Erläuterungsbericht. Unterlage zur Planfeststellung

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1 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 1 von 62 Aufgestellt: Bayreuth, den Unterlage zur Planfeststellung Erläuterungsbericht der LH kV-AC-Leitung Nordergründe - Inhausen für den Bereich 12-sm-Grenze bis Umspannwerk Prüfvermerk Ersteller Datum Unterschrift gez. Koch Änderung(en): Rev.-Nr. Datum Erläuterung Anhang: -

2 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 2 von 62 An der Aufstellung dieser Unterlagen sind in alphabetischer Reihenfolge beteiligt: und sowie

3 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 3 von 62 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Anhangsabbildungsverzeichnis 1 Allgemeine Projektbeschreibung und Zweck des Vorhabens Der Vorhabenträger Projektdefinition und Umfang des Vorhabens Planrechtfertigung Gesetzlicher Auftrag Bedeutung der geplanten Leitung Raumordnung und Landesplanung Erfordernisse der Raumordnung Landesplanerische Feststellung Technische Alternativen Trassenfindung und Variantenprüfung Seekabeltrasse Trassierungsgrundsätze Variantenprüfung Trassenoptimierung und Abweichung von raumordnerisch festgelegten Trasse Landkabeltrasse Trassenoptimierung Trassierung Trassierungsgrundsätze Beschreibung der Seekabeltrasse Beschreibung der Seekabeltrasse Kreuzungen Andere Nutzungen Beschreibung der Landkabeltrasse Trassenbeschreibung Kreuzungen Netzverknüpfung / Umspannwerk Inhausen Erläuterung zur technische Ausführung der Leitung Allgemeines Seekabel Landkabel Steuerkabel Beschreibung der Baumaßnahme Baumaßnahmen Seekabeltrasse Allgemeines... 32

4 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 4 von Seekabeltrasse Offshore Seekabeltrasse Nearshore Seekabeltrasse, Abschnitt Anlandung Festland Baumaßnahme Landkabeltrasse Allgemeines Zuwegungen, Arbeitsflächen Vorbereitende Maßnahmen Behandlung von Drainagen Offene Bauweisen Geschlossene Bauweise Weitere mögliche Verfahren Entwässerung der Baufelder Beschilderung Immissionen und ähnliche Wirkungen Geräuschentwicklung Elektrische und magnetische Felder Erderwärmung Beschreibung des Betriebs der Leitung Seekabeltrasse Landkabeltrasse Grundstücksinanspruchnahme und Leitungseigentum Allgemeine Hinweise Dauerhafte Inanspruchnahmen von Grundstücken Vorübergehende Inanspruchnahme Entschädigungen Kreuzungsverträge und Gestattungsverträge Leitungseigentum, Erhaltungspflicht und Rückbau der Leitung Wegenutzung Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Regelwerk und Richtlinien Glossar... 61

5 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 5 von 62 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Schematische Netzkarte der TenneT...7 Abbildung 2: Projektübersicht Nordergründe...8 Abbildung 3: Anlage 1 a zur ergänzenden Landesplanerischen Feststellung: Abbildung 4: Anlage 1 a zur ergänzenden Landesplanerischen Feststellung: Abbildung 5: Bezugshorizont der Verlegetiefe Abbildung 6: Geplanter Trassenverlauf Nordergründe Seekabel Abbildung 7: Konzept für einen Einzelnetzanschluss bei einer Drehstromverbindung, Quelle: TenneT Abbildung 8: Einzelanschluss eines Offshore-Windparks über Drehstrom, Quelle: TenneT Abbildung 9: Konventionelle Drehstromtechnik auf Basis von Kabeln, Quelle: TenneT Abbildung 10: Abhängigkeit der übertragbaren Leistung von der Leitungslänge für 110-kV- Leitungsbeispiele, Quelle: TenneT Abbildung 11: Aufbau des Drehstromkabels (AC), Quelle: ABB Abbildung 12: Aufbau Einleiter Aluminium für AC-System Landverlegung, Quelle: nkt Cables Abbildung 13: Aufbau Steuerkabel für die Landverlegung, Quelle: Prysmian Abbildung 14: Systemskizze Kabellegung Küstenmeer, Quelle: Bohlen&Doyen Abbildung 15: Legebarge für ein Hochspannungskabel, Quelle: Bohlen&Doyen Abbildung 16: Beispiel für Phasen und Ablauf der Kabellegung Abbildung 17: Stehendes Spülschwert (10m Legetiefe) Abbildung 18: Kabellegung im Watt, Quelle: Moll prd Abbildung 19: Legebarge bei Ebbe, Quelle: Moll prd Abbildung 20: Schema eine Pilotbohrung, Quelle: Moll prd Abbildung 21: Schema einer Aufweitungsbohrung, Quelle: Moll prd Abbildung 22: Schema eines Einziehvorgangs im Schutzrohr, Quelle: Moll prd Abbildung 23: Standardkabelgraben Abbildung 24: Graben bei offener Bauweise, Quelle: TenneT Abbildung 25: Systemskizze gesteuerte Horizontalbohrung, Quelle: P.W. de la Motte Abbildung 26: Prinzipielle Darstellung des Verlegepflugverfahrens, Quelle: Verlegepflug.at Abbildung 27: Verlegepflug für Kabel, Quelle: Verlegpflug.at Abbildung 28: Prinzipieller Ablauf Kabelverlgung mit Bodenfräse Abbildung 29: Bodenfräse im Praxiseinsatz Abbildung 30: Verteilung magnetische Induktion an der Meeresbodenoberfläche für Lastfall Vollastbetrieb Abbildung 31: Verteilung der magnetischen Induktion in einer Höhe von 0 m und von 1,0 m über der Erdoberfläche bei Vollastbetrieb mit 419 A; Legetiefe h = 1,5 m Abbildung 32: Schematische Darstellung des Aufpunktes P bei Dreileiter-Drehstromsystem Abbildung 33: Transierte Erwärmung des Aufpunktes nach Lastsprung auf siebentägige Vollast (95%) Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht über mögliche Kabeltypen Tabelle 2: Aufbau des AC-Kabels, Quelle ABB Tabelle 3: geplante Verlegetiefen Seekabeltrasse OWP Nordergründe Anhangsabbildungsverzeichnis Anhangsabbildung 1: Übersicht zu den in im Raumordnungsverfahren untersuchten Kabeltrassenvarianten

6 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 6 von 62 1 Allgemeine Projektbeschreibung und Zweck des Vorhabens Fachbegriffe und Abkürzungen sind am Ende des Berichtes in einem Glossar erläutert. 1.1 Der Vorhabensträger TenneT ist der erste grenzüberschreitende Übertragungsnetzbetreiber für Strom in Europa. Mit ungefähr Kilometern an Hoch- und Höchstspannungsverbindungen und 35 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und in Deutschland gehört TenneT zu den Top 5 der Netzbetreiber in Europa. TenneTs Fokus richtet sich auf die Entwicklung eines nordwesteuropäischen Energiemarktes und auf die Integration erneuerbarer Energie. Seit Dezember 2006 sind die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber nach 17 Abs. 2a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) verpflichtet, Netzanschlüsse für Offshore-Windparks zu errichten und zu betreiben, mit deren Errichtung bis Ende 2015 begonnen wird. Im Zuständigkeitsbereich des Übertragungsnetzbetreibers TenneT TSO GmbH (vormals transpower stromübertragungs gmbh) wird diese Aufgabe von dessen Schwestergesellschaft TenneT Offshore GmbH (vormals transpower offshore gmbh) wahrgenommen, welche im Auftrag der TenneT TSO GmbH die Planung und Errichtung der Offshore-Netzanbindungen auf See bis zum Netzknotenpunkt an Land durchführt. Die TenneT Offshore GmbH ist auch Eigentümer und Betreiber der Anschlussleitungen sowie Antragsteller im vorliegenden Planfeststellungsverfahren.

7 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 7 von 62 Abbildung 1: Schematische Netzkarte der TenneT

8 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 8 von Projektdefinition und Umfang des Vorhabens Der Offshore-Windpark Nordergründe ist durch die Energiekontor AG geplant und eines der zwei Projekte innerhalb der 12-Seemeilen-Zone in der deutschen Nordsee. Am 31. Oktober 2008 wurde die Errichtung und der Betrieb durch das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg genehmigt. Der geplante Park ist ca. 15 km nordöstlich der Insel Wangerooge und nördlich von Wilhelmshaven gelegen. Die Verkabelung (Onshore- und Offshoretrasse) wird über eine Strecke von insgesamt ca. 32 km nach Inhausen geführt, davon entfallen 28 km auf einen Seekabelabschnittund ca. 4km auf einen Landkabelabschnitt. Der voll ausgebaute Windpark wird ca. 440 GWh Energie pro Jahr erzeugen können. Als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber für den Bereich Nordsee hat die TenneT TSO GmbH gemäß 17 Abs. 2a EnWG die Verpflichtung, die Netzanbindung für diesen Offshore-Windpark zu planen und rechtzeitig zu errichten. Daher hat die TenneT Offshore GmbH, im Auftrage für TenneT TSO GmbH, mit der Ausführungsplanung einschließlich des erforderlichen Genehmigungsverfahrens, welches in diesen Unterlagen beantragt wird, begonnen. Deutschland Abbildung 2: Projektübersicht Nordergründe

9 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 9 von 62 Aufgrund der relativ geringen erforderlichen Transportleistung sowie der im Vergleich zu anderen Offshoreanbindungen kurzen Länge der Übertragungsstrecke ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen eine Übertragung der elektrischen Energie mit Drehstrom vorgesehen. TenneT Offshore GmbH leitet die regenerativ gewonnene elektrische Energie von der Transformator- Plattform des Offshore-Windparks (Netzanschlusspunkt / NAP), welche auch als Umrichteranlage fungiert, mit Leitungen bestehend aus Drehstromkabeln ab. Eine Leitung verbindet die beiden Umrichter auf See und an Land miteinander und bewerkstelligt somit den eigentlichen Energietransport. Der landseitige Transformator speist diesen über eine Schaltanlage in das Netz ein. Ausgangspunkt des geplanten see- und landseitigen Trassenverlaufs der Netzanbindung für den Offshore- Windpark Nordergründe ist die ergänzende Landesplanerische Feststellung der Bezirksregierung Lüneburg für die Kabelanbindung vom Die zunächst auf 5 Jahre festgelegte Geltungsdauer der ergänzenden Landesplanerische Feststellung wurde mit Bescheid der nunmehr als Landesplanungsbehörde zuständigen Regierungsvertretung Oldenburg vom bis zum verlängert. Eine erneute Verlängerung der Geltungsdauer in Abhängigkeit der Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens für das Netzanbindungskabel bis zum ist mit Schreiben vom im Einvernehmen mit der Energiekontor AG beantragt, und mit Schreiben vom beschieden worden. Der technisch und wirtschaftlich günstigste Netzverknüpfungspunkt (NVP) für die Einzelanbindung des Offshore-Windparks Nordergründe im Sinne des 17 Abs. 2a EnWG ist vorliegend das zu erweiternde Umspannwerk Inhausen mit Anschluss an das Verteilernetz. Die Lage des Umspannwerks Inhausen ist auf der als Anlage 1b der ergänzenden Landesplanerische Feststellung der Bezirksregierung Lüneburg für die Kabelanbindung vom beiliegenden Karte des Trassenverlaufs an Land als der dem Anlandungspunkt nächstliegende Einspeisepunkt eingetragen und Bestandteil der unter Punkt geprüften Variantenvergleiche. Die Landkabeltrasse zu diesem Netzverknüpfungspunkt weist eine Gesamtlänge von ca. 4 km auf. Sie orientiert sich primär an vorhandenen Wegen sowie einer vorhandenen Leitung des Windkraftbetreibers Bard, so dass die geplante Leitung aufgrund des Bündelungsprinzips dort parallel geführt wird. Die im Trassenbereich liegenden Flächen werden überwiegend als Grünland genutzt. Schutzgebiete werden so weit wie möglich gemieden bzw. umgangen. Soweit Gewässer, Verkehrswege und sonstige Hindernisse zu kreuzen sind, werden diese durch gesteuerte Horizontalbohrungen (Horizontal Directional Drilling = HDD) unterquert. Die technischen Einrichtungen auf der Plattform und im Umspannwerk Inhausen sind mit Kommunikationsmitteln zu verbinden. Hierzu werden Steuerkabel in der Regel in Form von Lichtwellenleiter-Kabel zur Übertragung von Steuer-, Schutz- und Reglersignalen sowie zur Kommunikation eingesetzt, die als Seeund Landkabel ausgeführt sind. 1.3 Planrechtfertigung Gesetzlicher Auftrag Eine Planung ist dann gerechtfertigt, wenn für das beabsichtigte Vorhaben nach Maßgabe der vom einschlägigen Fachgesetz verfolgten Ziele einschließlich sonstiger gesetzlicher Entscheidungen ein Bedürfnis besteht, die Maßnahme unter diesem Blickwinkel, also objektiv, erforderlich ist. Das ist nicht erst bei einer Unausweichlichkeit des Vorhabens der Fall, sondern bereits dann, wenn es vernünftigerweise geboten ist. Rechtsgrundlage für die Planfeststellung der Leitung ist 43 EnWG. Das planfestzustellende Vorhaben muss daher insbesondere den Zielen des EnWG entsprechen. Nach 1 EnWG ist dessen Zweck eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas. Das Vorhaben dient der Ableitung der offshore aus Wind erzeugten elektrischen Energie zu den Verbrauchern. Das Vorhaben entspricht somit den Zielen des EnWG. Es ist darüber hinaus zur Erfüllung der gesetzlichen Ziele des EEG erforderlich.

10 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 10 von 62 Folgendes kommt hinzu: Seit dem Inkrafttreten des sogenannten Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetzes am sind die Übertragungsnetzbetreiber gem. 17 Abs. 2a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) dazu verpflichtet, die in ihrer jeweiligen Regelzone anzubindenden Offshore-Windparks rechtzeitig an das Netz anzuschließen. Daher ist die TenneT TSO GmbH als insoweit zuständiger Übertragungsnetzbetreiber gesetzlich zur Errichtung der Netzanbindung des im Küstenmeer des Landes Niedersachsen geplanten Offshore-Windparks Nordergründe verpflichtet. Die von den Übertragungsnetzbetreibern zu errichtenden und zu betreibenden Netzanbindungen umfassen alle Komponenten, die für den Netzanschluss der Offshore- Anlage vom Umspannwerk auf See bis zum Netzverknüpfungspunkt an Land erforderlich sind und müssen gemäß 17 Absatz 2a Satz 1 Halbsatz 2 EnWG zu dem Zeitpunkt der Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft der Offshore-Anlagen errichtet sein. Die Netzanbindung des Offshore-Windparks Nordergründe ist über eine im Küstenmeer als Seekabel und landeinwärts als Erdkabel ausgeführte Hochspannungsleitung geplant. Aufgrund der durch das Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus der Höchstspannungsnetze am in Kraft getretenen Änderung des 43 Satz 1 EnWG bedarf die Errichtung von Hochspannungsleitungen zur Netzanbindung von Offshore-Windparks, welche im Küstenmeer als Seekabel und landeinwärts als Freileitung oder Erdkabel bis zu dem technisch und wirtschaftlich günstigsten Verknüpfungspunkt des nächsten Übertragungs- oder Verteilernetzes verlegt werden sollen, seit dem der Planfeststellung durch die nach Landesrecht zuständige Behörde. Zuständige Genehmigungsbehörde ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), Hannover. Zur Netzverknüpfung bedarf es einer Erweiterung des Umspannwerkes Inhausen. Der erforderliche Umbau ist durch das seinerzeit zuständige Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg mit Bescheid vom genehmigt worden und daher nicht Gegenstand dieses Planfeststellungsverfahrens Bedeutung der geplanten Leitung Das vorliegende Vorhaben dient der Übertragung des umweltschonend durch Windenergieanlagen im Küstenmeer ohne die Entstehung von Treibhausgasen erzeugten elektrischen Stroms. In dem am 4. August 2010 vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien ist vorgesehen, dass im Jahre 2020 das verbindliche Ziel von 18 Prozent erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch nicht nur erreicht, sondern mit einem erwarteten Anteil von 19,6 Prozent sogar übertroffen wird. Bis zum Jahr 2050 soll die Stromerzeugung in Deutschland nahezu CO 2 -frei sein. Die Windenergie wird dabei eine zentrale Rolle übernehmen. Nachdem die Potenziale der Wasserkraft in Deutschland bereits zu einem großen Teil erschlossen sind, bestehen die größten Ausbaupotenziale derzeit bei der Windenergie, und zwar insbesondere auch im Offshore-Bereich. Die technische Entwicklung ist hier weit fortgeschritten und belastbare Erfahrungen mit der Technik liegen vor. In Deutschland soll mit Megawatt installierter Offshore-Leistung bis 2030 eine jährliche Stromerzeugung von 95 Terawattstunden erreicht werden. Das entspricht in etwa rund 15 Prozent des heutigen Stromverbrauchs in Deutschland. Dieses Ausbauziel bietet eine langfristige wirtschaftliche Perspektive für den deutschen Maschinenbau, für die maritime Wirtschaft und für strukturschwache Küstenregionen. Die Ressourcen für konventionelle Energieträger sind endlich, und deren Erschöpfung ist absehbar. Die Bundesrepublik Deutschland verfügt nicht über ausreichende Quellen für konventionelle Energieträger und ist somit auf Importe aus anderen Staaten angewiesen. Da ein Großteil der Vorräte der fossilen Energieträger in Staaten liegt, die politisch nicht stabil und regelmäßig Schauplatz von Konflikten sind, liegt es im Interesse einer sicheren und wirtschaftlichen Energieversorgung, sich von diesen Importen möglichst unabhängig zu machen.

