Jahresbericht Der Leistungsbericht der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

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1 Jahresbericht 2005 Der Leistungsbericht der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

2 Inhalt Vorwort 3 Ehrenamt 4 Mitarbeiter / Förderer 5 Johanniter-Jugend 6 Johanniter-Bildungswerk / Johanniter-Akademie 8 Rettungsdienst / Medizinisches Transportmanagement 10 Bevölkerungsschutz 11 Stationäre Einrichtungen 12 Soziale Dienste 14 Johanniter-Auslandshilfe 16 Johanniter International 19 Landesverbände Baden-Württemberg 20 Bayern 21 Berlin / Brandenburg 22 Hessen / Rheinland- Pfalz / Saar 23 Niedersachsen / Bremen 24 Nord 25 Nordrhein-Westfalen 26 Sachsen 27 Sachsen-Anhalt / Thüringen 28 Wirtschaftliche Daten 29 Zahlen 30 Personen und Anschriften 33 Struktur der Johanniter- Unfall-Hilfe 34 Organigramm der Bundesgeschäftsstelle 35 Adressen der Landesverbände 36 Karte der Landesverbände auf einen Blick 38 Die Johanniter 40 Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe Foto: Stefan Trappe/ADH Foto: Sarah Spöttl

3 Vorwort Liebe Freunde der Johanniter, das vergangene Jahr wird wohl vielen als ein Jahr der Naturkatastrophen im Gedächtnis bleiben. Bilder immer neuen Elends erreichten uns aus der Tsunami- Region Südasiens, vom Hurrikan Katrina in den USA oder aus dem pakistanischen Erdbebengebiet. Dazu kamen ungezählte andere Notsituationen, in denen Menschen nur ein einziger Ausweg blieb: auf die Hilfe anderer zu hoffen. Die Johanniter haben sich diesen und anderen Herausforderungen auch im Jahr 2005 mit Überzeugung und vollem Einsatz gestellt, sei es in spektakulären Auslandseinsätzen, sei es in den vielfältigen, oft stilleren Aufgabenbereichen der Johanniter-Unfall-Hilfe in Deutschland. Die im Juni 2005 geschlossene strategische Allianz zwischen Technischem Hilfswerk (THW) und Johanniter-Unfall-Hilfe bewährte sich bereits wenige Monate später in New Orleans: Die Johanniter sicherten den Einsatz der THW-Helfer medizinisch ab. Eine Neuentwicklung des abgelaufenen Jahres ist der Aufbau von Einsatz-Nachsorge-Teams. Sie stehen für den Fall zur Verfügung, dass Helfer der Johanniter bei der Verarbeitung von Extremsituationen Unterstützung brauchen. Seit Jahren haben die politischen Entscheidungen zum Gesundheits- und Sozialsystem für viele Bereiche der Johanniter-Arbeit innerhalb Deutschlands besondere Tragweite. Die demographische Entwicklung und die weiter sinkende soziale Absicherung führen zu neuen Härten bei der Versorgung kranker und älterer Menschen. In dieser Situation sind kreative Lösungen ebenso wichtig wie konkrete Angebote. Seit dem Jahr 2005 werden die ambulanten Hospizdienste durch das erste stationäre Hospiz der Johanniter-Unfall- Hilfe ergänzt. Es fand in seinem Einzugsbereich sofort Zuspruch. Das beweist deutlicher als alle anderen Argumente die Notwendigkeit von Einrichtungen, in denen Menschen mit Würde und Respekt während ihrer letzten Lebensphase begleitet werden. Auch andere Neuerungen haben sich als richtige Entscheidungen erwiesen. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), in dem junge Menschen die Orientierungsphase zwischen Schule, Ausbildung und Beruf mit sinnvollen Tätigkeiten und einer Ausbildung im Sozialbereich ausfüllen können, wurde bei den Johannitern ab 2003 ausgebaut. Die Teilnehmerzahlen sind seither sprunghaft gestiegen, und noch immer übersteigt die Nachfrage das Angebot. Das FSJ kann sich in Zukunft zu einer wertvollen Säule der ehrenamtlichen Johanniter- Arbeit entwickeln. Damit spiegelt auch dieser Bereich einen Trend in der gesundheitlichen Versorgung und Vorsorge wider: Dem Ehrenamt wird künftig noch mehr und noch größere Bedeutung zukommen, als es im Gesundheits- und Sozialbereich ohnehin schon hat. Dass die Johanniter-Unfall-Hilfe trotz aller von Kürzungen und Sparzwängen diktierten Sozialpolitik weiter erfolgreich für kompetente Arbeit, gelungene Einsätze und eine engagierte Beteiligung an der Debatte über sozialpolitische Entwicklungen steht, hat einen Grund: die Bereitschaft von Spendern und Fördermitgliedern sowie der ehren- und hauptamtlich Aktiven, sich für den Dienst am Nächsten einzusetzen. Sie alle machen die Johanniter-Unfall-Hilfe erst zu dem, was sie ist. Ihnen gilt unser aufrichtiger Dank. Berlin, im März General a. D. Hans-Peter von Kirchbach Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. Volker Bredick Thomas Doerr Dr. Hans-Joachim Vits Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.v.

4 Ehrenamt Freiwilliges Soziales Jahr Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) hat bei den Johannitern stetig an Bedeutung gewonnen. Inzwischen ist die Johanniter-Unfall-Hilfe in 13 Bundesländern als Träger anerkannt und stellte 2005 insgesamt 644 FSJ-Plätze zur Verfügung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Kontingent damit um 185 Plätze. Das sind mehr als zehn Prozent sämtlicher FSJ-Stellen in Kirche und Diakonie. Die Einsatzfelder sind vielschichtig und spiegeln alle satzungsgemäßen Aufgaben der Johanniter wider. Besonders attraktiv ist das FSJ dadurch, dass es zu jedem Monatsbeginn angefangen werden kann. Dies ermöglicht die Johanniter-Akademie in Münster als zentrale pädagogische Stelle. Dennoch übersteigt die Zahl der Anfragen junger Menschen nach wie vor die Einsatzmöglichkeiten bei den Johannitern. Daher ist für 2006 ein weiterer Ausbau der FSJ-Stellen geplant und im europäischen Ausland der Beitritt zum Europäischen Freiwilligendienst vorgesehen. Die Grundlagen dafür wurden im November 2005 in Budapest auf einer Jugendkonferenz von Johanniter International geschaffen. Im Durchschnitt 34,7 Jahre alt Der großen Bedeutung des Ehrenamtes bei den Johannitern wurde im Jahr 2005 durch eine quantitative Studie Rechnung getragen. Ihre Ergebnisse erlauben Aussagen über das Alter der Ehrenamtlichen, ihr Geschlecht, die Dauer ihrer Tätigkeit und über den Wohnort. So lässt sich beispielweise feststellen, dass Ehrenamtliche bei den Johannitern mit einem Durchschnittsalter von 34,7 Jahren relativ jung und die aktiven Helferinnen und Helfer im Schnitt seit 6,9 Jahren Mitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe sind. Die Studie zeigt auch, dass nur wenige Freiwillige über 55 noch aktiv sind. Das ist besonders deshalb interessant, weil für diese Altersgruppe das größte Wachstumspotenzial für das Ehrenamt statistisch nachgewiesen ist: Die Zahl ehrenamtlich Engagierter in Deutschland, die älter als 55 Jahre sind, ist seit 1999 um sechs Prozent gestiegen. Der frühere Bremer Bürgermeister Henning Scherf fand dafür bei einer Podiumsdiskussion der Johanniter auf dem 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover am 27. Mai 2005 folgende Erklärung: Viele, die aus dem Beruf scheiden, kommen in folgende Situation: Im ersten Jahr ist man eigentlich froh, erst mal gar nichts machen zu müssen. Dann beginnt man zu realisieren: Ich bin gesund, geistig fit, mit der Rente einigermaßen versorgt und nun habe ich plötzlich 20 Jahre Dauerurlaub vor mir. In solch einem langen Urlaub genügt es nicht, Tennis zu spielen, selbst Mallorca wird in dieser Zeit vielleicht etwas trist. So fragen sich viele, was man nun tun kann. Diese Menschen suchen nach Möglichkeiten, sich zu engagieren, vielleicht in einem Wohlfahrtsverband, in einer Kirche oder bei den Johannitern. Nur wie kommt man dort hin? Die Johanniter können diesen Menschen erfüllende und sinnvolle Aufgaben anbieten. Im Jahr 2006 sollen daher Strategien entwickelt werden, um die Altersgruppe der über 55-Jährigen stärker für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei der Johanniter-Unfall-Hilfe zu interessieren. Kontakt: Jürgen Schill, Bereichsleiter Jugend und Ehrenamt Telefon , 4 1 Foto: Claudia Bangnowski 1. Nach der Schule ins Freiwillige Soziale Jahr: Die Johanniter stellten 2005 insgesamt 644 FSJ-Plätze bereit.

5 Mitarbeiter / Förderer Die Johanniter-Unfall-Hilfe bietet auch und besonders in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten Hilfe und Unterstützung dort an, wo sie notwendig ist. Dass sie sich dabei auf das Engagement vieler Menschen verlassen kann, machen die Zahlen des Jahres 2005 ein weiteres Mal deutlich. Die Anzahl der Fördermitglieder stieg im vergangenen Jahr um stolze auf Damit wird erneut sichtbar, welchen bedeutenden Stellenwert der private Einsatz für soziale Ziele in unserer Gesellschaft hat. Dies gilt auch für das Ehrenamt, das viele Leistungen der Johanniter-Unfall-Hilfe überhaupt erst möglich macht. Zum Jahresende 2005 waren es 837 weitere Ehrenamtliche und damit insgesamt , die sich für die Ziele der Johanniter stark machten. Ganz besonders im Aufwind lag im Jahr 2005 die Johanniter-Jugend. Ihre Mitgliederzahl stieg um 1498 auf Damit hat sich der Wachstumstrend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Eine leichte Zunahme gab es auch bei den Hauptamtlichen in Vollzeit, Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung. Ihre Zahl wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 682 auf Wie aufgrund der politischen Entscheidungen zu erwarten war, sank im vergangenen Jahr die Anzahl der Zivildienstleistenden weiter. Nach dem Rückgang um 314 Stellen arbeiten nun noch 955 Zivildienstleistende bei den Johannitern. Bestätigt hat sich das große Interesse junger Erwachsener am Freiwilligen Sozialen Jahr bei den Johannitern (siehe Seite 4). Insgesamt hat die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz des weiteren Abbaus der Zivildienststellen im vergangenen Jahr noch einmal zugelegt. Unter dem Dach der Johanniter engagieren sich derzeit im Ehrenamt, im Hauptamt, bei der Johanniter- Jugend, als Zivildienstleistende und im Freiwilligen Sozialen Jahr Menschen. Ihr Einsatz hat zusammen mit dem großzügigen Spendenwillen der Fördermitglieder auch das Jahr 2005 zu einem Erfolg für die Johanniter-Unfall-Hilfe werden lassen. Kontakt: Alexandra Reimann, Bereichsleiterin Personal Telefon , alexandra.reimann@juh.de Mitarbeiter und Förderer der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V Ehrenamtliche Helfer Jugend Hauptamtliche Mitarbeiter Zivildienstleistende Freiwilliges Soziales Jahr Förderer

6 Johanniter-Jugend Neue Aufgaben Neue Erfolge Der Höhepunkt in einem erfolgreichen Jahr war für die Johanniter-Jugend (JJ) die Teilnahme am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover. Sie konnte ihre langjährigen Erfahrungen in der Vorbereitung und Durchführung von Kirchentagen erneut einbringen und weiter ausbauen. So organisierte die Johanniter-Jugend zum ersten Mal in alleiniger Verantwortung die Kinderbetreuung des Kirchentages und bewältigte diese Aufgabe mit Bravour, obwohl die Anzahl der betreuten Kinder sämtliche Prognosen überstieg. Die positiven Rückmeldungen von Seiten der Verantwortlichen des Kirchentages und der Eltern ließen nicht auf sich warten, und so ist es schon jetzt beschlossene Sache, dass die Johanniter-Jugend auch beim Kirchentag in Köln 2007 eine Kinderbetreuung anbieten wird. Die Bundesjugendleitung definierte für 2005 und 2006 Schwerpunkte für ihre Arbeit: Zum einen sollen für den Schulsanitätsdienst weitere Materialien erarbeitet und Grundsatzfragen neu diskutiert werden. Zum anderen soll die internationale Jugendarbeit vernetzt werden. Der Bereich gesellschaftspolitisches Engagement erhielt mit der Teilnahme am Tag für Demokratie neue Impulse. Die aktuellen Ergebnisse der Kooperation mit anderen Jugendverbänden sind im Internet unter nachzulesen Die Arbeitssumme der Johanniter-Jugend im Jahr 2005 Statistik mal anders: 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Seminar für Landesjugendleitungen im Januar. 1 Workshop zum Selbstverständnis der Johanniter-Jugend wurde durchgeführt. 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich zur Bundesjugendversammlung im März ein. 9 Kandidatinnen und Kandidaten gab es für die Wahl zur Bundesjugendleitung. 4 Mitglieder hat die neue Bundesjugendleitung: Sandra Hofmann, Michael Bode, Lars Taubenheim, Fabian Schmidt. 4 neue Fachausbilderinnen und Fachausbilder schlossen im April mit dem 2B-Modul-Jugend ihre Ausbildung ab. 7 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten die Fachausbilderfortbildung. Sie bearbeiteten den neuen Leitfaden für die Jugendgruppenleiter-Grundausbildung. 30 Fachausbilderinnen und Fachausbilder erhielten im November den druckfrischen Leitfaden für die Jugendgruppenleiter-Grundausbildung. 200 Mitglieder der Johanniter-Jugend aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen am 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover teil und engagierten sich für die Dauer von 3000 Dienststunden in den Bereichen Begleitdienste für Menschen mit Behinderungen, im Zentrum Jugend, im Sanitätsdienst, im Behindertenfahrdienst und betreuten 600 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren. 3 Mal in Folge gewann die C-Mannschaft aus Marktoberdorf, Landesverband Bayern, den Bundeswettkampf. 3 Gewinner im Wettbewerb um den Projekt-Förderpreis des Präsidenten der Johanniter-Unfall- Hilfe wurden beim Bundeswettkampf geehrt. Den ersten Preis erhielt das Projekt Wut im Bauch aus Görlitz. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die dritte Summer School in Rendsburg. Zum Seminarangebot gehörten unter anderem eine Jugendgruppenleiter-Grundausbildung und eine Jugendleiterfortbildung zum Thema Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. 6 1 Foto: Regina Villavicencio 1. Pflasterkleben und Informationen verteilen: Johanniter in Aktion auf dem Kirchentag

