Das Ergebnis der Kommunalwahl 1964 für den Wremer Rat lautete: UWG = 367 Stimmen, SPD = 309 Stimmen In den Rat gewählt worden sind:

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Transkript:

Das Jahr 1964 Ich habe an allen Sitzungen des Gemeinderates und der Ausschüsse teilgenommen, habe laufend Gespräche mit Ratsmitgliedern geführt und war gut informiert über alles was in der Gemeinde geschah. Die Kommunalwahlen fanden 1964 statt. Nach dem Kriege hatte sich die Unabhängige Wählergemeinschaft UWG gebildet. Sie war bestrebt ohne Abhängigkeit von einer politischen Partei zum Wohle aller Bürger zu arbeiten. Zusammengeschlossen haben sich in der UWG Einheimische, Vertriebene, Zugereiste von wo auch immer, Arbeiter, Bauern, Angestellte, Freiberufler. Dieser Gruppierung schloß ich mich an und kandidierte für die Wahl zum Gemeinderat. Das Ergebnis der Kommunalwahl 1964 für den Wremer Rat lautete: UWG = 367 Stimmen, SPD = 309 Stimmen In den Rat gewählt worden sind: UWG SPD Hey, Gerd Hülsemann, Friedrich Büsching, Friedrich Rösler, Paul Schüßler, Bernhard Struß, Rudolf Sierck, Theodor Koopmann, Bernhard Hey, Ernst Holl, Ernst Stelzer, Hermann Die mit mir über die Liste der UWG gewählten Ratsmitglieder bedrängten mich, den Ratsvorsitz zu übernehmen. Ich wollte das aber gar nicht. Man erzählte mir dann etwas über Verpflichtung dem Wähler gegenüber, zumal ich auch die meisten Stimmen erhalten hätte. Friedrich Büsching, bereits altgedientes und in der Kommunalpolitik erfahrenes Ratsmitglied sagte zu meiner Frau, die sich für den Gedanken auch nicht erwärmen konnte: Dät is doch bloß 4 bit 5 mol in n Johr, Fro Hey, dat is doch gor nicht so schlimm! Schließlich willigte ich widerstrebend ein. Was dann aus den 4 bis 5 mal im Jahr dann später geworden ist, habe ich mir allerdings nicht träumen lassen. Im Herbst 1964 wurde ich also zum Bürgermeister von Wremen gewählt. Bereits drei Wochen später stand eine sehr wichtige Entscheidung für den Wremer Rat an. Es ging um Ausbauarbeiten in der Wremer Strandhalle: Erweiterung der Kühlräume und Verbesserungen der Bewirtschaftung und um die Stabilisierung der Strandhallenfundamente für die Deichbaumaßnahmen, die nach der Sturmflut 1962 bald erfolgen sollten. Über den Landkreis war vor meiner Zeit dafür ein Zuschuß beantragt worden, der nun durch Ratsbeschluß zur Bereitstellung der bei der Gemeinde verbleibenden Eigenmittel von fast 100 000 DM, abgerufen werden mußte. Gemeindedirektor war Werner Böger, zum Verwaltungsausschuß gehörten außer dem Bürgermeister, Friedrich Büsching und Friedrich Hülsemann, die Kasse wurde von Friedrich Lübs geführt. Der Pachtzins für die Strandhalle war von der Inbetriebnahme an sehr vernünftig geregelt worden. Erfahrungswerte über Besucherzahlen und Umsätze lagen damals nicht vor. Im Einvernehmen mit dem Pächter einigte man sich auf eine Umsatzpacht von 8% bis 18 000 DM Pacht erreicht sein würden, danach sollten nur noch 4% gezahlt werden. Damit war dem Pächter ein Anreiz gegeben, möglichst bald die 4% Zahlung zu erreichen. Diese Regelung hat sich gut bewährt. In allen folgenden Haushalten konnten 30 000 DM als Pachteinnahme eingeplant werden. Die von der Gemeinde zu finanzierenden 100 000 DM würden nun allerdings die Rentabilitätsrechnungen der Strandhalle sehr nachhaltig beeinflussen und andere kommunale Aufgaben erheblich beschränken. Wir versuchten also umgehend, eine Änderung des Pachtvertrages zu erwirken, um die Gemeindekasse bei der Finanzierung der geplanten Verbesserungen - die dem Pächter zugute kommen würde - über Mehreinnahmen aus dem Strandhallenbetrieb zu entlasten. Diese