11 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 11 von 62 Die Gewinnung fossiler Energieträger und die Erzeugung von elektrischem Strom aus fossilen Energieträgern sind mit negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt verbunden, die bei der Produktion von Strom aus Windenergie vermieden werden. Geeignete Standorte für die Windenergienutzung an Land stehen nur noch begrenzt zur Verfügung. Die ehrgeizigen CO 2 -Minderungsziele, die angestrebte Ressourcenschonung und die Minimierung der Auswirkungen auf Natur und Umwelt können nur durch einen massiven Ausbau der Offshore- Windenergie erreicht werden. Die zügige Errichtung solcher Windparks und deren Anbindung an das Übertragungsnetz dient als wichtiger Beitrag zur Sicherung der Zukunft der Energieversorgung und zum Umweltweltschutz dem Wohl der Allgemeinheit. 1.4 Raumordnung und Landesplanung Erfordernisse der Raumordnung Gem. 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 ROG sind u. a. bei Entscheidungen öffentlicher Stellen über die Zulässigkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen von Personen des Privatrechts, die der Planfeststellung bedürfen, Ziele der Raumordnung zu beachten sowie Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen zu berücksichtigen. Erfordernisse der Raumordnung formuliert insbesondere das Landesraumordnungsprogramm (LROP) des Landes Niedersachsen vom Zum Bereich Energieleitungen ist vorliegend die Ziffer relevant (Ziele der Raumordnung in Fettschrift, Grundsätze der Raumordnung in Normalschrift): 05 1 Die Windenergienutzung auf See ist aus Gründen des Klimaschutzes und zur weiteren Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung zu fördern. 2 Anlagen zur Windenergienutzung auf See sollen in der ausschließlichen Wirtschaftszone errichtet werden. 3 Innerhalb des Planungsraumes zwischen der Mittleren Tide-Hochwasserlinie und der 12-Seemeilen- Grenze, im Folgenden als 12-Seemeilen-Zone bezeichnet, dürfen in gemeinde- und kreisfreien Gebieten nur Anlagen für die Erprobung der Windenergienutzung auf See und für ihre Erschließung errichtet werden. 4 Die Leitungen für die Netzanbindung der Anlagen zur Windenergienutzung in der ausschließlichen Wirtschaftszone sollen innerhalb der 12-Seemeilen-Zone räumlich konzentriert und gebündelt verlegt werden. 5 Im Hinblick auf die Funktionen der Küste, der vorgelagerten Inseln, der Küstengewässer und des Wattenmeeres ist bei der Errichtung, der Erschließung und dem Betrieb von Anlagen zur Windenergienutzung auf See eine erhebliche Beeinträchtigung der natürlichen Funktionen der Küstengewässer und des Wattenmeeres zu vermeiden, ( ) im Interesse einer nachhaltigen fischereiwirtschaftlichen Nutzung die Beeinträchtigung der Fangmöglichkeiten insbesondere der Kutterfischerei zu minimieren, eine Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs in den als Vorranggebiet Schifffahrt festgelegten Haupt- und Nebenfahrwassern zu verhindern, zum Schutz vor Schiffshavarien und zur Risikominimierung ein Abstand von mindestens 2 Seemeilen zwischen den Anlagen und der Außengrenze der als Vorranggebiet Schifffahrt festgelegten Verkehrstrennungsgebiete, der Tiefwasserreede sowie den Ansteuerungen von Ems, Jade, Weser und Elbe einzuhalten, sofern dieser Schutz nicht anderweitig gewährleistet ist, ( ). 6 In der Anlage 2 sind innerhalb der 12-Seemeilen-Zone das Eignungsgebiet Nordergründe und das Eignungsgebiet Riffgat zur Erprobung der Windenergienutzung auf See festgelegt.

12 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 12 von 62 7 Die Feinabstimmung für Vorhabenplanungen innerhalb dieser Eignungsgebiete mit den übrigen raumbedeutsamen Belangen erfolgt im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens nach 12 NROG. ( ) 9 Mit der Festlegung der Eignungsgebiete ist die Zulassung von Anlagen zur Windenergienutzung an anderer Stelle innerhalb der 12-Seemeilen-Zone ausgeschlossen. 10 Die Festlegung der Eignungsgebiete endet mit Ablauf des 31. Dezember 2010; danach erstreckt sich die Ausschlusswirkung auf die gesamte 12-Seemeilen-Zone. 11 Die Anwendung des 34 c NNatG auf Projekte gemäß 34 a Abs. 1 NNatG wird durch die Festlegung nach Satz 6 nicht berührt. Da die Windenergieanlagen für den Offshore-Windpark Nordergründe vor dem genehmigt und gemäß Genehmigungsbescheid auch nach dem errichtet werden dürfen, besteht insoweit im Hinblick auf die in Ziffer Satz 6 10 des LROP festgelegte Ausschlussfrist Bestandsschutz. Im derzeit im Beteiligungsverfahren befindlichen Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) vom sind keine für die Netzanbindung des Offshore-Windparks Nordergründe relevanten Änderungen vorgesehen Landesplanerische Feststellung In Anwendung von Ziffer Satz 7 des LROP ist die Feinabstimmung der Vorhabenplanung des Offshore-Windparks Nordergründe mit den übrigen raumbedeutsamen Belangen im Rahmen eines im Jahr 2002 eingeleiteten Raumordnungsverfahrens nach 12 NROG erfolgt. In Ergänzung der Landesplanerischen Feststellung vom für den Offshore-Windpark Nordergründe wurde durch die Landesplanerische Feststellung der Bezirksregierung Lüneburg vom zum Abschluss des Raumordnungsverfahrens gemäß 16 des Niedersächsischen Gesetzes über Raumordnung und Landesplanung (NROG) festgestellt, dass die Anbindung des Offshore-Windparks Nordergründe der Energiekontor AG an das übergeordnete Stromnetz in dem Trassenverlauf der Trassenvariante KT 3, wie er in den anliegenden Karten (Anlage 1a für den Meeresbereich mit Landanbindung, Anlage 1b für den Verlauf an Land, siehe Abbildungen 3, unten) eingetragen ist, unter Beachtung der hierzu aufgestellten Maßgaben mit den Erfordernissen der Raumordnung vereinbar ist. Damit wurde eine vom Offshore-Windpark Nordergründe ausgehende Seekabeltrasse (Länge ca. 28 km) durch die Hohewegrinne (Weserfahrwasser) und die Jade (Jadefahrwasser) bis zum Anlandungspunkt bei Hooksiel mit anschließender Fortführung als Landtrasse (Erdkabel) als raumverträglich (sowie umwelt- und FFH-verträglich) beurteilt. Bei dem Netzverknüpfungspunkt im Umspannwerk Inhausen handelt es sich, wie bereits unter Kapitel 1.2 erwähnt, um den auf der landesplanerisch festgestellten Landtrasse dem Anlandungspunkt nächstliegenden technisch geeigneten Einspeisepunkt. Seit der Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren im Dezember 2000 wurden bis zur Einleitung des Raumordnungsverfahrens fünf Kabeltrassenvarianten (landseitig stets Erdkabel) mit unterschiedlichen Einspeisepunkten entwickelt und innerhalb des Raumordnungsverfahrens untersucht. Zu den im Raumordnungsverfahren untersuchten Trassenvarianten wird in Kap. 1.5 ein Überblick gegeben. Andere, theoretisch denkbare aber nicht realisierbare Alternativen zur Stromübertragung vom Offshore- Windpark bis zum Einspeisepunkt wurden nicht untersucht. Auf diese anderen, theoretisch denkbaren, aber nicht realisierbaren Stromübertragungsalternativen wird in Kap. 1.5 eingegangen. Die landesplanerisch festgestellte Kabeltrasse KT 3 (Abbildung 3 und Abbildung 4) weist gegenüber der in der UVU zum ROV untersuchten Trasse KT 3 im See-Trassenabschnitt KT 3-3a (vgl. ) eine geringfügige Abweichung auf. Die Feintrassierung zur Netzanbindung des Offshore-Windpark Nordergründe baut auf den Ergebnissen des mit der ergänzenden Landesplanerischen Feststellung vom zur Kabel-

13 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 13 von 62 anbindung abgeschlossenen Raumordnungsverfahrens auf. Aufgrund neuerer Erkenntnisse hat eine weitere Trassenoptimierung stattgefunden, welche in Kap. 1.5 beschrieben wird. Abbildung 3: Anlage 1 a zur ergänzenden Landesplanerischen Feststellung: Trassenverlauf Kabeltrasse KT 3 Erläuterung: Quelle: Bezirksregierung Lüneburg (2004)

14 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 14 von 62 Abbildung 4: Anlage 1 a zur ergänzenden Landesplanerischen Feststellung: Trassenverlauf Kabeltrasse KT 3 - Detailzoom Erläuterung: Quelle: Bezirksregierung Lüneburg (2004)

15 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 15 von 62 Mit Schreiben vom ist eine Verlängerung der Geltungsdauer der Landesplanerischen Feststellung in Abhängigkeit der Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens für das Netzanbindungskabel bis zum beantragt worden. Die Geltungsdauer der Landesplanerischen Feststellung vom für die Kabelanbindung des Offshore-Windparks Nordergründe wurde durch Bescheid des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung - Regierungsvertretung Oldenburg vom bis zum verlängert. Die Landesplanerische Feststellung ist nunmehr befristet auf ein Jahr, beginnend mit der Bestandskraft der für den Offshore Windpark erteilten immissionsschutzrechtlichen Genehmigung. Vor Ablauf der Frist ist ein Antrag auf Planfeststellung zu stellen. Die Landesplanerische Feststellung ist als Ergebnis des Raumordnungsverfahrens und damit sonstiges Erfordernis der Raumordnung nach 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 ROG zu berücksichtigen. 1.5 Technische Alternativen Zur Ableitung des offshore erzeugten Stroms durch eine Kabelverbindung gibt es keine technische Alternative. Andere Transportvarianten z.b. mit Hilfe von Wasserstoff sind technisch nicht ausgereift, weshalb insbesondere vor dem Hintergrund der erheblichen Energiemengen, die durch die Offshore- Windenergieanlagen produziert werden sollen, zumindest derzeit keine alternative Technik zur Kabelverbindung zur Verfügung steht, um die durch die Offshore-Windanlagen produzierte Energie in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Nach 17 Abs. 2a Satz 1 EnWG müssen die vom Umspannwerk der Offshore-Anlagen bis zum technisch und wirtschaftlich günstigsten Verknüpfungspunkt des nächsten Übertragungs- oder Verteilernetzes zu errichtenden Netzanbindungen zu dem Zeitpunkt der Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft der Offshore-Anlagen errichtet sein. Da die Erfahrung anhand der bereits realisierten Erdkabel für alpha ventus und BorWin1 im Vergleich zu Freileitungsvorhaben zeigt, dass die Realisierung einer Freileitung aufgrund der durch das damit verbundene Konfliktpotential bedingten Widerstände erheblich mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Realisierung eines Erdkabels, könnte eine rechtzeitige Errichtung der Netzanbindung durch eine landseitige Freileitung nicht sicher gewährleistet werden. Die Möglichkeit einer Freileitungsanbindung onshore auf den ca. 4km ist weiterhin aus wirtschaftlichen und umweltrelevanten Gründen nicht vertretbar und wird daher nicht weiter verfolgt. 1.6 Trassenfindung und Variantenprüfung Seekabeltrasse Trassierungsgrundsätze Die im Raumordnungsverfahren untersuchten Kabeltrassenvarianten wurden nach folgenden Gesichtspunkten entwickelt: Bei allen Kabeltrassenvarianten ist der Trassenverlauf so gewählt worden, dass minimale Kontaktstrecken mit Schifffahrtsstraßen vorkommen. Schifffahrtstraßen werden rechtwinklig gekreuzt. Bei Parallelverlauf des Kabels zu Fahrwassern, bestehenden Kabeln und zu Sondernutzungsgebieten (Reeden, Schüttstellen etc.) wird ein größtmöglicher Abstand gehalten. Schutzgebiete und Nutzgebiete werden berücksichtigt.

16 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 16 von Variantenprüfung Im Zusammenhang mit der Kabeltrassenplanung fanden Gespräche bzw. Schriftwechsel mit folgenden Trägern öffentlicher Belange (TöB) statt: Bezirksregierung Lüneburg, Dez. 201, Dez. 503, Bezirksregierung Weser-Ems, Dez. 201, Dez. 208, Dez. 503 Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (Bezirksregierung Weser-Ems, Dez. 04) WSD NW WSA Bremerhaven WSA Wilhelmshaven Niedersächsisches Hafenamt Wilhelmshaven Jade-Weser-Port Entwicklungsgesellschaft Wasser- und Bodenverband Jever E.ON Im Raumordnungsverfahren wurden fünf mögliche Kabeltrassenvarianten geprüft, die nachfolgend kurz beschrieben werden. Für alletrassenvarianten können Verbindungen mit dem Übertragungsnetz hergestellt werden. Als mögliche Verknüpfungspunkte mit dem Übertragungsnetz kommen folgende in Betracht: 220/110 kv Abgangsnetz Kraftwerk Wilhelmshaven 220 kv UW Inhausen 220 kv UW Voslapp 220 kv UW Bexhövede Die Kabeltrassenvarianten KT1, KT2 und KT3 landen alle westlich der Jade an und führen zum Umspannwerk Maade, wobei landseitig alternative Trassen betrachtet werden. Die Untervariante 3a landet nördlich des Vorhafens bei Hooksiel an. Die Untervariante 3b landet zwischen Vorhafen Hooksiel und ICI- Umschlagbrücke an. Die Kabeltrassenvarianten KT4 und KT5 verlaufen östlich der Jade, wobei KT5 über Butjadingen ebenfalls an das Umspannwerk Maade anschließt. Lediglich KT4 verläuft mit Bexhövede zu einem anderen Umspannwerk. Alternativ können alle Kabeltrassenvarianten außer KT4 und KT5 auch zu zwei weiteren Umspannwerken auf den Betriebsgeländen von ICI bzw. der Raffinerie geführt werden. Eine Übersicht wird in Anhangsabbildung 1 zum Erläuterungsbericht dargestellt. Auf der Grundlage der Stellungnahmen im Raumordnungsverfahren und der darin deutlich gewordenen Konflikte zu Belangen der Schifffahrt und des Naturschutzes (Querung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer) wurden die Trassenvarianten KT 1, 2, 3a, 3b und 5 nicht weiterverfolgt. Die angeführten Ausschlussgründe gelten heute nach wie vor. Für die Bevorzugung der Variante KT 3 gegenüber der KT 4 sprechen vor allem naturschutzfachliche Gründe, insbesondere ist zu befürchten, dass mit der Variante KT 4 erhebliche Beeinträchtigungen von Natura-2000-Gebieten und Verstöße gegen Verbote des Nationalparkgesetzes verbunden sind. Hingegen sind größere Konflikte der Variante KT 3 gegenüber der Variante KT4 i.h.a. auf Belange der Schifffahrt durch technische Maßnahmen oder eine entsprechende Verlegetiefe zu lösen.

17 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 17 von Trassenoptimierung und Abweichung von raumordnerisch festgelegten Trasse Auf Basis der raumordnerisch festgelegten Kabeltrassenvariante KT3 (Abbildung 3 und Abbildung 4) wurde im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens eine weitergehende Trassenoptimierung mit den zuständigen Behörden (Wasser- und Schifffahrtsämtern Wilhelmshaven und Bremerhaven, Landkreis Friesland, Gemeinde Wangerland, Stadt Wilhelmshaven, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, sowie der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG) durchgeführt die nachfolgend beschrieben und begründet wird: Die raumordnerisch festgestellte Kabeltrassenvariante KT3 quert ein Munitionsversenkungsgebiet. Zur Querung dieses Gebiets wären Prospektionen und evtl. Beseitigungen von Munition erforderlich. Aus Sicherheitsgründen wurde die Querung des Munitionsversenkungsgebiets verworfen und stattdessen eine Umgehung des Gefahrengebiets abgestimmt und vorgenommen. Dabei wird das Jade-Fahrwasser nun weiter südlich in der Nähe einer inaktiven Schütt-Stelle gekreuzt. (Trassenverlauf in Abbildung 6 ersichtlich) In der Folge ergab sich gegenüber der raumordnerisch festgestellten Trasse eine weitere Trassenänderung im Anlandungsbereich Hooksiel. Im Zuge der Überprüfung der Trassenplanungen im Bereich des Anlandungspunktes hat sich herausgestellt, dass dieser aus technischen Gründen verändert werden muss. Die Abweichung ist unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar und berührt auch nicht die Grundzüge der Planung. Um die Verlegung des Anschlusskabels technisch zu ermöglichen und zwei sehr lange HD- Bohrungen durch eine kurze zu ersetzen, wird der bisherige Anlandungspunkt nördlich des Hooksieler Hafens auf die südliche Seite des Hafens verlegt. So entfällt die Unterbohrung des Hooksieler Binnentiefs mit einer Länge von ca. 1100m. Die zulässigen Zugkräfte des geplanten Kabels begrenzen allerdings die Rohrlänge auf ca. 800m, so dass die Umsetzung nicht möglich ist. Weiterhin wird zur Anlandung an das Festland nur noch eine HD-Bohrung erforderlich anstatt der zwei vorgesehenen Bohrungen. Es entfallen damit negative Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen sowie auf die Tourismusnutzung in Hooksiel, so dass durch die nunmehr optimiert positionierte Bohrung nur noch marginale Beeinträchtigungen verbleiben. Im Nordteil der Kabeltrasse, etwa auf Höhe des Leuchtturms Tegeler Plate wird die kleinräumige Umgehung eines Schiffswracks erforderlich, da eine Räumung des Schiffswracks ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist. Dieses Schiffswrack wurde erst im Nachgang zum Raumordnungsverfahren bei der Side- Scan-Untersuchung vorgefunden. Die kleinräumige Umgehung des Schiffswracks erfolgt innerhalb des Untersuchungskorridors (Side-Scan-Untersuchung von 200 m Breite) und der raumordnersich festgestellten Trasse Landkabeltrasse Nach 17 Abs. 2a Satz 1 EnWG müssen die vom Umspannwerk der Offshore-Anlagen bis zum technisch und wirtschaftlich günstigsten Verknüpfungspunkt des nächsten Übertragungs- oder Verteilernetzes zu errichtenden Netzanbindungen zu dem Zeitpunkt der Herstellung der technischen Betriebsbereitschaft der Offshore-Anlagen errichtet sein. Da die Erfahrung anhand der bereits realisierten Erdkabel für alpha ventus und BorWin1 im Vergleich zu Freileitungsvorhaben zeigt, dass die Realisierung einer Freileitung aufgrund der durch das damit verbundene Konfliktpotential bedingten Widerstände erheblich mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Realisierung eines Erdkabels, könnte eine rechtzeitige Errichtung der Netzanbindung durch eine landseitige Freileitung nicht gewährleistet werden. Die Möglichkeit einer Freileitungsanbindung onshore ist auf den ca. 4km weiterhin aus wirtschaftlichen und umweltrelevanten Gründen nicht vertretbar und wird daher nicht weiter verfolgt.

