Korridorrahmenplan Zentralschweiz Christoph Fessler RET Sursee-Mittelland, öv-konferenz 5. November 2018 Herzlich Willkommen
Leitfrage in der Langfristplanung. Wie stellt die SBB auf der Bahn zwischen Luzern und Olten die notwendige Kapazität in Zukunft sicher?
Die Mobilität in der Schweiz wächst. Bis 2040 soll der öv in der Schweiz nochmals um über 50% zunehmen. Dazu wird das Bahnangebot schrittweise weiter ausgebaut. Quelle: Verkehrsperspektiven 2040 / Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) zusammen mit BAV, ASTRA, BFE und BAFU
Angebot Was ist ein Korridorrahmenplan? Er konkretisiert die Vision des Personen- und Güterverkehrs. Langfristperspektive Bahn Kurzfristige Projekte beim Angebot und im Tarif Nächster Ausbauschritt Beschlossene Ausbauprogramme Übernächster Ausbauschritt z.b. Mobilitätshubs, Wlan, Auslastungssteuerung Leitplanken in Korridorrahmenplänen Ziele für Fern-, Güter- und Regionalverkehr 2040 Ausbauschritt 2035 im Jahr 2019 im Parlament (AS2035) Zeit
Wie sieht die Nachfrage aus? Starke Angebotsentwicklung der Bahn zwischen 2004 und 2012. 9 030 29% 31244 Quelle: Regionales Angebotskonzept AS2030, ZKöV, 27.11.2014 Am Querschnitt Albis werden die höchsten Frequenzen in der Zentralschweiz gemessen (täglich über 40 000 Personen im Querschnitt) Im Querschnitt Sursee- Zofingen fahren täglich 24 000 Personen Annahme im Korridorrahmenplan für die Achse Olten-Luzern: Was wäre, wenn auf dieser Achse eine Verdoppelung der Nachfrage gegenüber 2012 stattfinden würde?
Wie sehen die Angebotsanforderungen beim Personenverkehr aus? Produktedifferenzierung beim Personenverkehr pro Korridor. Grundsatz: Neben dem schnellen Fernverkehr (City-City), bedienen S- Bahnen alle Stationen. Express S-Bahnen erschliessen Zwischenpotenziale In der Langfristperspektive Bahn des Bundes ist der Fernverkehr in der Zentralschweiz halbstündlich, die S-Bahn viertelstündlich angedacht.
Was wurde im Korridorrahmenplan studiert? 54 Kombination von Knotenstrukturen wurden geprüft. Beispiel einer Kombination 27 Kombinationen von Bern/Basel/Luzern nach Zürich und 27 Kombinationen von Zürich nach Luzern/Basel/Bern geprüft. Zahlreiche Kombinationen sind innerhalb des Perimeters fahrbar. Erkenntnis: Jede namhafte Erweiterung des Angebots hat grössere Infrastrukturmassnahmen im Knoten Luzern und zwischen Thalwil-Litti zur Folge.
Was sind die Resultate auf der Strecke Luzern-Olten? Es sind nur kleinere Massnahmen notwendig. Zwischen Olten und Luzern ist auch langfristig eine Doppelspur ausreichend Sursee braucht dereinst einen Knotenausbau, wenn Angebot gesteigert wird
Der Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) ist langfristig die richtige Schlüsselinfrastruktur im Knoten Luzern. Die Planung und Realisierung dauert lange, ist jedoch auf Kurs.
Wo ist in der Agglomeration Luzern künftig das grösste Potenzial? Das Zentrum ist der Hotspot, Subzentren ergänzen dieses. Nord Ebikon Ost Emmenbrücke Luzern Zentrum Horw Süd Quelle: Verkehrsverbund Luzern, AggloMobil tre, Verkehrsaufkommenspotential (basiert auf kantonalem Verkehrsmodell) Grösste Verkehrsaufkommenspotenzial (dunkelblau) wird weiterhin im Zentrum Luzern erwartet. Dorthin müssen die Bahnlinien.
Welche Alternativen wurden untersucht? Drei langfristige Stossrichtung für den Bahnhof Luzern. Stossrichtung 1 Stossrichtung 2 Stossrichtung 3 Stossrichtung 1: Ausbau Zufahrt best. Bahnhof (in(oberirdisch) Tunnels à niveau) Stossrichtung 2: Durchgangsbahnhof Tiefbahnhof Luzern Luzern Stossrichtung 3: 3. Gleis Einfahrt Luzern (in Tunnels (oberirdisch) à niveau) Durchgehender Doppelspurausbau von der Spaltungsweiche Rotsee bis in den Bahnhof Luzern. Kompletter Neubau des Bahnhofs Luzern inkl. Verschiebung der Zentralbahn aus der Bahnhofshalle. Neue Doppelspur führt von Ebikon durch den Dreilindentunnel in den neuen Tiefbahnhof Luzern. In einer späteren Etappe wird der Kopfbahnhof zum Durchgangsbahnhof ausgebaut. Doppelspur Rotsee und drittes Gleis zwischen Gütsch und Vorbahnhof Luzern inkl. Unterwerfung. Kompletter Neubau des Bahnhofs inkl. Verschiebung der Zentralbahn aus der Bahnhofshalle. Zwei Optionen für Luzern: Stufenweiser Ausbau des bestehenden Netzes und damit eine Festigung seiner komplexen Struktur (Stossrichtungen 1 und 3) Grundsätzliche Umstrukturierung des Schienennetzes mit dem Ziel eines betrieblich optimierten Systems (Stossrichtung 2)
Wie sieht die Lösung konkret aus? Das Projekt Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) verbindet. Nord Ost Zürich/Tessin Zentrum Heutiges zeitaufwendiges Ein- und Ausfahren in Zentrum entfällt.
Was ist das Fazit zum DBL? Dieser ist das einzige zukunftsgerichtete Projekt im Knoten Luzern. Fahrzeitreduktion (z.b. für Strecke Luzern-Zug-Zürich) Geringe räumliche Auswirkungen im Siedlungsgebiet Flexible Angebote für alle Planungshorizonte Flächen werden für Stadtentwicklung frei Optimale Verbindung Hauptentwicklungsachsen (z.b. Zug-Bern) Kosten sind ähnlich hoch wie der Ausbau über Tunnelbauwerke entlang der Stammstrecke, der Nutzen mit der Fahrzeitreduktion aber erheblich besser Teure Tunnelinfrastrukturen nötig Durchgangsbahnhof Luzern ist die Lösung, die weiter verfolgt wird
Am nachfragestarken Albis ist aktuell eine Einspurstrecke hemmend. Ein Bahnausbau auf dem ausgelasteten Netz geht nur mit weiteren Gleisen. Deshalb braucht es im 2035 den Zimmerberg- Basistunnel 2 zuerst.
Was ist die Lösung? Die heutigen Gleisanlagen Thalwil Litti werden ausgebaut. Ausgangslage: Heutige Engpässe auf der Infrastruktur. Neubaustrecken mit dem Zimmerberg- Basistunnel 2 (ZBT 2) Thalwil Thalwil Thalwil Meilibachtunnel ZBT 2 Kleiner Ausbau Thalwil Tunnelausbau Heute gibt es 3 Engpässe im Raum Thalwil-Albis ( ) Bis 2035 löst der ZBT 2 Richtung Zentralschweiz, langfristig auch der Meilibachtunnel Richtung Chur diese Engpässe
Was ist das Fazit zum ZBT 2? Dieser bringt dringend nötige Kapazität im Ausbauschritt 2035. Fahrzeitreduktion für Nord/Süd-Verbindung und Strecke Luzern-Zug- Zürich von 6 Geringe räumliche Auswirkungen im Siedlungsgebiet Flexible Angebote für alle Planungshorizonte Kosten sind ähnlich hoch wie der Ausbau der Stammlinie (Tunnel und Bahnhof Thalwil), der Nutzen mit der Fahrzeitreduktion aber erheblich besser Aufwärtskompatibel mit der Langfristperspektive Nur zwei bauliche Etappierungen möglich *) Zimmerberg Basistunnel 2 ist die Lösung, die weiter verfolgt wird *) Zimmerberg-Basistunnel 2 und Meilbachbachtunnel
Fazit: Beide Projekte DBL und ZBT 2 sind wichtig, im Sachplan Schiene (Bund), in Richtplänen (Kantone) und strategischen Dokumenten (SBB, Kantone, ZKöV, BAV) bereits verankert.
Das Schlussfazit? ZBT 2 im 2035 umsetzen, den DBL planerisch weitertreiben. Der Langfristhorizont wurde umfassend geprüft, der Zimmerberg- Basistunnel 2 und der Durchgangsbahnhof Luzern sind die richtigen Infrastrukturmassnahmen Der Zimmerberg-Basistunnel 2 ist dank der Fahrzeitreduktion sowie der starken Angebotserweiterung für den Kanton Zug wie auch für die gesamte Zentralschweiz volkswirtschaftlich positiv Die Stossrichtung Durchgangsbahnhof Luzern ist das einzige zukunftsgerichtete Projekt im Knoten Luzern. Es verbindet die kantonalen Hauptentwicklungsachsen via Zentrum Stadt Luzern und ermöglicht auch für Sursee eine Steigerung des Angebots Die Finanzierung und damit der Umsetzungshorizont wird mit der nächsten Bahnvorlage 2035 im nationalen Parlament 2019 beraten
Wir bauen für die nächste Generation. Besten Dank.