugendring, Deutsche Sportjugend, Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung, Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten, Ring politischer Jugend sowie Delegierte der 1. Deutschen Jugendkonferenz und die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar übernommen. Beteiligt war auch die Agentur»JUGENDfür Europa«, die das EU-Aktionsprogramm JUGENDinhaltlich und organisatorisch begleitet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und allen danken, die an diesem Vorbereitungsprozess mitgearbeitet haben.»mitreden mitmachen«, so ist das Motto dieser Konferenz. Das bedeutet Beteiligung, Beteiligung an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen, an allen Angelegenheiten, die Jugendliche betreffen. Unsere Demokratie braucht diese Beteiligung. Die Politik muss Jugendlichen zuhören und ihnen einen Rahmen für ihr Engagement anbieten. Die Jugendlichen sind aber auch aufgefordert, die Angebote zur Beteiligung aktiv zu nutzen. Dass Jugendliche das bereits vielfach tun, zeigt nicht nur ihre Beteiligung hier bei dieser Konferenz. Auch bei den freiwillig Engagierten sind Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren eine besonders aktive Gruppe. Die Zahl der ehrenamtlich Engagierten ist hier mit 37 % höher als in anderen Altersgruppen (Durchschnitt 34 %). Für mich ist eines ganz wesentlich: Jugendliche, die sich einbringen und mitbestimmen können, machen die elementare Erfahrung, dass sie wichtig sind und dass sie selbst ihre Lebenswelt gestalten können. Ein besseres Lernprogramm für Demokratie gibt es nicht. Noch ist jedoch die Beteiligung von Jugendlichen nicht überall selbstverständlich. Um hierfür neue Impulse zu geben, haben wir die»bundesinitiative Beteiligungsbewegung«gestartet, an der sich die Länder und viele Jugendverbände beteiligt haben. Das Motto ist»ich mache politik«. Seit November letzten Jahres haben in der gesamten Bundesrepublik Dialogveranstaltungen, Thementage, Aktions- und Projekttage und Beteiligungstage an Schulen stattgefunden. Es gibt eine Menge Beispiele dafür, wie mehr Beteiligung der Jugend gelingen kann. Es haben sich aber auch alle Bundesministerinnen und Bundesminister an den Dialogveranstaltungen beteiligt und die Anregungen jugendlicher Experten und Expertinnen in ihre Arbeit aufgenommen.

20 ERÖFFNUNGSREDEN An der Durchführung der vielfältigen, bundesweiten Aktionen waren viele beteiligt Jugendverbände, Organisationen der Jugendarbeit, Initiativen, Kommunen, Kinder- und Jugendparlamente ein denkbar breites Spektrum Freier und Öffentlicher Träger der Jugendhilfe. Sie haben ihre jahrelangen Erfahrungen eingebracht und Veranstaltungen angeboten, in denen Beteiligung nicht nur thematisiert, sondern praktiziert wird. Zum Abschluss dieser Kampagne haben wir am letzten Wochenende Jugendliche nach Berlin eingeladen, um an drei»politiktagen«in vielen Workshops und Foren über alles zu reden was ihnen unter den Nägeln brennt und natürlich, um uns Politikern zu erzählen, was sie von uns erwarten. Diese Politiktage waren ein Riesenerfolg: 5000 Jugendliche hatten sich angemeldet, gekommen sind über Spiegel-online titelte:»ansturm wie beim Pop-Konzert«. Das zeigt doch ganz deutlich: Jugendliche haben Interesse an Politik; sie wollen mitreden und mitbestimmen. Die Anwesenheit und Beteiligung vieler Politikerinnen und Politiker aus dem Deutschen Bundestag an dieser Veranstaltung hat auch gezeigt: Politik hat ein offenes Ohr, ein offenes Ohr für die Meinung der Jugendlichen, für Fragen, Anregungen und auch Kritik. Diese eure Konferenz mit dem Motto»mitreden mitmachen«bildet sozusagen den vorläufigen krönenden und europäischen Abschluss unserer nationalen Beteiligungsinitiative. Die meisten von euch kennen sicher das Weißbuch der europäischen Kommission schon genau. Ihr werdet euch in den kommenden Tagen noch eingehender damit auseinandersetzen. Lasst mich nun nur einige Aspekte herausgreifen, die mir besonders wichtig sind: Zunächst halte ich es für einen riesigen Fortschritt, dass ein Weißbuch zur europäischen Jugendpolitik vorgelegt wurde. Denn das Weißbuch ist ein politisches Instrument für eine verstärkte jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa. Und es ist hervorragend, dass sich durch den Prozess zum Weißbuch neue Formen der Jugendbeteiligung herausgebildet haben, nicht nur auf der europäischen Ebene, sondern auch auf den nationalen Ebenen. Ich bin sehr einverstanden mit den Themen, die die Kommission als die vorrangig zu behandelnden jugendpolitischen Schwerpunktbereiche ins Weißbuch aufgenommen hat, in denen die europäische Zusammenarbeit ausgebaut werden soll. Es sind dies: die Partizipation und Information der Jugendlichen, die Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die Beachtung der Jugendpolitik als Querschnittsaufgabe, das freiwillige Engagement junger Menschen und mehr Wissen über die Jugendlichen zu sammeln. Damit bestärkt das Weißbuch den Kurs, den wir bereits auf nationaler Ebene verfolgen. Mit dem jugendpolitischen Regierungsprogramm Chancen im Wandel hat die Bundesregierung auf nationaler Ebene Jugendpolitik bereits als Querschnittsaufgabe verankert. Das Weißbuch enthält aber auch ein klares Bekenntnis für eine verstärkte Berücksichtigung der Jugend in anderen Politikbereichen. Das begrüße ich sehr, denn auch in anderen Politikbereichen müssen Jugendliche mitbestimmen können. Das Weißbuch schlägt für die Beteiligung von Jugendlichen über die Jugendpolitik hinaus folgende Themen bzw. Politikbereiche vor: - Bildung, lebenslanges Lernen und Mobilität - Beschäftigung - Soziale Integration - Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unter den Jugendlichen und - Unabhängigkeit (Autonomie) der Jugendlichen. Ich weiß, dass sich einige von euch mehr Themen auf dieser Agenda gewünscht hätten. Aber ich bin sicher: Mit dem jetzt vorliegenden Weißbuch ist ein wichtiger Anfang gemacht. Sicher können diese Ansätze noch weiter entwickelt und mit noch klareren Ziel- und Zeitvorgaben versehen werden, wie dies auch aus den Reihen des Europäischen Jugendforums gefordert wird. Wir sollten jedoch darauf achten, dass wir die gemeinsame europäische Jugendpolitik, Schritt für Schritt weiter entwickeln. Wir müssen uns bewusst sein, dass Politik immer ein Prozess des Aushandelns von verschiedenen Interessen ist, dass Politik bedeutet, Kompromisse zu entwickeln und manchmal auch den sprichwörtlichen»langen Atem«zu haben. Wichtig ist es jetzt, dass wir die Inhalte des Weißbuches auf allen Ebenen diskutieren und gemeinsam überlegen, wie wir die Empfehlungen weiter umsetzen und weiterentwickeln können. Besonders ihr seid hier gefordert, den Prozess weiter zu begleiten. Auch deshalb gibt es diese 2. Deutsche Jugendkonferenz. Wir wissen alle: Es gibt noch viel zu tun. Eins ist jedoch klar: Nur mit der Beteiligung der jungen Europäerinnen und Europäer von heute wird das Europa von morgen, für das die nachwachsende Generation von 75 Mio. jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren Verantwortung übernehmen wird, erfolgreich weiter zu bauen sein. Die Chancen für junge Menschen, den europäischen Prozess des Zusammenwachsens zu gestalten, sind heute doch wesentlich gewachsen: Nutzen Sie diese Chance. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Beratungen und die vielen offenen Fragen, auf die wir möglichst gemeinsam mit langem Atem immer bessere Antworten finden wollen. Ich wünsche Ihnen interessante, anregende und produktive Beratungen bei der 2. Deutschen Jugendkonferenz und vor allem auch viel Spaß! Die abgedruckten Texte sind Manuskripte, die zur Vorbereitung der Reden dienten und wurden nur eingeschränkt so von den Rednern vorgetragen. Alle Texte sind zur Veröffentlichung freigegeben.

21 ERÖFFNUNGSREDENERÖFFNUNGSREDEN 36. GRUSSWORT des Thüringer Ministers für Soziales, Familie und Gesundheit Dr. Frank-Michael Pietzsch (CDU) 37 Meine sehr geehrten Damen und Herren, es freut mich, heute die Gelegenheit zu haben, die 2. Deutsche Jugendkonferenz hier in Weimar zu eröffnen. Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit bereits vorab gratulieren. Gratulieren für den gewählten Standort Ihrer Tagung, für die Auswahl Ihrer Tagungsstätte und für Ihre Bereitschaft und Ihr Engagement, als junge Menschen für die Gestaltung der Europäischen Union einzutreten. Weimar und die EJBW als Tagungsort innerhalb der Bundesrepublik Deutschland ist für eine solche Konferenz kein Platz geeigneter als Weimar. Denn diese Stadt verkörpert wie kaum ein anderer Ort auf der Welt den Spannungsbogen, der besteht zwischen großartigen kulturellen Traditionen, Weltoffenheit und der Gründung der ersten deutschen Republik einerseits und der Erinnerung an ein barbarisches, menschenverachtendes und kulturvernichtendes Herrschaftssystem andererseits. Wir werden unsere gemeinsame Zukunft auch unsere gemeinsame europäische Zukunft nur gestalten können, wenn wir im Bewusstsein dieser historischen Erfahrungen handeln und nicht auf dem einen oder anderen Auge blind sind. Dieser Hintergrund war für die Landesregierung das Motiv, um mit Unterstützung der Bundesregierung und der Stadt Weimar gerade hier diese Europäische Jugendbildungsstätte zu etablieren. Als zuständiger Jugendminister und als Vorsitzender des Stiftungsrates möchte ich Sie in unserer modernen Einrichtung begrüßen, die Ihnen in den nächsten Tagen alle Möglichkeiten für einen erfolgreichen Konferenzverlauf bietet. Einer Einrichtung übrigens, die sowohl im Bereich der politischen Bildung als auch der internationalen Jugendarbeit eine Vorreiterrolle einnimmt und einnehmen soll. Die Europäische Jugendbildungsund Jugendbegegnungsstätte in Weimar trägt mit dazu bei, dass die Stadt Weimar und die Region über das Europäische Kulturstadtjahr 1999 hinaus einen wichtigen Ort für den internationalen Kulturaustausch und den jugendpolitischen Dialog darstellen. Jugendpolitische Anliegen in den neuen Ländern a) Berufliche Integration Es freut mich aber auch, dass Sie für Ihre Konferenz einen Ort in den neuen Ländern gewählt haben. Wir hier in den neuen Ländern werden im Hinblick auf die Sorgen und Nöte junger Menschen wichtige Erfahrungen einbringen können, wenn es um die Ausweitung der Europäischen Union geht. Z. B. in Bezug auf die berufliche Integration Jugendlicher, ein Thema, das noch stärker als bisher in das Blickfeld der europäischen Politik rücken muss. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein gutes Bildungsangebot und realistische Chancen zum Einstieg ins Berufsleben entscheidend dafür sind, wie junge Menschen unsere Gesellschaft wahrnehmen und ob sie bereit sind, diese mitzugestalten und sich zu engagieren. Die Europäische Union spielt bei der Arbeitsmarktförderung und bei den Angeboten der beruflichen Bildung gerade für uns hier in den neuen Ländern eine herausragende Rolle. Sie alle wissen sicherlich, dass hier in Thüringen und in den anderen neuen Bundesländern die Arbeitsmarktsituation für junge Menschen wesentlich schlechter ist als in den alten Ländern. Sie wissen auch, dass viele Jüngere abwandern, in andere Regionen ziehen, die bessere Beschäftigungsaussichten bieten. Dies sollte für uns allerdings Anlass sein, auch im europäischen Zusammenhang nochmals deutlich zu machen, dass wir bis zu einer halbwegs gelungenen wirtschaftlichen Anpassung noch für längere Zeit die Unterstützung der Europäischen Union benötigen. Ich möchte Sie deshalb auffordern, diese Aspekte im Interesse der jungen Menschen bei der Umsetzung des Weißbuches besonders zu betonen. Es kann und darf nicht sein, dass junge Menschen in die wirtschaftlichen Ballungsräume der Bundesrepublik und der Europäischen Union auswandern müssen und ganze Landstriche auszubluten drohen. Wir haben deshalb in unserer Landesgesetzgebung der Jugendhilfe den Auftrag gegeben, mit dafür Sorge zu tragen, dass alle jungen Menschen eine Berufsausbildung und in Zeiten wirtschaftlich schwieriger Situationen auch Beschäftigungsangebote erhalten. Dies ist ein gesetzlicher Anspruch, der in der gesamten Bundesrepublik wegweisend ist und der die Vertreter der Jugendhilfe auf allen Ebenen verpflichtet, als Lobbyisten im Sinne junger Menschen tätig zu sein. Nicht zuletzt diese Gestaltung eines Landesgesetzes hat neben vielen anderen Dingen dazu beigetragen, dass wir im vergangenen Jahr in einem Wettbewerb um die jugendfreundlichste Region Europas unter 34 europäischen Regionen ausgezeichnet wurden und den zweiten Preis erhalten haben. Sie sehen auch

22 ERÖFFNUNGSREDEN BEGRÜSSUNG durch Hans-Georg Wicke von JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND als Veranstalter der Konferenz daran, dass wir Jugendpolitik im Frei- erhalten sich einzubringen, gewinnen Der bisherige Prozess hat ein vorläu- staat Thüringen sehr ernst nehmen. sie auch Spaß und Lust am Aushan- figes Ergebnis zustande gebracht. deln demokratischer Kompromisse. Das Weißbuch ist das Ergebnis des b) Politische Partizipation Meine Damen und Herren, ein weiteres und für Sie in den nächsten Tagen sicherlich wesentliches Thema ist die Beteiligung junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen. Ich meine, hier ist es nicht allein mit Formalien getan. Selbstkritisch gestehe In dieser Hinsicht möchte ich Sie nicht nur für die nächsten Tage, sondern ganz generell ermutigen. Wesentlich scheint mir, dass wir in unseren Jugendeinrichtungen, Schulen und in Städten und Gemeinden den Gedanken einer verstärkten Beteiligung viel mehr als bisher verankern. Ich werde». Sehr geehrte Frau Ministerin Dr. Machbaren. Dass es überhaupt gelungen ist, ein Weißbuch zur Jugendpolitik in Europa durchzusetzen und zu verabschieden, ist ein Erfolg. Je nach Sichtweise ist es ein riesiger Schritt nach vorn oder wieder mal eine verpasste Chance, jugendpolitischer Fortschritt oder ich zu, dass wir auf diesem Gebiet im Zusammenhang mit der Diskus- Bergmann, sehr geehrter Herr Minister Bedrohung. Die eigentliche Arbeit noch Defizite haben, und zwar in der sion um den Bundesjugendbericht Dr. Pietzsch, liebe Teilnehmerinnen aber beginnt erst jetzt. gesamten Bundesrepublik. Weder in darauf besonderen Wert legen. und Teilnehmer der 2. Deutschen den außerschulischen Jugendbildungs- Jugendkonferenz! Wir stehen inmitten einer jugend- und Jugendhilfeeinrichtungen noch in Vielleicht können gerade wir in den Im November 1999 kündigte Kom- und europapolitischen Grundsatz- der Schule, noch in den Parlamenten neuen Ländern mit unseren noch rela- missarin Viviane Reding an, dass die debatte. Gibt es außer dem Jugend- hat sich eine wirkliche Beteiligungs- tiv jungen demokratischen Erfahrun- Europäische Kommission die Erarbei- austausch überhaupt jugendpoliti- kultur mit und von jungen Menschen gen und weniger starren Strukturen tung eines Weißbuches zum Thema sche Kompetenzen der EU? Wie und ihren Familien entwickelt. Abge- dazu beitragen und eine Vorreiterrolle Europäische Jugendpolitik plane. Zwei kann und soll überhaupt Jugendpo- sehen von kurzfristigem Aktionismus für die Beteiligung junger Menschen Jahre später, vor genau vier Monaten, litik in Europa koordiniert werden? fehlt es vor allen Dingen an konkre- einnehmen. hat die Europäische Kommission das Wer entscheidet, wer setzt um und tem Alltagshandeln der Lehrer, Sozial- Weißbuch über die Jugend angenom- wer bezahlt? Dies sind allerdings pädagogen und auch der Politiker. Wenn uns dies gelingt, dann ist mir men. nicht nur offene Fragen für den nicht bange, dass Jugendliche sich Jugendbereich, sondern es betrifft Wir haben nicht zuletzt in der Dis- auch langfristig an europäischer Wo stehen wir nun mit der das gesamte Verhältnis der EU zu kussion um den politischen Extremis- Politik beteiligen. Regional Handeln Konferenz? seinen Mitgliedstaaten. mus die Erkenntnis gewonnen, dass und global Denken, das scheint mir Es ist das Ende eines außergewöhn- Die abgedruckten überall dort, wo junge Menschen gerade im Hinblick auf die Jugend- lichen Prozesses: Mit dem fast zwei- Wir stehen aber auch am Anfang Texte sind Manus- ernsthaft und langfristig an Entschei- politik das richtige Gebot. jährigen Konsultationsverfahren, das eines weiteren Weißbuch-Prozesses: kripte, die zur dungsprozessen beteiligt werden, die Meinungen und Anregungen von Insbesondere dieses Jahr wird darü- Vorbereitung der nahezu Immunität gegenüber extre- In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Jugendlichen in den Vordergrund ber entscheiden, wie das Weißbuch Reden dienten mistischen Bestrebungen besteht. viel Erfolg in den nächsten Tagen! gestellt hat, wurde auf europäi- umgesetzt werden wird, ob es nutz- und wurden nur Wenn Jugendliche die Möglichkeit scher Ebene noch»nie Dagewese- bringend für weitere jugendpoliti- eingeschränkt so nes«geleistet, was auch seinesglei- sche Aktivitäten sein wird. Der Erfolg von den Rednern chen in den Mitgliedstaaten sucht. hängt letztendlich von dem Druck vorgetragen. Alle Ein Prozess, der durch seine Beteili- und der Kreativität von Jugendlichen, Texte sind zur gungsbreite und Intensität Maßstab Jugendverbänden und Einrichtungen Veröffentlichung sein wird für weitere Beteiligungs- der Jugendarbeit sowie der Unter- freigegeben. prozesse auf allen Ebenen. stützung durch die Politik ab.

23 ERÖFFNUNGSREDEN schafft. Die Verantwortung für das was geschieht nimmt euch niemand ab. Im Rahmen des open space wird es eine sogenannte Redaktionsgruppe Was sind die Ziele der Konferenz? Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Bereichen haben Gelegenheit, sich über die Ergebnisse des Weißbuches, die Perspektiven und weiteren Schritte zu informieren und Stellung zu beziehen. Jugendliche setzen den begonnenen Weißbuch-Prozess fort und bringen ihre Belange und Interessen in Bezug auf eine Europäische Jugendpolitik gegenüber politisch Verantwortlichen ein. Jugendliche entwickeln konkrete Vorschläge und Konzepte für die Umsetzung des Weißbuches in Deutschland und erarbeiten gemeinsame Projekte. Jugendliche bauen Netzwerke für eine weitere Zusammenarbeit unter Jugendlichen auf lokaler, regionaler, nationaler oder europäischer Ebene auf. Die Konferenz wird der einzige Ort und die einzige Gelegenheit dieser Art in Deutschland sein, auf der sich Jugendliche unmittelbar zum Weißbuch äußern werden. Diese Konferenz ist genau die Form des offenen Dialogs mit Jugendlichen zur Zukunft Europas, die auch von der EU-Kommission neben den formellen Beteiligungsverfahren gewünscht wird. Was wird auf der Konferenz passieren? Wir haben versucht die gesamte Konferenz so zu gestalten, dass möglichst viel Raum für die Diskussion zur Verfügung steht, der für euch wichtig ist. Wir haben bewusst weitestgehend auf inhaltliche und thematische Festlegungen verzichtet und lediglich einen organisatorischen und methodischen Rahmen geschaffen. Der heutige erste Tag steht ganz im Zeichen des Kennenlernens und der Informationsvermittlung. Wer ist hier? Was ist bisher geschehen? Was sind die Inhalte des Weißbuches? Was passiert auf der Konferenz usw.. Dazu die einführenden Reden. Dazu auch die nach dem Plenum beginnenden Arbeitsgruppen. Freitag, Samstag und Sonntag Vormittag ist open space unter dem Titel»Wir geben dem Weißbuch Farbe! Unsere Meinungen, Forderungen und Aktionen«. Wir haben diese Methode bewusst gewählt, um zum einen den sonst üblichen und aus unserer Sicht wenig fruchtbaren Konferenzstil zu vermeiden. Open space bringt genau dass mit, was auch in dem weiteren Prozess vonnöten ist: Eigeninitiative, Selbstorganisation, Kreativität, Bedürfnisorientierung, Handlungsbezogenheit. Ihr werdet zweieinhalb Tage Zeit haben, das Weißbuch als Gesamtes bzw. einzelne Bereiche davon im Detail zu betrachten und Überlegungen dazu anzustellen. Ihr werdet genügend Zeit haben, Forderungen an»die Politik«zu formulieren Forderungen, wie ihr euch die weitere Umsetzung des Weißbuches in Europa, auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene in Deutschland vorstellt. Auch diejenigen, die bisher wenig vom Weißbuch gehört oder gelesen haben, werden genügend Gelegenheit haben, sich in die Themen, die euch interessieren, einzufinden und eine Meinung dazu zu entwickeln. In diesen Tagen werdet ihr ausreichend Raum haben Konkretes zu planen und weitere Vereinbarungen zu treffen: Initiativen, Aktionen, Projekte, Netzwerke. Ihr selbst seid gefordert, die Umsetzung des Weißbuches in die eigenen Hände zu nehmen und eine Jugendpolitik in Europa, eine europäische Jugendpolitik Wirklichkeit werden zu lassen. Ihr seid also diejenigen, die in den nächsten Tagen bestimmen wo es lang geht und was am Ende dabei herauskommt. Ihr seid diejenigen, die dem Ganzen ein politisches Gewicht gebt und eurem Anliegen Gehör ver- geben, die bis Sonntag Mittag eine Zusammenfassung der Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz vorbereiten soll. In dieses Dokument fließen eure Meinungen, Forderungen und Aktionen zur Umsetzung des Weißbuches ein. Die Präsentation der Ergebnisse wird den Sonntag Nachmittag den letzten Teil der Konferenz eröffnen, um dann mit dem Polit-Talk die nächste Phase einzuläuten: Insgesamt 16 PolitikerInnen und VertreterInnen der jugendpolitischen Institutionen aus Europa, Bund, Ländern und Kommunen werden mit euch in Kleingruppen über eure und ihre Vorstellungen über die weitere Umsetzung des Weißbuches in Deutschland und Europa diskutieren. Die Liste ist beeindruckend selten gelingt es so viele jugendpolitisch Verantwortliche an einen Ort zu bringen und gemeinsam zu diskutieren und vor allem darüber nachzudenken, ob es Gemeinsamkeiten und gegenseitige Unterstützungen gibt. Abschließend werden wir das Ganze so beenden wie wir es begonnen haben. Politisch Verantwortliche auf europäischer und nationaler Ebene werden in ihren Statements ihre Vorstellungen über den weiteren Verlauf des Weißbuch-Prozesses darlegen.

24 ERÖFFNUNGSREDEN Die abgedruckten Texte sind Manuskripte, die zur Vorbereitung der Reden dienten und wurden nur eingeschränkt so von den Rednern vorgetragen. Alle Texte sind zur Veröffentlichung freigegeben. Wer nimmt an der Konferenz teil? 200 Jugendliche aus ganz Deutschland. Geworben wurden sie über die»lenkungsgruppe«. So hatten der Deutsche Bundesjugendring, die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung und die Deutsche Sportjugend die Möglichkeit, je 25 TeilnehmerInnen zu entsenden, der Arbeitskreis Deutsche Bildungsstätten 13 und der Ring Politischer Jugend zwölf TeilnehmerInnen. Aus dem Kreis der 1. Deutschen Jugendkonferenz und über JUGEND für Europa wurden je 50 Personen benannt. Dies sollte eine möglichst repräsentative Zusammenstellung der TeilnehmerInnen gewährleisten. Mehr als 600 Bewerbungen hat es gegeben, davon besonders viele über die offene Anmeldemöglichkeit per Internet. Ausgewählt wurde gemeinsam, mit dem Versuch möglichst organisierte und nicht-organisierte Jugendliche, Männer und Frauen, Mädchen und Jungen, alle Altersstufen und Bundesländer, Schulausbildung und Nationalität angemessen wiederzuspiegeln. Wer ist sonst noch beteiligt? SchülerInnen aus Erfurt, die die Konferenz im Rahmen des Projektes Zeitung in der Schule in der Frank- furter Rundschau ganzseitig über die Konferenz berichten werden; 16»Jungredakteure«aus ganz Deutschland, die im Rahmen eines Medienseminars nicht nur für die online-dokumentation der Konferenz Sorge tragen werden, sondern die Konferenz in einer Tagungszeitung journalistisch aufbereiten werden; Mitglieder des Jungen Theaters Wilhelmshaven, die immer mal wieder überraschend auf der Konferenz auftauchen werden; eine Reihe von Gästen, die aufgrund ihrer Funktion als Beobachter an der Konferenz teilnehmen so begrüße ich stellvertretend insbesondere Frau Ida Guillen, die als Vertreterin der spanischen EU-Präsidentschaft die Konferenz beobachten wird. Abschließend gilt es noch einen Dank auszusprechen an die vielen Helfer, insbesondere an die Lenkungsgruppe, das Team der EJBW und die KollegInnen von JUGEND für Europa, die geholfen haben die Konferenz vorzubereiten. Besonderer Dank geht aber auch an das BMFSFJ und die EU-Kommission, die diese Veranstaltung finanziert haben. Vielen Dank für Ihre und eure Aufmerksamkeit.