18 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 18 von Trassenoptimierung Landseitig erfolgte eine Trassenoptimierung unter naturschutzfachlichen Aspekten. So wurde die Kabeltrasse nach aktuellen Bestandserfassungen aus dem Sommer 2010 so verlegt, dass gesetzlich geschützte Biotoptypen (insbesondere Magerrasen) und Gehölze von der Kabeltrasse bzw. vom Arbeitsstreifen ausgespart werden. Das Röhricht, welches das Umspannwerk Inhausen umgibt, wird per HD-Bohrung unterquert. Gleiches gilt für die Kreuzungen der Gleis- und Straßenzufahrt zum INEOS-Betriebsgelände.

19 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 19 von 62 2 Trassierung 2.1 Trassierungsgrundsätze Die einzige Möglichkeit zum Transport von Strom stellt derzeit ein Leitungssystem dar. Realistische Alternativen bestehen für diese Kapazitäten nicht. Die Entwicklung der Trassenführung von der Projektidee bis zu Trassenvarianten der Raumordnungsunterlagen erfolgte in mehreren Stufen zunehmender Verfeinerung der Kriterien. Die Hauptkriterien für die Entwicklung der Trassenführung sind: Gestreckter, geradliniger Verlauf Die Direktverbindung ist unter Beachtung der Zwangspunkte stets anzustreben. Dies ist sowohl im Sinne einer wirtschaftlichen und technisch vertretbaren Lösung als auch zugleich einer Minimierung der Flächeninanspruchnahme zu sehen. Bündelungsprinzip Im Zuge der Trassenfindung wird die Möglichkeit zur Bündelung mit bestehenden Trassen und überregionalen unterirdisch verlegten Fernleitungen sowie mit anderer Linieninfrastruktur (z.b. Verkehrswegen) weitergehend untersucht und sinnvolle Parallelführungsabschnitte bei der Trassenwahl berücksichtigt. Minimierung der Trassenführung durch ökologisch wertvolle Bereiche Hierzu zählen insbesondere NATURA 2000-Gebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete), sowie Naturschutzgebiete wie auch Bereiche mit sehr seltenen oder sehr empfindlichen Böden. Es werden dabei besonders Standorte mit wertvollen und gefährdeten Pflanzenarten, Wasserschutzgebieten, insbesondere der Zone I, nach Möglichkeit auch der Zone II und Waldflächen versucht zu umgehen. Falls die Querung von Waldflächen unumgänglich ist, wird eine Mitnutzung bereits vorhandener Schneisen, z.b. von Hochspannungsfreileitungen, bzw. die Mitnutzung von Wegen angestrebt. Sofern diese Gebiete aufgrund der gesamträumlichen Lage nicht umgangen werden können, gilt in erhöhtem Maße das Minimierungsgebot. Insbesondere gilt dies auch für kleinflächigere Feuchtgebiete, Gewässer, Streuobstgebiete und dergleichen. Eine Querung oder Tangierung wertvoller oder empfindlicher Bereiche sind angesichts der Länge des Vorhabens in einer in Teilen vielfältig und kleinteilig ausgestatteten Landschaft nicht durchgehend zu vermeiden. Die Trassierung erfolgt dann, soweit möglich, entlang bereits bestehender Zäsuren. Umgehung von sonstigen Raumwiderständen Die Trassierung erfolgt weiterhin möglichst außerhalb weiterer bekannter Raumwiderstände bzw. Raumnutzungen, wie z.b. Bodendenkmälern, den engeren Schutzzonen von Wassergewinnungsanlagen, Bergbaugebieten und Bereichen für Abgrabungen sowie bekannten Altlasten und Altablagerungen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von technischen Grundsätzen für Bau und Betrieb, die bei der Trassierung berücksichtigt werden müssen, wenn von ihnen die Baubarkeit einer Trassenführung abhängt. Ebenfalls finden bei der Trassierung die Festlegungen im Landesraumordnungsprogramm Berücksichtigung.

20 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 20 von Beschreibung der Seekabeltrasse Beschreibung der Seekabeltrasse Grundlage für die Trassierung der Seekabelverlegung ist der landesplanerisch festgestellte Trasse KT3b. Im Trassenverlauf werden das Jadefahrwasser sowie das Weserfahrwasser gequert, wobei die Verlegetiefen in Tabelle 3 aufgeführt und in Abbildung 5 der Bezugshorizont dargestellt sind. Korridor Eine achsgenaue Verlegung der Seekabel ist auf Grund von Strömungs- Wind- und Welleneinflüssen im Arbeitsumfeld schwer realisierbar. Je nach Verlegeverfahren ist hier mit gewissen Abweichungen zur geplanten Trasse zu rechnen. Zusätzlich basiert die Planung der Seekabeltrasse auf jetzt vorliegenden Untersuchungen. Da der Planungsraum durch die natürlichen Einflüsse der Gezeiten sowie Wind und Seegang ständigen dynamischen Veränderungen unterworfen ist, soll die geplante Trasse die Achse eines Trassenkorridors von 50 m Breite darstellen (25m links und rechts der Achse). Hierdurch kann den eventuellen Verlegeungenaugkeiten und Veränderungen in der Trasse im Rahmen der späteren Ausführung begegnet werden. Unmittelbar vor der eigentlichen Verlegung des Seekabels wird die gesamte Trasse erneut untersucht. Ein Trassenkorridor ermöglicht zudem ein Ausweichen von derzeit nicht bekannten bzw. neu entstandenen Hindernissen. Bei der der Querung der Jade und der Weser wird zusätzlich ein 100m breiter Korridor beantragt (50m links und rechts der Achse), da es Vorgabe der WSV hier ist, das Kabel in ein Riffeltal (vgl. Anlage 11 TAGU Studie) zu legen, und eine Mindestüberdeckung von 3m aufweisen muss. Um dies zu gewährleisten, muss dieser tiefste Punkt in einem Bereich vor Verlegung aufgefunden und benutzt werden. Sollte sich, nach Festlegung und Vorbereitung der endgültigen Trasse und vor der eigentlichen Kabelverlegung, ein Rippel auf die Trasse gelegt haben, ist es (im Notfall) möglich den Bezugshorizont für die Verlegetiefe beizubehalten und den Rippel zu durchfahren. Eine derartig kurze Umlagerung würde auf eine lockere Sandstruktur hinweisen, bei der es auch möglich ist Rippelberge bis zu 3 m zu durchfahren. Dies würde dann im Maximalfall eine Überdeckung von 6 m in diesem Bereich für das Kabel bedeuten. Aus diesem Gründen ist eine Verlegung auf einer festgelegten Achse in diesem Bereich nicht realisierbar. Abbildung 5: Bezugshorizont der Verlegetiefe

21 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 21 von 62 Abbildung 6: Geplanter Trassenverlauf Nordergründe Seekabel

22 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 22 von Kreuzungen Im Verlauf der vorgesehenen Kabeltrasse zur Anbindung des Windparks sind Kreuzungen von bereits vorhandenen Leitungen unvermeidbar. Grundsätzlich wird das Queren von Leitungen mit dem entsprechenden Leitungsbetreiber abgesprochen. In diesen Absprachen werden die Auflagen und Anforderungen an die Leitungsquerung bestimmt, auf deren Grundlage eine geeignete Bauweise gewählt werden kann. Im Falle der Seekabeltrasse sind dies: eine Kreuzung mit einer Pipeline, sieben Kreuzungen mit Strom- und Datenkabeln Die Betroffenheiten werden in Anlage 5 Kreuzungen der Unterlage genauer spezifiziert. Trassenquerungen im Offshorebereich stellen besondere Anforderungen an die Bauausführung dar. Üblicherweise verlangt der das Wegerecht besitzende Leitungsbetreiber (i.d.r. der Erstverleger), dass später verlegte Leitungen die vorhandene (erstverlegte) Trasse unterqueren müssen. Die Unterquerung von vorhandenen Leitungen ist bei der Verlegung von Offshore-Seekabeln wegen der Länge und des Gewichtes des zu verlegenden Kabels kaum durchführbar. Deshalb müssen Maßnahmen getroffen werden, die die vorhandene Leitung in ihrer Funktion nicht beeinträchtigen und es erlauben, diese zu überqueren. Als Lösungen bieten sich an: Tieferlegen der vorhandenen Leitung und Verlegen des neuen Kabels mit ausreichender Überdeckung Überquerung der vorhandenen Leitung und Lagesicherung des neuen Kabels. Bei der Auslegung der jeweiligen Maßnahme ist auf die Erfordernis eines Scheuerschutzes und eines Ankerschutzes zu achten Andere Nutzungen Folgende Nutzungen sind im Bereich der Seekabeltrasse im unmittelbaren Baustellenbereich zu berücksichtigen (siehe auch Anhangsabbildung 5 der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, Unterlage 10.1 des Planfeststellungsantrags): Berufs- und Sportbootschifffahrt (insbesondere tiefe Fahrrinnen der Weser und der Jade), Leitungstrassen (Versorgungskabel für Seezeichen), Fischerei, Baggergutschüttstelle, UNESCO-Weltnaturerbe-Gebiet und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit FFH- und Vogelschutzgebieten Folgende Nutzung sind in der Umgebung der Seekabeltrasse außerhalb des direkten Baustellenbereichs zu berücksichtigen (siehe auch Anhangsabbildung 5 der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, Unterlage 10.1 des Planfeststellungsantrags): Windenergieerzeugung (Nearshore-Testanlage der Firma BARD) inkl. Stromabführung per Seekabel, Saatmuschelzucht (Langleinenkultur), Muschelkulturen ( on bottom -Kulturen) im Watt südlich der Insel Mellum, ehemaliges Munitionsversenkungsgebiet, Hafennutzung, Hafenumschlag (Umschlagsanlage Voslapper Groden sowie Hafen Hooksiel, Baggergutschüttstelle, Ankergebiete (Schillig-Reede Nord und Süd, Wanger Reede, Hohe Weg Reede), Tourismus (Campingplatz und Strand von Hooksiel und Schillig)

23 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 23 von 62 Aussagen zur vorhabensbedingten Betroffenheit der o.g. Nutzungen werden in der UVU getroffen (Anlage 10). Die zu erwartenden Auswirkungen werden hier zusammengefasst: Schifffahrt/Fischerei: Es ergeben sich keine anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen auf die Schifffahrt/Fischerei, da bei den vorgesehenen Verlegetiefen ein Befischungs- oder Ankerverbot im Bereich des Seekabels nicht erforderlich ist. Es ergeben sich lediglich vorübergehende bauzeitliche Einschränkungen (wenige Tage) während der Bauphase. Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs insgesamt zu sichern, wird die Wanderbaustelle in einem Abstand von 300 m vom allgemeinen Verkehr frei gehalten. Leitungstrassen: Da an den Kabelkreuzungen mit den Versorgungskabeln der Leuchttürme Alte Weser und Mellum Plate die erforderlichen Sicherheitsabstände eingehalten werden und Kabelschutz mittels Gelenkschutzmuffen aus Gusseisen oder Kunststoffummantelung betrieben wird, kommt es zu keinen nachteiligen Auswirkungen auf Leitungstrassen. 2.3 Beschreibung der Landkabeltrasse Trassenbeschreibung Die beantragte ca. 3,8 km lange Erdkabeltrasse beginnt in ca. 50 m Entfernung vom Deichfuss des Voslapper Seedeichs am nördlichen Stadtrand von Wilhelmshaven an der Grenze zur Gemeinde Wangerland. Der Anlandepunkt liegt nach Trassenoptimierung südlicher als in der ergänzenden Landesplanerischen Feststellung vom vorgesehen. Dort erfolgt der Anschluss an das Seekabel des OWP Nordergründe. Von diesem Anschlusspunkt aus verläuft die Trasse in west-südwestliche Richtung entlang eines Grabens auf wilhelmshavener Seite, nördlich eines als nicht öffentliche Strassenverkehrsfläche im einschlägigen Bebauungsplan festgesetzten Streifens (Deichzufahrtsstrasse) bis zum Bohnenburger Deich. Nach 2,8 km wird der Bohnenburger Deich erreicht. Die Trasse biegt dann nach Süd-Südost um und verläuft am Fuss des Bohnenburger Deichs. Dabei wird ein Graben und eine Gasleitung der EWE mit Steuerkabel sowie bei km 2,89 das 20-kV-Kabel der Testanlage BARD Nearshore Hooksiel sowie bei km 2,945 der Bahnanschluss der INEOS Vinyls Deutschland GmbH gequert. Bei Trassenkilometer 3,45 erfolgt die Kreuzung der Zufahrt zum Werk der INEOS Vinyls Deutschland GmbH. Auf der Höhe des UW Inhausen biegt der Trassenverlauf nach Nordosten zum UW hin um und erreicht nach 3,8 km seinen Endpunkt im UW Inhausen. Die Trasse ist in ihrer Gesamtheit auf dem Übersichtsplan (Anlage 2) sowie im Detail im Lageplan/Bauwerksplan (Anlage 4) dargestellt. Der Trassenverlauf wurde im Zuge der Planung etwas geändert. Nach ersten Ergebnissen der Biotopkartierung der IBL wurde die Kabeltrasse näher an den Graben gelegt, da im Bereich der Verschwenkung in der Mitte des Schutzstreifens Gehölzstrukturen und Magerrasen vorhanden sind, die einen höheren naturschutzfachlichen Wert aufweisen. Durch dieses Vorgehen konnte ein Eingriff in hochwertige Biotope vermieden werden. Aufgrund des Bündelungsprinzips (bestehendes Bard Kabel), sowie der Kürze der Trasse ist die beschriebene Variante die sowohl raumordnerisch als auch naturschutzfachlich günstigste und daher als alternativlos anzusehen.

24 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 24 von Kreuzungen In den Lage-/Grunderwerbsplänen sind die zu kreuzenden Objekte dargestellt. Eine Aufstellung findet sich im Kreuzungsverzeichnis in Anlage Der Übersicht halber fasst die nachfolgende Tabelle die wichtigsten relevanten Kreuzungen des Leitungssystems zusammen: Kreuzungs-Nr. Krzg. in Trassen-km Kreuzungsbezeichnung 003 2,830 Gasleitung EWE 005 2, kV-Kabel BARD Nearshore Hooksiel 008 2,945 Gleisanschluss INEOS Vinyls Deutschland GmbH 012 3,450 Zufahrt Industriegelände Voslapper Groden Nord 015 3, kV-Leitung UW Inhausen - UW Voslapp der TenneT TSO Andere Nutzungen im Trassenbereich Folgende Nutzungen sind im Bereich der Landkabeltrasse im unmittelbaren Baustellenbereich zu berücksichtigen (siehe auch Anhangsabbildung 6 der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, Unterlage 10.1 des Planfeststellungsantrags): Brache bzw. jagdliche Hege und Pflege, Deichpflege (Schafweidung), Verkehrstrassen (Gleis- und Straßenzufahrt zum INEOS-Gelände) Folgende Nutzungen sind in der Umgebung Landkabeltrasse außerhalb des direkten Baustellenbereichs zu berücksichtigen (siehe auch Anhangsabbildung 6 der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, Unterlage 10.1 des Planfeststellungsantrags): Industriegebiet (INEOS-Werksgelände, geplanter Flüssigerdgasterminal), Leitungstrassen (Nearshore-Testanlage der Firma BARD), Tourismus (Hooksmeer mit Sichtschutzwall und Sichtschutzanpflanzung) Aussagen zur vorhabensbedingten Betroffenheit der o.g. Nutzungen werden in der UVU getroffen. Die zu erwartenden Auswirkungen werden hier zusammengefasst: Deich: Baubedingt kommt es zu vorübergehenden aber aufgrund des gewählten Bauzeitraums lediglich geringfügigen Auswirkungen auf die Deichpflege bzw. die Grünlandnutzung des Bohnenburger Deichs. Jagd: Im worst case ergeben sich in Zeitraum der Bauphase (Anfang August bis Mitte März) infolge der Störwirkungen der Baustelle ggf. geringfügige negative Auswirkungen auf das Jagdgeschehen. Leitungstrassen: In einem Teilbereich kommt es zu einer Überlagerung des Arbeitsstreifens mit dem Schutzstreifen des BARD-Kabels. Durch geeignete Schutzmaßnahmen sind jedoch keine Auswirkungen auf das BARD-Kabel zu erwarten.