7 100 Jugendliche ab 16 Jahre besuchten im September in Melsungen den Herbst-Kongress JJ mal anders. Veranstaltet wurden 5 Workshops zu Themen wie Extremismus, Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, Schulsanitätsdienst, Theater sowie Rad- und Kanufahren. Außerdem gab es eine fast 8 Kilometer lange Wanderung durch das kurhessische Bergland mit einem Barbecue. Danach standen 3 Teilnehmerforen zu den Themen Christlichkeit, Menschen mit Behinderungen und Wo steht die JJ im Jahre 2019? auf dem Programm. 48 Mitglieder der Jugendleitungen aus allen Landesverbänden trafen sich im Oktober in Berlin zur zweiten Bundesjugendversammlung des Jahres Dabei wurde mit Christian Wienke 1 weiteres Mitglied in die Bundesjugendleitung gewählt Stelen besichtigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesjugendversammlung während einer Führung durch das Holocaust- Mahnmal. 1 neue Kampagne wurde eingeleitet. ACHTUNG! heißt es nun beim Thema Umgang mit sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Die Landesjugenddezernenten haben dazu einen Leitfaden erarbeitet und vorgestellt. Zudem hat die Bundesjugendversammlung eine Ehrenerklärung für die Aktiven in der Jugendarbeit beschlossen. 18 neue Mitglieder wurden im Jahr 2005 in die Landesjugendleitungen gewählt. 50 Seiten hat das neue Handbuch Schulsanitätsdienst, das auf der Bundesjugendversammlung vorgestellt wurde. 1 Förderpreis 2006: Das Projektthema heißt dieses Mal Internationale Jugendarbeit. 2 Vertreter der Johanniter-Jugend, Sandra Hofmann und Jürgen Schill, trafen sich im November mit den Vertretern 8 weiterer Nationen für 2 Tage in Budapest, um sich über internationale Jugendarbeit auszutauschen. 1 Schritt in die richtige Richtung: Das gesellschaftspolitische Engagement der Johanniter- Jugend wurde auf Beschluss der Bundesjugendversammlung mit der Teilnahme am Tag für Demokratie am 8. Mai in Berlin bestärkt. Die Johanniter-Jugend folgte dem Aufruf des damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse und so trafen sich 40 Jugendliche aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Berlin / Brandenburg in der Königin-Luise-Stiftung in Berlin und erarbeiteten mit einem Referenten des Verfassungsschutzes in Brandenburg die Verhaltensrichtlinien für Großveranstaltungen wie den Tag für Demokratie. Kontakt: Jürgen Schill, Bereichsleiter Jugend und Ehrenamt Telefon , juergen.schill@juh.de Foto: Johanniter-Jugend 2 2. Während des Kirchentages betreute die Johanniter-Jugend 600 Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren. 3. Vertreter der Johanniter-Jugend nahmen am Tag für Demokratie in Berlin teil. 7 Foto: Oliver Numrich 3

8 Johanniter-Bildungswerk/ Johanniter-Akademie Bildung ist mehr Bildungsarbeit vermittelt viel mehr als nüchternes Faktenwissen beispielsweise über die Erste Hilfe, den Rettungsdienst, Katastrophenschutz oder andere Themen. Bildungsarbeit prägt auch persönliche, emotionale Einstellungen und Werte. Die Chance, daran mitzuarbeiten, nutzen die Johanniter aktiv aus dem Bewusstsein ihrer christlichen Verankerung heraus. Besonders in einer Zeit, in der humanistische Werte wie Nächstenliebe, Zuwendung oder Rücksichtnahme manchmal zu wenig vermittelt und gelebt werden, sehen sich die Johanniter aufgefordert, im Interesse einer positiven gesellschaftlichen Zukunft ihren pädagogischen Anteil beizusteuern. Dieser Zielsetzung trägt beispielsweise ein Leitbild Rechnung, das eine Arbeitsgruppe aus Nordrhein-Westfalen für Kindertageseinrichtungen dieses Landesverbandes entwickelt hat. Damit es möglichst lebendig umgesetzt wird, leistet die Johanniter-Akademie bei den pädagogischen Fachkräften in eigens entwickelten Leitbild-Seminaren nicht nur Motivationsarbeit, sondern gibt auch viele Impulse und Hilfen für die Realisierung in der täglichen Arbeit. Längst qualifizieren sich auch Fachkräfte anderer Landesverbände in Leitbildseminaren der Akademie. Mit der Heftreihe Das glaube ich auch liefert das Johanniter-Bildungswerk den Kindertageseinrichtungen, Kindergruppen und Erste-Hilfe-Gruppen für Kinder ein konkretes Instrument für die praktische Umsetzung. Den jungen Lesern begegnet in der Heftreihe das gewitzte Geschwisterpaar Jona und Joni aus dem Konzept Ersthelfer von morgen, das schon Hunderttausende Kinder in die Welt des Helfens begleitet hat. Nun entdecken sie über Jonas und Jonis Erlebnisse und Erzählungen den Glauben im Alltag. Jedes Heft behandelt ein zentrales Thema. So wirbt das erste Heft dafür, dass Christen auf alle Menschen offen zugehen, auch wenn sie beispielsweise durch Behinderungen anders wirken. Dank methodischer Tipps und Materialien im zweiten Teil jedes Heftes sowie im Internet können die Betreuenden den Kindern die Inhalte des jeweiligen Heftes auf einprägsame Weise verständlich machen. Psychosoziale Notfallversorgung Den Menschen, die durch Notfälle auch psychisch belastet wurden, widmen sich die Johanniter in der Krisenintervention und der Psychosozialen Notfallversorgung. Die Aufmerksamkeit gilt dabei Verletzten, Angehörigen oder Augenzeugen genauso wie Aktiven der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Qualifizierung der Helferinnen und Helfer, Führungskräfte und speziellen Einsatzkräfte in der psychologischen Krisenintervention leistet die Akademie längst nicht mehr nur in Münster, sondern über Inhouse-Seminare auch an anderen Orten. Früh bildet sich... Sprachfertigkeit ist ein entscheidendes Kriterium für den erfolgreichen Start von Kindern ins weitere Leben: in der Schule, im sozialen Umgang oder im späteren Beruf. Es ist daher umso wichtiger, dass die sprachliche Entwicklung schon in der Kindertageseinrichtung nicht nur beachtet, sondern aktiv und systematisch gefördert wird. Dafür hat die Johanniter-Akademie ein Konzept und ein abwechslungsreiches Arbeitspaket entwickelt, das die Grundlage der praktischen Arbeit in der frühkindlichen Sprachförderung sichert. Dazu bietet die Akademie den Erzieherinnen und Erziehern der Johanniter-Kitas korrespondierende Fortbildungen an. 1. In der Heftreihe Das glaube ich auch bringen die Geschwister Jona und Joni Kindern den Glauben im Alltag nah. 2. Schulungen zur psychologischen Krisenintervention bietet die Johanniter- Akademie inzwischen auch in Inhouse-Seminaren an Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

9 Methodische Vielfalt Der Erfolg und die Attraktivität einer Aus- oder Weiterbildung hängt maßgeblich von der Persönlichkeit der Ausbilderinnen und Ausbilder ab. Sie müssen nicht nur Inhalte gut vermitteln, sondern auch eine Teilnehmergruppe begeistern und bewegen können. Dazu gehört, dass das pädagogische Handwerkszeug auf der Höhe der Zeit ist. Deshalb legen die Johanniter gerade auf die Qualifizierung und pädagogische Fortbildung der Ausbilder großen Wert. Im Jahr 2005 setzte die Johanniter-Akademie mit der Weiterbildungsreihe Kommunikationstrainer (JA) einen neuen Akzent. Sie bietet den Lehrbeauftragten, die als Trainer die angehenden Ausbildungskräfte schulen, ein nochmals erweitertes Methodenrepertoire. Die ersten Seminare zu Ansätzen aus Suggestopädie, Spiel- und Erlebnispädagogik oder Neurolinguistischem Programmieren sorgten durchweg für begeisterte Resonanz. Auch für die Erste-Hilfe-Breitenausbildung wird die Methodenvielfalt ständig vergrößert. Den Vorteil davon haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Ihre Ausbildung ist lebendig, motivierend und erfolgreich. Internationales Publikum Die Interschutz als weltweit größte Messe rund um Rettungsdienst und Notfallvorsorge lockte auch im vergangenen Jahr wieder Aussteller und Gäste aus der gesamten Welt nach Hannover. Traditionell waren auch die Johanniter mit dabei und präsentierten ihr Leistungsspektrum auf einem großen Stand. Mit einer Ausstellung, Präsentationen, Aktionen am Stand und fachkundiger Beratung konnte ein engagiertes Team aus Johanniter-Bildungswerk und Johanniter- Akademie einen überzeugenden Eindruck von der Bildungsarbeit der Johanniter vermitteln. Besonders die Demonstrationen zu Erste Hilfe am Hund und Outdoor Erste Hilfe waren echte Publikumsmagneten. Parallel dazu führte die Johanniter-Akademie auf der Interschutz erstmals einen Kongress zu den Themenbereichen Desinfektion und Hygiene durch, der große Beachtung fand. Dabei hat sich die Erfahrung und Reputation ausgezahlt, die sich die Akademie als staatlich anerkannte Lehranstalt für Desinfektoren erarbeitet hat. Zusätzlich wurde der Bundeswettkampf auf der Interschutz zum großen Johannitertreffen. Hier maßen die Landessieger ihr Können in Erster Hilfe und rettungsdienstlicher Notfallversorgung und stellten damit den hohen bundesweiten Leistungsstandard der Johanniter-Unfall-Hilfe unter Beweis. Kontakt: Johanniter-Akademie Leitung: Joachim Schmidt, Ralf Sick Telefon Foto: Dirk v. Jakubowski 3 Johanniter-Bildungswerk Leitung: Ralf Sick, Jürgen Ule Telefon info@johanniter-bildungswerk.de Foto: Michael Brausen 4 3. Regelmäßige Fortbildung der Ausbilder ist Bestandteil des Qualitätsmanagements im Johanniter-Bildungswerk. 4. Auf der Interschutz waren die Demonstrationen zu Outdoor Erste Hilfe absolute Publikumsmagneten. 9

10 Rettungsdienst / Medizinisches Transportmanagement 10 Anhaltende Trends In der Notfallrettung und im Krankentransport bewegte sich auch im Jahr 2005 einiges. Der Trend zur Ausschreibung rettungsdienstlicher Leistungen durch die Kommunen setzte sich fort. Die Johanniter konnten mehrere neue Rettungswachen hinzugewinnen, mussten aber auch die Vorhaltezeiten für Rettungsund Krankentransportwagen reduzieren. Auch diese Entwicklung hatte sich schon im Vorjahr abgezeichnet. Die Reformbemühungen im Gesundheitswesen wirkten sich ebenfalls in deutlichen Rückgängen der qualifizierten Krankentransporte aus. Immer mehr Krankenhäuser, Arztpraxen und Einrichtungen gehen dazu über, medizinisch nicht betreuungsbedürftige Patienten durch Krankenfahrten transportieren zu lassen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe bereitete sich auf diese Entwicklung rechtzeitig vor und konnte daher auf diesem Sektor im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 Prozent expandieren. Das Johanniter-Konzept des Medizinischen Transportmanagements behauptet sich sehr gut auf dem Markt und überzeugt sowohl durch die Fachkompetenz des Personals als auch durch ein gelungenes Fuhrparkmanagement. Um die Qualität der Versorgung mit rettungsdienstlichen Leistungen weiterhin zu sichern beziehungsweise zu erhöhen, wird in allen Landesverbänden die Zertifizierung der Johanniter-Rettungswachen vorangetrieben. Die Johanniter-Unfall-Hilfe installierte zur Qualitätsverbesserung weitere Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) oder First Responder-Systeme insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen Rettungswachen sehr verstreut liegen und die Anfahrtszeiten relativ lang sind. Der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern verringert hier das so genannte therapiefreie Intervall und erhöht somit die Überlebenswahrscheinlichkeit von Notfallpatienten. Die Johanniter stellen für die First Responder-Systeme Fahrzeuge zur Verfügung, bilden das ehrenamtliche Personal aus und betreuen es. Einsatz-Nachsorge-Teams Vielen Menschen sind die Katastrophenszenarien der letzten Jahre noch bildhaft in Erinnerung. Retter und Helfer sind an Unglücksstellen aktiv, umgeben von Trümmern und Verletzten. Doch: Wie verarbeiten Helferinnen und Helfer solche Ereignisse? Wie gehen sie mit Grenzerfahrungen um? Was ist, wenn sie ihre eigene Hilflosigkeit erfahren oder ein Teammitglied im Einsatz verletzt wird oder sogar stirbt? Die Verarbeitung von Extremsituationen ist höchst individuell und hängt auch von äußeren Faktoren wie der Einbindung in soziale Beziehungen ab. Doch um einem möglicherweise zu hohen inneren Druck nach schwierigen Einsätzen entgegenzuwirken und langfristige Erkrankungen zu vermeiden, stehen seit 2005 für das Personal der Johanniter-Unfall-Hilfe bundesweit Einsatz-Nachsorge-Teams (ENS-Teams) bereit. Im Jahr 2005 schlossen 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den ersten Pilotlehrgang zur Fachkraft Einsatz- Nachsorge mit dem weltweit gültigen Mitchell Zertifikat ab. Die ENS-Teams werden nur auf Anforderung aktiv. Dann aber bringen sie ihre Dienste im Rahmen strukturierter Einsatznachbesprechungen oder in der präventiven Beratung von Leitungs- und Führungskräften ein. Zurzeit sind drei Teams im Aufbau, im Jahr 2006 sollen zwei weitere folgen, um bundesweit den Bedarf abzudecken. Kontakt: Leander Strate, Fachbereichsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz Telefon , leander.strate@juh.de 1 Foto: Sarah Spöttl 1. / 2. Überzeugt durch die Fachkompetenz der Mitarbeiter das Medizinische Transportmanagement und der Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe. 2 Foto: Monika Gerstendorf

