Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen. Modul Prof. Philipp Schneider

Ähnliche Dokumente
Bestandsmanagement I: Vermietung

Compliance-Management-Systeme. Modul Prof. Dr. Dirk Drechsler

Kultur und Wirtschaft. Modul Prof. Dr. Armin Klein

Geschichte des Journalismus

Controlling zur Unternehmensführung. Modul Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth, Ute David

Marketingstrategie. Modul Prof. Dr. Torsten Spandl

Innovationsmanagement. Modul Dr. Andrea Herrmann

Karin Hohmann. Unternehmens Excellence Modelle. Das EFQM-Modell. Diplomica Verlag

Grundlagen der Immobilienwirtschaft. Modul Prof. Dr. Holger Paschedag

Diplomarbeit BESTSELLER. Eva-Maria Matzker. Einrichtungen des Gesundheitswesens strategisch steuern. Anwendung der Balanced Scorecard

Wirtschaftlichkeit von Immobilieninvestitionen. Modul Prof. Dr. habil. Steffen Metzner MRICS

Finanzierung und Kostenmanagement in sozialen Betrieben. Modul Prof. Dr. Harald Christa

Personalcontrolling. Modul Prof. Dr. Silke Wickel-Kirsch

Grundlagen des Kulturmanagements. Modul Prof. Dr. Erwin Hoffmann

Einführung in die Medienwissenschaften

Projektmanagement. Modul Prof. Dr. Rainer Bergmann

Corporate Governance und Unternehmensethik. Modul Prof. Dr. Dirk Drechsler

Das Management medizinischer Versorgungszentren. Modul Prof. Dr. Gerald Schmola

Entwicklung eines E-learning-Moduls zur Gesundheitsberichterstattung

Projektentwicklung im Immobiliengeschäft. Modul Prof. Dr. Michael Kuhn

Kundenorientierung von Dienstleistungsunternehmen als kritischer Erfolgsfaktor

Grundlagen des Sozialmanagements

Die Balanced Scorecard als Instrument des strategischen Managements aus Sicht eines mittelständischen Logistikunternehmens

Bachelorarbeit. Grundlagen im Dienstleistungsunternehmen. Mit Qualitätsmanagement und Kundenorientierung zum Erfolg. Tobias Müller

Personalbeschaffung in KMU vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Self-Publishing. Dr. Alexander Schug. tor werden + Autor werden + Autor werden + Autor werden + Autor werden + Autor we

Usability Analyse des Internetauftritts der Firma MAFI Transport-Systeme GmbH

Reisejournalismus. Françoise Hauser. Fachjournalismus

Dennis Julius Broich. Mitarbeiterbindung in KMU. Analyse von Instrumenten und Maßnahmen

Grundlagen der Gesundheitsökonomie. Modul Dr. med. Marco Koriller, Dipl.-Betriebsw. Jörn Poetter

Personalbeschaffung im Internet

Nachhaltige Entwicklung im Tourismus in den Alpen

Die Reihe wendet sich an Praktiker und Wissenschaftler gleichermaßen und soll insbesondere auch Nachwuchswissenschaftlern Orientierung geben.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Kennzahlen des Unternehmenswertorientierten Controllings

Das Konzept der organisationalen Identität

Das Internet als Instrument der Unternehmenskommunikation unter besonderer Berücksichtigung der Investor Relations

Ressourcenökonomie des Erdöls

Der Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung

Kultur Gesellschaft - Politik. Modul Prof. Dr. Max Fuchs

Die strukturelle Einbindung der Sozialen Arbeit in Palliative Care Teams

Ist Europa ein optimaler Währungsraum?

SPD als lernende Organisation

Kapitalbedarfs- und Liquiditätsplanung bei einer Existenzgründung

Selbstgesteuertes Lernen bei Studierenden

Gisela Osterhold. Veränderungsmanagement

Die Big Five und ihre Auswirkungen auf das Gründungsverhalten

Kennzahlenbasiertes Prozeßcontrolling für den Produktionsbereich in einem Unternehmen der Investitionsgüterindustrie

Mädchen spielen mit Puppen Jungen auch?