Bemühungen schlugen leider fehl. Und so fuhr der Verwaltungsausschuß (VA) zum Kreishaus, um dem Oberkreisdirektor (OKU) mitzuteilen, daß unter den gegebenen Umständen der Landeszuschuß nicht in Anspruch genommen werden könnte. Ein Abkommen mit dem Verkehrsverein Nordseebad Wremen e.v. sicherte diesem zu, daß alle Einnahmen aus Einrichtungen für den Fremdenverkehr im Haushalt der Gemeinde dem Verkehrsverein zweckgebunden wieder zur Verfügung gestellt werden müßten. Der Kassenverwalter Friedrich Lübs war gleichzeitig Vorsitzender des Verkehrsvereins und hatte lange vor meiner Zeit diese Vereinbarung durchgesetzt. Die Kreditaufnahme würde also in voller Höhe vom Gemeindehaushalt getragen werden müssen, ohne daß auch nur eine einzige Mark Mehreinnahmen zu erwarten gewesen wären. Das bedeutete für alle anderen kommunalen Aufgaben empfindliche Einschränkungen und Zurückstellungen. Der Versuch, aus der Zweckgebundenheit der Einnahmen aus Fremdenverkehrseinrichtungen herauszukommen, schlug in Verhandlungen mit dem Verkehrsverein fehl. Man war von seiten des Verkehrsvereins nicht bereit, auch nur der kleinsten Änderung der bestehenden Abmachungen zuzustimmen. Aus der Verantwortung für die Erhaltung der Handlungsfähigkeit für dringende kommunale Angelegenheiten sah ich mich gezwungen, der von der Gemeinde geforderten Investition nicht zuzustimmen. Meine Argumente, die Gemeinde könne nicht für Folgemaßnahmen der Deicherhöhung, die der Landessicherheit diene, finanziell durch von ihr durchzuführende Sondermaßnahmen in Anspruch genommen werden, fanden nicht die erwartete Zustimmung. In vielen Gesprächen mit allen Ratsmitgliedern wurde ich aber in meiner Beurteilung des Sachverhalts unterstützt, so daß ich überzeugt war, in der ersten Ratssitzung nach meiner Wahl zum Bürgermeister mit einer großen Mehrheit für die Ablehnung rechnen zu können. Und was geschah? Es wurde geheime Abstimmung beantragt und das Ergebnis lautete: Ablehnung der Investition mit nur 6 gegen 5 Stimmen. Vielleicht war es gut, daß ich gleich am Anfang meiner Ratsarbeit erlebte, was Zusagen bedeuten. Für alle späteren Entscheidungen habe ich mich nie mehr auf Versprechungen und Ankündigungen verlassen. Zustimmungen und Beschimpfungen gab es in den nächsten Tagen. Totengräber des Fremden-verkehrs und Finanzkatastrophe für die Gemeinde beim Deichbau hörte ich in Kommentaren. Weder das eine noch das andere ist geschehen. Im Gegenteil: bei der Deicherhöhung sind alle Kosten für die Fundamentsicherung der Strandhalle aus Deichbaumitteln bezahlt worden und, was sehr wichtig war, die Finanzierung der bereits beschlossenen Maßnahmen war gesichert. Dazu gehörten das Feuerwehrgerätehaus, die neue Schule und der Sportplatz. Bemerkenswert an meiner 1. Legislaturperiode war, daß die Parteien eigentlich kaum eine Rolle spielten. Daß jemand für seine Fraktion sprach, habe ich damals nicht gehört. Wir sind uns durchweg schnell einig geworden, was zu tun war. Die berühmte freie Spitze im Haushalt war auch damals nicht sehr groß, gewiß nicht umwerfend. Die Steuersätze für Gemeindesteuern waren relativ niedrig, und niemand zeigte Interesse daran herumzubasteln. Gemeinsam wurde überlegt, was mit den vorhandenen finanziellen Möglichkeiten zuerst gemacht werden sollte. Vorschläge wurden sehr genau auf ihre Notwendigkeit und Wichtigkeit geprüft und dann setzte man Prioritäten, wie man heute sagt. Mit dem l961 beschlossenen Bau einer neuen Schule ist am 4. Mai 1964 begonnen worden. In den Grundstein ist eine Urkunde eingemauert worden.

Grundstein für neue Schule gelegt Modernes, allen Ansprüchen gerechtes Haus wird entstehen Wremen. Der Grundstein für die Mittelpunktschule wurde feierlich gelegt. Zu der mit Lorbeerbäumen geschmückten Baustelle waren die Schulkinder mit ihren Lehrern, der Gemeinderat, der Schulausschuß, Pastor von Glahn, der Architekt, der Bauunternehmer sowie zahlreiche Einwohner gekommen. Die Kinder umrahmten die Feier mit Lied- und Gedichtvorträgen. Gemeindedirektor Böger verlas den Inhalt der Urkunde, die später in eine Kupferrolle eingeschlossen wurde. Aus dieser geht hervor, daß der Gemeinderat bemüht war, der Gemeinde ein modernes und allen Ansprüchen gerecht werdendes Schulhaus zur Verfügung zu stellen. Es soll neun Klassenräume, drei Gruppenräume, einen Raum für naturwissenschaftlichen Unterricht mit zwei Nebenräumen, eine Lehrküche mit zwei Nebenräumen, einen Werkraum, ein Schul leiterzimmer, ein Lehrerzimmer, einen Bücherraum und eine Turnhalle enthalten Das Gesamtvorhaben soll in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden. Weiter ist in der Urkunde die Entwicklung Wremens nach der Währungsreform bis zum Baubeginn der Schule aufgezeichnet. Nachdem ein Schüler in Versform den Bürgermeister zur Grundsteinlegung aufgefordert hatte, nahm Bürgermeister Hülsemann das Wort. Anschließend vermauerte er fachmännisch die Kassette. Pastor von Glahn führte aus, daß Kirche und Schule gemeinsam zum Wohle der Jugend arbeiten müßten. Er wies weiter daraufhin, daß der Erlös für den Baugrund, auf den die Schule errichtet werde, der früheren Eigentümerin der Kirchengemeinde zugeflossen sei und heute zur Restaurierung des Kirchturmes verwandt würde. Als letzter Redner wies Hauptlehrer Hey darauf hin, daß die Technik auch auf dem Lande nicht zurückgeblieben wäre und entsprechend ausgebildete und geschulte Menschen erfordere. Im Enderfolg, so meinte der Redner, habe die Gemeinde sich selbst das größte Geschenk gemacht, da es der Ausbildung der Kinder des Dorfes dienen solle. Die Feier endete mit einem Lied der Schulkinder. (NZ)

Gemeinde Wremen Kreis Wesermünde Fernsprecher Nr. 208 22.6.64 Bankkonten: Spar- und Darlehnskasse Wremen, Nr. 701 Kreissparkasse Wesermünde Zweigstelle Dorum, Nr. 536 Wremen, den U r k u n d e In der Gerneinderatssltzung am 2. 9. 1961 hat der Rat der Gemeinde Wremen den Schulneubau beschlossen. Dem Rat gehörten an: Bürgermeister Julius Wiebalck, die Ratsherren Friedrich Büsching, Wilhelm Holst, Carl Wittig, Bernhard Schußler, Friedrich Hülsemann, Johann Fiehn, Helmut Fitter, Paul Röster, Nikolaus Kracke und Friedrich Lübs Gemeindedirektor Werner Böger, außerdem waren z. Zt. bei der Gemeinde beschäftigt die Angestellte Margot Hachmann die Botin Magdalene Schweckendieck Vorgesehen ist ein moderner Neubau mit 9 Klassenbäumen, 3 Gruppen-räumen, 1 Werkraum, 1 Küchenraum, sowie Nebenräumen und einer Turnhalle. Aus finanziellen Gründen muß dieses Bauvorhaben in mehreren Bauabschnitten begonnen werden. Der Architekt Herr Gerdes aus Cuxhaven, wurde mit der Durchführung beauftragt. Mit dem ersten Bauabschnitt wurde am 4. Mai 1964 begonnen, zur gleichen Zeit wurde hinter der Schule mit einem Sportplatzneubau begonnen. Der Grund und Boden für beide Vorhaben wurde durch Tausch von der Kirchengemeinde und dem Landwirt Anton Kaminski unter sehr schwierigen Bedingungen erworben. Das Baugrundstück liegt am Südausgang des Dorfes, an der Landstraße Bremerhaven - Dorum - Cuxhaven. In der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1962 hatte die Nordseeküste die schwerste Sturmflut seit 1874 zu verzeichnen. Der Deich von Bremerhaven bis Cuxhaven war sehr stark angeschlagen, hielt aber stand, sodaß ein Verlust an Menschenleben und Vieh, in diesem Bereich nicht zu verzeichnen war. Nach der Sturmflut wurde der Deich erhöht und verstärkt.