11 Bevölkerungsschutz Ein Jahr der Ernstfälle Die Bundesrepublik Deutschland blieb von den zahlreichen Naturkatastrophen des Jahres 2005 weitgehend verschont. Doch als Ende November das Schneechaos über das Münsterland hereinbrach, brauchten auch hier hunderttausende Menschen Hilfe. Schnell zeigte sich die Anfälligkeit einer hoch komplexen Gesellschaft. Denn der Ausfall der Stromversorgung hatte zahlreiche Konsequenzen: Telefonleitungen, Bankautomaten und Tankstellen fielen aus. Auch die Johanniter hatten Schwierigkeiten zu meistern, sowohl im Hausnotruf, in der Menü-Versorgung als auch in der Pflege. Zugleich betreuten hunderte ihrer Einsatzkräfte Notunterkünfte und versorgten die Bevölkerung mit warmen Mahlzeiten und heißen Getränken. Überdies funktionierte die Nachbarschaftshilfe sehr gut. Damit sich jeder einzelne auf solche Notlagen vorbereiten kann, veröffentlichte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz unter die Empfehlungsliste Für den Notfall vorgesorgt. Einen ihrer größten Einsätze hatten die Johanniter 2005 beim XX. Weltjugendtag mit dem Papstbesuch in Köln. 550 zumeist ehrenamtliche Helfer aus ganz Deutschland wurden herbeigeholt, rund 200 Fahrzeuge eingesetzt. Die Johanniter übernahmen den gesamten Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und unterstützten die Malteser bei den Sanitätsdiensten. Sie arbeiteten ebenso in den mobilen Unfallhilfsstellen. Die Sicherstellung von Kommunikation und Logistik über einen so langen Zeitraum und mit einer so großen Anzahl von freiwilligen Helferinnen und Helfern stellte eine besondere Herausforderung dar. Voller Einsatz der Johanniter war auch während des 30. Deutschen Evangelischen Kirchentages mit insgesamt rund 1,2 Millionen Besuchern gefragt. Mehr als 900 ehrenamtliche Helfer der Johanniter aus dem ganzen Bundesgebiet waren nach Hannover gekommen, um das Großereignis sanitätsdienstlich abzusichern sowie Menschen mit Behinderung zu fahren und zu betreuen. Außerdem organisierten die Johanniter die Betreuung von Kindern der Kirchentagsbesucher. Diese Einsätze dienten auch als Erfahrungsfelder für die Fußballweltmeisterschaft Um bei diesem Ereignis nichts dem Zufall zu überlassen, wurden mehrere Katastrophenschutzübungen durchgeführt. Strategische Allianz Auf der internationalen Messe für Feuerschutz, Rettungsdienst und Gefahrenabwehr Interschutz legten die Johanniter-Unfall-Hilfe und das Technische Hilfswerk (THW) den Grundstein für eine gute und vertrauensvolle Kooperation. Der Präsident des THW, Dr. Georg Thiel, und die Bundesvorstände der Johanniter, Thomas Doerr und Dr. Hans-Joachim Vits, unterzeichneten die Strategische Allianz zwischen THW und Johannitern. Das THW mit dem Schwerpunkt technische Rettung und die Johanniter mit ihrer medizinischen Kompetenz können sich sinnvoll und effektiv ergänzen. Dies wurde schon im September durch den USA-Einsatz in New Orleans unter Beweis gestellt, bei dem die Johanniter die medizinische Versorgung des THW-Personals sicherstellten. Ab Jahresbeginn 2006 werden weitere Formen der Zusammenarbeit getestet. Das Motto lautet: Gelebtes Miteinander! Kontakt: Leander Strate, Fachbereichsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz Telefon Schneechaos: Ehrenamtliche Helfer der Johanniter verteilen heiße Getränke. 11 Foto: Wolfgang Westerholz 3

12 Stationäre Einrichtungen Entwicklung der Stationären Altenpflege Das Jahr 2005 brachte den Stationären Altenpflegeeinrichtungen der Johanniter-Unfall-Hilfe viele Veränderungen. Der in den Vorjahren eingeschlagene Expansionskurs wurde 2005 angesichts der kontinuierlichen Nachfrage fortgesetzt. Im Juli erfolgte in Dortmund Hörde II der Spatenstich für ein zweites Seniorenpflegeheim. Auf dem Gelände des Ortskrankenhauses Bethanien, mit dem kooperiert werden soll, entsteht ein Neubau mit 83 Einzelzimmern. Seit Anfang 2005 laufen die Planungen für den Bau eines Seniorenzentrums in Herrsching am Ammersee mit 87 vollstationären Pflegeplätzen, acht Pflegewohnungen, 14 betreuten Wohnungen und einer Kinderkrippe. Baubeginn soll im Frühjahr 2006 sein. Im Oktober wurde mit der Planung für den Neubau einer Altenpflegeeinrichtung mit 76 Plätzen in der Stadt Lüdenscheid begonnen. Das Haus soll im Februar 2007 fertig werden. Nach nur neunmonatiger Bauzeit eröffnete Anfang November das neue Johanniter-Stift in Wuppertal mit 82 Pflegeplätzen und 34 Seniorenwohnungen. Die Johanniter Seniorenzentrum ggmbh betreibt mit diesem Haus nun acht Altenpflegeeinrichtungen. Seit Oktober 2005 ist das Seniorenzentrum Dreieich im Besitz der Johanniter-Unfall-Hilfe. Ab Januar 2006 erfolgt der Betriebsübergang. Damit übernimmt die Johanniter Sozialdienste ggmbh 102 vollstationäre Pflegeplätze, 20 Tagespflegeplätze und 26 Wohnungen. Für den Betrieb wurde die Johanniter-Haus Dietrichsroth ggmbh gegründet, an der die ehemalige Betreiber- und Besitzgesellschaft mit zehn Prozent beteiligt ist. Zum Jahresbeginn 2006 betreibt die Johanniter- Unfall-Hilfe damit 25 Johanniter-Stifte und -Häuser. Mit den weiteren vier Häusern in Dortmund Hörde, Herrsching, Lüdenscheid und Münster steigt die Anzahl der Johanniter-Altenpflegeeinrichtungen auf insgesamt 29. Darüber hinaus beginnt im Jahr 2006 die Erweiterung des Johanniter-Stiftes Hannover-Ricklingen. Zusammenarbeit mit dem Johanniterorden Anfang Juli 2005 zog sich die Johanniter-Unfall-Hilfe aus der eigenständigen Neuentwicklung stationärer Altenpflegeeinrichtungen zurück. Neue Häuser werden in Zukunft nur noch mit einer Mehrheitsbeteiligung der Johanniter GmbH betrieben. Die enge Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe bei übergreifenden Aufgaben bleibt bestehen und wird ausgebaut. Ein Kooperationsvertrag regelt gemeinsame Aufgaben und die Zuständigkeiten der Johanniter GmbH im stationären Bereich sowie die der Johanniter-Unfall- Hilfe in der mobilen Altenpflege. Dieser Vertrag wurde mit Wirkung zum 1. Dezember 2005 geschlossen. Qualitätsmanagement Um die Johanniter-Alteneinrichtungen bei der Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems zu unterstützen, wurden vier regionale Netzwerke gegründet. Diese haben insbesondere die Aufgabe, die Zertifizierungen des Europäischen Instituts zur Zertifizierung von Managementsystemen und Personal (EQ ZERT) auszuwerten und die Anforderungen des Diakonie- Siegels Pflege umzusetzen. Im Johanniter-Stift Wassenberg und im Johanniterhaus Miltenberg wurde die Zertifizierung erfolgreich durchgeführt. Beiden Einrichtungen wurde das Diakonie-Siegel Pflege verliehen. Die Ergebnisse des gemeinsamen Qualitätsmanagements konnten im Jahr 2005 in allen Einrichtungen verbessert werden. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) prüfte im Jahr 2005 die Einrichtungen in Gelsenkirchen, Hannover, Köln-Kalk, Ladenburg, Lügde und Miltenberg Nach dem ersten Spatenstich kann nun in Dortmund das geplante Seniorenpflegeheim gebaut werden. 1 Foto: Hout & Consens GbR

13 In allen Altenpflegeeinrichtungen wächst die Zahl demenzkranker Bewohner stetig. Die Geschäftsführungen der Johanniter-Einrichtungen reagierten darauf mit Orientierungshilfen, Angeboten zur Tagesbetreuung und Mitarbeiterfortbildungen. Die neue Anleitung des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände zur Prüfung in der stationären Pflege trat nach der Genehmigung des Bundesgesundheitsministeriums zum Januar 2006 in Kraft. Damit erhält die Qualitätsprüfung des MDK deutlich höhere Verbindlichkeit. Stärker als bisher werden die verantwortlichen Pflegefachkräfte sowie der Soziale Dienst und die Leistungen der Hauswirtschaft der Altenpflegeeinrichtungen in die Prüfung einbezogen. Sozialpolitische Rahmenbedingungen Das Thema Reform der Pflegeversicherung ist nach den Neuwahlen im September 2005 aktueller denn je. Vorraussichtlich werden die Leistungsvergütungen in den Pflegestufen I bis III im stationären und häuslichen Bereich angeglichen werden. Dies hätte hohe Steigerungen der Kostenbeteiligung für zukünftige Bewohner und deren Angehörige zur Folge und somit auch erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierung der Altenpflegeeinrichtungen. Unterdessen steigt der Bedarf an stationären Pflegeplätzen aufgrund demographischer Entwicklungen weiter an. Zur Verbesserung der Lebenssituation hilfe- Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe Foto: Thomas Stenge Besuch von Bundesvorstand Thomas Doerr (2.v.r.) im Johanniterhaus in Essingen. 3. Nach nur neunmonatiger Bauzeit eröffnete im November 2005 das Johanniter-Stift in Wuppertal. und pflegebedürftiger Menschen beriefen das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung im Herbst 2003 den Runden Tisch Pflege ein. Ziel war es, bis zum Herbst 2005 Handlungsempfehlungen und Wege zur Umsetzung menschlicher, fachlicher und finanzierbarer Anforderungen aufzuzeigen. Der Runde Tisch Pflege arbeitete in vier Arbeitsgruppen, die Empfehlungen und Forderungen zur Qualitätsverbesserung in der häuslichen Pflege und Betreuung, in der stationären Pflege und Betreuung, in der Entbürokratisierung der Pflege und zur Erstellung einer Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen entwickeln sollten. Bei einer Fachtagung am 12. September 2005 wurden die Ergebnisse präsentiert. Bedauerlicherweise wurden keine konkreten Forderungen an die Politik gestellt. Stattdessen blieb es bei sehr allgemeinen Handlungsempfehlungen, so dass abzuwarten ist, wie die Bundesregierung diese Empfehlungen umsetzt. In der Koalitionsvereinbarung vom 11. November 2005 wurde zwischenzeitlich Folgendes vereinbart: Prävention erhält als eigenständige Säule der gesundheitlichen Versorgung hohen Stellenwert. Ein zukünftiges Präventionsgesetz soll Koordinationsleistungen und Qualitätsniveaus steigern. Bis Sommer 2006 soll ein Gesetz zur Sicherung nachhaltiger und gerechter Finanzierung der Pflegeversicherung vorliegen. Darin enthalten sind Regelungen zum Finanzausgleich zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung und eine Dynamisierung der Pflegeleistungen. Die Entwicklung alternativer Wohn- und Betreuungsangebote steht im Fokus der sozialpolitischen Förderung. Ein novelliertes Heimgesetz soll die Entbürokratisierung der gesetzlichen Anforderungen, die Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen MDK und Heimaufsicht und die Harmonisierung der widersprüchlichen Regelungen zwischen dem Heimgesetz und dem Sozialgesetzbuch XI bringen. Kontakt: Lutz Gebhardt, c/o Johanniter GmbH Telefon

14 Soziale Dienste 14 Ambulante Pflegedienste Die Zahl pflege- und hilfebedürftiger Menschen in Deutschland wächst stetig. Bereits zehn Jahre nach ihrer Einführung droht damit der Pflegeversicherung der finanzielle Kollaps, obwohl Sach- und Geldleistungen für die Versicherten nicht erhöht wurden. Die dringend notwendige Reform wurde nicht umgesetzt. Für eine umfassende Pflege zu Hause reicht das Geld der Pflegeversicherung ohnehin nicht aus, wer eine zeitintensive Versorgung benötigt, muss einen hohen Anteil aus eigener Tasche finanzieren. Seit zwei Jahren ist das so genannte Pflegebudget in sieben Modellregionen der Republik zugelassen. Die Pflegedienste dürfen hier Leistungen individuell mit den Pflegebedürftigen vereinbaren, ohne an die starren Leistungs- und Preisregelungen der Pflegeversicherung gebunden zu sein. Die Versicherten können auf diese Weise Betreuungsleistungen erhalten, die zuvor nicht bezahlt, aber schon immer benötigt wurden. Zumeist geht es dabei um zeitintensive Versorgungsangebote, wie die Begleitung zu einem Spaziergang oder Tag- und Nachtwachen. Der hohe Bedarf an Rund um die Uhr -Versorgungen hat jedoch auch zu Fehlentwicklungen geführt. Schätzungen zufolge werden in Deutschland derzeit Menschen meist Frauen aus Osteuropa illegal in Haushalten mit pflegebedürftigen Menschen beschäftigt. Obwohl durch eine Beschäftigungsverordnung die Möglichkeit einer legalen Anstellung besteht, haben die Arbeitsagenturen entsprechende Arbeitskräfte nur in wenige Haushalte vermitteln können. Diese Situation gefährdet ernsthaft die Angebots- und Preisstruktur der ambulanten Pflegedienste. Wer zukünftig auf dem Markt der ambulanten Pflege bestehen will, muss neue Angebote entwickeln und neue Kunden akquirieren. Die Ausweitung des Angebotes über die klassischen Leistungen der Krankenund Pflegeversicherung hinaus gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der 94 Johanniter-Pflegedienste. Seit Ende des Jahres 2005 bietet die Johanniter- Unfall-Hilfe zusammen mit der Barmenia Allgemeine Versicherungen als Risikoträger den Johanniter-Haushaltsschutzbrief an. Wer sich so versichert, hat nach einem Unfall Anspruch auf acht Serviceleistungen der Johanniter: Ambulante Pflege, Pflegeberatung, Hausnotruf, Menüservice, Begleitung zu Arzt- und Behördengängen, Reinigung der Wohnung und der Wäsche sowie den Einkaufsservice. Mit diesem Produkt hat die Johanniter-Unfall-Hilfe ihre Dienstleistungen in einem attraktiven Angebot gebündelt und schließt für ihre Kunden eine Versorgungslücke, denn die kurzfristige Pflegebedürftigkeit nach einem Unfall ist durch die Kranken- und Pflegeversicherung nicht abgesichert. Im vergangenen Jahr stellten die Johanniter in der ambulanten Pflege eine neue Branchensoftware ein. Der Einsatz des neuen Systems hat sich in allen Einrichtungen bewährt und führt zu hohen Einsparungen in der Verwaltung. Im Jahr 2006 werden ergänzend mobile Datenerfassungsgeräte eingesetzt, mit denen Leistungen und Zeitaufwand elektronisch erfasst und danach in vielen Einrichtungen automatisch übertragen werden können. Hausnotruf Zum Jahresende 2005 vertrauten Kunden dem Hausnotruf der Johanniter. Die Anzahl der Anschlüsse stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um Grundlage für diesen Erfolg war die Umsetzung von Marketing- und Vertriebskonzepten speziell in den Landesverbänden Bayern und Niedersachsen-Bremen. Hier wurden attraktive Testangebote für die Kunden entwickelt und überregional angeboten. Im Jahr 2006 sollen diese Aktionen in weiteren Landesverbänden durchgeführt werden. 1 Foto: Oliver Numrich 1. Ein Spaziergang mit den Johannitern wird von pflegebedürftigen Menschen gern in Anspruch genommen.

