Mentoringprogramm. Leitfaden

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Transkript:

Mentoringprogramm Leitfaden Ausgabe 2018

Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Definition 3 Nutzen 3 Rollen im Mentoring-Programm 5 Programmablauf 8 Anhang I: Mögliche Themen im Mentoring 10 Anhang II: Vorbereitung auf das Erstgespräch 11 Kontakt 12

Vorwort Persönliche Kontakte, Verbindungen und Beziehungen von Beteiligten untereinander gehören zum Wirtschaftsleben. Das Hineinwachsen in soziale Beziehungsnetze bedingt Übung, Aufbau und Pflege. Nebst Netzwerkförderung bietet ein Mentoring-Programm auch Unterstützung bei der beruflichen und persönlichen Entwicklung des Nachwuchses sowie gibt Einsicht in einen Berufsalltag. Seit mehreren Jahren bietet die HTW Chur im Rahmen des Mentoring-Programms interessierten Studierenden die Chance, sie mit Fach- und Führungskräften aus der Wirtschaft zu vernetzen. Sie unterstützt damit die persönliche Karriereentwicklung und im Besonderen den erfolgreichen Übergang vom Studium zur Berufstätigkeit. Nicht zuletzt soll damit die traditionell enge Verbindung zwischen Fachhochschule und Wirtschaft gestärkt werden. Definition Der Name Mentor stammt aus der griechischen Mythologie und wurde Synonym für einen väterlichen Freund und Berater. Mentor war der Freund des Odysseus, der für die Zeit seiner Abwesenheit von Ithaka die Sorge für seinen Sohn übernahm. Heute wird unter Mentoring ein Beziehungssystem zwischen einer erfahrenen, meist älteren Person (Mentorin/Mentor) und einer unerfahreneren, meist jüngeren Person (Mentee) bezeichnet. Die Mentorin/der Mentor unterstützt, gibt Ratschläge, führt in Netzwerke ein und hilft Mechanismen und ungeschriebene Regeln in der Berufswelt zu verstehen. Als informelle Beziehung ist Mentoring schon seit langem ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Karriere und Nachwuchsförderung. Ein solch institutionalisiertes Betreuungssystem zur gezielten Förderung des Nachwuchses ist oft eine Win-Win-Situation. Wertvoll ist es, wenn alle Beteiligten davon profitieren können, da beide Parteien die Möglichkeit erhalten, die Perspektive zu wechseln. Entscheidend für eine gut funktionierende Partnerschaft ist jedoch eine Lebenshaltung, die von Offenheit und Engagement geprägt ist (Junk A., 2004). Nutzen Der über den Zeitraum von rund neun Monaten dauernde Kontakt dient dazu, sich über Studienentwicklung und Berufsplanung auszutauschen. Insbesondere können folgende Hauptziele genannt werden: Studierenden den Kontakt zur Berufswelt zu vermitteln Studierende praxisnah auf berufliche Anforderungen vorzubereiten Studierende zur gezielten Planung der eigenen Karriere zu motivieren Netzwerke aufzubauen Die Kooperation zwischen Fachhochschulen und Unternehmen zu stärken 3

Nutzen für Mentorinnen und Mentoren: frische Ideen und Impulse vom akademischen Nachwuchs Reflexion und Anerkennung der persönlichen Karriere Reflexion der eigenen fachlichen und methodischen Arbeitsweise qualifizierten Nachwuchs für das eigene Unternehmen kennenlernen und dessen Entwicklungsschritte beobachten Einblick in eine aktuelle Hochschul-Landschaft Nutzen für die Mentee s: Mut und Motivation zur eigenen Karriere-Entwicklung die eigenen Fähigkeiten besser kennen und einschätzen lernen Selbstbewusstsein steigern Ideen für die Berufsfindung bzw. Tätigkeitsgebiete entwickeln Einblicke in die Strukturen der Berufswelt erhalten Branchen- oder bereichsspezifisches Wissen aufbauen Erschliessung eines Netzwerkes, das neue Impulse bieten kann 4

Rollen im Mentoring-Programm Koordinationsstelle Das HTW Chur-Mentoring Programm ist eines der Angebote des Career Centers. Die Projektleiterin nimmt Anmeldungen entgegen, führt persönliche Interviews mit den Mentee s und teilt passende Mentorinnen und Mentoren zu. Die HTW Chur verfügt über einen Pool von etwa 140 Fach- und Führungskräften die sich im Mentoring Programm engagieren. Während des Mentoring-Jahres nimmt sie Anregungen entgegen und unterstützt alle Beteiligten bei Fragen und Anliegen. Mentee s Mentee s sind Bachelor- oder Masterstudierende aus allen Fachrichtungen der HTW Chur. Sie befinden sich in der Regel im letzten Studienjahr. Es können jährlich max. 45 Bachelor- und 10 Masterstudierende teilnehmen. Voraussetzung ist eine Lebenshaltung die von Offenheit und Engagement geprägt ist, und die Bereitschaft als Mentee Initiative zu zeigen und Verantwortung für die Gestaltung der Beziehung zu übernehmen. Die/der Mentee sollte sich im Klaren sein, dass sich aus dem Mentoring-Programm nicht automatisch eine «Beziehungen» ergibt oder dies ein «Karriereschritt» bedeutet, sondern die Mentorin/der Mentor nur Wegbegleiter der eigenen Entwicklung sein kann. Zu Beginn einer Mentoring-Partnerschaft muss die/der Mentee klare Ziele formulieren und sich mit der Mentorin/dem Mentor über die Erwartungen hinsichtlich der Zusammenarbeit verständigen. Die Initiative liegt immer bei der/dem Mentee, sei es inhaltlich wie auch organisatorisch. Gewinnbringende Treffen können daher nur entstehen, wenn sich die/der Mentee gut vorbereitet, sich im Vorfeld laufend Fragen aufschreibt oder Verbesserungsvorschläge der Mentorin/des Mentors aufgreift und daran arbeitet. Mentorinnen und Mentoren Für das Mentoring eignen sich Personen, die auf Grund ihrer Führungsposition oder Fachkenntnisse als Ansprechpartnerin/Ansprechpartner, Ratgeberin/Ratgeber und Förderer gefragt sind. Sie interessieren sich für Menschen, haben Freude an deren Entwicklung und gehen mit den Mentees ebenso wertschätzend um wie mit sich selbst. Folgende Rollen können Mentorinnen und Mentoren einnehmen: Als Ratgeberin/Ratgeber Sie erörtern die Ziele der/des Mentee und beraten, mit welchen Schritten diese erreicht werden könnten. Mentorinnen und Mentoren kommentieren die Überlegungen zur Lebens- und Studiengestaltung, bringen ihre Erfahrungen ein, besprechen Vorgehensweisen, erörtern mögliche Konsequenzen und bilanzieren anschliessend mit ihrer/ihrem Mentee die Resultate dieses Prozesses. 5

Als Initiatorin/Initiator Sie zeigen neue Perspektiven auf, setzen Impulse für Ziele und Entwicklungswege, weisen auf wenig entwickelte oder wenig genutzte Fähigkeiten hin oder verstärken Ideen und Initiativen der Studierenden. Sie wirken an der Entwicklung gewisser Stärken der Studierenden gleichsam als Katalysatoren mit und versuchen, bei ihren Mentees eine möglichst selbstständige und verantwortungsbewusste persönliche Entwicklung zu unterstützen. Als Wissensvermittlerinnen/Wissensvermittler Sie können bei spezifischen Fragestellungen der oder des Mentee ihre Einschätzung abgeben, sie oder ihn beraten sowie eigene Kenntnisse und Fähigkeiten als Wissen und Erfahrung beisteuern. 6

7

Programmablauf Anmeldung und Matching der Mentees Mentees melden sich schriftlich an und die im Anmeldeformular enthaltenen Angaben werden in einem persönlichen Interview mit der Projektleiterin vertieft. Auf Grund des nun vorliegenden Profils werden gezielt Mentorinnen und Mentoren in den gewünschten Tätigkeitsbereichen und Funktionen gesucht. Es erfolgt eine Zuteilung, die von den Mentorinnen und Mentoren abgelehnt werden kann. Vor dem ersten Kontakt mit der Mentorin/dem Mentor nehmen alle Mentees an einem obligatorischen Kick-off Meeting teil, in dem Inhalt, Ziele und Verhalten in der Mentoring-Partnerschaft thematisiert werden und Gelegenheit zur Diskussion noch offener Fragen besteht. Ziele und Zusammenarbeit der Mentoring-Partnerschaften In einem ersten Gespräch sollten die Beteiligten die Erwartungen beider Seiten an die Partnerschaft klären, Form und Häufigkeit der Kommunikation bestimmen und die aus ihrer Sicht notwendigen Regeln wie Vertraulichkeit etc. für die Zusammenarbeit festlegen. Die vereinbarten Grundlagen der Beziehung können im Interesse grösserer Verbindlichkeit auch schriftlich in einer Mentoring- Vereinbarung festgehalten werden. Falls bei diesem Erstgespräch entscheidende Faktoren gegen eine Mentoring-Partnerschaft sprechen, muss die Programmleitung informiert werden. Wie die Mentoring-Partnerschaft gestaltet wird, hängt im Wesentlichen von der beruflichen und persönlichen Situation und den Wünschen der Beteiligten ab. Die Anlässe können vielfältig sein. Beratung und Gesprächsthemen orientieren sich an den individuellen Zielen und Bedürfnissen der Mentees sowie an den Möglichkeiten und Kompetenzen der Mentorinnen und Mentoren. Mögliche Inhalte sind: Besprechung von beruflichen Plänen und möglichen Hindernissen Austausch über Fachthemen inhaltlich-fachliche Beratungen in entscheidenden Studienphasen (z.b. Abschlussarbeiten) Besuche am Arbeitsplatz/ Teilnahme am beruflichen Alltag der Mentorin/ des Mentors Weitergabe von Erfahrungen aus der eigenen Entwicklung und Praxis der Mentorin/des Mentors Gespräche zum Berufseinstieg (z.b. Beratung bei Bewerbungen, Verhalten bei Jobsuche, etc.) Generelle Themen im Arbeitswelt-Kontext Überlastung oder Unterforderung Work & Life Balance Spannungsfeld Arbeitsplatz Familie und Beruf Unterstützung bei der Evaluation von Praktikumsstellen Vermittlung von sozialen, beruflichen sowie fachlichen Kontakten Die Mentorinnen und Mentoren sollten sich mindestens für 3-5 persönliche Treffen im Mentoring-Jahr Zeit nehmen und gelegentlich auch als Ansprechpartner per Telefon oder E-Mail zur Verfügung stehen. «Hausaufgaben» für Mentees können für die Phase zwischen den Gesprächen vereinbart und erreichte Veränderungen beim nächsten Treffen reflektiert werden. In grösseren Zeitabständen werden Zwischenbilanzen empfohlen, in denen der gemeinsam zurückgelegte Weg, der Grad der Zielerreichung und allfällige Zielkorrekturen besprochen werden. 8

Pflichten der Mentee Der/die Mentee ist verpflichtet, spätestens 2 Wochen nach dem ersten Treffen der Projektleitung seine/ihre Hauptziele (mind. 3 Ziele) und den Eindruck des ersten Gespräches anhand eines Formulars mitzuteilen. Während des Mentoring-Jahres muss ein gemeinsames Foto inkl. Firmenlogo und Statements von der Mentee/dem Mentee und der Mentorin/dem Mentor der Projektleitung zugestellt werden. Falls der Mentor/die Mentorin damit nicht einverstanden ist, muss die Projektleitung von der/dem Mentee darüber informiert werden. Die Statements werden zur internen und externen Bekanntmachung des Programmes genutzt. Beendigung der Mentoring-Partnerschaft Mit einem Schlussgespräch endet die formale Beziehung zwischen der/dem Mentee und der Mentorin/dem Mentor. Das Mentoring-Jahr wird nochmals reflektiert und mögliche Zukunftsperspektiven besprochen. Die/der Mentee wie auch die Mentorin/der Mentor werden gebeten, zum Abschluss für die Qualitätsverbesserung ein Evaluationsformular auszufüllen. Möchte eine der beiden Seiten die Mentoring-Partnerschaft vorzeitig beenden, muss unbedingt vorher Kontakt mit der Projektleitung aufgenommen werden. Empfehlenswert ist, die Mentorin/den Mentor anzufragen, ob man die Mentoring-Partnerschaft im Lebenslauf erwähnen und die Mentorin/der Mentor als Referenz aufführen darf. Auch für die Mentorinnen/Mentoren stellt die Projektleitung auf Wunsch gerne eine Bestätigung aus. Netzwerkveranstaltung für Mentorinnen und Mentoren Als Dank für das grosse Engagement lädt die HTW Chur alle Mentorinnen und Mentoren zu einem «Mentoring-Event» ein. Dieser findet jeweils im Frühling statt. Dieser Event findet ohne Mentee s statt und bietet für die Mentorinnen und Mentoren eine Plattform, um sich unter einander zu vernetzen und auszutauschen. Das genaue Datum und der Ort werden anfangs Jahr bekanntgegeben. 9

