25 Jahre ISM-Code Ist die Schifffahrt dadurch sicherer geworden? TAIEX Study Visit 61804, 24 27 September 2018 12.11.18
1993-2018 4. November 1993 Verabschiedung der IMO Resolution A.741(18) ISM-Code Inkrafttreten: 01.07.1998 (Phase 1-Schiffe) Phase 2-Schiffe ab dem 01.07.2002 Seite 2
- Was sollte erreicht werden? - ENTWICKLUNG EINER SICHERHEITSKULTUR (SAFETY CULTURE) IN DER SEESCHIFFFAHRT PROAKTIVES HANDELN SICHERHEIT AUF SEE Seite 3
- Was bedeutete dies?- 1. Sicherer Schiffsbetrieb über die Einführung und Umsetzung eines Safety Management Systems (SMS) 2. Selbstregulierung: Mein SMS = Meine Lösungen 3. Nicht abwarten (passiv), sondern agieren (präventiv) 4. Der Standard ist das Minimum Seite 4
- Was ist Safety Culture? -. sind Einstellungen, Werte, Überzeugungen und Engagement, die innerhalb des Unternehmens geteilt werden, um sicherzustellen, dass Risiken angemessen adressiert und minimiert werden. Seite 5
- Bausteine einer erfolgreichen Umsetzung - Engagement (Commitment from the top) Motivation Selbstbewertung Weiterentwicklung Safety Culture Ausbildung Proaktives Sicherheitsbewusstsein Kommunikation Seite 6
25 Jahre ISM-Code - Ist Erfolg messbar? Damals / Heute 25 Jahre ISM-Code 12.11.18 Seite 7
- Was sagen die Statistiken? - 600 500 400 300 200 100 0 2000000 1800000 1600000 1400000 1200000 1000000 800000 600000 400000 200000 0 Quelle * GISIS (very serious and serious casualties) ** Allianz Safety and Shipping Review Unfälle* Schiffsverluste** Welthandelsflotte*** *** UNCTADSTAT Seite 8
- Wie ist die Entwicklung? - 1) Signifikante Unfälle haben sich nachweislich reduziert aber 2) Personenunfälle sind scheinbar nach wie vor auf einem stabilen Niveau 1160 778 961 976 957 Quelle 460 63 96 82 120 115 106 EMSA Annual Overview of Marine Casualties and Incidents 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Tödliche Unfälle Personenunfälle Seite 9
- Beispiel aus der Praxis (1) - 3 tote Besatzungsmitglieder beim Betreten eines gefährlichen Raumes (confined space) obwohl alle notwendigen Unterweisungen für das Betreten von gefährlichen Räumen durchgeführt worden sind und der Raum nicht freigegeben war. Seite 10
- Beispiel aus der Praxis (2) - Ein schwerstverletztes Besatzungsmitglied bei einem Absturz aus 10 Metern Höhe obwohl das SMS präventive Maßnahmen (z.b. Arbeitsfreigabe) vorsah, die den Unfall - bei Befolgung - voraussichtlich verhindert hätten. Seite 11
- Beispiel aus der Praxis (3) - Ein schwerstverletztes Besatzungsmitglied beim vorsätzlichen Überbrücken mehrerer Sicherheitseinrichtungen am Incinerator obwohl das Besatzungsmitglied über die sachgerechte und sichere Bedienung des Incinerators unterwiesen worden ist. Seite 12
- Problem (1) - Unfälle passieren nicht einfach sie werden gewöhnlich durch mehrere Faktoren verursacht Idealfall: Ein optimal umgesetztes SMS bietet ausreichende Sicherheitsbarrieren! Gefährdung + - Gefährdung Problemfall: Durchlässigkeit in den einzelnen Sicherheitsbarrieren bereitet den Nährboden für Unfälle! Seite 13
- Problem (2) - 1. Bewusstes Umgehen (shortcuts) der eigenen Vorgaben. 2. Statische Umsetzung des Safety Management Systems ( unthinking compliance ). 3. Fehlendes Verständnis für das Safety Management System. 4. Selbstregulierung präventiv nicht ausreichend. 5. Unklare externe Vorgaben. Seite 14
- Wo stehen wir? - 1. Der ISM-Code hat grundsätzlich dazu beigetragen, dass sich die Sicherheit in der Seeschifffahrt verbessert hat. 2. Die angedachte Entwicklung einer Sicherheitskultur ist jedoch noch nicht zu Ende ( room for improvement ). 3. Sicherheitskultur sollte weitergedacht werden und sich nicht nur auf Reedereien und deren Schiffe beziehen (Safety Culture = Verbindung zwischen allen Beteiligten im maritimen Sektor). 4. Externe Regelungen sollten einfach und unmissverständlich sein (in a clear and simply manner). Seite 15
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 16