Tag der Resilienz Herne

Transkript

1 Tag der Resilienz Herne

2 Definition Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandskraft, Belastungsfähigkeit und Flexibilität, um mit Stress, schweren Krisen, Traumatisierungen und psychischen Verletzungen umgehen zu können, ohne daran zu zerbrechen. Quelle: Sylvia Kere Wellensiek Fels in der Brandung statt Hamster im Rad, Beltz Verlag

3 Resilienz macht mich nicht unverwundbar, sondern hilft mir, Erlebnisse und Erfahrungen zu sortieren und ihnen den Platz im Leben zu geben, der mir gut tut.

4 Ein Drittel dieser Kinder wiederum entwickelte sich zu leistungsfähigen, zuversichtlichen und fürsorglichen Erwachsenen. Mit 40 J. hatte diese Gruppe die niedrigste Rate bei: Emmy Werner Resilienzstudie /3 der Kinder hatte ein Entwicklungsrisiko durch: - chronische Armut - elterliche Psychopathologie - dauerhafte Disharmonie - Todesfällen - Chronischen Gesundheitsproblemen - Scheidungen - Keiner hatte mit dem Gesetz Konflikte - Keiner bezog Sozialhilfe - Alle hatten Arbeit - Die Ehen waren stabil - Sie schauten positiv in die Zukunft - Sie hatten viel Mitgefühl mit Menschen in Not Quelle; Sylvia Kere Wellensiek Fels in der Brandung statt Hamster im Rad Beltz Verlag

5 Schlüsselfaktoren der Resilienz Sehe ich das Glas halbvoll oder halbleer? Foto: AndreasF./photocase.de

6 Schlüsselfaktoren der Resilienz: - sichere vertrauensvolle Bindungen, je früher desto besser, es müssen nicht die eigenen Eltern sein, aber feste Bezugspersonen. Foto: Jenzig71/photocase.de

7 Schlüsselfaktoren der Resilienz: - Kommunikationsmöglichkeiten, um über seine Emotionen und Erfahrungen reden zu können.

8 Resilienz kann lebenslang weiterentwickelt werden. Beispiele dafür hat man bei Erwachsenen nach Naturkatastrophen beobachtet. In Regionen, in denen sich Katastrophen wie z.b. Wirbelstürme, Waldbrände oder Überschwemmungen wiederholen, beobachtete man, dass die betroffenen Menschen ihre resilienten Fähigkeiten, mit dem Unabänderlichen zu leben, weiter ausbauen konnten.

9 Schlüssel 4: Verantwortung Schlüssel 6: Lösungsorientierung Schlüssel 1: Akzeptanz Schlüssel 2: Optimismus Schlüssel 3: Selbstwirksamkeit Schlüssel 5: Netzwerkorientierung Schlüssel 7: Zukunftsorientierung 7 Schlüssel zur Resilienz Quelle: Prof. Dr. Jutta Heller Resilienz - 7 Schlüssel für mehr innere Stärke Gräfe u. Unzer Verlag München 2013 Foto: ID / The right key / stocksnapper

10 Schlüssel 1: Akzeptanz - Es ist wie es ist - Veränderungen und Krisen als Chance wahrnehmen - Mit Akzeptanz Raum für Neues schaffen

11 Die Würfel sind gefallen! Energie, die in die Vergangenheit gerichtet ist, verpufft. Sinnvoller ist es in die Zukunft zu schauen und zu überlegen, was jetzt anders werden soll und kann. Foto: lama-photography/photocase.de

12 Problemlösungsstrategie 3A Es stehen nur 3 Varianten zur Auswahl: A endern Grundhaltung: Ich setze mich aktiv dafür ein, dass etwas zur Problemlösung geschieht. Chance: Ich erreiche Befriedigung, weil ich ein Problem wirklich gelöst habe. Konsequenz: Ich muss mit Unannehmlichkeiten und Widerstand rechnen. Nörgeläquator 1: Jemand gibt nur vor, etwas ändern zu wollen: jemand müsste mal... Keine Entscheidung zwischen Aendern und Akzeptieren getroffen A kzeptieren Grundhaltung: Ich akzeptiere, dass ich mit einem Problem leben muss, weil eine Lösung nicht möglich oder gewünscht ist. Chance: Ich habe wieder Ruhe, weil mich ein Problem nicht mehr ständig nervt. Konsequenz: Ich muss auch wirklich die Schnauze halten können! Nörgeläquator 2: Jemand gibt nur vor, etwas akzeptiert zu haben oder droht nur mit dem Abhauen (Aussitzen, innere Kündigung) Keine Entscheidung zwischen Akzeptieren und Abhauen getroffen A bhauen Grundhaltung: Ich erkenne, dass das Problem sich nicht ändern lässt, dass ich den Zustand auch nicht akzeptieren kann und nur Trennung für mich infrage kommt. Chance: Ich habe die Möglichkeit für einen unbelasteten Neuanfang. Konsequenz: Ich verliere Vertrautes und Sicherheit. Ich muss gehen oder andere gehen lassen.

13 Schlüssel 2: Optimismus - Don t worry, be happy/ Positive Lebenseinstellung - Mit Emotionen die eigene Haltung steuern, die Macht der Gedanken - Mit Optimismus Einstellungen verändern/bewusstes Selbstmanagement

14 Das Gehirn ist zeitlebens lernfähig (neuronale Plastizität) Das Unbewusste ist entscheidend für die menschliche Handlungssteuerung, die Lebenszufriedenheit und das Wollen.

