Dokumentation. Werkstatttag Bildung der Zukunft Rheinbach 29. September bis 16 Uhr Hauptschule Rheinbach
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- Irmela Junge
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1 Dokumentation Werkstatttag Bildung der Zukunft Rheinbach 29. September bis 16 Uhr Hauptschule Rheinbach Folgende Themen und Fragen haben wir im Plenum sowie in Arbeitsgruppen diskutiert und bearbeitet: 1. Der Anforderungskatalog an bestmögliche Bildung für alle Kinder und Jugendlichen das Erhaltenswerte und das notwendige Neue 2. Die Fakten der Schulentwicklungsplanung und die Anforderungen der aktuellen und absehbaren Entwicklungen 3. Welche Alternativen bestehen für die Schulstruktur in der Stadt Rheinbach Chancen und Risiken aller Optionen 4. Wie können die Bürgerinnen und Bürger, die bisher zurückhaltenden Eltern intensiver eingebunden, interessiert, begeistert werden? 5. Wie arbeitet die Projektgruppe weiter, welche nächsten Schritte sind machbar und wirkungsvoll? Für unsere beste Versorgung sorgten Schülerinnen der Gemeinschaftshauptschule. Stand 16. Oktober Seite 1 von 10
2 Die ersten 4 zentralen Fragen und Themen der Schulentwicklungsplanung und einer auf Fakten basierten, zukunftsorientierten und eine Entscheidung im Konsens anstrebenden Prozessgestaltung werden mit der Methode der Galerie bearbeitet: Jede Fragestellung, jedes Thema bildet eine Station, die Stationen sind in verschiedenen Räumen verteilt. Es werden 4 Gruppen durch Abzählen gebildet. Jede Gruppe startet mit der Station ihrer Nummer, also Gruppe 1 startet mit Station 1 usw. Jede Gruppe bearbeitet jedes Thema, wechselt also in einer Zeittaktung von Station zu Station. Jede Gruppe hat den Auftrag, ihre Ideen, Vorschläge, Anmerkungen in jeder Station zu dokumentieren. Zum Abschluss kehrt jede Gruppe zu ihrer Startstation zurück, bearbeitet, ordnet, bewertet die Arbeitsergebnisse und bereitet eine Präsentation im Forum vor. Im Folgenden werden die Ergebnisse der Stationen präsentiert: Stand 16. Oktober Seite 2 von 10
3 1. Der Anforderungskatalog an bestmögliche Bildung für alle Kinder und Jugendlichen das Erhaltenswerte und das notwendige Neue das Erhaltenswerte: Berufspraktikum in jeder Schulform stärkere Berufs-Praxisorientierung im Unterricht Option Jahrespraktikum praktische Unterrichtelemente Kontakte soziale Netzwerke Ziel: differenzierter Bildungsansatz homogene Lerngruppen motivierte Lehrerinnen und Lehrer das notwendige Neue: eine Schule für alle Kinder, wo alle Schulabschlüsse möglich sind Bildung im Vordergrund, nicht der Abschluss Ehrlichkeit bei der Schulformempfehlung Zufriedenheit durch Erfolg Motivation zum Lernen individuell stärker auf die Kinder eingehen Kinder fördern und fordern Talente entdecken und fördern viele Erfolgserlebnisse, wenig Frustration glückliche Kinder Zeit zum Spielen, für Freizeit und Hobby Schwerpunkt Sport, Bewegung anbieten, Kooperation mit Vereinen Halbtags- und/oder Ganztagsschule als Wahlmöglichkeit qualifizierte Ganztagsbetreuung, Ganztagsschule Sozialkompetenz Regelunterricht jahrgangsübergreifend klassenübergreifend fachübergreifendes Lernen Integration kleine Klassengrößen Veränderung der Lehrerausbildung Verstärkung der Schulkooperationen Öffnung der Schulen für die weitere Schullaufbahnplanung bessere Abstimmung in Lehrplanfragen zwischen den Grund- und den weiterführenden Schulen, z.b. in Englisch G 9 Stand 16. Oktober Seite 3 von 10
4 freier Elternwille 2. Die Fakten der Schulentwicklungsplanung und die Anforderungen der aktuellen und absehbaren Entwicklungen die Fakten: Aufnahmezahlen 2012/13: Schule Rheinbacher auswärtige Gesamt Kinder Kinder Hauptschule Tomburg Realschule Städtisches Gymnasium St. Joseph Gymnasium Albert-Schweitzer-Schule gesamt: Von den 271 Rheinbacher Kindern der allgemeinbildenden Schulen wählen 57,6 % die Schulform Gymnasium: 30,3 % Kath. Gymnasium St. Joseph = 82 27,3 % Städtisches Gymnasium = 74 29,9 % Realschule = 81 12,5 % Hauptschule = 34 Von den 127 Einpendlern der allgemeinbildenden Schulen entscheiden