- 2 - Am 1. 2. 1963 hat der Bürgermeister Julius Wiebalck, welcher 40 Jahre im Gemeinderat und hiervon 10 Jahre als Bürgermeister tätig war, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Hierfür kam der Landwirt Theodor Sierck in den Gemeinderat. Bas Ratamitglied Hülsemann wurde zum Bürgermeister gewählt. Die Gemeinde hatte z. Zt. der Grundsteinlegung 1.600 Einwohner. Die Gemarkung ist mit 3*267 ha angegeben. Die Hebesätze betragen: Grundsteuer A 180 %, Grundsteuer B 200 % und Gewerbesteuer 260 % Durch den Architekten war die Berechnung des I. Bauabschnittes mit Sportplatzanlage einschl. Grundstückserwerb und sonstiger Nebenkosten auf veranschlagt. 1.000.000, DM Nach einer voraufgegangenen Submission wurden die Arbeiten an folgende Firmen vergaben: Maurerarbeiten: Firma Schröder, Dorum, Fertigbeton: Firma Brem. Spannbetonwerke, Bremen Zimmererarbeiten: Firma Rakow & Co., Stinstedt Tischlerarbeiten, außen: Firma Wilh. Henken, Wremen Tischlerarbeiten, innen: Firma Raschke-Madrian, Bremerhaven Dachdeckerarbeiten: Firma Böning, Bremerhaven Installationsarbeiten: Firma Bose, Neuenwalde Dachkonstruktion: Firma Oest, Bremerhaven Klempnerarbeiten: Firma Otto Köster, Wremen Elektrlkerarbeiten: Firma Eric Müller, Wremen Schlosserarbeiten I.: Firma Endmann, Bremerhaven Schlosserarbelten II.: Firma Endmann, Bremerhaven Heizungsarbeiten: Firma Foppe, Langen Glaserarbeiten: Firma Burmeister, Debstedt Malerarbeiten: Firma Werner Frese, Wremen Kachel- und Fliesenarb.: Firma Bollmann, Cuxhaven

- 3 - Kunst8teinarbeiten; Firma Hülsmann, Cuxhaven schwimmender Estrich: Firma ßrüggemann, Bremerhaven Blitzschutzanlage: Firma Sandeffsfeld, Jaderberg Grenzzaun: Firma Huth, Cuxhaven Wasserleitung: Wasserbeschaffungsverband Land Wursten Somit beginnt die Gemeinde Wremen heute ihr viertes größeres Bauvorhaben nach dem II* Weltkrieg 1939/4*5* Als größere Bauvorhaben sind anzugeben: 1955 das Lehrerhaus in der Ellhornstraße, I960 die Strandhalle auf dem Deich, 1963 der erste Bauabschnitt des Campinghauses im Deich- vorgelände. Anfang 1964 hat die Landesregierung in der Gemeinde Wremen und Sievern die Flurbereinigung beschlossen. Im Hafen der Gemeinde sind augenblicklich 9 Kutter stationiert. Im Ortsteil Hofe wurde 1950 seitens der Stadt Bremerhaven das Jugendheim "Marschenhof mit 200 Betten errichtet. Seit 1954- sind etwa 80 Siedlungshäuser und andere Neubauten errichtet. 1952 wurde der Verkehrsverein "Nordseebad Wremen" gegründet. Seit dieser Zeit hat der Fremdenverkehr einen lebhaften Aufschwung genommen. Am Außendeich befindet sich der Badestrand mit 217 Strandkörben, ein eingezäunter Campingplatz von etwa 20.000 qm Größe, mit einem Campinghaus mit Koch- und Aufenthaltsraum, Umkleidekabinen, Warmwasserduschen und sanitären Anlagen, ein Miniaturgolfplatz mit 18 Bahnen und ein Kiosk. 1963 wurden 7884 Badegäste mit 52.275 Übernachtungen registriert. In der alten Volksschule sind zu Ostern 1964 233 Schüler und folgende Lehrer tätig:

