Ethik und Technikbewertung
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- Sofie Fromm
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1 Ethik und Technikbewertung 3. Vorlesung ( ): Verantwortung für technisches Handeln Christoph Hubig
2 Gliederung 1 Technisches Handeln 2 Typen technischen Handelns und das Subjekt der Verantwortung 3 Subjekt/Folgen 3.1 Drei Umgangsweisen mit Technik 3.2 Beispiel: Reproduktion 4 Planung technischen Handelns 4.1 Entscheidungssituationen in technischen Innovationsprozessen 4.2 Matrix-Organisation der industriellen Technikbewertung 5 Verantwortung Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 2
3 Instrumentelles Handeln: Technisches Handeln: 1 Technisches Handeln Einsatz eines Mittels zur Realisierung eines Zwecks Die Zuordnungsmöglichkeit zu einem Zweck macht aus einem Ding oder Ereignis ein Mittel (Dienlichkeit) Die Herbeiführbarkeit durch ein Mittel macht aus einem gewünschten Sachverhalt einen Zweck Einsatz von Mitteln, die von Menschen entwickelt und bereitgestellt werden, um die Realisierung des Zweckes - allererst zu ermöglichen (Organersatz) - leichter und präziser zu ermöglichen (Organentlastung, Organverstärkung) - in stabiler und wiederholbarer Weise zu ermöglichen (Technik als Institution) Regelung (Ashby)/ Sicherung (Heidegger) qua Containment Störgrößenaufschaltung Regelung i.e.s. (nach DIN) Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 3
4 2 Typen technischen Handelns und das Subjekt der Verantwortung Einsatz von Werkzeugen: Verantwortlichkeit des individuellen Nutzers für wirkliche Folgen (Beispiel: Hammer) Einsatz von Maschinen Verantwortlichkeit des Entwicklers für mögliche (Auslösen eines Prozesses): Folgen der Nutzung; Mitverantwortlichkeit des Nutzers für wirkliche Folgen der Nutzung (Beispiel: Waschmaschine) Nutzung von technischen Verantwortlichkeit der Organisation für die Systemen (Aktualisierung / Bereitstellung der Möglichkeit eines Einsatzes Ausfüllung einer Struktur): von Werkzeugen und Maschinen mit deren möglichen Folgen (Beispiel: System der Energiebereitstellung, des Verkehrs etc.) Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 4
5 3 Subjekt/Folgen Subjekt Folgen (primär) Werkzeugeinsatz Individuum reale Operation Maschineneinsatz Korperationen real mögliche Kollektive hypothetisch mögliche Gestaltung von Institutionen (Zwecke) Metamöglichkeiten systemischen Organisationen (Mittel) (Veränderungen des Bedingungen Definitionsbereiches) Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 5
6 1. Nutzung von Werkzeugen 3.1 Drei Umgangsweisen mit Technik Korrektur S 1 W Z S 2 2. Bedienen/Auslösen von Maschinen (Antriebs-Transmissions-Werkzeug-) als Schemata S 1 M Z (A-/T-/W-Z) 3. Bau eines Systems S 2..n Umwelt/ Störgrößen Containment/ Regelung/höherstufige Steuerung Steuerung (1., 2.) Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 6
7 3.2 Beispiel: Reproduktion Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 7
8 4 Planung technischen Handelns Aufgabe Idee Einwirkungen Randbedingungen Nachweis für Richtigkeit der Idee am Modell Iteration Sicherheitskonzept Wirtschaftlichkeit Ausführungsplanung Ausführen Realitätstest??? Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 8
9 4.1 Entscheidungssituationen in technischen Innovationsprozessen Stand der Technik/ Veröffentlichung Wiss. Paradigmen Interessen d. Anwender/Problemidee aus der Praxis Marktanalyse des Finanziers Gesetzgebung, Rechtsprechung Problemdefinition Durchführbarkeitsstudie PLANEN Wissensbasierte Systeme Modellentwicklung Anforderungskatalog Suche nach Lösungsprinzipien Variantenerstellung Bewerten KONZIPIEREN Experten- Systeme Simulationen Prototyping Entwerfen, Gestalten, Schwachstellenanalyse Technische Realisierung Stoffe und Ressour -cen Modellversuch Prototyping Feldversuch Herstellung Installation Diffusion, Distribution Risiko-Nutzen- Bewerbung Industr. Entwicklung (Innov./Amitation) Sicherheitsnormen Technische Normen Information über Fertigungs- und Betriebsmittel Modellevaluierung Diagnose/Test Information über verfügbare Ressourcen Patent- Lage Marketingstrategie Anwendung, Nutzung Entsorgung, Recycling Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 9
10 4.2 Matrix-Organisation der industriellen Technikbewertung Strategische Unternehmensplanung Unternehmensleitung Projektmanagement Technikbewertung mit Mitarbeitern aus - Ökonomie - Ökologie - Ergonomie - Psychologie - Soziologie - Ethik - den einzelnen Unternehmensbereichen Forschung und Entwicklung Planung und Konstruktion Beschaffung Produktion Vertrieb Rechnungswesen Personalwesen Auflösung Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 10
11 5. Verantwortung Gegenstand wofür? Subjekt wer? Hinsicht im Blick worauf? Instanz wovor? Unter welchen Maßstäben? Zu welchem Zeitpunkt? Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 11
12 5.1 Verantwortung als Mensch - moralische Verantwortung Rollenträger - Berufsverantwortung Experte - Sonder-, Fürsorgeverantwortung Mitglied - Mitverantwortung Institution - Institutionelle Verantwortung i. w. S. für mich selbst - Selbstverantwortung Personen - Fürsorgeverantwortung Handeln - deontologische Verantwortung (Pflichtgemässsein; einschl. Unterlassen, Zulassen) Handlungsfolgen - teleologische Verantwortung (Zielverantwortung einschl. Nebenfolgen) Zustände, Gegenstände, Güter - Seinsverantwortung (Jonas) Befehle, Unterlassungen - Rollenverantwortung im Blick auf Schäden und Nutzen (Ist/Kann) - teleologische Verantwortung Verantwortungsethik Rollenerfüllung, Pflichteinhalten -deontologische Verantwortung Gesinnungsethik Haftung für Güter - rechtliche Verantwortung Legalismus unter Maßstäben der Moral - subjektive Verantwortung der Sittlichkeit - objektive Verantwortung des Rechts/Rechtszustandes - rechtliche/gesetzliche Verantwortung gegenüber Sein, Menschheit - ethische Verantwortung Gott, Natur - religiöse Verantwortung Institutionen, Organisationen - Loyalitätsverantwortung Staat, Gesellschaft - soziale Verantwortung Prof. Dr. Ch. Hubig Institut f. Philosophie FG Philosophie der wissenschaftlich-technischen Kultur 12
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