Kerncurriculum im Fach Deutsch in den Klassenstufen 7 und 8

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1 Kerncurriculum im Fach Deutsch in den Klassenstufen 7 und 8 (Fassung vom Juni 13) Das Kerncurriculum im Fach Deutsch für die Klassen 7/8 beruht wie das Kerncurriculum für die Klassen 5/6 - im Wesentlichen auf den amtlichen Angaben zu den Standards 8. Allerdings wurde im Teil 3 Lesen/Umgang mit Texten und Medien der Teil Umgang mit Medien erheblich erweitert, konkret mit Inhalten und Angaben zum methodischen Vorgehen gefüllt und als eigener Teil 5 ausgewiesen. In den beiden rechten Spalten wurde wie schon zuvor für die Klassen 5/6 der Versuch unternommen, die durch die Standards vorgegebenen Kompetenzen und Inhalte mit Bezug auf das mittlerweile am Hölderlin-Gymnasium eingeführte Lehrwerk Deutschbuch zu konkretisieren. Die Konkretisierungen sind als mögliche Vorschläge zu verstehen. Das gilt vor allem für die Stoffe des Literaturunterrichts. Die Methodenkompetenzen, die z.t. in das allgemeine Methodencurriculum des Hölderlin-Gymnasiums eingehen, sind in diesem Kerncurriculum 7/8 Deutsch unserer Schule wie in der Klassenstufe 5/6 unterstrichen. Schulspezifische Besonderheiten, die an das Fach Deutsch gekoppelt sind, wurden in das Schulcurriculum eingebunden. Kompetenzen und Inhalte Klasse 7 Klasse 8 1. Sprechen Deutschbuch 3 Deutschbuch 4 Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, Ø die Standardsprache weitgehend sicher zu gebrauchen und deutlich zu artikulieren. Informieren Ø zwischen zweckgebundenen, sachlichen Darstellungsweisen, die der Information dienen, und der Wiedergabe subjektiver Eindrücke unterscheiden Ø Informationen für eine sachliche und zweckgebundene Information (Bericht, Beschreibung, Referat) sammeln, auswählen und ordnen (3.2: Phänomen eines Tsunamis; evtl. fächerübergreifend mit Ek) Orientierungswissen S Ø frei, auch mithilfe von Stichwörtern, präsentieren und Visualisierungsmittel einsetzen.3, Orientierungswissen S. 302 Einzel- u. Gruppenreferate 1

2 Ø anhand elementarer Kriterien eine Präsentation beurteilen.3 Gespräche führen Ø aktiv zuhören und sich auf Gesprächsthema und -verlauf konzentrieren Rollenspiele Ø sich themenbezogen in Gespräche einbringen und ihre eigene Aussage klar und verständlich formulieren Ø Kritik aufgreifen und konstruktiv Kritik üben Ø die Gesprächsleitung übernehmen Diskutieren und argumentieren Ø verschiedene Formen der Diskussion unterscheiden und ihre Regeln anwenden Schnupperdebatte ; Debatte; Schülerfeedback zu einer Debatte Ø eine Diskussion organisatorisch und inhaltlich vorbereiten Ø wichtige Beiträge in Stichworten zusammenfassen und explizit auf andere Argumente und Meinungen eingehen Ø sachlich und fair mit den Argumenten anderer umgehen Ø die eigenen Argumente sinnvoll strukturieren und präzise darstellen Ø eine begründete Stellungnahme abgeben 3 Textvortrag Ø Gedichte und Balladen und kürzere epische oder dramatische Textpassagen auswendig vortragen Szenische Verfahren Konzentrations- und Sprechübungen Lerntraining; szenische Gestaltung Balladen verpflichtend in 7 2

3 Ø verschiedene Ausdrucksformen der Körpersprache (Gestik, Mimik, Haltung, Gang) situationsbezogen einsetzen Standbild; fiktive Interviews mit literarischen Figuren Ø auf unterschiedliche Weise einen Text szenisch erarbeiten.2 Ø verschiedene gestaltende Zugänge zu literarischen Figuren nutzen Ø einen einfachen dramatischen Text inszenieren. 2. Schreiben Deutschbuch 3 Deutschbuch 4 Schreibkompetenz Ø zwischen verschiedenen Funktionen des Schreibens unterscheiden und sie beim Schreiben berücksichtigen Ø Texte unter Berücksichtigung bestimmter inhaltlicher und formaler Vorgaben planen, schreiben und überarbeiten Ø Texte in gut lesbarer Schrift und angemessener Form verfassen Ø die spezifischen Möglichkeiten des Computers nutzen (Textverarbeitung) adressatenbezogenes Schreiben, z.b.: persönlicher und formaler Brief, Leserbrief, Artikel für Schülerzeitung, Tagebucheintrag Internetchat.3 Informieren Ø in selbst verfassten Texten über Ereignisse berichten Ø Gegenstände, Vorgänge, Wege, Orte, Personen und Bilder beschreiben Ø über Sachverhalte und Texte schriftlich informieren Kapitel

