Ein sicherer Unterhalt für die Schiene. Ein sicherer Unterhalt für die Schiene; LITRA Seite 1

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Transkript:

Ein sicherer Unterhalt für die Schiene Seite 1

SOB Infrastruktur 140 Mitarbeitende 7.8 km Doppelspur 140 Brücken Neigung bis zu 50 123.5 km Streckennetz 213 Weichen 365m 99m 18 Tunnels Höchste Brücke der Schweiz 34 Haltestellen Seite 2

Das SOB Netz 123 km Infrastruktur 5 Kantone Seite 3

Ursachen von Unfällen bei der Eisenbahn 2013 Hohe technische Sicherheit Problematik Schiene/Strasse Leichtsinn Unaufmerksamkeit Herausforderung Arbeitsunfälle Seite 4

Sicherheitsthemen der Eisenbahn Verkehr Systemausfall Infrastruktur Bahnbetrieb menschliches Versagen Seite 5

Die wichtigsten Sicherheitsthemen der Infrastruktur Kollision Zug Zug Kollision Zug Hindernis (Strassenfahrzeug, Fels, etc) Brände und Explosionen Personenunfälle (An/Überfahren) Personenunfälle Starkstrom Entgleisung Baustelle- und Arbeitsunfälle Produkt- und Qualitätssicherung Seite 6

Integrierter Top-down-Sicherheitsansatz im «Haus Infrastruktur» Seite 7

ein Prozess Infrastruktur Sicherheit bedingt lückenlose Nahtstellen Seite 8

Integrierte Investitions- und Instandhaltungsstrategie Sicherheit beginnt in der Planung Seite 9

Bausteine der 3-i-Strategie Unterhalt Erneuerung Seite 10

Unterhalt und Erneuerung stehen in direkter Abhängigkeit Bereich Optimum Kosten Unterhalt (kurz- bis mittelfristig) Erneuerung (Langfristig) Arbeitsfrequenz zum garantieren festgelegter Qualität Seite 11

Zusammenwirken Inspektion, Unterhalt, Erneuerung aus einer Hand Seite 12

Inspektion, Audit, Betriebskontrolle (direkte Sicherheitsrelevanz) Diagnosefahrten (v.a. Gleis; insb. Geometrie, Ultraschall) Anlagenkontrollen vor Ort (manuell) und Anlagendatenbank Weichenkontrollen Naturgefahren Streckenläufer Fahrleitungskontrollen Kunstbauten Netzzustandsberichte als Steuerungsinstrument Sicherheitsaudits (Systemaudits) Betriebskontrollen (AZG, Baustellensicherheit, SUVA) Sicherheitsgenehmigung Infrastruktur (SiGe) Seite 13

Regelmässige Weicheninspektion gegen Geometriefehler Seite 14

Kleiner Fehler grosse Auswirkungen Seite 15

Regelmässige Diagnosefahrten gegen Verwindungen Seite 16

Verwindungs-Entgleisung Schotterzug in Herrliberg Seite 17

Anlagenzustand Kennen (Netzzustandsbericht) Beurteilung des Anlagenzustandes Erkennen kritischer Anlagengattungen und Netzteile Bestimmung der Erneuerungsquoten der Anlagengattungen Feststellen der Erneuerungsquoten (soll / ist) - Nachholbedarf? Erarbeiten wirtschaftlicher Lösungen Prognose Mittelbedarf Seite 18

Zustand Fahrbahn SOB Zustandsverteilung, Gleis 100 1.0 75 50 25 0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 Zustandsverteilung, Weichen 100 1.0 75 50 25 0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 4.0 '12-'16 '17-'21 '22-'26 '27-'31 '32-'36 '37-'41 '42-'46 '47-'51 '52-'56 '57-'61 '12-'16 '17-'21 '22-'26 '27-'31 Zustandsverteilung [%] mittl. Zustand [ - ] '32-'36 '37-'41 '42-'46 '47-'51 '52-'56 '57-'61 1 - gut 2 - annehmbar 3 - schadhaft 4 - schlecht mittl. Zustand Zustandsverteilung [%] mittl. Zustand [ - ] 1 - gut 2 - annehmbar 3 - schadhaft 4 - schlecht mittl. Zustand Seite 19

Systematischer Unterhalt (indirekte Sicherheitsrelevanz) Stopfen Schleifen Spülen Weichenbauteilwechsel Schienenwechsel Seite 20

Karies der Schienenoberfläche durch Schleifen verhindern Seite 21

Ermüdungsbrüche Head Checks Squats Seite 22

Trümmerbruch unter der S-Bahn; Schwerzenbach; Februar 2013 Seite 23

Wasser Feind Nummer 1 funktionierende Wasserhaltung durch regelmässiges Spülen und Instandhalten der Leitungen Seite 24

Fahrbahnsicherheit durch ordnungsgemässen Aufbau des Unterbaus Seite 25

Erneuerung (Werterhaltung) als Basis langfristiger Qualitätssicherung Gleis Weichen Unterbau Kunstbauten Seite 26

Festlegung Erneuerungsquoten am Beispiel Fahrbahn Verhindern Substanzverlust Top-down Plausibilitätscheck: 130 km Hauptgleis hält 25-30 Jahre 4.5-5 km/jahr 200 Weichen Nutzungsdauer 25 Jahre 8 Weichen /Jahr SOB Erneuerungsrückstand 2011 = 20 km Gleis (gegen 20%) SOB Erneuerungsrückstand 2014 = 15 km Gleis Abbau innert 10 Jahren entspricht 2 km pro Jahr 7 km/jahr Seite 27

Baustellen- und Arbeitssicherheit Seite 28

Baustellen- und Arbeitssicherheit Sicherheitskultur fördern Langfristige und stabile Baustellenplanung Frühzeitige Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte Machbarkeit Bauen ohne Betrieb prüfen Integration in Ausschreibungen Umsetzung Vorgaben RTE 20100 Seite 29

Grosserneuerungen mit Totalsperren (Clustering) Sicher und wirtschaftlich bei hoher Bauqualität Seite 30

Produkt- und Qualitätssicherung Seite 31

Produktsicherheit Qualitätssicherung bei Ausschreibung, Produktion, Lieferung Nachverfolgbarkeit von Produkten Richtige Produktanwendung und Produktkombination Seite 32

Innovatives Produktmanagement Fahrbahn zur Steigerung der Qualität und damit der Sicherheit Kopfgehärtete Schienen Manganherzstücke (Explosionsverfestigt) Schwellenbesohlung bei Betonschwellen Seite 33

Qualitätssicherung auf Baustellen Kontrolle der Bauausführung Seite 34

Know-how Erhalt in Kernbereichen der Bahntechnik Fahrbahn, Fahrleitung, Sicherungsanlagen Seite 35

Gesamtbetrachtung Steigerung der Sicherheit an der Schiene Priorität der Fahrbahn als sicherheitsrelevantes Element Regelmässige Diagnose stringentes Handeln bei Auffälligkeiten Systematischer Unterhalt umsetzen Prävention und Wirtschaftlichkeit Erneuerung sicherstellen Werterhaltung der Infrastruktur Steigerung der Arbeitssicherheit durch stabile Planung, frühzeitige Berücksichtigung der Sicherheit, mehr Totalsperren (Cluster) Qualitativ hochstehende Produkte mit Rückverfolgbarkeit Genügend Know-how bis an die Basis sicherstellen Seite 36