25 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 25 von 62 Vom Anbindungspunkt an das Seekabel bis zum Bohnenburger Deich bei Trassen-km 2,8 verläuft die Kabeltrasse entlang einer Fläche, für die im einschlägigen Bebauungsplan Nr. 130 B der Stadt Wilhelmshaven (Voslapper Groden Nord) von 1978 eine nicht öffentliche Straße (Deichzufahrtsstraße) von 16 m Breite festgesetzt ist. Südlich davon ist die Nutzungsart GIe, also ein eingeschränktes Industriegebiet, festgesetzt, wobei der Bebauungsplan entlang der Strassenverkehrsfläche ein Pflanzgebot vorsieht. Der nach Westen anschließende B-Plan Nr. 130 A (Industriegelände Voslapper Groden Nord) von 1978 sieht entlang des Grabens ebenfalls eine Straßenverkehrsfläche und daneben eine für Gleisanlagen freizuhaltende Fäche vor (die Straße direkt am Graben). Neben der Gleisanlage ist ein Bereich für die Verlegung von Versorgungstrassen vorgesehen. In diesem Bereich haben sich mittlerweile aber die o.g. naturschutzfachlich hochwertigen Biotope entwickelt. Um Eingriffe in die schützenswerten Biotope zu vermeiden ist vorgesehen, die Kabeltrasse entlang des Grabens und nicht in der planerisch vorgesehenen Leitungstrasse verlaufen zu lassen. Auf die Belange des kommunalen Planungsträgers wird im Rahmen der Planung Rücksicht genommen. Die bestehende Planung wird nicht gestört oder hinsichtlich ihrer Realisierung erschwert Netzverknüpfung / Umspannwerk Inhausen Für eine Anbindung des Offshore Windparks wird seitens des zuständigen Übertragunsgnetzbetreibers ein netzplanerisches Konzept erstellt. Im Ergebnis wurde festgestellte, dass der technisch und wirtschaftlich günstigste Verknüpfungspunkt mit dem nächsten Übertragungs- oder Verteilernetz vorliegend das Umspannwerk Inhausen ist. Am UW Inhausen wird die Kabeltrasse an das Höchstspannungsnetz angeschlossen. Von hier aus verläuft eine 220-kV-Freileitung über das UW Voslapp zum UW Maade. In Abbildung 7 ist der grundlegende Aufbau des Einzelanschlusses mittels Drehstromverbindung schematisch dargestellt. Abbildung 7: Konzept für einen Einzelnetzanschluss bei einer Drehstromverbindung, Quelle: TenneT

26 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 26 von 62 3 Erläuterung zur technische Ausführung der Leitung 3.1 Allgemeines Der Netzanschluss des Offshore-Windparks Nordergründe erfolgt als Einzelanschluss, der in Abbildung 8 beispielhaft dargestellt ist. Die Netzanschlussleitung wird aus Kostengründen nicht (n-1)-sicher ausgelegt, d.h., dass bei Ausfall der Anschlussleitung eine Einspeisung des Windparks bis zur Reparatur nicht möglich ist. Abbildung 8: Einzelanschluss eines Offshore-Windparks über Drehstrom, Quelle: TenneT Bei einem Einzelanschluss steht die Anschluss- und Übertragungskapazität dem einspeisenden OWP (Offshore-Windpark) vollständig und ausschließlich zur Verfügung. Bei künstennahen Anschlüssen mit geringen Übertragungsleistungen wie im vorliegenden Fall erfolgt die Übertragung in Drehstromtechnik, wodurch auf eine zusätzliche Seeplattform des Netzbetreibers für den Konverter verzichtet werden kann. Stattdessen ist auf der OWP-Seeplattform ein erhöhter Platzbedarf für zusätzliche Anlagen, wie z. B. Kompensationsspulen und eine erweiterte Schaltanlage, vorzuhalten. Der Aufbau des Einzelnetzanschlusses mittels einer Drehstromverbindung stellt sich wie folgt dar. Zuerst werden die Einspeisungen aus den Offshore-Windparks auf einer Windparkplattform gesammelt und auf die Übertragungsspannung der Drehstromverbindung transformiert, um dann über einen weiteren Transformator, der die Übertragungsspannung an die Spannung des Netzverknüpfungspunkts (NVP) im Verbundnetz anpasst, eingespeist zu werden. Dabei könnten auf der gesamten Trasse verschiedene Kabeltypen zum Einsatz kommen. Da sich die Übertragungsleistung der einzelnen Systeme nach dem Ausbau der anzuschließenden OWP richtet und erst zum Zeitpunkt der jeweiligen Investitionsentscheidung unter Abwägung der gesetzlichen Anforderungen festgelegt wird, sind die in den nachfolgenden Ausführungen gemachten Angaben repräsentativ für den letztlich verlegten Kabeltyp mit seinen Spezifikationen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Spezifikationen, insbesondere bezüglich der eingesetzten Leitermaterialien und -querschnitte, der endgültig zur Anwendung kommenden Kabeltypen nur unwesentlich von den hier gemachten Angaben abweichen. Insbesondere resultieren aus möglichen Abweichungen keine zusätzlichen nachteiligen Auswirkungen auf betroffene Schutzgüter. In der nachfolgenden Tabelle 1 ist eine Übersicht über die Verwendung von möglichen Kabeltypen in den einzelnen Trassenabschnitten zu sehen. Trassenabschnitt Kabeltyp Leitermaterial Leiterquerschnitt Windpark-Plattform bis Anlandepunkt Küstenmeer (12-sm-Zone) Meeres- AC kabel Kupfer max. 3 x 1200mm² Anlandepunkt bis UW Inhausen Landseite Einzelkabel Aluminium max.1200 mm² (pro Kabel) Tabelle 1: Übersicht über mögliche Kabeltypen

27 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 27 von Seekabel Das Drehstrom-Kabel verbindet die Off- und Onshore-Umspannwerke wie Abbildung 9 zeigt. Abbildung 9: Konventionelle Drehstromtechnik auf Basis von Kabeln, Quelle: TenneT Als Kabel kommen grundsätzlich Ein- oder Dreileiterkabel als Papier-Masse-, Papier- Öl- oder VPE-Kabel in Frage. Dreileiter-VPE-Kabel mit einer maximalen dauernd zulässigen Spannung bis Um = 170 kv sind heute im Offshore-Einsatz und damit konventionelle Technik. Mit Papier-Masse- und Papier-Öl-Kabeln sind deutlich höhere Übertragungsspannungen möglich. Sie stellen eine einfache und bewährte Technik mit einer hohen Verfügbarkeit dar. Der generelle Nachteil der Drehstromkabel ist ihre durch den mit der Spannung und der Kabellänge ansteigenden Ladestrom begrenzte Reichweite (siehe beispielhaft Abbildung 10 für 110-kV-Leitungen). Durch eine Blindleistungskompensation mit Drosselspulen ist eine Leistungsübertragung auch über längere Strecken möglich. Allerdings gibt es auch weiterhin eine Längenbegrenzung und damit eine technische Grenze für den Einsatz von Drehstromkabeln. Darüber hinaus entstehen durch die Spulenverluste höhere Gesamtverluste. Eine Kompensation kann an den beiden Kabelenden oder aber auch bei längeren Kabelstrecken oder bei höheren Spannungen zusätzlich durch eine Zwischenkompensation erfolgen. Abbildung 10: Abhängigkeit der übertragbaren Leistung von der Leitungslänge für 110-kV- Leitungsbeispiele, Quelle: TenneT

28 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 28 von 62 Nach der Entwicklung von See-Reparaturmuffen werden mittlerweile auch von einem Hersteller Dreileiterkabel mit einer Spannung von bis zu Um = 245 kv für den Offshore-Einsatz angeboten, womit zukünftig höhere Leistungen übertragen werden können. Eine höhere Leistungsübertragung bei dieser Spannung wird durch den Kupferquerschnitt 1200 mm 2 begrenzt, der bislang primär aufgrund von Fertigungsproblemen sowie auch aufgrund von Gewichts- und Verlegungsproblemen beschränkend wirkt. Eine weitere Leistungssteigerung wäre durch den Offshore-Einsatz von Einleiterkabeln, die bis zu einer Spannung von bis zu Um = 420 kv eingesetzt werden und eine konventionelle Technik Onshore darstellen, möglich. Allerdings ist der Einsatz auf See nur für Papier-Masse- und Papier-Öl-Kabel erprobt. Mit VPE-Kabeln sind Übertragungsleistungen auf See von bis zu 1000 MVA bei Um = 420 kv und Kupferquerschnitten von 3x1x2500 mm 2 theoretisch möglich. Allerdings würden sich drei Einleiterkabel schlecht gemeinsam verlegen lassen. Des Weiteren ergibt sich bei der Fertigung ein erhöhter Aufwand durch ihren systemtechnischen Aufbau, der z. B. eine Armierung jeder Phase erfordern würde. Kabelverlegeschiffe weisen üblicherweise nur zwei Verlegeeinrichtungen auf, so dass auch nur maximal zwei Einleiterkabel bzw. aus Platzgründen ein Dreileiterkabel mit dem Schiff gleichzeitig verlegt werden können. Damit ist aus Kosten- und Zeitgründen die Verlegung eines Dreileiterkabels zu bevorzugen. Bei Verlegung von mehreren parallelen Kabeln oder Kabelsystemen entspricht der Mindestabstand der Kabel/Kabelsysteme ungefähr der Summe aus Wassertiefe (hier ca. 20 m), Schiffhöhe (20 m bei Kabelreparaturen) und der an Bord für die Montage vorhandene Mehrlänge für die Montage (20 m). Nach einer Kabelreparatur muss diese Schlaufe unter Einhaltung der Biegeradien am Meeresboden abgelegt werden (Omega Schlaufe). Auch aus Gründen der möglichen Abweichung von der geplanten Route bei Verlegung mit Schiffen, dem Schaffen von Ankerraum für Reparaturen und bei der Selektion von parallelen Kabeln beim Survey liegen diese Abstände tatsächlich zwischen m. In Abbildung 11 ist der schematische Aufbau eines Drehstromkabels aus Kupfer der Spezifikation 155 kv AC Submarine Cable mit einem Leiterquerschnitt von in diesem Beispiel 3 x 800 mm² der Firma ABB aufgeführt. Abbildung 11: Aufbau des Drehstromkabels (AC), Quelle: ABB

29 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 29 von 62 In Tabelle 2 sind der Aufbau und die zugehörigen Kennwerte dieses Beispielkabels angegeben: Kennwerte / Daten Ader Aufbau Ader Isolation Isolationsaufbau Längliche Wassersperre Metallische Hülle Innere Hülle Aufbau Binder Kabelader Auflagerung Bewehrung Verschleißschicht Querprofil: 3 x 800 mm² Dicke: 1,2 mm Dicke: 18 mm Dicke: 1,0 mm Dicke: 0,6 mm Dicke: 2,7 mm Dicke: 2,0 mm Material 1: Polymerquerschnitt Material 2: Glasfaserkabel Material 3: Schmierung Dicke: 0,5 mm Dicke: 0,5 mm Seil-Durchmesser: 6,3 mm Dicke: 4,0 mm Tabelle 2: Aufbau des AC-Kabels, Quelle ABB Weitere technische Daten: Max. Zugfestigkeit mit Muffe: Max. Zugfestigkeit ohne Muffe: Gewicht im Wasser: Gewicht in Luft: Minimaler Biegedurchmesser (eingebaut): Maximale Wassertiefe: 200 kn 250 kn 62,0 kg/m 88,0 kg/m 6,2 m 100 m Die Fertigung der Kabel erfolgt in dafür spezialisierten Kabelfabriken. Je nach Einsatzort werden entsprechende Einzellängen produziert und dann mittels Muffen miteinander verbunden. Dies geschieht auf jeden Fall immer dort, wo auch Material- und/oder Querschnittsänderungen vorgesehen sind. Ein begrenzender Faktor bei der Herstellung der Einzellängen sind in der Regel die Transportkapazitäten. Auf See ist dies z.b. die max. Tonnage des Transport- bzw. Verlegeschiffs und an Land die Größe der Kabeltrommeln. Die Installation der Muffen ist ein aufwändiger technischer Prozess, der i. d. R. mehrere Tage in Anspruch nimmt.

30 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 30 von Landkabel Als Leitermaterial wird entweder Kupfer oder Aluminium (vgl. Abbildung 12) verwendet; die Leiterquerschnitte betragen dabei bis zu 2500 mm². Die vernetzte Polyethylen (VPE) Isolierungsschicht weist bei 155 kv-kabeln eine Dicke von 12 mm bis 18 mm und bei 380 kv-kabeln 26 mm bis 31 mm auf (Quelle: nkt cables). Der aus Aluminium bestehende Schichtenmantel verhindert das Eindringen von Wasser oder Wasserdampf in die elektrische Isolierung. Der Leiterquerschnitt der Kabel ist je nach zu übertragender Höchstlast, ihrem Lastgang sowie der Legeanordnung und den thermischen Bodeneigenschaften auszuwählen. Erdkabel können mit Längen zwischen etwa 500 m (380 kv) bis zu etwa 6000 m (110 kv, 220 kv) geliefert werden. Für längere Leitungen werden daher einzelne Kabelabschnitte vor Ort miteinander verbunden. Hierfür werden Verbindungsmuffen verwendet. Passende Kabelmuffen werden vom Kabelhersteller mit angeboten. Der Hauptmuffenkörper sowie die isolierenden Teile bestehen aus Silikonkautschuk. Abbildung 12: Aufbau Einleiter Aluminium für AC-System Landverlegung, Quelle: nkt Cables (aluminium conductor = Aluminiumleiter; XLPW insulation = LPW Isolierung; copper wire screen 0 Kupferabschirmung; watertight design 0 wasserdichter Aufbau; radial water barrier 0 strahlenförmige Wasserabsperrung; polyethylene sheath = Polyethylenhülle) Die gesamte Kabeltrasse muss sowohl für die Baumaßnahmen als auch für spätere Reparaturen zugänglich sein. Mindestens im Abstand der verwendeten Kabellängen ist ein Zugang für Schwertransporter erforderlich. Aus diesem Grunde werden Kabeltrassen bevorzugt entlang öffentlicher Straßen und Wege geführt, wobei auch die zulässigen Biegeradien der verbauten Kabel beachtet werden müssen. Die Baumaßnahmen umfassen zunächst die Räumung des Baufeldes in der für den Kabelgraben, die Baufahrzeuge und ggf. den Aushub erforderlichen Breite. Das mittels Schwertransporter angelieferte Kabel wird dann

31 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 31 von 62 entweder in einen zuvor ausgehobenen offenen Kabelgraben eingezogen oder ausgelegt und anschließend mit Hilfe eines Kabelpflugs oder einer Kabelfräse (vgl. Kapitel 4 Erläuterungsbericht) in den Boden gebracht. Für Kreuzungen von Gewässern oder Verkehrswegen, die nicht offen gequert werden können, sind vor der Kabelverlegung Leerrohre durch Bohrungen oder Pressungen einzubringen, in die das Kabel eingezogen wird. Abschließend sind die einzelnen Teilstücke des Kabels durch Kabelmuffen zu verbinden. 3.4 Steuerkabel Zur Übertragung von Steuer-, Schutz- und Reglersignalen sowie zur Kommunikation zwischen der Plattform und UW Inhausen werden in der Regel Lichtwellenleiter-Kabel (LWL) eingesetzt, die, wie Abbildung 12 zeigt, direkt in das AC-Seekabel integriert sind. Während also das Steuerkabel seeseitig in einem Gebinde mit den AC-Leitern integriert ist und in einem Zug verlegt werden kann, wird nach der HD-Bohrung neben den drei Einzelleitern, welche in Kapitel 3.3 näher erläutert werden, auch das Steuerkabel einzeln in der Erde neben den drei Aluminiumkabeln verlegt. Beim Übergang von See- zur Landseite wird folglich das Kabel von der Meerseite kommend mit dem an Land weiterführenden Kabel verbunden. An der Landseite kann es bautechnisch vorkommen, dass die drei AC Leiter zeitlich früher verlegt werden müssen als das Steuerkabel selbst. Das LWL Kabel, welches in einem Schutzrohr verlegt werden muss, wird im Nachgang an die eigentliche Verlegung eingebracht. In Abbildung 13 wird ein typisches Lichtwellenleiterkabel schematisch dargestellt. 1: optische Fasern 2: kleine einzelne Bündel 3: Glasstab 4: wasserundurchlässige Schicht 5: wasserundurchlässige Armidfaser 6: Polyethylen niedriger Dichte Abbildung 13: Aufbau Steuerkabel für die Landverlegung, Quelle: Prysmian

32 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 32 von 62 4 Beschreibung der Baumaßnahme 4.1 Baumaßnahmen Seekabeltrasse Allgemeines Die Verlegung Dreileiter- und Steuerkabel erfolgt gebündelt mit einer Überdeckung von mindestens 2 m, im Bereich Offshore. Die Mindestüberdeckung im Bereich der Jade- Weserquerung beträgt 3m. Die Überdeckung dient als Schutz gegen äußere Beschädigungen z. B. durch Fischerei und Schiffsverkehr (Anker). Der Abstand zu anderen Leitungen beträgt minimal 100 m und gewährleistet sowohl eine Legung ohne Gefährdung für die schon in Betrieb befindlichen Stromkabel als auch eine evtl. erforderliche spätere Kabelreparatur. Der Abstand ist technisch erforderlich für Kabelsuche, Aufgrabungen, Reparatur- Schleifen (nicht vermeidbare Extralängen bei der Reparatur auf dem Schiff zur Überwindung der Wassertiefe) und für die einzusetzenden Einheiten und Geräte. Die Kabellegung gliedert sich in die Phasen Vorbereitung, Legung und Nachbereitung. Die eigentliche Legung der Kabel erfolgt von einem Schiff aus. Das auf Drehtellern bzw. Kabeltrommel lagernde Kabel kann auf dem Seeboden abgelegt werden. Das anschließende Eingraben kann entweder direkt bei der Kabellegung (simultaneous lay and burial, siehe nachfolgende Abbildung) oder als separate Aktivität nachträglich geschehen (post lay burial). Bei der Simultanlegung werden Spülschwerter, Spülschlitten oder Unterwasserpflüge, die vom Kabelleger geführt werden, für die Erstellung des Grabens und das Niederbringen der Kabel auf die gewünschte Verlegetiefe eingesetzt. Bei nachträglichem Einspülen oder Eingraben erfolgt das Niederbringen der Kabel durch ferngesteuerte Unterwassereinheiten (trenching remotely operated vehicle, TROV) in einem zweiten Vorgang. Abbildung 14: Systemskizze Kabellegung Küstenmeer, Quelle: Bohlen&Doyen Ab einer Wassertiefe von etwa 10 m können die üblichen Kabelleger auf Grund ihres Tiefgangs nicht mehr operieren. Daher sind in den flachen Gewässern und Wattbereichen Schiffe mit flachem Boden, sog. Pontons oder Bargen unterschiedlicher Größe und Tragfähigkeit einzusetzen. Die nachfolgende Abbildung zeigt eine Legebarge für das simultane Legen von zwei Hochspannungskabeln. Für den trockenfallenden