4 Argumentieren Ø sich mit einem Sachverhalt in Form einer einfachen Erörterung auseinander setzen. Argumentieren im Brief 1 Erörterungsaufsatz (steigernde Erörterung) Interpretieren Ø ihr Textverständnis ausdrücken, indem sie den Inhalt von Texten und Filmen schriftlich zusammenfassen 1 Inhaltsangabe (z.b. Kurzgeschichte).2 Ø Personen, auch literarische Figuren, charakterisieren.2 Ø handlungs- und produktionsorientiert mit Texten umgehen.3.3 Kreatives Schreiben Ø Texte nach unterschiedlichen Schreibimpulsen als Ausdruck individueller Phantasie und Kreativität gestalten Ausgestaltung eines Textkerns, Erzählfortsetzung, Ausgestaltung einer Leerstelle, Tagebuch; Umschreiben von einer Textsorte in eine andere.3.3 Ø in eigenen Schreibprodukten elementare Gestaltungsmittel verwenden.3.3 Rechtschreibung und Zeichensetzung 1 erweiterte Inhaltsangabe (Film oder Fragen zum Charakter der Personen) Kapitel 5 4

5 Ø einen Grundbestand an Rechtschreibregeln anwenden und die häufigsten Zeichensetzungsregeln befolgen 1 Diktat Kapitel 7 Kapitel 8 1 Diktat nach Entscheidung des Fachlehrers Kapitel 8 Ø schwierige Fälle der Groß- und Kleinschreibung und die Regeln der Zusammen- und Kapitel 8 Kapitel 8 Getrenntschreibung anwenden Ø selbständig die Schreibung von Fremdwörtern klären Kapitel 6.3 Kapitel 8 Ø Fehlervermeidungsstrategien anwenden und die eigene Rechtschreibung selbstständig Kapitel 8 Kapitel 8 überprüfen Ø bewusst und kritisch mit einem Rechtschreibprogramm arbeiten Kapitel 8 Kapitel 8 3. Lesen/Umgang mit Texten und Medien Deutschbuch 3 Deutschbuch 4 Lesekompetenz Ø beim Lesen altersgemäßer literarischer und nichtliterarischer Texte unterschiedliche Lesestrategien (auch Randnotizen, Zwischenüberschriften) anwenden Umgang mit literarischen und nichtliterarischen Texten Ø Inhalt und Aussage eines Textes erfassen. Sie erkennen Grundmuster von Verhalten und Erfahrung und setzen sich mit den dabei aufgeworfenen Problemen und Wertvorstellungen auseinander.2 s. Interpretation literarischer Texte aus dem Sprachbuch, Lesebuch oder Lektüren nach freier Wahl der Kollegen oder nach Absprache.2 1 Arbeit nach Entscheidung des Fachlehrers (Interpretation, Fragen zur Literatur...) s. Interpretation literarischer Texte aus dem Sprachbuch, Lesebuch oder Lektüren nach freier Wahl der Kollegen oder nach Absprache 5

6 Ø Zusammenhänge zwischen Inhalt, Sprache und Form eines Textes herstellen Kapitel 5.2 Ø Grundbegriffe der Textbeschreibung (offener Anfang offener Schluss; Rahmen- und Binnenhandlung) gebrauchen Ø analytische sowie handlungs- und produktionsorientierte Methoden der Texterschließung und des Umgangs mit Medien anwenden Ø verschiedene Textarten an grundlegenden Gattungsmerkmalen und Gestaltungsmitteln erkennen und unterscheiden (Kurzgeschichte, Kalendergeschichte, Novelle, Drama, Gedicht/Ballade, Jugendbuch/Bearbeitungen von Werken der Weltliteratur für Jugendliche) (Gattung Novelle verpflichtend in 7, z.b. mit dem Bettelweib von Locarno). Kapitel 5 3 Ø Außerdem erweitern sie ihren Lesehorizont gemäß den Vorgaben des Lektüreverzeichnisses durch die Lektüre exemplarischer deutschsprachiger Werke beziehungsweise klassischer Werke der Weltliteratur 4. Sprachbewusstsein entwickeln Deutschbuch 3 Deutschbuch 4 Satzfolgen und Satzgefüge Ø die grammatische Funktion von Attribut-, Subjekt-, Objekt- und Adverbialsätzen bestimmen Kapitel 7 Kapitel 8 Ø komplexe Satzgefüge übersichtlich konstruieren Ø Adverbialsätze nach ihrer inhaltlichen Bedeutung unterscheiden Ø Adverbialsätze und andere Formen adverbialer Bestimmungen verwenden, um Zusammenhänge zu verdeutlichen Kapitel 7.2 Kapitel 7.2 6

7 Modalität Ø die verschiedenen Funktionen der Modalität sachgerecht verwenden 1 Grammatikarbeit.2 (Konjunktiv I in der indirekten Rede) 1 Grammatikarbeit Kapitel 6 Ø verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten für Modalität (Modus, Modalverben,.2 Kapitel 6 Modaladverbien) nutzen Ø die Rede eines Dritten in der indirekten Rede wiedergeben.2 Kapitel 6 Ø den Konjunktiv der indirekten Rede als Mittel der Distanzierung beschreiben und benutzen.2 Kapitel 6 Wortgeschichte Die Schülerinnen und Schüler Ø verfügen über Einblicke in die Geschichte des deutschen Wortschatzes (Einfluss fremder Sprachen, Unterschied zwischen Erb-, Fremd- und Lehnwort) Ø können die Herkunft eines Begriffs, einer Redewendung oder eines Namens in einem etymologischen Wörterbuch nachschlagen Sprache und Stil Ø auffällige sprachliche Mittel in Texten auf eine zu Grunde liegende kommunikative Absicht beziehen Ø syntaktische (Parataxe, Hypotaxe) und semantische Stilmittel (Synonym, mehrdeutiger Ausdruck, Metapher, Vergleich) benennen und ihre Funktion im Text beschreiben (auch Alltagssprache, Werbung) Arbeit mit verschie- Kapitel 8 denen Wörterbüchern Kapitel 6 Kapitel 6 Kapitel 8 Dialekte Jugendsprache... (vgl. Leitgedanken Fach D: kulturelle Kompetenz) Beschäftigung mit und Produktion von Werbetexten Kapitel 7 Kapitel 5.2 Kapitel 5 Kapitel 7 Ø die Kenntnis sprachlich-stilistischer Mittel bei der Analyse von Texten nutzen Kapitel 5 Kapitel 7 Ø in der geschriebenen Sprache bei der indirekten Rede vorrangig den Konjunktiv I.2 Kapitel 6 verwenden. Sie vermeiden eine starke Häufung von würde-formen 5. Umgang mit Medien Medienkompetenz Deutschbuch 3 Deutschbuch 4 7

8 Ø Möglichkeiten der verschiedenen Medien als Mittel der Information, Kommunikation, 3 3 Meinungsbildung, Werbung und Unterhaltung nutzen Ø zwischen elementaren Formen der Nachrichten- und Informationsvermittlung in Rundfunk, 3 Zeitung, Fernsehen und Internet unterscheiden und ihre Wirkung kritisch reflektieren Ø mit einfachen Hypertexten umgehen Ø sich sowohl analytisch als auch im Rahmen eigener Produktionsversuche mit dem 3 Kapitel 7 Medienangebot für Jugendliche auseinander setzen und es kritisch nutzen Ø produktiv und kreativ mit dem Computer (Textgestaltung, grafische Gestaltung) umgehen Kapitel 5.2 Schuleigenes Curriculum Deutsch in den Klassenstufen 7 und 8 3 Mit den folgenden 17 Autoren aus dem vorgeschriebenen Kanon sollen die Schüler im Laufe der Schulzeit in irgendeiner Form vertraut gemacht werden: Walther von der Vogelweide Gotthold Ephraim Lessing Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller Friedrich Hölderlin E.T.A. Hoffmann Heinrich von Kleist Joseph von Eichendorff Annette von Droste-Hülshoff Heinrich Heine Eduard Mörike Georg Büchner Gottfried Keller Thomas Mann Franz Kafka Bertolt Brecht Ingeborg Bachmann Das schuleigene Curriculum dient in den Klassen 7/8 im Wesentlichen dazu, die im Kerncurriculum geforderten Fertigkeiten und Kenntnisse zu festigen, zu vertiefen bzw. die Schülerinnen und Schüler mit weiteren Pflichtautoren aus diesem Kanon bekannt zu machen, die auch im Deutschbuch 3/4 Erwähnung finden. Die kursiv geschriebenen Werke der Autoren sind als Empfehlung zu verstehen. [ ]. Es besteht keine Pflicht zur eingehenden Behandlung, das Methodenspektrum ist offen, auch biografische Zugänge sind möglich. Zwei Autorinnen / Autoren, die in den Jahrgangsstufen zuvor noch nicht berücksichtigt wurden, müssen pro Jahrgangsstufe thematisiert werden. 8

9 Die Schülerinnen und Schüler führen einen Methodentag in Klasse 7 (s. Methodencurriculum) durch. Hier werden sie in das Debattenformat Jugend debattiert eingeführt. Die Vorbereitung auf den schulinternen Wettbewerb und die Hinführung zur bereits bestehenden Rhetorik-AG an der Schule sollte in mind. 6 Deutschstunden fortgeführt werden. Die Klassensieger können sich am Schulverbundswettbewerb in Kirchheim beteiligen. 9