Wie viel Transparenz braucht das Gesundheitswesen?
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- Teresa Gerstle
- vor 8 Jahren
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1 Wie viel Transparenz braucht das Gesundheitswesen? Gesundheitspolitischer Salon Transparency International Internationale NGO zur Bekämpfung von Korruption 1993 vom Ex-Weltbank-Manager Prof. Dr. Peter Eigen gegründet Vorstandsvorsitzende Huguette Labell National Chapters in mehr als 100 Ländern Corruption Perceptions Index (5. Dezember) Global Corruption Barometer
2 Austrian Chapter 2005 gegründet Vorstand und Beirat arbeiten ehrenamtlich Vorstand: Prof. Eva Geiblinger, Prof. Dr. Hans Jörg Bauer, Dr. Johann Rzeszut Beirat: Dr. Franz Fiedler, DDr. Hubert Sickinger, Univ. Prof. DDr. Heinz Mayer, Mag. Walter Geyer, Mag. Martin Kreutner, u.a AG Gesundheit, 2007 Grundsatzpapier Transparenzmängel im Gesundheitswesen 3 Ärzte und Pharma Verurteilungen und außergerichtliche Vergleiche in Milliardenhöhe (US $) 4
3 Reaktion Verschärfung der Codes of Conduct Aus für Geschenke, Freizeitprogramme und Einladungen von Begleitpersonen Weniger Außendienstmitarbeiter, Anzeigenwerbung und Kongresse Stärkere Konzentration der Marketing- und Lobbyingaktivitäten auf - Meinungsbildner ( Thought Leader Compensation ) - Entscheidungs-/Kostenträger (gesundheitsökonomisches Marketing) - Patienten (Compliance-Programme) Leichter Rückgang der Marketingbudgets 5 Was bleibt Enge Verbindung zwischen Industrie und Ärzteschaft in Forschung und Fortbildung Interessenskonflikte 6
4 Interessenskonflikte Interessenskonflikte sind Situationen, die ein Risiko dafür schaffen, dass professionelles Urteilvermögen oder Handeln, welches sich auf ein primäres Interesse bezieht, durch ein sekundäres Interesse unangemessen beeinflusst wird. Quellen: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften 2010, Institute of Medicine Sekundäre Interessen Belege liegen vor, dass durch (materielle) sekundäre Interessen, die Neigung, ein Produkt zu verschreiben, gesteigert wird Industriegeförderte Forschung deutlich häufiger zu positiven Ergebnissen führt Industriegesponserte Fortbildung die eigenen Produkte bevorzugt und empfiehlt Key opinion Leaders als Sachverständige, GutachterInnen, wissenschaftliche Beiräte als Zugpferde im Produkte-Marketing eingesetzt werden und ihren Einfluss auch in gesundheitspolitischen Gremien zugunsten dieser Produkte einsetzen. Quellen nachzulesen unter Interessenskonflikte in der Medizin 8
5 Beispiel 1 British Medical Journal, 12 June 2010, 1274 ff 9 Interessenskonflikte WHO empfiehlt im Influenza Pandemieplan die Vorhaltung antiviraler Medikamenten Autoren standen auf der Payroll der beiden Pharmafirmen, die antivirale Medikamente erzeugen Interessenskonflikte wurden von der WHO nicht deklariert European Scientific Group on Influenza, seit 1999 beratendes Gremium der WHO, ist 100 % pharmafinanziert Frage der Wirksamkeit der antiviralen Medikamente wissenschaftlich umstritten - von unabhängigen Wissenschaftern nicht überprüfbar, da 60 % der Studien nicht publiziert - unterschiedliche Zulassung in USA und EU 10
6 Beispiel 2 11 Presseaussendung Der Mental Health Index der OECD macht es bereits deutlich: Österreichs psychische Versorgung ist neben Italien eine der schlechtesten der Vergleichsländer. ( ) Die Dauer des Erstattungsprozesses seitens des Hauptverbandes ist für neue innovative Produkte zu lange. ( ) 12
7 13
8 Lobbying Top US-Industries Pharmaceuticals/Health Products $2,501,745,267 Insurance $1,774,231,357 Electric Utilities $1,663,142,243 Business Associations $1,413,834,214 Computers/Internet $1,358,984,389 Oil & Gas $1,329,180,727 Education $1,159,487,327 Misc Manufacturing & Distributing $1,148,026,037 Hospitals/Nursing Homes $1,069,107,157 TV/Movies/Music $1,022,160,821 Civil Servants/Public Officials $1,014,064,831 Securities & Investment $980,461,025 Real Estate $976,107,683 Health Professionals $941,438,165 Quelle: Center for Responsive Industries, Transparenz schaffen Problembewusstsein bei Mediziner/innen Offenlegung von Interessenskonflikten und Konsequenzen bei Nicht- oder Falschmeldung Transparenz bei Drittmittelfinanzierung Veröffentlichung aller klinischen Studien Trennung von klinischen Studien und Einkaufsentscheidungen/ -empfehlungen Förderung von unabhängiger Forschung und Fortbildung 16
9 Model of Good Practice Zusammenarbeit Ärzteschaft Industrie Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften 17 Declaration of COI Umsatz % öffentliche Hand (BMG, SV, Länder) 25 % div. private Unternehmen und Vereine 5 % Pharmaunternehmen 18
10 Veranstaltungstipp Do unpublished data make a difference? The case of Tamiflu Dr. Tom Jefferson Donnerstag 6. Dez :30-18:30 Uhr Gesellschaft d. Ärzte, Frankgasse 8, 1090 Wien Veranstalter: Ludwig Boltzmann Gesellschaft für HTA und TI-AC 19 Interessiert? Informationen zu TI
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