4 - Schulleiter Gerd Hey Lehrerin Frl.Wolf " Frl.Wetzel " Frl. Bock Frau Benschia Lehrer Herr Trilk Anfang des Jahres 1962 wurde durch die Landesregierung das neunte Schuljahr eingeführt. 1962 wurde eine einklassige Schule im Ortsteil Schmarren aufgehoben und der Lehrer Otto Kuhland in den Ruhestand versetzt. 1960 wurde der Hauptlehrer Friedrich Butt, welcher 40 Jahre an der hiesigen Schule tätig war, in den Ruhestand versetzt. Die Kirchengemeinde wird z. Zt. von Pastor Herr von Glahn betreut. Die Polizeistation Wremen ist mit dem Folizeimeister Bruno Biber besetzt. Als Arzt ist in der Gemeinde Dr. med. Heinz Popp ansässig, als Gemeindeschwester Frau Irmgard Bieber. So legen wir heute, in der Zeit des großen Wirtschaftswunders, 19 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, nachdem das Deutsche Vaterland, durch die Großmächte in Ost und West geteilt wurde, in der Zeit des großen Ringens von Ost und West, den Grundstein zu unserer neuen Mittelpunktschule. Möge die Schule in allen Zeiten von Kriegs- und Feuergefahr, Unwetter und Katastrophen verschont bleiben, damit die, die in ihr tätig sind, stets zum Wohle unserer Jugend arbeiten können. Wremen, den 22.6.1964

Wie in den vergangenen Jahren haben Schüler und Lehrer wieder zu einem Schulfest ins Deutsche Haus eingeladen. Wie immer war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Wenn in der neuen Schule eine große Pausenhalle zur Verfügung stehen wird, dann werden wohl einige Veranstaltungen auch dort stattfinden Schulfest 1964 Programm Nach der Begrüßung der Gäste, sprechen unsere Jüngsten altbekannte Tiergedichte, die sie vielleicht an die eigene Schulzeit erinnern werden. Das 3. Schuljahr stellt sich vor mit dem Schuster, einer Spielszene aus Schneewittchen und Gedichten. Der pfiffige Kasper mit der Leberwurst kommt aus dem 4. Schuljahr. Der Streik der Schildbürgerinnen 5./6. Schuljahr beschließt den ersten Teil. Nach einer kurzen Pause erscheint Eulenspiegel der zwei Metzger hereingelegt hat (5- /6. Schuljahr). Und dann geht es in den Urwald wo wir vom 4. Schuljahr den Song der Menschenfresser hören werden. Der Zoo-Direktor stellt dann seine Menagerie vor, bevor ein selbsterdachtes Spiel in die Sprechstunde des Arztes führt (576. Schuljahr). Zum Schluß führen die Schülerinnen und Schüler des 778. Schuljahres die Geschichte vom Onkel Lucky aus Kentucky vor. Zwischendurch wird Musik gemacht und gesungen. Änderungen sind möglich. Viel Vergnügen wünscht die Schule Wremen. Die beiden letzten Reusenfischer, Wilhelm Matull aus Schmarren und Werner Hoffmann aus Solthörn haben ein schlimmes Fangjahr hinter sich. Wilhelm Matull (64 Jahre alt) feiert 1965 sein 50 jähriges Berufsjubiläum. Er stöhnte: Ein derartig schlechtes Fangjahr hat es, solange ich mich erinnern kann, noch nie gegeben! Insgesamt stehen in den großen Prielen vor Schmarren und Solthörn rund 100 Körbe etwa 800 bis 1000 Meter vom Ufer entfernt. Wenn in den Sommermonaten die beiden Fischer mit ihren Schlickrutschern bei eintretender Ebbe zu den Reusen fuhren, dann gab es immer enttäuschte Gesichter. In meinen 60 Körben, sagte Wilhelm Matull, fing ich sonst während der Sommermonate so 30 bis 40 Liter Speisekrabben. Nach dem Sturm in den letzten Wochen waren es nur noch 18 Liter. Was sind das für Fänge! Wilhelm Matull und Werner Hoffmann sind davon überzeugt, daß sie die beiden letzten sind, die ihren Hunden im Watt das anfeuernde Man to Zurufen. Sollten sie einmal für immer ihre langen Gummistiefel ausziehen, dann wird es an der Wurster Küste keine Fischer mehr mit Hundeschlitten und Reusen geben.

