Was macht die Leber krank? Viren und mehr
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- Bastian Fuhrmann
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1 Was macht die Leber krank? Viren und mehr Dr. Ruth Zimmermann MPH Abt. für Infektionsepidemiologie Robert Koch Institute Arzt-Patienten-Seminar 10 Jahre Deutsche Leberstiftung Berlin,
2 Meldungen nach Infektionsschutzgesetz HAV HBV HCV HDV HEV HAV HBV HCV HDV HEV Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 2
3 Steckbrief Hepatitis A Verbreitung Weltweit Infektionsweg Fäkal-oral (durch Sexualpraktiken, durch Blut) Inkubationszeit 30 Tage (14-45) Natürlicher Verlauf Selbst heilend, keine Therapie Lebenslange Immunität Keine chronischen Erkrankungen <6-Jährige nur 10% mit Gelbsuchtsymptomen Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit, häufig ohne Gelbsucht, selten schwer schwere Gelbsucht mit dunklem Urin, hellem Stuhl und möglichem Gallestau. Komplikationen bei älteren Menschen Prävention Impfung! Reiseimpfung und Indikationsgruppen Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 3
4 Hepatitis A Epidemiologie, global Lebensbedingungen Schlechte Hygiene Enge Wohnverhältnisse Mangelnde Abwasserbeseitigung Verseuchtes Trinkwasser Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 4
5 Hepatitis A Seroprävalenz in der Allgemeinbevölkerung 100% 90% DEGS : Anti HAV: 48,6% [47,0-50,2%] 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre BGS98 Anti-HAV positiv DEGS Anti-HAV positiv gewichtet auf den Bevölkerungsstand von ; n=7046 Poethko-Müller C et al. 2013
6 Steckbrief Hepatitis B Verbreitung Infektionsweg Inkubationszeit Natürlicher Verlauf Prävention Weltweit Sexuell, perinatal, parenteral 1-7 Monate Komplex und variabel, altersabhängig < 30 % ikterisch Chronifizierung: 5-10% (Erwachsene) 30-90% (Kinder, Säuglinge) Leberzirrhose: 2-10% pro Jahr nach 20 J Leberzell-Ca (HCC) 2-7% pro Jahr (bei Zirrhose) Impfung! Allg.bev. und Indikationsgruppen Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland
7 Prävalenz von Hepatitis B HBsAg in der Allgemeinbevölkerung 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% 0,30% 0,19% 0,0% Poethko-Müller 2013a Cai 2011 Erwachsene Kinder 21 / / Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 7
8 Global HBsAg endemicity ( ) Schweitzer et al, The Lancet
9 HBV-Seroprävalenz bei vulnerablen Gruppen 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% IVD 3-5x so häufig wie in der Allg.bev. 1,4% 1,1% Inhaftierte 7 x 2,2% 4,5% HIV x Migrant*innen 7-12 x 1,7% 3,6% 2,1% 0% Müller 2009 (Substituierte, N=146) RKI 2016 DRUCK- Studie (IVD; N=2077) RKI 2007 JVA- Studie (Inhaftierte; N=1515) Reuter 2011 (HIV+; N=918) Jansen 2015 (HIV+ MSM; N=1843) Heidrich 2014 (Migrant*innen; N=1298) Wolffram 2015 (Migrant*innen; N=2740) Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 9
10 HBV-Impfquoten Allgemeinbevölkerung Prozent mit n/n 100% Impfstoff seit 1982 Generelle Impfempfehlung für Kinder + Jugendliche % 60% 76,0% / % 20% 0% Poethko-Müller 2007 Kinder Studie Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 22,9% 1614 / 7047 Poethko-Müller 2013a Erwachsene 10
11 HBV-Serologie nach Geburtsjahrgängen : Impfempfehlung für Kinder/Jugendliche Gewichtete Häufigkeiten in % Geburtsjahrgänge Stattgehabte HBV-Infektion Z.n. Hepatitis-B-Impfung Kein Anhalt für stattgehabte HBV-Infektion oder -Impfung DEGS , unveröffentlichte Daten 11