sich 89 %(113) für die Schulform Gymnasium, davon präferieren 60 % (68) das Kath. St. Joseph Gymnasium und 40 %(45) das Städtische Gymnasium, 6 auswärtige Kinder wechseln in die Realschule und 8 in die Hauptschule. Die bisherige sowie die prognostizierte Entwicklung der Schülerzahlen in den Übergängen zu weiterführenden Schulen begründet mittelfristig und vorsichtig gerundet eine Übergangsquote von insgesamt 370 Kindern: 250 Rheinbacher Kinder auswärtige Kinder. Bei Zugrundelegung der aktuellen Schulwahlpräferenzen werden von den insgesamt 370 Kindern 263 in die Gymnasien wechseln (62% = 155 Rheinbacher Kinder und 90 % = 108 auswärtige Kinder). Stand 16. Oktober Seite 4 von 10
5 Es verbleiben 107 (95 Rheinbacher + 12 auswärtige Kinder) für Real- und Hauptschule bzw. für eine neue Schulform. die Ergebnisse: Die Zahlen sind nur für die Klassen 5 ermittelt. Wie sehen die bereinigten Zahlen nach der Klasse 6 aus, nach Beendigung der Erprobungsstufen, nach den Abschulungen bzw. Aufstiegen? Weitere Zahlen sind notwendig, nach den vorliegenden Zahlen ist keine seriöse Bewertung möglich, die Betrachtung des gesamten Schulentwicklungsplanes ist sinnvoll. Probleme: Reichen die Schülerzahlen überhaupt für alle Alternativen? Besonders für die Gesamtschule, Einpendler zählen nicht mit. Macht es Sinn, eine neue Schulform einzuführen, wenn diese als Konkurrenz wahrgenommen wird? Sind drei Oberstufen überhaupt machbar? Nein, es sind max. 2 Oberstufen machbar. Konsequenz (bei Gründung einer Gesamtschule) wäre: Nur ein Gymnasium könnte dauerhaft neben der Gesamtschule bestehen. Eine Oberstufe ist erst sinnvoll zu gestalten ab 80 Schülerinnen und Schüler. Rheinbacher Schülerzahlen bleiben weiterhin stabil, der demografische Wandel betrifft eher die Region um Rheinbach. Die Quote der Einpendler ist zurückgegangen, die Zügigkeit in den Schulen hat insgesamt abgenommen. 75 Rheinbacher Schülerinnen und Schüler sind für die Gründung einer Sekundarschule notwendig, 100 für eine Gesamtschule. Wofür (Neugründung) reichen die Rheinbacher Schülerzahlen, ohne die Einpendler? Welche Veränderungen der Schullandschaft bewirken welche Konsequenzen für die Zukunft der Kinder? Das Aussterben einer Schulform hat zur Konsequenz, dass in Rheinbach eine neu zu gründende Schulform zu einer Schule ohne gymnasiale Standards wird. Eine Änderung der Schulform führt in jedem Fall zum Auslaufen der Hauptund der Realschule. Warum? Stand 16. Oktober Seite 5 von 10
6 Ist eine Kooperation der Oberstufen eines G8-Gymnasiums und einer Gesamtschule möglich bzw. gewünscht? Wenn es so bleibt, wie es ist, sind die Zukunftsaussichten für unsere Kinder schwieriger Jede Schulformänderung bietet den Kindern einen besseren Wechsel in die Oberstufe als das bestehende System. Mit Gymnasialempfehlung bleibt es gleich. Ist das wirklich gewünscht? Müssen möglichst viele Kinder in die Oberstufe wechseln? Bei der Betrachtung der Veränderung der Schullandschaft darf es keinen Bestandsschutz für eine Schulform geben (Hauptschule Realschule Gymnasium). Das hat auch Auswirkungen auf andere Schulformen (Berufskollegs, Wirtschaftsgymnasien ). Den 2. Bildungsweg ermöglichen. 40% der Studienanfänger haben mittlerweile einen beruflichen Bildungsgang abgeschlossen. Diese Absolventen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt. Der Anteil der Kinder, die zu Gymnasien gehen, kann sich schnell nach oben und unten ändern. Stand 16. Oktober Seite 6 von 10
7 3. Welche Alternativen bestehen für die Schulstruktur in der Stadt Rheinbach? - Chancen und Risiken aller Optionen Bewertungen/Einschätzungen auf der Grundlage der SEP: Die Hauptschule rettet sich in diesem Schuljahr noch mit einer deklassierten Schülergruppe, die an den anerkannten Schulen der Stadt keine Aufnahmechancen haben. Die Prognose der SEP 2011 ist dahingehend zu korrigieren, dass die Schülerzahlen zum Schuljahr 2013/14 nochmals deutlich sinken werden und die Anzahl der Quereinsteiger, der sog. Abschuler sich weiterhin reduzieren wird. Es kann erwartet werden, dass die Hauptschule im Folgeschuljahr nur noch mit einer auf ein Schuljahr begrenzten Sondergenehmigung der oberen Schulaufsicht Kinder in eine 5. Klasse aufnehmen kann. Eine ebenso rasche Auflösung ist aufgrund der fehlenden Aufnahmen im Primarbereich für die Albert-Schweitzer-Förderschule ab Schuljahr 2013/14 zu erwarten. Mit der Priorität des Elternwillens werden zunehmend Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in allgemeinen Schulen aufgenommen. Grundschulkinder mit Unterstützungsbedarf werden selbstverständlich in weiterführende Schulen wechseln. 