25 ERÖFFNUNGSREDEN DER BESUCH DER ROTEN DAME aus der Konferenzzeitung»farbspiele?«Bundesjugendministerin Christine Bergmann kommt zu Besuch. Randnotizen von Andreas Menn»Jugendliche sind stark beteiligt!«bergmann nimmt s gelassen, sucht den Kontakt, gibt sich offen und leutselig. Jugendkonferenz zum EU-Weißbuch, das ist ein Thema, bei dem die Jugendministerin mehr zuhören muss als vorgeben kann. Schließlich werden hier die Inhalte erarbeitet, die das Rahmenpapier der EU-Kommission mit Leben füllen sollen. Bergmanns Rede zielt dann auch auf das Miteinander, sie duzt das Publikum und erinnert an die erste Konferenz, bei der sie auch schon vor Ort war.»jugendliche sind nachweislich überproportional an den gesellschaftlichen und politischen Prozessen beteiligt«, sagt sie und fährt mit einem Augenzwinkern fort:»merkt euch das, wenn wieder jemand behauptet, Jugendliche würden sich für nichts engagieren!«immer wieder ein interessantes Schauspiel, wenn ein hoher Gast den Saal betritt: Die Leute rücken zusammen, beginnen diskret zu tuscheln. Die Organisatoren werden nervös und laufen bunt umher. Ministerbesuch! Christine Bergmann, Bundesjugendministerin und heute zweifellos die mächtigste Frau im Haus, ist gerade mit der Regierungslimousine vorgefahren. Jetzt betritt sie festen Schrittes den Raum rotblonde Haartracht, lilaroter Dress. Vermutlich ein Zufall, natürlich kein politisches Statement. Kameras blitzen auf, Videokameras zoomen los. Beherzt schreitet die Ministerin nach vorne zur ersten Reihe und sieht sich schon von einer Schar wichtiger Repräsentanten umzingelt, die sie begrüßen. Mut machen und Gemeinsinn stärken, das scheint die Strategie der Ministerin zu sein, die einerseits versichert, mehr jugendliches Engagement fördern zu wollen, andererseits aber, wie die Zuhörer wissen, auch immer in den politischen Sachzwängen verhaftet bleibt. Auch als nach den anderen Reden die Jugendlichen selber auf die Bühne treten und ihre Standpunkte und Forderungen darlegen, wirkt sie aufmerksam, schaut wachen Blickes Richtung Bühne und schreibt hin und wieder ein paar Worte in ihr kleines Notizbuch. Kaum konkrete Ideen Doch wenn konkrete Fragen kommen, bleibt Bergmann eher allgemein. Auf der Pressekonferenz wiederholt sie die Quintessenz ihrer Rede: Ein guter Schritt sei es gewesen, das Weißbuch, aber jetzt gehe die Arbeit erst richtig los. Man müsse den Rahmen mit Inhalten füllen, und da sei die Jugend gefragt. Das haben die Anwesenden heute schon einmal gehört. Auf die Frage, wann die konkrete Umsetzung beginne, antwortet sie vage, das sei eine Sache der Verständigung zwischen den Institutionen, die Länder und Kommunen müssten sich absprechen und konkrete Zielvorgaben setzen. Das Wort»Zielvorhaben«ist früher bei der Weißbuch-Diskussion auch schon des Öfteren gefallen. Dann ist auch schon Schluss, die Kameras werden eingepackt, das Publikum drängt zum Kuchen-Büfett. Bergmann bleibt noch ein wenig sitzen, diskutiert mit Kathrin und Thies, den Politiker und Veranstalter zu ihrer Linken lässt sie links liegen schließlich trägt der thüringische Jugendminister einen schwarzen Blazer. Das Gespräch mit der Jugend ist ihr wichtig, das sieht man. Nur die Antwort auf die Frage nach der Umsetzung bleibt sie schuldig...

26 ERÖFFNUNGSREDEN BERGMANN ERÖFFNET JUGENDKONFERENZ von Sylvère Störmann und Andreas Menn»Ich wünsche mir, dass nicht immer jeder seine eigene Suppe kocht, sondern dass man auch mal zusammenkippt.«aus der Konferenzzeitung»farbspiele?«Offen und jovial leitete Bundesjugendministerin Dr. Christine Bergmann am Donnerstag mit ihrer Eröffnungsrede den 2. Deutschen Jugendkongress (DJK) in Weimar ein. Dabei ging sie auf die Bedeutung des Weißbuches der EU-Kommission zur Jugendpolitik ein und umriss die Aufgaben der Konferenz für die nächsten Tage. Entscheidend für die Zukunft, so Bergmann, sei die stärkere Integration jugendlicher Aktivitäten und Interessen in das politische Tagesgeschäft, sowohl auf europäischer wie auf nationaler Ebene. Jugendliche Initiativen sollen dabei über stärkere finanzielle Förderungen hinaus Mitspracherechte erhalten, ein Novum in Europa. Partizipation der Jugendlichen sei eine der wesentlichen Forderungen des Weißbuches. Schon bei der ersten DJK habe es eine rege Beteiligung der Jugendlichen gegeben, was ein»deutliches Signal an Europa«gesendet habe. Den dabei erzielten Ergebnissen sei eine gravierende Bedeutung beizumessen. Weitere Schritte wurden aber, gestand die Ministerin,»von der Kommission gebremst«. Deshalb gelte es beim Kongress den ersten Schritt zu gehen, die Richtlinien und Inhalte des Weißbuches umzusetzen. Wie bereits beim ersten Kongress, deutete Bergmann an, erhoffe sie sich wieder eine Mischung aus Effizienz und Erbauung.»Die Stimmung war gut, manchmal war es auch ein wenig chaotisch, aber es hat Spaß gemacht.«bergmann bekräftigte, sie wünsche sich eine offene Diskussion. Für den weiteren Verlauf des Prozesses sagte sie ihre Unterstützung zu.»ich bin gespannt, was diese Konferenz herausbringen wird.«

27 OPEN SPACE WAS IST DENN OPEN SPACE? KONFERENZ? TAGUNG? >Wir fanden open space eine gute Methode, um jederzeit seine Meinung äußern zu können und vor allem, weil man frei entscheiden konnte wann & wo man sich äußern konnte. Durch das breite Spektrum der jugendlichen Interessen & deren Arbeitsbereiche wurden sehr viele Aspekte angesprochen und ausgiebig diskutiert. Es war schön dabei zu sein! Susi & Kathleen aus Sachsen-Anhalt Um allen teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit zu geben sich zu beteiligen und wirklich ihre Meinungen, Forderungen und Aktionen in die 2. Deutsche Jugendkonferenz mit einfließen zu lassen, wurde als Konferenzmethode open space gewählt. Damit war es jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer möglich, sich mit ihren/ seinen Ideen einzubringen und je nach Interessensgebiet aktiv an der Gestaltung der Konferenz mitzuwirken. Da denkt mensch an Vorträge mit endlosen Folien, ewigem Sitzen, Langeweile, einem vorgegebenen Programm, das auf alle ein bisschen, doch auf niemanden richtig passt, an Podiumsdiskussionen, die»schlauere«vorne auf der Bühne führen, an Räume mit Dämmerlicht und dahindämmernde Teilnehmerschaften. Was mensch sich herbeisehnt sind die angenehmen Pausen und das Treffen und den Austausch mit den KollegInnen. Völlig anders bei open space. Es gibt keine Tagesordnung. Zu Beginn der Veranstaltung sind alle dabei, denn in den ersten Stunden entsteht die gesamte Arbeits- und Zeitplanung. Dann folgen alle dem, was für sie interessant und wichtig ist. Wie kommt nun diese Struktur zustande? Am Anfang sitzen alle in einem Kreis, bei mehr als 50 Teilnehmenden in konzentrischen Kreisen. Nach einer knappen Einführung in die Grundsätze und das eine Gesetz haben alle, die es wollen, die Möglichkeit, in die Mitte des Kreises zu gehen und ihre Anliegen zu nennen. Etwas, das auf den Nägeln brennt, am Herzen liegt, wofür Bereitschaft besteht Verantwortung zu übernehmen und an dem mit anderen gearbeitet werden soll. Alle Anliegen sind zulässig, auch wenn sie vermeintlich nicht zum Gesamtthema der Veranstaltung passen. Wenn die Anliegen an der Wand hängen und Zeiten und Arbeitsräume feststehen, tragen sich alle dort ein, wo sie mitmachen wollen. Das ist der»marktplatz«. Ist er vorbei, beginnen die Gruppen selbstorganisiert zu arbeiten. Sie teilen sich ihre Arbeitszeit und Pausen in dem vorgegebenen Rahmen selbst ein. Manche Gruppen arbeiten zu fünft, andere zu 37, andere zu zweit. Manche TeilnehmerInnen hummeln von Gruppe zu Gruppe. Jede Gruppe fasst ihre Ergebnisse, Empfehlungen und Verabredungen selbst zusammen und veröffentlicht diese für alle anderen an der»nachrichtenwand«. Jeweils abends und morgens und auch zum Schluss der Veranstaltung trifft sich die ganze Gruppe im Kreis, um Erfahrungen und Eindrücke auszutauschen. Vor Schluss bekommen alle die fertige Dokumentation der Arbeitsgruppenergebnisse in die Hand. Falls geplant, dient diese zur Prioritisierung, Zusammenführung verwandter Anliegen und Entwicklung von Handlungsschritten. Im Gegensatz zu den oben erwähnten und zigmal erlebten Konferenzen erfahren die Beteiligten an Ort und Stelle, dass es möglich ist und zudem beglückt, selbstverantwortlich zu handeln, wesentliche Aufgabenstellungen zu erörtern, Führung gemeinsam auszuüben, mit Unterschieden wertschätzend und ressourcenorientiert umzugehen und Handlungspläne zu erarbeiten und zu verabreden. Die Motivation, selbstorganisiert und selbstgesteuert anzupacken wird von der im open space entstehenden Synergie getragen und wandert in das alltägliche Arbeitsleben ein. Open space wirkt fort: in den Köpfen, in den Handlungen am Arbeitsplatz, im Stadtteil, in Unternehmensleitungen, im öffentlichen Leben, im gesellschaftlichen Diskurs, in der täglichen Meinungsbildung... Wie das alles genau geschieht ist noch nicht ausreichend bekannt, wird aber sicherlich mit Theorien und Modellen von Selbstorganisierenden Systemen und Lernenden Organisationen weiter erhellt.

28 OPEN SPACE-ANLIEGEN WIR MACHEN DEN WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG! Konkrete Vorschläge zur Modell»offene Methode der Konkrete Vorschläge zur Umsetzung des WBes Um die Ideen und Forderungen, die Umsetzung des WBes Koordinierung«Partizipationsmodell zur Umsetzung der Forderungen in diesen Foren erarbeitet werden, in die Politik mit einbringen zu können, fordern wir ein Rederecht für die Offenheit: Was umfasst eine Leitlinie? Jugendlicher (ausgehend von den Ergebnissen der Gruppe Delegierten in den politischen Gremien Informationszentren, Europa in den > Wie Verbindlichkeit ohne Form-»Vorschläge für die Umsetzung des Weißbuches«) der entsprechenden Ebenen, um der Unterricht (Lehrplan); (> Politik- festlegung? großen Anzahl an Jugendlichen, deren Unterricht höheren Stellenwert Für welchen Zeitraum wird Themen Partizipation heißt den ersten Schritt machen. Aber auch Meinungen und Interessen von den geben); Planspiele, Projekttage in Priorität eingeräumt? Laufen will gelernt sein. Delegierten ihrer Verbände widerge- Schulen; Europa in die Medien; Aus- > Präsidentschaftsabhängig? spiegelt werden, gerecht zu werden. tausch fordern; Europa-Handbuch Verfahren äußerst untransparent Ist das Modell geeignet, wenn es erst Viele Jugendlichen möchten sich engagieren, haben Ideen oder Forderungen, wissen aber nicht, wie, wo und mit Partizipation: kleine, leicht zugängliche Projekte an die speziellen Bedürfnisse im Jugendbereich anzupassen ist? wem sie diese umsetzen können. Hierfür müssen Foren geschaffen werden, die offen für alle Andrea zum Wecken des Interesses (Und was sind diese Bedürfnisse?) Jugendlichen sind, die sich beteiligen möchten. Da sich die Michael, Simon, Scarlett, Christine, > Wissensportale zur weiteren > Wann/wie werden diese Anpassun- Foren, mit kommunalen, Länder- und nationalen Fragen Kathrin Information auf allen Medien gen geregelt? beschäftigen, ist es notwendig, diese parallel auf eben die- engagierte Jugendliche als Vor- sen Ebenen zu schaffen. bilder, die erzählen, wo sie Erfolg Forderung eines Mitspracherechtes hatten, wo sie etwas erreicht haben bei der Wahl der Themenprioritäten, Grundsätzlich sollten alle Jugendlichen beteiligt werden. offene Foren für organisierte und Leitlinien, Zielen und Indikatoren Besonders sollten die Synergieeffekte zwischen den großen nicht-organisierte Jugendliche zur (sprich der weiteren Durchführung) Verbänden gestärkt werden, um ein Miteinander statt eines Umsetzung der Ideen jugendlicher > eventuell durch Europäisches Nebeneinanders zu fördern. Die nicht organisierten Jugend- und jugendspezifischer Fragen auf Jugendforum. lichen sollten auf kommunaler Ebene verstärkt mit einbe- allen Ebenen. Andrea Imping Pia Lünstroth Jennifer Wickord, Kathrin Frewell, zogen werden, da sie ein besonders hohes Interesse in diesem Bereich haben. Die Länderforen sollten mit entsandten Delegierten der Kommunalforen besetzt sein; das Bundesforum wiederum Michael Müller, Simon Hillmann, Peter Markus Cordemann, Eva Ente, mit Delegierten der Länderforen. Böttcher, Scarlett Faisst, Christine Pia Schanne Trexler-Walde, Kattrin Glöckler Ziel dieser Foren sollte es sein, die Interessen der Jugendlichen wiederzugeben und umzusetzen, ohne dass diese zu sehr durch andere Interessen verfälscht werden. Durch die Einbindung eines breiten Spektrums an Jugendlichen soll die Repräsentation aller Jugendlichen gewährleistet werden. >Open space zu stark in»reinform«schaun mer mal, was bei rauskommt. Jona Hölderle

29 OPEN SPACE ANLIEGEN WIR MACHEN DEN WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG! Konkrete Forderungen zur Umsetzung des Themenfindung für Gruppen, wel- Wir machen das Weißbuch Dem Weißbuch Konturen geben! Weißbuches/Partizipation che die inhaltliche Arbeit und die Begleitung des Weißbuch-Prozesses nach der Konferenz fortsetzen bekannt!»spezielle Pressearbeit«Forderungen zum Resolutionsentwurf 1. Weißbuch muss bekannt gemacht werden, an alle Schulen, Unis, Kreistage, Landtage, Bundestag schicken bessere Pressearbeit, speziell eine stärkere Bewerbung von solchen für den 30. Mai 2002 Jugendliche müssen bei der Entwick- 2. Moderatoren für Jugendbeteiligung > in Anlehnung an Themenvorschläge: Jugendveranstaltungen lung von jugendpolitischen Maßnah- das skandinavische Modell des Ombudsmannes und der Öffentlichkeitsarbeit, Jugendparla- zu wenig öffentliche Vorinformation men auf Grundlage des Weißbuches Idee aus Mecklenburg-Vorpommern, regionale Moderatoren mente etc. lokal es muss gewährleistet werden, dass konsultiert werden, genauso bei der für Jugendbeteiligung anzustellen: Europa, Bildungspolitik Arbeitsmarkt, in allen lokalen Bereichen der Presse Evaluation auf allen politischen Profil: Bekämpfung von Rassismus in der BRD Berichte erscheinen Ebenen Altersgrenze 35 Förderung von Verbänden eigene Presseberichte zur Verfügung die Jugendlichen, die konsultiert soll sich bekannt machen bei Projekten und an Schulen Informations- und Anlaufstelle für Jugendliche stellen für alle Teilnehmer zur Weitergabe, werden, müssen dazu demokratisch legitimiert sein (d. h. gewählt und Projektunterstützung und Koordination Fortbildungen von Kommunalpolitikern in JB Tim Gemkow wenn nicht selbst einer geschrieben wird der Gruppe Jugendlicher gegenüber verantwortlich, welche sie vertreten Unterstützung bei Fortbildung für jugendliche Multipli- Kira Koslack, Heiko Koch, Maximilian Fernsehbericht, eventuell auch noch sollen) katoren (Rhetorik, Finanzierung etc.) Benner, Eva Katharina Ente, Karsten für morgen, 24. März 2002 > wird wichtig: kein Vertretungsanspruch für Jugendliche, keine eigene Projektinitiierung soll bei Kreisen angestellt werden Dörges, Maria Steinmeier, Jonathan Fasel, Sophie Bleich, Johanna Muley, Andreas Schwarz, Manuela Paulick angerufen! k. A.* Michael Clivot, Johannes Steenpaß, 3. Planungs- und Durchführungsphasen von Initiativen und Projekten seitens Kommunen müssen verkürzt werden und Oliver Wernersbach Pia Lünstroth, Katja Benemann, Annika Rolf Katrin Groth, Johannes für Jugendliche transparent sein. Jugendliche müssen Druck Aiko Schulte, Gero Boos, Eve Traut- Brandt, Dörte Liebetruth ausüben können, wenn sie auf Anfragen keine Antworten... Kommunalpolitik im Politik- mann, Michael Kränzler, Heiko Koch bekommen. unterricht Hinweis: in Schleswig-Holstein existiert eine Broschüre... oder Moderatoren für Jugend-»Mitreden, mitplanen, mitmachen«, wo Prüfsteine bereits beteiligung an Schulen, von Jugendlichen festgelegt wurden.... Zusammenarbeit mit Bundes-... schülerinnenvertretung und LSVen, Jugendparlamente und -initiativen müssen einen Sitz in > Kultusministerkonferenz Gemeindevertretungen erhalten und auch Vetorecht haben. Allerdings nur, wenn das Projekt wirklich von Jugendlichen initiiert und durchgeführt wurde und kein Alibiprojekt ist. Sie müssen ein eigenes Budget bekommen. Katrin Hünemörder Weißbuch muss ständig evaluiert und verändert werden Dörte Liebetruth, Johannes Kimmerle, können, also eher als Arbeitspapier mit Richtlinien- Katrin Hünemörder, Elisabeth Petereit, kompetenz angesehen werden. Friederike Ditzen, Celia Vogel, Kathrin Demokratiestrukturen müssen transparenter gemacht Groth, Christin Müller, Claudia Möller, * k. A.: werden: Bastian T. Köhler, Pia Schanne keine Angaben

30 OPEN SPACE ANLIEGEN STELLUNGNAHME der Deutschen Delegierten der Europäischen Jugendkonferenz 2000 in Paris zum Weißbuch der Europäischen Kommission: Neuer Schwung für die Jugend Europas Als Teilnehmer der Deutschen Jugendkonferenz 2000 und der Deutschen Delegation auf der Europäischen Jugendkonferenz 2000 sowie als Mitkoordinatoren der 2. Deutschen Jugendkonferenz 2002 unterstützt von der Bundesregierung, um den Weißbuch-Prozess weiter zu begleiten möchten wir Ihnen unsere Stellungnahme zum jüngst erschienenen»weißbuch der Europäischen Kommission Neuer Schwung für die Jugend Europas«zukommen lassen. Wir begrüßen das Weißbuch als Grundlage einer zukünftigen europäischen Jugendpolitik sehr. Wir haben es aufmerksam gelesen und haben den Eindruck, dass unsere Beiträge im Konsultationsprozess angemessen wiedergegeben wurden. Besonders wichtig ist uns, dass die im Weißbuch enthaltenen Erklärungen und Vorschläge über das Stadium der guten Absichten hinauskommen. So halten wir es für sehr gut, dass die Jugend als ein wichtiger Teil der Europäischen Politik anerkannt wird und ihre Beteiligung nicht nur auf»die«jugendpolitik beschränkt werden soll. So hebt das Weißbuch die verstärkte Berücksichtigung von Jugendlichen in allen Politikbereichen der Europäischen Union und der Nationalstaaten hervor. Weiterhin ist für uns wichtig, dass die Kommission den Zusammenhang von Partizipation und Information anerkannt hat und den zunehmend heterogenen Lebensläufen der Jugendlichen Rechnung getragen werden soll. Im Weißbuch wird die Möglichkeit der Partizipation auf allen politischen Ebenen der Europäischen Union und der Nationalstaaten hervorgehoben. Wir möchten betonen, dass uns dies ein zentrales Anliegen WIR MACHEN DEN WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG! ist und wir erwarten, dass die Kommission ihr Versprechen sehr ernst nimmt, den direkten Dialog mit Jugendlichen im Jahr 2002 weiterzuführen, die Jugendlichen an der Diskussion zur Zukunft Europas zu beteiligen und Pilotprojekte zur Partizipation anzuregen. An die Europäische Kommission stellen wir die Frage, wie dieser direkte Dialog konkret gestaltet werden soll und wie die Jugendlichen sich an der Diskussion so beteiligen können, dass sie auch wahrgenommen werden. Außerdem wird im Weißbuch gefordert, dass das Europäische Jugendforum stärker auf europäischer Ebene partizipieren und sich auch für nichtorganisierte Jugendliche öffnen soll. Weiterhin heißt es, dass Jugendliche stärker als bisher auf europäischer Ebene neben dem Jugendforum u. a. auch im Wirtschafts- und Sozialausschuss vertreten sein sollen. Unklar ist, wie dies konkret verwirklicht werden soll. An die Bundesregierung stellen wir die Frage, wie sie die Vorschläge des Weißbuches umsetzt. Dabei geht es besonders um die Pilotprojekte zur Partizipation, aber natürlich auch um ihre Initiative auf nationaler Ebene und im Ministerrat der Europäischen Union, die Rahmenthemen der Kommission anzugehen und die Ergebnisse der Konsultation politisch umzusetzen. Diese konkreten Fragen stellen sich an die politischen Akteure. Gleichzeitig wollen wir alle Jugendlichen, insbesondere die aktiven aber auch die nicht-organisierten, aufrufen, den Prozess der weiteren Partizipation, wie er im Weißbuch formuliert worden ist, aufmerksam und kritisch zu verfolgen und zu nutzen. Das Weißbuch kann ein guter Anstoß für eine aktivere Jugendpolitik und Jugendbeteiligung werden. Dazu braucht es die Beteiligung aller. So sind wir auch weiterhin bereit, den Post-Weißbuch-Prozess zu begleiten. Wir hoffen, dass alle Akteure, und besonders alle Jugendlichen, das Weißbuch als Instrument zur Verwirklichung von mehr Beteiligung der Jugend in Europa nutzen. Burg Ludwigstein, Nordhessen, den 16. Dezember 2001 Nicole Dathe, Johanna Muley, Benjamin Gartzke, Denis Petrl, Tim Gemkow, Mark-Daniel Rentschler, Jona Hölderle, Rosa Coco Schinagl, Katrin Jacob, Andreas Schwarz, Johannes Kimmerle, Dortje Treiber, Fabian Lindner, Verena Wahl

31 OPEN SPACE ANLIEGEN DEMOKRATIE HEISST WIR MACHEN DEN WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG! Wie geht s weiter mit dem Weißbuch? Organisation des Prozesses Derzeitiger Stand im Weißbuch-Prozess: fast abgeschlossen, am 30. Mai 2002 Resolution der EU-JugendministerInnen Delegierte wählen derzeit nicht sinnvoll, da keine weiteren Entscheidungen auf europäischer Ebene anstehen Was machen wir jetzt??? bestehende Strukturen nutzen und verändern! (Jugendverbände, BundesschülerInnenvertreterInnen etc.) keine neuen Parallelstrukturen schaffen jeder und jede macht in ihrem/seinen Einfluss-/Aktivitätsbereich Druck für die Umsetzung unserer Forderungen zum Weißbuch wir und andere aktive Jugendliche sind MultiplikatorInnen und wollen die Servicestelle Jugendbeteiligung nutzen, um 1. bei Jugendlichen in unserem Freundeskreis, im eigenen Umfeld die Möglichkeiten, die das Weißbuch bietet, aufzuzeigen 2. auf den verschiedenen politischen Ebenen, auf denen wir Einfluss bekommen können, zu denen wir Zugang haben, mit allen Jugendlichen im Politikunterricht (verpflichtend im Lehrplan verankert) erarbeiten, welche Beteili- Weißbuch bekannter machen! Ein Problem!? Weißbuch in»jugendgerechter Sprache«Infopakete erstellen Veröffentlichung durch Plakate an jugendansprechenden Orten und Referate k. A.* Johanna Muley, Susanne Neefe, Sophie Bleich, Claus Becker, Mario Weiss, Manuela Paulick, Christoph Kimmerle, Sebastian Koppers, Oliver Wernersbach, Sandra Elend, Nicole Harfenmeister gungsmöglichkeiten im kommunalen Umfeld, wo vor Ort vorhanden sind (praxisorientiert!). Bisher oft einseitig theoretisch ausgerichtet...) Austausch und Vernetzung über TeilnehmerInnenlisten der Konferenz, AnsprechpartnerInnenliste und dann per (Mailingliste für Erfahrungsaustausch) k. A.* Dörte Liebetruth, Franziska Seel, Michael Lange, Sebastian Koppers, Anja Heincke, Eva Ente, Tobias Zech, Oliver Wernersbach, Regina Renner, Pia Schanne, Kathrin Frewel, Verena Wahl, Stephan Groschwitz, Thomas Krepkowski, Michael Wamposzyc, Thomas Jensch, Björn Böhning Weiterbegleitung des WB-Prozesses WB-Prozess darf nach der Konferenz nicht enden! > Weiterbegleitende Gruppe? WB muss bekannter werden (in Jugend und Politik) Infopakete, Info-Veranstaltungen Aktionen WB-Thematik: Was sind unsere Prioritäten? > Was wollen wir als EU-Leitlinie? Aufteilung in zwei Gruppen: > Organisation: Johanna und Sophie > Themenaufteilung: Andrea Andreas Schwarz, Steffen Uebele Johanna Muley, Manuela Paulick, Sophie Bleich, Nike Landsberg, Mario Weiss, Christoph Kimmerle, Hanna Mössner, Thomas Sikos, Susanne Neefe, Claus Becker, Simon Hillmann, Karsten Dörges MITMACHEN! Beteiligung beginnt mit Selbstorganisation Wir haben die Zukunft der Partizipation diskutiert. Für uns ist Partizipation nicht nur an Angeboten teilzunehmen, sondern selbst Angebote zu schaffen. Wenn Jugendliche ein Interesse haben, sollen sie es auch umsetzen (können). Sich selbst zu organisieren und die eigenen Ideen und Interessen macht die Interessen lebendig und den Jugendlichen entsprechend. Ein lebendiges Gemeinwesen und eine wertvolle und befriedigende Partizipation braucht Engagement. Es ist weniger notwendig, neue Strukturen zu schaffen, als Hindernisse abzubauen. Generell bedeutet das den Abbau von Bürokratie bei der Beantragung von Jugendhilfemitteln und die Verpflichtung der öffentlichen Verwaltung zur Unterstützung selbstorganisierter Jugendinitiativen. Selbstverständlich gehört dazu auch, dass Jugendliche vorher aktiv werden. Daneben schlagen wir die Einführung einer Mitmachpauschale (MMP) vor. Die EU soll dafür Mittel zur Verfügung stellen, die direkt der Förderung von Selbstorganisation zugute kommen. Interessierte Initiativen sollen sich an die kommunalen Verwaltungen wenden können, welche die Antragstellung für die Initiativen übernehmen. Stephan Groschwitz Franziska Seel, Jona Hölderle, Mike Schneider, Pia Schamme, Eric Schley, Anja Heinke, Eva Katharina Ente

32 OPEN SPACE ANLIEGEN JUGENDBETEILIGUNG Ideen zur Organisation der Jugendbeteiligung Positives Denken wir machen s selber Erst das Ziel & dann die Maßnahme Einrichtung einer Stelle mit folgenden Aufgaben: Sammlung der Informationen über Jugendbeteiligung Koordinierung der Beteiligung Der erste Schritt vor jeder Beteiligung Moderation des Austausches/Interessenabgleich ist die Bestimmung eines Zieles das Förderung der Zusammenarbeit ist in etwa die These, die in den Raum Erfahrungsaustausch gestellt wurde. Viele Leute haben eine Tipps zur Finanzierung, gesetzlichen Grundlagen Menge Ideen, die sie in Maßnahmen Servicestelle Jugendbeteiligung im Ansatz auf umsetzen möchten. Wenn es dann zur Bundesebene Umsetzung kommt, läuft diese oft nicht Hauptgewicht auf Kommunalebene linear ab, auch, weil man auf kein Regionale Jugendserver erkennbares Ziel hinsteuert. Zieldefinitionen sind schwer und die Meinungen gehen auseinander, was der einzelne Robin Krause aus der Arbeit zieht. Alles, von Selbstverwirklichung bis Lernen aus Misser- Karsten, Anna, Franzi, Thies, Karsten, Fredrik u. v. m. folgen, ist der Motor. Dabei sollte der Erfolg vielleicht schon an kleinen Teilzielen gemessen werden.»wir machen es selbst«heißt unter eigenverantwortlicher Regie arbeiten, und es ist fraglich, ob die wichtigen Entscheidungen wirklich an anderer Stelle erfolgen sollten:»der Ministerrat bestimmt, welchen Themen Priorität eingeräumt werden soll«(zitat WB). Vier Schritte zur Umsetzung einer Idee zum Erreichen eines Zieles lauten: 1. Welcher Bedarf besteht? 2. Wo muss ich ansetzen und wo finde ich Hilfe? 3. Mit wem arbeite und gestalte ich zusammen? 4. Eine Definition von Zielen zum speziellen Selbstengagement! Weitere Vorschläge: (z. B.) ständige Dokumentation der Prozesse, eine»spielanleitung«, die erklärt, wie staatliche Organe funktionieren & wie man z. B. an Fördertöpfe etc. herankommt. Sebastian Sooth (Protokoll: Lara Peter) k. A.* aus der Konferenzzeitung»farbspiele?«: Der Partizipation auf der Spur Ein Begriff aus dem Weißbuch sorgt für Differenzen wie soll die»beteiligung«gestaltet werden? von Phil Rusche etwas ganz anderes vor. Ein»Bundesjugendparlament«fordert die 16jährige Schülerin aus Bonn selbstbewusst,»mit Rederecht in allen wichtigen parlamentarischen Ausschüssen und dem Recht, direkt Gesetzesvorlagen in den Bundestag einzubringen.wir müssen ernsthaft über Beteiligung reden«, versprach Bundesjugendministerin Bergmann den So verstehen Politiker und Jugendliche also Forderung nach mehr Beteiligung 200 Teilnehmern der 2. Deutschen Jugendkonferenz. Und das Partizipation. Und weil es den Teilnehmern wenigstens zwei verschiedene Dinge unter ist zumindest den ersten Reaktionen auf ihre Rede zufolge niemandem so recht auf, wie die angereis- untereinander auch nicht besser geht, fällt eine wirklich gute Idee. Denn te Politikprominenz an ihnen vorbeiredet, obwohl sich hier in Weimar eigentlich alles um Beteiligung drehen nach mehr Beteiligung eigentlich gar und warum die gemeinsame Forderung soll, wussten die wenigsten, keine ist. wovon der Rest gerade sprach, Aber was heißt denn nun Beteiligung für wenn Mitsprache thematisiert die zu Beteiligenden?»Mitentscheiden wurde. Einbezogen werden oder und Zuhören«, meint Sybille und muss eben Partizipation. dann selbst über ihr Statement lachen. So vielfältig die Vorstellungen von Partizipation sind, sind auch die Erwar- Und dieser Begriff schien wie geschaffen für den Eröffnungstag, tungshaltungen des Publikums vage denn die verschiedensten Vorstellungen zu jugendlicher Beteiligung kreative und bierernste.»manche und konkrete, aktive und passive, fanden bequem darunter Platz. wollen gleich Aktionen für zu Hause Berichtet Frau Bergmann voll Stolz planen, andere lieber eine gemeinsame Resolution verabschieden«, von Partizipation, erzählt sie meistens von den Politiktagen. Ein berichtet Sebastian von der Servicestelle Jugendbeteiligung, der auch gigantischer Kongress, zu dem über 7000 junge Menschen nach Berlin schon an der ersten Jugendkonferenz aufbrachen, um über ihre Wünsche in Berlin teilnahm. Im letzten und Anregungen zu sprechen. Sie Moment kommt Sina doch noch dagegen stellt sich unter dem»höhepunkt der BeteiligungsbewegungPartizipation heißt selber auf einen universale Definition: machen«.

33 > > > > > > > OPEN SPACE ANLIEGEN JUGENDBETEILIGUNG JUGENDGREMIEN Jugendbeteiligungsprojekte kommunal und regional Jugendräte/-parlamente... Demokratie in der Schule!?? Modell NRW: Forderungen auf Kommunalebene: Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, ein Jugendbeteiligungsprojekt zu gründen Jugendliche sollen selbst über die Form entscheiden Legitimation durch Erfüllung der Pflichten Pflichten: 1. Vertretung von allen Jugendlichen 2. Verbindlichkeit und Kontinuität 3. Überparteilichkeit 4. Anwesenheitspflicht 5. Gewährleistung von Transparenz- und Informationsfluss Rechte: 1. Unabhängigkeit und freie Entfaltung 2. allgemeines Rederecht 3. Antragsrecht - unverändert, schnell und einfach in die Stadt- und Gemeinderäte 4. Anerkennung 5. Budget - eigenverwaltet, kontrolliert 6. Verwaltungs- und Koordinationsstelle 7. Information und Transparenz 8. Anerkennung als Institution durch Erfüllung der Pflichten Forderungen: 1. Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen die Möglichkeit geben, ein Jugendbeteiligungsmodell zu gründen. Jugendliche sollen selbst über die Form entscheiden mögliche Rechte & Pflichten: Rederecht, Antragsrecht, eigene Meinung, Budget, Entwicklungsmöglichkeit, ausreichende Betreuung als Schnittstelle/Ansprechpartner, Verbindlichkeit auf beiden Seiten, Vertreter der Jugend in der Politik Stephan Weger viele Forderungen auf Landesebene: die Jugendbeteiligungsprojekte müssen die Möglichkeit haben, sich auf Landesebene zu koordinieren Übertragung der gleichen Rechte und Pflichten der Kommunalebene auf Landesebene Friederike Ditzen Martin Warland, Gezginci Muharrem, Ulli Schäfer, Yvonne Aepfler, Ronald Manteuffel, Jonathan Fasel, Haiko Koch, Stephan Weger, Robin Krause 1. Demokratiegedanken lehren! Schon frühzeitig: Grundschule! > Demokratie im Unterricht als Selbstverständnis > Demokratie im Schulalltag (z. B. schulspezifisch) 2. Demokratie erläutern durch Planspiele/Lehrer/Eltern 3. Schule als Lebensraum, in dem Schüler Demokratie lernen - durch: Schülerzeitung, Demos, Umfragen, Unterschriftensammlung; - als Nothahn: Eltern/öffentliche Zeitung 4. Schülervertretung wählbar - mehr politisieren, weg vom reinen»party-management«5. Demokratiebeteiligung in Schulen - siehe Modell NRW 6. Transparenz von Lehrerkonferenzen: Gründe für Entschlüsse schülerfreundlich darstellen 7. Problem: Schüler-Lehrer-Verhältnis a) Wahl von Vertrauenslehrer b) Feedback der Schüler beachten c) Kontrolle der Lehrer (jährlich) 8. Schulparlament bilden: 2 Schüler pro Klassenstufe 9. Schüler in schulinternen Entscheidungen mit einbeziehen (z. B. Schulumbau, Schülercafé) Klassen Klassensprecher Schülersitzung 8 Schülervertreter Lehrer Lehrerkonferenz 16 Lehrervertreter Direktor + Stellvertreter Schulkonferenz Eltern Elternvertretung 8 Elternvertreter Guter Anfang zur Demokratisierung von SchülerInnen als Selbstverständnis im Schulgebilde + Simon Hillmann Clara Weinhardt, Björn Gröger, Melanie Hanisch, Dominique Hitz, Michael Kränzler, Eve Trautmann, Frederik Röder, Anne Russig, Kathrin Glöckler, Christin Müller = >Leider glaube ich, dass von einigen Seiten die Möglichkeiten der 2. DJK unterschätzt wurden. Ich persönlich glaube, dass hier viel erreicht [hätte] werden können. Störend war der Versuch alte»grabenkämpfe«aufzubrechen. Zur Veranstaltung selbst, der Organisation, der Unterbringung etc. kann ich nur ein großes Lob an den Veranstalter aussprechen. Die Rahmenbedingungen für eine fruchtbare Diskussion waren nahezu ideal. Vielen Dank und viel Erfolg für eine weitere Umsetzung und Ausarbeitung im WB-Prozess. Pia Lünstroth

34 OPEN SPACE ANLIEGEN 62 JUGENDGREMIEN... aus»farbspiele?«: Künstliche Feindbilder >Die Ziele des open space finde ich sehr gut. Bei der 1. DJK mussten wir uns erst noch erkämpfen, eigene Workshop-Themen einbringen zu können. Trotzdem muss ich Franziska zustimmen konkrete Arbeitsgruppe wären hier wohl doch besser gewesen; wir hätten ja feste Workshops zu frei gewählten Themen machen können. Außerdem fand ich die Grabenkämpfe zwischen Verbandsjugendlichen und Unorganisierten Schade wir sollten schließlich eigentlich in etwa das selbe Ziel haben, oder? Ich bin trotzdem froh, dass ich hier war! Tim 63 Warum es keinen Unterschied zwischen verbandlich organisierten und nicht organisierten Jugendlichen gibt, es aber trotzdem gut ist, dass beide in Weimar dabei sind... von Andreas Steyer»Ich verlange eine Erklärung!«Wutschnaubend steht Karsten Dörges im großen Saal des Reithauses vor dem versammelten Plenum der 2. Deutschen Jugendkonferenz (DJK) und schildert eine für ihn ungeheuerliche Begebenheit. Gerade habe er inmitten der ausgehängten Ergebnisse der open-space-arbeitsgruppen Resultate der 1. Deutschen Jugendkonferenz entdeckt. Karsten kommt aus der Evangelischen Jugend, ist Vorsitzender des Bremer Jugendringes und sitzt im Hauptausschuss des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR). Außer ihm versteht kaum jemand im Saal den Grund seiner Erregung. Karsten muss ein zweites Mal nach vorne, um den Sachverhalt zu erklären. Endlich kommt eine Reaktion: Andreas Schwarz, Teilnehmer der 1. DJK, hebt seine 2,01 Meter in die Höhe und entgegnet:»das sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Europa.«Manche lachen Karsten ärgert sich. Aber der Großteil der Teilnehmer schaut verwundert um sich und kann absolut nichts mit der Szene anfangen, die sich gerade vor ihm abgespielt hat. Völlig erklären lässt es sich wohl nicht, was da im Freitagabend-Plenum ist. Sicher ist aber, dass es mit der Diskussion zwischen vermeintlich»verbandlich organisierten«und»nicht organisierten«jugendlichen zu tun hat. Als Vertretung der verbandlich Organisierten sind der DBJR und andere Verbände in den Weißbuch- Prozess miteinbezogen worden. Um Jugendliche auch außerhalb der Verbandsstrukturen zu beteiligen, fand die 1. DJK mit breit angelegten Regionalkonferenzen und Internetdiskussionen statt. Auf der Konferenz wurden 35 Vertreter bestimmt, die zur Europäischen Jugendkonferenz fuhren und den Weißbuch-Prozess weiter begleiteten. Unstimmigkeiten und Interessenkonflikte Zwischen DBJR und 35ern kam es in den zwei Jahren zwischen 1. und 2. DJK zu diversen Unstimmigkeiten. Beide zweifelten an der Legitimation des anderen, und die Auswirkungen sind auch noch zu spüren, als sich am Samstag etwa 30 Vertreter beider Gruppen zum open-space-workshop»etablierte Verbände versus Neue Beteiligungsmodelle«zusammendrängeln. Nach hitziger Eingangsphase ist kaum etwas von den Unterschieden übrig geblieben.»wir haben keinen Alleinvertretungsanspruch für alle Jugendlichen«, sagt Thies Grothe vom DBJR.»Es gibt keinen Konflikt zwischen uns. Jugendverbände aber auch andere Initiativen müssen gefördert werden.«johannes Kimmerle aus der 35er Gruppe pflichtet ihm bei:»jedes Engagement verdient Anerkennung. Wo man sich engagiert, ist wurscht.«und Stephan Groschwitz, der sowohl dem DBJR als auch den 35ern angehört, hält die Trennung in organisierte und nicht organisierte Jugendliche für einen künstlichen Gegensatz und»einfach blöd«. Dass die Jugendverbände im Weißbuch kaum erwähnt sind, kritisieren alle. So war es wohl nur ein Nachhall aus alten Zeiten, dass Andreas Schwarz Ergebnisse der 1. DJK verbreitete, ohne dass eine Arbeitsgruppe dazu stattgefunden hat, und Karsten Dörges misstrauisch einen Affront witterte. Auf der 2. Deutschen Jugendkonferenz haben sich Jugendliche mit verschiedenen Hintergründen zusammengetan, um der Bundesregierung bei der Umsetzung des Weißbuches in Zukunft genau auf die Finger zu schauen. Und die meisten Teilnehmer denken anscheinend sowieso wie Carmen Bender von der Chorjugend, für die der Unterschied zwischen verbandlich organisierten Jugendlichen und jungen Menschen, die sich außerhalb der klassischen Verbänden engagieren, überhaupt keine Rolle spielt:»ich bin für eine gesunde Mischung!«Jugendverbände versus Beteiligungsformen Konflikt oder Kooperation >»Scheinkonflikt«es gibt keinen Konflikt! Wir fordern verstärkte Unterstützung der Jugendverbände, Jugendgemeinderäte und Jugendinitiativen! Feststellungen zum Weißbuch: Trennung, die das Weißbuch zieht, zwischen organisierten und nichtorganisierten Jugendlichen ist falsch! Sie existiert in der Jugendarbeit vor Ort nicht. Im Weißbuch fehlt die Wahrnehmung von Jugendverbänden Christian Edom Christian Edom, Kathlen Ludwig, Florian Ammerich, Stephan Weger, Markus Cordemann, Celia Vogel, Thomas Jensch, Johannes Kimmerle, Andreas Schwarz, Daniel Lange, Jennifer Wickord, Franziska Seel, Achim Maier

35 OPEN SPACE ANLIEGEN JUGENDGREMIEN Jugendkabinett Vordergrund. Allen Jugendlichen in und bundespolitischen Themen (in diskutiert und sollen zusammen mit Was war: Deutschland soll ermöglicht werden, ihre Meinung zu äußern, ihre Ideen allen Politikfeldern; deshalb auch der Name»Jugendkabinett«) unter den den Verantwortlichen in den einzelnen Ministerien umgesetzt werden. Konzept kurz mündlich vorgestellt (Anlage) und Vorschläge zu diskutieren und Jugendlichen und mit Landespoliti- Es handelt sich nicht um ein Konzept zur Interessensver- ganz wichtig, auch an der Umsetzung kern diskutiert werden. Delegierte Des Weiteren: tretung, sondern um einen Ansatz zur politischen Bildung. dieser beteiligt zu sein! von jeder Landeskonferenz werden Vernetzung von interessierten Auswahlverfahren sollte geklärt werden (auf»repräsenta- dann als Teilnehmer bei einer Deut- Jugendlichen (bundesweit) tivität«soll geachtet werden) Dies soll unabhängig von ihrer Her- schen Jugendkonferenz teilnehmen, demokratische und inhaltliche Themen sollen von Jugendlichen selbst erarbeitet werden. kunft, ihrer politischen Zugehörigkeit um dort als Ergebnis ein»jugendkabi- Bildung von Jugendlichen Grobe Oberthemen können vorgegeben werden. etc. geschehen. Die Jugendlichen sol- nett«im Themenfeld eines jeden Präsentation der Forderungen im len keine Verbände, Institutionen, Bundesministers zu bilden, und die»jugendkabinett«anlage: Parteien etc. vertreten, sondern ihre Ergebnisse einer breiten Öffentlich- 1. Präambel eigenen Vorstellungen!! keit und den Bundesministern, dem Das Jugendkabinett soll es ermög- Das Jugendkabinett soll Jugendlichen (Keine Delegiertenkonferenz) Bundeskanzler, dem Bundespräsiden- lichen, einen besseren Weg der eine Möglichkeit bieten, sich auch auf ten, dem Bundestag usw. zu präsen- bundesweiten Jugendbeteiligung zu Bundesebene in allen Bereichen der Wir wollen Jugendlichen aus dem tieren. Im weiteren Verlauf sollen die beschreiten. Politik einzubringen und zu beteili- gesamten Bundesgebiet, die Gelegen- Ministerien den Jugendlichen die gen. Der Name»Jugendkabinett«heit geben, ihre Vorstellungen in Möglichkeit einräumen, gemeinsam Allen Jugendlichen in Deutschland dient hier als Beschreibung des ge- allen Lebens- und Politikbereichen zu über ihre Vorstellungen zu diskutieren wird die Möglichkeit gegeben, sich samten Konzeptes.»Jugendkabinett«debattieren und auszuformulieren. und an der Umsetzung mitzuwirken. auf Bundesebene politisch zu enga- steht für eine Deutsche Jugendkon- Dabei ist es wichtig, dass dies ohne gieren. Dies wird durch das»jugend- ferenz, die aus Jugendlichen zusam- eine Bindung zu Parteien, Verbänden Dieses Konzept soll keine starren kabinett«ohne eine zwangsläufige mengesetzt ist, die sich durch ihre etc. geschieht. Strukturen aufweisen/nicht institutio- Partei- oder sonstige Bindung ermög- inhaltliche Arbeit auf der jeweiligen nalisiert werden, sondern ein dynami- licht. Die inhaltliche Arbeit in allen Landesjugendkonferenz für die Deut- Die Umsetzung oder zumindest die sches, bezüglich der Mitgestaltung Politikbereich steht hierbei klar im sche Jugendkonferenz qualifiziert Diskussion über die Umsetzung der offenes, flexibles Jugendbeteiligungs- Vordergrund. Des Weiteren sollen die haben. Die Jugendlichen präsentieren Ideen von Jugendlichen mit den ent- modell darstellen. Eine jährliche Minister/Bundespolitiker darauf den Entscheidungsträgern die erar- sprechenden Politikern soll als weite- Wiederholung des Jugendkabinetts soll aufmerksam gemacht werden, dass beiteten Ergebnisse. res sehr wichtiges Ziel durch dieses gewährleisten, dass neue kreative Ein- Jugendliche nicht nur in der Jugend- Konzept ermöglicht werden. flüsse und inhaltliche Vorstellungen politik»reflektiert«werden dürfen. Eigene Ideen werden formuliert, dis- Stichwort: Die Jugendlichen ernst gegenüber der Bundespolitik präsen- Wir sind die Zukunft. Und die Zukunft kutiert und sollen zusammen mit den nehmen. Nicht nur gehört werden, tiert sowie ihr transparent gemacht betrifft alle Lebensbereiche also das Verantwortlichen in den einzelnen sondern auch mitgestalten. werden. Nach dem»jugendkabinett«gesamte Kabinett. Die Politiker haben Ministerien umgesetzt werden. sollen die Rahmenbedingungen für hier die Chance, die Interessen und Im Konzept des Jugendkabinetts sollen eine Weiterarbeit geschaffen werden. Vorstellungen der Jugendlichen ken- 2. Beschreibung des Projektes 16 Jugendkonferenzen auf Länder- nen zu lernen und mit den Jugend- Wir wollen Möglichkeiten zur Beteili- ebene abgehalten werden. Während 3. Die Hauptziele lichen gemeinsam die Zukunft zu gung von Jugendlichen in der Politik dieser mehrtägigen Konferenzen Das Konzept»Jugendkabinett«soll diskutieren ohne, dass die Vertretung schaffen. Hierbei steht die inhaltliche, sollen die inhaltlichen Vorstellungen Folgendes ermöglichen: einer Struktur im Vordergrund des themenbezogene Arbeit klar im der Jugendlichen zu landespolitischen Eigene Ideen werden formuliert, Handelns steht.

36 OPEN SPACE ANLIEGEN > Ich finde es sehr nett, dass ich an der 2. DJK teilnehmen konnte. Schwierig fand ich die Rahmenbedingungen. Leider ist nicht klar gewesen, welchen Stellenwert die Konferenz in der Politik hat. Ich habe aber das Gefühl, dass das Weißbuch super wichtig ist und dass die Diskussion sehr viel bei den TeilnehmerInnen bewirkt hat. Ich werde sehr viele Ideen mit nach Hause nehmen. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und möchte mich für die Wärme und Herzlichkeit bedanken. Bastian T. Köhlen Ein wichtiger Punkt, den die (Jugend-) Politiker noch lernen müssen, ist, dass Jugendliche selbst an der Umsetzung ihrer Ideen beteiligt sein wollen. Dieses Ziel soll»schritt für Schritt«in allen Politikbereichen umgesetzt werden. > Jugendbeteiligung 4. Hintergrund Wir sind Jugendliche, die im Rahmen des»prozesses zur Erstellung eines Europäischen Weißbuches zur Jugendpolitik«die Deutsche Jugendkonferenz im Mai 2000, eine Vorbereitungskonferenz für Paris, die Europäische Jugendkonferenz in Paris im Oktober 2000 und beim Feedback am 24. November 2000 beim»task Force- Treffen«zur europäischen Jugendpolitik im BMFSFJ beteiligt waren. Des Weiteren stützen sich unsere Überlegungen auf die Teilnahme am Treffen der Europäischen Jugendminister am 09. November 2000 in Brüssel und der Abschlusskonferenz der Weißbuchkonsultationen in Umea (Schweden) vom 16. bis 18. März Die guten inhaltlichen Ergebnisse der DJK ( motivieren, um diese Art der Beteiligung fortzusetzen. Die DJK war die Vorbereitung für die Europäische Jugendkonferenz somit wurde auch ein Anreiz zur konstruktiven und gewissenhaften Arbeit und Diskussion geboten. Diese Erfahrungen veranlassten uns, während des»pfingsttreffens zur JUGENDGREMIEN Jugendbeteiligung 2001«dieses Konzept für eine andere Art der Jugendbeteiligung innerhalb der Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln und zu formulieren. Wir sind der Meinung, dass Jugendliche die besten Experten in ihren Belangen sind! 5. Die Organisation und Finanzierung Die Jugendkonferenzen auf Landesebene/Bundesebene (»Jugendkabinett«) Dauer: mindestens fünf Tage Alter: Jahre Voraussetzungen für die Teilnahme: - eine eigene Meinung - Interesse an inhaltlicher politischer Arbeit - inhaltliche Vorbereitung - eine kurze Bewerbung Organisation: - durch Jugendliche - unterstützt von Bestehenden Landes- und Bundesstrukturen Finanzierung: aus Landesmitteln/Bundesmitteln Formuliert von: Peter Böttcher, Matthias Böhning, Louisa Luckert, K. Johanna Muley, Manuela Paulick, Mark-Daniel Rentschler Mark Daniel Rentschler, Christoph Kimmerle Johanna Muley, Sophie Bleich, Karsten Dorges, Susanne Neefe, Christoph Kimmerle, Stephan Groschwitz, Eric Schley POLITISCHE FORDERUNGEN Hunger Findung einer Initiativgruppe zum Thema»Hummelstärkung effektiv & real«. Essen, also das eigentliche Ziel der Gruppe. Theoretische Diskurse zu den Themen: EU/Europa > Fazit: Wir sind gegen Wirtschaftsimperialismus. Weißbuch (theoretisch) > Fazit: Es wurde noch ein bisschen klarer. Tagesplanung > Fazit: Schauen wir mal, was die Workshops/Arbeitsphasen so bieten. Geschichtsüberblick (KJHG/JWG) im Zusammenhang mit in der Verfassung verankerten Partizipationsmöglichkeiten seit der Weimarer Republik bis heute > Fazit: Wir sind gegen bespaßende Jugendkonferenzen. Karsten Dörges, Anja Heinke Eric Schley, Eva Ente, Anna Metzger, Stephan Groschwitz, Andreas Schwarz Querschnittspolitik Querschnittspolitik bedeutet: An allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben können; Jugend-mainstreaming (Hürde zwischen Jugendlichen und Erwachsenen abbauen; Jugendliche sollen keine Exoten mehr sein, sondern normaler Bestandteil eines Entscheidungsprozesses); Transparenz gefordert (Beschlüsse und Forderungen verständlich aufbereiten); Jugend gehört die Zukunft; Forderungen: Abbau der»hürde«zwischen Jugendlichen und Erwachsenen 1. Information»Sabine Christiansen«für Jugendliche nicht abschreckende Informationsmittel, z.b. Jugendzeitungen Diskussions-Chats Möglichkeit zur Teilnahme an Maßnahmen der Erwachsenenbildung 2. Geld bei Veranstaltungen, Kongressen und Fortbildungen»Nichtverdiener«unterstützen (finanziell) 3. Sprache»Jugenddolmetscher«Normalsprache < > Fachsprache 4. Patenschaften Politiker > Projekte (nicht Schirmherren)