12 Anteil Vorschüler*innen mit HBV-Impfung RKI Epid Bull 2015; 16:
13 Steckbrief Hepatitis C Verbreitung Infektionsweg Inkubationszeit Natürlicher Verlauf Prävention Weltweit Parenteral, sexuell, perinatal 1-7 Monate Symptome: <25% Ikterus, Transaminasen, OB-Schmerzen, meist milde u. unspezifisch Chronifizierung 75% Chron. HCV: Leberzirrhose (20% nach 20 Jahren), HCC (bei LCI 2-5%/Jahr) Keine Impfung vorhanden, Reinfektion möglich! Treatment as Prevention HCC Hepatozelluläres Karzinom, LCI Leberzirrhose Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland
14 Prävalenz von Anti HCV in der Allgemeinbevölkerung Prozent mit n/n 0,5% 0,4% 0,3% 0,2% 0,43% 65 / ,30% 21 / ,1% 0,0% dacosta dibonaventura 2012 Erwachsene Poethko-Müller 2013a Erwachsene Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 14
15 Anti HCV Prävalenz weltweit Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 15
16 HCV-Seroprävalenz bei vulnerablen Gruppen 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 67,8% 65,9% 63,0% IVD x so häufig wie in der Allg.bev. Müller 2009 (Substituierte; N=146) Wolffram 2015 (IVD; N=85) RKI 2016 DRUCK-Studie (IVD; N=2077)) Inhaftierte x 20,6% RKI 2007 JVA- Studie (Inhaftierte; N=1515) 10,6% Reuter 2011 (HIV+; N=918) HIV x Migrant*innen 4-6 x 8,2% Jansen 2015 (HIV+ MSM; N=1843) 1,9% 1,1% Heidrich 2014 Wolffram 2015 (Migrant*innen; (Migrant*innen; N=1298) N=2011) Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 16
17 Übertragungswege von Hepatitis C in Deutschland 2015 Datenstand: 1. März 2016 Übertragungsweg unbekannt IVD (73,5%) Übertragungsweg unbekannt (3.717 Fälle, 76,1%) Wahrscheinlicher Übertragungsweg (1.170 Fälle, 23,9%) MSM (8,1%) Heterosexuell mit HCV-infiz. Partner/in (6,1%) Blutprodukte (7,8%) Dialyse (1,4%) Perinatal (0,4%) Übertragungswege der gemeldeten Fälle nach Referenzdefinition mit belastbaren Angaben zum wahrscheinlichsten Übertragungsweg (n=1.170) Hepatitis C: Situationsbericht Deutschland 2015, Epid Bull 29/
18 Dunkelziffer Meldung Positiver Test Diagnostische Testung Arztbesuch Symptome Infiziert Exponiert Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 18
19 Unkenntnis des Infektionsstatus Zwei Studien: Wolffram 2015: HBV- und HCV-Status in hausärztlicher Vorsorgeuntersuchung Check-Up 35, N= Vermehren 2012: HCV-Status aller Patient_innen zweier universitärer Rettungsstellen in Berlin und Frankfurt, N= Erhebungszeitraum: Wolffram 2015: 85% der HBsAG+ und 65% der Anti-HCV+ war Diagnose unbekannt Vermehren 2012: 35% der Anti-HCV+ war Diagnose unbekannt Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 19
20 Schlussfolgerungen Niedrige Hepatitis B und C Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung Deutlich höhere Prävalenzen bei Drogengebrauchenden, MSM, verschiedenen Migrant/innengruppen, Haushalts- und Sexualkontakten von Infizierten Man kann sich vor allen Virushepatitiden schützen! Hepatitis A und B-Impfung empfohlen für besondere Gruppen und Reisende Auch bei unspezifischen Symptomen (Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen) oder bestimmten Risiken sollte man sich testen lassen Eine Behandlung der chronischen Hepatitis B und C ist möglich Epidemiologie der Virushepatitis in Deutschland 20
21 DANKE für die Aufmerksamkeit Fragen? Weitere Informationen
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