33 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 33 von 62 Wattbereich sind noch kleinere Einheiten mit geringerem Tiefgang zu verwenden. Diese Einheiten werden in der Regel durch Anker verholt und positioniert. Das Ausbringen und Versetzen der Anker hat in einer die Umwelt schonenden Methode zu erfolgen. Abbildung 15: Legebarge für ein Hochspannungskabel, Quelle: Bohlen&Doyen Tabelle 3 zeigt die derzeit geplanten Verlegetiefen für die Seekabeltrasse auf. Die genaue Erläuterung kann der Primo Marine, und der TAGU- Studie im Materialband (Anlage 11) entnommen werden. Tabelle 3: geplante Verlegetiefen Seekabeltrasse OWP Nordergründe

34 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 34 von 62 In Abbildung 16 wird der Ablauf der Kabelverlegung exemplarisch dargestellt und benennt die verschiedenen Arbeitsschritte. Abbildung 16: Beispiel für Phasen und Ablauf der Kabellegung

35 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 35 von Seekabeltrasse Offshore Im Bereich des Küstenmeers (nicht im trocken fallenden Watt) erfolgt in der Regel die Verlegung des Seekabels und das Trenching gleichzeitig. Beginnend am Umspannwerk der Seestation kann mit der gleichzeitigen Legung und Einspülung in Richtung Anlandepunkt begonnen werden. Das Einspülen geschieht dabei z.b. mittels eines Stehenden Spülschwertes. Bei der Methode mit einem stehenden Spülschwert wird das Kabel geführt auf die vorgegebene Legetiefe gebracht. Während dieses Vorganges bildet das stehende Spülschwert und das Verlegegerät eine Einheit. Hieraus ergibt sich, dass das Kabel in einem durchgängigen in sich abgeschlossenen Arbeitsgang eingebaut wird. Aufgrund der Randbedingungen einer möglichst schnellen und sicheren Kabellegung bei einer Legetiefe von mindestens 3 m im Bereich der Fahrwasserquerung erscheint einzig der Einsatz eines stehenden Spülschwertes geeignet. In Abbildung 17 ist eine Kabelspule auf einem Transportschiff exemplarisch dargestellt, ebenso wie ein Verlegeschiff, welches in diesem Fall für Spülschlitten geeignet wäre. Abbildung 17: Stehendes Spülschwert (10m Legetiefe) Wie aus der Abbildung 17 ersichtlich, wird das Kabel von der Geräteeinheit durch das von ihr außenbords geführte Spülschwert geführt. Um die geforderten Legetiefen zu erreichen ist das Spülschwert an seinem Fuß mit Düsen ausgestattet, durch die Wasser mit hohem Druck gefördert werden kann. Hierdurch wird der Boden verflüssigt und die Legetiefe kann realisiert werden. Die Wahl des Druckes erfolgt in Abhängigkeit des Baugrundes und der geforderten Legetiefe, so dass Legetiefen zwischen 3 und 6 m realisierbar sind. Die erforderliche Gesamtlänge des Spülschwertes kann in Abhängigkeit der Wassertiefen im Vorfeld mit Hilfe unterschiedlicher Adapterstücke hergestellt werden. Hiermit kann der Forderung seitens der Wasserund Schifffahrtsämter nach einer schnellen und unverzüglichen Fahrwasserquerung nachgekommen werden, da die erforderliche Gesamtlänge des Spülschwertes im Zuge einer Vormontage hergestellt werden

36 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 36 von 62 kann. Durch diese Möglichkeit sind unterschiedliche Gewässertiefen ohne größeren Aufwand zu bewältigen Seekabeltrasse Nearshore Eine Verlegung mit Landfahrzeugen scheidet auf Grund des hohen Gewichtes der Kabelbündel aus. Kabellegeschiffe benötigen abgeladen eine Wassertiefe von mind. 5 6 m, d.h. in den flachen Gewässern des Wattbereiches können Kielschiffe nicht operieren, es werden Schiffe mit flachem Boden, sog. Bargen oder Pontons benötigt. Legebargen haben in den erforderlichen Abmessungen (Deckflächenbedarf mind m²) im Regelfall nach Zuladung der Kabellegeausrüstungen und des Kabels etc. (Gesamtes Deadweight für diesen Fall geschätzt auf t) einen Tiefgang > 1,80 m und können deshalb das trocken fallende Watt bei Stauwasser ebenfalls nur sehr begrenzt befahren. Die zu verlegenden Seekabel, einschließlich der einzuziehenden Kabellängen, müssen somit, wie auf folgenden Bildern in Abbildung 18 gezeigt, teilweise über längere Strecken bei Stauwasser eingeschwommen und auf Rollen geführt werden, um die Kabeleinziehpunkte zu erreichen. a) Einschwimmen der Kabel b) Kabellegung auf Rollen Abbildung 18: Kabellegung im Watt, Quelle: Moll prd Die Länge der jeweils einzuschwimmenden Kabel wird wesentlich u. a. vom Tiefgang und der Ausrüstung der Legebarge bestimmt. Die auf Schwimmern ausgelegten Kabellängen werden bei Bedarf temporär durch Schwerkraftanker (Stahlstücke, Betonklötze o. ä.) auf Position gehalten. Wenn die Kabel bei Stauwasser bis an den Einziehpunkt in das Schutzrohr eingeschwommen werden können und nicht vorher trocken fallen, wird ein leichter Hydraulikbagger mit Rollenbogen unmittelbar vor dem Einziehpunkt in der Trasse positioniert. Dadurch wird ein einwandfreier Kabelzulauf in das Schutzrohr gewährleistet. Wenn nicht komplett eingeschwommen werden kann, ist die verbleibende Strecke mit Rollen zu überbrücken. Transport und Verteilung der Rollen erfolgt gewöhnlich mit kleinen Radladern / Dumpern. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass Ankermanöver in Flachwassergebieten erheblich erleichtert werden, wenn der Ponton/die Barge mit Ankerpfählen ausgerüstet sind.

37 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 37 von 62 Abbildung 19: Legebarge bei Ebbe, Quelle: Moll prd Eine Legebarge arbeitet in Querrichtung um dem Tidenstrom eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten. Bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten reichen für die Positionierung und den Vortrieb der Legebarge drei Mooringwinden aus. Eine arbeitet als Zugwinde (Vortauwinde), die beiden anderen als Haltewinden (Hintere Seitenwinden). Um das Watt zu schonen hat die Ankerverlegung ausschließlich durch flach gehende Ankerzieher bei Flut mit entsprechenden Wasserständen und nicht durch Landgeräte (Raupen, Bagger o. ä.) bei Ebbe zu erfolgen. Noch empfehlenswerter ist das Arbeiten mit Totmannankern als Ankerpfähle (Doppel-T-Träger). Sie können bereits vor Legebeginn in der Trasse positioniert werden und brauchen bei intelligenter Anordnung während der operativen Arbeiten nicht umgesetzt werden. Bei einer geplanten Ankerversetzlänge von z. B. 500m sollten die Seitenanker ebenfalls in mind. 500 m Abstand ausgelegt werden, um die Zugkräfte der Seitenwinden zu limitieren. Die Verwendung von Polypropylenleinen (Schwimmfähig) ist vorgesehen, um Schäden an der Wattbodenoberfläche beim Durchholen der Ankerseile auszuschließen. Es gibt wegen der geringen Wassertiefen für die trocken fallenden Bereiche des Watts kein alternatives Kabellegeverfahren. Alle Gerätekonfigurationen mit Propulsionsantrieben würden das Wattgebiet nachhaltig schädigen Seekabeltrasse, Abschnitt Anlandung Festland Binnenseitig des Deiches erfolgt dann der Übergang zur Onshore- Kabeltrasse, die weiter Richtung Umspannwerk verläuft. Bei der Anlandung der Kabeltrasse ist geplant, den Hauptdeich in geschlossener Bauweise nach dem HDD-Verfahren zu unterqueren. Die Verlegung des Kabels in der geschlossenen Bauweise erfolgt aus Sicherheitsgründen für das Kabel (Vermeidung von Überbeanspruchung etc.) immer in einem Schutzrohr. Deshalb beziehen sich die folgenden Ausführungen auf die Verlegung von Rohren. Bei den Arbeiten in der geschlossenen Verlegung erfolgt eine Beeinträchtigung der Oberfläche nicht im Bereich der Trasse, sondern nur in den Bereichen der Startund Zielbaugruben. Bei der Verlegung von Offshore-Kabeln findet die geschlossene Bauweise vornehmlich im Bereich der unmittelbaren Anlandung ihre Anwendung.

38 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 38 von 62 Bei der als Horizontal-Directional-Drilling (HDD) bezeichneten steuerbaren Horizontalbohrtechnik wird von einem übertägig aufgestellten Bohrgerät ein Bohrkopf entlang einer vorgegebenen untertägig befindlichen (i.a. bananenförmigen ) Trasse ohne größere Baugruben vorangetrieben. Dabei erfolgt die Übertragung der übertägig erzeugten Andruckkraft sowie des erforderlichen Drehmomentes über das Bohrgestänge. Die jeweilige Position des Bohrkopfes wird mittels eines dem Bauprojekt angepassten Ortungssystems festgestellt und zum Steuerstand geleitet. Der Boden wird bei dieser Technik zum geringen Teil verdrängt und zum größten Teil von der durch Düsen am Bohrkopf austretenden Bohrspülung gelöst und nach Übertage transportiert. Pilotbohrung Zu Beginn der Pilotbohrung wird ein am vorderen Ende des Bohrstranges angebrachter Bohrmeißel von der Bohranlage in dem vorher festgelegten Eintrittswinkel ins Erdreich geschoben. Dabei wird die aus einer Wasser-Bentonit-Suspension bestehende Bohrspülung durch das Gestänge zu den Meißeldüsen gepumpt und tritt dort unter hohem Druck aus. Die momentane Position der hinter dem Meißel befindlichen Messsonde wird über ein im Inneren des Stranges verlaufendes Kabel in den Steuerstand übertragen und dort ausgewertet. Bei sehr langen Bohrungen kann es erforderlich werden, den Pilotbohrstrang durch ein so genanntes Überwaschgestänge zu stabilisieren. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Rohrtour, die drehend über den Pilotbohrstrang geschoben wird und diesen dadurch entlastet und stabilisiert. Das Herstellen der Bohrung ist auch in felsigem Untergrund möglich. Hierzu sind, je nach Härte des Materials, spezielle Bohrwerkzeuge (Rollenmeißel) nötig, ggf. auch der Einsatz eines Vorort-Antriebes (Mud-Motor). Abbildung 20: Schema eine Pilotbohrung, Quelle: Moll prd Aufweitbohrung(-en) Nachdem so die gesteuerte Pilotbohrung am Zielpunkt wieder zutage getreten ist, werden der Bohrmeißel und die Messsonde entfernt und ein sogenannter Räumer vorgebaut. Hierbei handelt es sich um ein Bohrwerkzeug zum Aufweiten des Bohrkanals auf einen größeren Durchmesser. Der Räumer wird drehend und spülend durch die Pilotbohrung gezogen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Bohrloch den vorgesehenen Enddurchmesser erreicht hat. Dieser liegt im Normalfall etwa bei dem 1,25-fachen des Durchmessers der einzuziehenden Rohrleitung. Nur bei einem ausreichend großen Durchmesser kann eine Rohrleitung ohne Komplikationen in den offenen, mit Stützflüssigkeit gefüllten Bohrkanal eingezogen werden. Von Anfang an wird der Bohrkanal komplett und kontinuierlich durch die eingepumpte Bohrflüssigkeit ausgefüllt und hydraulisch gestützt, d.h. am Zusammenfallen gehindert. Hierin besteht ein wesentlicher Unter-

39 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 39 von 62 schied zum Rohrvortrieb bzw. zum Pressbohren. Die Bohrflüssigkeit ist in den meisten Fällen eine Bentonit-Suspension ohne chemische Zusätze. Abbildung 21: Schema einer Aufweitungsbohrung, Quelle: Moll prd Einziehvorgang Als letzter Arbeitsschritt bei der Durchführung einer steuerbaren Horizontalbohrung wird die vorbereitete Rohrleitung in das fertig aufgeweitete Bohrloch eingezogen (siehe Abbildung 22). Das Vormontieren des einzuziehenden Produktrohrstranges erfolgt im Normalfall in direkter Verlängerung der Bohrung hinter dem Austrittspunkt. Der Produktrohrstrang wird auf eine Bahn aus Rollenböcken gelegt und läuft beim Einzug über diese ab. Mitzuverlegende Begleitrohre, Kabel oder Kabelschutzrohre (KSR) werden ebenfalls auf ganzer Länge vormontiert und, wenn für diese keine eigene Bohrung durchgeführt wurde, gleichzeitig eingezogen. Während des Einzuges ist die Produktleitung gegen Vorlaufen und Torsion mit geeignetem Gerät zu sichern, um unzulässige Druckbelastungen vom Bohrgestänge fernzuhalten. Die Sicherung gegen Torsion ist besonders wichtig, wenn Produktleitung und KSR in ein gemeinsames Bohrloch eingezogen werden, um eine Beschädigung der KSR durch Verdrillung zu verhindern. Auch wenn die Rohrleitung über ein Drehgelenk mit dem Bohrstrang verbunden wird, ist erfahrungsgemäß ein Verdrehen der Leitung im Bohrloch nicht auszuschließen. Abbildung 22: Schema eines Einziehvorgangs im Schutzrohr, Quelle: Moll prd

40 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 40 von Baumaßnahme Landkabeltrasse Allgemeines Es wird im Folgenden der Bauablauf für den Neubau einer 155-kV-Hochspannungs-Erdkabeltrasse beschrieben. Die notwendigen Maßnahmen gelten für den Bauabschnitt von der Anbindung an das Seekabel bis zum Anschluss an das UW Inhausen. Die Bauzeit der Leitung beträgt nach derzeitigem Kenntnisstand je nach Baubeginn zwischen 1 und 2 Monaten. Dieses ist insbesondere von jahreszeitlichen Bedingungen und Bauzeitenbeschränkungen abhängig (Baubeginn im Winter- oder Sommerhalbjahr). Die Bauzeitenrestriktion für Brutvögel umfasst den Zeitraum von Mitte März bis Ende Juli und ist mit der Stadt abgestimmt. Am Seedeich sind in der Regel Arbeiten von Anfang Oktober bis Mitte April nicht gestattet. Bei ausreichendem zeitlichem Vorlauf können besondere Anforderungen, die sich aufgrund von unterschiedlichen Gebietsstrukturen einstellen, im Bauablauf entsprechend den technischen Möglichkeiten und soweit zumutbar berücksichtigt werden. Die Leitung besteht aus einem System (Stromkreis) mit einer Nennspannung von Volt (155 kv). Die drei Leiter werden als Dreierbündel in einer offenen Baugrube abgelegt. Zur Isolation gegenüber dem Erdreich ist der Leiter mit vernetztem Polyethylen (VPE) ummantelt. Die Übertragungsleistung von Kabeln hängt von verschiedenen Faktoren ab, die bei der Dimensionierung der Kabel zu beachten sind. Dies sind neben den erforderlichen Übertragungsleistungen mit dem zugehörigen Lastfaktor beispielsweise die Verlegetiefe, die Anordnung der Kabel (Dreiecksverband oder nebeneinander), der Abstand der Kabel, die Anzahl der parallel geführten Systeme, die Wärmeleitfähigkeit der Isolierung und des Erdreichs sowie die Temperatur im umgebenden Erdreich. Die vorliegende Planung für die Onshore-Kabelverbindung OWP Nordergründe - UW Inhausen geht im Einzelnen von folgender Konfiguration aus: Anfangs-/Endpunkt: Anschluss Seekabel am Voslapper Hauptdeich bis UW Inhausen Anzahl der Kabelsysteme: 1 Anzahl / Anordnung Einzelkabel: 3 im Dreiecksbündel einander berührend; im Schutzrohr (HDPE) bei Kreuzungen Schutzbereichsbreite: 3,00 m Regelverlegetiefe: mind. 1,50 m Die Kabelanlage wird am UW Inhausen mit Freiluft-Endverschlüssen angeschlossen. Die Verbindung zur Freileitungstrasse wird mit Überspannungsableitern gesichert. Der Arbeitsstreifen entlang der geplanten Kabeltrasse beträgt grundsätzlich 16,0 m (8,0 m links und rechts der Leitungsachse). Der Arbeitsstreifen gehört soweit er nicht im dauerhaft in Anspruch zu nehmenden Schutzstreifen liegt zu den vorübergehend in Anspruch genommenen Flächen. Der Arbeitsstreifen besteht aus dem eigentlichen Kabelgraben, Lagerflächen für Oberboden und Bodenaushub sowie dem Fahrstreifen. Der Arbeitsstreifen ist der Anzahl der Kabel, dem Maschineneinsatz und den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Einschränkungen hinsichtlich der Lage und Breite des Arbeitsstreifens ergeben sich aus parallel liegenden bzw. kreuzenden Leitungen, deren ungefährdeter Betrieb sichergestellt sein muss, sowie aus der Nachbarschaft zu Verkehrswegen, Gewässern, Gehölzbeständen und anderen Zwangspunkten. Die Verlegung der Erdkabel erfolgt größtenteils in Form einer Wanderbaustelle. Entlang des linienförmigen Bauwerks werden im Arbeitsstreifen, in Abhängigkeit vom örtlichen Baufortschritt, unterschiedliche Arbeiten ausgeführt.