37 OPEN SPACE ANLIEGEN POLITISCHE FORDERUNGEN >Ich bin der Meinung, dass die 2. DJK ein echter Erfolg war. Dafür sind nicht zuletzt die Jugendlichen, sondern auch der Veranstalter Hans-Georg Wicke verantwortlich! Danke schön! Andreas Schäfer Forderungen: Erwachsenen-Partizipation Mahnruf an die Politik Veränderung der Grundsätze zur Jugendliche sollen effektiv in Entscheidungen aller Politikbereiche eingebunden werden. Problem: Aufforderung an alle Politiker, ihr Modernisierung öffentlichen Handelns 1. Information Bei Erwachsenen gibt es ein Beteili- Verständnis von Demokratie zu über- 1. Offenheit wird zu: politische Konzepte müssen gungsdefizit denken. Denn Demokratie heißt Gegenseitigkeit. Jugendlichen muss Information über alle verständlich aufbereitet werden kritische Zusammenarbeit, um Politikbereiche der EU zugänglich sein (in geeigneter 2. Anhörung Ziel: gemeinsame Ziele zu erreichen. Es Form); in gleicher Weise muss der EU Information über die Anhörung von Jugendlichen als Jugendliche unterstützen Erwachsene muss eine Basis geben, auf der sach- Lebenswelten und Meinungen Jugendlicher zugänglich Experten in Jugendfragen in der stärkeren Beteiligung an ihrer politische Zusammenarbeit gewähr- sein. Meinungsumfragen in Schulen, die Umwelt leistet ist und funktioniert. Ursache 2. Partizipation: vorgestellt werden ist, dass wichtige Ziele und Projekte Alle Ebenen (europäisch, national, lokal) verpflichten sich, 3. Einbindung Weg: durch Wahlpolitik zerstört oder die Jugendlichen zu konsultieren und sie in alle Entschei- Jugendrat in jedem Ministerium Beteiligungskampagnen für gehemmt werden, die im Sinne aller dungen sowie ganz allgemein in das Leben ihrer Gemein- (12 Leute) > freiwillige Wahlen Erwachsene so schnell und effektiv wie möglich schaft einzubeziehen. Die Jugendlichen haben Vorstellun- jede Entscheidung muss mit dem politische Bildung für Erwachsene zusammen realisiert werden müssen. gen und Ideen zu einem gemeinsamen Europa. Jugendministerium gegengecheckt Jugendliche studieren die Wir fordern kritische und produktive Diesen Vorstellungen und Ideen muss Raum zur Umset- werden erwachsene Lebenswelt Zusammenarbeit, keine Hasstiraden zung und Weiterentwicklung gegeben werden, um europäi- Ministerium muss die Meinung und Sicht der Jugendlichen erfragen und und gegenseitige Deformierung. Die Lösung der gemeinsamen Probleme sche Zukunft aktiv zu gestalten. 3. Verantwortlichkeit: wiedergeben Jona Hölderle Arne Baltissen, u. a. muss immer im Vordergrund stehen, nicht die Ausdehnung des eigenen Machtbereiches. Es muss eine strukturierte Form...] Diese Form muss transparent sein 4. Entschlossenheit/Verbindlichkeit: Katrin Hünemörder EU, Nationen, Länder und Kommunen tragen die Entscheidungen und Dominique Hitz, Sandra Elend, Arne Baltissen, Mike Schneider, Robin Krause k. A.* verpflichten sich diese umzusetzen. Sollte dies nicht gelingen, liegt die Thomas Jensch, Jona Hölderle, Simon Sorgfaltspflicht bei der nächsthöheren Hillmann, Peter Böttcher, Laura de Ebene. Paz, Lidia de Paz Die Punkte Effektivität und Kohärenz werden gestrichen. k. A.* Kathrin Groth, Christin Müller, Claudia Möller, Bastian T. Köhlen, Pia Schanne, Johannes Kimmerle, Elisabeth Petereit, Katrin Hünemörder, Martina Sauermann, Friederike Ditzen, Celia Vogel

38 OPEN SPACE ANLIEGEN POLITISCHE FORDERUNGEN... aus»farbspiele?«: Alle sprechen über die Jugend BILDUNG IST VIEL MEHR ALS WISSEN Wahlalter senken Wie funktioniert Jugend- Studienbuch»Freizeitaktivitäten«Anerkennung des Ehrenamtes Pro politik? Eine kleine Einführung. von Ulf Glöckner auch für Deutschland? Forderungen: Wählen ist ein Grundrecht Überall, wie auch hier in Weimar PRO-Argumente Studienbuch: Bekanntmachung des»beiblatts zum Zeugnis«durch Widerspruch im BG auf der 2. Deutschen Jugendkon- Anerkennung ehrenamtlichen Enga- Flyer, Plakate, Informationsveranstaltungen und Internet selbstständige Jugend ferenz, wird in Arbeitsgruppen gements/nichtformaler Bildung (vielleicht auch Fernsehen) in Schulen, Universitäten Demokratie zum Thema diskutiert, werden Motivation zum Ehrenamt > länderübergreifend frühzeitige Einbindung von Programme durchgeführt, Sachver- zeigt Schlüsselqualifikationen auf Bekanntmachung der Jugendleitercard > Nutzungs- Jugendlichen ständige befragt und Forschungs- (»soft skills«) > hilft bei Einstieg möglichkeit vergrößern; Vergünstigungen (Mobilität...) Politiker müssten sich mehr um vorhaben gefördert. Verantwortlich in Beruf Berücksichtigung und Anerkennung des Ehrenamtes die Jugend bemühen für diese Veranstaltungen ist das Jugendliche werden angeregt, sich im Weißbuch Bundesministerium für Familie, Aktivitäten auch bestätigen zu lassen Ausbau von»freiwilligen Zentralen«> vgl. Infopoints Contra Senioren, Frauen und Jugend. Aber für Jugendliche in Frankreich Jugendliche sind schlecht informiert wie werden die Resultate dieser Wie soll es aussehen? Garantie der Leistungen des Landesjugendplanes Jugendliche sind manipulierbar/ Engagements umgesetzt? Nicht in verschiedene Kategorien: > Kostendeckung beeinflussbar (Medien/Eltern) erster Linie durch jugendbezogene (langfristige) ehrenamtliche Tätig- Entbürokratisierung der Freistellung von der Arbeit Extreme Parteien könnten an Stärke Gesetze. Die legislative Arbeit keiten (z. B. Ämter, EFD) für ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen beschränkt sich im Großteil auf die Teilnahme an Fortbildungen Förderung der Ausweitung des rechtliches Schutzes federführende Betreuung bestehen- (Workshops, Seminare etc.) der Freiwilligenarbeit auch auf das Ehrenamt Bis zum Ende waren wir uns uneinig. Vom Wahlalter 0 Jahre bis 18 Jahre der Bundesgesetze, wie zum Beispiel das Gesetz zum Schutz der Aktivitäten (z. B. Sportgruppe, Musikunterricht) waren alle Meinungen vertreten. Jugend in der Öffentlichkeit. Gesetze, die Interessen von Jugendlichen betreffen, werden also oftmals in DIN A4 ausformulierte Bewertung der Bestätigung, lose Blätter Problem: Jeannette Werner Ragnhild Hoel, Sandra Hümer, Bastian T. Köhler anderen Bundesressorts erarbeitet. Die Ergebnisse der Diskussionen Wer ist autorisiert, die Aktivitäten zu bewerten und zu bestätigen? Pia Lünstroth, Sarah Nieber, Kathrin Frewell, Florian Ammerich, Carmen Heiko Koch, Martin Warland, Laura um BaföG oder Studiengebühren Wichtig: Bender, Jennifer Wickord Tilindyte, Gretje Treiber, Steffan muss z. B. das Bildungsministerium Wirtschaft (Arbeitgeberverbände etc.) Goschwitz aufnehmen. Das Jugendministerium müssen das Studienbuch anerkennen versteht seine Arbeit vor diesem Weitere Schritte zur Umsetzung: Hintergrund als Querschnittsaufgabe. Projektgruppe bilden Der Kontakt zu anderen Bundesres- mit»nuortenakatemia«in Kontakt sorts, den Ländern und Gemeinden soll gewahrt werden. Das Bundesju- treten (über Erfahrungen in Finnland informieren) gendministerium arbeitet also weniger gesetzgebend, als fördernd und Projekt an DBJR herantragen Projekt dem BMFSFJ vorstellen Franziska Seel moderierend. ansprechen: IHK, Industrieverbände, Kathrin Frewell, Hannah Vadas, Kirche, Gewerkschaften, Arbeit- Dennis Radtke, Julia Straub, Kathrin geberverbände etc. Groth, Tim Gemkow, Pia Schanne

39 OPEN SPACE ANLIEGEN ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN BILDUNGSSYSTEM Schulung von SchülerInnenvertretungen und Bewertung und Kontrolle von Bildungsbasis (1) internationaler Kontakt zwischen Jugendparlamenten Lehrern/Professoren (Freitag, Uhr) Schulen fördern Qualitätskontrollen von Lehrern und Professoren (jährlich!) Was? Bewertungen von Lehrern/Professo- Überlegung: Um europaweite Bil- - bis ans Ende des Lehrerdaseins Wirkungsvolle Partizipation ist untrennbar mit der Entwicklung ren durch Schüler/Studenten (alle) dungsbasis zu schaffen: erst einmal - Beurteilung schreiben > Konse- von Kompetenzen im Bereich Rhetorik, Kommunikation, > einheitliche Fragebögen, die von in Deutschland selbst organisieren!!! quenzen durchsetzen Rechtsgrundlagen, Öffentlichkeitsarbeit und Moderation ver- Experten aus Wissenschaft und > Schaffung einer Deutschen einheit- - Schülerumfragen zu Lehrern/Pro- bunden (Beispiele). Schülern entworfen wurden (regel- lichen Bildungsbasis, um dann mit fessoren mäßige Befragung) Europa-Bildung»Mit-gehen«zu können > Beamtentum im Lehrerberuf über- Wir fordern Qualitätsstandards und eine bessere Organisation Schaffung eines unabhängigen Gre- arbeiten/einschränken!!! sowie den deutlichen Ausbau von Schulungsangeboten für miums, bestehend aus Schülern, 1. Schulsystem: unser Vorschlag! Anerkennung von Lehrern mit Lehr- SV-Mitglieder und Jugendparlamentarier. Es soll einen Anspruch Eltern, Lehrern, Fachwissenschaft- bundesweites Zentralabitur amt-abschluss in jedem Bundesland auf eine Schulung geben, die mehrtätig ist. lern > soll über Konsequenzen im Unterschied zwischen Abendschula- > Niveau-Angleich Zuge der Bewertungen entscheiden bi und Schulabi machen! Wieso? Stärkung der SV/SMV bzw. Fach- Schulzeiteinigung auf zwölf Jahre > entsprechende Lehrerausbildung Stärkere und effektivere Beteiligung, schaften für reales Mitspracherecht mit Umschreibung der Lehrpläne Chancengleichheit soll erreicht werden. Zusammenarbeit des Gremiums mit > deutsche Schulabgänger jünger/ 2. Bildungsbasis Europa-weit: SV/Fachschaften gleich alt 1. Fortschritte: Bachelor/Master > Wie? Konsequenzen der Bewertungen: in allen Bundesländern: BRAVO! > Mobilität zwischen Unis SV: Schulung auf Landesebene durch > spezielle Fortbildungen, Lohn- a) Grundschule: Klasse > in Europa schulexterne Kräfte. Einbezug Ex- kürzungen, Kündigung GrundschullehrerIn schreibt Zeugnis wir fordern: Anerkennung von Aktiver. Qualifikation zur Weitergabe Abschaffung der Verbeamtung? + Empfehlung mit Nachdruck für verschiedenen Diplomen, z. B. Fach- innerhalb der Schule (z. B. Zwölft- best. Schüler für weiteren Schulweg: hochschulen Deutschland (ECTS) klässler > Siebtklässler). Auch Ver- Fortbildung: b) Hauptschule oder Realschule > Anrechnung von Studienleistung trauenslehrer müssen geschult werden. Didaktik, neue Medien, Fachent- oder Gymnasium! (Wegfall der > Chancengleichheit! Mobilität! wicklung, Ausbildung von demo- Gesamtschule) Europäische Integration! Bei Jugendparlamenten muss die kratischem Bewusstsein, Aufklä- in Grundschule: Einführung von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeit Schulung in den Kosten von Anfang rung über SV-Arbeit zwei Fremdsprachen: 3. Klasse, in Beziehung zu Osteuropa gleichstel- an mit einkalkuliert werden. Außer- mehr Kontrolle von Dozenten an 5. Klasse: Entscheidung für Sprach- len (z. B. Problem: Medizinabschluss demist regionale Vernetzung und Universitäten angebot liegt bei den Schulen aus Osteuropa wird in Deutschland Praxisaustausch notwendig. Es muss Literatur zur SV-Arbeit bzw. Jupas Klassenstärke: höchstens 20 Schüler zwei Praktika à drei Wochen nicht gleichwertig anerkannt!) geben. Katja Benemann, Annika Rolf Jonas Schramm, Christina Peters, (8. Klasse/11. Klasse) - von Schülern frei wählbar - Praktikumsmappe ist zu erstellen k. A.* Juliane Wernicke, Oliver Wernersbach, Christian Edom Jan Thorbecke, Melanie Hanisch, Franzi Luhn, Monika Reichelt, - diese sind neben gewöhnlicher Bewerbung an Uni/Ausbildungs- Claudia Möller, Daniel Lange, Claus Becker, Anne Russig, Patricia Martin Warland, Stephan Weger, Thomas Hämpel, Friederike Ditzen, platz weitere beiliegende vorzuzei- Geuther, Johanna Brandt, Mario Weiss, Margarete Jacob, Jonas Schramm Christin Müller, Kattrin Glöckler gende Belege! Kira Kaslack

40 OPEN SPACE ANLIEGEN >Hallo, vielen Dank für die gut organisierten und sehr spannenden Tage in Weimar! Von dieser 2. DJK werde ich viel mitnehmen können, um mich auch weiterhin in die politische und gesellschaftliche Arbeit einbringen zu können. Johannes Steenpaß Förderungsmöglichkeiten für Studium und Ausbildung in und aus Europa Meinungen: zu viele Hürden (Behörden etc.) fehlende Förderungsmöglichkeiten für Vollstudium im Ausland fehlende Anerkennung von Abschlüssen Aufenthaltsgenehmigung... fehlende Flexibilität; Widerspruch: Mobilität gefordert, aber kaum umsetzbar fehlende Information außerhalb fester Ausbildungsstrukturen kaum Unterstützung von Auslandsaufenthalten (Praktika etc.) fehlende einheitliche Strukturen (Aufnahmekriterien etc.) Forderungen: Stipendienprogramme für Vollstudium in Europa Angleichung/Anerkennung von Abschlüssen einheitliche Kriterien (Aufnahme, Sprachtests, Anmeldungsfristen etc.) deutliche Aufwertung von sozialen Kompetenzen bei Studienplatz- und Ausbildungsplatzvergabe (nicht nur NC, sondern auch Persönlichkeit!) Abbau von bürokratischen Hürden (Aufenthaltsregelungen u. ä.) weiteres Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten Flexibilität: Anerkennung von einzelnen Semestern im Ausland ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN BILDUNGSSYSTEM Mobilität: Interesse wecken, Anreize schaffen, mehr Studenten ins Ausland schicken, mehr Partnerschaften zwischen Universitäten!! außerhalb fester Ausbildungsstrukturen Unterstützung von Aufenthalten (Praktika, Trainee-Programme) Transparenz Informationen: - Bündelung - Überschaubarkeit z. B. durch Schule - Informationszentren und andere öffentliche Einrichtungen - bessere individuelle Beratung - stärkere Vernetzung von involvierten Institutionen Laura Tilindyte Julia Straub, Hannah Vadas, Regine Hornung, Hanna Mössner, Nike Landsberg, Patricia Geuther, Lara Peter Das deutsche Bildungssystem Probleme: hohes Abschlussalter Struktur > soziale Ungleichheit/ mangelnde Chancengleichheit Unpersönlichkeit von Schule unmotivierte/unqualifizierte Lehrer/fehlende Fortbildung mangelnde Mitbestimmung durch Schüler Evaluierung nicht vorhanden keine Vermittlung von Lebenskompetenz/Schlüsselqualifikationen Lösungen: Persönlichkeitsbildung in Kita (Demokratie-Kindergarten) und Grundschule, mehr Koordination/ Koordination zwischen Schulformen/Uni etc. kleine Klassen, reformierte Lehrmethoden, fächerübergreifend, praxisnah, offenes Schulsystem (Pflichtpraktika), Öffnung von Schule > freie Träger in Schule Autonomie von Schule flexible Lehrpläne lebenslanges Lernen offenes Schulsystem (Einbindung von Experten) Unterstützung und Förderung der außerschulischen Jugendbildung (Anerkennung) Celia Vogel, Regine Hornung Hakan Tosuner, Monika Reichelt, GLEICHE CHANCEN FÜR DICH UND MICH WIR NEHMEN INTEGRATION ERNST Jugendarbeitslosigkeit Kontrollierte und ausgewähltere Aufteilung der Gelder für Arbeitsmarktpolitik. ABM Forderungen: sinnvollere Verteilung von ABM-Maßnahmen (Auswahl der Stellen nach Beruf, Interessen > besseres Mitspracherecht des Arbeitslosen bei der Auswahl) Kontrolle, ob die Gelder auch genutzt werden und an den richtigen Stellen ankommen (zum Beispiel für Materialien, Werkzeuge,...) Möglichkeit in Betrieben eine ABM zu machen, wo man die Chance hat, auch fest eingestellt zu werden Umschulungen/Weiterbildungen: Forderungen: Ausbildung sollte tiefgründiger und der normalen betrieblichen Ausbildung gleichgestellt werden > inhaltlich (eventuell zwei Jahre dauern) Eingangsvoraussetzung sollte eine Bewerbung mit Gespräch und eventuell Motivationstest sein Arbeitsämter: qualifizierteres und motivierteres Personal transparentere und anschaulichere Beratung Judith Andrich, Anja Haupt Dennis Radtke, Claudia Möller, Regine Hornung, Sybille Schmid Katrin Hünemörder, Kathrin Frewell, Anna Metzger, Robin Krause, Michael Wamposzyc, Elisabeth Petereit, Martina Sauermann

41 OPEN SPACE ANLIEGEN BEKÄMPFUNG VON RASSISMUS... aus»farbspiele?«: Keine Quotenkinder Bekämpfung des Rassismus Bekämpfung des Rassismus (Fortsetzung der Debatte über Rassismus) Feststellungen: 1. Es liegt in der Natur des Menschen, Angst vor allem Fremden zu haben. Forderung II: 2. Daraus resultieren Vorurteile gegen Andersdenkende/ kontinuierlicher Bildungsweg zur -aussehende/angehörige anderer sozialer Gruppen. Bekämpfung der Vorurteile gegenüber Minderheiten: 3. All dies sind Formen des Rassismus. > Änderung problematischer Inhalte Forderungen: in Schulbüchern bezüglich diskriminierender Darstellungen 1. Abbau der Vorurteile schon während der frühen Sozialisation. > Teilnahme an Exkursionen zum 2. Bessere Ausbildung von PädagogInnen (Ki-Ga-ErzieherInnen, LehrerInnen) > bessere Sensibilisierung bezüglich Schulen Kennenlernen anderer Kulturen in dieser Problematik. > attraktivere Austauschangebote 3. Etablierung eines allgemeinen integrativen Schulsystems, für junge Leute unterstützend dazu: > einheitlicher Unterricht in Bezug - Einbeziehung der Medien und der Öffentlichkeit auf die Weltgeschichte, der das Ziel - Förderung von Austausch- und Begegnungsmaßnahmen hat, jedem Schüler die zusammengefasste (nicht verfälschte!) - kontinuierliche Beschäftigung mit der Thematik in allen Bereichen des öffentlichen Lebens Geschichte der einzelnen Länder der Welt nahe zu bringen > Schulen auffordern, Projekte Hông Diêp Ngnyen, Christoph Rath gegen Rassismus zu planen und vorzustellen viele nette, interessierte und engagierte Menschen Vorurteile gegenüber fremden Kulturen durch Teamgeist mit sportlichem Hintergrund verdrängen > Integrationsarbeit! PolitikerInnen auffordern, dass die Politik Projekte gegen Rassismus stark unterstützt, so dass das Thema in den Mittelpunkt gerückt wird! Hông Diep Nguyên, Christoph Rath Nicole Dathe, Gezginci Muharrem, Anja Neeland, Hanna Katthöver, Anne-Gisele Nimbona, Dominique Hitz, Katharina Gröber, Ragnhild Hoel, Gero Boss, Aiko Schulte, Cindy Rothbauer, Sandra Barthel, Juliane Haag, Sebastian Sooth, Manfred Böring Mwangi und Mohamad haben s schwer in Deutschland, leben in einer Gegend, in der rechtsextreme Übergriffe fast zum Alltag gehören. Im EU-Weißbuch sehen sie ihre Hoffnungen: auf Chancengleichheit, Offenheit und Toleranz. von Maximilian Kall le Komponente die der sozialen Gerechtigkeit.»Ich kann in Deutschland dieselbe Schule besuchen wie ein deutscher Jugendlicher, dieselbe oder möglicherweise eine bessere Ausbildung haben, und wenn ich einen Job suche, wird der Deutsche vorgezogen. Erstmal sollen die Deutschen ran«, erklärt der Zehntklässler.»Da gibt es keine Gerechtigkeit.«Fürchterlich bürokratisch verklausuliert klingt s, wenn Beamte von Ver- Nein, in Deutschland sei er nicht Es klingt, als habe er resigniert. teilungsschlüsseln reden. Gemeint glücklich, sagt Mwangi. Im Umgang sind hier Auflagen des Bundesjugendministeriums: Verschiedene schen die Schlimmsten in Europa. mit Ausländern seien die Deut- Regionen, Altersgruppen und gesellschaftlich-soziale Hintergründe müs-»ich bin mit einem Kumpel unter- Ein noch fast harmloses Beispiel: sen sich auf der Konferenz wieder wegs, möchte von jemandem auf finden.»es ist schwierig, die ganze der Straße Feuer und höre mir an Bandbreite der deutschen Jugend einzubinden«, sagt Hans-Georg Wicke, der Gesamtschüler aus Fürsten- Verpiss Dich, Du Penner «, erzählt Leiter der Deutschen Agentur JUGEND walde. von JUGEND für Europa und Organisator der 2. Deutschen Jugendkonferenz.»Wir haben uns bemüht speziell tenwir sind nicht verschiedene Plane- Minderheitengruppen anzusprechen«, erklärt Wicke. Haupt- und Realschüler Über ein Forum in Strausberg bei oder Jugendliche mit nicht-deutschem Berlin hat der 18-Jährige vom EU- Hintergrund seien nicht in den normalen Kontingenten organisiert. Die was hatte ich mitbekommen, hier Weißbuch erfahren.»ein bisschen müsse man gesondert ansprechen. in Weimar habe ich aber erst verstanden, worum s eigentlich geht«, Ergebnis: Von insgesamt rund 200 Konferenzteilnehmern sind 14 Migrantenkinder und etwa 20 Haupt- und Real- meint Mwangi. Er wolle Kontakt zu schüler sind nach Weimar gekommen. perfekte Mwangi kommt aus China. Heute lebt er >Eine Organisation kann mit seiner Familie in Berlin-Fürstenwalde. so entspannend Das europäische Weißbuch zur Jugendpolitik hat für den 18-Jährigen eine speziel- Simon sein...respekt! Hillmann

42 OPEN SPACE ANLIEGEN DROGENPOLITIK CHANCENGLEICHHEIT Fortsetzung... Vernünftige und ehrliche Drogen- Drogenprävention Wie kann Chancengleichheit praktiziert werden? jungen Leuten, mit möglichst vielen sprechen, sich informieren über Projekte für Chancengleich- politik in Europa Erläuterung der Thematik. Es wurden Chancengleichheit wird als selbstverständliches Ziel heit und gegen Rassismus. Vorstellung der Anwesenden folgende Forderungen für eine sinn- propagiert,... aber... Chancenungleichheit in Bildung, Hoffnung zieht Mwangi aus einem Einführung in die Thematik durch volle Drogenprävention aufgestellt: Beschäftigung, Wehrdienst, (Politik, Familie) europäischen Dialog zwischen die Moderatoren und Darstellung 1. Bildung: Jugendlichen mit den verschieden- der derzeit praktizierten Drogen- Beratung durch neutrale Institutionen Ungleichheit durch: Lernschwäche, Finanzierung sten sozialen Hintergründen und politik in Deutschland regelmäßige Drogenpräventionstage (Nachhilfe), unterschiedliche soziale Schichten verknüpft sie etwas pathetisch Allgemeiner Gedanken-, Meinungs- (mindestens einmal pro Schuljahr Ausgleich durch: staatlich geförderte spezielle mit seinem persönlichen Schicksal. und Erfahrungsaustausch und Klasse) Therapien, Nachmittagsbetreuung (Hort)»Was wir in Europa schaffen, müs- Festlegung der einheitlichen Wün- verpflichtende regelmäßige Weiter- > die Chance haben viel auszuprobieren und Sport, sen wir irgendwann auch über sche und Forderungen der Beteiligten bildung für Menschen, die mit Musik etc. zu praktizieren Europa hinaus anpacken. Wir sind Diskussion über das endgültig Jugendlichen arbeiten»förderung des unmusikalischen Kindes«? nicht verschiedene Planeten, wir erwünschte Ziel in der Drogenpolitik objektive Substanzinformationen > Frauen mit Kindern haben so die Möglichkeit ihren sind eine Welt.«Einteilung der Forderungen in drei (auch von staatlicher Seite) Beruf auszuüben (ehrenamtlich tätige Eltern können Mohamad ist vor eineinhalb Jahren Bereiche: Präventionsprogramme und Präven- Mensa, Freizeitaktivität ermöglichen, auch EVS > in mit seiner Familie aus Afghanistan 1. Neutrale, wissenschaftlich-medi- tion direkt in der Szene Nürtlingen klappt s!!) geflohen. Der 15-Jährige ist zusam- zinisch belegte Aufklärung über ver- Beachtung neuester wissenschaft- 2. Beschäftigung men mit Mwangi nach Weimar schiedenste Drogen in allen Schich- licher Erkenntnisse hauptsächlich Unterschiede in Gehalt und Perspekti- gekommen. Er ist mehrfach Opfer ten und Bereichen der Bevölkerung Zulassung von»drug-checking«ven bei Männern und Frauen.»Die Frauen kriegen ja von Neonazi-Übergriffen geworden, 2. Drogen mit weichem Konsum- (chemische Analyse der Substanzen, sowieso sofort Kinder!«wurde zusammengeschlagen, ist muster legalisieren, allgemeinen um Gesundheitsgefahren zu ver- > (jungen) Frauen muss es ermöglicht werden, neben geflohen.»rassismus muss endlich Drogengebrauch und dessen Verfol- mindern) Kindererziehung den Beruf auszuüben!! raus aus den Köpfen«, sagt Mohamad. Auch er besucht eine gung liberalisieren 3. Endgültiges Ziel: Allgemeine, > Quoten in der Politik (wie in Frankreich) sind langfristig vielleicht okay! Gesamtschule in Fürstenwalde.»Fürstenwalde ist schlimm, wenn freie Drogenabgabe in Drogenfachgeschäften mit ähnlichen Auflagen Melanie Quatz 3. Wehrdienst»Freiwilligendienst«als Zwang (!) für alle > dagegen ich in Berlin bin, habe ich nicht wie Verkauf von Medikamenten Marc Spies, Sebastian Crusius, spricht: BRD-Jugendliche sind zu alt, wenn sie die Aus- solche Angst«, meint er. Die Deutsche Jugendkonferenz wecke Gezginci Muharrem, Andreas Schäfer, Karina Franz, Regina Stoppel, Regine bildung beendet haben. Hoffnung bei ihm, dass man etwas tun könne durch einen Dialog, durchs miteinander in Kontakt Maria Kielholz, Melanie Quatz Claudia Möller, Vivian Dehn, Andrea Hornung, Christoph Rath, Stefanie Henecke, Paul Prasser, Gretje Treiber, Maria Kielholz... viel zu wenig Zeit!!! kommen.»das Weißbuch ist Zukunft«, erklärt Mohamad. Ob es Strube, Anja Haupt, Paul Prasser, Kira Kaslack, Björn Gröger, André Berlage, Leila Sen für ihn in Deutschland eine Joachim Kreutzer, Manfred Bröring, Laura de Paz, Dominique Hitz, Johanna Brandt, Maier, Zukunft gebe? Nein, sagt er. In Andreas Schäfer, Stefanie Henecke, Lea Maag, Sandra Elend, Lidia de Paz, Carmen Bender London habe er einen Onkel:»Da Gretje Treiber, Frederik Röder, Bastian zu leben wäre ein Traum.«T. Köhlen

