Projekt: Aufbau von Pflegebereitschaft und Pflegefähigkeit berufstätiger Angehöriger im häuslichen Umfeld durch Kriseninterventionsteams KIT- Pflege Zeitraum: 1. 7. 2010 30. 6. 2013
Auf den Punkt gebracht: Krisenprävention und Krisenintervention für berufstätige pflegende Angehörige mit Erhalt der Arbeitsfähigkeit des Arbeitnehmers sowie Versorgungssicherheit für den Pflegebedürftigen 2
Beteiligte: Projektübersicht CV Borken mit Projektleitung und KIT CV Ahaus/ Vreden mit Projektverantwortlichem und KIT GKV als Auftraggeber Gaus GmbH (Projektkoordination) FFG (Begleitforschung) 3
Zielgruppe und Zugang Zielgruppe: Berufstätige pflegende Angehörige aller Altersgruppen, Arbeitsfelder, Einkommensgruppierungen und Beschäftigungsumfängen Zugang erfolgt über: Regionale Unternehmen Berufstätige pflegende Angehörige Interne Strukturen 4
Hintergrund Demographischer Wandel Steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und damit berufstätiger pflegender Angehöriger Zunehmender Arbeitskräftemangel Vereinbarkeit Pflege & Beruf Schwächung des sozialen Rückhalts (Freizeit, Familie) Leistungseinbußen im Unternehmen gesetzliche Änderungen: Pflegezeitgesetz (PflegeZG), Pflegeurlaub SGB XI 7 a: Pflegeberatung 5
Ziel- und Maßnahmenplan Vermeidung von Krisen in Pflege und Beruf Kriseninterventionsteams Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit des Arbeitnehmers Information, Schulung, Beratung im Betrieb Versorgungssicherheit des Pflegebedürftigen Begleitung und Unterstützung aller Akteure Unterstützung der Versorgungsstruktur Begleitung des Sozialraumes Familie 6
Fallbeispiel Herr Müller seit 7 Jahren Schichtarbeiter, bisher gute Leistungen, seit ½ Jahr unkonzentrierter, übellauniger, verschlossener erscheint Mittwochmorgen verspätet zur Arbeit, ist völlig neben der Spur Mitarbeiter Gerüchte über Alkoholismus oder Drogenmissbrauch 7
Fallbeispiel Arbeitgeber Sinkende Produktivität fällt auf, Abmahnungen wurden verschickt. Eskalation am Mittwochmorgen! Mitarbeitergespräch: Herr Müller erzählt von seiner pflegebedürftigen Mutter, die heute morgen gestürzt ist KRISE Kontaktaufnahme zum Interventionsteam (KIT-Pflege) 8
Kriseninterventionsteam 24h; 7T/W Pflegwissenschaftler/ Pflegepädagoge Krisenintervention steam Pflegefachkraft Familienpflege/ Hauswirtschaftliche Versorgung 9
Maßnahmen Krisenkontakt Spontaner Kontaktaufbau zu Herrn Müller durch die Pflegepädagogin/ -wissenschaftlerin, Anamnese, auf Anforderung: Kurzfristige Übernahme der Pflege durch die Pflegefachkraft Kurzfristige Übernahme der Versorgung durch hauswirtschaftliche Leistungserbringung Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit 10
Weitere Maßnahmen Pflegefachkraft und Sozialer Dienst Pflegerische und hauswirtschaftliche Krisenversorgung für max. drei Tage unter Einbezug des kompletten Netzwerkes; falls nötig anschließende Vermittlung weiterer, trägerunabhängiger Dienste Pflegewissenschaftlerin: Im Unternehmen: Information und Sensibilisierung zum Thema Pflege und Beruf Schulungs-, Beratungs- und Begleitungsangebote an den Arbeitgeber (rechtliche Grundlagen, etc.) 11
Weitere Maßnahmen Bei Herrn Müller und seiner Mutter: Schnittstellenmanagement, z.b.: Kontaktaufnahme Arzt Beratung zu finanziellen Rahmenbedingungen für die häusliche Pflege und Unterstützung bei der Antragstellung Klärung der weiteren Begleitung durch Familienangehörige, Ehrenamtliche oder soziale Dienste Schulung zum Umgang mit der neu aufgetretenen Bewegungseinschränkung, Mobilisation, Transfer (Kinästhetik) Beratung zur Sturzprophylaxe (Expertenstandard) incl. Wohnraumanpassung Hilfsmitteleinsatz 12
KIT-Pflege für pflegende Angehörige praktische Unterstützung in akuter Krisensituation schnelle, situationsrelevante Informationen aus einer Hand Analyse der privaten und beruflichen Situation sowie gemeinsame Entwicklung von Lösungsstrategien Angebote von Prävention und Gesundheitsförderung zur Vermeidung von Überbelastungen 13
Nutzen für pflegende Angehörige Vereinbarkeit von Arbeit, Pflege und eigener Lebensgestaltung Gesundheit und Leistungsfähigkeit Entspannung durch Entlastung Arbeitsmoral und Arbeitszufriedenheit Commitment 14
KIT-Pflege für die Unternehmen Information über das Projekt KIT-Pflege Kurzfristige Information und Beratung zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Führungskräfte Information/ Schulung/ Beratung der Mitarbeiter z.b. zu verschiedenen Themen, z.b. Finanzielle und rechtliche Grundlagen, Prävention und Gesundheitsförderung, Fallbesprechung/ individuelle Beratung 15
Nutzen für die Unternehmen Vermeidung pflegebedingter Fehlzeiten oder Kündigungen Erhalt der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit Gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit Imagesteigerung des Unternehmens 16
Für die Unternehmen Allgemeine Zahlen zu familienbewussten Unternehmen: 17% höhere Mitarbeiterproduktivität durch: 17% höhere Motivation 13% geringere Fehlzeiten 17% höhere Bindung von Fachkräften 12% höhere langfristige Kundenbindung 17
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 18