41 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 41 von 62 Der im Grundbuch gesicherte Schutzbereich für den Betrieb (dauerhafte Inanspruchnahme) dieser Leitung beträgt grundsätzlich 3m. Ein Standardkabelgraben ist in Abbildung 23 dargestellt. Abbildung 23: Standardkabelgraben Die Kabel werden in einer ca. 0,3 m hohen steinfreien Sandschicht eingebettet und durch Abdeckungen und Warnbänder gegen äußere Beschädigungen geschützt. Zur Querung von Straßen, Bahnlinien, Fremdleitungen, Gewässer sowie einiger besonders schützenswerter Bereiche werden die Kabel in Rohre eingezogen, die bei der geschlossenen Bauweise mittels Horizontalbohrungen (HDD = horizontal directional drilling) oder in offener Bauweise vorab installiert werden. Grundsätzlich wird für jedes Kabel ein eigenes Rohr verlegt. Der Abstand der Kabelrohre variiert in Abhängigkeit von der Legetiefe und beträgt mindestens 0,4 m. Sofern vorhandene Drainagen betroffen sind, werden diese vom Vorhabenträger, in Abstimmung mit dem Eigentümer, angepasst bzw. umgelegt. Bei hoch anstehendem Grundwasser kann eine temporäre Entwässerung des Kabelgrabens bzw. der Muffenlöcher in die nächstgelegene Vorflut erforderlich sein. Die Bauzeit der Leitung beträgt nach derzeitigem Kenntnisstand je nach Baubeginn cirka 1-2 Monate. Die Dauer der Bauzeit ist insbesondere von jahreszeitlichen Bedingungen und Bauzeitenbeschränkungen abhängig Zuwegungen, Arbeitsflächen Während der gesamten Bauphase ist für die Erreichbarkeit des Bauvorhabens die Benutzung öffentlicher und privater Straßen und Wege notwendig. Dort wo die Straßen und Wege keine ausreichende Tragfähigkeit oder Breite besitzen, werden in Abstimmung mit den Unterhaltspflichtigen Maßnahmen zum Herstellen der Befahrbarkeit festgelegt und durchgeführt. Es ist beabsichtigt, unabhängig von den Rechtswirkungen der Planfeststellung, für das Befahren von öffentlichen und privaten Wegen entsprechende Genehmigun-

42 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 42 von 62 gen einzuholen bzw. freihändig Vereinbarungen mit Wegegenossenschaften oder Eigentümern zu schließen. Abseits der Straßen und Wege werden während der Bauausführung zum Erreichen des Arbeitsstreifens der Kabeltrasse und zur Umgehung von Hindernissen Grundstücke im Schutzbereich und im Bereich der in Anlage 4.2 bezeichneten Zufahrtswege befahren. Dies erfolgt mit unterschiedlichen Geräten in Abhängigkeit vom Baufortschritt. Dabei kommen Bagger, 3-achsige Lkw (Kipper), Radlader, Trommelwagen und Winden für den Kabelzug zum Einsatz. Die eingesetzten Geräte sind in der Regel geländegängig. Dauerhaft befestigte Zufahrtswege sowie Lagerund Arbeitsflächen werden vor Ort nicht hergestellt. Nur bei schlechter Witterung oder nicht geeigneten Bodenverhältnissen werden diese in Teilbereichen provisorisch mit Platten aus Holz, Stahl oder Aluminium ausgelegt. Eine temporäre Verrohrung von Gräben zum Zwecke der Überfahrt während der Bauphase kann ggf. notwendig sein ist bisher aber nicht vorgesehen. Der Arbeitsstreifen entlang der Kabeltrasse umfasst sowohl den dauerhaft in Anspruch zu nehmenden Schutzstreifen als auch vorübergehend in Anspruch zu nehmende Flächen. Er besteht aus dem Kabelgraben, Lagerflächen für Boden, Arbeitsgerät und Anlagen sowie dem Fahrstreifen. Der Arbeitsstreifen ist den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Einschränkungen bezüglich seiner Lage und Breite ergeben sich im vorliegenden Fall durch die Nachbarschaft von Gewässern und geschützten Biotopen. Zwischen dem Anschlusspunkt des Seekabels und Trassen-Kilometer besteht keine Möglichkeit einen trassenparallelen Arbeitsstreifen einzurichten. Der Arbeitsraum ist hier auf Grund einer Einzäunung und direkt angrenzender, nach 30 BNatSchG, 24 NAGBNatSchG geschützter Biotope, sehr eng bemessen, so dass sich eine Nutzung des BARD-Schutzstreifens und ein Überfahren des BARD-Kabels während der Bauzeit nicht vermeiden lassen. Die Kabellegung erfolgt weitgehend als Wanderbaustelle. Im Arbeitsstreifen werden daher abhängig vom örtlichen Baufortschritt verschiedene Arbeiten ausgeführt. Da die Herstellung der Muffenverbindungen zeitaufwändig ist, bleiben die Muffengruben als Baustellen am längsten erhalten. Werden infolge von provisorischen Zufahrtswegen neue Zufahrten zu öffentlichen Straßen erforderlich, so ist dies in den Planfeststellungsunterlagen dargestellt bzw. wird soweit eine konkrete Darstellung noch nicht möglich ist - im Zuge der Ausführungsplanung zur abschließenden Genehmigung vorgelegt. Eine Neuanlegung oder Änderung bestehender Zufahrten und Zugänge auf Dauer ist nicht vorgesehen. Provisorische Fahrspuren, neue Zufahrten zu öffentlichen Straßen, temporäre Verrohrungen, ausgelegte Arbeitsflächen und Leitungsprovisorien werden vom Vorhabenträger nach Abschluss der Arbeiten ohne nachhaltige Beeinträchtigung des Bodens wieder aufgenommen bzw. entfernt und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Vor Beginn und nach Abschluss der Arbeiten wird in Abstimmung mit den zuständigen Eigentümern bzw. Nutzern der Zustand von Straßen, Wegen und Flurstücken durch vereidigte Sachverständige festgestellt und unbeabsichtigter Schaden infolge der Arbeiten behoben Vorbereitende Maßnahmen Zu Beginn der Arbeiten werden für die Lagerung von Materialien und die Unterkünfte des Baustellenpersonals geeignete Flächen in der Nähe der Baustelle eingerichtet. Dies geschieht durch die ausführenden Firmen in Abstimmung und im Einvernehmen mit den Grundstückseigentümern vor Ort, wobei die vorübergehende Inanspruchnahme untern Ziffer 7 des Erläuterungsberichtes, sowie Anlage 9 der Unterlage speziell behandelt wird. Eine dauerhafte Befestigung der Lagerplätze ist in der Regel nicht erforderlich. Eine ausreichende Straßenanbindung der Lagerplätze ist notwendig. Die Erschließung mit Wasser und Energie sowie die Entsorgung erfolgt entweder über das bestehende öffentliche Netz oder über vorübergehende Anschlüsse in der für Baustellen üblichen Form. Die Lagerplätze werden durch Einzäunungen

43 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 43 von 62 gesichert und dienen der Zwischenlagerung von Materialien, die nicht direkt zum Einsatzort transportiert werden können. Zur Auswahl und Dimensionierung der Tiefbauarbeiten sind als vorbereitende Maßnahmen Baugrunduntersuchungen notwendig. Hierzu sind auf der Trasse die Untersuchungsstandorte einzumessen und zu markieren. Mit geeigneten Geräten sind die Standorte anschließend anzufahren und zu untersuchen. Bauvorbereitend vor dem Aushub des Kabelgrabes erfolgen: o die Unterrichtung der Grundstückseigentümer und nutzer über den Beginn der Arbeiten sowie o die Planung der Transporte einschließlich erforderlicher Abstimmungen mit Gemeinden. Angeschnittene und durchschnittene Viehkoppeln werden während der Bauzeit, soweit erforderlich, mit provisorischen Koppelzäunen versehen, die nach Beendigung der Bauarbeiten wieder abgebaut werden. Zufahrtswege und Arbeitsflächen sind ggf. provisorisch einzufrieden. An die vorbereitenden Arbeiten schließt die Hauptbauphase mit der Herstellung des Kabelgrabens einschließlich der Kabelverlegung an. Die Arbeits- und Schutzstreifen und Zuwegungen der geplanten 155-kV-Leitung werden vor Beginn der Bauarbeiten vom Vorhabenträger bzw. der für den Bau beauftragten Firma soweit erforderlich frei geschnitten, um den Bau- und Lieferfahrzeugen die Zufahrt zu ermöglichen Behandlung von Drainagen Die in Anspruch genommenen Flächen werden nicht landwirtschaftlich genutzt. Entsprechend ihrer Bestimmung gemäß der o. g. Bebauungspläne ist eine Dränage auf diesen Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche auch nicht zu erwarten. Nach Hinweisen aus der Verlegung des entlang der vorgesehenen Trasse vorhandenen BARD-Kabels wurden dort bei der Verlegung keine Drainagen angetroffen. Bei der Vermessung konnten am parallel verlaufenden Graben allerdings Auslässe festgestellt werden. Sie dienen offenbar zur Entwässerung der angrenzenden Fläche. Im Jahr 2008 erfolgten Bau vorbereitende Maßnahmen (Entwässerung, Freistellung des Geländes etc.) zur Errichtung eines Flüssig-Erdgas-Terminals, die jedoch wieder eingestellt wurden Offene Bauweisen Gewöhnlich wird zunächst im bearbeiteten Bauschnitt der Mutterboden abgetragen und bis zur späteren Wiederverwendung in Mieten getrennt vom übrigen Bodenaushub gelagert und gesichert. Bei der Fläche in der die 155-kV-Leitung verlegt werden soll handelt es sich um ein in den Jahren aufgespültes Areal. Daher sind die dort anzutreffenden Böden noch sehr jung und haben kein ausgeprägtes Profil. Nach Auskunft über den Kartenserver des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie im Geozentrum Hannover hat sich im gesamten Trassenverlauf als Bodentyp erst ein Regosol-Gley entwickelt. Somit liegt nur ein schwach und sehr geringmächtig ausgeprägter Oberboden vor. Dieser Oberboden ist mit der oberen Vegetationsdecke getrennt abzuschieben und nach der Baumaßnahme wieder aufzutragen. Durch den in dieser Schicht vorhandenen Diasporenvorrat erfolgt eine zügige Wiederbegrünung der Baufläche. Überschüssiges oder ungeeignetes Bodenmaterial wird auf geeignete Deponien abgefahren. Der Kabelgraben ist in der Regel je nach Standfestigkeit des anstehenden Bodens abzuböschen. In Bereichen von baulicher Einschränkung kann ein Grabenverbau notwendig werden. Im Bereich von offenen Kreuzungen von Infrastruktureinrichtungen oder Verkehrswegen geringer Bedeutung ist ein üblicher Grabenverbau notwendig, wobei hier die Bauarbeiten systemweise erfolgen würden.

44 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 44 von 62 Zur ausreichenden Begrenzung der Setzungen und Setzungsdifferenzen, ist die Baugrubensohle nach erfolgter Grundwasserabsenkung ausreichend zu verdichten und im Bereich von Trassenabschnitten mit nicht ausreichend tragfähigen Bodenschichten soweit notwendig auch ein Bodenaustausch ungeeigneter Deckbodenschichten vorzunehmen. Nach dem Herrichten der Baugrubensohlen erfolgen der Einbau und das Verdichten der ersten Lage des Bettungskörpers. Die Kabelverlegung erfolgt im offenen Graben prinzipiell ähnlich dem Seilzug bei einer Freileitung. Die für den Transport auf Trommeln aufgewickelten Kabel werden schleiffrei, d. h. ohne Bodenberührung zwischen Trommel- und Windenplatz verlegt. Die Einzelkabel werden dabei über am Boden gesicherte Rollen geführt, dass sie weder den Boden noch Hindernisse berühren. Zum Ziehen der Kabel wird zunächst zwischen Winden- und Trommelplatz ein leichtes Vorseil ausgezogen. Anschließend wird das Kabel mit dem Vorseil verbunden und von den Seiltrommeln mittels Winde zum Windenplatz gezogen. Um die Bodenfreiheit beim Ziehen der Kabel zu gewährleisten, werden die Einzelkabel durch eine Kabelbremse am Trommelplatz entsprechend eingebremst und unter Zugspannung zurückgehalten. Nach der Kabellegung werden die Kabel - falls erforderlich - in ihrer Lage ausgerichtet und eingemessen. Abbildung 24 zeigt exemplarisch, wie ein offener Graben in der Praxis aussehen kann. Die Einzelkabel sind in der Regel passgefertigt. Die Verbindung der Kabel mit Muffen erfolgt dann im Schutz eines temporären Muffenbauwerks oder Containers. Die Muffengruben sind etwa 6 x 2 m groß und so tief, dass die Muffen in einer Höhe von 1 m über dem Boden montiert werden können. Abbildung 24: Graben bei offener Bauweise, Quelle: TenneT Nach der Einmessung der Kabel wird der Bettungskörper (Sandbettung) bis auf Sollhöhe lagenweise eingebaut und verdichtet. Oberhalb der Abdeckplatten wird die Baugrube bis zur Erdoberkante wieder mit geeignetem und zwischengelagerten Boden entsprechend der vorhandenen Bodenschichten aufgefüllt.

45 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 45 von 62 Das eingefüllte Erdreich wird dabei ausreichend verdichtet, wobei ein späteres Setzen des eingefüllten Bodens berücksichtigt wird. Die Umgebung des Bauabschnittes wird wieder in den Zustand zurückversetzt, wie sie vor Beginn der Baumaßnahmen angetroffen wurde. Dies gilt insbesondere für den Bodenschichtaufbau, die Verwendung der einzubringenden Bodenqualitäten, die Beseitigung von Erdverdichtungen und die Herstellung einer der neuen Situation angepasster Oberfläche Geschlossene Bauweise Der Bauablauf in geschlossener Bauweise ist abhängig vom verwendeten Bohr- bzw. Pressverfahren. Nachfolgend wird das sogenannte Spülbohrverfahren Horizontal Directional Drilling (HDD) erläutert, welches in Abhängigkeit der örtlichen Bedingungen zumeist zur Anwendung kommen wird. Die Herstellung der Bohrung erfolgt für jedes Einzelkabel in gleicher Weise: - Pilotbohrung - Aufweitbohrung (Räumen) - Einziehvorgang Aufgrund der Erfahrungen aus den ersten Projekten in Niedersachsen bei welchen die HDD- Technik in dieser Form zum Einsatz kam, wurde das HDD - Verfahren modifiziert. Insbesondere bei langen Bohrungen wie z.b. bei der Unterquerung des Hauptdeiches sollen die Bohrungen im Überwaschverfahren erstellt werden. Mit dieser Modifikation kann die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierten Bentonitspülungaustritten weiter minimiert werden. Als Bentonit bezeichnet man ein unter Neubildung von Tonerdesilikaten entstandenes Tongestein, das durch die chemische Verwitterung vulkanischer Aschen entstanden ist. Auf Grund seines hohen Gehaltes an Montmorillonit, einem Tonmineral, kann Bentonit Wasserschichten in seine dreischichtige Silikatstruktur aufnehmen, was zu einer starken Aufweitung der Struktur führt (Änderung des Gitterabstandes je nach Wassergehalt durch innerkristalline Quellung). Durch das Aufquellen dieses Gemisches wird ein so genannter Quelldruck erzeugt, welcher den Bohrtunnel stabilisiert und durch die gesättigte Lösung weiteres Eindringen von Wasser verhindert. Beim HDD -Verfahren wird der Bohrkopf über das Bohrgestänge mit einer Wasser Bentonit - Bohrsuspension versorgt. Das Gemisch tritt dabei unter Druck (1-35 MPa) aus den Düsen aus. Dadurch wird das Erdreich gelöst und gleichzeitig die Bohrung geschmiert und stabilisiert. Über das Bohrgestänge werden die Drehbewegungen und der notwendige Vorschub sowie die Richtungsänderungen erzeugt. Die folgende Abbildung 25 zeigt die 3 Phasen des Bohrverfahrens.