Volkskrankheit Depression

Picking the winners - Dienstleistungsorientierte Bestandspflegeund Ansiedlungspolitik

Ulrich Schacht / Matthias Fackler (Hrsg.) Praxishandbuch Unternehmensbewertung

Supply Chain Management: Einführung im Rahmen einer ganzheitlichen ERP-Implementierung

Erstellung eines Prototyps zum sicheren und gesteuerten Zugriff auf Dateien und Dokumente auf Basis von Lotus Domino und Notes

Delegation ärztlicher Leistungen

Volkskrankheit Depression

Innovative Preismodelle für hybride Produkte

Kundenzufriedenheit im Mittelstand

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Thomas Armbrüster / Johannes Banzhaf / Lars Dingemann. Unternehmensberatung im öffentlichen Sektor

Das Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment (CPFR) Konzept im Rahmen des Supply Chain Managements

Wirksamkeit einer D&O Versicherung als Haftungsbeschränkung für Gesellschafter und Geschäftsführer im Innenverhältnis

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Rekrutierung von Hochschulabsolventen. über professionelles Personalmarketing

Anja Schüler. Arbeit für alle?! Berufliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland und den USA.

Projektmanagement und interkulturelle Kommunikation

Thomas Geisen. Arbeit in der Moderne

Video-Marketing mit YouTube

Springer Essentials sind innovative Bücher, die das Wissen von Springer DE in kompaktester Form anhand kleiner, komprimierter Wissensbausteine zur

Erfolgsfaktoren für virtuelle Teams

Einführung in das Kulturmarketing

Robert Rieg. Planung und Budgetierung

Kommunikation im Krankenhaus

Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter, Genußrechtskapital und nachrangige Verbindlichkeiten als haftendes Eigenkapital von Kreditinstituten

Wohnformen für Menschen mit Demenz

Pflegemanagement. Modul Dipl. Pflegewirt (FH) Thomas Moser und Bernhard Langner

Karin Sanders Andrea Kianty. Organisationstheorien

Employer Branding vs. Nachhaltigkeit

Kulturjournalismus. Prof. Dr. Gunter Reus F030. Fachjournalismus

Oliver Kruse I Volker Wittberg (Hrsg.) Fallstudien zur Unternehmensführung

Kommunikations-Controlling

Persönliches Budget in Werkstätten für behinderte Menschen Die Notwendigkeit von Change Management

Sabine Behn Nicolle Kügler Hans-Josef Lembeck Doris Pleiger Dorte Schaffranke Miriam Schroer Stefan Wink. Mediation an Schulen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Sportjournalismus. Prof. Dr. Thomas Schierl Dr. Christoph Bertling F100. Fachjournalismus

Das Spannungsverhältnis von Teamarbeit und Führung

Aktivierung latenter Steueransprüche nach IFRS für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge

Journalistische Stilistik

Konzept zur Einführung jährlicher Mitarbeitergespräche im Krankenhaus

Maximilian Lackner. Talent-Management spezial

Die Bedeutung der Markierung bei der Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarke aus Konsumentensicht

Bachelorarbeit. Das Gap-Modell zur Identifikation von Ursachen für Qualitätsmängel. Einsatz und Weiterentwicklungen. Maike Dürk

Susanne Kleinhenz. Die dunkle Seite der Macht: Eine Typologie von Führung

Massenentlassungen, Betriebsstilllegungen, Unternehmensinsolvenzen

Die Bedeutung von Lebensversicherungsprodukten bei der Altersvorsorge amerikanischer Besserverdiener

Diplomarbeit. Strategisches Controlling in Dienstleistungsunternehmen. Sicherung und Ausbau des Erfolgspotenzials. Sebastian Kusnierz

Wertorientierte Kennzahlen

Gudrun Höhne. Unternehmensführung in Europa. Ein Vergleich zwischen Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Diplomica Verlag

Sport. Silke Hubrig. Afrikanischer Tanz. Zu den Möglichkeiten und Grenzen in der deutschen Tanzpädagogik. Examensarbeit

Transkript:

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen Modul 7201 Prof. Philipp Schneider

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen Prof. Philipp Schneider et al. Modul 7201

Impressum DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH Margaretenstraße 38 12203 Berlin mail@akademie.biz www.akademie.biz Tel. 030/40508883-0 Fax. 030/40508883-9 Lektorat: Dr. Bernd Knappmann, www.knappmann-lektorat.de Verfasser und Verfasserinnen: Prof. Philipp Schneider, Prof. Dr. Christoph Gehrlach, Rebekka Kurz Kompetenzzentrum Qualitätsmanagement Berner Fachhochschule MPH (Master of Public Health) Renate Nagel (3. Überarbeitung 2018) 3. Version Februar 2018 2018 DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt des vorliegenden Studienbriefs (Texte, Bilder, Grafiken, Design usw.) und jede Auswahl davon unterliegt dem Urheberrecht und anderen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums der DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH oder anderer Eigentümer. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Eigentümers unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Zuwiderhandlungen werden zivil- und strafrechtlich verfolgt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Text berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Sämtliche verwendete Handelsmarken oder Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber. Die DAM. Deutsche Akademie für Management GmbH und ihre Autorinnen und Autoren haben höchste Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden Studienbriefs angewandt. Dennoch übernehmen sie keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit oder Vollständigkeit, eventuelle Fehler oder Versäumnisse innerhalb des Studienbriefs. Die Inhalte und Materialien werden unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung zur Verfügung gestellt. Insbesondere erfolgt die Anwendung von im Studienbrief dargestellten Erkenntnissen auf Gefahr des Teilnehmenden. Umweltfreundlich gedruckt von MKM www.mkm-media.de auf 100 % Altpapier ohne Folienschutzumschlag. 2 Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen

Inhaltsverzeichnis Symbolverzeichnis 4 Abkürzungsverzeichnis 4 Einleitung 5 1 Geschichtliche Entwicklung 9 2 Qualitätsmanagement bei Dienstleistungen 12 2.1 Personenbezogene Dienstleistungen 13 2.2 Wo muss die Auseinandersetzung mit Qualität stattfinden? 14 3 Dimension der Qualität 18 3.1 Erklärung der Begrifflichkeiten 19 3.2 Exkurs: Prozessmanagement 21 4 Anspruchsgruppenmanagement 24 4.1 Was sind Anspruchsgruppen? 25 4.2 Anspruchsgruppenorientierung und Qualität 26 5 Konzepte, Modelle, Methoden und Instrumente der Qualitätsverbesserung 28 5.1 Interne und externe Rückmeldungen, Fehler- und Beschwerdemanagement 29 5.2 Total Quality Management als umfassendes Managementkonzept 31 5.3 Gesetzliche Vorgaben im deutschen Gesundheitswesen 33 5.4 Qualitätsmanagementmodelle 34 5.5 Zertifizierungen 35 5.6 Methoden und Instrumente der Qualitätsverbesserung 36 6 Qualitätsmessungen und Evaluation 38 6.1 Kriterien und Indikatoren 39 6.2 Entwicklung von Qualitätsindikatoren 39 6.3 Die Entwicklung von Indikatoren und Messgrößen 41 7 Erreichbare und durchführbare (achievable and feasible) Implementierung 44 7.1 Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung 44 7.2 Qualitätsmanagement und Unternehmenskultur 45 Fazit 48 Antworten zu den Kontrollfragen 49 Literaturverzeichnis 53 Stichwortverzeichnis 54 Inhaltsverzeichnis 3

Symbolverzeichnis Beispiel Definition Ergänzungsmaterial Kontrollfrage Merksatz Studienziele Übungsaufgabe Zusammenfassung Abkürzungsverzeichnis CIRS EEA EFQM EBM ESPRIX G-BA IOM ISO IT KBV KTQ KVP LEP PDCA PEQ PDL QEP SGB TQM Critical Incident Reporting System EFQM-Excellence-Award Europäische Vereinigung für Qualitätsmanagement Evidence Based Medicine schweizerischer Qualitätspreis Gemeinsamer Bundesausschuss Institute of Medicine International Standards Organization, Internationale Organisation für Normung Informationstechnologie Kassenärztliche Bundesvereinigung Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen kontinuierlicher Verbesserungsprozess Ludwig-Erhard-Preis Plan-Do-Check-Act Patients Experience Questionnaire personenbezogene Dienstleistungen Qualität und Entwicklung in den Praxen Sozialgesetzbuch Total Quality Management 4 Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen

Einleitung Mit dem Qualitätsmanagement versuchen Organisationen sicherzustellen, dass das Richtige richtig gemacht wird. Es dient als Steuerung, als Wettbewerbsfaktor, als Legitimation und im Gesundheitswesen auch zum Nachweis der gesetzlichen Vorgaben. Dieser Studienbrief setzt sich mit den verschiedenen Aspekten und Anforderungen des Qualitätsmanagements auseinander und bietet einen Überblick. Über Qualität im Gesundheitswesen wird viel geschrieben und gesprochen. Die Zahl der Publikationen zu diesem Thema nimmt seit den 1990er-Jahren ständig zu; vorher waren im deutschsprachigen Raum nur wenige Bezüge zum Thema zu finden. Das Qualitätsmanagement selbst hat sich als eigenständige Disziplin etabliert und es fließen gezielt und vermehrt Ressourcen in diesen Bereich. In vielen Organisationen sind dazu selbstständige Einheiten entstanden, die, wo nötig, Unterstützung und Entwicklung leisten können, jedoch von den Betroffenen an der Basis nicht immer als Bestandteil der täglichen Arbeit erlebt werden. Wie groß der eigentliche Nutzen für Patientinnen und Patienten ist, bleibt Gegenstand heftiger Diskussionen. Auch wissenschaftliche Untersuchungen zu Nutzen und Erfolg des Qualitätsmanagements als eigenständiger Disziplin sind rar, sodass entscheidende Fragen unbeantwortet bleiben. Die grundsätzliche Bedeutung der Qualität und des Qualitätsmanagements ist seit der Einführung unbestritten und Fortschritte im Gesundheitswesen sind offensichtlich. Die Auseinandersetzungen in der Praxis und die Umsetzung erweitern das Bild. Skepsis, fehlende Motivation und Ablehnung gegenüber den umzusetzenden Qualitätsmaßnahmen sind sowohl bei der Führung als auch an der Basis anzutreffen. Schlechte Erfahrungen oder gescheiterte Beispiele machen die Runde, von einer euphorischen Aufbruchsstimmung ist nur in einzelnen Projekten etwas zu spüren. Dabei ist das Gesundheitswesen ein kompliziertes bis komplexes System. So zählt man in einem Krankenhaus mit ca. 500 Betten pro Jahr ca. 20.000 Patientinnen und Patienten, 60.000 bis 80.000 Diagnosen und Nebendiagnosen, 2.000 Mitarbeitende, 30 Stationen, 40 Chefärztinnen und -Ärzte, bis zu 100 oft nicht aufeinander abgestimmte Informationstechnologie- (IT-) Systeme und unzählige, nebeneinander existierende Dokumente und Formulare. Es ist ein Aufeinanderprallen oder ein Zusammenspiel von Fachwissen, Technik, Administration, IT und menschlichen Stärken und Schwächen. Was ist Qualität? Es gibt bis heute im Gesundheitswesen keine allgemein anerkannte Definition von Qualität; technische oder betriebswirtschaftliche Definitionen werden den Anforderungen im Gesundheitswesen nicht oder nur teilweise gerecht Einleitung 5

und von Fachleuten und der Basis oft abgelehnt. Der Begriff Qualitas wird mit Beschaffenheit eines Gegenstandes übersetzt, die Bedeutung für die Arbeit im Gesundheitswesen muss jedoch transformiert werden. In der Praxis haben sich daher verschiedene Definitionen durchgesetzt. Ergänzungsmaterial: Sie finden Definitionen zu Qualität und Qualitätsmanagement bei den Digitalen Lernangeboten im Online-Campus der DAM. Am Kompetenzzentrum Qualitätsmanagement der Berner Fachhochschule wird mit einer pragmatischen Qualitätsdefinition gearbeitet, die sich teilweise an die Vorgaben des Institute of Medicine (IOM) anlehnt. Definition: Qualität ist das dem aktuellen Fachwissen entsprechende Sicherstellen der Beratung, Behandlung und Betreuung (also der Leistungserbringung) im Sozial- und Gesundheitswesen. Eine qualitativ gute Leistungserbringung erfolgt klienten-, patienten- und nutzenorientiert sowie bedarfsgerecht; also nicht angebotsorientiert. Mit einem Qualitätsmanagement werden die Tätigkeiten unter dem Aspekt der Qualität gesteuert und der kontinuierliche Sicherungs-, Entwicklungs- und/oder Verbesserungsprozess ermöglicht, dass damit überall das Richtige richtig gemacht wird. Qualitätsmanagement muss auch eine reflektierte Reflexion ermöglichen und sicherstellen. Diese Definition gilt jedoch nur dann, wenn auch die Qualität der Gesamtorganisation, etwa die Qualität der Führung und Steuerung, sichergestellt wird. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Behandlung aus Sicht der Patientinnen und Patienten als Ganzes (d. h. die ganze Versorgungs- und Behandlungskette) erlebt wird und sich so möglicherweise nicht nur auf den Aufenthalt im Krankenhaus oder auf die Behandlung beim Hausarzt beschränkt. Grenzen und Möglichkeiten der Qualität Heute wird immer mehr erwartet, dass Produkte, aber auch Dienstleistungen fehlerfrei sind: Qualität im Sinne von fit for use als Perfektion. Das heißt, eine gute Behandlung im Sinne von State of the Art wird vorausgesetzt. Um im Wettbewerb bestehen zu können, werden der Kundschaft oft Zusatzleistungen angeboten. Ein solcher Mehrwert bzw. Zusatznutzen kann oder muss in einem Aushandlungsprozess erworben werden. Beispiel: Schiebedach beim Auto, Hotellerieleistungen im Krankenhaus 6 Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen