Einführung B ( )

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Transkript:

Einführung B (11.03.2009) FH Oberösterreich, Campus Hagenberg Mag. Klemens Auinger, MPA

Einführung B: Übersicht 1. Wozu Statistik? 2. Sozialwissenschaftliche Statistik 3. Teilbereiche der Statistik 4. Ablauf einer statistischen Analyse 5. Methoden der Datengewinnung 6. Datenerfassung 7. Probleme in der Praxis 8. Übersicht Statistik Software 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 2

Wozu Statistik? Weil es im Studienplan steht ;-) Sozialwissenschaftliche Forschung ein Qualitätsmerkmal von KWM am Standort Hagenberg darstellt Weil man in der beruflichen Praxis permanent mit Statistiken konfrontiert wird 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 3

Wozu Statistik? Insbesondere der Fortschritt auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung hat die Anwendung statistischer Methoden bei empirischen Untersuchungen praktisch jedem interessierten Sozialwissenschaftler möglich gemacht. Doch gerade wegen der leichten Anwendbarkeit immer komplexerer statistischer Verfahren ist zu beklagen, dass der mathematisch-statistische Ausbildungsstand der Forscher oft nicht den eingesetzten Methoden entspricht. Atteslander (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung. S. 229. Berlin: Erich Schmidt Verlag 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 4

SOWI Statistik (1) Naturwissenschaften: oft direkte Messwerte Sozialwissenschaften: Umsetzen von Meinungen, Verhaltensweisen in Zahlen 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 5

SOWI Statistik (2) Interessierte Merkmale variieren stark, daher kommt es nur zu Wahrscheinlichkeitsaussagen Es wird der Schluss auf die Gesamtgruppe gezogen 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 6

SOWI Statistik (3) Beispiel NAWI: Wasser besteht aus H 2 O-Molekülen, diese wiederum aus zwei Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff. Die Massen des Wasserstoff- und Sauerstoffatoms sind bekannt. Kennt man die Eigenschaften eines Moleküls, so kennt man die Eigenschaften aller Wassermoleküle, heute wie in Zukunft. Atteslander (2008): Methoden der empirischen Sozialforschung. S. 230. Berlin: Erich Schmidt Verlag 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 7

SOWI Statistik (4) Beispiel SOWI: Wir wollen die Größe österreichischer Familien ermitteln. Eine Familie zu betrachten genügt hier nicht; idealerweise werden wir alle Familien erfassen, um daraus die durchschnittliche Größe zu berechnen. Einfacher: Wir ziehen eine Stichprobe (siehe Themenblock Nr. 6) 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 8

SOWI Statistik (5) Grenzen der SOWI Statistik: Keine absolut gültigen und zeitlich unbegrenzten Erkenntnisse Ergebnisse sind genau begrenzt Möglichkeiten der SOWI Statistik: Kann Einblick in die Konformität von Werthaltungen geben Kann aber auch den Nachweis der Unrichtigkeit vorhandener Überzeugungen erbringen 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 9

SOWI Statistik (6) Wahrscheinlichkeitstheorie: Wenn das Eintreten bestimmter Ereignisse nicht mehr deterministisch ist, spricht man von stochastischen (zufälligen) Ereignissen. Chance für einen 6er im Lotto: 1:14 Millionen (Deutschland) 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 10

SOWI Statistik (7) Klassischer Wahrscheinlichkeitsbegriff: Wahrscheinlichkeit P (A) = Anzahl der interessierten Ereignisse Anzahl aller möglichen Ereignisse Statistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff: Wahrscheinlichkeit P (A) = Häufigkeit des Auftretens eines Ereignisses A Häufigkeit des Auftretens aller Ereignisse 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 11

SOWI Statistik (8) Statistischer Wahrscheinlichkeitsbegriff: = f (A) n n 526 1000 P(Frau) = = 0,526 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 12

