Workshop-Konzept zur Abbildung von Integrationsfortschritten mit Hilfe von Betreuungsstufen

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Transkript:

Zentrale.Betreuungsstufen@ arbeitsagentur.de Workshop-Konzept zur Abbildung von Integrationsfortschritten mit Hilfe von Betreuungsstufen Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 0

Integrationsprozess schematische Darstellung Erstkontakt Anliegenklärung, Kundensteuerung und Erstberatung Profiling / Standortbestimmung Zieldefinition / Zwischenziele Betreuungsstufe Betreuung Übernahme in Betreuung durch Integrationsfachkraft Integrationsplanung Eingliederungsvereinbarung Umsetzung Integration Integration in Erwerbstätigkeit ohne Beendigung der Hilfebedürftigkeit mit Beendigung der Hilfebedürftigkeit Integrationskonzepte als Grundlage der Betreuung Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 1

Inhalte 1. Kundenspezifischer Integrationsprozess im SGB II 2. Zielsystematik des SGB II 3. Leistungen des SGB II 4. Betreuungsstufen SGB II 5. Integrationskonzepte 6. Best Practice Beispiele aus der Praxis, Hinweise für die Praxis 7. Erhebung und Dokumentation 8. Datenschutz im Integrationsprozess 9. Ansprechpartner Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 2

Das System der Betreuungsstufen Die individuelle Betreuungsstufe eines Kunden gibt seine Integrationsnähe an. Die Festlegung der Betreuungsstufe erfolgt im Rahmen des Profilings. gesetzliche Grundlage 54 S. 3 SGB II (Eingliederungsbilanz): Soweit einzelne Maßnahmen nicht unmittelbar zur Eingliederung in Arbeit führen, sind von der Bundesagentur für Arbeit andere Indikatoren zu entwickeln, die den Integrationsfortschritt der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in geeigneter Weise abbilden. Indikatoren = Abbildung durch Systematik der Betreuungsstufen Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 3

Integrationsnähe Individuelle Voraussetzungen des Kunden Beurteilung der Differenz zwischen Voraussetzungen des Kunden ( IST ) und den Anforderungen ( SOLL / KÖNNTE ) als Grundlage für die künftige Betreuung Feststellung der individuellen Betreuungsstufe Anforderung der Erwerbstätigkeit mit der individuell höchsten Integrationswahrscheinlichkeit Indikatoren weisen auf den Grad der Abweichung zwischen Voraussetzungen und Anforderungen hin Kriterienkatalog legt Indikatoren allgemeingültig fest Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 4

Das System der Betreuungsstufen durch Systematik der Betreuungsstufen => klare Kundenstrukturierung => realistisches Bild von der Integrationsnähe der Kunden => bessere Objektivierbarkeit des Beurteilungsermessens aus der Betreuungsstufe lassen sich die erforderliche Intensität und die Zielrichtung der Betreuung / Unterstützung durch die Integrationsfachkraft ableiten Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 5

Das System der Betreuungsstufen Integrationsfortschritt = Verringerung des Betreuungs- und Unterstützungsbedarfs IF Integrationsfern: Betreuungs-und Hilfebedarf IG IK IN Stabilisierungsbedarf Förderungsbedarf Integrationsfähig: bereit zur Integration Integriert unter Beendigung der Hilfebedürftigkeit I Integriert, aber weiterhin hilfebedürftig Abbildung der Integrationsentwicklung Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 6

Beschreibung der Betreuungsstufen (1/3) IF IG integrationsfern: Betreuungs- und Hilfebedarf In Bezug auf eine Erwerbstätigkeit sind beim Kunden Einschränkungen festzustellen. Diese sind so schwerwiegend, dass sie im Rahmen der Betreuung vorrangig abgebaut werden müssen, um vorhandene Ressourcen nutzen zu können. In der Regel treffen mehrere Einschränkungen zusammen, z.b.: keine/kaum Erwerbserfahrung, persönliche und/oder soziale Problemlagen etc. Stabilisierungsbedarf: Heranführen an eine Erwerbstätigkeit In Bezug auf eine Erwerbstätigkeit sind beim Kunden Einschränkungen festzustellen. Diese führen zu einem umfassenden Stabilisierungsbedarf. Gleichzeitig kann der Kunde - sofern erforderlich - im beruflichen Kontext an die Anforderungen des Erwerbslebens herangeführt werden. IF IG IK IN I Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 7

Beschreibung der Betreuungsstufen (2/3) IK IN Förderbedarf: Heranführen an den ersten Arbeitsmarkt In Bezug auf eine Erwerbstätigkeit sind beim Kunden Einschränkungen festzustellen. Eine Integration in den Arbeitsmarkt ist bei Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente möglich. Während der Betreuung stehen arbeitsmarktbezogene Kriterien/Förderungen im Vordergrund, die den Kunden an den ersten Arbeitsmarkt heranführen. Integrationsfähig: Integration in den ersten Arbeitsmarkt In Bezug auf eine Erwerbstätigkeit sind beim Kunden vor dem Hintergrund des ersten Arbeitsmarkts keine wesentlichen Einschränkungen festzustellen. Eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist grundsätzlich möglich. Förderungen beziehen sich falls notwendig i.d.r. auf kurzfristige arbeitsmarktliche Kriterien. IF IG IK IN I Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 8

