NOTARZTREFRESHERKURS Management in Notsituationen. Wilhelminenspital Wien und FFW Mauerbach

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Transkript:

NOTARZTREFRESHERKURS Management in Notsituationen Wilhelminenspital Wien und FFW Mauerbach 11.10.-13.10.2018

Schmerztherapie Narkose am Notfallort Rapid Sequenz Induktion

Schmerztherapie

KETAMIN S Pharmakologische Wirkung Nicht kompetitive N-Methyl-D-Aspartat Blockade Blockade spannungsabhängiger Na+ - Kanäle Blockade der Acetylcholin-Rezeptoren Wirkung am Opiatrezeptor Hemmung der Monoaminaufnahme funktionelle Entkoppelung zwischen thalamocortikalem und limbischen System

KETAMIN S Klinischer Effekt Analgesie Lokalanästhetische Wirkung Bronchodilatation Einfluss auf Opioidresistenz Anstieg von Herzfrequenz & Blutdruck Antidepressive Wirkung Dissoziative Anästhesie

KETAMIN S Merkmale Supraspinale Wirkung Rasche Anflutung Kurze Halbwertszeit Keine Organtoxizität Langhaltende Analgesie Spontanatmung erhalten Schutzreflexe

KETAMIN S Indikation Präklinische Notfallversorgung Narkoseeinleitung bei Status asthmaticus Kurznarkose Postoperative Analgesie als Co-Analgetikum bei chronischem Schmerz Applikation: i.v., i.m., oral (Bioverfügbarkeit ~20%)

KETAMIN S Dosierung: Einleitung Allgemeinanästhesie: 0,5-1 mg/kg KG i.v., 2-4 mg/kg KG i.m. Intensivpatient: 0,2-1,5 mg/kg KG pro Stunde Analgesie Notfallmedizin: 0,25-0,5 mg/kg KG i.m. oder 0,125-0,25 mg/kg KG i.v. Status asthmaticus: 0,5-1 mg/kg KG i.v. (langsam!) In Kombination mit Midazolam (1-2 mg i.v.) - Albträume

Piritramid µ-agonist Analgetische Potenz beträgt 0,7 wird fast vollständig in der Leber synthetisiert Wirkeintritt: i.v. 3-5 Minuten; s.c. max. 30 Minuten; Wirkdauer: 5-8 Stunden Therapeutische Einzeldosis bei Erwachsenen: 7,5 15mg i.v. (fraktionierte Gabe; 1mg/ml in 2-3 ml- Schritten); Tageshöchstdosis: 45 60mg

Morphin Opioidrezeptor Agonist Wirkeintritt: i.v. einige Minuten; s.c. 15-30 Minuten WD: 4-6 Stunden Opioid mit aktiven Metaboliten: - M-6-Glucuronid (analg. wirksam) - M-3-Glucuronid cave: Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz NW: Obstipation, Sedierung, Atemdepression, Schwindel, Pruritus, Harnverhalt, Erbrechen

Metamizol Analgetisch, antipyretisch und spasmolytisch Darreichungsform: 1Kps. = 500mg 20 gtt = 1ml = 500mg 1 Supp. = 500mg/1g 1 Amp. = 2 ml = 1g 1 Amp. = 5 ml = 2,5g Maximaldosis: 4g/Tag Wichtigste Nebenwirkungen: Blutdruckabfall, allerg. Hautreaktion, Leukopenie, Agranulozytose (bei 1:1 Mio.- genetisch bedingt), Pyrazolonallergie Wichtigste Kontaindikationen: akute hepatische Porphyrie, Glucose-6-phosphatdehydrogenasemangel

Metamizol Zugelassen für: Behandlung starker Schmerzen nach Operationen, Therapie von Tumorschmerzen, Koliken und sonstige Schmerzen; hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht M. besitzt die höchste Potenz der peripheren Analgetika vergleichbar mit Tramadol; es können in Kombination Opioide eingespart werden. Spasmolytische Wirkung an der glatten Muskulatur des Sphinkter Oddi, der Gallenblase und der Harnwege mit Butylscopolamin vergleichbar. Bei Kinder in Österreich offiziell ab dem 4.LM bzw. bei >5kg zugelassen (10 mg/kg KG ~1/2 gtt, 1gtt=25 mg)

MAD - Mucosal Atomization Device

MAD - Verwendung 0,1ml als Totraum mitberechnen Medikament auf beide Nasenlöcher aufteilen fraktioniert applizieren Wirkdauer abwarten

MAD - Dosierung Dosierungstabelle zur nasalen Medikamentenapplikation Körpergewicht 10 15 20 25 30 35 40 50 60 70 80 90 100 kg Sintenyl/Fentanyl 0,1mg = 100mcg/2ml 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2,0 ml 1 mcg/kg/kg Wiederholung nach 5-10 Minuten einmal möglich Morphin 10mg = 1ml 0.1 0.15 0.2 0.25 0.3 0.35 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 ml 0,1 mg/kg/kg Wiederholung nach 5-10 Minuten einmal möglich Dormicum beim Fieberkrampf - Krampfanfall 15mg/3ml 0,5 mg/kg/kg Dormicum 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.0 3.0... Maximaldosis nasal 15mg/3ml zur Sedierung in Kombination mit Katanest 15mg/3ml 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 2.0 2.4 2.8 3.0... ml 0,2 mg/kg/kg Ketanest 25mg/1ml 1 mg/kg/kg 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0 ml Infos: www.intranasal.net

Narkose am Notfallort Rapid Sequenz Induktion

Indikationen zur Intubation Atemstillstand Kardiopulmonale Reanimation Schwere respiratorische Insuffizienz (z.b.: Lungenödem) Schwere Bewusstseinsstörung mit GCS 9 (z.b.: Intoxikation) Polytrauma (vgl. http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/ 012-019.html) Schädel-Hirn-Trauma, intrakranielle Blutung, Apoplex mit GCS 9 Erkrankungen oder Verletzungen mit hohem Regurgitationsoder Aspirationsrisiko Bedrohliche Obstruktion der oberen Atemwege (z.b.: angioneurotisches Ödem, Inhalationstrauma, Anaphylaxie, Insektenstiche im Mund-Rachen-Raum, Epiglottitis)

Indikation zur Intubation Indikation zur Narkose Für die patientenseitige Toleranz der Sicherung der Atemwege mit den dazu angebotenen Hilfsmitteln (Larynxtubus oder -maske, Endotrachealtubus) sind abgesehen von der kardiopulmonalen Reanimation Narkosebedingungen erforderlich. Im präklinischen Umfeld wird Narkose stets gleichbedeutend mit Allgemeinanästhesie sein.

Narkose im Notarztdienst, Notfall Rettungsmed 2011 14:15 20

Probleme der Notfallnarkose zumeist ungünstige äußere Umstände kein Zugang zum Patienten wie im OP nur notfallmedizinische Gerätschaft Notfallpatient ist Hochrisikopatient reduziertes Medikamentensortiment keine Anästhesiepflege vor Ort Transport des narkotisierten Patienten bis in den NAW Aufrechterhaltung der Narkose (kontinuierlich, bolusweise) Transport mit dem NAW, Umlagerung im KH bei Übergabe

Narkose am Notfallort (unverbindliche Empfehlung für Erwachsene) Polytrauma ohne SHT Einleitung (Atropin 0,5 mg) Dormicum 5-10 mg (0,1 mg/kg KG) KetanestS 0,5-1 (-2) mg/kg KG Lysthenon bzw. Esmeron 1 mg/kg KG Intubation Aufrechterhaltung KetanestS 0,25-0,5 mg/kg alle 15 min. od. Fentanyl 2-4 ml alle 20 Min. Esmeron 0,6 mg/kg (wenn Lysthenon), dann alle 20 min. 0,15 mg/kg repetieren Beatmung Frequenz: 12 Tidalvolumen 7-8 ml/kg KG Sollgewicht Sauerstoff 100% PEEP 5 Kapnometrie alle anderen Narkosen Einleitung Fentanyl 2-4 (-10) ml (1-5 µg/kg KG) Dormicum 5-10 mg (0,1 mg/kg KG), nicht als Solo -Anästhetikum geeignet Hypnomidate 0,3 mg/kg oder Propofol 1% 1-2 (-)5 mg/kg KG Lysthenon bzw. Esmeron 1 mg/kg KG Intubation Aufrechterhaltung Fentanyl 2-4 ml alle 20 Minuten Esmeron 0,6 mg/kg, dann alle 20 min. 0,15 mg/kg repetieren Beatmung Frequenz 12 Tidalvolumen 7-8 ml/kg KG Sollgewicht Sauerstoff 100%, SpO2 gesteuert PEEP 5 (-10) Kapnometrie

Relaxanzien ja oder nein? Unter elektiven klinischen Bedingungen Überprüfung der sicheren Maskenbeatmung als standard of care Aufgrund einer Regurgitations- und Aspirationsgefahr eines nicht nüchternen Patienten erfolgt die Verabreichung eines Muskelrelaxanz zusammen mit dem Einleitungshypnotikum bei der rapid sequence induction (RSI) ohne Maskenbeatmung Prinzipiell sind alle Notfallpatienten als nicht nüchtern und daher als erhöht aspirationsgefährdet zu betrachten, sodass jede Notfallintubation als RSI durchgeführt werden sollte. Die Anwendung von Muskelrelaxanzien verbessert die Intubationsbedingungen. Wird jedoch auf ein Relaxanz verzichtet, muss eine entsprechend tiefere Narkose durch Opioide und Hypnotika induziert werden, um akzeptable Intubationsbedingungen zu erreichen. (Kreislaufdepression bis ev. Kreislaufdekompensation) Laryngospasmus und Erbrechen sind bei zu oberflächlicher Anästhesie möglich. Gegenwärtig existieren keine evidenzbasierten Empfehlungen, ob die Intubation des Notfallpatienten mit oder ohne Muskelrelaxanz vorgenommen werden sollte. Präklinische Intubation, Notfall Rettungsmed 2007 10:482 487

RSI = Rapid Sequence Induktion Blitzen, Schnelleinleitung, Ileuseinleitung Die Abfolge (Sequenz) der Narkoseeinleitung wird verkürzt. Vermeidung der Maskenbeatmung. Die Zeitspanne zwischen Bewusstseinsverlust/Apnoe bis zum Blocken des Cuffballons wird möglichst kurz gehalten. Die Vorbereitungen bis zur RSI nehmen allerdings einige Minuten in Anspruch: 1-2 IV-Zugänge & Nachspülspritze (2 Minuten), Monitoring (NIBP, EKG, SpO 2, etco 2 -> 2 Minuten), Vorbereitung der Einleitungsmedikamente & Kennzeichnung (2 Minuten), Beatmungsbeutel & Maske zur Präoxygenierung (1 Minuten), Laryngoskop mit Spatel & Tubus mit Führungsdraht und Cuffspritze inkl. Tubusfixierung (2 Minuten), Sauger (1 Minuten) => die Vorbereitung dauert ca. 10 Minuten!!!

Danke