Anhang I: Mögliche Themen im Mentoring Kontext Karriere Karriereziele der/des Mentee werden besprochen, wie sie erreicht werden können, was evtl. im Wege steht oder welche Qualifikationen oder Erfahrungen sie/er noch braucht. In welchen Tätigkeiten oder Unternehmensbereichen könnte sie/er eventuell (besser) Karriere machen? Informelle Spielregeln, die eine Karriere beeinflussen können. Mentorinnen/Mentoren erzählen, welche Erfahrungen sie bei ihrer Karriere gemacht haben. Welche Erfahrungen haben sie mit eigenen Fehlern, Konflikten oder Krisen gemacht? Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diskriminierende Erfahrungen, besondere Karrierewege von Frauen. Unterschiedliches Verhalten von Männern und Frauen am Arbeitsplatz und dessen Einfluss auf die Karriere. Kontext Führung Die Rolle einer Führungskraft und deren Umsetzung im beruflichen Alltag. Wie führt man Mitarbeitende und wie gibt man konstruktive Feedbacks. Verhandlungsstrategien mit Mitarbeitenden. Unterschiedliche Führungsstile: Welchen Führungsstil hat der Mentor, die Mentorin, welchen die Mentee? Vor- und Nachteile? Strategien der Mentorin/des Mentors um Ziele zu erreichen. Haben Männer und Frauen einen unterschiedlichen Führungsstil. Auswirkungen von hohen Führungspositionen auf das Privatleben. Kontext Netzwerke Welche Kontakte haben Mentorinnen/Mentoren und Mentees, die für den anderen interessant sein können? Netzwerke der betreffenden Branche und deren Bedeutung. Wie pflegt man sie? Über welche informellen Wege erhält die Mentorin/der Mentor Informationen über Kunden, Wettbewerbe oder das Geschehen am Markt? Kontext Studium/Branche Mentee s haben zu ihrer laufenden Abschluss- oder Projektarbeit Fragen. Beziehungen der Mentee zu Mitstudierenden oder Dozierenden sind schwierig. Ursachen und mögliche Lösungen können besprochen werden. Mentorinnen/Mentoren können eigene Erfahrungen und Beispiele beisteuern. Wenn Mentee s ihre Mentorinnen/Mentoren zu Sitzungen, Präsentationen oder Meetings begleitet haben, ist die Nachbereitung dieser Anlässe ein Gesprächsthema. Zustand und Zukunft der Branche. Welche Entwicklungen werden erwartet. Wie haben sich Unternehmen verändert, seit sie die Mentorin/der Mentor kennt? 10

Anhang II: Vorbereitung auf das Erstgespräch Gegenseitiges Kennenlernen Wer ist meine Mentorin/mein Mentor, wer ist der Mentee? Beruflicher Werdegang: Wichtigste Stationen im bisherigen Leben, berufliche Erfahrung, aktuelle berufliche Situation Aktuelle Lebenssituation (z.b. Familie, Hobbies, Freundeskreis, ehrenamtliche Tätigkeiten, Work- Life-Balance, persönliche Werte und Überzeugungen) Ziele und Perspektiven (z.b. persönliche Zukunftsvorstellungen, berufliche Ziele) Vorstellungen über die Zusammenarbeit definieren. Inhaltliche Themen Welche Themen, Aspekte sind für die/den Mentee wichtig? Welche Bereiche sollen nicht angesprochen werden? Welche Ziele (mind. 3 Hauptziele sollten der Projektleitung nach dem Erstgespräch mit mitgeteilt werden) Was möchte die/der Mentee im Mentoring-Jahr erreichen? Welche fachliche und persönliche Unterstützung kann die Mentorin/der Mentor bieten? Organisatorisch Rahmenbedingungen Häufigkeit der Treffen Ist die Mentorin/der Mentor einverstanden, wenn grundsätzlich die/der Mentee die Initiative zu den Treffen ergreift? Sind auch telefonische Kontakte oder/und Mails erlaubt? Verbindlichkeit der Termine? Wann die Mentorin/der Mentor oder die/der Mentee eine Auszeit braucht (Überlastung, Ferien, Prüfungen, etc.) dies in der Mentoring-Partnerschaft unbedingt ansprechen. Allgemeines Wir kommunizieren offen und ehrlich. Die Inhalte der Mentoring-Partnerschaft sind vertraulich. Spezifische Informationen über die beiden beteiligten Organisationen (HTW Chur und Firmen der Mentorin/des Mentors) werden nicht nach aussen getragen und vertraulich behandelt oder in gegenseitiger Absprache definiert. Alle Teilnehmenden bemühen sich um konstruktive Kritik. Die Teilnehmenden (insbesondere die Mentee s) erbringen das erforderliche zeitliche und emotionale Engagement zuverlässig und verbindlich. Bei Schwierigkeiten irgendwelcher Art oder vorzeitigem Abbrechen der Mentoring-Partnerschaft wird die Projektleiterin informiert. 11

Kontakt HTW Chur Hochschule für Technik und Wirtschaft Riccarda Ryffel Leitung Mentoringprogramm Comercialstrasse 24 7000 Chur Telefon +41 81 286 37 02 (Mo, Di und Fr/Do N) E-Mail riccarda.ryffel@htwchur.ch htwchur.ch 12