43 OPEN SPACE ANLIEGEN INTEGRATION VON BEHINDERTEN JUGENDLICHEN CHANCENGLEICHHEIT Aus persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen Thema: Behinderte im Weißbuch Integration behinderter Kinder Einzelförderung der besonders auf die Situation von Jungen und Mädchen/Frauen berücksichtigen und Jugendlicher. Leistungsschwachen sowie der und Männern und deren Stellung in der Gesellschaft schließen: Geschlechterverhältnisse aus unserer besonders Leistungsstarken muss in allen Schulstufen verstärkt wer- Sicht Definition: Menschen, die geistig Gründe für die Integration behinder- den > Frontalunterricht muss bzw. körperlich eingeschränkt sind. ter Menschen: Sozialkompetenz, soziales Lernen abgeschafft werden und durch Projektunterricht ersetzt werden Aus den Erfahrungswerten der Teilnehmer spiegelt sich die Forderungen an die EU: (nicht nur Faktenwissen und Ellen- Ausbildung der Lehrkräfte muss Situation der Geschlechter wider: mehr Aufklärung in den Schulen bogen) muss in der Gesellschaft Sonderpädagogik verpflichtend Rollenbildung/-klischees sind»noch«existent, werden über Behinderungen, Ursachen, gefördert werden beinhalten missbraucht; verletzende Anspielungen... Auswirkungen... (z.b. in Biologie...) Integration bedeutet wechselseitiges Integration darf nicht vom Engage- Situation in Deutschland aber besser als in anderen mehr Konfrontationen zwischen Lernen voneinander; alle profitieren ment der Eltern abhängen, sondern Ländern Behinderten und Nicht-Behinderten Miteinander, soziale Kontakte von muss selbstverständlich sein Umwelt (Elternhaus, Familie, Medien, Schule, Freunde, (Treffen, Organisationen) Anfang an behinderte Menschen in normale Verwandte, Bekannte, Traditionen, Geschichte) beein- Behinderte sollen mehr Möglichkei- wohnortnahe Bildung für alle von Betriebe integrieren > drastische flussen die Geschlechterrolle: ten haben, sich selber einzubringen Anfang an wird ermöglicht (... ist Erhöhung der Ausgleichsabgabe Es gilt diese Einflüsse zu hinterfragen und auszuwerten. (nicht nur durch Vertreter) sogar kostengünstiger!) notwendig Z. B. in der Schule: Rolle der Frau in der Geschichte > Förderungen (finanzielle) für Fami- Grenze zwischen»behindert«und behinderte Menschen müssen den starke Frauen in Geschichtsbüchern unterrepräsentiert lien mit behinderten Mitgliedern»nicht behindert«ist fließend;»eti- Anspruch haben, im Freizeitleben beruflich bessere Chancen kettierung«und in»schubladen«begleitet zu werden und Fahrdien- Kritik am Weißbuch: mehr behindertengerechte Gebäude einsortieren behindert die Entwick- ste, wenn notwendig, in Anspruch Unterschiedliche Lebenswelt von Jungen und Mädchen (Schulen...) lung > alle Menschen haben Stär- nehmen zu können nicht berücksichtigt > muss analysiert werden, um die Voraussetzung zur freien Entfaltung, egal welchen in Medien mitwirken lassen, über sie reden ken und Schwächen Geschlechts, zu schaffen. Forderung: Gleiche Anerkennung gleicher Leistung alle Lehrer sollten für Behinderte mit ausgebildet werden > Es gibt keine Gründe nicht zu integrieren! Katja Benemann Dörte Liebetruth, Jennifer Wickord, Wie soll Integration behinderter Martina Förtsch, Annika Rolf, Lennart Anna Weber Karina Franz, Susanne Schrözing Menschen verwirklicht werden? Integration in wohnortnahe Weinhold, Johannes Steenpaß, Pia Lunstroth Frederik Röder, Thomas Jensch, Stefan Groschwitz, Lea Maag, Patricia Geuther, Juliane Wernicke, Sandra Elend, Clara Weinhardt, Dominique Hitz, Franziska Krüger Sarah Nieber, Heiko Koch, Anne- Gisèle Nimbona, Karina Franz Regelkindergärten von Anfang an flächendeckend > Integrationsgruppen müssen durch zusätzliche pädagogische Kräfte oder Helfer unterstützt werden flächendeckende Integration in das Regelschulsystem freie Schulwahl für nicht behinderte und behinderte Schüler >Mich hat überzeugt: Organisation Rahmenbedingungen open space Stimmung Die 2. DJK war eine perfekt organisierte, gelungene und produktive Veranstaltung. Vielen Dank und weiter so. Arne Baltissen

44 OPEN SPACE ANLIEGEN RELIGION UND KULTUR HORIZONTE ERWEITERN AUFEINANDER ZUGEHEN EUROPÄISCHER FREIWILLIGENDIENST >Die 2. DJK war für mich inhaltlich eine sehr interessante und durch die vielen unterschiedlichen Leute eine sehr komplexe und weitgefächerte Konferenz. Wie immer bei so großen Umschlagplätzen für Meinungen und Ideen begegnet man dabei nicht nur Bestätigungen für die Religion in Europa Wir vermissen das Thema Religion im WB. Wir wünschen uns speziell: Freie Ausübung der Religion und Religionsfreiheit Aufklärung über verschiedene Religionen Anerkennung von Religion als Stütze der Werte von Europa Bastian T. Köhlen Heiko Koch, Markus Cordemann, Pia Lünstroth, Johannes Steenpaß, Hakan Tosuner, Hanna Katthöver, Jennifer Wickord, Regina Renner, Scarlet H. Faisst, Anja Neeland eigene Wahrneh- mung, sondern auch Anstößen, mal seinen Standpunkt zu wechseln und auf Wanderung zu gehen. Für diese Möglichkeit möchte ich mich bedanken. Ein wenig kritisch betrachte ich die open space Methode. Viele AGs haben wegen mangelnder Absprachemöglichkeiten doppelte Arbeit geleistet, manche Diskussionen hätten effizienter geführt werden können. Als ungünstig erachte ich auch die hohe Anzahl der Workshops über die weiteren Organisationsformen. Diese haben viel Zeit und sicherlich auch einige Ideen in den inhaltlichen AGs gekostet. Hier wären deutliche Worte der Veranstalter oder des BMFSFJ zu weiteren Arbeitsmöglichkeiten frühzeitig nötig gewesen. Kathrin Groth Dialog der Kulturen und Religionen Im heutigen Europa ist es sehr wichtig, dass der Dialog der Kulturen und Religionen zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Gesellschaft wird. Hierzu fordern wir: Förderung des interkulturellen und interreligiösen Austausches auf allen Ebenen, besonders auf kommunaler Ebene. Z. B. Projekttage an Schulen und Unis - Dialogforen (mit religiösen Institutionen) > Kirche Moschee Synagoge Mehr Informationen über unterschiedliche Kulturen Religionsstunde statt Religionslehre in allen Bundesländern mit Schwerpunkt auf den fünf Weltreligionen. Differenziertere und objektivere Berichterstattung der Medien Kulturelle Zusammenarbeit in Grenzgebieten sollen mehr gefördert werden (z. B. gemeinsame Kindergärten,...) Gemeinsamkeiten der verschiedenen Kulturen und Religionen herausheben und als Basis nehmen. Hakan Tosuner Hanna Mössner, Scarlett Faisst, Katja Benemann, Annika Rolf, Celia Vogel, Björn Gröger, Clara Weinhardt, Kattrin Glöckler, Sarah Nieber, Cindy Rothbauer, Thomas Hämpel Europaweites Bahnticket (das geografische, nicht das politische Europa ist gemeint) Eurorailbillet»Get togehter right now«damit Europa zusammenwächst, muss es ein europaweit gültiges sehr billiges Ticket geben. Dieses Ticket kann preislich nach Region (Ost-West) und Einkommen (sozial) gestaffelt sein. Vorteile: Mobilität für alle Erweiterung des persönlichen Horizontes Abbau von Vorurteilen Identifizierung mit ganz Europa Zusammenwachsen Europas Brücken zwischen den Nationen schaffen Fremdsprachen anwenden > Sinn im Lernen derselben sehen Agostino Mezziotta k. A.* EVS, Au Pair, Praktika... etc. Was gibt es? Was bringt es? Forderungen: allgemein ein größeres Angebot von den Ländern, in die man reisen kann und diese publik machen mehr Informationen über die Angebote der Organisationen, damit mehr Auswahl, mehr Konkurrenz > niedrigere Preise eine größere Förderung für Jugendliche, die ins Ausland wollen, sonst zu große soziale Unterschiede es sollte mehr Organisationen für weniger»finanziell«benachteiligte geben > damit Chancengleichheit garantiert ist eine allgemein größere und bessere Kontrolle aller Organisationen, die so etwas anbieten eine bessere Zusammenarbeit der Länder bei Auslandsschuljahren sollte eine bundesweite Regelung getroffen werden > eine Leistungsstandkontrolle sollte entscheiden, ob man das Schuljahr»wiederholen«muss oder nicht und nicht die Schule oder das Bundesland sollte für Jugendliche einfacher gemacht werden, in den Ferien im Ausland zu jobben es sollte bei Workcamps einen besseren Überblick geben allgemein sollten Auslandsaufenthalte anerkannt werden Cindy Rothbauer Vivian Dehn, Monika Reichelt, Sarah Nieber, Ragnhild Hoel

45 OPEN SPACE ANLIEGEN EUROPÄISCHER FREIWILLIGENDIENST Workshop: EVS Freiwilligendienst Verbesserung des EFD 8. Sprachkurs als Anfangsvorausset- (Europ.) Aktion 2 Gruppe 2: Information/Transparenz Laura de Paz Martinez, Christina zung in den mindestens ersten drei Verbesserung des EFD Peters Wochen im Projekt (im Aufnahmeland!) > dann auch weiterführend im Gruppe 1: Anerkennung des EVS Meinung: Clara Weinhard, Lidia de Paz, Cindy Laufe des Aufenthaltes! Der Zugang zu Informationen über EVS muss für jeden zugänglich sein. Rothbauer, Patricia Geuther, Thomas Hämpel 9. Freiwilliger muss finanziell unabhängig sein (d. h. ausreichendes Idee: Verbesserungsvorschläge um Momentan ist dieser Zugang haupt- Taschengeld, Verpflegungsgeld und den EFD herum sächlich für eine kleine Gruppe mög- im Heimatland: Kindergeldweiterzah- Ausweitung und größere Bekannt- lich (organisierte Jugendliche, höherer lung z. B.) machung des EFD, um Plätze zu Bildungsstand). Verbesserung des EFD 10. Rechenschaftsablegung über Aus- schaffen (mehr Plätze in Deutsch- Gruppe 3: Forderung zur Verbes- zahlung der von der EU zur Verfü- land, um mehr deutsche Jugend- Forderung: serung vom EVS! Projektqualität gung gestellten finanziellen Mittel liche zu entsenden) Zugang zu Informationen für alle und -kontrolle (Sprachkurs, Taschengeld)!!! (Es gab Aufwertung von Freiwilligendiensten Jugendlichen, um auch sozial benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit viele Fälle, in denen EVSlern keinen Sprachkurs/kein Taschengeld beka- Ziel: zur Teilnahme am EVS zu ermöglichen. 1. Zusammenarbeit von Entsendeor- men!) Gleichstellung des EFD mit dem ganisationen (z. B. invia; Via e. V.; 11. Wenn die EU in der Lage ist, den FSJ/FÖJ (größere Anerkennung für das Aktionen: Kurve Wustrow; BDKJ; ICJA) Angestellten pünktlich ihr Gehalt zu Berufsleben) Forderung an die Agentur JUGEND für 2. Kontrolle der Aufnahmeorganisa- zahlen, dann sollte auch den Millio- Anerkennung des EFD als Zusatz- Europa: (in allen beteiligten Ländern) tion: Jedes Jahr! nen Freiwilligen das Taschengeld etc. qualifikation Bereitstellung von Geldern & Referen- > Übereinstimmung der Projekt- pünktlich gezahlt werden... Ausstellung eines Zeugnisses über ten, die in allen Ländern in die Schu- beschreibung mit den Projekten! erworbene Kenntnisse und Fähig- len gehen (Mittelstufe und Ober- 3. Kontrolle auf allen Ebenen: Entsen- Zeit fehlt! Wir haben bestimmt noch keiten/sog.»schlüsselqualifikation«: stufe), etwa bei Tag der offenen Tür, deorganisation, Aufnahmeorganisa- mehr! z. B. Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Berufsorientierungstagen etc., wo Informationen über EVS (und even- tion, Nationalorganisation! 4. Bei Problemen im Projekt: Wechsel- Flexibilität,...) tuell national auch FSJ & FÖJ) an alle möglichkeit Laura de Paz Martinez, Christina Einführung eines Studienbuches, Freizeitaktivitäten (nach finnischem Jugendlichen (in allen Schultypen) verteilt werden. Nur so können nicht- 5. Gleichsetzung vom EVS in allen Ländern! (Z. B. in Norwegen kann eine Peters Vorbild) zur Anerkennung nicht organisierte Jugendliche erreicht Person zwei Projekte machen, EVS Juliane Wernicke, Anne Russig, Jan formaler Bildung werden und zur Partizipation an der aus Frankreich dürfen nur neun Thorbecke, Ragnhild Hoel, Leila Sen Gesellschaft motiviert werden! (wichtig: Jugendliche aus den unteren Monate machen, > Finanzverteilung???) // z. B. Unter- Laura de Paz Martinez, Christina Schichten für diese Dienste sensibili- schied Deutschland Italien. Peters sieren und motivieren!!!) 6. Kontrollausschuss in Nationalagentur gründen: mindestens einer in Cindy Rothbauer, Melanie Hanisch, jedem Land, das EVS aufnimmt! Patricia Geuther, Johanna Brandt, 7. Formalien unterliegen den Organi- Thomas Hämpel sationen!

46 OPEN SPACE ANLIEGEN Unterkunft, Verpflegung Klasse >Organisation, Stimmung, Teilnehmer, open space Spitze Vielen Dank für die Möglichkeit. Carmen Bender und Sandra Hümer EUROPÄISCHER FREIWILLIGENDIENST... aus»farbspiele?«: Europäischer Freiwilligendienst im Umbruch Verbesserung des EFD Gruppe 4: Ex-Freiwillige für Freiwillige Ehemalige Freiwillige sind der Auffassung, dass der EFD eine sehr gute Sache ist, die weiter ausgebaut und gefördert werden muss!! Meinungen: Bessere Organisation der ehemaligen europäischen Freiwilligen (EFDler) und die Freiwilligen werden nicht genug in die für sie wichtigen Entscheidungsprozesse einbezogen. Es bestehen nur ungenügende Kontakte zwischen den verschiedenen Entsendeorganisationen; den verschiedenen ausländischen EFDlern und den Ex-EFDlern; zwischen Nationalagentur EFDler Ex-EFDler Der Tutor hat eine Schlüsselfunktion inne!! Forderungen: mehr Projektstellen für ausländische Jugendliche in Deutschland Organisationen in Deutschland sollen zusammenarbeiten und nicht konkurrieren! (Bewerbungsprozess vereinheitlichen!!!) mehr Mitsprache auf nationaler Ebene, d. h. Büro JUGEND für Europa ; aktuelle Adressen/ ausländischer Freiwilliger in Deutschland und aller Organisationen (in Deutschland) Schulung der wichtigsten Personen im Aufnahmeprojekt (Tutor!!) Unterstützung im weitesten Sinne Aktionen: Ex-EFDler suchen Projekte auf regionaler Ebene (Werbung) zentrale, gut organisierte Organisation von Ex-EFDlern mit Koordinationsfunktion > Anerkennung und Teilhabe von/an der Nationalagentur Unterorganisationen auf Länderebene, die Kontakte zu den Freiwilligen, Ex-EFDlern und Organisationen in ihrem Land haben und halten bestehende homepage ausweiten Sensibilisierung von benachteiligten Jugendlichen für EFD und Europa Laura de Paz Martinez, Christina Peters Hannah Vadas, Agostino Mazziotta, Christina Peters, Melanie Hanisch, Julia Straub EVS und danach Meinung: Wir ehemaligen Freiwilligen (EFD) sind der Meinung, dass der EFD mit Ende des Dienstes nicht zu Ende ist, sondern, dass wir weiter als organisierte Ex-EFDler aktiv sein wollen. Forderungen: freier Zugang aller Interessierten auf die Datenbank sos for evs Beteiligung an der Qualitätsprüfung von Entsende- und Aufnahmeorganisationen sowie Projekten Mitspracherecht in den Entscheidungsgremien von JUGEND für Europa, insbesondere betreffend: EVS, Futur Capital Information und Finanzierung Aktionen: Ausbau der Ex-EVS-Assoziation Gründung von Regiogruppen (> evs-info.com etc...) Kontaktaufnahme mit der bisherigen Ex-EVS Versuch einer europaweiten Vernetzung (Endziel!) Agostino Mazziotta Ragnhild Hoel, Christina Peters, Laura de Paz, Johanna Brandt, Julia Straub, Hannah Vadas Die Freiwilligenarbeit in Europa ist eine beliebte Möglichkeit, die eigenen Grenzen zu überschreiten doch es gibt noch einige Hürden. von Victoria Kirchhhoff Der Europäische Freiwilligendienst, kurz EVS (European Volunteer Service, soll jungen Menschen die Möglichkeit bieten, sich im Ausland in gemeinnützigen Projekten zu engagieren ( Dazu muss sich der Jugendliche zuerst um eine»entsendeorganisation«kümmern. Diese wiederum, oder der Jugendliche selbst, muss ein passendes Projekt im Ausland finden. Im Weißbuch der Europäischen Kommission»Neuer Schwung für die Jugend Europas«wird diese Freiwilligenarbeit als Form der Beteiligung an der Gesellschaft und ein als die Integration fördernder Faktor bezeichnet. Was so vielversprechend klingt, hat aber zwei Seiten. Das zeigen auch die Erfahrungen von Laura de Paz (21), die das Jahr 2000/01 in Portugal verbracht hat, um dort in einem Therapiezentrum für suchtkranke Obdachlose zu arbeiten. Einerseits hatte sie dort eine großartige Zeit und hilft nun sogar ihrem Entsender, dem BDKJ, bei der Auswahl neuer Programmteilnehmer. Sie meint, dass»sich nur so Jugendliche mit der Idee eines gemeinsamen Europa identifizieren können«. Bewußt ist sie sich andererseits auch der Probleme, die bei solchen Programmen vorkommen. Daher hat sie mit

47 OPEN SPACE ANLIEGEN MEDIEN UND möchten mehr Deutsche ins Ausland, INFORMATION als Ausländer umgekehrt nach Fortsetzung... Deutschland kommen. Sybille von Gleichgesinnten im open space der 2. Deutschen Stocki, Referatsleiterin für internatio- Zusammenarbeit von sozialen Informations-/Chancengleichheit Jugendkonferenz das Anliegen vorgebracht, über die nale Jugendpolitik im BMFSFJ, erklärt, Verbänden Internet ist nicht alles Schwierigkeiten zu diskutieren. Es fand eine ergebnissreiche Runde zum dem Thema statt: Beispiels- dass bezüglich des Austausches eine Art Ausgleich zwischen den Staaten weise erscheint es ihnen drängend, die Chance zu angestrebt ist. Sie betont auch, Gemeinsam sind wir stark > Projekte, Feststellung: Internet ist wichtig, einem solchen Jahr jedem zugänglich zu machen. dass der Bund den EVS unterstützt Veranstaltungen gemeinsam durch- aber nicht alle Jugendlichen können Das ist ihrer Meinung nach momentan nicht gewährt. und vor kurzem die Ressourcen für führen es nutzen (Bildungsgefälle) Daher beschäftigt sich ihr Lösungsansatz vor allem Freiwilligendienste von circa fünf mit dem Einsatz von Referenten, für die natürlich Mio. auf rund 16,5 Mio. Euro auf- Als Beispiel das DRK Münchenberns- Forderung: Medienkompetenz stärken weitere Gelder bewilligt werden müssten. gestockt hat. dorf mit dem DRK Berlin. Loveparade, Wettkämpfe, etc. Alternative Informationsmöglichkeiten: Leila Sen (21) war im Jahr 2000/01 in Italien, und Auch wurden erst am 22. März 2002 Telefonhotline wollte eigentlich in einem»centro Sociale«Jugend- im Deutschen Bundestag Gesetzes- Pro: Kennen lernen der verschiede- Fernsehen (Viva, M-TV/Kibo-Logo) arbeit machen. Dort gab man ihr schnell zu ver- änderungen zum Freiwilligendienst nen Systeme, z. B. Aus-, Weiter- und Flyer stehen, dass ihre Hilfe nicht gebraucht würde. Ihr verabschiedet. Darin wird u. a.»die Fortbildungen der»jungen Sanitäter«. Infopoint Erlebnis beweist, dass eine Kontrolle der Organi- Länge zwischen sechs bis 18 Mona- sationen notwendig wäre, was eine weitere ten flexibilisiert«, die Einsatzfelder In ferner Zukunft wird geplant, eine Wir fordern: Einen Infopoint in jeder Forderung der Diskussionsrunde wurde. werden um den kulturellen Bereich engere Beziehung zwischen den Kommune mit Informationen über Leider, so kritisierten sie, ist der EVS als erweitert, die Möglichkeiten für einzelnen Medien-Gruppen, dank der alle jugendrelevanten Themen nicht formale Bildungs- und Lernerfahrung Einsätze außerhalb Europas werden 2. Deutschen Jugendkonferenz in (Konzert, Wohnen, Jobs, Gesundheit, noch nicht voll anerkannt. Problematisch ausgedehnt, Kriegsdienstverweigerer Weimar. Adressen /Telefonnummern Politik, Reisen, Europa, Freizeit- sind auch die Unterschiede innerhalb des können das EVS statt Zivildienst werden ausgetauscht. gestaltung,...), Internetcafe mit EVS, zum einen zwischen den Entsende- ableisten (Änderung ab August) und Leider waren zu diesem Gespräch nur Schulung//Beispiel Frankreich und Aufnahmeorganisationen, zum anderen Vorraussetzung für die Aufnahme Teilnehmer vom Deutsch-Roten-Kreuz zwischen den Nationalstaaten. Manche ist nun nicht mehr ein Mindestalter, anwesend sowie weitere»interessier- Kooperation zwischen Staat und Freiwillige müssen sich Sponsoren suchen, sondern die Erfüllung der Schul- te«teilnehmer. Jugendlichen und ihren möglichen die sie finanzieren, andere bekommen zwar ein Taschengeld zugesagt, dass dann aber nicht rechtzeitig ausbezahlt wird. Deshalb bleibt auch denen das Programm verschlossen, die sich notfalls nicht selbst pflicht. Obwohl dem Freiwilligendienst offensichtlich einige Bedeutung zugemessen wird, reichen die Maßnahmen noch nicht aus. Insofern sind die Bemühungen der jungen Frauen Kristin Krüger, Ulli Schäfer Mike Schneider, Ronald Manteuffel, Organisationsformen wünschenswert. Sebastian Koppers finanzieren können. hier auf der Konferenz um so höher Sven Enders, Robin Krause, etc. (sind Jan Thorbecke, Jonas Schramm, zu bewerten, da sie aktiv ihre Erfah- eher gegangen) Florian Ammerich, Carmen Bender, Zudem wurden Probleme mit Sprachkursen rungen in einen Prozess einfließen Scarlet Faisst, Susanne Neefe, Clara diskutiert. Gerade zu Beginn, so wün- lassen, der zukünftig der deutschen Weinhardt, Agostino Mazziotta schen sie sich, sollte ein mehrwöchiger Jugendpolitik im Rahmen Europas die Kurs stattfinden, bevor man überhaupt in Richtung geben soll. Bleibt zu hoffen, einem Projekt zu arbeiten beginnt. Die dass die Kritik Beachtung findet und Länge des EVS und die Finanzmittel sind die Vorschläge auf fruchtbaren Boden je nach Land unterschiedlich. Außerdem fallen.