Teilbereiche der Statistik (1) Deskriptive Statistik: Die beschreibende Statistik ist der Ausgangspunkt jeder Datenanalyse. Daten werden in Tabellen und Grafiken aufbereitet (vgl. Informationsdesign) und einfache statistische Kennzahlen berechnet. Mit ihrer Hilfe kann ein erster Überblick geschaffen werden. 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 13

Teilbereiche der Statistik (2) Induktive Statistik: Der erhobene Datensatz ist eine repräsentative Stichprobe. Rückschlüsse von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit können durch Methoden der schließenden (induktiven) Statistik hergestellt werden. Die Unsicherheit lässt sich abschätzen. 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 14

Teilbereiche der Statistik (3) Explorative Datenanalyse: Inzwischen ein eigener Bereich zwischen deskriptiver und schließender Statistik. Sie wird zur Suche nach Strukturen und nach möglichen Hypothesen verwendet. Die Überprüfung erfolgt dann mittels induktiver Statistik. 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 15

Ablauf einer stat. Analyse (1) Die Planung ist ein wichtiger Bestandteil einer statistischen Erhebung. Ein konkretes Forschungsziel ist entscheidend für die Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse. Unzureichende Planung kann später nicht mehr korrigiert und nur sehr schwer kompensiert werden. 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 16

Ablauf einer stat. Analyse (2) Vorbereitung Datengewinnung Datenerfassung und aufbereitung Statistische Auswertung Bericht 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 17

Ablauf einer stat. Analyse (3) @ Vorbereitung Zielformulierung Zeitplan erstellen Festlegen der Grundgesamtheit und ggf. von Merkmalen Auswertungsmethode festlegen Pretest (Probeerhebung und Korrekturen) 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 18

Methoden der Datengewinnung (1) Wie können Daten gewonnen werden? ( Diskussion) Schlecht oder unzureichend erhobene Daten können auch nicht mit den Methoden der Statistik gerettet werden! 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 19

Methoden der Datengewinnung (1) Primärstatistische Erhebung Sekundärstatistische Erhebung 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 20

Datenerfassung (1) Informationen werden beispielsweise den ausgefüllten Fragebögen entnommen (mittels Dateneingabemaske oder direkt in eine Tabelle) Codeplan: Anleitung zur Übersetzung der Informationen in Zahlen 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 21

Datenerfassung (2) Informationen werden nach Möglichkeit als Zahlen erfasst Erste Zeile enthält die Variablennamen Erste Spalte enthält eine laufende Nummer Jede Zeile = Erhebungseinheit Jede Spalte = Variable (Achtung bei Mehrfachnennungen!) 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 22

Probleme in der Praxis Datenschutz und Anonymität Gesetze beachten Rückschlüsse auf Einzelne möglich? Unzureichendes Studiendesign Stichprobenbildung (Repräsentativität) Erreichbarkeit der Zielgruppe (Telefon- oder Onlineumfrage?) Sekundärstatistiken Wie wurden die Daten erhoben? Was wurde erhoben? Wann wurde erhoben? Wie wurde codiert? 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 23

Statistiksoftware Excel (kann mehr als man auf dem ersten Blick ahnt!) SPSS (http://www.spss.com/de/) SAS (http://www.sas.com/offices/europe/germany/index.html) LISREL (http://www.ssicentral.com/) The R Project (http://www.r-project.org/) ALMO (http://www.almo-statistik.de/) wurde an der JKU Linz entwickelt; hat zwar eine veraltete Oberfläche, beherrscht aber viele relevante stat. Verfahren 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 24

SPSS 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 25

Onlineumfragen Limesurvey (Open Source) http://www.limesurvey.org/ große Community viele Funktionen gleichwertig zu kommerziellen Angeboten Leichte Anpassbarkeit (mittels PHP und CSS für Layout) Datenexport als.xls.csv.doc und für SPSS 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 26

Limesurvey 11.03.2009 Mag. Klemens Auinger, MPA 27