73 Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen im laufenden Schuljahr auswärtige Förderschulen des Rhein-Sieg-Kreises: Schule an der Wicke, Alfter (Förderschwerpunkt Sprache im Primarbereich): 17 Waldschule, Alfter (Förderschwerpunkt ESE Primarbereich): 3 Gutenbergschule, Bonn (Förderschwerpunkt ESE Sek. 1): 3 Vorgebirgsschule, Alfter (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung): 50 (davon 29 aus Rhb. Heimen) Stand 16. Oktober Seite 7 von 10
8 die Ergebnisse: (1) zur Hauptschule: + Das ist eine These sehr pessimistisch, zeigt das wirklich die SEP? + kleine Schule, familiäre Betreuung + Berufsorientierung, Kooperation mit BKs und Betrieben + Insbesondere in Rheinbach besser als ihr Ruf + bestehende integrative Klassen + kleine Lerngruppen + Ganzjahrespraktika - trotzdem verbesserungswürdig, Wahrnehmung durch Eltern - Name ersetzen, damit das böse Wort nicht mehr genannt wird - Die Hauptschule wird mehr und mehr zur Förderschule, aber nicht mit dem entsprechenden Personalschlüssel. (2) zur sonderpädagogischen Förderung Inklusion ist schon da, mit allen ihren Notwendigkeiten und Schwierigkeiten Wie schaffen wir es, die Sonderpädagogen, die bei Auflösung der Albert- Schweitzer-Schule frei werden, in Rheinbach zu halten? Die Kinder wechseln in die Regelschulen, wohin wechseln die Sonderpädagogen? Zukünftige Schulen müssen Angebot für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf vorweisen können (inkl. der Pädagogen). Die Fakten und Zahlen der Nachbarkommunen fehlen. (3) Hin zu längerem gemeinsamen Lernen ohne Grenzen durch die Schulstruktur. Imagekampagne für die Hauptschule und für die Förderschulen? Oder: Eine Schule für alle aber wie gestaltet (Inklusion, Abschlüsse, Ressourcen )? Stand 16. Oktober Seite 8 von 10
9 4. Wie können die Bürgerinnen und Bürger, die bisher zurückhaltenden Eltern intensiver eingebunden, interessiert, begeistert werden? die Ergebnisse: Frühzeitige Informationsveranstaltungen über mögliche Bildungswege persönliches Gespräch Diskussionsforen in der eigenen Schule mit Fachleuten Schulpflegschaften informieren und einbeziehen Grundschulkollegien informieren und einbeziehen Die politischen Vertreterinnen und Vertreter wieder einbeziehen informatives Printmaterial regelmäßige Pressearbeit für jeden Haushalt Zahlen und Fakten öffentlich machen 5. Wie arbeitet die Projektgruppe weiter, welche nächsten Schritte sind machbar und wirkungsvoll? Die Ergebnisse des Werkstattages stehen öffentlich allen zur Verfügung und sollen weiter diskutiert werden. Raimund Patt hat den Auftrag, auf der Grundlage der aktualisierten und durch weitere Zahlen und Fakten ergänzten Schulentwicklungsplanung sowie der Bewertung des bisherigen Prozesses und seiner Ergebnisse und Erkenntnisse eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, die dem Schulausschuss vorgelegt und dort präsentiert und diskutiert wird. Erst nach dieser Etappe kann eine weitere Beauftragung bzw. Aufgabenklärung mit und für die Projektgruppe erfolgen. Stand 16. Oktober Seite 9 von 10
10 6. Auswertung und Rückmeldungen Es verlief erstaunlich konstruktiv, alle waren offen und interessiert. Es wurde miteinander gesprochen und gerungen sehr angenehm. Es ist nicht aufgefallen, wer welcher Fraktion zugehörig ist. Das Thema Inklusion und Förderschule hat sich geöffnet. Rheinbach hat besondere Besonderheiten. Wir haben uns heute in der Hauptschule sehr wohl gefühlt! Stand 16. Oktober Seite 10 von 10
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