Biotoptypenkartierung
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- Viktor Jaeger
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1 Bebauungsplan Langenäcker Ortsgemeinde Kottweiler- Schwanden Auftraggeber: Ortsgemeinde Kottweiler- Schwanden Verbandsgemeinde Ramstein- Miesenbach Am Neuen Markt Ramstein-Miesenbach Stand: Mai 2017 Aufgestellt: LF PLAN Im Heidefeld Rodenbach Tel: / mail: buero@lf-plan.de
2 INHALTSVERZEICHNIS 1. Anlass und Aufgabenstellung Anlass Ergebnisse der Grünland (E) Anthropogen bedingte Biotope (H) Bewertung der Kartierergebnisse Quellen...8 ANHANG Bestandsplan,M 1:500 LF-PLAN, Rodenbach, Mai 2017 I
3 1. Anlass und Aufgabenstellung 1.1 Anlass Im Südosten der Ortsgemeinde ist die Aufstellung eines Bebauungsplans südlich entlang der Straße "Langenäcker" geplant. Das Vorhaben sieht die Ausweisung eines Wohngebietes vor. Im Rahmen der Erstellung des Bebauungsplanes wird die Kartierung der vorhandenen Biotoptypen in dem Plangebiet erforderlich, welche im Frühjahr 2017 durchgeführt wurde. Das Plangebiet befindet sich am Rand der Ortslage von Kottweiler-Schwanden und grenzt im Süden an ausgedehnte Wiesen- und Ackerflächen an. Nördlich und westlich des Plangebietes befinden sich Wohngebiete mit Einfamilienhäusern sowie ein gewerblich genutztes Gebäude (Möbelverkauf) mit Hallen. Im Osten wird das Plangebiet von den Grundstücken eines Autohändlers und einer Lagerhalle begrenzt. Im Norden verläuft die Straße "Langenäcker". Abb.1,2: Standort des Vorhabens im Süden von Kottweiler-Schwanden (Quellen: LANIS / nachrichtliche Übernahme Gestaltungsplan (Entwurf)) 2. Ergebnisse der Das Plangebiet befindet sich in einem seicht nach Süden abfallenden weitgehend ebenen Gelände. Die Bodenverhältnisse 1 werden hauptsächlich von mehr oder weniger sandigen bis lehmigen Sandböden geprägt. Das Ertragspotenzial wird hier als hoch eingestuft mit Werten von 40 bis 60 und 60 bis Landesamt für Geologie RLP, Online-Karten; abgerufen April 2017 LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 1
4 Der Geltungsbereich besteht hauptsächlich aus Ackerflächen, in einem geringen Umfang aus Grünland, an welche im Westen und Osten bebaute Grundstücke mit einem Wohngebäude bzw. einem gewerblich genutzten Anwesen anschließen. In dem Plangebiet liegen keine kartierten, naturschutzrechtlich relevanten Schutzgebiete vor Die innerhalb des Geltungsbereichs festgestellten Biotoptypen werden nachfolgend auf der Basis des Biotoptypenkatalogs Rheinland-Pfalz (Stand 10/2013) genauer beschrieben und in dem im Anhang beigefügten Bestandsplan grafisch dargestellt: 2.1 Grünland (E) Fettwiese (EA 1) Entlang der westlichen Plangebietsgrenze verläuft entlang der Gartenflächen ein bis zu 15 m breiter Wiesenstreifen, der sich außerhalb der Plangebietsgrenzen nach Süden und Osten fortsetzt. Diese Wiese ist als krautreichere Fettwiese des Flachlandes, als Glatthaferwiese (Arrhenatherion), zu charakterisieren. Als charakteristische Pflanzenarten konnten hier im Frühjahr 2017 folgende Arten festgestellt werden: Achillea millefolium Anthriscus sylvestris Centaurea jacea Gallium mollugo Plantago lanceolata Plantago major Ranunculus acris Trifolium spec. Vicia cracca Wiesen-Schafgarbe Wiesen-Kerbel Wiesen-Flockenblume Wiesen-Labkraut Spitz-Wegerich Breit-Wegerich scharfer Hahnenfuß Klee Vogelwicke Zur Zeit der Bestandsaufnahme bestimmbare Gräser: Anthoxanthum odoratum Ruchgras Festuca ovina Schafschwingel Luzula campestris Gewöhnliche Hainsimse Die Vegetationsschicht ist unterschiedlich dicht ausgeprägt. Während in dem nördlichen und südlichen Abschnitt eine relativ lückige, krautreiche Vegetationsdecke (tl) mit Moosaufkommen zu beobachten ist, zeigt sich in dem mittleren Abschnitt eine grasreiche (oe) und offensichtlich nährstoffreichere Ausprägung. Insgesamt ist diese Wiesenfläche als extensiv genutzte Wiese einzustufen. LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 2
5 Wiese Wiesenbrache (EE 1) Südlich des gewerblich genutzten Anwesens im Nordosten (Parzelle 1666/3) schließt eine kleinere Wiesenbrache an, welche noch einen schmalen Randstreifen des Grundstücks 1666/2 mit einschließt. Die Fläche stellt sich als Altgrasflur mit einem unregelmäßigen Bodenrelief dar. Im Norden und Osten ergänzen eine Strauchgruppe aus Ziergehölzen und ein bis unten beasteter Obstbaum den Vegetationsbestand. Neben den oben aufgeführten Arten der Glatthaferwiese sind aufgrund ausbleibender Nutzung überwiegend Hochgräser sowie Hochstauden feststellbar, welche deutliche Anzeichen einer Ruderalisierung (tu) erkennen lassen, wie: Artemisia vulgaris Beifuß Carduus spec. Distel Hypericum perforatum Johanniskraut Solidago virgaurea Goldrute Tannactum vulgare Rainfarn LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 3
6 2.2 Anthropogen bedingte Biotope (H) Acker (HA 0) Das Plangebiet wird hauptsächlich durch die ausgedehnte ackerbauliche Nutzung (HA 0) bestimmt, die etwa 70 % der Gesamtfläche einnimmt. Derzeit findet auf der Fläche Getreideanbau statt, wobei aus dem letzten Jahr noch Maisanbau erkennbar war. Ziergarten (HJ 1) Ziergartenflächen verlaufen entlang der westlichen Plangebietsgrenze außerhalb des Geltungsbereichs. Es handelt sich dabei um ausgedehntere Gärten, die sich in erster Linie als Rasenflächen (HM 7) darstellen und punktuell mit Ziergehölzen bzw. Obstgehölzen bestanden sind. Als weitere Ziergartenfläche ist darüber hinaus ein kleinflächiger Bereich westlich und nördlich des Gebäudes Langenäcker 10 zu beschreiben. Es handelt sich hier um eine Rasenfläche, welche mit einzelnen Sträuchern und einem alten Kirschbaum bestanden ist. LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 4
7 Gartenbrache (HJ 4) Die Gartenfläche des Anwesens Langenäcker 10 im Nordwesten wurde seit geraumer Zeit nicht mehr gepflegt, so dass hier eine Gartenbrache entstanden ist, welche sich derzeit hauptsächlich als Altgrasflur darstellt. Diese Altgrasflur ist mit einzelnen Sträuchern und Hochstaudenfluren in den Randbereichen durchsetzt. Der Vorgartenbereich wird hauptsächlich von 3 großen Fichten geprägt, wobei aufgrund der stellenweise starken Beschattung nur noch eine schüttere Rasenflur den Boden bedeckt.. Streuobstgarten (HK 1) Der im Plangebiet vorhandene Gehölzbestand wird hauptsächlich von älteren Obstbäumen innerhalb der Gartenflächen gebildet. Die östliche Grenze des Anwesens Langenäcker 10 wird von einem schmalen Obstwiesenstreifen mit 9 überwiegend älteren Obstbäumen gebildet. Es handelt sich um Halbstämme mit Stammdurchmessern zwischen 10 und 25 cm. Die Vitalität der Bäume ist teilweise aufgrund des Alters teilweise bereits eingeschränkt. Den Unterwuchs bildet eine extensiv gepflegte, (zeitweise gemulchte) grasreiche Wiesenfläche. Artenschutzrechtlich relevante Höhlungen oder Nester konnten in den Bäumen nicht festgestellt werden. LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 5
8 Eine weitere kleinere Obstwiese befindet sich unmittelbar am nordöstlichen Rand des Geltungsbereichs auf der Grünfläche des Autohandels. Innerhalb einer extensiv genutzten und hochgrasreichen Wiesenfläche befinden sich 5 ältere Obstbäume in Form von Halbstämmen mit Stammdurchmesser von 20 bis 25 cm. Versiegelter Lagerplatz (HT 4) Das Gelände des im Nordosten befindlichen Gewerbebetriebes ist größtenteils versiegelt und wird als Lagerplatz für Baumaterialien, Bauschutt und Container genutzt. Im Süden schließt sich die Wiesenbrache an. LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 6
9 3. Bewertung der Kartierergebnisse Bei den im Plangebiet kartierten Biotoptypen handelt es sich hauptsächlich um anthropogen bedingte Biotoptypen, die durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung oder im Bereich von Siedlungsflächen entstanden sind. Es dominiert eine große Ackerfläche mit Mais- bzw. Getreideanbau. In den Randbereichen sind kleinflächig Biotoptypen wie artenreicheres Grünland, arten- und strukturreichere Gartenflächen mit älteren Obstbaumbeständen kartiert worden, welche im Zusammenhang mit den im Westen bzw. Osten an den Geltungsbereich des Bebauungsplanes angrenzenden strukturreichen Biotoptypen (Obstgärten, Wiesenflächen, großflächige Obstwiesenbrache, Gehölze) unterschiedliche Lebensräume darstellen. Seltene oder gefährdete Pflanzenarten wurden bei der Kartierung nicht festgestellt. Die Wertigkeit der kartierten Biotoptypen hinsichtlich ihrer ökologischen Bedeutung ist folgendermaßen einzustufen: Bewertungskriterien: > Schutzstatus gem. naturschutzrechtlicher Ausweisung > Ausprägung des Biotoptyps > Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere > lokale Seltenheit > Ersetzbarkeit Bewertungsergebnis: Wertstufe Biotoptyp sehr gering befestigte Siedlungs- und Verkehrsflächen (HT 4) gering Acker (HA 0) mittel Fettwiese (EA 1), Wiesenbrache (EE 1), Gartenbrache (HJ 4), Streuobstgarten (HK 1), Obstbäume (BF 4) hoch nicht vorhanden FAZIT: Von der Bebauungsplanung werden überwiegend Flächen von geringer ökologischer Wertigkeit beansprucht. Für die beanspruchten Biotopflächen mittlerer Bedeutung sind im Rahmen der Bearbeitung der Eingriffsregelung entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zur Wiederherstellung zu formulieren. Aufgestellt: LF-PLAN, Rodenbach, den Dipl.-Ing M. Achtel LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 7
10 4. Quellen Schriften und Planwerke Internet AICHELE / SCHWEGLER (1988): Unsere Gräser Süßgräser, Sauergräser, Binsen 11. Auflage Kosmos Verlag, Stuttgart MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN (1989): Rote Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen von Rheinland-Pfalz MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN (2013): Biotopkataster RLP; Erfassung der schutzwürdigen Biotope Vollständiger Biotoptypenschlüssel. OBERDORFER E. (1990): Pflanzensoziologische Exkursionsflora 6. überarb. u. erg. Auflage Ulmer Verlag, Stuttgart POTT, R. (1995): Die Pflanzengesellschaften Deutschlands - 2. überarb. und stark erw. Auflage.- Ulmer Verlag, Stuttgart ROTHMALER, W. (1988): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD Band 3 Atlas der Gefäßpflanzen 7. durchges. Auflage Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin SCHAUER, TH. & CASPARI C. (1984): Der große BLV Pflanzenführer 4. durchges. Auflage BLV Verlagsgesellschaft, München, Wien, Zürich / / / / LF-PLAN, Rodenbach, April 2017 Seite 8
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