Beschreibung der Betreuungsstufen (3/3) I Integriert, aber weiterhin hilfebedürftig Der Kunde ist: entweder unter Ausschöpfung seiner individuellen Möglichkeiten erwerbstätig oder in Vollzeit sozial-versicherungspflichtig beschäftigt bzw. selbstständig tätig. Hilfebedürftigkeit besteht weiterhin, da der Bedarf durch das erzielte Einkommen nicht komplett gedeckt werden kann. Integrationsfortschritte innerhalb dieser Betreuungsstufe sind möglich, können jedoch technisch vorerst nicht abgebildet werden. Ziel: Beendigung der Hilfebedürftigkeit durch Integration in Arbeit Das Ziel kann aus jeder Betreuungsstufe erreicht werden. IF IG IK IN I Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 9

Das System der Betreuungsstufen Beurteilt werden die individuellen Voraussetzungen des Kunden im Hinblick auf die sich hieraus ergebende Integrationswahrscheinlichkeit anhand von drei Schlüsselgruppen Leistungsfähigkeit Motivation und Rahmenbedingungen für die Integrationsarbeit Qualifikation auf Basis des allgemeingültigen Kriterienkatalog inklusive Beurteilungsmatrix und Priorisierungstabelle. Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 10

Zentrale.Betreuungsstufen@ arbeitsagentur.de Feststellung der Betreuungsstufen Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 11

Anlässe zur Überprüfung der Zuordnung zu einer Betreuungsstufe z.b.: Erstkontakt Neukunde / Rechtskreiswechsler seitens ARGE zu bestimmenden zeitlichen Abständen integrationswirksame Veränderungen im persönlichen Umfeld des Kunden Ablauf / Änderungstatbestand der Eingliederungsvereinbarung (EinV) (Nicht-)Erreichen von in der EinV vereinbarten Zwischenzielen, z.b. Abschluss einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 12

Bestimmung der Betreuungsstufe Beurteilung an Hand von drei Schlüsselgruppen - Leistungsfähigkeit - Motivation und Rahmenbedingungen für die Integrationsarbeit - Qualifikation innerhalb der Schlüsselgruppen: Beurteilung Ist-Zustand und Prognose Änderungsvermögen Basis: Kriterienkatalog inklusive Beurteilungsraster Kriterienkatalog Die Beurteilung jeder einzelnen Schlüsselgruppe erfolgt mit allgemeingültig festgelegten Kriterien in unterschiedlichen Merkmalsausprägungen: innerhalb jeder Schlüsselgruppe mehrere Merkmale zu jedem Merkmal mindestens ein Indikator zu jedem Indikator mindestens eine Informationsquelle und sonstige Hinweise zur Ermittlung der Ausprägung des Merkmals Ermittlung der schlüsselgruppenbezogenen Betreuungsstufen Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 13

Bestimmung der Betreuungsstufe Dimensionen zur Feststellung der Merkmalsausprägung innerhalb der Schlüsselgruppen (siehe Beurteilungsmatrix) - großer Handlungsbedarf, Betreuungs- und Hilfebedarf: durch schwerwiegende Einschränkungen v.a. im persönlichen und/oder sozialen Bereich, vorläufig kein Betrachtungsfokus auf Arbeitsmarktkontext (IF) - Handlungsbedarf, Stabilisierungsbedarf: Heranführen an allgemeine Anforderungen einer Erwerbstätigkeit (IG) - geringer Handlungsbedarf, Förderungsbedarf: Heranführen an ersten Arbeitsmarkt, Einschränkungen sind (z.b. monetär) ausgleichbar oder behebbar (IK) - sehr geringer Handlungsbedarf: keine grundsätzliche Einschränkung bzgl. Integration in ersten Arbeitsmarkt (IN) keine Feststellung der Betreuungsstufen durch Mittelwertbildung: Grundsätze des Beurteilungsermessens im Beratungs- und Betreuungsprozess Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 14

Prioritätsregeln: Gewichtung der Schlüsselgruppen Priorität 1 für die Schlüsselgruppe Leistungsfähigkeit - Gesamt-Betreuungsstufe kann nie integrationsnäher sein als in der Schlüsselgruppe Leistungsfähigkeit festgestellt! Priorität 2 für die Schlüsselgruppe Motivation und Rahmenbedingungen für die Integrationsarbeit - Stehen die Einschränkungen dieser Schlüsselgruppe der Aufnahme einer Erwerbsfähigkeit entgegen, kann der Kunde keinesfalls integrationsnäher eingestuft werden als IG. Priorität 3 für die Schlüsselgruppe Qualifikation - die Schlüsselgruppe Qualifikation kann eine Erwerbstätigkeit nicht grundsätzlich ausschließen im Bereich der Qualifikation nur drei Dimensionen für die Feststellung der Merkmalsausprägung Bundesagentur für Arbeit, ZB S, Leitfaden Integrationsprozesse SGBII Seite 15