48 OPEN SPACE ANLIEGEN MEDIEN UND INFORMATION PFLICHTDIENSTE Bundesweite Jugendzeitung Schaffung von Informations- Pflicht-/Praxisjahr Bundeswehr und Zivildienst Idee: bundesweite Jugendzeitung, von Jugendlichen gemacht zentren für Jugendliche in Deutschland Forderung: Pflicht-/Praxisjahr für Männer und wir sind verzweifelt 1. Pflichtjahr: Wenn schon Pflicht, Einrichtung von Informationszen- Frauen dann Zwölf Jahre Schule + ein Praxis- Zielgruppe: Jugendliche/junge tren für Jugendliche auf lokaler, Flexibilisierung des Alters: 16 bis jahr offene Hauptfrage: Soll der Erwachsene kommunaler und nationaler Ebene 27 (besonders nach Abschluss»Pflicht«-Status bleiben? Anerkennung bis Mittlere Reife) als eine studienvorbereitende Maß- Ziel: Informationen über Gesundheit, bessere Wechselmöglichkeit und nahme politische Willensbildung möglich Sport, Freizeit, Arbeit, Wohnen, laufende Überprüfung, stärkere machen Fortbildung, Europa, Projekte, Aus- Anerkennung 2.»positive«Emanzipation (Frauen)?: politische Zusammenhänge landsprogramme, Rechte, Reisen, freie Wahl des Dienstes in Bereichen: Entweder alle oder keiner erklären Praktika, Kultur. Bund, Zivi, anderer Dienst im Sprachrohr der Beteiligung Informationen sollen aktuell, Ausland, soziales Jahr, europäisches 3. Warum hat die Bundeswehr immer Jugendlicher kostenlos und objektiv sein. Jahr, ökologisches Jahr, Katastro- noch die Schlüsselqualifikation? Vorhandene Strukturen (Arbeitsamt, phendienst erweiterbar (Aupair) Gleichstellung der BW/Zivi wie auch Thema: Begegnungsstätten, Gemeindever- andere Dienste; einfachere/übersicht- Politik, Kunst, Kultur, Veranstaltun- waltung etc.) sollen genutzt und Anmerkung: Kein Konsens im Punkt liche Regelung (Sonderregeln); gen, Aktuelles, Zusammenhänge, vorhandene Informationen sollen Pflichtjahr vs. Freiwilliges Jahr. Zusammenwachsen der Institutionen Hintergründe, Satire, Unterhaltung, Jugendbeteiligungsveranstaltungen, gebündelt werden. Ermöglicht den Jugendlichen eine leichtere und (Bundesamt für Zivildienst/Kreiswehrersatzamt) > gemeinsame Informa- Projekte, Lesermeinungen bessere Partizipation an der Gesellschaft. Sebastian Liebold tionsstelle, Unterstützung der Mobilität bei Stellenauswahl; Aufwertung Struktur: bundesweite Redaktion, Informationen werden persönlich Johannes Steenpaß, Christian Edom, der Dienste regionale Redaktionen, Internetportal (Leser müssen Inhalte mitgestalten), und adäquat (Vorteil gegenüber Internetportal) und damit effektiver Björn Gröger, Michael Wamposzyc, Stephan Weger, Rene Russig, Heiko Vor-Ort-Team, Herausgabe vierteljährlich, Format DIN A4 hoch, aufgelo- verbreitet; Erfahrungsaustausche zwischen den Jugendlichen wird Koch, Nicole Dathe, Marko Schmidt Michael Wamposzyc ckertes Layout gefördert (vgl. Frankreich). Heiko Koch, Claus Becker, Mario Weiss, Thomas Hämpel, Kathrin Glöckler, Monika Reichelt, Verena Katrin Hünemörder Martina Sauermann, Elisbeth Petereit, Anna Metzger, Eva Mund, Gretje Treiber, Stefanie Hennecke, Jonathan Fasel, Anna Weber Andrea Imping Christoph Kimmerle, Johanna Brandt, Agostino Mazziotta, Stefanie Hennecke, Juliane Wernicke, Sandra Barthel, Mario Weiss, Claus Becker, Katharina Gröber >Der Idealismus einiger Teilnehmer ist bewundernswert, aber ob das reicht? Martina Wahl, Cyrus Badde, Anne Russig

49 OPEN SPACE ANLIEGEN HEUTE SCHON FÜR MORGEN HANDELN EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN Jugendbeteiligung in punkto Nachhaltigkeit Weißbuch und Ökologie - stärkere Kontrollen bezüglich Bio- Europäische Verfassung siegeln - Unterstützung des lokalen Marktes Forderungen: Das Thema Umwelt wurde bisher - Lebensmittel sollen nicht quer Grundlage der Diskussion war das Informationssicherung durch Verankerung in Lehrplänen kaum im Weißbuch beachtet. Dieses durch die Welt transportiert werden Arbeitspapier»Europa Visionen und in allen Bildungseinheiten > Grundlage für Entschei- Thema ist aber extrem wichtig. Was Tierhaltung: Perspektiven«der 1. DJK. dungsbeteiligung im Nachhaltigkeitsprozess, d.h. z.b. bringen uns Partizipation und Jugend- - muss artgerecht sein Kontrolle der Umsetzung der Agenda 21 durch einen von verbände, wenn Luft, Wasser und - kein Transport von Tieren quer Ergebnisse der Arbeitsgruppe der Jugendlichen besetzten offenen Nachhaltigkeitsausschuss Nahrung vergiftet sind? durch Europa 2. DJK waren: Entsendung Jugendlicher als gleich- - keine Massentierhaltung Es besteht Bedarf an einer berechtigte Mitglieder in den Nach- Themen sind: Tierschutz: Europäischen Verfassung. haltigkeitsrat und Vertreter in Wasser: - Schutz von in der Natur lebenden Grundrechtscharta muss Grundlage Bundestagskommissionen - jeder Mensch soll Zugang zu sau- Tieren und deren Lebensraum der Verfassung sein. generelle Delegationsbeteiligung berem Wasser haben, - Naturschutzgebiete Europäische Verfassung darf die an internationalen Konferenzen von - Ozeane, Flüsse, Seen müssen vor Landwirtschaft: nationale Verfassung nicht aushöh- Anfang an Verschmutzung, Überfischung etc. - übermäßige Düngung ist großes len. wissenschaftliche Unterstützung geschützt werden Problem Die europäische Verfassung muss und finanzielle Sicherung der Luft: - ökologische Landwirtschaft unter- ein europäisches Bewusstsein Jugendbeteiligung - Verschärfung der CO2-Richtlinien, stützen sicherstellen. Menschenrecht auf gesunde Umwelt Modernisierung von Betrieben, um - Vermeidung von Überproduktion Es muss einen»europäischen (661 19) (in der Praxis Umsetzung Gasausstoß zu reduzieren Gentechnik: Artikel 20«geben, der um Nachhal- des Verursacherprinzips), Veranke- Klima: - gentechnische Lebensmittel müs- tigkeit erweitert wird und Mindest- rung des Prinzips der Generationen- - globale Erderwärmung sen gekennzeichnet werden standards sicherstellen muss. gerechtigkeit im 66. Wald: Abfall: - Urwälder dürfen nicht abgeholzt werden - Verstärkung des Mehrwegsystems in Europa > Es besteht weiterer Diskussionsbedarf. Wir erwarten weitere Konsul- Ina Epkenhans, Sebastian Liebold, - Aufforstung der Wälder - Abfallvermeidung von Recycling tierung durch die Politik beim Bera- Jonas Meckling Cyrus Badde, Sybille Schmid, Markus Energie: - Umstellung auf regenerative Energien Allgemein: - Sensibilisierung in allen gesellschaftlichen Schichten tungsprozess. Cordemann, Mike Schneider, Jeanette Werner, Margarete Jacob, Hanna Tourismus: - Ökotourismus - Unterstützung von Jugendumweltgruppen Andreas Schwarz Mössner, Caroline Ko, Eva Mund, Daniel Lange, Raphael Schapira, Verkehr: - Alternativen zu Auto und Flugzeug Pia Lünstroth, Johanna Brandt, Jennifer Wickord, Johannes Steenpaß, Sandra Barthel, Nike Landsberg, Lara Peter, Andrea Imping, Franziska Seel - öffentliche Verkehrsmittel müssen billiger werden Raphael Schapira Michael Clivot, Sebastian Liebold, Andreas Schwarz - Bahnfahren muss günstiger werden Lidia de Paz, Daniel Lange, Sandra Ernährung: Barthel, Michael Kempmann, Eva Mund - genaue Kennzeichnung der Produkte

50 OPEN SPACE ANLIEGEN Europäische Integration Wir stellen fest, dass der Prozess der Europäischen Integration eingesetzt hat, aber noch einen langen Weg vor sich hat. Die Jugendlichen sind der festen Überzeugung, dass die Europäische Integration wichtig und unumgänglich ist. Der Prozess erfordert die Ausräumung kontraintegrativer Regelungen und aktive Informationspolitik. Aus unseren Diskussionen erwachsen folgende Forderungen: 1. Ausbau der Unionsbürgerschaft Jeder Unionsbürger sollte die Chance haben, sich aktiv im politischen Leben beteiligen zu können. Darunter verstehen wir uneingeschränktes aktives und passives Wahlrecht auf allen Ebenen (kommunal, regional, national, europäisch etc.) Jeder Unionsbürger sollte in einem Raum mit gemeinsamem Binnenmarkt und freiem Personen- und Warenverkehr seinen Lebensraum frei wählen können. In diesem Zusammenhang fordern wird die Abschaffung der diskriminierenden Aufenthaltsgenehmigungsregelung. 2. Wir fordern das uneingeschränkte Wahlrecht auch für Bildungsinländer und Personen, die mindestens fünf Jahre in der EU leben und keine Unionsbürger sind. EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN 3. Berücksichtigung der benachbarten Sprachräume (z. B. Niederländisch am Niederrhein, Dänisch in Schleswig, Polnisch im Oderbruch etc.) und Minderheiten innerhalb der Region (z. B. Türkisch im Ruhrgebiet etc.) bei der Erteilung von Sprachunterricht in Schulen aller Schulformen. 4. Wir fordern Mobilität durch Einführung eines günstigen»europäischen Bahntickets«für junge Menschen im gesamten Unionsgebiet und den Beitrittskandidaten, um auch sozial schwachen Menschen die Möglichkeit des direkten Kontaktes zu ermöglichen. Somit werden Vorurteile abgebaut, Brücken zwischen den Nationen gebaut und persönliche Horizonte erweitert. 5. Für den Schulbereich fordern wir die fächerübergreifende Vermittlung Europäischer Werte, u. a. durch ein Schulfach»Europäische Geschichte«, um ein Bewusstsein für die Europäische Integration zu entwickeln Initiierung von Projekttagen zum Thema»Europa«Ausbau der Finanzierung von Austauschprojekten 6. Weiterhin fordern wir den Ausbau und die finanzielle Aufstockung des Programms»JUGEND«: 7. Unter dem Stichwort»aktive Informationspolitik«fordern wir a) Umwandlungen der passiven und bürgerfernen Informationspolitik in eine aktive und bürgernahe durch - Multiplikationsseminare: Multiplikatoren müssen Schulen, Vereine etc. direkt ansprechen und Informationsprojekte anbieten. - viele dezentrale Jugendinformationszentren b) massive Informationskampagnen über die Aufgaben und Kompetenzen der europäischen Institutionen zur Steigerung der Transparenz und Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Agostino Mazziotta Laura Tilindyte, Michael Kempmann, Jan Thorbeck, Katharina Gröber, Raphael Schapira, Anna Metzger, Eva Mund, Cindy Rothbauer, Christina Peters, Hakan Tosuner, Juliane Haag, Lidia de Pez Martinez, Hanna Mössner, Laura de Paz Martinez, Nike Landsberg, Daniel Lange >Erstmal fettes Kompliment an die Orga! Danke! Das einzige wirkliche Problem, dass ich einer hatte, war, dass in open space Sachen diskutiert wurden, die schon festgelegt sind. Außerdem kamen selten konkrete Ergebnisse zustande, was vielleicht mit einer nicht klar formulierten Zielsetzung zusammenhängt. Globalisierung und Weißbuch 1. Was läuft falsch? Mindeststandards gelten nicht weltweit: Menschen-, Kinder-, Arbeitsrechte Etat für Rüstung ist größer als Etat für Entwicklungspolitik EU-Länder geben nicht 0,7 % am BIP für Entwicklungshilfe aus WTO legt Kriterien für Handel nur im Interesse der Industrieländer fest große Kluft zwischen Nord und Süd Entwicklungsländer bleiben arm wegen ungerechter Schuldenpolitik Subventionspolitik für Agrarprodukte in der EU ist ungerecht speziell für Kinder und Jugendliche Lebensbedingungen für/von Kindern und Jugendlichen (Kinderarbeit, Soldaten) unzureichende medizinische Grundversorgung Armut trifft Kinder und Jugendliche am stärksten (auch in Industrie > Armutsbericht) Zugang zu Bildung nur kaum vorhanden 2. Welche Veränderungen wollen wir? I. National: unbürokratische Hilfe und Anerkennung für und von Flüchtlingen, speziell Kinder und Jugendliche mehr Rechte für ausländische Studierende (BAFÖG) Aber sonst war s saugeil hier und das sollte nächstes Jahr auch wieder stattfinden!!! Bis dann denn Regina Renner

51 OPEN SPACE ANLIEGEN EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN nur menschengerecht produzierte finanzielle Unterstützung für Aus- Europäisches Jugendforum/ Europa Visionen und Güter sollen in Deutschland ver- tauschprojekte mit außereuropäi- Europäischer Jugendkonvent Perspektiven kauft werden dürfen Aufbauhilfen für Schulen, soziale schen Ländern, unter dem Programm JUGEND (u.v. a. Asien, Europäische Jugendliche in Deutsch- Einrichtungen Lateinamerika, Afrika) Wir fordern, dass das YFJ (Europäi- land formulieren ihre Visionen und»fair Trade«in viel größerem Rah- sches Jugendforum) in der Zukunft Perspektiven für eine Europäische II. International: men, auch in normalen Supermärk- stärker unterstützt und gefördert Union. UN-Kinderrechtskonvention soll ten, Vorbildfunktion der Regierung, wird, z. B. durch die EU, als es im weltweit durchgesetzt werden indem sie nur noch»fair Trade«Weißbuch zum Ausdruck kommt. Wir sind für ein Europa des Friedens keine Kinderarbeit Kaffee kaufen Als bislang einzige große, funktions- und der Freiheit. Zugang zu Bildung, Internet (neue über katastrophale Produktions- fähige Interessenvertretung muss das Europa muss als Vorbild und Anker Technologien), um Diskrepanz zwi- weise von Kleidung, die hier getra- YFJ erhalten, gestärkt und verstärkt für eine global nachhaltige Entwick- schen Nord und Süd zu verringern gen wird, aufklären werden. lung dienen; die Vorreiterrolle, die Globalisierung nicht nur wirtschaft- Einbeziehung der Wirtschaft > Europa in Zukunft durch den wirt- lich, sondern auch politisch in Rich- Kooperationen Wir fordern das YFJ und seine Mit- schaftlich stärksten Binnenmarkt der tung Menschenrechte und Arbeits- Werbekampagnen, die auf Probleme gliedsorganisationen auf, sich dafür Erde mit dem Euro innehaben wird, bedingungen hinweisen einzusetzen, dass immer mehr muss verantwortungsvoll und im Grundversorgung (Nahrung, Wasser Bundesregierung soll für viele Jugendliche durch sie vertreten wer- Bewusstsein der europäischen etc.) für alle Menschen garantiert Bereiche Siegel schaffen (Holz- den und dass dabei auch Jugendliche Geschichte mit all ihren Facetten und Einführung einer Besteuerung auf handel, Kinderarbeit...) und»fair beteiligt werden, die nicht in den Widersprüchlichkeiten genutzt werden. internationale Finanztransaktionen Trade«subventionieren, damit es großen Organisationen Mitglied sind. Dieses Europa der Zukunft darf nicht (Tobin-Steuer) für Konsumenten erschwinglicher zu einer Festung werden. EU soll verstärkt Verantwortung für wird Wir fordern, dass die Jugendlichen arme Länder übernehmen, jedoch Konsumentenverhalten muss sich in Europa durch einen europ. Jugend- Wir sprechen uns besonders gegen keine Bevormundung dieser Länder ändern! konvent in der Erarbeitung einer einen reinen wirtschaftlichen Materia- durch die EU totale Entschuldung für Entwik- zukünftigen Gestaltung Europas beteiligt werden, z. B. durch das YFJ. lismus aus, der aus Mensch und Natur nur noch Mittel zur Kapitalver- klungsländer 3. Was können wir und die Bundes- Raphael Schapira und Eva Mund Jonas Schramm, Jan Thorbecke, k. A.* mehrung macht. Die Politik im Sinne des Einzelnen in seinem Bezug zur Gruppe muss die Oberhand über rein regierung tun, um im nationalen und Christina Peters, Lidia de Paz, Laura Sebastian Linbold, Jan Thorbecke, wirtschaftliche Interessen behalten. internationalen Bereich Verbesserun- de Paz, Bastian T. Köhlen, Gretje Marko Schmidt, Anna Metzger, gen zu erreichen? Treiber, Michael Wamposzyc, Maria Margarete Jacob, Leila Sen, Sandra Den Wettbewerb um Ideen und bessere Aufklärung über Lebensverhältnisse Steinmeier, Marko Schmidt, Nicole Elend, Michael Clivot, Stephan Weger Strukturen begrüßen wir; doch muss in 3. Welt-Ländern durch Schule, Dathe, Sandra Barthel dieser innerhalb eines von der All- Kindergarten, Austauschprojekte, gemeinheit mit ihren demokratisch Organisationen und Verbände, die legitimierten Institutionen festgelegten sich mit dieser Thematik beschäfti- Rahmens stattfinden. gen

52 OPEN SPACE ANLIEGEN EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN >Schön, dass auch nicht organisierte Jugendliche vertreten waren. Tim Mazziotta Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sollen nicht mehr länger allein in gut gemeinten Sonntagsreden beschworen, sondern zur konkreten politischen Aufgabe gemacht werden. Dementsprechend muss ein solches Prinzip der Nachhaltigkeit, was im Folgenden noch näher zu erläutern sein wird, in einer europäischen Verfassung verankert werden. Europa hat jetzt die Möglichkeit, durch einen gezielten Wettbewerb besonders eine ökologisch geprägte wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben; damit kann Europa sich als zukunftsfähig beweisen und in einer globalisierten Wirtschaft einen nachhaltigen Wettbewerb installieren. Europäische Verfassung Grundlage der Europäischen Gemeinschaft der Zukunft sollte eine europäische Verfassung sein Aufbau der europäischen Verfassung: Ein europäisches Bewusstsein soll beinhalten, dass Identität sich nicht nur nach einer Region oder einer Nation richtet, sondern dass Identität viele verschiedene Aspekte hat. Wir sind Deutsche und Europäer, und beide Identitäten schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern bedingen sich gegenseitig. Der Nationalstaat soll in diesem Bewusstsein erhalten bleiben. Er muss es auch, weil die europäische Geschichte, die es durch die EU weiterzuführen gilt, in der Vergangenheit eine Geschichte verschiedener, konkurrierender und sich bekämpfender Nationalstaaten war. Geschichte ist aber fundamentaler Bestandteil einer jeden Identität die friedliche Einheit Europas ist ja gerade die Konsequenz aus dieser Geschichte. Geschichte aber von Völkern kann nur von diesen selbst vermittelt werden, hier bildet sich Identität deswegen müssen die Nationalstaaten erhalten bleiben. Wir fordern im Sinne einer gesamteuropäischen Identität eine europäische Verfassung mit dem Ziel einer europäischen Regierung. Dies sind unsere Vorstellungen davon, wie eine solche reformierte EU aussehen soll: 1. mehr Demokratie: Beteiligung der Bürger durch Wahlen zu einem gestärkten Europäischen Parlament als Legislative der EU. Gesetzgebung durch das EP und Kontrolle der Regierung durch das EP. Strikte Gewaltenteilung zwischen den europäischen Verfassungsorganen. Klare Kompetenzverteilung zwischen den europäischen Institutionen untereinander und gegenüber des Meinungs- und Willensbildungsprozesses, so dass Entscheidungen für Bürger nachvollziehbar werden. Föderalismus als Organisationsprinzip. Rechtsstaatlichkeit Menschen- und Bürgerrechte, Minderheitenschutz. 2. Prinzip der Nachhaltigkeit: ökologische soziale und ökonomische Nachhaltigkeit 3. Solidarität unter den Mitgliedsstaaten: gemeinsame Strukturpolitik, Hilfe zur Selbsthilfe für schwächere Mitgliedsstaaten Subsidiarität Gewährleistung der Erweiterungsfähigkeit Zu 1.: Die Vollendung des europäischen Einigungsprozesses setzt eine breitere Beteiligung der Bürger voraus. Wahlen zu einem gestärkten europäischen Parlament gewährleisten eine Identifikation der Bürger mit Europa. Durch eine strikte Gewaltenteilung werden die Aufgaben der Verfassungsorgane festgelegt. Die europäische Gesetzgebung obliegt dem Parlament, wobei die Bereiche Verteidigung, Außenpolitik sowie die Grundzüge der Wirtschafts- und Steuerpolitik von der EU-Gesetzgebung festgelegt werden. Die restlichen Bereiche werden im Rahmen der Mindeststandards von den nationalen Gesetzgebungsorganen festgelegt. Die Funktionsfähigkeit der EU wird gesichert durch eine klare Kompetenzverteilung zwischen den europäischen Institutionen untereinander und gegenüber den nationalstaatlichen Behörden. Der föderale Aufbau der Union nach dem Prinzip der Subsidiarität gewährleistet eine stärkere Akzeptanz der nationalstaatlichen aber auch der europäischen Institutionen durch die Bürger. Zu 2.: Das in der Verfassung festgelegte Prinzip der Nachhaltigkeit wird durch soziale, ökologische und ökonomische Mindeststandards gewährleistet. Sie stellen einheitliche Rahmenbedingungen sicher, die vom Europäischen Parlament vorgegeben und von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. Die Mitgliedsstaaten sind dazu angehalten, höhere Maßstäbe als in den Mindeststandards vorgegeben sind, vorzusehen und durchzusetzen. Zu 3.: Wir gehen davon aus, dass die Mitgliedsstaaten der EU sich untereinander solidarisch verhalten müssen. Eine gemeinsame Strukturpolitik muss schwächeren Mitgliedern Hilfe zur Selbsthilfe geben. Einen Länderfi-

53 OPEN SPACE ANLIEGEN EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN nanzausgleich mit der Absicht einer zielgerichteten Strukturpolitik halten wir für sinnvoll. Das Prinzip der Subsidiarität muss Verfassungsrang erhalten. All diese Maßnahmen müssen eine Erweiterbarkeit der EU gewährleisten. Europäische Realpolitik Schaffung eines europäischen Bewusstseins Das europäische Bewusstsein soll unserer Meinung nach ein solches sein, dass verschiedene Identitäten (z. B. nationale und europäische) sich nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig bedingen. Ein solches Bewusstsein muss gezielt durch politische Bildung gefördert und entwickelt werden. Dies muss in der Schule und in der Jugendbildung beginnen; außerschulische Jugendbildung nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Austausch verschiedener Kulturkreise soll ein Bewusstsein der kulturellen Vielfalt im Rahmen einer europäischen Gemeinschaft fördern. Bis die Zwangsdienste abgeschafft werden, sollen diese vor allem aber auch freiwillige Dienste erleichtert und gefördert werden; diese sollen im gesamten europäischen Raum abgeleistet werden können. Ein Austausch soll aber nicht nur zwischen Jugendlichen und Schülern erfolgen, sondern auch gezielt allen Bevölkerungsgruppen ermöglicht werden. Nachhaltigkeit durch Mindeststandards Das in der Verfassung verankerte Prinzip der Nachhaltigkeit soll sich auf konkreter politischer Ebene in der Festsetzung von Mindeststandards äußern. Diese Standards sollen den Nationalstaaten eine Basis für ihre Politik gegen, die sie aber in diesem Rahmen selbst gestalten sollen. Damit ist eine flexible Politik unter Berücksichtigung regionaler und nationaler Vielfalt möglich; ein konstruktiver Wettbewerb zwischen den Regionen erhält somit einen richtungsweisenden Rahmen. Einem sich selbst zerstörenden und sich gegenseitig unterbietenden Wettbewerb unter Nichtbeachtung sozialer und ökologischer Notwendigkeiten wird somit eine Riegel vorgeschoben. Die Mindeststandards garantieren: einen fairen Wettbewerb einen gesicherten Verbraucherschutz eine bessere Vergleichbarkeit der Bedingungen innerhalb der EU ein soziales Netz klare Anforderungen für die Beitrittskandidaten sowie einen bewussten Umgang mit der Umwelt im Sinne des Verursacherprinzips. Das Verursacherprinzip muss in allen Bereichen der Wirtschaft gelten: In jeden erhobenen Preis müssen die ökologischen und sozialen Folgekosten mit eingerechnet werden. Das sind z. B. Entsorgungskosten, soziale Absicherung, Altlastenentsorgung, Flächenverbrauch usw. Somit kann eine tatsächliche nachhaltige Entwicklung, ein Wirtschaften mit sozialer und ökologischer Verantwortung gesichert werden. > Dies sind nicht nur politische Notwendigkeiten gegen eine immer größer werdende Umweltverschmutzung und Ressourcenausbeutung sie sind vor allem auch Grundlage einer lebenswürdigen Gesellschaft, die nicht allein nach materialistischen Prinzipien und Interessen geordnet ist. Berlin, 13. Juni 2000 im Wannseeforum Deutsche Jugendkonferenz vom 9. bis 14. Juni 2000 Arbeitsgruppe Europa Verantwortliche für die aufgestellten Forderungen: Johannes Kimmerle, Sabrina Schulz, Andreas Schwarz, Marita Ubbenhorst, Peter Dyllicke- Brenzinger, Fabian A. Lindner, Rosa Coco Schinagl, Mark-Daniel Rentschler, Cella Vogel, Die 2. DJK war unserer Meinung nach ein voller Erfolg! Doch eins haben wir doch zu bemängeln: Im Falle einer dritten JuKo richtet bitte eine "Chill Out Zone" für einen Brake ein. Frederik und Martin