15 Menüservice Die Zahl der verkauften Mahlzeiten des Johanniter- Menüservices konnte um knapp erhöht werden. Im Jahr 2005 stieg sie damit auf Während sich große Standorte sehr gut entwickeln, können sich besonders kleinere Verbände nur schwer gegen Mitbewerber auf einem stark umkämpften Markt durchsetzen. Für das Jahr 2006 ist die Einführung einer bundesweit einheitlichen Software für den Menüservice geplant. Ziel ist die Optimierung der Datenhaltung zur Kundenakquise und -pflege. Hospizarbeit Im Juni 2005 hat die Enquetekommission Ethik und Recht der modernen Medizin des deutschen Bundestages einen Zwischenbericht zum Thema Verbesserung der Versorgung Schwerstkranker und Sterbender durch Palliativmedizin und Hospizarbeit vorgelegt. Die Kommission stellte fest, dass die palliativmedizinische und -pflegerische Versorgung in Deutschland erhebliche Defizite aufweist und empfiehlt den Ausbau entsprechender ambulanter und stationärer Strukturen. Im Januar 2005 wurde mit dem Johannes-Hospiz in Wiehl das erste stationäre Hospiz der Johanniter- Unfall-Hilfe feierlich eröffnet. Das Haus bietet zehn schwerkranken und sterbenden Menschen Platz, die Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe 2 im Krankenhaus oder im häuslichen Umfeld nicht mehr versorgt werden können. Im Johannes-Hospiz steht die individuelle Begleitung des einzelnen Menschen im Mittelpunkt. Durch seine ansprechende Gestaltung bietet das Haus eine wohnliche und warme Atmosphäre. Die ambulante Hospizarbeit wird von der Hospizgruppe des Malteser-Hilfsdienstes geleistet wurden 85 Menschen bis zu ihrem Tod im Johannes-Hospiz gepflegt und begleitet. Damit ist die Einrichtung bereits zu einem festen Baustein der Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden in der Region geworden. Die Anzahl der ambulanten Hospizdienste hat sich im Jahr 2005 auf elf erhöht. Neu hinzugekommen sind die Dienste im nordrhein-westfälischen Waldbröl und in Offenbach am Main. Kindertagesstätten Nach wie vor wird der Kinderbetreuung in Deutschland hoher Reformbedarf bescheinigt. Quantitativ betrachtet stehen vor allem in den westdeutschen Bundesländern zu wenige Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Gleichzeitig wird kritisiert, dass die Öffnungszeiten der Einrichtungen nicht auf die Bedürfnisse berufstätiger Eltern zugeschnitten sind. Spezielle Angebote zur frühkindlichen Bildung, beispielsweise Sprachförderung für Kinder, gehören bisher ebenfalls nicht flächendeckend zum Leistungsumfang der Kindertagesstätten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe führte zum Jahresende 2005 insgesamt 193 Kindertagesstätten. Im gesamten Jahr wurden zahlreiche Projekte zur Qualitätsentwicklung und zur Ausweitung des Angebotes durchgeführt. Dazu gehörten Fortbildungen für die Erzieherinnen im Bereich Sprachförderung und -entwicklung und die Einführung von Erziehungsberatungs-Angeboten ebenso wie die Verbesserung der Ausstattung durch Anschaffung von Spiel- und Sportgeräten. Die Anzahl der Johanniter-Kitas ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Insbesondere in den Landesverbänden Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt/ Thüringen übernahm die Johanniter-Unfall-Hilfe weitere Kindertagesstätten in ihre Trägerschaft. Kontakt: Peter Balz, Bereichsleiter Altenhilfe und Einsatzdienste, Telefon , peter.balz@juh.de 15 Foto: Falko Siewert 3 2. Der Hausnotruf erleichtert das Leben in den eigenen vier Wänden vertrauten Menschen dem Hausnotruf der Johanniter. 3. Die Qualitätsentwicklung stand 2005 in den Kindertagesstätten im Vordergrund.

16 Johanniter-Auslandshilfe Im Jahr 2005 engagierte sich die Johanniter-Auslandshilfe in 30 Ländern der Welt, sowohl in Afrika, Asien und Amerika als auch in Europa. Naturkatastrophen Die großen Naturkatastrophen des Jahres 2005, bei denen hunderttausende Menschen ihr Leben und Millionen ihre Existenzgrundlage verloren, stellten die Johanniter vor besondere Herausforderungen. Südasien Am 26. Dezember 2004 ereignete sich in Südasien das schwerste Seebeben seit 40 Jahren. Gigantische Flutwellen brachen über die Küsten von Indonesien, Thailand, Sri Lanka, Indien und die Malediven herein. Die Johanniter waren schnell im Katastrophengebiet: Bereits zwei Tage nach dem Beben flog ein zweiköpfiges Assessment-Team zur Sondierung der Lage nach Sri Lanka. Das Team hatte Chlortabletten zur Desinfektion des verschmutzten Trinkwassers sowie drei so genannte New-Emergency-Health-Kits zur basismedizinischen Versorgung der Bevölkerung im Gepäck. Fünf weitere Hilfsgüterflüge brachten in den folgenden zwei Wochen sechs zusätzliche Kits, geländegängige Fahrzeuge, zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Zelte, Decken und medizinisches Verbrauchsmaterial in die Krisenregion. Gemeinsam mit der Partnerorganisation ADRA und der Schwesterorganisation St. John Ambulance Sri Lanka wurden die Hilfsgüter verteilt. In der Soforthilfephase bis Mitte Januar 2005 wendeten die Johanniter 1,65 Millionen Euro für Leistungen und Hilfsgüter auf. In Sri Lankas Hauptstadt Colombo wurde ein medizinisches Rettungssystem mit Rettungstransportwagen und einheitlicher Notrufnummer eingerichtet. Zusätzlich wurden ehrenamtliche Mitarbeiter der Schwesterorganisation St. John Ambulance Sri Lanka zu Erste- Hilfe-Trainern ausgebildet. Sie bieten als Multiplikatoren im ganzen Land Erste-Hilfe-Kurse an. Darüber hinaus werden in Indonesien Studenten zu Erste-Hilfe- Trainern ausgebildet. In der Stadt Galle, im Süden Sri Lankas, werden der Teilkomplex einer Geburtsklinik sowie eine Orthopädiewerkstatt wieder aufgebaut. Zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) statten die Johanniter zudem Gesundheitsstationen und kleinere Krankenhäuser medizinisch aus. In Tangalle, Sri Lanka, werden Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser beraten und finanziell unterstützt. In Indonesien bauen die Johanniter Schulen und Gesundheitsstationen wieder auf und unterstützen Familien, die nach dem Tsunami Waisenkinder aufgenommen haben. Weiterhin wird die basismedizinische Versorgung in verschiedenen Dörfern auf der Insel Nias durch mobile Ambulanzen gewährleistet. Detaillierte Informationen über den Einsatz der Johanniter nach dem Tsunami in Südasien gibt es in der Dokumentation So haben wir geholfen, die über die Bundesgeschäftsstelle bezogen werden kann. 16 Nach der Soforthilfe startete die Johanniter-Unfall- Hilfe mittel- bis langfristige Projekte im Wiederaufbau sowie in der Katastrophen- und Gesundheitsvorsorge: Im Süden Sri Lankas laufen seit Januar 2005 vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Sie produzieren stündlich 5000 Liter Trinkwasser. Damit werden rund Menschen sowie Krankenhäuser und Schulen versorgt. Während des gesamten Jahres betreuten und warteten ehrenamtliche Johanniter aus Deutschland die Anlagen. 1. Nur wenige Tage nach dem Seebeben versorgten die Johanniter die Menschen in Sri Lanka mit medizinischen Hilfsgütern. 2. Um Seuchen zu vermeiden, installierten die Johanniter im Süden Sri Lankas Trinkwasseraufbereitungsanlagen. 1 Foto: Stefan Trappe/ADH 2 Foto: Gemunu Amarsing

17 New Orleans Am 28. August 2005 verwüstete Katrina, einer der stärksten Hurrikane, der je in den USA gemessen wurde, die Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama. Besonders schwer traf es New Orleans. Die Stadt wurde nach mehreren Dammbrüchen vollständig überschwemmt. Auf Anfrage des Technischen Hilfswerkes (THW) schickten die Johanniter ein Team zur medizinischen Versorgung der 94 THW-Hilfskräfte. Diese unterhielten im Krisengebiet bis Mitte September sechs Hochleistungs-Wasserpumpen mit einer Tagesleistung von 25,5 Millionen Litern. Stationiert wurden die Johanniter an Bord der USS Shreveport, wo sich sowohl die THW-Operationsbasis als auch der medizinische Stützpunkt befanden. Neben der Behandlung der THW-Einsatzkräfte versorgte das Johanniter-Team in den ersten Tagen auch Mitglieder der US-Army, die nach dem Kontakt mit verseuchtem Wasser unter Hautausschlägen litten. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe 3 3. Ärzte und Rettungsassistenten der Johanniter versorgten die THW-Einsatzkräfte in New Orleans. Pakistan Ein Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala verwüstete am 8. Oktober 2005 Teile von Pakistan, Indien und Afghanistan. Mehr als Menschen starben, weitere wurden verletzt. Rund drei Millionen Menschen wurden obdachlos. Unmittelbar nach der Katastrophe liefen die Hilfsmaßnahmen der Johanniter an. Ein vierköpfiges Team flog zur Sondierung der Lage und zur Vorbereitung von Hilfsprojekten nach Pakistan. Mit einem Hilfsflug von Aktion Deutschland Hilft konnten zudem drei New-Emergency- Health-Kits nach Pakistan gebracht werden, die es ermöglichten, die basismedizinische Versorgung von Menschen für vier Wochen sicherzustellen. Die Kits sowie 500 Zelte und 2000 Decken, die vor Ort beschafft wurden, konnten in den Folgewochen an die Bevölkerung in der Erdbebenregion verteilt werden. Auf Anfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) errichteten die Johanniter Mitte Dezember ein Feldkrankenhaus in Chatter Plain, im Nordwesten Pakistans. Es versorgte ein Gebiet, in dem Menschen leben. Ehrenamtliche Johanniter aus Deutschland sowie medizinisches Personal aus Pakistan behandelten täglich bis zu 200 Patienten ambulant, zudem konnten 50 Patienten stationär betreut werden. Mobile Ambulanzen machten es außerdem möglich, schwer verletzte Patienten in größere Krankenhäuser zu verlegen und Dörfer in der Region anzufahren, um auch dort die medizinische Versorgung sicherzustellen. Transport, Aufbau und Betrieb des Feldkrankenhauses organisierte die Johanniter-Unfall-Hilfe in Zusammenarbeit mit dem pakistanischen Gesundheitsministerium, dem THW, der NATO, der deutschen Bundeswehr und der pakistanischen Armee. Die Arbeit der Johanniter in den Katastrophengebieten war nur möglich durch zahlreiche Spenden direkt an die Johanniter-Unfall-Hilfe oder über Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis von zehn deutschen Hilfsorganisationen, sowie durch Zuschüsse des Auswärtigen Amtes. Die Johanniter danken allen Spendern und Helfern. Foto: Sarah Spöttl Foto: Birgit Betzelt Die Johanniter behandelten in den ersten vier Monaten nach dem verheerenden Erdbeben in Pakistan Patienten. 5. Millionen Menschen wurden in Pakistan nach dem Erdbeben im Oktober obdachlos. Die Johanniter halfen stabile Notunterkünfte zu bauen. 6. In den ersten Wochen nach der Katastrophe in Pakistan übergaben die Johanniter den Menschen Zelte und Decken. 17 Foto: Christoph Ernesti/ADH 5

