Religionslehre Ergänzungsfach
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- Eugen Hofmann
- vor 6 Jahren
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1 Religionslehre Ergänzungsfach A. Stundendotation Klasse 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Wochenlektion B. Didaktische Konzeption Überfachliche Kompetenzen Reflexive Fähigkeit Motive und Ziele von religiösen Handlungen verstehen sich mit unterschiedlichsten religiösen bzw. weltanschaulichen Traditionen selbständig und kritisch auseinandersetzen sich mit nicht abschliessend zu ergründenden Themen auseinandersetzen und ihnen mit Ausdauer nachgehen Sprachkompetenz Texte analysieren und einordnen Möglichkeiten und Grenzen symbolischer und ritueller Sprache wahrnehmen Sozialkompetenz Respekt, Toleranz und Dialogbereitschaft gegenüber Religionen und Kulturen aufbringen sich auf unterschiedliche Lebensdeutungen und -praxen einlassen Selbstkompetenz sich in der postmodernen, multikulturellen und multireligiösen Welt orientieren und verantwortungsbewusst leben Methodenkompetenz verschiedene Lern- und Arbeitstechniken effizient anwenden IKT-Kompetenz Recherchen durchführen und Informationsquellen auf ihre Verlässlichkeit beurteilen Informationen unter Nutzung der elektronischen Geräte und Präsentationsprogramme unter Einhaltung der Urheberrechte inhaltlich und formal korrekt präsentieren im Zeitalter der medialen Vermittlung Filmdokumente und Bilder nicht als Wirklichkeit, sondern als Interpretation von Wirklichkeit erkennen Interesse das eigene Leben in seiner Komplexität mit religiösen Elementen wahrnehmen und zu einer eigenständigen Sicht von Welt und Gesellschaft gelangen
2 Querverbindungen Bildnerisches Gestalten: sakrale Kunst, Kirchenbau, Symbole, Religiöse Inhalte in der Kunstgeschichte, Mythen Geographie: Dritte Welt-Problematik, Globalisierung, Weltbilder, Verbreitung der Religionen Geschichte: Quelleninterpretation, Staat und Kirche, Reformation, christliche Menschenrechte, Shoa (Holocaust),Martin Luther King, Befreiungs-Bewegungen, Ausbreitung des Islam/Osmanisches Reich/Islamismus, Israel Palästina Konflikt, Macht von Symbolen Philosophie: Atheismus und Religionskritik, Wissen und Glauben, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Mythos und Logos, religiöses Sprachverständnis, Metaphysik, Ethik Pädagogik/Psychologie: Symbol, Individuation und Sozialisation, Tiefenpsychologie und Weltbilder, Sinnfrage, Religionskritik, Grenzerfahrungen Angaben zur Leistungsbewertung Mindestens zwei grössere schriftliche Leistungsnachweise pro Semester. Die Lehrperson hat die Möglichkeit, weitere Elemente für die Leistungsbewertung miteinzubeziehen: mündlichen Vortrag, mündliche Prüfung, kleinere schriftliche Arbeiten, Projekt- und Gruppenarbeiten etc. Diese weiteren Elemente dürfen max. 50 % der Semesternote ausmachen. Spezifische Interessen der Schülerinnen und Schüler können mit einem mündlichen Vortrag zu einer selbst gewählten religiösen Fragestellung berücksichtigt und benotet werden. Didaktisch methodische Hinweise Exkursionen wie z. B. Besuch einer Moschee, Synagoge, eines buddhistischen Tempels, Teilnahme eines Rituals als Beobachter etc. Gespräche mit Experten C. Fachlehrplan 1. Lerngebiet: Religion und Kultur Grobinhalte zur Auswahl Fachliche Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können Religionsbegriff den Begriff Religion etymologisch herleiten, inhaltlich problematisieren und vor diesem Hintergrund ihr eigenes Religionsverständnis reflektieren. Religion als Grundphänomen der Menschheitsgeschichte verstehen. unterschiedliche Zugänge zur Religion wahrnehmen und beschreiben. Begriffe wie Animismus, Monotheismus und Polytheismus verstehen und den entsprechenden Religionen zuordnen. die eigene religiöse und weltanschauliche Sozialisierung kritisch reflektieren und den eigenen religiösen und weltanschaulichen Standpunkt begründen und vertreten. positive und negative Erfahrungen mit Religion bewusst machen und formulieren. die klassische Positionen der
3 Religionskritik wie z. B. von Feuerbach, Marx und Freud, einschätzen und hinterfragen. Religiöse Phänomene bestimmte Gegenwartserscheinungen als religiöse Phänomene identifizieren. religiöse oder quasireligiöse Elemente im öffentlichen Raum als solche wahrnehmen und einordnen. die verschiedenen Dimensionen von Religion unterscheiden. Kult und Ritus als eine Dimension von Religion wahrnehmen und im religiösen Alltag in der Schweiz erkennen. Religiöse, philosophische und naturwissenschaftliche Sprache begründen, warum Religion symbolische Sprache verwendet. religiöse Symbolsprache im eigenen Alltag erkennen und im religiösen, künstlerischen oder psychologischen Kontext verstehen, deuten und interpretieren. die Bedeutung und Eigenart mythologischer Texte erkennen und diese von Texten mit historischem oder wissenschaftlichem Anspruch unterscheiden. den Unterschied zwischen religiösen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen erfassen. Religion und Staat die Rolle der Religion in Politik und Gesellschaft analysieren. stereotype Vorurteile gegenüber Religionen hinterfragen. den Anteil kultureller und religiöser Hintergründe von politischen Konflikten beurteilen. Diskriminierungen wie z. B. der latente Antisemitismus in ihrer Bedeutung für die Gegenwart einordnen. die religiösen Prägungen von säkularen Gesellschaften verstehen (z.b. der chinesischen vom Konfuzianismus und Taoismus, das christliche Abendland). die Entstehung der Menschenrechte beschreiben. Menschenbild und Ethik die Zusammenhänge zwischen ethischen Wertvorstellungen und dem entsprechenden Menschen- und Weltbild erkennen. die kulturelle, historische und religiöse