54 OPEN SPACE ANLIEGEN WIR BRINGEN EUROPA DEMOKRATISIEREN GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN EUROPA IN SCHWUNG Kinder- und Jugendarbeit. Wie bringe ich ihnen Europa, Demokratie (die Inhalte und Werte des WB) näher? Forderungen: Kinder sollen sich schon ab der 1. Klasse aktiv in das Klassengeschehen einbringen können Eigen-Mitbestimmung des Tagesablaufes/Ferien etc. Lernen lassen durch eigene Erfahrungen ermöglichen Zusammenarbeit zwischen Kindern und Erwachsenen fördern den Kindern ihre eigenen Rechte vermitteln/zeigen und auch ihre Pflichten (z. B. Aufgabenverteilung unter den Kindern) mehr Praxis, Pädagogik, Didaktik schon in der Lehrerausbildung (auch Gymnasiallehrer!!!) Aktionen: mehr Demokratie im Klassenzimmer! regelmäßige (einmal pro Woche) Klassenversammlungen, an denen sich die SchülerInnen aktiv beteiligen (können) >»von Schülern für Schüler«!! durch spielerisches Lernen vermitteln der Rechte und Pflichten den»europäischen Gedanken«durch Integration in der gesamten Lebenspraxis für Kinder näher bringen (Kinder schon von Anfang an die Angst vor dem Anderen/Fremden nehmen!!) europäische Austauschprogramme schon für Grundschüler! Johanna Brandt Anja Neeland, Johanna Brandt, Julia Straub, Hannah Vadas, Hanna Katthöver, Susann Schäfer, Kathleen Döbbel, Monika Reichelt, Sandra Barthel Sprache(n) in Europa Sprachen befinden sich immer im Wandel! Es finden sich Einflüsse verschiedener Sprachen in einer Sprache wieder! Soll eine europäische Sprache eingeführt werden? Einführen: Nein! Entwickeln: Ja! Wirtschaftliche Ebene (Währung) ist nicht gleich kulturelle Ebene (Sprache) Kein fester Zeitpunkt für die europäische Sprache (siehe Euro)! > langwieriger Prozess, der von der Zivilbevölkerung gesteuert/bestimmt wird! > Sprachen beibehalten, Wandel zulassen! gegebenenfalls eurpäische Sprache zulassen! Kira Kaslack, Claudia Möller Cindy Rothbauer, Ragnhild Hoel, Regine Hornung, Frederik Röder Wer sind wir? Durch die Vorstellung der teilnehmenden Personen entwickelte sich die Idee, eine Bestandsaufnahme aller Projekte/Organisationen zu erstellen. Dies soll durch einen Fragebogen ermöglicht werden (siehe Blatt 2) und zwar schnellstmöglich bis Sonntag für alle einsetzbar. Zeitraum der Umsetzung: Fragebogen bis heute Abend erstellen und verteilen Auswertung und Erstellung der Infokartei bis Sonntag für alle zum Mitnehmen Auftrag geht an Sebastian Sooth. Fragebogen-Entwurf Überschrift: Informationen hier und jetzt! Frage: Wer sind wir? Ziel: Transparenz wissen was läuft! Projekt/Organisation: Bundesland/Einzugsgebiet/Wirkungsbereich: Kontakt-Adresse: Homepage: Inhalte/Aufgaben: Rücklauf bis Samstag Abend, 17 Uhr, Service Point Vorgestellt von Name, Vorname: Funktion: Adresse: Teilnahme 2. DJK Weimar, März 2002 Sebastian Sooth Sandra Hümer, Eva Ente, Anja Heinke, Karsten Dörges, Eric Schley, Florian Ammerich, Carmen Bender >Anfangs muss ich sagen, dass ich diese Konferenz für sehr wichtig halte. Ich habe bei ganz vielen Teilnehmern gespürt, dass sie den Willen haben etwas zu verändern bzw. sich selbst in Projekte einzubringen. Allerdings war für mich der Stellenwert der Konferenz auch nicht so ganz klar. Ich werde aber auf jeden Fall ein positives Ergebnis aus dieser Konferenz mit nach Hause nehmen und versuchen dies für mich zu nutzen. Jennifer Wickord

55 OPEN SPACE ANLIEGEN >Im Großen und Ganzen würde ich die Konferenz als gelungen und mit Sicherheit sehr wichtig für den Prozess der Bemühungen um mehr Jugendpartizipation bezeichnen. Meiner Meinung nach eignet sich jedoch die Arbeit im»open space«nur bedingt bei der Zusammensetzung der Teilnehmer. Da der Wissensstand doch sehr OPEN SPACE EINE METHODE FÜR DIE JUGENDKONFERENZ? unterschiedlich ist, wäre mehr Input durch z. B. Workshops von erfahrenen Jugendlichen in Abwechslung mit der Arbeitsform»open space«wichtig und sicherlich auch sinnvoll gewesen. Schade finde ich auch, dass während der Konferenz»Feindbilder«gerade zwischen verbandlich organisierten und verbandlich nicht organisierten Jugendlichen aufgestellt wurden oder ihr Bestehen zunächst gefördert wurde. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Strukturen der Verbände ist nötig! So, das war jetzt zwar etwas viel und auch Kritik, aber das muss ja auch mal erlaubt sein und bestimmt hab ich eh noch was vergessen. Fransiska Krüger P.S.: Respekt an die Orga-Gruppe!!!! aus der Konferenzzeitung»farbspiele?«: Aus dem Leben der Schmetterlinge Aus den open-space-gruppen: Berichte über die Arbeit der Hummeln werden wir alle zu lesen bekommen, was aber machen die Schmetterlinge? Was haben diejenigen gemacht, die nicht in den Gruppen mitdiskutiert haben? von Dortje Treiber Nicht wenige haben sich von den Strapazen des Vorabends erholt und ausgeschlafen. Jenny und Franzi waren in Weimar bummeln und haben den Ampelmännchenshop durchstöbert. Auch Verena war im Stadtzentrum und trägt nun als bleibende Erinnerung neue Ohringe in frisch gestochenen Löchern. Andere, wie Johanna, haben die Möglichkeit genutzt, sich außerhalb der Arbeitsgruppen mit den Teilnehmern zu unterhalten. Das Ziel, auf der Konferenz effektiv zu arbeiten, war aber wichtiger als Freizeit. Keiner der Befragten blieb die ganze Zeit Schmetterling. Alle diskutierten nach einer Pause wieder in den Gruppen mit, erholt, mit neuen Ideen und neuem Schwung.»Ich finde es gut, dass open space die Möglichkeit lässt, das kulturelle Angebot zu nutzen«, kommentiert Dennis aus Bochum diese Arbeitsmethode. Manuela verließ ebenfalls ihre Gruppe, um andere Diskussionen mit zu verfolgen. Sie sieht neben dem Vorteil flexibel zu sein auch Nachteile:»Schmetterlinge sollen Schmetterlinge bleiben«, sagt sie. Ihre Erlebnisse hätten ihr gezeigt, dass Teilnehmer, die neu zu einer Arbeitsgruppe gekommen sind, mit ihren Beiträgen oft Verwirrung stiften. Sie brächten Themen ein, die bereits ausdiskutiert seien und hielten so die anderen Teilnehmer auf. Ihre Bitte an Schmetterlinge, die zu Hummeln werden wollen, ist deshalb:»hört erst mal eine Weile zu, bevor ihr ineffektive Kommentare abgebt.«>ich sehe es auch so wie Fransiska! Allerdings möchte ich noch mal Robert Helm danken für die professionelle Orga. Dies hat kein Chaos verursacht, sondern es war die ganze Zeit da, um produktiv zu werden! Liebe Grüße, Peter Böttcher»Die wollen uns hier ihr Projekt verkaufen«, kritisierte ein Teilnehmer.... aus»farbspiele?«: Dass zum Thema Absenkung des Wahlalters nur ein Mädchen gekommen war, die als 16-jährige direkt Entgrenzter Raum von dieser Frage betroffen ist, löste Kann»open space«konkrete eine langwierige Diskussion aus. Ergebnisse zu einem Thema liefern?»ab welchem Alter sind junge Menschen fähig, selbstständig zu wäh- Sind die Hintergründe der Teilnehmer nicht viel zu verschieden, len?«war die Frage, die im Mittelpunkt stand. Da in der Gruppe um damit über endlose und polarisierende Diskussionen hinauszukommen? von Dortje Treiber wurden, blieb es bei einem Aus- verschiedene Ansichten vertreten tausch der Argumente, ohne dass Die Themen»Jugendräte«,»Drogenpolitik«ein Konsens erreicht wurde. und»senkung des Wahlalters«sind alle sehr Die drei Beispiele zeigen deutlich, umstritten. Wie verliefen hier die open space- dass die open space-methode viele Diskussionen in der Konferenz? In der Gruppe Möglichkeiten verbirgt. Von Erfahrungsaustausch bis zu der Vorstel-»Jugendräte und Jugendparlamente«stand der Erfahrungsaustausch ganz klar im Vordergrund. lung eines Projektes kann alles»alte Hasen«, die Jugendparlamente gegründet stattfinden. Grundsätzlich war die haben, und»neulinge«, die Informationen sammeln wollten, um selbst solche Strukturen ins ferenz mit dieser Methode zufrie- Mehrheit der Teilnehmer der Kon- Leben zu rufen, nutzen die Chance. Es war offensichtlich für alle Teilnehmer interessant sich aus- die Frage, ob open space sich für den. Allerdings stellten sich viele zutauschen und dazu zu lernen, denn die Gruppe die gesamte Konferenz eignet. beschloss am Ende der Diskussionsrunde aus Sie hatten Zweifel daran, dass dem Rahmen des open space auszubrechen und die Umsetzung von Ideen dabei am Samstag als feste Arbeitsgruppe weiter zu ihren Platz bekommt. Oft tauchte arbeiten. der Wunsch auf, open space auf den ersten Tag zu beschränken, Manche fühlten sich bevormundet um am Samstag und Sonntag in Auch die Gruppe»Drogenpolitik und Drogenprävention«will die drei Tage im Workshop arbeiten. zu können. Beispiele dafür festen Gruppen gezielt arbeiten Die Initiatoren arbeiten in einem Verein für Drogenpolitik und in einer Jugendinitiative. Deshalb stellten»jugendräte«und»drogen- sind die Gruppen zum Thema sie im ersten Teil ihr Projekt vor und informierten prävention«, welche die open über das Thema. Obwohl sie damit auf breite space-phase als Einstieg Zustimmung in der Gruppe stießen, fühlten sich manche zu sehr bevormundet. den Tage weiter daran zu genutzt haben, um die folgen- arbeiten.

56 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT SCHRITTE IN WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE: DIE ZUKUNFT Damit auf der Konferenz und im open space nicht nur Papier beschrieben wurde, sondern auch konkrete Ideen und Aktionen geplant wurden, fand zum Ende der open space Methode eine Handlungsphase statt, in der Projekte und Verabredungen für die Zukunft zwischen den Jugendlichen ausgemacht wurden. Aktion/Verabredung/Projekt Infopaket Weißbuch Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Johanna Muley, Claus Becker, Dominique Hitz, Andrea Imping, Susanne Neefe, Sophie Bleich, Oliver Wernersbach, Mein/unser nächster Schritt Herantreten an die Landes-, Bundeszentrale für Politische Bildung Konzept erstellen/ausarbeitung fortführen Treffen der Gruppe geplant Kontakt über s... Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Aktion/Verabredung/Projekt Partizipation auf kommunaler Ebene Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Tobias Zech Stephan Weger Scarlett Faisst Anna Metzger Maria Steinmeier Pia Lünstroth Franzi Luhn Karsten Dörges Michael Müller Julia Haag Regina Renner Jonathan Fasel Jonas Schramm Björn Gröger Friederike Ditzen Nike Landsberg Robin Krause Oliver Wernersbach Mein/unser nächster Schritt Einrichtung einer Mailingliste Überarbeitung des erstellten Forderungspapiers Chat-Treffen Erstellung von Artikeln/Leserbriefen, um das Weißbuch/Konferenz bekannter zu machen Reden erstellen»wie Partizipation...«Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Sonntag, 14. April, 21:00 Uhr Chat-Treffen (Info unter: Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Johanna Muley Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Maria Steinmeier, Franzi Luhn

57 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE! SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Aktion/Verabredung/Projekt Austausch der Schülervertretungen Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Clara Weinhardt Hanna Mössner Nike Landsberg Mein/unser nächster Schritt Schülerrat Köln besucht Schülerrat Freiburg (und umgekehrt) > Ideenaustausch, Erfahrungsberichte > Suchen 3. Schülerrat, der am Austausch teilnehmen möchte! Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Hanna Mössner Aktion/Verabredung/Projekt Treffen, um den DBRJ für andere Jugendliche zu öffnen. Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Tobias Zech Florian Ammerich Karsten Dörges Jeanette Werner Jennifer Wickord H. Diep Nguyen Anna Weber Nicole Dathe Sophie Bleich Pia Lünstroth Mein/unser nächster Schritt Treffen unserer Arbeitsgruppe > Diskussion Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: vor der Sommerpause Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Andreas Schwarz Aktion/Verabredung/Projekt Einrichtung von Informationszentren Diskussion über Realisierung mit politischen Entscheidungsträgern Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Mein/unser nächster Schritt Runder Tisch mit potenziellen Entscheidungsträgern einberufen Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Andrea Imping, Aktion/Verabredung/Projekt Vernetzung Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: viele Jugendliche aus S.-A. Mein/unser nächster Schritt politische Meinungsbildung Einbau in Bildungsrichtlinie Internetseite mit allen Adressen Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: laufend Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Susan Schäfer, Kathleen Döbbel >Unser Motto war Mitreden Mitmachen dies taten wir, nun liegt es an uns es zu verfolgen! Danke für die Möglichkeit, wir werden diese Chance nutzen. Oliver Wernersbach

58 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE! SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Aktion/Verabredung/Projekt Finanzen für Jugend-Aktionen Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Andreas Schwarz Lennart Weinhold Anja Heinke Raphael Schapira Mike Schneider Carmen Bender Kathrin Frevell Monika Reichelt Daniel Lang Frederik Röder Cindy Rothbauer Aktion/Verabredung/Projekt Lehramt Studenten und Lehrer: per Infoaustausch über die Umsetzung des WB in der Schule Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: > Lidia de Paz Mein/unser nächster Schritt Ständiger Austausch per ! Mein/unser nächster Schritt Infoblatt mit konkreten Möglichkeiten der Finanzierung erstellen Ansprechen der DBJR Erfahrungsaustausch (schnelles Geld) Aufnahme ins Infoblatt (eventuell)» verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: ständig/deutschlandweit Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Anne Russig Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: - Mailingliste an alle am 03. April weiterführend durch Feedback Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Lennart Weinhold

59 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Aktion/Verabredung/Projekt Förderung der Wahlbeteiligung von Jugendlichen: Kommunale Kampagnen sollen sich untereinander austauschen Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Tim Gemkow Tobias Zech Dennis Radtke Mike Schneider Anna Weber Mein/unser nächster Schritt Bitte eintragen! Austausch via Internet über regionale Veranstaltungen/Projekte. Siehe es gibt nämlich schon eine Menge Wahlrechtskampagnen/Wahlbeteiligungskampagnen. Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Kümmerer/Koordinator/In/Kon taktmensch benannt? Frederik Röder Aktion/Verabredung/Projekt Vorbereitung der EU-Jugendministerien + Erstellen der EU-Jugendministertreffen und Erstellen der Prioritätenliste > weitere Ausarbeitungen Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Florian Ammerich Tim Gemkow Tobias Zech Laura Tilindyte Jana Hölderle Anna Weber Pia Lünstroth Mein/unser nächster Schritt -Verteiler anlegen/e-group Forum anlegen: Einbeziehen von Kontaktaufnahme DBJR > wie weiter? Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Katrin Hünemörder, Katrin Jacob Aktion/Verabredung/Projekt Bestehendes Ex-Freiwilligen-»Netz«(im Rahmen von future capital-projekten) ausbauen mit folgenden Zielen/Aufgaben: Betreuung von Freiwilligen in Deutschland Beratung/Information Mitarbeit, Kontrolle in JUGEND für Europa (> Zusammenarbeit mit JUGEND für EUROPA) Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Jan Thorbecke Melanie Hanisch Julia Straub Hannah Vadas Johanna Brandt Lidia de Paz Laura de Paz Christina Peters Laila Sen Agostino Mazziotta Claudia Möller Mein/unser nächster Schritt Infos sammeln, Kontaktaufnahme mit Ex-EFDlern/Nationalagenturen Entsendeorganisation Gründung von Regiogruppen wichtig: ständiger Info-Austausch Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: 1. Mai in Chatroom der Ex-EFDler (erstmals finden!!!) Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Laura de Paz Martinez, laurapaz@mail.uni-mainz.de Christina Peters, Christina-Peters@gmx.net für Berlin/ Düsseldorf WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE! SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT

60 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE! SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Aktion/Verabredung/Projekt Aktion/Verabredung/Projekt Aktion/Verabredung/Projekt Aktion/Verabredung/Projekt Studienbuch»Freizeitaktivitäten«Pflicht-/Praxisjahr/Bundeswehr- Förderung des Dialoges der Forum über Partizipation und das Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Dennis Radtke abschaffung Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Kulturen Aktionstage in verschiedenen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Vereinen,...), bei denen Kinder bzw. Weißbuch Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Tim Gemkow > siehe Unterschriftenliste Mitglieder anderer Kulturen ihr Land/ Tobias Zech Claudia Möller Cindy Rothbauer Mein/unser nächster Schritt Leben/... vorstellen können, z. B. gemeinsame Feste, Kochnachmittage... Johannes Steenpaß Kathleen Ludwig Patricia Geuther Clara Weinhardt Kathrin Glöckler Stefanie Hennecke Hanna Mössner Unterschriften als Anhang zu Schreiben an Familienministerium Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Johannes Steenpaß Sarah Nieber Stephan Groschwitz Pia Lünstroth Jona Hölderle Hanna Mössner Johannes Kimmerle Anna Weber Mein/unser nächster Schritt Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Eve Trautmann Michael Kräntzler Patricia Geuther Bastian T. Köhlen Eva Ente Sandra Humer Kontaktaufnahme mit DBJR Sebastian Liebold, Cindy Rothbauer Pia Schanne Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: (Lindenaustr. 29, Chemnitz), Michael Wamposzyc Mein/unser nächster Schritt Konkrete Planung eines Projektes: Simon Hillmann Anna Weber Sebastian Koppers Absprache mit DBJR so bald wie Ort ausgucken Markus Cordemann möglich (Kontaktaufnahme per mit AG nach Absprache mit DBJR) Schüler und Lehrer kontaktieren zusammen planen Mein/unser nächster Schritt Abklären der Grundlagen in Ver- Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: bänden (Termin, Träger, Kohle...) Absprechen + Vorbereiten + Franziska Seel, Kathrin Groth Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Nike Landsberg Machen Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Herbst Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? DBJR, DSJ, RPJ Stephan Groschwitz

61 OPEN SPACE SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT Aktion/Verabredung/Projekt Information an Schulen und Unis über Nachhaltigkeitsprozess und Beteiligung der Jugendlichen daran Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Hanna Mössner Meggi Jakob Clara Weinhardt Mein/unser nächster Schritt In das Thema Nachhaltigkeit einarbeiten Programme, Aktionen, Möglichkeiten entwickeln, wie man informieren kann, das Thema in den Unterricht einbringen kann usw. Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Hanna Mössner, Nike Landsberg Aktion/Verabredung/Projekt Partizipations-Info-Kampagne für NRW Alle, die mitmachen Vor- und Nachnamen: Arne Baltissen Kira Kaslack Michael Kempmann Annika Rolf Katja Benemann Clara Weinhardt Mein/unser nächster Schritt Kontakt mit dem Jugendring aufbauen Netzwerk Termin verabredet? Uhrzeit, Datum, Ort: Montag e-group bei yahoo»farbe fürs Weißbuch«Kümmerer/Koordinator/In/ Kontaktmensch benannt? Arne Baltissen, Kira Kaslack

62 ABSCHLUSSREDEN ABSCHLUSSREDE : Zum Abschluss der 2. Deutschen Jugendkonferenz stellten Lissy Gröner (MdEP) und Hans-Joachim Schild (Mitarbeiter in der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission) die jeweiligen Positionen zum Weißbuch vor und kommentierten den Verlauf der 2. DJK aus ihrer Sicht. Peter Haupt (Staatssekretär im BMFSFJ) verabschiedete anschließend die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. von Anrede, Lissy Gröner, MDEP es bereitet mir große Freude, heute auf einer Konferenz als Vertreterin des Europäischen Parlamentes zu sprechen, die von Jugendlichen für Jugendliche organisiert wurde einer Konferenz für alle, die der Meinung sind, dass Politik nicht im Fernsehen und Europa nicht nur in Brüssel stattfinden soll. Sie alle haben sich für die Teilnahme an dieser Konferenz beworben, wollen zusammen mit anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland über Jugendpolitik in der EU diskutieren und haben damit bereits den ersten Schritt getan, um ihre Interessen in der EU zu vertreten und europäische Jugendpolitik aktiv mitzugestalten. Dem Entwurf des Weißbuches, das ich heute mit Ihnen diskutieren will, ging ein intensiver und bisher einmaliger Konsultations- und Diskussionsprozess voraus: In allen Mitgliedsstaaten der EU wurden Anhörungen von mehreren tausend Jugendlichen durchgeführt, welche die Gelegenheit erhielten, auf Konferenzen, bei Befragungen im Internet oder via Fragebogen ihre Anliegen und Vorschläge einzubringen; auch Jugendorganisationen und Experten kamen zu Wort. In Deutschland wurde eine Reihe von Regionalkonferenzen und eine Nationale Jugendkonferenz in Berlin durchgeführt. Die Ergebnisse all dieser Konsultationen wurden auf europäischer Ebene zusammengetragen und sind in die Erstellung des Weißbuches eingeflossen, über das ich dem Europäischen Parlament Bericht erstatten werde. Nun zum Weißbuch selbst: Viele Jugendorganisationen und Nationale Jugendräte haben auf den Inhalt des Weißbuches mit Enttäuschung reagiert es erscheint ihnen nicht ambitioniert genug und die Ergebnisse der Konsultationen nicht ausreichend berücksichtigt. Zum Teil liegt dies sicherlich daran, dass der umfangreiche Konsultationsprozess hohe und bisweilen unrealistische Erwartungen an die Jugendpolitik der Europäischen Union geweckt hat. Ich möchte an dieser Stelle daher noch einmal betonen, dass der EG-Vertrag nach wie vor kaum explizite Kompetenzen zur Jugendpolitik enthält gemäß dem Subsidiaritätsprinzip sind hier die einzelnen Mitgliedsstaaten zuständig. Die Möglichkeiten der Kommission im Bereich der Jugendpolitik sind daher auf Maßnahmen beschränkt, die eine verstärkte Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten auf diesem Gebiet zum Ziel haben oder nationale Politiken ergänzen.

63 ABSCHLUSSREDEN eröffnet, Mitsprache und Mitgestaltung auch in nicht ausschließlich jugendpolitischen Verantwortungsbereichen für sich zu reklamieren. Schwerer wiegt die Kritik am Konsultationsverfahren und seinen Ergebnissen selbst. Einige der Beteiligten haben sich darüber beklagt, dass die Kommission mit vorgefertigten Vorstellungen in das Beteiligungsverfahren gegangen sei und dies dementsprechend gestaltet habe. Diese Kritik ist sehr ernst zu nehmen wird doch die Beteiligung der Jugendlichen auch im Weißbuch selbst immer wieder als zentraler Aspekt betont. Es gilt daher, auch von Seiten des Europäischen Parlamentes, berechtigte Kritik aufzugreifen und die Umsetzung des Weißbuches daran anzupassen. Bei Abwägung der neuen Dynamik in der Diskussion und der kritischen Punkte und Schwachstellen, begrüße ich das Weißbuch. Angesichts der leider immer noch geringen Bedeutung von Jugendpolitik auf europäischer Ebene, ist es als großer Erfolg zu werten, dass es gelungen ist, ein Weißbuch zur Jugendpolitik in Europa durchzusetzen ein Weißbuch, das neuen Schwung in die Jugendpolitik der Europäischen Union bringen wird. Ich will nur einige der durch das Weißbuch angestoßenen Initiativen nennen: Zunächst einmal wurde durch das Weißbuch erstmals ein inhaltliches und methodisches Konzept sowie ein Rahmen europäischer Zusammenarbeit im Jugendbereich erarbeitet. Mit der offenen Methode der Koordinierung wurde eine Grundlage zur Vernetzung jugendpolitischer Maßnahmen auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene entwickelt. Ich halte diese Methode, die allerdings noch genauer definiert werden muss, für eine geeignete Möglichkeit, auf dem Gebiet der Jugendpolitik eine bessere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu erreichen. Auch teile ich die Auffassung der Kommission, dass die offene Methode der Koordinierung als erster Schritt auf die Themen Partizipation, Information, Freiwilligenarbeit und mehr Wissen über die Jugend angewandt werden sollte. Neben der wichtigen Rolle der internationalen beziehungsweise europäischen Jugendorganisationen wird erstmals auch die Partizipation von Jugendlichen, die in keiner Organisation aktiv sind, thematisiert. Das Weißbuch fordert alle Akteure der Jugendpolitik ausdrücklich dazu auf, Formen der Beteiligung unorganisierter Jugendlicher zu suchen natürlich ohne dabei den bestehenden Jugendorganisationen Vorschriften über ihre Organisationsstruktur zu machen. Weiter unterstütze ich den Vorschlag der Kommission, die Freiwilligenarbeit von Jugendlichen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene deutlich auszubauen. Die Plätze für Freiwilligentätigkeiten sollen aufgestockt, der rechtliche und soziale Schutz für junge Freiwillige verbessert und freiwillige Tätigkeiten als nicht-formale Bildungserfahrung anerkannt werden alles Vorschläge, die wir wiederholt im Europäischen Parlament vorgebracht haben. Eine weitere wichtige Vorgabe des Weißbuches ist es, die Forschung im Jugendbereich gezielt zu vernetzen, weiterzuentwickeln und auszubauen. Nur wenn Statistiken, Studien und konkrete Daten vorliegen, und zwar geschlechtsdifferenziert, ist es uns möglich, ein besseres Verständnis für die Lebenssituation von Jugendlichen zu erlagen und Programme und Maßnahmen nicht an deren konkreten Bedürfnissen vorbei zu entwickeln. Ganz besonders begrüße ich den Vorschlag der Kommission, die Bedürfnisse der Jugendlichen bei der Ausarbeitung von Maßnahmen auch außerhalb des Bereiches der Jugendpolitik stärker zu berücksichtigen. Jugendlichen wird so die Möglichkeit Nachdem ich nun viele der meiner Meinung nach sehr positiven Aspekte des Weißbuches vorgestellt habe, will ich Ihnen auch nicht verschweigen, dass ich selbst durchaus noch Raum für Verbesserungen sehe. Ein grundlegendes Problem des Weißbuches besteht darin, dass es nicht mit einer angemessenen Aufstockung der Haushaltsmittel im Bereich der Jugendpolitik einhergeht. Unter keinen Umständen dürfen die im Weißbuch vorgeschlagenen Politiken mit Finanzmitteln aus dem Programm JUGEND gedeckt werden! Bereits heute müssen viele Jugendinitiativen, die als einziges Programm der EU Jugendlichen die Möglichkeit bieten, finanzielle Unterstützung für selbstorganisierte Projekte zu erhalten, aufgrund beschränkter finanzieller Möglichkeiten abgelehnt werden. Die finanziellen Möglichkeiten des Programms JUGEND sind bereits heute ausgereizt und dürfen nicht noch weiter belastet werden! Wie ich zuvor schon erklärt habe, unterstütze ich den Vorschlag der Kommission, die Bedürfnisse der Jugendlichen bei der Ausarbeitung von Maßnahmen in verschiedenen Politikbereichen der Europäischen Union stärker zu berücksichtigen. Allerdings muss die Kommission dann