18 18 Komplexe und strukturelle Krisen Nicht nur in der Sofort- und Nothilfe bei Naturkatastrophen haben sich die Johanniter im Jahre 2005 engagiert, sondern auch in Ländern, die mit langfristigen, komplexen Krisen kämpfen. In vielen dieser Länder, die nicht im Fokus der Medien standen, ist Hilfe zur Sicherung der Lebensgrundlagen dringend notwendig. Das Engagement der Johanniter gilt hier vor allem dem Gesundheitsbereich. Dazu gehören Wiederaufbau, Sanierung und Ausstattung von Gesundheitsstationen und Krankenhäusern, Krankheitsdiagnostik und -behandlung, die Versorgung körperlich behinderter Menschen sowie die Unterstützung von Waisenkindern. Beispiele So unterstützten die Johanniter gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt zwölf Monate lang die Gesundheitsstation des Waisenhauses Don Bosco Ngangi in Goma in der Demokratischen Republik Kongo mit Basismedikamenten und therapeutischer Zusatznahrung. Zudem finanzierten die Johanniter die Gehälter eines Arztes und dreier Krankenschwestern, wodurch die basismedizinische Versorgung der 1500 Kinder in dem Waisenhaus gesichert wurde. Mehr als ein Drittel der zwölf Millionen zählenden Einwohner Nigers ist von einer lang anhaltenden Hungersnot betroffen. In einer Soforthilfemaßnahme unterstützten die Johanniter in der Gemeinde Timia im Norden Nigers gemeinsam mit der Hilfsorganisation CARE fünf Monate lang Frauen und Kinder mit Nahrungsmitteln. Im Sudan begannen die Johanniter bereits im September 2004 mit der Sanierung je eines Gebäudes der Krankenhäuser in Nyala und Kass (Süd-Darfur). Hier können nun täglich wieder bis zu 1000 Menschen behandelt werden. Zusätzlich wurden in beiden Krankenhäusern die Kinderstation und die Räume für die Geburtshilfe in Stand gesetzt. In das Krankenhaus von Bor, in der süd-sudanesischen Region Jonglie, lieferten die Johanniter Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial. Zusätzlich schickten sie für vier Monate ein sudanesisches Team zwei Ärzte, zwei Krankenschwestern und einen Anästhesisten in die Region. Nach 23 Jahren Bürgerkrieg kam erstmals wieder internationale Hilfe an. In Kenia starteten die Johanniter zusammen mit dem Bethanya Crippled Children s Centre ein neues Orthopädieprojekt. Innerhalb von zwei Jahren werden lokale Mediziner, Techniker und Therapeuten in der Behandlung von Klumpfüßen geschult. Zudem unterstützen die Johanniter ein Projekt von St. John Ambulance im ländlichen Kenia: Insgesamt 300 Familien- und Gemeindemitglieder werden in der häuslichen Pflege von HIV/AIDS-Patienten ausgebildet. Die Pfleger erhalten medizinische Verbrauchsgüter und Nahrungsergänzungsmittel zur Versorgung der Erkrankten. Im Nordosten Brasiliens unterstützen die Johanniter die Bewohner der Armensiedlung Moro do Sandra s in Fortaleza bei der Bekämpfung von parasitären Hauterkrankungen und Wurminfektionen. Hierzu wurden Aufklärungs- und Schulungskampagnen durchgeführt sowie eine spezialisierte Krankenstation zur Diagnose und Therapie eingerichtet. Ursachen für die hohe Rate solcher Erkrankungen sind extreme Armut, mangelnde medizinische Versorgung und fehlende hygienische Kenntnisse. Das St. John Eye Hospital in Jerusalem erhielt bereits 2004 von den Johannitern eine zweite mobile Augenambulanz zum Einsatz in den palästinensischen Gebieten. Das Projekt, das durch das Humanitäre Büro der Europäischen Kommission (ECHO) finanziert wird, wurde um ein zweites Jahr verlängert. Kontakt: Jörg Lichte, Bereichsleiter Johanniter-Auslandshilfe Telefon , joerg.lichte@juh.de Ausführliche Informationen über die Auslandshilfe der Johanniter sind in der Dokumentation Projekte Die Auslandsarbeit der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. nachzulesen. Diese ist ab Juni 2006 in der Bundesgeschäftsstelle erhältlich. 1. Während der Hungersnot im Niger wurden Frauen und Kinder fünf Monate lang mit Lebensmitteln versorgt. 1 1 Foto: Christina Harth

19 Johanniter International Johanniter International (JOIN) ist der im Jahr 2001 in Wien gegründete Zusammenschluss europäischer und außereuropäischer Hilfswerke der vier Johanniterorden. Mittlerweile zählt JOIN vierzehn Mitglieder: Association des Oeuvres de Saint-Jean (Frankreich), Johanniter Hulpverlening (Niederlande), St. John Ambulance England and the Islands, St. John Ambulance Cymru Wales (Großbritannien), Soccorso dell Ordine di S. Giovanni (Italien), Johanniterhjälpen (Schweden), Johanniitat-Johanniterna (Finnland), Sveta Jana Palidziba (Lettland), Joannici Dzielo Pomocy (Polen), Johannita Segitö Szolgálat (Ungarn), Johanniter- Unfall-Hilfe e.v. (Deutschland), Johanniter-Unfall- Hilfe (Österreich), Johanniter Hilfswerk (Namibia) und St. John Eye Hospital (Jerusalem). Die Mitglieder von JOIN tauschen sich regelmäßig in allen Bereichen gemeinsamen Interesses aus und haben dazu Arbeitsgruppen gebildet. Beispiele aktueller Zusammenarbeit sind: Erste-Hilfe-Ausbildung, Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz, Jugendarbeit, Sozial- und Gesundheitsdienste, Öffentlichkeitsarbeit und die Förderung des Ehrenamtes. Um die Kräfte von JOIN vor allem auf europäischer Ebene stärker zu bündeln, begannen 2005 die Vorbereitungen zur Gründung eines eingetragenen Vereins belgischen Rechts mit Sitz in Brüssel. Foto: Regina Villavicencio 2 Jugendbegegnungen Gäste der Schwesterorganisationen aus England, Polen und Russland nahmen am Bundeswettkampf der Johanniter-Unfall-Hilfe in Hannover sowie am Großeinsatz beim Weltjugendtag in Köln teil. Ein internationales Jugendleiter-Treffen wurde von den ungarischen Johannitern in Budapest ausgerichtet. Ziel war es, das Know-how auszutauschen und gemeinsame Projekte zu planen. Humanitäre Hilfe Nach der Flutkatastrophe in Südasien und dem schweren Erdbeben in Pakistan konnte die Johanniter-Unfall-Hilfe durch Vermittlung der englischen St. John Ambulance schnell Verbindung zu den St. John- Schwesterorganisationen in Sri Lanka und Pakistan aufnehmen. Mehrere Mitglieder von JOIN unterstützten die Hilfseinsätze der Johanniter-Unfall-Hilfe durch Spenden oder Arbeitskräfte. So stellte St. John Ambulance Großbritannien der Johanniter-Unfall-Hilfe Personal zur Verfügung, das nun in Sri Lanka im Erste- Hilfe-Training eingesetzt wird. Zudem realisierten die Johanniter gemeinsam mit dem St. John Eye Hospital in Jerusalem ein vom Humanitären Büro der Europäischen Kommission (ECHO) gefördertes Projekt für mobile Ambulanzen. Mitglieder und Personalien Beim Jahrestreffen am Sitz der italienischen Johanniter in Triest vom 20. bis 22. Mai wurden als neue Mitglieder das polnische Hilfswerk Joannici Dzielo Pomocy und die schwedische Johanniterhjälpen aufgenommen. Zum neuen Präsidenten von JOIN wurde der Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe Österreich, Johannes Bucher, gewählt. Kontakt: JOIN-Büro Brüssel, Martin Schneider, Büroleiter Rue de Pascale 4-6, B-1040 Brüssel Telefon , Fax join.office@johanniter.org, Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe 3 Enterprises of the Orders of St. John Nach dem Tsunami arbeiteten St. John Ambulance England, St. John Ambulance Sri Lanka und die Johanniter-Unfall-Hilfe besonders eng bei der Erste-Hilfe-Ausbildung zusammen. 3. Beim Jahrestreffen in Triest schlossen sich das polnische und schwedische Johanniter-Hilfswerk Johanniter International an.

20 Landesverband Baden-Württemberg 50 Jahre Johanniter in Mannheim Seit einem halben Jahrhundert sind die Johanniter im Nordwesten Baden-Württembergs aktiv. Seither hat sich ein Regionalverband entwickelt, der aus Mannheim und Umgebung nicht mehr wegzudenken ist. Seine Leistungen wurden bei einem Festakt in der städtischen Kunsthalle gewürdigt. Anerkennende Worte fanden der Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, Hans-Peter von Kirchbach, Ehrenpräsident Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld und Freiherr Schenck zu Schweinsberg als Vertreter der baden-württembergischen Kommende des Johanniterordens. Auch Sozialminister Andreas Renner und Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder unterstrichen die Bedeutung der Johanniter für die Region. Mehr als 500 Aktive bilden hier eine tragende Säule des sozialen Sicherheitskonzepts. Schulsanitätsdienst unter besonderen Vorzeichen Schulsanitätsdienste sind längst eine Selbstverständlichkeit. Gut ausgebildete Schüler leisten schnell Hilfe, bis Rettungsdienst-Profis eintreffen. Dass dies auch an einer Schule für Körperbehinderte möglich ist, bewiesen die Johanniter aus Ravensburg zusammen mit den Verantwortlichen des Körperbehindertenzentrums Oberschwaben. In dieser Einrichtung wurden 2005 die ersten neun Schulsanitäter ausgebildet. Während bei den Lerninhalten die allgemeinen Leitlinien zugrunde gelegt werden konnten, musste in der praktischen Umsetzung den unterschiedlichen Handicaps der Teilnehmer Rechnung getragen werden. Die neuen Schulsanitäter und die Johanniter-Ausbilder haben diese Aufgabe mit viel Spaß und großem Engagement gemeistert. Tour de France und Essen auf Beinen Die Radprofis der Tour de France waren im Jahr 2005 auf einer Teilstrecke in Baden-Württemberg unterwegs. In Karlsruhe säumten Fans die Strecke. Die Johanniter übernahmen mit 70 Helferinnen und Helfern den Sanitätsdienst im Bereich des Zieleinlaufs, wo die Zuschauerdichte am höchsten war. Lange vor der Durchfahrt der Radprofis wurden Straßen gesperrt und somit Stadtteile voneinander getrennt. Das stellte auch die Johanniter vom Menüservice vor neue Aufgaben. Da sie ihre Kunden nicht mehr mit dem Auto erreichen konnten, ging s zu Fuß weiter. Als Partner der Neuen Messe Karlsruhe sicherten die Johanniter auch das abendliche Rahmenprogramm mit Mariah Carey und Seal, indem sie den Sanitätsdienst für viele tausend Besucher leisteten. Vorbereitungen auf die Fußballweltmeisterschaft Auch am Spielort Stuttgart stellt man sich auf die hohen Besucherzahlen der Fußballweltmeisterschaft 2006 ein. Die Johanniter bereiten sich darauf vor, professionelle Hilfe zu leisten: Im Herbst 2005 stand eine Rettungsübung auf der ICE-Strecke zwischen Mannheim und Stuttgart auf dem Programm, bei der die Tunnelrettungszüge der Johanniter ihr Können unter Beweis stellten. In Hinblick auf die Fußball-WM 2006 war der reibungslose Ablauf sehr beruhigend, so Berthold Petri, der im Regionalverband Stuttgart für den Rettungszug verantwortlich ist. An allen sechs Stuttgarter Spieltagen wird der Rettungszug abfahrbereit am Stuttgarter Hauptbahnhof stehen. Schon seit Inbetriebnahme des ICE stellen die Johanniter das Rettungsdienstpersonal sowie die Ärzte in Stuttgart und Mannheim. 1. Neun Schulsanitäter wurden an einer Schule für körperbehinderte Kinder ausgebildet. 2. Die Tunnelrettungszüge der Johanniter übten für die Fußball-Weltmeisterschaft. 3. Im Zieleinlauf der Tour de France leisteten 70 Johanniter den Sanitätsdienst. 1 Foto: LV Baden-Württemberg 20 2 Foto: Tobias Grosser 3 Foto: Stefan Dittrich

21 Landesverband Bayern Erfolgreiche Zertifizierung Höhere Qualität bieten, mehr Transparenz schaffen und zugleich die Kosten senken! Diesen Forderungen an Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens begegnet der Landesverband Bayern seit 2004 mit einem Qualitätsmanagement-System. Das Qualitätsmanagement wurde 2005 in der ambulanten Pflege durch den TÜV SÜD nach den Richtlinien des Pflegequalitätssicherungsgesetzes (PQsG) vom Januar 2002 überprüft. Alle elf Sozialstationen der Johanniter-Unfall-Hilfe im Landesverband haben die Tests erfolgreich bestanden. Im August wurden ihnen das Zertifikat und das TÜV-Siegel verliehen. Auch in den Bereichen Ausbildung und Einsatzdienste haben die Johanniter in Bayern ihre Arbeit systematisch überprüft und noch genauer an den Bedürfnissen und Wünschen ihrer Kunden und Patienten ausgerichtet. Die zweite Jahreshälfte war mit Prüfterminen für die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001: 2000 gespickt. Auch diese Hürden nahmen die bayerischen Johanniter mit Erfolg. Im November erhielt der Landesverband für die Ausbildung und für die Einsatzdienste das Zertifikat und das TÜV-Siegel geprüft nach DIN EN ISO Das signalisiert: Hier stimmen Qualität und Kundenorientierung. Für das Jahr 2006 hat sich der Landesverband die Zertifizierung von Menüservice, Hausnotruf, Personalwesen sowie der Buchhaltungszentren vorgenommen. Schulung für Ehrenamtliche Die Johanniter erweiterten 2005 ihre sozialen Dienste in Bayern. Acht Verbände bieten nun auch Dienste für Demenzkranke und deren Angehörige an. Dafür wurden bisher 64 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer geschult. Sie betreuen Demenzkranke zu Hause oder in Betreuungsgruppen und entlasten dadurch die Angehörigen. In Deutschland leben zur Zeit etwa 2,5 Millionen Menschen mit einer mittleren bis schweren Demenzerkrankung. Für die nächsten Jahre wird mit einem Anstieg um 20 Prozent gerechnet. Daher wollen die Johanniter in Bayern ihr Angebot für Demenzkranke und deren Angehörige weiter ausbauen. Dieses Vorhaben unterstützen auch Mitglieder des Freundeskreises der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bayern Hilfspakete für Osteuropa Im Jahr 2005 startete zum zwölften Mal der Antenne- Bayern-Weihnachtstrucker eine Aktion mit den Johannitern. Es ging nach Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Rumänien und in den Kosovo. Auch dieses Jahr kam wieder eine beeindruckende Zahl von Sendungen zusammen: Hilfspakete konnten bedürftigen Kindern und Familien überreicht werden. Foto: Oliver Numrich 5 Foto: LV Bayern 4 Foto: Rainer Rauschenberger Der Landesverband erhielt für die Ausbildung und die Einsatzdienste vom TÜV Süd das begehrte Siegel nach DIN EN ISO 9001: In acht Verbänden bieten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nun auch demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen Hilfe an. 6. In den rumänischen Bergdörfern wurden die Pakete der Weihnachtstrucker auf Pferdewagen transportiert.