Grundsteinlegung Feuerwehrgerätehaus Am 16. November 1964 erfolgte die zweite wichtige Grundsteinlegung in diesem Jahr. Das alte Feuerwehrgerätehaus an der Ecke Lange Straße-Ellhomstraße hatte nun wirklich ausgedient und konnte den sehr veränderten Anforderungen an die Brandbekämpfung nicht mehr gerecht werden.

G r u n d s t e i n l e g u n g_ für das neue F e u e r w e h r g e r ä t e h a u s am 16. November 1964 U r k u n d e 16. Nov. 1964 Aufgrund des baufälligen und für die heutige Zeit völlig unbrauchbaren Feuerwehrgerätehauses an der Ecke Lange Str. und Ellhornstr., welches im Jahre 1874 erbaut wurde, hat der Hat der Gemeinde Bremen in seiner Sitzung am 30. 11. 63 beschlossen, ein neues Gerätehaus mit Zisterne an der Üterlüe Specken, hinter der Scheune Knupper, zu errichten. Das Grundstück mit der Scheune wurde durch die Gemeinde von Fräulein Annette Knupper auf Leibrente erworben. Dem Rat gehörten zur Zeit der Beschlußfassung folgende Herren an: Bürgermeister Hülsemann, die Ratsherren Holst, Schüßler, Wittig, Sierck, Rösler, Fitter, Fiehn, Kracke und Büsching. Altbürgermeister Julius Wiebalck Bei der Gemeindeverwaltung waren beschäftigt: Gemeindedirektor Böger Kassenverwalter Lübs Gemeindeangestellte Hachmann Gemeindebotin Schweckendieck Der "Freiwilligen Feuerwehr Wremen" gehören an: Gemeindebrandmeister Fiepho Schüßler, Bernhard, Büsching, Friedrich, Peuß, Franz, Wittig, Carl, Struck, Bernhard, Frese, Werner, Hey, Ernst, Bredemeyer, Heinz, Foilstich, Hermann, Kluger, Rudolf, Hörmann, Christel, Müller, Eric, Djuren, Hans, Krepel, Erich, Eibs, Theodor, Stelling, Ernst, Dahl, Friedrich, Wedel, Wilhelm, Hachmann, Ernst, Peuß, Franz Jun., Brinschwitz, Herbert, Böger, Heino, Schüßler, Theo, Schüßler, Bernhard jun., Schüßler, Dieter, Strohauer, Günther, Stelling, Heinz, Junge, Theodor, Josef Siedler, Nach einer voraufgegangenen Submission wurden die Arbeiten an folgende Firmen vergeben: - 2 -

- 2 - Maurerarbeiten: Firma Schwensfeier, Dorum Zimmererarbeiten: Seegers, Dorum Dachdeckerarbeiten: Panke, Dorum Klempnerarbeiten: Köster, Wremen Tischlerarbeiten: Neumann, Bremerhaven Beschlagarbeiten: Bohlen, Bremerhaven Malerarbeiten: Frese, Wremen Glasferarbeiten: Elektroarbeiter: Müller, Wremen Im freiwilligen Arbeitseinsatz haben die Mitglieder der Feuerwehr die Erdarbeiten durchgeführt. Als Architekt ist K, H. Schmalbach, Bremerhaven tätig. Im Jahre 1955 wurde seitens der Gemeinde die Spritze und im Jahre 1965 ein LKW-Mannschaftswagen angekauft. Am 22. 6. 1964 wurde der Grundstein für die Mittelpunktschule mit Sportplatz, am Südausgang des Ortes, gelegt So legen wir heute, in der Zeit des großen Wirtschaftswunders, 19 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, nachdem das "Deutsche Vaterland", durch die Großmächte in Ost und West geteilt wurde, in der Zeit des großen Ringens von Ost und West, den Grundstein zu unserem neuen Feuerwehrgerätehaus. Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr Wremen, den 16. Nov. 1964

Artikel in der Nordsee-Zeitung am 20. Juli : Die kleine Gemeinde Wremen an der Außenweser ist einen großen Schritt weitergekommen, als Nordseebad anerkannt zu werden. Soeben ist dem rührigen Verkehrsverein des noch kurtaxfreien Ortes vom Staatlichen Medizinaluntersuchungsamt in Stade bescheinigt worden, daß sein Meerwasser wenn auch äußerlich unansehnlich, bakteriologisch nicht zu beanstanden sei. Das kleine Bauem Wremen entwickelt sich zum Seebad Wremen. Im Kreise ihrer sechs Kinder und neun Enkelkinder feiern am heutigen Donnerstag Landwirt Julius