Modell einer Ausgrabung

Transkript

1 Modell einer Ausgrabung... eine vollständige Tempelanlage oder Grabstätte, zuerst aus Ton modelliert, dann mit Gips verschlossen und später zum Teil wieder freigelegt Jahrgangsstufe 6 Fach Zeitrahmen Benötigtes Material Kunst 6-8 Doppelstunden - Ton und geeignetes Werkzeug für dessen Bearbeitung. - Gips und gegebenenfalls ein Trennmittel, z.b. (300ml Wasser 100g Kernseife, 25g Leinöl); alternativ: Flüssigseife - Gesammeltes Material (Steine, Sand, Äste, getrocknetes Moos usw.) zur Gestaltung des archäologischen Umfeldes - Schuhkartondeckel für das Modell. Pappmaché. Wasserfarben. - Hammer, kleiner Meißel, Pinsel Kompetenzerwartungen 6.2. Die Schülerinnen und Schüler gestalten einfache Objekte aus Ton, um das spezifische Verhältnis von Material, handwerklicher Bearbeitung und Wirkung zu erkunden Die Schülerinnen und Schüler vergleichen und beschreiben einzelne Bauwerke der griechischen und römischen Antike (z.b. im Hinblick auf Materialien, den Umgang mit der Grenze zwischen Außen- und Innenraum und auf Form und Lage, auch um zwischen religiösen und weltlichen Funktionen zu differenzieren. Aufgabe Selbst einmal Archäologe sein dürfen wo gibt s denn so was? In Miniaturform soll zunächst eine Tempelanlage oder Grabstätte aus selbst modellierten Tonelementen und anderen gesammelten Naturmaterialien gestaltet werden, schließlich mit Gips zumindest teilweise übergossen und verschlossen werden mit dem Ziel, zu einem späteren Zeitpunkt die Anlage wieder entweder selbst, oder von einem anderen Schüler freilegen zu lassen mit Hämmerchen, Meißelchen und Pinselchen.

2 1. Sammeln von Informationen Die Schülerinnen und Schüler sammeln Informationen zur griechischen bzw. römischen Architektur: - Werkanalyse im Unterricht oder selbstgesteuerte Recherche: Nutzung der schuleigenen Bibliothek bzw. der von zu Hause mitgebrachten Informationen aus Büchern / Filmbeiträgen / Internet. - Skizzenbucharbeit 2. Einüben der Materialverarbeitung von Ton Ziel ist es, eine handwerkliche Basis zur Tonverarbeitung zu folgenden Aspekten zu erarbeiten: Aufbautechnik. Herstellung von stabilen Tonverbindungen anhand einfacher, exemplarischer Anwendungsaufgaben und -übungen. 3. Plastisches Gestalten Die Schülerinnen und Schüler modellieren, unter Einbezug der Erkenntnisse aus obiger Auseinandersetzung, eine Tempel- oder Grabanlage in Miniaturform zunächst als eine Ansammlung von vielen kleinen Einzelelementen, die ähnlich einem Bausatz später zu einer kompletten Anlage zusammenarrangiert und fixiert werden, um den Eindruck einer archäologischen Ausgrabungsstätte zu simulieren.

3 4. Herstellen des Modells Nach dem fertigen Brand werden die einzelnen Werkstücke innerhalb zum Beispiel eines Schuhkartondeckels oder alternativ auf einer geeigneten Grundplatte aus Karton oder Holz positioniert, gegebenenfalls auch unter Verwendung von Pappmaché. Dabei ist es empfehlenswert zunächst mit einfachen geometrischen Körpern aus dünnem Karton die Landschaftstektonik in ihren Grundzügen zu bauen und danach mit Papp-maché zu überdecken. (Tapetenkleister und Papierhandtücher z.b Küchenrolle). Erst nach dem Durchtrocknen können die Tonobjekte endgültig fixiert werden. Länge + Breite dieses Kartondeckels = 30cm. Die Tonobjekte sind nur zur Anschauung aufgelegt und noch nicht fixiert.

4 Basis für die spätere Landschaftsgestaltung im Detail nach erfolgter Überdeckung mit den Papier-Kleister-Bahnen Die gebrannten Tonobjekte wurden fixiert, die Landschaft bemalt

5 Bilder aus dem Arbeitsprozess Fertige Schülerarbeit vor dem Verschließen mit Gips

6 Schülerarbeit 5. Abdecken und Verschließen Die Schülerinnen und Schüler übergießen die fertige Anlage teilweise oder ganz mit flüssigem Gips in mehreren Schichten. Bei der Verwendung von Gips ist es möglich, diese einzelnen Schichten mit einem Trennmittel voneinander zu isolieren, um die spätere Freilegung in terrassenartiger Form zu ermöglichen bzw. zu erleichtern, z.b. 1cm gießen, 15 min. hart werden lassen, Seifentrennschicht aufpinseln und wieder gießen, u.s.w. Herstellung des Trennmittels: 100g Kernseife fein reiben, in 300ml Wasser einrühren, erhitzen bis es leicht kocht und sich die Seife vollständig auflöst, 25g Leinöl einrühren, abkühlen lassen und den Gips an den Stellen bestreichen, wo er sich später leichter lösen soll. Oder einfach Flüssigseife aus dem Drogeriemarkt.

7 Gießprozess mit Seifentrennschicht - Schicht für Schicht 6. Ausgraben und Freilegen Mit Hilfe von kleinen Hämmern und Meißeln werden nach dem Trocknen konzentriert und vorsichtig diejenigen Stellen wieder freigelegt, die den gewünschten Einblick in den Ausgrabungsprozess gewähren sollen, ohne dabei die Tonarbeiten zu verletzen. Dies kann man zuvor einmal in Form eines Testversuches üben. Testversuche Mit vorsichtigen Schlägen wird Schicht für Schicht freigelegt. Hilfreich ist ein Pinsel.

8 7. Farbiges Gestalten Abschließend kann nach Belieben die unmittelbar angrenzende Umgebung unter Verwendung der gesammelten Fundstücke ergänzend gestaltet werden, auch mit Farbe. 8. Rücksichtnehmen auf unterschiedliche Niveauunterschiede In Abhängigkeit unterschiedlicher Stärken und Schwächen werden bei den Ausführungen folgende, mögliche Variierungsmöglichkeiten bzw. Schwierigkeitsgrade differenziert: - Quantitativer Umfang der plastischen Arbeiten (Anzahl und Größe) - Qualitative Ausführung im Detail (Dekor, mit oder ohne Figuren etc.) Hinweise zum Unterricht Es hat sich als hilfreich erwiesen, eine selbst angefertigte Version parallel zu den Schülerinnen und Schülern zu erstellen, als Demonstrationsbeispiel für die Handwerkstechnik, als Vorbild für Anspruch und Umfang der Arbeit, sowie als Richtlinie für die Arbeitsgeschwindigkeit. Beispiele aus dem Unterricht

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10 Anregung zu weiterem Lernen Gestaltung einer Ausstellung. Ringtausch der noch mit Gips verschlossenen Objekte mit Banknachbarn oder sogar Parallelklassen, die das gleiche Thema bearbeitet haben, mit dem Ziel, dass jeweils jemand anderer die 'versunkene Stadt' ausgräbt, als der, der sie gebaut hat.