46 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 46 von 62 Abbildung 25: Systemskizze gesteuerte Horizontalbohrung, Quelle: P.W. de la Motte

47 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 47 von 62 Pilotbohrung Zu Beginn der Pilotbohrung wird ein am vorderen Ende des Bohrstranges angebrachter Bohrmeißel von der Bohranlage in dem vorher festgelegten Eintrittswinkel ins Erdreich geschoben. Dabei wird die aus einer Wasser-Bentonit-Suspension bestehende Bohrspülung durch das Gestänge zu den Meißeldüsen gepumpt und tritt dort unter hohem Druck aus. Die momentane Position der hinter dem Meißel befindlichen Messsonde wird über ein im Inneren des Stranges verlaufendes Kabel in den Steuerstand übertragen und dort ausgewertet. Bei sehr langen Bohrungen kann es erforderlich werden, den Pilotbohrstrang durch ein so genanntes Überwaschgestänge zu stabilisieren. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Rohrtour, die drehend über den Pilotbohrstrang geschoben wird und diesen dadurch entlastet und stabilisiert (siehe Abbildung 25 Phase I). Das Herstellen der Bohrung ist auch in felsigem Untergrund möglich. Hierzu sind, je nach Härte des Materials, spezielle Bohrwerkzeuge (Rollenmeißel) nötig, ggf. auch der Einsatz eines Vorort-Antriebes (Mud- Motor). Aufweitbohrung(-en) Nachdem so die gesteuerte Pilotbohrung am Zielpunkt wieder zutage getreten ist, werden der Bohrmeißel und die Messsonde entfernt und ein sogenannter Räumer vorgebaut. Hierbei handelt es sich um ein Bohrwerkzeug zum Aufweiten des Bohrkanals auf einen größeren Durchmesser. Der Räumer wird drehend und spülend durch die Pilotbohrung gezogen (siehe Abbildung 25 Phase II). Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Bohrloch den vorgesehenen Enddurchmesser erreicht hat. Dieser liegt im Normalfall etwa bei dem 1,25-fachen des Durchmessers der einzuziehenden Rohrleitung. Nur bei einem ausreichend großen Durchmesser kann eine Rohrleitung ohne Komplikationen in den offenen, mit Stützflüssigkeit gefüllten Bohrkanal eingezogen werden. Von Anfang an wird der Bohrkanal komplett und kontinuierlich durch die eingepumpte Bohrflüssigkeit ausgefüllt und hydraulisch gestützt, d.h. am Zusammenfallen gehindert. Hierin besteht ein wesentlicher Unterschied zum Rohrvortrieb bzw. zum Pressbohren. Die Bohrflüssigkeit ist in den meisten Fällen eine Bentonit-Suspension ohne chemische Zusätze. Einziehvorgang Als letzter Arbeitsschritt bei der Durchführung einer steuerbaren Horizontalbohrung wird die vorbereitete Rohrleitung in das fertig aufgeweitete Bohrloch eingezogen (siehe Abbildung 25 Phase III). Das Vormontieren des einzuziehenden Produktrohrstranges erfolgt im Normalfall in direkter Verlängerung der Bohrung hinter dem Austrittspunkt. Der Produktrohrstrang wird auf eine Bahn aus Rollenböcken gelegt und läuft beim Einzug über diese ab. Mitzuverlegende Begleitrohre, Kabel oder Kabelschutzrohre (KSR) werden ebenfalls auf ganzer Länge vormontiert und, wenn für diese keine eigene Bohrung durchgeführt wurde, gleichzeitig eingezogen. Während des Einzuges ist die Produktleitung gegen Vorlaufen und Torsion mit geeignetem Gerät zu sichern, um unzulässige Druckbelastungen vom Bohrgestänge fernzuhalten. Die Sicherung gegen Torsion ist besonders wichtig, wenn Produktleitung und KSR in ein gemeinsames Bohrloch eingezogen werden, um eine Beschädigung der KSR durch Verdrillung zu verhindern. Auch wenn die Rohrleitung über ein Drehgelenk mit dem Bohrstrang verbunden wird, ist erfahrungsgemäß ein Verdrehen der Leitung im Bohrloch nicht auszuschließen Weitere mögliche Verfahren Eine Alternative zur konventionellen Kabelverlegung in offener Bauweise mit Ausbaggerung des Grabens ist die Verlegung mit Hilfe eines Kabelpflugs oder einer Kabelfräse. Im Gegensatz zum Pflug, bei dem die Erde verdrängt wird und der daher eine stärkere Zugleistung benötigt, schneidet die Fräse ähnlich einer Kettensäge einen Graben in den Boden. Eine Kabelfräse wird eingesetzt, wenn aufgrund der Bindigkeit des Bodens das Einpflügen nicht möglich ist.

48 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 48 von 62 Verlegepflugverfahren Bei diesem Verfahren räumt eine Schwertspitze die Erde beiseite und formt eine Verlegeschlitzsohle, wie folgende Abbildung 26 schematisch darstellt. Abbildung 26: Prinzipielle Darstellung des Verlegepflugverfahrens, Quelle: Verlegepflug.at Nicht immer ist die aufgerissene Schlitzsohle das gewünschte Kabelbett. Aufgerichtete Steine können bei diesem Verfahren eine gefährliche Ablagesohle bilden. Dies wird durch eine Anlenkung, welche die ganze Kabeleinführung unter Druck auf der Ablagesohle schleift, vermieden. Das aufgeraute Erdreich und die hervorstehenden Steine werden festgedrückt. Auf die geglättete Schlitzsohle wird nun das Kabel abgelegt. Mit Hilfe der Verlegeeinrichtung wird das Kabel durch leichte Vorspannung geradlinig in den Stufenschlitz eingeführt. Das verlegte Material liegt auf den Wellenbergen und wird auf natürliche Weise eingeschwemmt. Nach dem Verlegen wird bei der Wiederherstellung der Oberfläche der Verlegeschlitz bis knapp zur Hälfte verschlossen. Das Erdreich bildet einen Hohlraum über dem Kabel und wird durch das einsickernde Regenwasser mit Feinteilchen ausgefüllt. Nun liegt das verlegte Rohr/Kabel wie eingesandet auf der Verlegesohle. Abbildung 27 zeigt exemplarisch die Arbeiten an einem Graben mit diesem Verfahren. Abbildung 27: Verlegepflug für Kabel, Quelle: Verlegpflug.at

49 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 49 von 62 Bodenfräse Im Fräsverfahren kann bis in große Tiefen gegraben werden. Das Kabel wird in demselben Arbeitsgang verlegt. Es kann mit einer geringen Grabenbreite gerechnet werden. Mittels GPS kann für die Dokumentation die Kabellage genau festgehalten werden. In Abbildung 28 wird der prinzipielle Bauablauf des Verfahrens dargestellt. Abbildung 28: Prinzipieller Ablauf Kabelverlgung mit Bodenfräse Abbildung 29: Bodenfräse im Praxiseinsatz Abbildung 29 zeigt den Fräsarbeiten in der Praxis für ein kleines Erdkabel. Bei diesem Verfahren ist zu beachten, dass es zu einer Vermischung der Bodenstruktur kommt, und es nicht angewandt werden kann, wenn viele Kreuzungselemente (z.b. Drainagen) auf der Trasse liegen Entwässerung der Baufelder Zur bauzeitlichen Freihaltung des Kabelgrabens und der Muffengruben von Grundwasser oder Niederschlagswasser kann eine Dränage und/oder geschlossene oder offene Wasserhaltung erforderlich sein. Wasserhaltungen werden gleichfalls betrieben, um Press- bzw. Empfangsgruben im Falle der in geschlossener Bauweise zu errichtenden Leitungsabschnitte zu entwässern.

50 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 50 von 62 Die vorliegenden Bodenverhältnisse machen eine Wasserhaltung mittels Vakuum Spülfilter-Brunnenlanzen erforderlich. Hierzu werden Staffeln von Filter (ca. 8 cm Durchmesser) in den Boden eingespült. Die Einspülung erfolgt über den Filter selbst oder aber über Spüllanzen. Das Wasser wird aus den Filtern durch das Erzeugen eines Vakuums gehoben. In wenig durchlässigen Böden führt dieses Vakuum auch zu einem verstärkten Zustrom des Grundwassers zu den Lanzen. Ansonsten strömt das Grundwasser den Lanzen infolge der Schwerkraft zu. Die anfallenden Wassermengen werden nach Zwischenschaltung eines Absetzbeckens in den angrenzenden Graben eingeleitet. Alternativ bzw. ergänzend wäre eine Flächenversickerung im Bereich des Arbeitsstreifens möglich Beschilderung Zur Kennzeichnung der Trasse insbesondere an Kreuzungen, wird auf Anforderungen des Gestattungspartners (z. B. Wasserverbände, Straßenbehörden etc.) eine entsprechende Beschilderung angebracht. Weiterhin wird eine Beschilderung am Kabelendverschlussgerüst angebracht.

51 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 51 von 62 5 Immissionen und ähnliche Wirkungen 5.1 Geräuschentwicklung Auf der Seeseite soll das Einrütteln von Dalben und das eventuelle Einbringen von Baugrubenumschließungen mittels Vibrationstechnik im Watt bei Niedrigwasser durchgeführt werden, so dass sich diese Schallemissionen kaum im Wasserkörper auswirken können. Unterwasser- Lärmemissionen beschränken sich sowohl im Wattenmeer als auch im Offshorebereich weitgehend auf die Geräusche der Verlegegeräte und der beteiligten Schiffe. Für die Landseite kann festgehalten werden, dass Immissionen die auf Menschen einwirkenden Geräusche sind, die durch Baumaschinen auf einer Baustelle hervorgerufen werden. Geräuschemissionswerte sind Schalleistungspegel (LWA) sowie Schalldruckpegel (LpA) am Bedienerplatz. Geräusche von Baumaschinen dürfen die zulässigen Geräuschemissionswerte, wie sie in den Richtlinien der Europäischen Gemeinschaften festgelegt sind, nicht überschreiten. Alle an Land verwendeten Maschinen entsprechen den vorgegeben Normen und Richtlinien. Weiterhin werden diese Geräte sich fortbewegen und nicht an einer Stelle arbeiten, so dass im jeweiligen Bereich die Geräuschentwicklung nur von kurzer Dauer sein wird. Durch den Betrieb der Leitung entstehen keine Geräusche. 5.2 Elektrische und magnetische Felder Unterirdisch verlegte Hochspannungskabel erzeugen aufgrund der unter Spannung stehenden und Strom führenden Leiter elektrische und magnetische Felder. Es handelt sich um Wechselfelder mit einer Frequenz von 50 Hertz (Hz). Diese Frequenz gehört zum so genannten Niederfrequenzbereich. Für elektrische Anlagen mit Nennspannungen >1 kv ist seit dem die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetz (26. BImSchV) gültig (gem. Beschluss der 107. Sitzung vom 15. bis 17. März 2004). Dort sind zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen für Gebäude oder Grundstücke, die nicht nur dem vorübergehenden Aufenthalt von Menschen dienen, folgende Immissionsgrenzwerte festgelegt: Elektrische Felder 5 kv/m Magnetische Felder 100 µt Insgesamt betrachtet wird der geltende Immissionsgrenzwert für die elektrische Feldstärke bei allen geplanten Systemführungen direkt über der Leitung und damit auch an nächstgelegenen Wohngebäuden und -grundstücken deutlich unterschritten. Bei Erdkabeln führen die Hülle und das Erdreich ohnehin zu einer vollständigen Abschirmung. Bei Hochspannungserdkabeln wird das elektrische Feld durch eine geerdete metallische Kabelumhüllung und durch das elektrisch leitende Erdreich fast völlig abgeschirmt, so dass es auf den Bereich der elektrischen Isolierung beschränkt bleibt und damit außerhalb der Kabeladern zu vernachlässigen ist. Die Stärke des Magnetfeldes hängt ganz wesentlich von der Verlegeanordnung der drei Kabel ab. Für alle möglichen Anordnungen gilt, dass das Magnetfeld mit zunehmender Entfernung zur Kabeltrasse rasch abnimmt. Werden die drei Kabel eines Systems dagegen im Dreieck verlegt und mit derselben Stromstärke belastet, so kompensieren sich die entstehenden magnetischen Felder aufgrund der Phasenverschiebung weitgehend im Fernfeld. Die Größe des verbleibenden magnetischen Restfelds ist vom Abstand der Leiter zueinander abhängig. Da diese aus Gründen der erforderlichen Wärmeableitung mit steigender Spannung größer zu wählen ist, um eine gegenseitige Erwärmung zu minimieren, sind bei Kabeln der Höchstspannungsebene (220 / 380 kv) auch deutlich höhere Magnetfeldstärken zu erwarten sind als bei 155 kv-kabeln. Die Stärke des Magnetfeldes an der Erdoberfläche kann durch eine größere Verlegungstiefe verringert werden.

52 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 52 von 62 Bei den zu betrachtenden Kabeln ist das Magnetfeld von den Höchstwerten des Betriebsstromes abhängig. Hierzu ist zunächst festzustellen, dass der in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich vorgeschriebene mit den Empfehlungen der internationalen Strahlenschutzkommission ICNIRP [15] übereinstimmende Grenzwert der magnetischen Induktion für die Dauerexposition von Menschen bei 100 μt liegt. Gemäß des Gutachtens [Brackelmann], bei dem das Kabel in einer Verlegetiefe von ca. 1,5m angenommen wird, liegt der Induktions-Höchstwert an der Meeresbodenoberfläche bei rund 3,7 μt und nimmt zu den Seiten hin rasch ab, wie es Abbildung 30 grafisch verdeutlicht. Abbildung 30: Verteilung magnetische Induktion an der Meeresbodenoberfläche für Lastfall Vollastbetrieb Berücksichtigt man, dass das Magnetfeld eines mit symmetrischem Drehstrom betriebenen Kabelsystems mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt, so folgt für die Seeschifffahrt mit Abständen von 5 m und mehr zu den Kabeln, dass die magnetischen Induktionen dort weit unterhalb von 1 μt liegen werden. Beim Landkabel wird die horizontale Verteilung der magnetischen Induktion in einer Höhe von 0 m und von 1,0 m über der Erdoberfläche, wiederum für den Vollastbetrieb mit 419 A betrachtet. Die drei Adern des 155-kV-VPE-Einleiterkabels liegen ebenfalls in einer Tiefe von 1,5 m in Einebenenanordnung und weisen für die Berechnung zueinander einen lichten Abstand von 0,3 m auf. Man erkennt, dass direkt oberhalb des in 1,5 m Tiefe liegenden Kabelsystems Induktions-Höchstwerte von rd. 23 μt an der Erdoberfläche und von rd. 9 μt in 1,0 m Höhe auftreten, die zu den Seiten hin rasch abnehmen. Damit liegen auch die magnetischen Induktionen der Landkabel in allen Bereichen erheblich unter dem gesetzlichen Grenzwert von 100 μt, welches grafisch in Abbildung 31 dargestellt ist.

53 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 53 von 62 Abbildung 31: Verteilung der magnetischen Induktion in einer Höhe von 0 m und von 1,0 m über der Erdoberfläche bei Vollastbetrieb mit 419 A; Legetiefe h = 1,5 m 5.3 Erderwärmung Die wesentliche, laut BSH-Standard einzuhaltende Grenzbedingung für die Kabeltrasse fordert, dass die Erwärmung im Aufpunkt P, welcher in der Tiefe h im Meeresboden liegt, auf kleiner gleich 2 Kelvin zu begrenzen ist. Dabei beträgt die zu beachtende Tiefe sowohl in der 12 Seemeilenzone, wie auch im Wattenmeerbereich 0,30 m. Da die Verlegetiefe mit cirka 1,50m angenommen wird, ergibt sich die Ausgangslage wie in Abbildung 32 dargestellt: Abbildung 32: Schematische Darstellung des Aufpunktes P bei Dreileiter-Drehstromsystem

54 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 54 von 62 Die Temperatur des Meeresbodens in Kabel-Legetiefe bzw. in Aufpunkttiefe wird jahreszeitlich schwanken. Als konservativer Rechenwert (der insbesondere in den Wintermonaten mit Höchstlast auf der sicheren Seite liegt) wird für die Kabelumgebung eine ungestörte Umgebungstemperatur von 15 C angenommen, wobei diese Temperatur für die Simulationsberechnung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Als Simulationsfall wird ein Zeitmittelswert von 65% der Höchstlast des Windparks, sowie die Anzahl der aufeinander folgenden Volllasttage von 7 Tagen angenommen. Bei dem für die Berechnung angenommenen Kabelquerschnitt von 3 x 400mm² und dem zugrundeliegenden Rechenmodell ergibt sich eine Erwärmung des betrachteten Aufpunktes im Meeresboden gemäß Abbildung 33, bei ca. 1,6 K. Abbildung 33: Transierte Erwärmung des Aufpunktes nach Lastsprung auf siebentägige Vollast (95%) Bei einem Zeitmittelwert von 78%, welchen zur Steigerung der Sicherheit auf Basis von FINO-Messungen während eines extremen Winters ebenfalls berechnet wurde ergibt eine rechnerische Erhöhung von 2 Kelvin, was ebenfalls noch dem vorgegebenen Grenzwert entspricht. Es kann somit zusammenfassend festgestellt werden, dass selbst das für die Berechnung zugrunde gelegte Seekabel mit 3x1x400mm² für die Netzanbindung des Windparks Nordergründe sowohl im Wattenmeerbereich wie auch in der 12 Seemeilenzone das 2 K-Kriterium einhält. Bei einem größeren Querschnitt werden die berechneten Erwärmungen erheblich vermindert.

55 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 55 von 62 6 Beschreibung des Betriebs der Leitung 6.1 Seekabeltrasse Einmal pro Jahr wird die Trasse, auf der das Kabel gelegt wurde, mit einem Schiff abgefahren, und das Kabel in seinem aktuellen Zustand geortet und aufgemessen, um immer die aktuelle Lage des Kabels zu dokumentieren. Das zur Verlegung vorgesehene Kabel ist vom Grundsatz her wartungsfrei. Reparaturarbeiten könnten aber durch innere und äußere Einflüsse notwendig werden. Hierzu gehören zum Beispiel Beschädigungen durch Ankerwurf, Schleppnetze oder Materialfehler. Durch die gewählte Verlegetiefe von mind. 1,5 m sind diese Gefahren durch äußere Einwirkungen allerdings nahezu auszuschließen. Die Überdeckung des Kabels wird in regelmäßigen Abständen durch geeignete Verfahren (z.b. SideScan-Sonar) überprüft und dokumentiert. Sollten doch einmal Reparaturen notwendig werden, erfolgen diese unter Minimierung der Beeinträchtigung der Schifffahrt und Dritter. Zuerst muss die Schadenstelle bekannt sein und mittels elektromagnetischer Ortung oder Suchgrabung genau lokalisiert werden. Es muss somit zuerst die Schadenstelle und der Umfang (lokal begrenzt, oder Schaden über eine größere Kabellänge) ermittelt werden. Ist der Schaden so groß, dass Muffen erforderlich sind, kann das Kabel nur oberhalb des Wasserspiegels repariert werden. Hierzu wird das Kabel auf einer entsprechenden Länge aufgenommen, erhält hierdurch eine bedingte Mehrlänge und kann nicht mehr in der gleichen Trasse verlegt werden (Ω- Schleife). Bei lokalen Schadstellen wird in offener Bauweise mit schwimmendem Gerät gearbeitet, was wiederum abhängig von der Wassertiefe, der Kabelüberdeckung, dem Biegeradius des Kabels sowie den Baugrundverhältnissen ist. Alternativ dazu kann ein Bypass stattfinden. In der Regel ist hier ein ähnlicher bautechnischer Aufwand zu betreiben wie bei der Neuverlegung. In jedem Fall muss bei einer Reparatur das defekte Teilstück geschnitten und mit dem neuen Zwischenstück zweimal gemufft werden. Die entstehende Verlängerung des Kabels ist in einem Bogen bzw. einer Reparatur-Schleife zu verlegen Nach dem Absenken auf den Meeresgrund soll das reparierte Kabelsystem mit den gleichen technischen Mitteln wie bei der Verlegung in den Meeresgrund eingegraben werden. Die Dauer der Reparaturzeit hängt in erster Linie von den notwendigen Maßnahmen, dem Zeitraum für die Mobilisierung der erforderlichen Ausrüstung und den äußeren Rahmenbedingungen wie z.b. Wetter und Örtlichkeiten ab. Für den Rückbau des Kabelsystems wird sich die Rückbautechnologie und -durchführung an dem zu diesem Zeitpunkt entsprechenden Stand der Technik und den dann erlassenen behördlichen Auflagen orientieren. Das Kabel wird geborgen und im Küstenmeer mittels Spülunterstützung freigelegt.