15 Fokus auf Positives: was funktioniert gut, statt was ist alles schlecht sich bewusst machen, was die eigenen Kraftquellen sind sich am Ende eines Tages bewusst machen, was an Erfreulichem dabei war

16 negative Gefühle reduzierenpositive Gefühle stärken positive Gefühlsbilanz von 3:1 Foto: zazou/photocase.de

17 Ein Indianerhäuptling erzählt seinem Sohn folgende Geschichte. "Mein Sohn, in jedem von uns tobt ein Kampf zwischen 2 Wölfen. Der eine Wolf ist böse. Er kämpft mit Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst. Der andere Wolf ist gut. Er kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit." Der Sohn fragt: "Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?" Der Häuptling antwortet ihm: "Der, den du fütterst."

18 Schlüssel 3: Selbstwirksamkeit - Realistische Selbst- und Fremdwahrnehmung - Auf die eigenen Bedürfnisse achten - Positive Erwartungen an den eigenen Einfluss

19 Realistische Selbst- und Fremdwahrnehmung Foto aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Sie finden es unter dem Stichwort Katze im Spiegel im Internet.

20 Achtsamkeitleben im Hier und Jetzt Halko Weiss: Das Achtsamkeits-Übungsbuch

21 Wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich. Zen Weisheit

22 Quelle: Gert Kaluza: Salute! Was die Seele stark macht

23 Somatische Marker - Körpersprache des Unbewussten Antonio Damasio, Neurowissenschaftler, Universität Lissabon.

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25 Schlüssel 4: Verantwortung - Mein Anteil- Dein Anteil Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen - Mit Verantwortung für sich selbst sorgen, raus aus der Opferrolle

26 Was ist mein Beitrag zur Eskalation Deeskalation? Foto: chg6/photocase

27 Zehn Thesen zur Vergebung 1. Vergebung kann ein langer Prozess sein. 2. Vergebung ist nicht von einem Geständnis abhängig. 3. Vergebung erfordert keine übereinstimmende Auffassung von der Vergangenheit. 4. Vergebung bedeutet, mein Recht auf Rache loszulassen. 5. Vergebung bedeutet nicht vergessen. 6. Vergebung bedeutet, das Unrecht nicht immer wieder zur Sprache zu bringen. 7. Vergebung bedeutet nicht, das Verhalten einer anderen Person zu entschuldigen. 8. Vergebung bedarf vorab keiner Entschuldigung. 9. Vergebung bedeutet nicht unbedingt, erneut zu vertrauen. 10. Vergebung ist Vorrausetzung für Neuanfang.

28 Schlüssel 5: Netzwerkorientierung - Nähe und Distanz im Gleichgewicht - Beziehungsnetz - Sich trauen, andere um Hilfe zu bitten

29 Igel Foto aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Nähe und Distanz im Gleichgewicht- Wann brauche ich Abstand und von wem und wann brauche ich Nähe und zu wem?

30 Netzwerk pflegen- Wen aus Ihrem Netzwerk könnten Sie anrufen oder treffen, wer aus Ihrem Netzwerk würde Sie anrufen oder treffen wollen, wenn es einmal nicht rund läuft, ärgerlich ist... der Wasserhahn tropft... Möbel verrückt werden müssen... Sie einen wichtigen Menschen verlieren... wichtige Entscheidungen anstehen... Sie krank sind... Sie ausgehen wollen

31 Schlüssel 6: Lösungsorientierung - Zusammenhang von Problem und Lösung sehen - Chancen statt Probleme sehen - Mit Lösungsorientierung aktiv werden

32 Zusammenhang zwischen Problem und Lösung sehen Bin ich Teil des Problems oder Teil der Lösung?

33 Foto aus urheberrechtlichen Gründen entfernt. Wenn der Karren im Schlamm steckt, geht es nicht so sehr darum, den Schlamm in seiner spezifischen Konsistenz und Zusammensetzung zu analysieren und zu verstehen, sondern die möglichen Ansatzpunkte und Kräfte zu entdecken, zu ermutigen und zu verstärken, die den Karren auch bei zukünftigen schwierigen Wegstrecken herauszuziehen vermögen. Quelle: Gert Kaluza: Salute! Was die Seele stark macht

34 Schlüssel 7: Zukunftsorientierung - Neuausrichtung mit Zukunftsorientierung - Bilanz ziehen und durchstarten

35 Nur warme Badewanne macht nicht resilient Ich probiere immer wieder etwas Neues, Ungewohntes aus, im Beruf wie im Privaten. Ich setze mir immer wieder neue Ziele. Foto: Francesca Schellhaas/photocase.de

36 Wenn Sie glücklich sein wollen, dürfen Sie nicht um jeden Preis dem Unglück ausweichen. Eher sollte man danach suchen, wie man es meistern kann Boris Cyrulnik

37 Literaturangaben: Sylvia Kere Wellensiek Fels in der Brandung statt Hamster im Rad Beltz Verlag 2012 Jutta Heller Resilienz Gräfe & Unzer, 2013 Christina Berndt Resilienz- das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft dtv Verlag 2014 Boris Cyrulnik Rette Dich, das Leben ruft! Ullstein Verlag, 2013 Matthew Johnstone Resilienz Kunstmann Verlag, 2015 Mathew Johnstone Mein schwarzer Hund Kunstmann Verlag 2015 Mathew Johnstone Den Geist beruhigen Kunstmann Verlag 2016 Marco von Münchhausen Wo die Seele auftankt Campus Verlag 2004 Referentin: Barbara Stolzenfeld Hauptstr Legden Tel.: Mobil: