Prozess- und Patientenorientierte Arzneimitteltherapie im Krankenhaus Ansätze zur Unterstützung des Medikamentenmanagements durch die Apotheke
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- Caroline Hauer
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1 Prozess- und Patientenorientierte Arzneimitteltherapie im Krankenhaus Ansätze zur Unterstützung des Medikamentenmanagements durch die Apotheke Michael Höckel Pharmazeutischer Leiter Apotheke Inhalt Doppelspitze Apotheke UKD Medikamentenmanagement und Medikationsmanagement Aufgaben und Ziele der patientenbezogenen Pharmazie Stationsarbeit Ausblick Diskussion 1
2 Führungsstruktur der Apotheke Michael Höckel Pharmazeutischer Leiter Patientenbezogene Pharmazie (Stationsapotheker, Multidisziplinäre Zusammenarbeit) Herstellung: Zytostatikazubereitung, Sterillabor, Defektur, Rezeptur, Analytik Klinische Studien/ Prüfungen Geschäftsführung der Arzneimittelkommission Personalverkauf Dr. Christina Sewekow Kaufmännische Leiterin Optimierung der Kosten- und Organisationsstruktur / Controlling Akquise externer Kunden Einkauf /Einkaufsgemeinschaft PBMG Logistik, Chemikalienausgabe Ambulante Abrechnung Abteilungenbezogene Personalführung (operativ) Abteilungenbezogene Personalführung (operativ) Strategie und Weiterentwicklung der Apotheke Medikationsmanagement/ Versorgungsforschung Personalentwicklung Qualitätsmanagement Patienten- und prozessbezogenes Medikationsmanagement AUSRICHTUNG Optimierte Arzneimitteltherapie in der Klinik (AMTS-Aktionsprogramm BMG) Zusammenarbeit mit ambulantem Sektor (insbes. Zuweiser) Patientenoptimierte Arzneimitteltherapie mit Fortsetzung durch den niedergelassenen Arzt AMBULANTER SEKTOR AMBULANTER SEKTOR Aufnahme Patientenoptimierte Arzneimitteltherapie Entlassung 2
3 Medikationsmanagement Patienten- und Prozessbezogen Ambulanter Bereich Aufnahme Ambulanter Bereich Patientenoptimierte Arzneimitteltherapie Entlassung Integrierte Versorgungskonzepte unterstützen Patientenbezogene Pharmazie 10 AUSRICHTUNG Konstruktive Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflegekräften ( 14 ApoG, 27 ApBetrO) Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS-Aktionsprogramm BMG) Zweckmäßige und wirtschaftliche Arzneimitteltherapie (12 SGB V Wirtschaftlichkeitsgebot) ZIELSETZUNG Etablierung Klinisch-pharmazeutischer Dienstleistungen Intensivierung der multidisziplinären Zusammenarbeit auf Arbeitsebene Rationale Arzneimitteltherapie, sektorenübergreifend Reduktion von Neben- und Wechselwirkungen (CIRS) Vermeidung von Medikationsfehler Patientenbezogene, elektronische Medikamentendokumentation MASSNAHMEN Kurz bis mittelfristig: Apotheker auf Zentrumsebene mit gemeinsamen Visiten und Pharmazeutischen Kurvenvisiten Schulung der Klinikmitarbeiter Langfristig: Stationsapotheker mit AM-Anamnese und Entlassberatung ( 27 ApBetrO) Entwicklung Standards Kompetenzzentrum Medizin/ Pharmazie 6 3
4 Medikationsmanagement 10 AUSRICHTUNG Übernahme von Verantwortung für Arzneimittelanwendung im Rahmen des klinischen Managements Versorgungsforschung (Kompetenzzentrum Medizin/ Pharmazie) ZIELSETZUNG Arzneimitteltherapiesicherheit Zeitgerechte Beschaffung von Produkten durch Einkauf oder Herstellung Standardisierte Informationen und Schulungsmaßnahmen für Ärzte und Pflegepersonal Persönliche Beratung von Ärzten, Pflegekräfte und Patienten Prozessbezogene und standardisierte Vorgehensweise vom Einkauf bis zur Applikation MASSNAHMEN Kurz- bis mittelfristig: Arzneimitteinformation und Beratung Internes AM-Informationssystem Langfristig: Teilnahme an Visiten, pharmazeutische Kurvenvisiten Apothekenkonsil zu Neben- und Wechselwirkungen, Applikation etc. Elektron. Medikationsdokumentation Multidisziplinäre Standards zur Arzneimittelanwendung Patientenorientierte Arzneimittelversorgung Die Patientenorientierte Arzneimittelversorgung ist die Kombination der Logistikleistung mit der pharmazeutischen Dienstleistung der patientenindividuellen Arzneimitteltherapieoptimierung auf Station. 4
5 Pharmaceutical Care Definition der FIP 1998 (Fédération Internationale Pharmaceutique) Pharmaceutical Care ist die verantwortliche Bereitstellung einer Pharmakotherapie, die definierte Therapieergebnisse erzielen soll, die die Lebensqualität eines Patienten verbessern oder erhalten. Es (Pharmaceutical Care) ist ein gemeinschaftlicher Prozeß, der medikationsoder gesundheitsbezogene Probleme verhindern oder erkennen und lösen soll. Dies ist ein Prozeß der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung für die Arzneimittelanwendung. Medikationsfehler Abweichungen in der Verabreichung von Arzneimitteln nach ärztlicher Verordnung Fehlerarten: - Auslassungsfehler - Falsche Dosis - Zusätzliche Dosis - Nicht verordnete Arzneimittel - Falsche Arzneiform - Verfallene Arzneimittel Taxis K., 1997: Arzneimittelverteilungssysteme in deutschen und britischen Krankenhäusern wo treten Arzneimittelfehler auf? Dissertation, The School of Pharmacy, University of London 5
6 Ärztliche Verordnung und Abgabe Handschriftliche Verordnung Übertrag der Verordnung durch Pflegekräfte in die Kurve Stellen und Abgabe der Arzneimittel in Tablettendispenser Gibt es immer noch! Ausblick Risikomanagement Interdisziplinärer Ansatz - Gemeinsame Teamarbeit - zeitnaher, fachlicher Austausch Fehlermeldesystem (CIRS) - Fehlerkultur - Meldung und Sammlung von Fehlern - Erkenntnisse zur Vermeidung von Beinahefehlern Computergestützte Verordnung (COPRA) - Eingabe der Verordnung durch Ärzte direkt in die EDV 6
7 Aufgabenbereiche der Stationsarbeit konkret Dosierungen (und Diagnosen) Dosisanpassungen bei Organinsuffizienz Inkompatibilitäten Doppelverordnungen Interaktionen Kontraindikationen (z.b. bei Niereninsuffizienz) potentielle unerwünschte Arzneimittelwirkungen Pharmazeutische Kurvenvisite Durchsicht der relevanten Dokumente (Kurve, Anamnese, Laborwerte) Umfassende Prüfung bereits bestehender und Medikation im Krankenhaus Schriftliche Weitergabe der Fragestellung und Empfehlung mit Feld für Vermerk durch zuständigen Arzt und Pflege Durch schriftliche Informationsweitergabe gleichzeitig Dokumentation der Empfehlungen und Interventionen 7
8 Formblatt Pharmazeutische Kurvenvisite Ziele der Stationsarbeit Erhöhung der Arzneimittelsicherheit Optimierung der Arzneimitteltherapie Qualität der Pharmakotherapie Kosten-Nutzen Analyse just in time Kostenoptimierung 8
9 Unit Dose - Versorgung Pharmazeutische Dienstleistungen Stationsarbeit AM-Anamnese bei Neuaufnahme durch Bearbeitung des Medikamentenplan Umstellung auf AM-Liste Optimierung der AM-Therapie (individuell) Beachtung von Anwendungsdauer und Dosierungen (indikationsbezogen) Beachtung und Umsetzung von AM-Standards (Antibiose-TDM, Schmerztherapie, Antikoagulantien etc.) Entlassberatung Arzneimittel 9
10 Beratung der Patienten Indirekt - Schulung der Pflegekräfte - Informationsbroschüre - Informationszettel aus der Apotheke Direkter Kontakt - während Visiten - Schulung von Patientengruppen - Einzelberatung/ Entlassberatung - Einzelberatung auf Wunsch - Pharmazeutische Beratung/ Betreuung Visitenteilnahme Vorbereitung der Visite mit Durchsicht der Medikation und der Diagnosen mit Laborwerten Patient wird vorgestellt und besprochen Detaillierte Informationen zur Erstellung des Therapieplanes Pharmazeut kann Therapieentscheidung begleiten Vorteil: am Behandlungsgeschehen unmittelbar beteiligt... und was sieht man noch! 10
11 Inkompatibilitäten im Infusionssystem Was war passiert? Ciprofloxacin nach Fosfomycin 11
12 Medikationsplan auf Arbeitsebene Medikationsplan für Patienten AM-Sicherheit 12
13 Apothekersprechstunde Patienten entscheiden, ob Sie Beratung durch den Apotheker wünschen Zeitlicher Rahmen wird festgelegt, um Gespräch zu führen Patientenindividuelle Gespräche und Folgegespräche Bei benötigten detaillierten Informationen Folgegespräch vereinbaren Einverständniserklärung unterschreiben lassen bei Dokumentation der Beratungsinhalte Info über Dienstleistung an Ärzte und Pflege Bekanntgabe fester Zeiten möglich oder Termine nach Vereinbarung Teure Distribution? Die Verordnung/ Abgabe des Arzneimittels ist nicht das Ende, sondern der Anfang! 13
14 Warum Multidisziplinarität so wichtig sein kann Patientenorientiertes Medikationsmanagement Krankenhaus mit FachärztInnen ApothekerInnen Pflegepersonal u.a. Soziales Umfeld mit Familie, Krankenhauspatient Freunden und Angehörigen Facharzt Hausarzt Ambulante Pflege Offizin-ApothekerInnen u.a. 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Michael Höckel 15
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