4 Verankerung von Normen, Werten und Regeln erkennen. unterschiedliche ethische Modelle wie z. B. Nutzenethik, Verantwortungsethik und Prinzipienethik analysieren. ethische Dilemmata analysieren und Lösungsvarianten formulieren. aktuelle ethische Probleme und Fragestellungen im Licht unterschiedlicher ethischer Ansätze erläutern. Grundbausteine einer christlichen Ethik darlegen (Dekalog, Doppelgebot der Liebe, Goldene Regel) und mit den ethischen Grundsätzen anderer Religionen vergleichen. die Herausforderung neuer ethischer Fragestellungen für die Religionen benennen. 2. Lerngebiet: Weltreligionen Grobinhalte zur Auswahl Fachliche Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können Sinn- und Existenzfragen die Sinnfrage als wesentliche Frage menschlicher Existenz erkennen und das Ringen um Antworten auf die Sinnfrage nachvollziehen. Existenzfragen, die für sie und für andere religiöse Bedeutung haben, formulieren. Urfragen der Menschen auf eine mögliche Relevanz für das eigenen Leben überprüfen. sich mit der eigenen Selbst- und Weltdeutung auseinandersetzen und diese in Frage stellen lassen. in heutigen religiösen Konzepten Phänomene der klassischen Religionen wiedererkennen und kritisch hinterfragen. Elementare Aussagen religiöser Traditionen wesentliche Elemente religiöser Tradition wiedergeben, z.b. o Animismus in ethnischen Religionen o Monotheismus o Bundesgedanke o Prophetie o Toraverständnis im Judentum o die Trinität o Jesus als Christus o der Gottesreichsgedanke im Christentum
5 o o o die Fünf Säulen und weitere Kernelemente des Islams die Vorstellung der Wiedergeburt und das Kastensystem im Hinduismus die Bedeutung von Buddha, der Mönchsgemeinschaft (Sangha) und der Lehre (Dharma) im Buddhismus Religionsstifter die Person von Religionsstiftern in ihrem historischen Kontext einbetten, von ihrer theologischen Deutung abgrenzen und in ihrer Bedeutung für die eigene Religion erschliessen. Interpretation von Heilige Schriften verschiedene wichtige Texte den jeweiligen Religionen zuordnen. sich in heiligen Schriften zurechtfinden. unterschiedliche Zugänge zu den heiligen Schriften in den jeweiligen Religionen nachvollziehen sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen. ihre subjektiven Interpretation von religiösen Texten mit denjenigen von andern vergleichen. die Schwierigkeiten und Kriterien für die Übersetzung religiöser Texte in eine andere Sprache einschätzen und benennen. die Situationsbezogenheit religiöser Texte erkennen, die Schlüsse für eine zeitgemässe Auslegung daraus ziehen und unterschiedliche Interpretationsansätze schematisch darlegen. Christentum - Kirchengeschichte grundlegende Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Trennendes der einzelnen Konfessionen und christlichen Gruppierungen darstellen. Religiöse Sondergruppen und -formen traditionelle Religionen von religiösen Sondergruppen und -formen unterscheiden. die Definitionsproblematik erkennen und Beurteilungskriterien für sektiererische Organisationen entwickeln. die Mechanismen von totalitären. religiösen Gruppierungen erkennen. die Eigenheiten von religiösem Fundamentalismus beschreiben.
6 Religiöse Riten ausgewählte religiöse Feiertage charakterisieren und den ursprünglichen Sinn verstehen. die spezifische religiöse Architektur darlegen. mit der nötigen Offenheit und zugleich kritischen Distanz der religiösen Praxis fremder Religionen begegnen und eine eigene Position formulieren. Jenseits- und Ewigkeitsvorstellungen wahrnehmen und in den religiösen Kontext einordnen. Geographische und numerische Verbreitung die geographische und numerische Verbreitung der Religionen benennen. Interreligiöser Dialog Übereinstimmungen, Parallelen wie Unterschiede zwischen den Weltreligionen feststellen und aufzeigen. gemeinsame Anliegen sowie trennende Lehrinhalte zwischen den verschiedenen Weltreligionen bezeichnen. sachlich differenziert und respektvoll einen Dialog zu kontroversen religiösen Themen führen, eine Gesprächskultur herstellen und pflegen. Stärken und Schwächen der verschiedenen Religionen für die Verbreitung in der globalen Welt beurteilen. aus religiösen Vorstellungen persönliche Konsequenzen für ihren eigenen Umgang mit Menschen aus andern Kulturen ableiten.
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