64 ABSCHLUSSREDEN auch konkrete Mechanismen festlegen, wie sie dieses Ziel in Zukunft erreichen will. Dies ist bisher leider noch nicht geschehen. Im Bereich Information von Jugendlichen beschränkt sich die Kommission darauf, die Schaffung eines Internetportals mit Diskussionsforum zu fordern. Diese Maßnahme greift jedoch zu kurz: Nach wie vor bestehen starke geographische und geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Internet-Nutzung. Sollte in diesem Bereich also nicht nachgebessert werden, besteht die Gefahr, dass viele Jugendliche von Informationen seitens der EU ausgeschlossen bleiben. Die Kommission ist also dazu aufgefordert, zusätzlich Maßnahmen und Material zu entwickeln, die Jugendlichen vor Ort und im persönlichen Kontakt ermöglichen, jugendspezifisch aufbereitete Informationen zu erhalten. Auch die Informations- und Besucherdienste der Europäischen Union selbst müssen die Bedürfnisse Jugendlicher stärker berücksichtigen und spezielle Informationsmaterialien für diese Zielgruppe entwickeln. Darüber hinaus möchte ich die Durchführung einer jährlichen Aktionswoche zu den Jugendaktivitäten der Europäischen Union anregen, um Jugendliche und die breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Mitgliedsstaaten fordere ich dazu auf, bei der Umsetzung des Weißbuches darauf zu achten, dass die Partizipation von Jugendlichen und Jugendorganisationen auf nationaler Ebene, z. B. durch die Schaffung von beratenden Jugendausschüssen, die von Vertretern von Jugendorganisationen und von nicht organisierten Jugendlichen gebildet werden, gewährleistet ist. Der Vorschlag, jugendliche Freiwilligenarbeit besser als bisher zu fördern und anzuerkennen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch werden den Jugendlichen immer noch viele Hindernisse in den Weg gelegt: Ich fordere daher die Mitgliedsstaaten und Beitrittsländer auf, sich aktiv an der Förderung des Freiwilligendienstes zu beteiligen und bestehende Hindernisse, wie die langwierige Erteilung von Visa sowie komplizierte sozialrechtliche Bestimmungen abzubauen. Darüber hinaus erwarte ich von der Kommission konkrete Vorschläge zur Schaffung eines angemessenen rechtlichen und sozialen Status für Freiwillige sowie eine Art Diplom für den Freiwilligendienst. Die Kommission hat im Weißbuch mehrere Themen mit besonderer Relevanz für Jugendliche identifiziert: Bildung, lebenslanges Lernen, Mobilität, Beschäftigung, soziale Integration, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Einige wichtige Themen bleiben jedoch ausgeklammert und sollten den bereits genannten Themenbereichen hinzugefügt werden: die Bereiche Chancengleichheit von Männern und Frauen, Einwande- rung und Drogenpolitik. Alle Bereiche müssen auch unter dem Aspekt des Gender-Mainstreaming berücksichtigt werden. Zusätzlich ist die Kommission aufgefordert, auch im Rahmen der Strukturfonds und anderer für Jugendliche relevanter Programme der Gemeinschaft zu gewährleisten, dass ausreichend Maßnahmen gefördert werden, die Jugendliche als Zielgruppe haben oder die den besonderen Bedürfnissen von Jugendlichen gerecht werden. Besonders wichtig ist es mir zu betonen, dass das Weißbuch zur Jugendpolitik der Europäischen Union nicht das Ende, sondern den Anfang eines langen Prozesses sein sollte, wobei die Umsetzung in erster Linie in den Mitgliedsstaaten eingeleitet werden muss. Um dies zu gewährleisten, halte ich einige strukturelle Veränderungen für angebracht: Bei der anstehenden Revision der EG- Verträge sollte eine Konkretisierung zur Jugendpolitik vorgenommen werden, die zumindest vorsieht, dass die Gemeinschaft die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in der Jugendpolitik fördert und deren Tätigkeiten erforderlichenfalls ergänzt. Auch der Konvent zur Ausarbeitung eines Verfassungsvertrages sollte sich intensiv mit der Frage des Status der jungen Bürger Europas auseinandersetzen und ein klares Signal an alle gesellschaftlichen Kräfte senden, junge Menschen aktiv am demokratischen Aufbau Europas zu beteiligen. Der einberufene Jugendkonvent ist ein hoffnungsvolles Zeichen in diese Richtung. Darüber hinaus möchte ich der Kommission empfehlen, das Profil der Kinder- und Jugendpolitik zu schärfen, z. B. indem sie innerhalb der Generaldirektion»Bildung und Kultur«eine eigene Direktion»Kinder und Jugend«einrichtet. Deren Hauptaufgaben könnten zunächst die Konkretisierung und Umsetzung der im Weißbuch vorgeschlagenen Maßnahmen sowie die Umsetzung des Programms»JUGEND«sein. Das Weißbuch zur Jugendpolitik der EU kann nur ein erster Schritt sein einer von vielen weiteren, die folgen werden. Jetzt kommt es zunächst darauf an, das Weißbuch zügig in konkrete Aktionen umzusetzen und hierfür auch angemessene zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe, Sie alle werden die zukünftigen Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen und Ihre Interessen und Wünsche aktiv einbringen. Europa gehört nicht den Wirtschaftsbossen und den Bürokraten es gehört uns allen. Die abgedruckten Texte sind Manuskripte, die zur Vorbereitung der Reden dienten und wurden nur eingeschränkt so von den Rednern vorgetragen. Alle Texte sind zur Veröffentlichung freigegeben.

65 ABSCHLUSSREDEN : ABSCHLUSSREDE von Peter Haupt, Staatssekretär im BMFSFJ Sehr geehrte Frau Gröner, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Sie haben in drei Tagen intensiver Auseinandersetzung und Zusammenarbeit in sehr offenen Arbeitsformen den Raum der Möglichkeiten, Wünsche, Forderungen, Beschränkungen ausgelotet, den das Weißbuch»Neuer Schwung für die Jugend Europas«für eine künftige Jugendpolitik auftut, in Deutschland und in Europa. Es gibt eine beeindruckende Fülle von Vorschlägen, Projekten, Ideen, Maßnahmen, Regelungen, Empfehlungen, auch Kritik an Bestehendem und mit Visionen für neue jugendgerechte politische Entscheidungsprozeduren in Deutschland und Europa. Einen ersten Geschmack davon habe ich eben in einer der Arbeitsgruppen bekommen. Ich möchte Ihnen daher an dieser Stelle für Ihr Engagement, ihre Arbeit und Ihre Ergebnisse herzlich danken. Systematisch kann ich und will ich Rede anlässlich der 2. Deutschen Jugendkonferenz zum Weißbuch»Jugendpolitik in der Europäischen Union«im Abschlussplenum am 24. März 2002 in Weimar jetzt nicht Ihre ganze Abschlusserklärung»abarbeiten«dazu bietet der weitere Weißbuch-Prozess noch reichlich Anlass und Gelegenheit. Zu einigen Aspekten der weiteren Arbeit möchte ich jedoch aus der Sicht der Bundesregierung hier ein paar Bemerkungen machen: Was wir anstreben, auch mit unserem jugendpolitischen Regierungsprogramm»Chancen im Wandel«, ist die Verankerung von Jugendpolitik als Querschnittspolitik; dies soll nun auch in Europa angegangen werden. Geduld ist hier besonders gefragt, weil weitgehend Neuland beschritten wird und feststehende institutionelle und rechtliche Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Ihre Erwartungen und Forderungen eröffnen aber einen breiten Horizont, der sicher als Herausforderung wahrgenommen wird. Meine Kernthese, aus der vieles Weitere folgt: Was wir in Deutschland und Europa brauchen, ist eine neue Jugendbeteiligungskultur. Dafür bietet das Weiß- buch (bei aller möglichen Kritik im Einzelnen) wie ich meine einen hervorragenden Rahmen. Schon im Entstehungsprozess hat es durch die breiten Konsultationen vor allem mit den Jugendlichen hier Anstöße gegeben. Und der Schwung geht weiter und gewinnt mehr Kraft das beweist diese Ihre Konferenz. Die neuen Verfahren der Zusammenarbeit (offene Methode der Koordinierung) müssen wir flexibel auf die Erfordernisse des Jugendbereiches anpassen, erproben und weiterentwickeln. Die Vertragsgrenzen (keine Lenkung, keine Harmonisierung) sind zu beachten, ebenso wie das Subsidiaritätsprinzip. Gleichzeitig wollen wir einen»europäischen Mehrwert«durch Synergien erreichen. Die Zusammenarbeit wird aber in jedem Fall eine Bereicherung für die jeweilige Jugendpolitik im eigenen Lande bringen, denn wir können von unseren Nachbarn und ihren guten Beispielen und Erfahrungen, von denen wir bislang oft zu wenig wissen, viel Nachahmenswertes lernen, gerade im Bereich der Jugendpartizipation und -information. A propos Jugendpartizipation: Mit der Bundesinitiative Beteiligungsbewegung, dessen (vorläufiger) krönender und europäischer Schlussakkord diese 2. Deutsche Jugendkonferenz ja ist, haben wir neue Wege in Deutschland beschritten (Beteiligungswoche/Politiktage), ebenso mit dem»jugendbericht von der Basis«(akiju). Wir werden diese Erfahrungen auswerten und Jugendbeteiligung weiterentwickeln. Wir werden neue Wege gehen und dabei die bewährten Beteiligungsformen nutzen: Jugendringe, Jugendräte, Jugendparlamente und viele andere Modelle, die vor allem auf örtlicher Ebene eingeführt wurden. Dabei muss immer spürbarer für sie die jungen Leute werden, dass ihre Interessen, Ansichten, Lösungsvorschläge gehört, ernst genommen und aufgegriffen werden von der»etablierten«politik und den Politikerinnen und Politikern. Wenn der gesellschaftlich-politische Prozess als eigenes»spielfeld«der jungen Menschen gesehen werden soll, impliziert das zweierlei: Es geht um die Freude beim»mitreden Mitmachen«, die bei aller Ernsthaftigkeit der Bemühungen nicht zu

66 ABSCHLUSSREDEN ABSCHLUSSREDE von Hans-Joachim Schild, Europäische Kommission Generaldirektion Bildung und Kultur Diese Rede wurde in der vorliegenden Fassung nicht vom Staatssekretär gehalten. Herr Haupt hatte sich in seinem Abschluss- Statement wesentlich kürzer gehalten, die vorbereitete Rede aber zur Veröffentlichung freigegeben. kurz kommen, es geht auch um Spiel- Regeln, die von allen Beteiligten (gelernt und) beachtet werden müssen. Langfristig und nachhaltig kann man Ziele in der demokratischen Gesellschaft in der Regel nur gemeinsam mit Gleichgesinnten verfolgen und umsetzen. Und dafür arbeiten die Jugendorganisationen in ihrer programmatischen Breite und Vielfalt und verdienen dafür Anerkennung und Unterstützung. Durch Dachverbände werden diese Interessen gebündelt und gegenüber»europa«, Bund und Ländern vertreten. Die Jugendorganisationen müssen aber auch daran arbeiten, ihre Legitimation der Vertretung von Jugendlichen zu behalten, indem sie sich auch für die jungen Leute offen zeigen, die zunächst nicht an Verbands- und Organisationsstrukturen interessiert sind. Das ist gerade bei dieser Tagung, finde ich, gut gelungen. Wenn wir in diesem Sinne gemeinsam und engagiert, jeder auf seiner Seite, die gesellschaftliche und politische Weiterentwicklung zu unserer eigenen Sache machen und sie pflegen, ist die wünschenswerte neue Jugendbeteiligungskultur in Deutschland und Europa realisierbar. Sie haben hier in Weimar daran mitgewirkt tragen wir die Botschaft weiter und verstärken sie, jeder in seinem Umfeld. Ich danke Ihnen. Liebe Jugendliche, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich sehr, hier nach Weimar zur 2. Nationalen Jugendkonferenz als Vertreter der Europäischen Kommission eingeladen worden zu sein und bedanke mich herzlich hierfür. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Grüße von unserer Kommissarin Viviane Reding, von unserem Direktor João Vale de Almeida, unserem chef d unité Pierre Mairesse und allen Kolleginnen und Kollegen, die in der Kommission am Weißbuch Jugend mitgewirkt haben und mitwirken, zu übermitteln. Ich tue dies vor allem deshalb so ausführlich, weil in den nun mehr als zwei, fast drei Jahren seit Beginn des Konsultationsprozesses auch eine Menge persönliche Kontakte und Bezugspunkte entstanden sind, die letztlich zur Existenz der sogenannten Jugendkoalition beitragen, wie sie unserer Direktor immer nennt. Wie im Weißbuch ausführlich dargestellt und durch den Konsultationsprozess auf europäischer und nationaler Ebene eindrucksvoll belegt, besitzt der Dialog mit den Bürgern, in diesem Fall mit jungen Bürgerinnen und Bürgern und die Beteiligung der Jugendlichen in allen sie betreffenden Fragen einen hohen Stellenwert. Das Weißbuch hat hohe Erwartungen geweckt und zu vielfältigen und lebhaften Diskussionen und Reaktionen aufgefordert und angeregt. Jetzt ist es an der Zeit, an die Umsetzung zu gehen und den Worten Taten folgen zu lassen. Die Europäische Kommission ist froh, dass Deutschland und die Bundesregierung, aber auch ich sage es einmal pauschalierend die deutsche Jugendszene den Weißbuch-Prozess stets sehr offen begleitet und unterstützt haben. Dies nicht nur auf europäischer Ebene, etwa im Jugendministerrat und der Ratsarbeitsgruppe Jugend oder in den europäischen Jugendkonferenzen in Paris, Umea, Gent und kürzlich Murcia, sondern auch auf der bundesdeutschen Ebene mit den beiden nationalen Jugendkon-

67 ABSCHLUSSREDEN selbst und ihren Verbänden, wie etwa dem Europäischen Jugendforum und um im Lande zu bleiben dem Deutschen Bundesjugendring oder auch die Ergebnisse dieser Konferenz. ferenzen in Berlin und jetzt hier in Weimar oder mit der Unterstützung von Beteiligungsinitiativen, um nur einige zu nennen. Aber auch das Programm Chancen im Wandel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das im Übrigen viele Parallelen zum Weißbuch aufweist, ist eine vorbildliche Initiative. Hier hat Deutschland auch aus europäischer Sicht eine wegweisende Rolle eingenommen. Was mir in Weimar besonders gut gefallen hat, ist zunächst ganz allgemein, dass ein weiterer intensiver Dialog unter den Jugendlichen und zwischen Jugendlichen und Politikern und Fachleuten aus dem Jugendbereich stattgefunden hat. Wann hat man schon einmal Zeit, sich vier Tage am Stück zu einem wichtigen Thema auszutauschen. Dann hat mir aber ganz speziell gefallen, dass die Jugendlichen selbst die Initiative ergriffen haben, um das Weißbuch nicht nur zu diskutieren, sondern seine Botschaften auch weiterzutragen zu anderen Jugendlichen, in die Schulen, in Jugendclubs etc. und dass hierzu eigene Strategien, Instrumente und Materialien entwickelt werden sollen. Weiter möchte ich betonen, dass ein notwendiger Dialog zwischen den sogenannten unorganisierten und den organisierten Jugendlichen bzw. den Vertreterinnen und Vertretern der Jugendverbände stattgefunden hat und vereinbart wurde, diesen Dialog fortzuführen. Ich möchte hierzu den Beitrag eines Teilnehmers zitieren, wie er heute vormittag in der Auswertung gefallen ist:»keiner muss sich schämen, dass er sich engagiert«. Zu guter Letzt und zusammenfassend will ich positiv hervorheben, dass hier ganz konkrete Vorschläge, Projekte und Initiativen entwickelt wurden, wie weitergearbeitet werden soll und auch wer dies mit wem tut. Was bleibt zu tun? Aus Sicht der Kommission ist die Veröffentlichung des Weißbuches Jugend im November letzten Jahres erst der Startschuss zu einer besseren und intensiveren Kooperation auf europäischer Ebene und wie man hier sehen kann auch auf anderen Ebenen, der nationalen, der regionalen und der lokalen, aber auch in bestimmten Themenbereichen. Für die nähere Zukunft stehen die neun prioritären Weißbuch-Themen jetzt im Vordergrund: die vier jugendspezifischen Themen Partizipation, Information, Freiwilligenarbeit und Jugendforschung sowie die fünf Querschnittsbereiche, in denen Jugendbelange besser berücksichtigt werden sollen: Bildung, lebenslanges Lernen, Mobilität, Beschäftigung, soziale Integration, Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie Autonomie. Dies entspricht übrigens ganz und gar dem Selbstverständnis des in Deutschland entwickelten Einmischungsauftrags der Jugendhilfe. Die Konzentration auf diese neun Themen heißt aber nicht, dass wir uns in der weiteren Zukunft nicht auch anderen jugendpolitisch relevanten Themen zuwenden werden. Jetzt geht es zunächst darum, Verfahren und Prioritäten für die weitere Arbeit zu finden und hierüber Vereinbarungen zu treffen. Es liegen bereits eine Menge Stellungnahmen, Vorschläge und Initiativen auf dem Tisch. Dies nicht nur von den Jugendlichen Es liegen auch Stellungnahmen bzw. Entwürfe hierzu von den politischen Institutionen und Gremien vor, wie dem zuständigen Ausschuss des Europaparlamentes meine Vorrednerin, Lissy Gröner hat hierüber ja bereits berichtet oder, wieder auf Deutschland bezogen, von der Bundesregierung oder dem Bundesrat. Die bisherigen Stellungnahmen sind durchweg als positiv zu bezeichnen in dem Sinne, als sie umstandslos das Weißbuch und seine Ambition, einen neuen Kooperationsrahmen zu schaffen, begrüßen. Erwartungsgemäß fällt hingegen die Kritik sehr unterschiedlich aus: Den einen geht das Weißbuch zu weit, den anderen ist es nicht ambitioniert und konkret genug. Ich denke, damit liegen wir etwa in der Mitte und damit nicht falsch. Denn es würde uns nichts nutzen, wenn wir schon zu Beginn nicht alle Akteure an Bord des Schiffes Europäische Jugendpolitik hätten, wenn ein Teil aussteigen würde. Wir erwarten nun weitere Stellungnahmen, etwa vom Ausschuss der Regionen oder dem Wirtschafts- und Sozialaus-

68 ABSCHLUSSREDEN Die abgedruckten Texte sind Manuskripte, die zur Vorbereitung der Reden dienten und wurden nur eingeschränkt so von den Rednern vorgetragen. Alle Texte sind zur Veröffentlichung freigegeben. schuss; insbesondere vom Rat der Jugendminister der Mitgliedsstaaten der EU erwarten wir in seiner Sitzung am 30. Mai eine Resolution, die uns ein klares Mandat für die weitere Arbeit gibt, mit konkreten Prioritäten, Zeitplänen und Arbeitsmethoden. Wir wissen, dass durch das große Engagement der derzeitigen spanischen Ratspräsidentschaft die Vorarbeiten für diese Resolution sehr gut voranschreiten. Im Übrigen möchte ich hervorheben, dass die spanische Präsidentschaft hier dankenswerterweise während der gesamten Konferenz durch Ida Guillen vom spanischen Jugendinstitut als Beobachterin vertreten ist. Die Europäische Kommission hat seit Veröffentlichung des Weißbuches natürlich nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern wir haben mit unseren Partnern daran gearbeitet, wie es nun weitergehen soll. Insbesondere haben wir ja im Weißbuch konkrete Dinge vorgeschlagen, die bereits in diesem Jahr, zum Teil in 2003 umgesetzt werden sollen. Ich möchte beispielhaft die Website gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nennen, das Jugendportal zu Informationen über Europa, oder die Pilotprojekte im Bereich der Partizipation; aber auch im Querschnittsbereich des lebenslangen Lernens wird es eine Website zu allen Lern- und Bildungsmöglichkeiten, auch non-formaler Art in Europa geben. Zu diesen Vorschlägen laufen natürlich bereits die vorbereitenden Arbeiten, denn wir wollen ja keine Zeit verlieren. Wie eingangs gesagt, haben wir hohe Erwartungen geweckt, insbesondere bei den Jugendlichen, die wir nicht enttäuschen wollen. Wir brauchen jetzt einen weiteren neuen Schwung zur Fortsetzung des Weißbuch-Prozesses durch die europäischen Institutionen, wie das Europaparlament oder den Rat, durch die Mitgliedstaaten und durch die Jugendlichen und ihre Strukturen und Verbände. In dieser Konferenz wurde dieser nötige neue Schwung sehr schön bildlich ausgedrückt: Wir geben dem Weißbuch Farbe. Wir selbst haben zu dieser Farbgebung aktuell ebenfalls einen kleinen Beitrag geleistet, indem das Weißbuch demnächst auch in deutscher Sprache in Buchform als Farbdruck mit einem ansprechenderen Lay-out erscheint. Ich möchte mich abschließend noch einmal für die Initiative und die Durchführung dieser zweiten Nationalen Jugendkonferenz in Deutschland und die im wahrsten Sinne des Wortes produktiven Ergebnisse bedanken. Ich werde sie mit nach Brüssel nehmen und dort in die entsprechenden Debatten und weiteren Überlegungen einbringen.

69 TEILNEHMERINNEN TEILNEHMERINNEN DER 2. DEUTSCHEN JUGENDKONFERENZ 12 TeilnehmerInnen aus BERLIN: Björn Böhning Björn Gröger Heinrich Funk K. Johanna Muley Kristin Krüger Michael Wamposzyc Raphael Schapira Sandra Barthel Sophie Bleich Stephan Bohn Susanne Schulze Vivian Dehn 23 TeilnehmerInnen aus BAYERN: Andreas Dittlmann Anna Weber Anna Ewa Metzger Cyrus Badde Dominique Hitz Franzi Luhn Franziska Krüger Jennifer Till Johanna Brandt Jonas Schramm Julia Straub Thomas Krepkowski Leila Sen Maria Steinmeier Marko Schmidt Martina Förtsch Maximilian Benner Patricia Geuther Regina Renner Ronald Manteuffel Sybille Schmid Tobias Zech Hannah Vadas 3 TeilnehmerInnen aus BREMEN: Karsten Dörges Onur Yamac Scarlett Faisst 12 TeilnehmerInnen aus BRANDENBURG: Anne Russig Cindy Rothbauer Daniel Reinhardt Erik Mattusch Karina Franz Mohamad Ali Monika Reichelt Nephat Mwangi Nicole Dathe Stephan Weger Thomas Sikos Yvonne Aepfler 2 TeilnehmerInnen aus HAMBURG: Anja Heinke Franziska Seel 10 TeilnehmerInnen aus HESSEN: Christoph Rath Eve Trautmann Friederike Ditzen Hakan Tosuner Laura de Paz Martinez Laura Tilindyte Lidia de Paz Martinez Melanie Hanisch Michael Kränzler Regina Stoppel 25 TeilnehmerInnen aus BADEN WÜRTTEMBERG: 4 TeilnehmerInnen aus MECKLENBURG- VORPOMMERN: Katrin Hünemörder Nicole Harfenmeister Peter Böttcher Sarah Nieber Achim Maier Agostino Mazziotta Andreas Schäfer Andreas Schwarz Christine Trexler-Walde Christoph Kimmerle Claus Becker Eva Mund Gretje Treiber Hanna Mössner Jeannette Werner Johannes Kimmerle Jona Hölderle Jonathan Fasel Margarete Jacob Maria Kielholz Mario Weiss Martin Warland Melanie Quatz Nike Landsberg Regine Hornung Sandra Hümer Simon Hillmann Susanne Neefe Verena Wahl 28 TeilnehmerInnen aus NORDRHEIN-WESTFALEN: Andrea Imping Anne Gisele Nimbona Annika Rolf Arne Baltissen Clara Weinhardt Claudia Möller Dennis Christopher Radtke Ina Epkenhans Jan Thorbecke Jennifer Langkau Jennifer Wickord Johannes Steenpaß Kathrin Groth Katja Benemann Kira Kaslack Lara Peter Lea Maag Marc Spies Markus Cordemann Michael Kempmann Muharrem Gezginci Paul Prasser Ragnhild Hoel Rene Schunck Sebastian Crusius Sebastian Koppers Sina Kaufmann Tobias Isenberg 17 TeilnehmerInnen aus NIEDERSACHSEN: 9 TeilnehmerInnen aus RHEINLAND-PFALZ: Bastian Köhlen Carmen Bender Florian Ammerich Hong Diep Nguyen Kathrin Frewell Michael Müller Oliver Wernersbach Pia Lünstroth Pia Schanne 17 TeilnehmerInnen aus SACHSEN: Anja Haupt Christin Müller Eric Schley Judith Andrich Juliane Wernicke Kattrin Glöckler Martina Sauermann Michael Wagner Mike Schneider Patrick Windisch Sebastian Liebold Stefan Engelhardt Steffen Unterdorfel Stephan Groschwitz Thomas Hämpel Thomas Jensch Tino Laube 5 TeilnehmerInnen aus SACHSEN-ANHALT: Daniel Lange Heiko Koch Kathleen Döbbel Robin Krause Susann Schäfer 2 TeilnehmerInnen aus SCHLESWIG- HOLSTEIN: Eva Ente Manuela Paulick Aiko Schulte André Berlage Anja Neeland Celia Vogel Christian Edom Dörte Liebetruh Enno Dahler Frederik Roeder Gero Boos Hanna Katthöver Joachim Kreutzer Jonas Meckling Juliane Haag Lennart Weinhold Manfred Böring Sandra Elend Tim Gemkow 3 TeilnehmerInnen aus dem SAARLAND: Christina Peters Elisabeth Petereit Michael Clivot 4 TeilnehmerInnen aus THÜRINGEN: Katharina Gröber Stefanie Hennecke Sven Enders Ulli Schäfer 16 TeilnehmerInnen des Medienseminars: Andreas Steyer Harun Tuncer Simone Finkenwirth Philipp Guhr Andreas Menn Caroline Ko Richard Roeder Maria Bossmann Sylvere Störmann Florian Möllers Phil Rusche Victoria Dorothea Kirchoff Jonas Hille Maximilian Kall Dortje Treiber Eva-Lotte Quatuor > Nette Atmosphäre, tolle Verpflegung, nette neue Leute kennen gelernt. Ziel der Konferenz? Naja, war gut! N.N.

70 DANK 134 Veranstalter der Konferenz JUGEND für Europa Deutsche Agentur für das EU-Aktionsprogramm JUGEND DANK Besonderer Dank gilt der Mitarbeit durch: Die Deutsche Sport Jugend, den Deutschen Bundesjugendring, den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten, die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.v., die TeilnehmerInnen der 1. Deutschen Jugendkonferenz sowie die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar. Danke an alle, welche die 2. DJK zu einem Erfolg gemacht haben: Ulrich Ballhausen, Karoline Becker, Birgit Borg, Jens Feuerstein, Gerrit Frers, Frank Fuhrmann, Ursula Gormanns, Thies Grothe, Nicole Hinrich, Daniel Honsack, Ilija Seifert, Katrin Jacob, Ralf Kleinert, Corina Kleinert, Ulrich Krämer, Kathleen Ludwig, Jörg Meyer, Patrick Nieweg, Michael Pannwitz, Friederike Pannwitz, Frank Peil, Uwe Pinno, Martina Räder, Mark-Daniel Rentschler, Björn Richter, Norbert Schneevoigt, Ulrike Seinen-Schatz, Volker Siemund, Sebastian Sooth, Andrea Strübe, Steffen Uebele, Sybille von Stocki, Rolf Witte und viele mehr! Veranstaltungsort Europäische Jugendbildungsund Begegnungsstätte Weimar Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Gefördert durch die Europäische Kommission/Generaldirektion Bildung und Kultur

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