22 Landesverband Berlin / Brandenburg Qualitätsmanagement Im Jahr 2000 wurde der Rettungsdienst im Landesverband Berlin/Brandenburg erstmals vom TÜV zertifiziert. Seither wird die Gültigkeit des Zertifikats durch jährliche Überwachungsaudits aufrechterhalten. Auch im Pflegebereich wurde das Qualitätsmanagementsystem (QMS) weiterentwickelt, so dass es den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2000 und des Diakoniesiegels Pflege gerecht wird. Das aktualisierte Qualitätshandbuch berücksichtigt im Bereich Breitenausbildung die neuen Anforderungen der Berufsgenossenschaften für die Ausbildung von Betriebshelfern sowie der Führerscheinstellen für die Erste-Hilfe-Ausbildung. Für die Kindertagesstätten, den Hausnotruf und den Menüservice wurde im Jahr 2005 die Einführung des QMS weiter vorbereitet. Freiwilliges Soziales Jahr Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) entwickelte sich im Jahr 2005 mit einem Anstieg auf 70 Stellen äußerst positiv. Die jeweiligen Regionalverbände bieten den Jugendlichen neben ihren Einsätzen eine Ausbildung zum Sanitätshelfer oder zum Rettungssanitäter an. Diese Zusatzqualifizierung erleichtert den Absolventen des FSJ den Einstieg in einen sozialen Beruf. Erster Spezial-Rettungstransportwagen in Brandenburg Am 1. Juli wurde im Land Brandenburg der erste Spezial-Rettungstransportwagen (RTW-I) für den Transport von hochinfektiösen Patienten in Betrieb genommen. Das Fahrzeug ist mit speziell ausgebildeten Rettungskräften der Johanniter-Unfall-Hilfe besetzt und auf der Johanniter-Lehrrettungswache in Königs Wusterhausen stationiert. Neue Standorte für Rettungswachen Die Rettungswache Eisenhüttenstadt des Regionalverbandes Oderland-Spree hat am 1. Juli 2005 ein Nebengebäude des Krankenhauses bezogen. Auch die Rüdersdorfer Lehrrettungswache fand Ende September auf dem Gelände des örtlichen Krankenhauses ein neues Domizil. Durch die beiden Umzüge haben sich die Arbeitsbedingungen verbessert, die Hilfsfristen für die Rettung verkürzt und die Folgekosten gesenkt. Kita Spatzennest Am 1. Juli 2005 übernahmen die Johanniter die Trägerschaft der Kita Spatzennest in Altenhof, Gemeinde Schorfheide. Leben in der Natur heißt das Motto der am Waldrand gelegenen Kindertagesstätte. Neue Dienststellen Der Regionalverband Nordbrandenburg eröffnete am 1. März eine Geschäftsstelle in Schwedt. Am 1. September kam eine neue Dienststelle in Velten hinzu. Dort wurde ein behindertengerechter Linienbus in Betrieb genommen. First Responder Der Regionalverband Südbrandenburg und die Freiwillige Feuerwehr Burg starteten am 25. August 2005 ihr gemeinsames First-Responder-System. Das ehrenamtliche Team hilft, das so genannte therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken. 1. Für den Transport von hochinfektiösen Patienten wurde ein Spezial-Rettungstransportwagen in Betrieb genommen. 2. Leben in der Natur heißt das Motto der neuen Kindertagesstätte Spatzennest. 3. Neue moderne Rettungswachen verkürzen die Hilfsfristen und senken dadurch Folgekosten. 1 Foto: Detlef Machmüller 22 2 Foto: LV Berlin/Brandenburg 3 Foto: LV Berlin/Brandenburg

23 Landesverband Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Jahresthema Kinderrechte Im Jahr 2005 hieß das Schwerpunktthema der Johanniter-Jugend (JJ) des Landesverbandes Kinderrechte. Eine Arbeitsgruppe entwickelte dazu spezifisches Lehrmaterial und stellte es in einer Arbeitshilfe für Jugendgruppenleiterinnen und -leiter zusammen. Diese vertieften ihre Beschäftigung mit dem Thema durch eine Fortbildung im April Auch das traditionelle Pfingstzeltlager im Mai stand ganz im Zeichen der Kinderrechte. Zum Weltkindertag im September besuchte die Johanniter-Jugend eine große Veranstaltung in Darmstadt. Dort war bei einer spielerischen Übung ein Eindruck davon zu gewinnen, wie lange ein Kind in Indien arbeiten muss, um sich Nahrung oder Kleidung kaufen zu können: Die jungen Gäste des Weltkindertages mussten 15 Tüten kleben, um einen Apfel oder eine Banane zu verdienen. Freunde für einen Freund Im Juni 2005 traf das religiöse Oberhaupt der Tibeter, S. H. der XIV. Dalai Lama, in der hessischen Landeshauptstadt ein. Höhepunkt des viertägigen Besuchs war seine öffentliche Ansprache im Wiesbadener Kurpark. Im Auftrag der Hessischen Staatskanzlei stellten die Johanniter den Sanitätsdienst für die Veranstaltung. Insgesamt betreute die TASK FORCE 81 mit 53 ehrenamtlichen Kräften über Besucher. Als besondere Leistung wurde dem Dalai Lama während seines gesamten Aufenthaltes ein VIP-Team aus Arzt und Rettungsassistent zur Seite gestellt. Suppenküche Die Suppenküche des Kreisverbandes Frankfurt / Main, die immer am 24. Dezember für Obdachlose und Bedürftige am Frankfurter Hauptbahnhof aufgebaut wird, hat schon eine lange Tradition. Auch im Jahr 2005 wurden am Heiligen Abend eine warme Mahlzeit und Winterkleidung ausgegeben. Zusätzlich konnte dank der großzügigen Spendenbereitschaft von Firmen und Privatpersonen auch ein kleines Weihnachtsgeschenk mit Hygieneartikeln, Schokolade und anderen nützlichen Dingen überreicht werden. Qualitätsstandard Im Jahr 2005 wurden die Sozialstationen des Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf sowie der Regionalverbände Rheinhessen und Darmstadt-Dieburg vom TÜV erfolgreich nach DIN EN ISO 9001: 2000 zertifiziert. Mit der neuen Pflegesoftware SNAP ambulant wurde außerdem ein weiterer Schritt zur zeitgemäßen Umsetzung des Qualitätsmanagements getan. Ebenfalls erfolgreich zertifiziert wurde der Landesverband zentral für die Dienstleistungen der Kreis- und Regionalverbände in den Bereichen Rettungsdienst, Krankentransport, Behindertenfahrdienst, Medizinisches Transportmanagement und Hausnotruf. Foto: Oliver Pitsch 4 4. Aufgefangen von der Gruppe: Im Pfingstzeltlager trainierten Kinder und Jugendliche spielerisch die Teambildung. 5. Die ehrenamtlichen Helfer der Johanniter betreuten beim Besuch des Dalai Lama in Wiesbaden über Besucher. 23 Foto: Barbara Schuch 5

24 Landesverband Niedersachsen / Bremen Kirchentag Zu den zwei wichtigsten Großereignissen der ersten Jahreshälfte 2005 gehörte der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover. Vom 25. bis 29. Mai engagierten sich Helferinnen und Helfer der Johanniter aus den Kreis- und Regionalverbänden weit über Niedersachsens Grenzen hinaus in der sanitätsdienstlichen Betreuung der rund 1,2 Millionen Kirchentagsbesucher sowie für die Beförderung von Gästen mit Mobilitätseinschränkungen. Täglich waren allein in der Innenstadt bis zu 190 Johanniter im Einsatz, insgesamt 900 übernachteten im Bemeroder Schulzentrum. Auf dem Messegelände präsentierte sich die Johanniter-Unfall-Hilfe mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion zum Thema Ehrenamt und einem Stand, der für ehrenamtliches Engagement warb. Das interne Magazin Jo! Kirchentag informierte täglich über Ereignisse rund um den Kirchentag. Interschutz Vom 6. bis 12. Juni stand das nächste Großereignis auf dem Plan: Der Auftritt der Johanniter auf der Interschutz. Hier galt es nicht nur, einen 1400 Quadratmeter großen Stand, sondern auch ein breites Veranstaltungsprogramm mit Kongressen, Symposien und nicht zuletzt dem Bundeswettkampf zu organisieren. Ein Höhepunkt war die Verleihung des Hans-Dietrich- Genscher-Preises an zwei beherzte Männer aus Wiesmoor, die eine junge Frau mit ihrem Kind aus dem eiskalten Wasser eines Kanals gerettet hatten. Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein Jugendpreis verliehen. Augsburger Schulsanitäter, die auf vorbildliche Weise einen Mann versorgten, dessen Arm in einen Häcksler geraten war, teilten ihn sich mit einem weiteren Augsburger Schüler, der einer Frau nach einem Straßenbahnunfall Beistand geleistet hatte. Erfolge und Herausforderungen Ein besonderes Jubiläum gab es 2005 bei den Sozialen Diensten. Nach 25 Jahren Hausnotruf im Landesverband Niedersachsen / Bremen konnte der Fachberater des Verbandes, Alexander Jüptner, zugleich der langjährigsten Teilnehmerin gratulieren: Seit 20 Jahren ist die mittlerweile 96-jährige Helene Michalke zufriedene Kundin des Johanniter-Services und erfreut sich guter Gesundheit! Der Landesverband Niedersachsen/Bremen betreut nahezu Hausnotruf- Kunden. Ein weiteres, ganz persönliches Jubiläum feierte der Landesvorstand. Seit nunmehr 30 Jahren arbeitet Rechtsanwalt Claus-Dieter Schwab ehrenamtlich bei den Johannitern. Seit 1988 berät er den Landesvorstand in Rechtsfragen, 1994 wurde er zum ehrenamtlichen Landesvorstand berufen. Eine weitere große Herausforderung wurde im Jahr 2005 bewältigt: Der Landesverband erhielt in den Bereichen Rettungsdienst, Krankentransport, Luftrettung und Intensivverlegung die komplette Zertifizierung. Bereits zu Jahresbeginn erfolgte die Einführung nach DIN EN ISO 9001: 2000 des Qualitätsmanagementsystems in der Region Hannover. Auch im Ausland sind niedersächsische Johanniterinnen und Johanniter erfolgreich engagiert. Diana Borchelt, Ortsbeauftragte der Verbände Wiesmoor und Moormerland, zählt mittlerweile zum festen Stamm bei den Auslandseinsätzen. Sowohl in Sri Lanka als auch in Pakistan, dort mit zeitweiliger Unterstützung der Notärztin Anette Eickert aus Holzminden, setzte sie sich im Dienst der Johanniter für Katastrophenopfer ein. 1. Die Johanniter sicherten beim Kirchentag in Hannover die sanitätsdienstliche Betreuung der Besucher ab und beförderten Gäste mit Mobilitätseinschränkungen. 2. Den Hans-Dietrich-Genscher-Preis erhielten in diesem Jahr zwei beherzte Lebensretter aus Wiesmoor. 3. Auf 1400 Quadratmetern präsentierten sich die Johanniter auf der Interschutz. 1 Fotos: LV Niedersachsen/Bremen

25 Landesverband Nord Ob bei stürmischem Wetter an den Küsten von Nordund Ostsee, in den Weiten der Heide im Landkreis Harburg, zwischen mecklenburgischen Rapsfeldern oder in der Metropole Hamburg die Johanniter im Landesverband Nord sind überall im Einsatz. Zum Beispiel für Kinder und Jugendliche Rund 2000 aktive Mitglieder zählt die Johanniter-Jugend im Landesverband Nord. Die neu gewählte Landesjugendleitung hat sich daher viel vorgenommen. Sie will die Jugend motivieren, anderen zu helfen und gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten. Ebenso setzt sich die Hilfsorganisation im Norden zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ein. So wurden im Frühjahr 2005 Kindergarten- und Grundschulkinder eingeladen, am Internationalen Tag der Kindersicherheit Rettungswachen zu besuchen. Dort besichtigten sie einen Rettungswagen, lernten Verbände anzulegen und erhielten Tipps zur Verkehrssicherheit. In Quickborn erhielten Kinder und Jugendliche einen Spielbus. Schon bei der Umgestaltung eines ausrangierten Doppeldeckerbusses konnten die Jugendlichen Ideen einbringen. Der obere Bereich wird nun für Gruppentreffen und Workshops genutzt. Im Unterdeck ist Platz zum Basteln und Spielen. Foto: Angela Sauerland 4... für ältere Menschen Viele Senioren möchten am liebsten selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben. Auch der Landesverband Nord unterstützt die Umsetzung dieses Wunsches mit zahlreichen Angeboten. Neben Hausnotruf, Menüservice und den stationären und ambulanten Pflegediensten, bietet die Hilfsorganisation in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein in Kiel eine neue Ausbildung zum Seniorenbegleiter an. Der Kurs richtet sich an Ehrenamtliche, die ältere Menschen stundenweise betreuen wollen. Eine neue Johanniter-Seniorenanlage, die im Frühjahr 2005 in Plate bei Schwerin eingeweiht wurde, bietet zudem die Möglichkeit des betreuten Wohnens. Eingerichtet wurden vier Wohnungen und eine Tagespflegestation. Schon kurz nach der Fertigstellung sind die Wohnungen zu einem neuen Zuhause für Senioren geworden. Welche Dienste die Johanniter speziell älteren Menschen zu bieten haben, stellt der Landesverband bei dem Informationstag Senioren aktiv in Hamburg interessierten Besuchern vor.... für Menschen im In- und Ausland Die Helfer des Auslandseinsatzzentrums (AEZ) Nord hatten im Jahr 2005 viel zu tun. In den Katastrophengebieten Südostasiens, der USA und Pakistans waren und sind auch Johanniter aus dem Landesverband im Einsatz. Erste Hilfsmaßnahmen für die Opfer des Tsunamis wurden bereits einen Tag nach dem Unglück in Koordination mit der Bundesgeschäftsstelle und dem Auslandseinsatzzentrum (AEZ) in Hamburg eingeleitet. In New Orleans waren nach dem Sturm Katrina Helfer aus Schleswig-Holstein zur medizinischen Versorgung der THW-Einsatzkräfte aktiv. Nach dem Erdbeben im Oktober 2005 in Pakistan halfen Johanniter aus Eutin und Hamburg beim Aufbau eines Feldkrankenhauses und leisteten medizinische Erstversorgung. Auch wenn Deutschland im Jahr 2005 von großen Naturkatastrophen verschont blieb, gilt es, für den Notfall gewappnet zu sein. Neben Großübungen in Hamburg und Rendsburg, fand an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein unter dem Begriff Arche 05 eine länderübergreifende Großübung statt. 25 Foto: Werner Möhring 5 Foto: Antje Strohkark 6 4. Zum Internationalen Tag der Kindersicherheit luden die Johanniter Kindergarten- und Grundschulkinder ein. 5. Mit Großübungen in Hamburg und Rendsburg bereiteten sich die Helfer auf den Ernstfall vor. 6. Auf dem Informationstag Senioren aktiv stellten die Johanniter ihren Service für Senioren vor.