56 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 56 von Landkabeltrasse Mit Inbetriebnahme der Leitungen werden die Leiter unter Spannung gesetzt und übertragen fortan den elektrischen Strom und damit elektrische Leistung. Die Leitungen sind auf viele Jahre hinaus wartungsfrei und werden durch wiederkehrende Prüfungen (Inspektionen) auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin überprüft. Dabei wird jährlich der Zustand der Baumaßnahme sowie etwaige Veränderungen im Bereich der Trasse aufgenommen und darauf geachtet, dass Gehölze nicht im Schutzstreifen wachsen. Instandhaltungsmaßnahmen des Vorhabenträgers sorgen dafür, dass bei abweichenden Zuständen der Sollzustand wieder hergestellt wird. Im Falle eines Schadens am verlegten Leitersystem besteht die Möglichkeit des Rückbaus von Erdkabeln. Dies umfasst im Grundsatz ähnliche Eingriffe wie der Bau des Kabels, da auf der gesamten Länge der Kabeltrasse der Boden geöffnet und die eingebrachten Materialien (Kabel, Abdeckungen) entnommen werden müssen. Eingriffe in den Wasserhaushalt sind vermutlich nur in Ausnahmefällen erforderlich, da für den Rückbau keine trockene Baugrube erforderlich ist. Ebenfalls entfallen besondere Baumaßnahmen wie z.b. die Herstellung von Muffen und Dükern. Die Leerrohre der Düker können vermutlich an Ort und Stelle belassen werden. Die eingebauten Materialien, insbesondere die Metalle, können dem Recycling zugeführt werden. Die übrigen Baustoffe (Kabelisolierungen aus Kunststoff, Abdeckungen aus Beton oder GFK, PE Rohre etc.) müssen entsorgt werden. Materialien wie Drainagen oder Schutzrohre können voraussichtlich an Ort und Stelle verbleiben, da von ihnen keine Beeinträchtigungen ausgehen und ein Rückbau mit vergleichsweise aufwändigen Eingriffen verbunden wären. Auf der Landtrasse besteht auch die Möglichkeit auf den Rückbau des Kabels zu verzichten. Voraussetzung dafür ist aber eine entsprechende vertragliche Regelung mit den betroffenen Grundstückseigentümern und eine Zustimmung der für den Rückbau zuständigen Genehmigungsbehörden.

57 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 57 von 62 7 Grundstücksinanspruchnahme und Leitungseigentum 7.1 Allgemeine Hinweise Seeseitig wird das Grundstückseigentum der Bundesrepublik Deutschland in Anspruch genommen, mit der ein entsprechender Gestattungsvertrag zu schließen ist. Die Grundstücke, die für die Baumaßnahmen und den späteren Betrieb der Kabeltrasse in Anspruch genommen werden, sind im Lage-/Bauwerksplan dargestellt (Anlage 4.2) sowie im Grunderwerbsverzeichnis (Anlage 9.2) aufgelistet. Für den Schutz der Leitung ist beiderseits der Leitungsachse ein so genannter Schutzbereich erforderlich. Einige Grundstücke werden durch diesen Schutzbereich dauerhaft in Anspruch genommen. Anderweitige Nutzungen auf dieser Fläche ist nur eingeschränkt zulässig. Der Schutzbereich verläuft parallel zur Leitungsachse. Andere Grundstücke werden nur vorübergehend z. B. durch Baufahrzeuge und Arbeitsflächen genutzt. Die Teilflächen dieser Grundstücke sind im Grunderwerbsverzeichnis als vorübergehend in Anspruch zu nehmende Flächen erfasst. 7.2 Dauerhafte Inanspruchnahmen von Grundstücken Zur dauerhaften, eigentümerunabhängigen rechtlichen Sicherung der Befugnis zur Benutzung der Grundstücke für die Errichtung und den Betrieb der Leitung ist die Eintragung einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit in Abteilung II des jeweiligen Grundbuches erforderlich. Die Eintragung erfolgt für die von der Kabeltrasse in Anspruch genommene Fläche einschließlich des Schutzbereiches der Leitung. Voraussetzung für die Eintragung einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit im Grundbuch ist eine notariell beglaubigte Bewilligungserklärung des jeweiligen Grundstückseigentümers. Verhandlungen mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke haben bereits stattgefunden mit dem Ergebnis, dass eine vertragliche Sicherung der Trasse erfolgen konnte. Die Dienstbarkeit gestattet dem Vorhabenträger den Bau und den Betrieb der Leitung. Erfasst wird insoweit die Inanspruchnahme des Grundstückes u. a. durch Betreten und Befahren zur Vermessung, Baugrunduntersuchung, Tiefbauarbeiten, Kabelmontage und sämtliche Nebentätigkeiten während der Leitungserrichtung sowie die Nutzung des Grundstückes während des Leitungsbetriebes für Begehungen und Befahrungen zu Kontrollzwecken, Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten. Eigentumsrechtliche Beschränkungen ergeben sich zudem daraus, dass leitungsgefährdende Bäume und Sträucher nicht im Schutzbereich der Leitung belassen werden dürfen bzw. vom Vorhabenträger zurückgeschnitten werden dürfen, Bauwerke und sonstige Anlagen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Vorhabenträgers errichtet werden dürfen sowie sonstige leitungsgefährdende Verrichtungen, etwa betriebsgefährdende Annäherungen an die stromführenden Leiter und das Steuerkabel durch Freilegen, untersagt sind. Ein Muster des Formulars der verwendeten Dienstbarkeitsbewilligung ist in Anlage 9 beigefügt. 7.3 Vorübergehende Inanspruchnahme Die vorübergehende Inanspruchnahme wurde bei der Beschreibung der Baumaßnahmen bereits näher dargelegt. Die während der Bauausführung der Leitung nur vorübergehend in Anspruch genommenen Zufahrtswege werden über Gestattungs- bzw. Wegenutzungsverträge mit den jeweiligen Eigentümern rechtlich gesichert, entweder freihändig oder auf der Grundlage der Planfeststellung. Eine grundbuchliche Sicherung ist nicht notwendig.

58 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 58 von 62 Werden bei der Vorbereitung und Durchführung der Baumaßnahmen und im späteren Betrieb entstandene Schäden an Straßen, Wegen und Flurstücken festgestellt, so wird der ursprüngliche Zustand in Abstimmung mit den entsprechenden Eigentümern bzw. Nutzern wieder hergestellt. Bei Nichteinigung der Parteien wird ggf. ein vereidigter Sachverständiger hinzugezogen. 7.4 Entschädigungen Die Inanspruchnahme von Grundstücken wird in Geld entschädigt. Bei der Vorbereitung und Durchführung der Baumaßnahmen und im späteren Betrieb entstandene Schäden an Straßen, Wegen, Flurstücken und Drainagen werden festgestellt und angemessen entschädigt. Der ursprüngliche Zustand wird in Abstimmung mit den entsprechenden Eigentümern bzw. Nutzern wieder hergestellt. 7.5 Kreuzungsverträge und Gestattungsverträge Die rechtliche Sicherung der Nutzung oder Querung der öffentlichen Verkehrs- und Wasserwege sowie der Bahnstrecke erfolgt über Kreuzungsverträge bzw. Gestattungsverträge. 7.6 Leitungseigentum, Erhaltungspflicht und Rückbau der Leitung Der Vorhabenträger ist Eigentümer der Leitung einschließlich Verrohrung und Nebeneinrichtungen. Da die Leitungseinrichtungen nur zu einem vorübergehenden Zweck und jeweils in Ausübung einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit mit dem fremden Grundstück verbunden werden, handelt es sich nach 95 Abs. 1 BGB um Scheinbestandteile des jeweiligen Grundstückes. Ein Eigentumsübergang auf den Grundstückseigentümer durch Verbindung mit dem Grundstück ( 946 BGB i. V. m. 94 BGB) kann daher nicht stattfinden. Der Vorhabenträger ist gemäß 1090 Abs. 2 i. V. m Satz 2 BGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Leitung in einem ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten. Nach Außerbetriebnahme der Leitung hat der Grundstückseigentümer einen Anspruch auf Löschung der Dienstbarkeit aus dem Grundbuch. Dies ergibt sich daraus, dass der mit der Dienstbarkeit erstrebte Vorteil dann endgültig entfallen ist. Weiterhin steht dem Eigentümer in diesem Fall ein Anspruch auf Rückbau der Leitung aus 1004 Abs. 1 Satz 1 BGB zu (OLG Celle vom 11. Juni 2004; Az. 4 U 55/04). 7.7 Wegenutzung Während der gesamten Bau- und Betriebsphase ist für die Erreichbarkeit des Vorhabens die Benutzung öffentlicher Straßen und Wege notwendig. Im Wegenutzungsplan (Anlage 2) sind die allgemein für die Öffentlichkeit freigegebenen Wege ebenso wie Privatwege die befahren werden gekennzeichnet. Als Zufahrten zur Trasse dienen für Bau und spätere Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten (Betrieb) die Schutz- und Arbeitsbereiche der Leitungen. Die Zugänglichkeit der Schutzbereiche von Straßen und Wegen wird nur dort wo es erforderlich ist durch temporäre Zufahrten hergestellt. Die notwendigen Zufahrten sind in der Anlage 4 (Lage-/ Grunderwerbsplan) dargestellt. Es können durchweg vorhandene Zufahrten genutzt werden. Die Zufahrtswege werden in der Regel nicht als Baustraßen

59 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 59 von 62 ausgebaut, da geländegängige Fahrzeuge genutzt werden. Die Zufahrten sind im Grunderwerbsverzeichnis (Anlage 9.2) als vorübergehend in Anspruch zu nehmende Flächen erfasst. 7.8 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden planfestgestellt. Auch insoweit ist beabsichtigt, eine zivilrechtliche eine dauerhafte Verfügungsbefugnis freihändig zu erwerben, insbesondere auch erforderliche beschränkt persönliche Dienstbarkeiten eintragen zu lassen.

60 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 60 von 62 8 Regelwerk und Richtlinien Nach 49 Abs. 1 EnWG sind Energieanlagen so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemeinen anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Die Bemessung und Konstruktion sowie für die Ausführung der 155-kV-Kabelanlagen erfolgt die technische Auslegung nach den Betreiberrichtlinien in Anlehnung an die nachstehenden normativen Vorschriften: IEC Teil 1-1, Berechnung der Strombelastbarkeit von Kabeln IEC , Berechnung der Strombelastbarkeit von Kabeln bei zyklischer Last und bei Notbetrieb - Teil 3: Faktor für zyklische Belastung für Kabel aller Spannungen mit dosierter Bodenaustrocknung Für die Bauphase gelten die einschlägigen Vorschriften zum Schutz gegen Baulärm. Innerhalb der DIN VDE-Vorschriften 0101 und 0105 sind die weiteren einzuhaltenden technischen Vorschriften und Normen aufgeführt, die darüber hinaus für den Bau und Betrieb von Hochspannungsleitungen Relevanz besitzen, wie z. B. Unfallverhütungsvorschriften oder Regelwerke für die Bemessung von Gründungselementen. Teil 100 der DIN VDE 0105 enthält zusätzlich zu den o. g. Europa-Normen national normative Festsetzungen für Deutschland. Die Durchführung der Baumaßnahmen erfolgt nach den einschlägigen Regeln der Technik und den technischen Baubestimmungen, den DIN- und EN-Normen (z. B. DIN 18299, DIN 18300, DIN 4124). Für den späteren Betrieb gilt insbesondere DIN VDE Betrieb von elektrischen Anlagen. Weitere Vorschriften sind in den Baubeschreibungen in Anlage 3 aufgelistet.

61 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 61 von 62 9 Glossar A AC Abs Betriebsmittel BImSchG BImSchV BnetzA BSH db(a) DC Drehstrom Drehstromsystem EEG EnWG Erdkabel Freileitung Gleichstromsystem GWh HD-Bohrung Hochspannung Höchstspannung ICNIRP Instandhaltung Kabel Konverter LBP Leiter Leitung LWL-Kabel Mittelspannung MThW Netz Ampere (Einheit des elektrischen Stromes) Wechselstrom Absatz allgemeine Bezeichnung von betrieblichen Einrichtungen in einem Netz zur Übertragung von elektrischer Energie (z. B. Transformator, Leitung, Schaltgeräte, Leistungs-, Trennschalter, Strom-, Spannungswandler etc.) Bundes-Immissions-Schutz-Gesetz Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung Bundesnetzagentur Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Geräuschpegel A bewertet Gleichstrom ein aus drei gleich großen um 120 verschobenen Spannungen und Strömen gebildetes Wechselstromsystem drei zusammengehörige voneinander und der Umgebung isolierte Leiter zur Übertragung von Drehstrom Erneuerbare Energien Gesetz Energiewirtschaftsgesetz Eine erdverlegte Leitung zum Transport von elektrischer Energie bei der die elektrischen Leiter von einander und gegen Erde durch einen Stoff isoliert und durch einen Schutzmantel gegen mechanische Beschädigung geschützt sind. Eine Leitung zum Transport von elektrischer Energie bei der die elektrischen Leiter gegeneinander und gegen Erde durch Luft isoliert sind und durch Maste getragen werden. Je nach Funktion der Maste unterscheidet man zwischen Trag- und Abspannmasten. Zur Aufhängung der Leiter werden Isolatoren verwendet. Als Maste meistens Stahlfachwerkmaste (Gittermaste). Ein oder mehrere Erdseile dienen als Blitzschutz. Eine Leitung kann ein oder mehrere Stromkreise/Systeme beinhalten. Eine zusammengehörige, aus einem Hin- und einem Rückleiter bestehende mit Gleichspannung unterschiedlicher Polarität (+ und gegenüber Erdpotenzial) betriebene, Verbindung zur Übertragung von elektrischer Energie. Eine Leitung kann ein oder mehrere Stromkreise/Systeme beinhalten. Gigawattstunden Horizontalbohrung (horizontal directional drilling) Spannungsbereich von 60 bis 110 kv Spannungsbereich von 220 kv und höher Internationalen Strahlenschutzkommission für nicht ionisierende Strahlung besteht aus Inspektion, Wartung und Instandsetzung und gewährleistet den Sollzustand der Anlage über die Lebensdauer siehe Erdkabel Einrichtung zur Umformung (Umrichtung) von Drehstrom in Gleichstrom und zurück Landschaftspflegerischer Begleitplan ein den elektrischen Strom führender und gegenüber seiner Umgebung isolierter Draht Einrichtung zur Übertragung von elektrischer Energie ausgeführt als Freileitung oder Erdkabel bestehend aus einem oder mehreren Stromkreisen Lichtwellenleiter-Kabel (Steuerkabel) Spannungsbereich von 1 kv bis 30 kv Mittleres Tidehochwasser System von zusammenhängenden Einrichtungen (Leitungen, Umspannwerken) zur Übertragung von elektrischer Energie

62 Projekt/Vorhaben: LH KV-AC-Leitung Nordergründe Inhausen Seite 62 von 62 Netzanschlusspunkt Schnittstelle (Anschluss) der Netzanbindungsanlage zum OWP (seeseitige OWP- Schaltanlage) Netzanbindungsanlage Gesamtheit aller Einrichtungen zur Übertragung von regenerativer elektrischer Energie zwischen dem Netzanschlusspunkt am OWP und dem Netzverknüpfungspunkt am landseitigen Übertragungsnetz NPV Netzverknüpfungspunkt. Schnittstelle der Netzanbindungsanlage am Netz der öffentlichen Energieversorgung (landseitige Schaltanlage) OWP Offshore-Windpark Regelzone ist ein Gebiet, für dessen Primärregelung, Sekundärregelung und Minutenreserve ein Übertragungsnetzbetreiber verantwortlich ist. ROV remote operated vehicle, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug Schaltanlage Einrichtung zum Verbinden von Leitungen und Transformatoren. SPA Stromkreis Special Protected Area Einzelne elektrische Verbindung zwischen zwei Umspannwerken bestehend aus einem Drehstrom- oder Gleichstromsystem einer Leitung und den zugehörigen Geräten in den Umspannwerken. Eine Leitung kann ein oder mehrere Stromkreise/Systeme beinhalten. SM Seemeilen System siehe Stromkreis µt Mikrotesla (1/ Tesla), Einheit der magnetischen Flussdichte) TA Lärm Technische Anleitung Lärm TROV trenching remote operated vehicle, ferngesteuertes Unterwassereingrabegerät UCTE Union for the Coordination of Transmission of Electricity - Westeuropäisches Verbundnetz UG Untersuchungsgebiet UVS Umweltverträglichkeitsstudie Umspannwerk Schaltanlagen mit Transformatoren und Konvertern zum Verbinden von Netzen verschiedener Spannungen und Spannungsarten ÜNB Übertragungsnetzbetreiber UW Umspannwerk V Volt (Einheit der elektrischen Spannung) kv Kilovolt (1.000 V) kv/m Einheit der elektrischen Feldstärke VA Voltampere (Einheit der Blind- oder Scheinleistung) MVA Megavoltampere ( VA), Einheit für Schein- und Blindleistung Verluste Energie, die nutzlos in Wärme umgewandelt wird VPE vernetztes Polyethylen VSG Vogelschutzgebiet VTG Verkehrstrennungsgebiet W Watt (Einheit der elektrischen (Wirk)-Leistung) MW Megawatt ( W), Einheit für Wirkleistung WEA Windenergieanlage 2-systemig Leitung mit zwei Systemen (Stromkreisen) zur Übertragung von elektrischer Energie

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