Wiebalck (75) und Frau Sophie, Johanne, Henriette, geb. Matull (68) ihre goldene Hochzeit Der Jubilar hat sich im Verlauf seines Lebens große Verdienste um die Gemeinde erworben. Er gehörte dem Deich- und Sielverband an, war Deichvorsteher und übte weitere Ehrenämter aus. Von April 1919 bis zum 31. Dezember 1962 war er im Gemeinderat. Diesem stand er vom 28 Januar 1952 bis zu seinem altersbedingten Abgang als Bürgermeister am 31. Dezember 1962 vor. Neun Kilometer In der Gemeinde Wremen, Kreis Wesermünde, 1600 Einwohner, ist die Stelle des Kassenverwalters und Fischerdorf, das bereits über 560 Fremdenbetten - bei 1600 Einwohnern - verfugt, plant neben einem von der Tide unabhängigen Schwimmbecken den Bau eines Kurmittelhauses für Schlickpackungen Inhalationen, Meerwasser- und Kneippkuren. In seiner Fremdenwerbung wird es vom Landesverkehrsverband Weser-Ems tatkräftig unterstützt. Der vom Landkreis für den Ausbau der Kühlräume in der Strandhalle erwirkte Landeszuschuß war an die Einführung einer Kurtaxe gekoppelt. Auch dies war im Rat umstritten. Einführung der Kurtaxe abgelehnt Damit entfallt auch der Ausbau der Wremer Strandhalle Wremen In der letzten Gemeinderatssitzung in der Gaststätte Ebbe und Flut ging es um die Einführung der Kurtaxe und den Erweiterungsbau der Strandhalle. Bürgermeister Hey teilte mit, daß der Verwaltungsausschuß am gleichen Tage mit Vertretern der Kreisverwaltung über das gleiche Thema und über die Uferbefestigungen gesprochen habe. Der Strandhallenausbau könne nur erfolgen wenn die Kurtaxe eingeführt würde. Nach eingehender Aussprache bat Bürgermeister Hey um die Abstimmung. Ratsherr Koopmann stellte den Antrag die Abstimmung geheim durchzuführen. Nach der Begründung gefragt, antwortete Ratsherr Hülsemann daß diese Entscheidung schwerwiegend wäre. Die Zählung der Stimmen nach der Geheimabstimmung ergab, daß sich sechs Ratsherren gegen die Kurtaxe und fünf dafür ausgesprochen hatten, damit entfallt der Ausbau der Strandhalle. Im Verlauf der Mitteilungen verlas Gemeindedirektor Böger ein Schreiben des Kassenverwalters Lübs wonach dieser seine Tätigkeit bei der Gemeinde ab 1. Juli 1965 einstellen wird. Die Stelle soll öffentlich ausgeschrieben werden. Der Neubau der Mittelpunktschule ist richtfertig. Am 25. November feierte Julius Wiebalck Goldene Hochzeit Julius Wiebalck feiert goldene Hochzeit Für die Allgemeinheit 17 888 km zu Fuß oder per Rad zurückgelegt zum 1 April 1965 cvtl auch früher zu besetzen. Bewerber müssen gründliche Kenntnisse im Haushalts-, Kassen- und Rechnungswese besitzen. Verwaltungsprüfung erwüscht, über nicht unbedingt erforderlich. Vergütung nach Vereinbarung. Bei der Wohnungssuche wird die Gemeinde behilflich sein. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Lichtbild und Zeugnisabschriftenl sind bis zum 1. Februar 1965 an die Gemeinde 2851 Wremen erbeten. 1 außerhalb des Dorfes wohnend, bat Wiebalck - wenn man nur einen Weg in der Woche in den 43 Jahren seiner Amtszeit rechnet - zu Fuß oder mit dem Fahrrad mindestens 17888 Kilometer im allgemeinen Interesse zurückgelegt. Diese Strapazen, an denen auch seine Frau ein gerüttelt Maß getragen hat, haben die Einwohner ihrem alten Bürgermeister nicht vergessen. Ihn dafür zu ehren haben sich Vertreter der Gemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr und der Ortsvereine zur Gratulation an dem Ehrentage der Jubilare angemeldet. (NZ) Kassenverwalter Lübs legte mit Wirkung vom 1. Juli I965 sein Amt nieder. Der Rat beschloß eine öffentliche Ausschreibung dieser Stelle.

Nordsee-Zeitung 12. November 1964 Blanker Hans nagt bedrohlich am Strand Mit Saison zufrieden - Größere Strandanlage notwendig - Gemütlicher Abend vorgesehen Wremen Zu seiner ersten Sitzung nach der Saison traf sich der Vorstand des Verkehrsvereins im Gasthaus Colpe, an der auch erstmalig der neugewählte Bürgermeister Gerd Hey teilnahm. Der 1. Vorsitzende, Friedrich Lübs, gab eine erfolgreiche Bilanz bekannt. Danach hat sich die Zahl der Gäste im Nordseebad Wremen in der letzten Saison erhöht. Kummer bereitet dem Verkehrsverein die Strandanlage. Das ständig nagende Wasser bricht immer tiefer in den Grünstreifen ein. Die zuständigen Behörden sollen gebeten werden, diesen Mißstand zu beseitigen. Die Gasthäuser und Pensionen registrieren: 2249 (1963: 1961) Gäste mit 20327 (18 701) Übernachtungen. Auf dem Campingplatz zählte man 1572 (1498) Gäste mit 13 807 (13 710) Übernachtungen. Im Jugendheim Marschenhof wohnten 3419 (3347) Personen, und im Jugendlager der Stadt Helmstedt weilten 192 (273) Gäste mit 3597 (3615) Übernachtungen. Das bedeutet, daß Wremen von 7432 (7079) Dauergästen mit 51 274 (48 025) Übernachtungen aufgesucht wurde. Eine ähnliche Entwicklung konnte auch am Strand festgestellt werden. 37 463 (30 310) Strandkarten, 1537 (1339) Zeitkarten und 1742 (1728) Campingkarten wurden verkauft, während 5479 (3553) Strandkörbe vermietet wurden. Diese Zahl würde sich noch wesentlich erhöhen, wenn mehr Strandkörbe zur Verfügung gestanden hätten, da an 14 Tagen während der Saison der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden konnte. Die sechs Bungalows beim Strand wurden von 123 Personen insgesamt 407 Tage bewohnt. Nach der Nachfrage, so erklärte das Quartieramt, hätten noch 34 Bungalows vergeben werden können. Es soll die Erweiterung des Strandgebiets und die Vermehrung von Strandkörben angestrebt werden. Die Toilettenanlage soll möglichst für die nächste Saison erweitert werden. Einen breiten Raum nahm die Frage der Strandbefestigungen. Mit großer Sorge wird der starke Abbruch beobachtet Laufend geht mehr Land verloren. Der Vorstand kam zu dem Schluß, daß die Uferbefestigung weder Sache des Verkehrsvereins noch der Gemeinde sei. Er beschloß die zuständigen Stellen in einem eindringlichen Schreiben auf diesen Mißstand hinzuweisen und um baldige Hilfe zu bitten. Die Preise am Strand werden verändert, wenn es zu der Einführung einer Kurtaxe kommen sollte. Erhöhen würde sich dadurch praktisch der Eintritt für einmalige Besucher, während die Preise für Dauer- und Stammgäste nicht erhöht werden. Der Verkehrsverein veranstaltet für seine Mitglieder am Sonnabend 28. November, in der Strandhalle einen gemütlichen Abend, für dessen Gestaltung von jedem Teilnehmer ein Unkostenbeitrag in Höhe von 2,50 DM erhoben werden muß. Dem scheidenden Pastor Günther von Glahn hat der Verkehrsverein im Anschluß an seine Abschiedspredigt als Dank und Anerkennung für seine Bemühungen um die Wremer Gäste ein Bild vom Wremer Kutterhafen überreicht.