26 Landesverband Nordrhein-Westfalen Weltjugendtag in Köln Der Weltjugendtag in Köln stellte den Landesverband Nordrhein-Westfalen im Jahr 2005 vor große Aufgaben. Unter Federführung des Regionalverbandes Köln, der mit benachbarten Verbänden zusammenarbeitete, organisierte ein Führungsteam den Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und stellte Sanitäter zur Verfügung. Johanniter aus anderen Landesverbänden sowie aus Finnland und Polen standen den Helfern aus Nordrhein-Westfalen zur Seite. Um die Arbeit effektiv zu gestalten, wurde modernste Technik eingesetzt. Informationen aus den Bereichen Beauftragung, Kommunikation und Navigation liefen auf Pocket-PCs zusammen, so dass die Teams in den Fahrzeugen immer auf dem neuesten Stand waren und zuverlässig zum Ziel geführt wurden. Auf diese Weise konnten täglich bis zu 1180 Personen befördert werden. Insgesamt legte der Fahrdienst Kilometer zurück. Die Helferinnen und Helfer waren in einem Schulzentrum im Süden Kölns untergebracht. Für ihr leibliches Wohl sorgte die Küchengruppe aus Niedersachsen. In Köln waren zeitweise rund eine Million Pilger unterwegs. Die öffentlichen Verkehrsmittel kamen an ihre Belastungsgrenzen, viele Pilger legten deshalb die Strecke zu Fuß zurück. Daraus resultierte das Phänomen des Schwarmverhaltens, das die Einsatzleitung der Johanniter einige Male registrierte: Plötzlich kam es an U-Bahnstationen zu riesigen Menschenansammlungen, so dass zur vorsorglichen Betreuung Einsatzkräfte entsandt wurden, um Hilfe leisten zu können. Als die Einsatzkräfte jedoch eintrafen, hatte sich alles wieder aufgelöst, da viele einen Fußmarsch der langen Wartezeit vorzogen. Am Kölner Hauptbahnhof musste allerdings einige Male eine Betreuungsstelle aufgebaut werden, da der Ansturm so groß war, dass zeitweise der Bahnhof geschlossen werden musste. Der Höhepunkt für die Pilger, aber auch für die Einsatzkräfte, war die Abschlussveranstaltung auf dem Marienfeld mit Papst Benedikt XVI. Die Johanniter waren dort mit fünf stationären und zwei mobilen Unfallhilfsstellen sowie 220 Sanitätskräften vertreten. Der Einsatz auf dem Marienfeld verlief ruhig, auch wenn über 300 Hilfeleistungen erforderlich wurden. Nach dem Gottesdienst gab es sowohl für den Fahrdienst als auch für die Einheiten noch einmal viel zu tun, da die Pilger nach dem kalten Abend nach Hause wollten. Vor allem ausländische Besucher mussten Züge erreichen und standen unter Zeitdruck. Nach dem Einsatz ließ sich ein rundum erfreuliches Resümee ziehen. Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert und so konnten die umfangreichen Aufgaben mit vereinten Kräften hervorragend gemeistert werden. 1 Foto: Mustermann 1 Foto: LV Baden-Württemberg Über 300 Mal leisteten die Johanniter bei der Abschlussveranstaltung des Weltjugendtages auf dem Marienfeld Erste Hilfe. 2. Fast 1200 Menschen mit eingeschränkter Mobilität wurden täglich während des Weltjugendtages befördert. 3. Erfreuliches Resümee: Die Zusammenarbeit mit allen Verbänden verlief reibungslos und professionell. 2 Foto: J. Badura 3 Foto: H. Roesgen

27 Landesverband Sachsen Wandel und Kontinuität Das Jahr 2005 stand im Landesverband Sachsen sowohl für Wandel als auch für Kontinuität. Die Veränderungen wurden am 1. Januar 2005 eingeleitet, als durch den Zusammenschluss der Kreisverbände Dresden / Sächsische Schweiz und Hoyerswerda der Regionalverband Mittelsachsen entstand. Er bildet den nunmehr vierten Regionalverband im Landesverband Sachsen. Die Landesgeschäftsstelle verlagerte ihren Sitz von Dresden nach Leipzig. Kindertagesstätten Trotz aller Veränderungen steht der Landesverband für kontinuierliche Qualität. Ein Tätigkeitsschwerpunkt bleibt die Kinder- und Jugendarbeit. Insgesamt 44 Kindertageseinrichtungen befinden sich in sächsischer Johanniter-Trägerschaft. In bewährter Kooperation mit der Evangelischen Fachschule für Sozialwesen Luise Höpfner in Bad Lausick wurden auch im Jahr 2005 zwei Erzieherinnen-Kurse zum Thema gelebter Glaube angeboten. Diese Kurse, die auf eine Initiative des Johanniterordens zurückgehen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Am 9. September wurde unter großem öffentlichen Interesse die zweite deutsch-tschechische Kindertageseinrichtung Sachsens in Deutschneudorf eingeweiht. Foto: LV Sachsen 4 Beide werden von den Johannitern betrieben. Die bilinguale Erziehung im Kindergartenalter ist ein Kernpunkt der Arbeit, der bundesweit Beachtung findet. Am 27. Mai konnte in Dresden-Laubegast der Regionalverband Mittelsachsen den Erweiterungsbau seines Kindergartens einweihen. Der Kindergarten gehört zu sieben Johanniter-Kindertagesstätten, deren Neubau beziehungsweise Sanierung aus Mitteln für die Geschädigten der Elbeflut finanziert wurde. Sanitätsdienst Kontinuität wurde auch in der sanitätsdienstlichen Absicherung von Veranstaltungen in und um die Dresdner Frauenkirche deutlich. Entsprechende Aufgaben übernimmt der Regionalverband Mittelsachsen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden seit mehr als zehn Jahren. Im Jahr 2005 kamen im Februar die Veranstaltungen zum 60. Jahrestag der Zerstörung Dresdens und am 30. Oktober die Feierlichkeiten zur Weihe der Kirche hinzu. Diesen Höhepunkt in der Geschichte der Stadt, die Kirchweihe, wollten mehr als Menschen miterleben, so dass die 70 Einsatzkräfte des Regionalverbandes Mittelsachsen viel zu tun hatten. Auch der Regionalverband Nord-/ Westsachsen hatte 2005 Gelegenheit, seine Kompetenz zu beweisen. Bei vielen Großveranstaltungen in Leipzig waren die Johanniter im Einsatz. So nahmen am 21. Mai rund 100 Katastrophenschutzkräfte der Johanniter an einer Übung im Leipziger Zentralstadion teil, die zugleich als Probe für den Ernstfall während der Fußballweltmeisterschaft 2006 galt. Im Juni waren die Sanitäter des Regionalverbandes Nord-/ Westsachsen für die Betreuung während der Spiele des Confederations- Cups in Leipzig zuständig. Am 9. Dezember, dem Tag der Endrundenauslosung für die WM 2006, richteten sich die Augen der Fußballwelt erneut auf Leipzig. Und es waren wieder die Johanniter, die am Vorabend die sanitätsdienstliche Absicherung der Menschenkette mit rund Teilnehmern leisteten. 27 Foto: Christian Schmidt 5 4. Die Johanniter in Sachsen betreiben mittlerweile 44 Kindertageseinrichtungen. 5. Auch 2005 sicherten die Johanniter viele Veranstaltungen mit ihren Sanitätern ab, unter anderem die Menschenkette zur Endrundenauslosung der FIFA für die Fußballweltmeisterschaft.

28 Landesverband Sachsen-Anhalt / Thüringen Johanniter-Jugend auf internationalem Weg Dank konzeptioneller Arbeit ist die Johanniter-Jugend des Landesverbandes auf anhaltendem Wachstumskurs. Im Jahr 2005 wurden mit dem Besuch von 15 Jugendlichen aus dem ukrainischen Lwiw in Erfurt die ersten internationalen Kontakte geknüpft. Während ihres einwöchigen Besuchs informierten sich die Gäste unter anderem über den Schulsanitätsdienst der Johanniter im Landesverband. Besonders beeindruckt waren die ukrainischen Jugendlichen von einer Einsatzdemonstration des Schulsanitätsdienstes in Ruhla. Die professionelle Vorführung zeigte die Versorgung eines offenen Schienbeinbruchs und eine Schockbehandlung. Beim ersten gemeinsamen Erste-Hilfe-Training mit deutschen Ausbildern zeigten die ukrainischen Gäste erneut ihr großes Interesse an sanitätsdienstlichen Themen. Die Erste Hilfe, besonders der Schulsanitätsdienst der Johanniter, wurde neben kulturellen, historischen und berufsbildenden Veranstaltungen bald zum zentralen Gesprächsthema der Jugendlichen. Ziel der Jugendbegegnung, so der Koordinator für Jugend, Ausbildung und Ehrenamt Robert Fischer, ist es, in Lwiw ebenfalls einen Schulsanitätsdienst aufzubauen. Wir hoffen, dass unser Gastgeschenk, eine Sanitätstasche mit der ersten Ausrüstung für den Schulsanitätsdienst, bereits eingesetzt wird, wenn wir nächstes Jahr einen Gegenbesuch machen. Das Ziel der neuen Aktion Thüringer schenken Freude... ist es, auf das Leid von Menschen auch in solchen Regionen und Katastrophengebieten aufmerksam zu machen, die nicht im Zentrum medialer Aufmerksamkeit stehen und den Betroffenen ein bisschen Glück und ein Lächeln zu schenken. Die rumänische Region Banat bildete den Auftakt. Ein verheerendes Hochwasser hatte im Mai 2005 weite Teile des Landes verwüstet. Erst im August konnte mit den Aufbauarbeiten begonnen werden. Der Erfolg der Aktion Thüringer schenken Freude... hat die Erwartungen der Initiatoren noch übertroffen. In Thüringen packten Familien, Vereine, Firmen, Schulklassen, Kindergartengruppen und einzelne Personen insgesamt rund Päckchen. Der positive Wahrnehmungseffekt, den die Aktion auch für die Thüringer Johanniter hatte, soll ausgebaut und für den Dienst am Nächsten in der Johanniter-Unfall- Hilfe eingesetzt werden. Thüringer schenken Freude... Unter diesem Motto haben die Thüringer Johanniter im Jahr 2005 zum ersten Mal mit Antenne Thüringen und Rewe kooperiert. Gemeinsam mit zahlreichen Thüringern sollte möglichst vielen Menschen in Not zu Weihnachten eine kleine Freude bereitet werden. 1 Fotos: LV Sachsen-Anhalt/Thüringen Die ukrainischen Jugendlichen interessierten sich bei ihrem Besuch in Erfurt besonders für den Schulsanitätsdienst. 2. Johanniter-Weihnachtsmänner unterwegs für einen guten Zweck Päckchen wurden durch die Aktion Thüringer schenken Freude... nach Rumänien gebracht. 3 2

29 Wirtschaftliche Daten Leistungserlöse Die wirtschaftliche Entwicklung der Johanniter-Unfall- Hilfe e. V. ist weiterhin positiv. Insgesamt sind die Umsätze (Summe der Erlöse aus Eigenleistungen, Zuschüssen sowie Mitgliedsbeiträgen und Spenden) im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % von 433,9 Mio. Euro auf 450,0 Mio. Euro gestiegen. Dabei entfallen 78 % der Leistungserlöse auf die Erlöse aus Eigenleistungen. Einschließlich der verbundenen Unternehmen konnte der Umsatz der JUH im Jahr 2005 um 5,2 % von 517,5 Mio. Euro auf 544,3 Mio. Euro gesteigert werden. Erlöse aus Eigenleistungen Die Erlöse aus Eigenleistungen sind im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Mio. von 336,8 Mio. Euro auf 348,6 Mio. Euro angestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 3,5 %. Den Hauptanteil der Eigenleistungen tragen weiterhin der Rettungsdienst/ Krankentransport mit 129,4 Mio. Euro (Vorjahr 127,2 Mio. Euro), die Kindertagesstätten mit 56,6 Mio. Euro (Vorjahr 50,5 Mio. Euro), sowie die Sozialstationen/ Pflege mit 45,8 Mio. Euro (Vorjahr 45,1 Mio. Euro). Die größten Zuwachsraten in den Eigenleistungen zeigen im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr die Kindertagesstätten mit 12,1 % und der Hausnotruf mit 10,1 % ,5 544,3 Leistungserlöse ,8 348, Zuschüsse Auch im Jahr 2005 hat sich die Rückläufigkeit der Zuschüsse fortgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr sind sie erneut um 11,1 % von 20,0 Mio. Euro auf 17,8 Mio. Euro stark gesunken. Wie in den letzten Jahren sind die Zuschüsse des Bundesamtes für Zivildienst aufgrund des Rückgangs der Zivildienstzahlen, die ABM-Mittel und die Lohnkostenzuschüsse der Arbeitsämter weiterhin rückläufig. Mitgliedsbeiträge/Spenden Die Gesamterlöse aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden sind im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 8,4 % von 77,1 Mio. Euro auf 83,6 Mio. Euro gestiegen. Dabei sind die Mitgliedsbeiträge um 7,6% von 60,2 Mio. Euro auf 64,8 Mio. Euro und die zweckgebundenen Spenden um 20,3 % von 11,8 Mio. Euro auf 14,2 Mio. Euro angestiegen. Andererseits sind die freien Spenden von 5,1 Mio. Euro auf 4,6 Mio. Euro zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang von 9,8 %. Fazit Es ist davon auszugehen, dass sich die bestehenden ungünstigen Rahmenbedingungen im Gesundheitsund Sozialwesen in absehbarer Zeit nicht wesentlich verbessern werden. Es ist vielmehr wahrscheinlich, dass der vorherrschende Kostendruck in den kommenden Jahren noch zunehmen wird. Die Johanniter-Unfall-Hilfe reagiert darauf mit verstärkten Bemühungen zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit in ihren Leistungsbereichen. Der Anteil der Eigenleistungen beträgt 78 %. Daher bleibt die Johanniter-Unfall-Hilfe von Zuschüssen, Spenden und Fördermitteln abhängig. Als Hilfsorganisation werden die Johanniter weiterhin ihre Aufgaben jenseits der reinen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wahrnehmen. Die vielfältigen Aufgaben hätten ohne die Unterstützung der Förderer und Freunde nicht erfüllt werden können. Ihren Einsatz für notleidende Menschen werden die Johanniter fortsetzen, weiterhin nach dem Motto Aus Liebe zum Leben. 100 Mio. Euro 29 Gesamtumsatz ( ) 2. Zuschüsse 3. Mitgliederbeiträge/ Spenden 20,0 17,8 (alle Zahlen vorläufig, Stand Februar 2006) 1. Eigenleistungen 4. Umsätze verbundener Unternehmen 77,1 83,6 83,6 94,3

30 Zahlen Soziale Dienste Menüservice Mahlzeiten Hausnotruf Teilnehmer Fahrdienst für mobilitätseingeschränkte Personen Beförderte Sozialstationen Mobile Soziale Hilfsdienste Einsatzstellen JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Soziale Dienste Stationäre und Teilstationäre Dienste Einrichtungen Plätze im Vollstationären Bereich Kurzzeitpflegeplätze Tagespflegeplätze Betreute Wohnungen innerhalb des Heimgesetzes JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Soziale Dienste Kindertagesstätten Plätze in den Kindertagesstätten Ambulante / Stat. Hospize JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen

31 Bevölkerungsschutz Fahrzeuge KatS Einheiten KatS Personal Schnelleinsatzgruppe (SEG) Einheiten Rettungshundestaffel Krankentransportwagen (KTW) Mannschaftstransportwagen (MTW) Sonstige Feldkochherde JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Rettungsdienst Einsätze Rettungswachen Rettungsmittel Notfallrettung Krankentransporte Blut- / Organtransporte / Sonstige Notarzt-, Rettungstransportwagen, Notarzteinsatzfahrzeuge (NAW, RTW, NEF) Krankentransportwagen (KTW) Blut- / Organtransportfahrzeuge / Sonstige JUH Gesamt * ** Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen * davon Rettungshubschraubereinsätze ** davon 915 Ambulanzflüge Auslandsrückholdienst Anzahl der Einsätze insgesamt Anzahl der Ambulanzflüge Anzahl der Linienflüge Anzahl der Bodentransporte Rückführung von Verstorbenen Medizinische Abklärung JUH Gesamt

32 Lebensrettende Sofortmaßn. / Erste Hilfe / Erste-Hilfe- Training Erste Hilfe/ Training in Betrieben Erste Hilfe Ausbildung Erste Hilfe in Schulen Automatisierte externe Defibrillation Anzahl Teilnehmer Ersthelfer von Morgen Erste Hilfe am Kind Andere Erste-Hilfe- Ausbildungen JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Personal / Mitglieder Aktive Jugend Hauptamtliche Mitarbeiter Zivildienstleistende Freiwilliges Soziales Jahr Förderer JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen / Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Bundesgeschäftsstelle Gesamt: Jugend Jugendgruppenleiter / -innen Jugendleiter / -innen Schulsanitätsdienste Betreute Schulen, päd. Angebot am Nachmittag Jugendzentren JUH Gesamt Baden-Württemberg Bayern Berlin / Brandenburg Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Niedersachsen/Bremen Nord Nordrhein-Westfalen Sachsen Sachsen-Anhalt / Thüringen Bundesgeschäftsstelle

33 Personen und Anschriften Bundesvorstand Volker Bredick, Thomas Doerr, Dr. Hans-Joachim Vits Bundesgeschäftsstelle Lützowstraße Berlin Telefon Telefax Bundesleitung Bundesarzt: Prof. Dr. Dr. hc. Horst Wilms Bundespfarrer: Dr. Christian-Erdmann Schott Bundesjugendleiterin: Sandra Hofmann Bundesbeauftragter für Bevölkerungsschutz: Dr. Horst Schöttler Bundesausbildungsleiter: Jürgen Ule Bundesbeauftragte für Gesundheitsdienst und Pflege: Andrea Trenner Bundesbeauftragter für Kindertageseinrichtungen: Martin Lochter Bundesbeauftragter für Humanitäre Hilfe im Ausland: Friedrich W. Riechmann Präsidium Präsident: Hans-Peter von Kirchbach Vizepräsident: Christian Graf v. Bassewitz Vizepräsidentin: Asta-Sibylle Schröder Präsidiumsmitglieder: Hartmut Besch, Rainer Lensing, Ralf Plettke, Klaus Preuß, Peter Sachse, Prof. Dr. Wolfgang Frhr. v. Stetten, Peter Tuppeck, Joachim Zaksek, Gunter Zepp Ehrenpräsident Wilhelm Graf v. Schwerin v. Schwanenfeld Service-Telefon: (12 Cent / Min.) In stillem Gedenken Wir gedenken in Trauer der verstorbenen Johanniter und der Freunde der Johanniter-Unfall-Hilfe. Delegierte, Präsidium, Vorstände, Mitarbeitervertretungen und Helfer 33

34 Struktur der Johanniter-Unfall-Hilfe Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein bundesweit tätiger eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Der Verein gliedert sich in Landes-, Kreis-, Regional- und Ortsverbände. Die kleinste Organisationseinheit ist der Ortsverband. Mehrere Ortsverbände können zu einem Kreisverband zusammengeschlossen werden, wenn sie zu einer kommunalen Einheit gehören. Eine kommunale Einheit ist meistens ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt. Wenn ein Kreisverband mehrere benachbarte kommunale Einheiten umfasst, nennt er sich Regionalverband. Meist führt der Regionalverband alle einbezogenen Kreise und/oder Städte in seinem Namen auf. Wenn der Verband so viele Kreise umfasst, dass der Name zu lang würde, werden zusammenfassende Namen mit regionalem Bezug verwendet. Die Kreis- und Regionalverbände bilden einen Landesverband. Dieser kann mit einem Bundesland identisch sein oder mehrere Bundesländer umfassen. Alle neun Landesverbände zusammen bilden die Johanniter- Unfall-Hilfe e. V. Organe der Johanniter-Unfall-Hilfe sind die Delegiertenversammlung, das Präsidium und der Bundesvorstand. Die von den Vertreterversammlungen der Landesverbände gewählten Delegierten bilden die Delegiertenversammlung. Diese tritt einmal im Jahr zusammen. Weil das nicht reicht, um den Bundesvorstand effektiv zu kontrollieren, wurde das Präsidium als Aufsichtsgremium geschaffen. Es wird von der Delegiertenversammlung gewählt. Das Präsidium trifft die Grundentscheidungen zur Verbandspolitik. Alle Mitglieder des Präsidiums sind ehrenamtlich tätig und müssen aktive Mitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe sein. An der Spitze des Präsidiums steht der Präsident. Er ist zugleich höchster Repräsentant der Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Bundesvorstand führt die Johanniter-Unfall-Hilfe und besteht aus höchstens drei Mitgliedern, von denen die Mehrheit Mitglieder des Johanniterordens sein müssen. Die Mitglieder des Bundesvorstands werden auf Vorschlag des Präsidiums vom Herrenmeister des Johanniterordens ernannt. Der Bundesvorstand beruft zu seiner Beratung in Fachfragen die Bundesleitung. Sie besteht mindestens aus dem Bundesarzt, dem Bundesausbildungsleiter und dem Bundespfarrer. Die Mitglieder der Bundesleitung dürfen nicht Angestellte der Johanniter- Unfall-Hilfe sein. Beispiel LV Bayern Regionalverband Allgäu Landesverband Bayern OV Kempten OV Kaufbeuren OV Marktoberdorf 34 Memmingen OV Sonthofen Ortsverband Memmingen

35 Organigramm der Bundesgeschäftsstelle Bundesvorstand Volker Bredick Thomas Doerr Dr. Hans-Joachim Vits Personal Alexandra Reimann Justitiariat /Präsidialbüro Lutz Minnich Vorstandsassistent Jörg Lüssem Johanniter Bildungswerk Ralf Sick Interne Revision Joachim-Ulf Zedow Finanz- / Rechnungswesen Anne Mierendorf Steuern Peter Fastenrath Jugend / Ehrenamt Jürgen Schill Controlling Abayneh Demeke Marketing / Kommunikation Claudia Jabir Johanniter- Auslandshilfe Jörg Lichte Fundraising Andreas Schiemenz Altenhilfe / Einsatzdienste Peter Balz Presse Martin J. Wittschorek Neue Medien Lothar Paul Interne Kommunikation Wolfgang Brenner Werbung / Corporate Design Daniela Schiefner Mailing / Spenderservice Andreas Hauptmann E-Fundraising Sascha Stolzenburg Firmenkooperationen / Erbschaften Dr. Thomas Röhr Rettungsdienst / Bevölkerungsschutz Leander Strate Auslandsprojekte Bettina Bräunl Karl A. Kähler Jutta Meissner Birgit Spiewok Europa, Büro Brüssel Martin Schneider Projektfinanzen Judith Rutkowski

36 Adressen der Landesverbände Landesverband Baden-Württemberg Trochtelfinger Straße 6, Stuttgart Telefon , Telefax Landesvorstand: Wedig v. Below, Jürgen Wanat Landesverband Bayern Einsteinstraße 9, Unterschleißheim Telefon , Telefax Landesvorstand: Klaus-Christoph v. Blumröder, Peter Fritz, Andreas Hautmann Landesverband Berlin / Brandenburg Berner Straße 2-3, Berlin Telefon , Telefax info@juh-bb.de, Landesvorstand: Barbara Aßmann, Henning v. d. Lancken Landesverband Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar Johanniterstraße 7, Butzbach/Nieder-Weisel Telefon , Telefax landesverband@juh-hes-rlp-saar.de Landesvorstand: Dr. Michael Frase, Günther Lohre Landesverband Niedersachsen / Bremen Kabelkamp 5, Hannover Telefon , Telefax lg@juh-nds-br.de, Landesvorstand: Thomas Mähnert, Silvana Radicione, Claus-Dieter Schwab Landesverband Nord Beselerallee 59a, Kiel Telefon , Telefax info@juh-nord.de, Landesvorstand: Einar v. Harten, Hans-Joachim Woller Landesverband Nordrhein-Westfalen Neanderstraße 34/38, Erkrath Telefon , Telefax info@juh-nrw.de, Landesvorstand: Wilfried Nelles, Dr. Eberhard Freiherr v. Perfall, Wolfram Rohleder Landesverband Sachsen Gerichtsweg 28, Leipzig Telefon , Telefax info@juh-sachsen.de, Landesvorstand: Wilma Bär, Ulrich Röbbelen, Andreas Weigel Landesverband Sachsen-Anhalt / Thüringen Walkmühlstraße 1a, Erfurt Telefon , Telefax lg.erfurt@juh-sat.de, Landesvorstand: Hubertus Graf v. d. Schulenburg, Johannes-M. Schulz-Schottler 36

37 Karte der Landesverbände Bundesvorstand, Berlin Leipzig 37

38 2005 auf einen Blick Januar Die Johanniter verteilen Hilfsgüter an die Tsunami- Opfer in Indonesien und Sri Lanka. Im nordrhein-westfälischen Wiehl wird das erste stationäre Hospiz der Johanniter-Unfall-Hilfe eröffnet. Februar Nicht nur die Soforthilfe, auch die langfristige Entwicklungsarbeit gehört zu den Aufgaben der Johanniter- Unfall-Hilfe. So werden in Rumänien seit mehreren Jahren Orthopädietechniker geschult. Im Februar finden neue Kurse statt. März Die Johanniter beschließen, Wiederaufbauprojekte für Tsunami-Opfer auch auf den Malediven und in Indien zu unterstützen. Zum Ende des Jahres arbeitet die Johanniter-Unfall-Hilfe in 30 Ländern. Mai In Hannover findet der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Die Johanniter-Jugend organisiert erstmalig in alleiniger Verantwortung die Kinderbetreuung auf dem Kirchentag. Sie beteiligt sich außerdem am Sanitätsdienst und betreut behinderte Menschen. Vertreter der Johanniter-Jugend folgen dem Aufruf des Bundestagspräsidenten und nehmen am Tag für Demokratie in Berlin teil. Juni Die Johanniter nehmen in Hannover an der Interschutz teil, der weltgrößten Messe rund um Rettungsdienst und Notfallvorsorge. Zugleich findet der Bundeswettkampf der Johanniter in Erster Hilfe statt. Die Johanniter-Unfall-Hilfe und das Technische Hilfswerks unterzeichnen eine strategische Allianz als Grundlage für die künftige Zusammenarbeit. April Nach dem Erbeben auf der indonesischen Insel Nias Ende März übernehmen die Johanniter vor Ort die Koordination der internationalen Hilfe. Foto: LV Nordrhein-Westfalen Foto: Birgit Betzelt 38 Foto: Marcel Baeriswyl Foto: Oliver Numrich

39 Juli Im Land Brandenburg wird der erste Spezial-Rettungstransportwagen für den Transport von hochinfektiösen Patienten in Betrieb genommen. Das Fahrzeug ist mit speziell ausgebildeten Rettungskräften der Johanniter besetzt. August Beim XX. Weltjugendtag in Köln stemmen die Johanniter den größten Fahrdienstauftrag ihrer Geschichte und meistern ihn mit modernster Technik. September Ärzte und Rettungsassistenten der Johanniter begleiten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes nach New Orleans und stellen damit die medizinische Versorgung der THW-Helfer sicher. Oktober Ein schweres Erdbeben kostet in Pakistan mehr als Menschen das Leben. Millionen werden obdachlos. Die Johanniter schicken sofort Hilfsgüter in das Land. November Nach nur neunmonatiger Bauzeit wird in Wuppertal ein neues Johanniter-Stift mit 82 Pflegeplätzen und 34 Seniorenwohnungen eröffnet. Dezember Die Johanniter stellen Bewerbern für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Stellen zur Verfügung. Das sind mehr als zehn Prozent aller FSJ-Stellen in Kirche und Diakonie. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe Foto: David Brandt Impressum Herausgeber und Gesamtherstellung Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. Lützowstraße 94, Berlin Telefon , Telefax Verantwortlich für den Inhalt Bundesvorstand: Volker Bredick, Thomas Doerr, Dr. Hans-Joachim Vits Textredaktion: Dr. Karolina Fell Titelfoto: Johanniter-Einsatz in Pakistan (Birgit Betzelt) Gestaltung: COXORANGE Grafikdesign Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei 39 Foto: Birgit Betzelt

40 Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Gegründet wurde die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) im Jahre Mit über 200 Regional-, Kreisund Ortsverbänden ist sie im gesamten Bundesgebiet vertreten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens und als gemeinnütziger Verein anerkannt. Sie ist eine freiwillige Hilfsgesellschaft im Sinne des Art. 26 des 1. Genfer Abkommens vom Zudem ist sie ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege und dem Diakonischen Werk der evangelischen Kirche Deutschland als Fachverband unmittelbar angeschlossen. Ihre satzungsgemäßen Aufgaben sind: Erste Hilfe und Sanitätsdienst Rettungsdienst und Krankentransport sowie Notfallfolgedienst Hausnotruf Ambulanz- und Auslandsrückholdienst Bevölkerungsschutz und Notfallvorsorge Jugendarbeit und Arbeit mit Kindern Betreuung, Pflege und Beförderung von Alten, Kranken, Behinderten und sonstigen Pflegebedürftigen Hospizarbeit Betrieb von und Mitwirkung an Sozialstationen Sonstige soziale Dienste wie Mahlzeitendienste Andere Hilfeleistungen im karitativen Bereich Humanitäre Hilfe im Ausland Johanniter-Servicetelefon: (12 Cent / Minute) Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

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