Arbeitsunfähigkeit bei psychischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen

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Transkript:

Gesundheit Arbeitsunfähigkeit bei psychischen und Muskel-Skelett- 2001-2014 Bearbeitung: Svenja Pfahl, Dietmar Hobler, Sonja Weeber von nehmen zu Grafik GH-05.1 Arbeitsunfähigkeit von und n aufgrund von psychischen und Muskel-Skelett- in Deutschland (2001 2014), in Diagnosen je 100 Versicherte * 35 30 25 26,4 33,9 27,9 Muskel-Skelett- DEUTSCHLAND 20 20,3 15 10 6,8 12,3 5 7,4 4,0 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 *Berücksichtigt werden Pflicht- und freiwillige Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit Krankengeldanspruch, ohne Rentner/innen und mitversicherte Familienangehörige. Datenquelle: BMAS/BAuA, Krankenkassen-Statistiken Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2016 www.wsi.de/genderdatenportal

Grafik GH-05.2 Durchschnittliche Dauer der Krankschreibung von und n aufgrund von psychischen und Muskel-Skelett- in Deutschland (2001 2014), in Tagen je Diagnose * 35 DEUTSCHLAND 30 25 20 15 10 28,5 26,4 19,1 17,1 26,6 26,0 18,0 16,7 23,6 22,1 16,4 14,6 28,3 26,6 18,6 16,7 5 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 *Berücksichtigt werden Pflicht- und freiwillige Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit Krankengeldanspruch, ohne Rentner/innen und mitversicherte Familienangehörige. Datenquelle: BMAS/BAuA, Krankenkassen-Statistiken Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2016 Erwerbstätige meldeten sich im Jahr 2014 aufgrund von psychischen wie z.b. Depressionen fast doppelt so häufig krank wie. Im Vergleich dazu waren jedoch häufiger von Muskel-Skelett- wie z.b. Bandscheibenvorfällen betroffen. Im Jahr 2014 gab es pro 100 krankenversicherten erwerbstätigen im Durchschnitt 12,3 Diagnosen von Arbeitsunfähigkeit wegen einer psychischen Erkrankung. Im Jahr 2001 waren es lediglich 6,8 Diagnosen. und sind vor allem in den letzten sechs Jahren des Betrachtungszeitraums stetig zunehmend aufgrund psychischer krankgeschrieben geworden. Zugleich hat sich auch der geschlechtsspezifische Abstand bei den psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeitsfällen leicht vergrößert. Als mögliche Gründe für die Zunahme psychischer kommen eine höhere Arbeitsdichte, steigender Leistungsdruck sowie ein immer schnelleres Arbeitstempo im Beruf in Frage. Sicher spielen auch eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz psychischer und die damit einhergehende höhere Bereitschaft, sich behandeln zu lassen, eine Rolle. Gleichzeitig scheinen sich diese Veränderungen auf und unterschiedlich auszuwirken. Muskel-Skelett- treten unter gesetzlich Versicherten wie n deutlich öfter auf als psychische. Für die letzten sechs Jahre des Betrachtungszeitraums ist ebenfalls eine starke Zunahme zu verzeichnen, was gleichwohl Rückschlüsse auf die sich verändernde Arbeitswelt sowie den demografischen Wandel zulässt. Bei diesen vergrößerte sich der geschlechtsspezifische Abstand allerdings nicht. WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 2

Während sich in der Häufigkeit von Krankschreibungen aufgrund von psychischen oder Muskel-Skelett- deutliche Unterschiede zwischen und n zeigen, weicht die geschlechtsspezifische Dauer der Krankschreibungen bei beiden Krankheitsbildern nur minimal voneinander ab. dauern länger an als Muskel-Skelett-. Dies gilt sowohl für als auch für. 2014 waren aufgrund von psychischen arbeitsunfähig gemeldete und pro Erkrankungsdiagnose durchschnittlich 28 bzw. 27 Tage krankgeschrieben. Bei Muskel-Skelett- waren es für und im Durchschnitt ca. zehn Tage weniger. Glossar Arbeitsunfähigkeit: Bei Arbeitsunfähigkeit können Beschäftigte aufgrund von Krankheit ihre Arbeitsleistung nicht erbringen. Sie wird durch Ärzt/innen bescheinigt (auch: Krankschreibung, sogenannter Gelber Zettel ), an die Krankenkassen gemeldet und im Rahmen der Krankheitsartenstatistik der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nach Art der Krankheit, dem Alter und Geschlecht der Mitglieder gemäß der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über die Statistik in der Gesetzlichen Krankenversicherung (KSVwV) 8 verzeichnet. 1 Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen /-tage: Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen gibt die Häufigkeit von Krankschreibungen innerhalb eines Jahres an. Als Arbeitsunfähigkeitstage werden die Tage bezeichnet, an denen auf Grund einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit keine Arbeitsleistung erbracht werden kann (und die an die Krankenkassen gemeldet werden). Für die Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen, großen Versicherungsträgern dient die Darstellung der Diagnosen je 100 Mitglieder. 2 Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Die Gesetzliche Krankenversicherung ist in Deutschland Bestandteil des Sozialversicherungssystems und eine verpflichtende Versicherung für alle Arbeitnehmer/ innen, deren monatliches Arbeitsentgelt über 450 Euro liegt und deren jährliches Brutto- Arbeitsentgelt die Versicherungspflichtgrenze (2014: 53.550 Euro) nicht überschreitet. Die Versicherungspflicht gilt außerdem für weitere Personengruppen gemäß 5-8 SGB V. 3 4 1 Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2016): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Arbeitsunfähigkeit, www.gbe-bund. de, letzter Zugriff am 22.01.2016. 2 Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2009): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Methodische Erläuterungen zur Erfassung und Bewertung von Indikatoren zur Arbeitsunfähigkeit, www.gbe-bund.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. 3 Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V), 5-8: Gesetzliche Krankenversicherung, www.gesetze-im-internet.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. 4 Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2016): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Pflichtversicherte (GKV), www.gbe-bund.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 3

Versicherte (gesetzlich und privat): Als Versicherte werden in den vorliegenden Tabellen und Grafiken Pflicht- und freiwillige Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung mit Krankengeldanspruch bezeichnet (Rentner/innen und mitversicherte Familienangehörige werden nicht erfasst). Ca. 90 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Mitglied in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Demgegenüber sind ca. 10 Prozent in der privaten Krankenversicherung versichert. Über diese Personengruppe wird in den Abbildungen keine Aussage getroffen. Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung sind in der Privaten Krankenversicherung nur Arbeitnehmer/innen versichert, deren jährliches Brutto-Arbeitsentgelt oberhalb der gesetzlich festgelegten Versicherungspflichtgrenze liegt (2014: 53.550 Euro). Darüber hinaus können sich auch Selbstständige, Beamt/e/innen (einkommensunabhängig) und Freiberufler/innen privat versichern. Personen, deren regelmäßiges Brutto-Arbeitsentgelt oberhalb der Versicherungspflichtgrenze liegt, sind versicherungsfrei. Sie können über ihre Versicherung in der Gesetzlichen oder Privaten Krankenversicherung entscheiden. 5 6 7 und Muskel-Skelett-: Die Zusammenfassung der hier abgebildeten psychischen und Muskel-Skelett- erfolgt auf Grundlage der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme in ihrer zehnten Version (englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, kurz: ICD- 10). Die ICD-10 wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und ist das wichtigste, weltweit anerkannte Diagnoseklassifikationssystem der Medizin. Sie gliedert sich in 22 Krankheitskapitel, darunter Kapitel V und Verhaltensstörungen (hier: psychische ) und Kapitel XIII Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (hier: Muskel-Skelett-). Zu den psychischen zählen beispielsweise Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen. Unter Muskel- Skelett- werden u.a. Muskelzerrungen, Bandscheibenvorfälle und verschiedene Formen von Osteoporose zusammengefasst. 8 5 Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2016): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Anmerkung(en), www.gbe-bund.de, Zugriff am 22.01.2016. 6 Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2016): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Freiwillig Versicherte, www.gbe-bund.de, Zugriff am 22.01.2016. 7 Springer Gabler Verlag (Hg., 2016): Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Krankenversicherung, www.wirtschaftslexikon.gabler.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. 8 Weltgesundheitsorganisation (2010): International Classification of Diseases (ICD), who.int/classifications/icd/en/, letzter Zugriff am 22.012016. WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 4

Datentabellen zu den Grafiken Tabelle GH-05.1 Arbeitsunfähigkeit von und n aufgrund von psychischen und Muskel-Skelett- in Deutschland (2001 2014), in Diagnosen je 100 Versichterte 1) Jahr Muskel-Skelett- 2001 6,8 4,0 20,3 26,4 2002 6,7 4,1 19,5 24,9 2003 6,5 4,0 18,1 22,9 2004 6,9 4,0 20,3 25,7 2005 6,5 3,8 19,0 24,4 2006 6,6 3,8 19,1 24,2 2007 6,9 3,9 19,2 24,5 2008 7,3 4,2 20,0 25,8 2009 8,0 4,6 20,1 25,3 2010 9,1 5,3 22,5 28,1 2011 10,9 6,3 24,4 29,3 2012 10,3 6,1 23,4 29,1 2013 11,2 6,8 26,3 32,3 2014 12,3 7,4 27,9 33,9 1) Berücksichtigt werden Pflicht- und freiwillige Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversichrung (GKV) mit Krankengeldanspruch, ohne Rentner/innen und mitversicherte Familienangehörige. Datenquelle: BMAS/BAuA, Krankenkassen-Statistiken Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2016 WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 5

Tabelle GH-05.2 Durchschnittliche Dauer der Krankschreibung von und n aufgrund von psychischen und Muskel-Skelett- in Deutschland (2001 2014), in Tagen je Diagnose 1) Jahr Muskel-Skelett- 2001 28,5 26,4 19,1 17,1 2002 28,2 26,3 19,0 17,2 2003 29,4 27,3 19,2 17,5 2004 23,8 24,6 17,6 16,6 2005 24,7 25,6 17,5 16,5 2006 24,8 25,3 17,4 16,1 2007 25,5 25,2 17,8 16,2 2008 26,3 25,5 17,7 16,2 2009 26,6 26,3 18,3 17,1 2010 26,6 26,0 18,0 16,7 2011 23,6 22,1 16,4 14,6 2012 28,7 27,5 18,3 16,5 2013 28,3 27,1 18,2 16,5 2014 28,3 26,6 18,6 16,7 1) Berücksichtigt werden Pflicht- und freiwillige Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversichrung (GKV) mit Krankengeldanspruch, ohne Rentner/innen und mitversicherte Familienangehörige. Datenquelle: BMAS/BAuA, Krankenkassen-Statistiken Bearbeitung: WSI GenderDatenPortal 2016 Methodische Anmerkungen Den Betrachtungen liegen Daten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu Grunde. Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales publiziert die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im jährlichen Bericht Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Unfallverhütungsbericht Arbeit Informationen und Statistiken zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Deutschland. Dazu gehören ebenfalls Angaben der Gesetzlichen Krankenversicherung zu Häufigkeit und Dauer von Arbeitsunfähigkeit (Krankschreibungen). Berücksichtigt werden alle Pflicht- und freiwilligen Mitglieder der GKV mit Krankengeldanspruch. Unberücksichtigt bleiben Rentner/innen, Studierende, Jugendliche, Behinderte, Wehr-, Zivil- und Ersatzdienstleistende, Dienstleistende bei der Bundes- WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 6

polizei, Mithelfende in landwirtschaftlichen Unternehmen, ALG-II-Empfänger/innen (seit 2005) und Vorruhestandsempfänger/innen insofern, dass diese Gruppen in der Regel keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen vorlegen müssen. Es ist davon auszugehen, dass Kurzzeiterkrankungen von ein bis drei Tagen hier untererfasst werden, da diese nur in die Statistik eingehen soweit eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt. Da diese von Arbeitgeber/innen für von bis zu drei Tagen Dauer häufig nicht verlangt wird, ergibt sich hieraus eine tendenzielle Untererfassung. 9 Literatur Bundesministerium für Arbeit und Soziales / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2015): Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014. Unfallverhütungsbericht Arbeit. Dortmund/Berlin/Dresden. Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2016): Gesundheitsberichterstattung des Bundes, www.gbe-bund.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. Robert-Koch-Institut und Statistisches Bundesamt (2009): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Methodische Erläuterungen zur Erfassung und Bewertung von Indikatoren zur Arbeitsunfähigkeit, www.gbe-bund.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch, www.gesetze-im-internet.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. Springer Gabler Verlag (Hg., 2016): Gabler Wirtschaftslexikon, www.wirtschaftslexikon.gabler.de, letzter Zugriff am 22.01.2016. Weltgesundheitsorganisation (2010): International Classification of Diseases (ICD), www.who.int/classifications/icd/en/, letzter Zugriff am 22.012016. www.wsi.de/genderdatenportal 9 Bundesministerium für Arbeit und Soziales/Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2015): Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014. Unfallverhütungsbericht Arbeit. Dortmund/Berlin/Dresden. WSI-GenderDatenPortal GH-05 Seite 7