Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf Präventionsplan Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität Workshop 4 Fallbeispiele aus den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Ortenaukreis, Offenburg Kompetenzforum 2018 am 12.06.2018
Was hat sich für den Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem PrävG in der Gesundheitsförderung und Prävention verändert?
Ausgangssituation/Organisationstruktur der Gesundheitsregion bis 2016 Lenkungsausschuss AG Prävention AG Medizinische Versorgung im Landkreis Marburg- Biedenkopf AG Interhospitale Konferenz AG Qualifizierung und Ausbildung AG Innovationen in Spitzenmedizin und High Care AG Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 21. Juni 2018
4 Ausgangslage - einige Eckdaten ca. 245.000 Menschen (Stand 2015) 22 Städte und Gemeinden Stadt Marburg macht etwa 30% der Gesamtbevölkerung (73.000) Ausländeranteil bei 8,1 % Landkreis: Altersgruppe bis 18 Jahre 16,8% und über 65-Jährigen 19,9% Universitätsstadt Marburg: unter 18-Jährigen13,5% und 65-Jährigen 16%. Das Medianalter ist mit 35 Jahren im Vergleich mit dem Landkreis (43,2 Jahren) deutlich niedriger. Universitätsstadt Marburg liegt die Kinderarmut bei 15,1% und im Landkreis bei 10,6 % Universitätsstadt Marburg hat einen hohen Anteil an alleinerziehenden Müttern und Vätern Die Kinder- und Altersarmut, die SGB II Quote und die Arbeitslosenquote ist bei den Menschen mit Migrationshintergrund signifikant höher Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf im Programm Soziale Stadt: Ockershausen / Stadtwald, Waldtal, Stadtallendorf-Inseln in der Stadt II und Neustadt/Stadtkern 21. Juni 2018
Initiative Gesundheitswirtschaft Marburg-Biedenkopf - forschen-helfenheilen Initiative Gesundheit fördern Versorgung stärken Landkreis Marburg- Biedenkopf und Universitätsstadt Marburg 5 Fachbereich Gesundheitsamt,
Initiative Gesundheit fördern Versorgung stärken als struktureller Rahmen für die Entwicklung und Umsetzung eines integriertes Handlungskonzept zur Gesundheitsförderung & Prävention Fachbereich 6 Gesundheitsamt,
Organisationsstruktur Verantwortlich für die Operationalisierung der integrierten Handlungskonzepte Kernteam Präventions- / Versorgungs konferenz Gremien für die interdisziplinäre und multisektorale Zusammenarbeit der Verwaltung und externen Personen Integrierte Handlungsstrategien Präventionsplan Versorgungsplan Beratendes Gremium für das Kernteam Qualitätsgesicherte Umsetzung der Initiative Beirat Themenspezifische Arbeitsgruppen (AG/AK) Lebensphasen bezogene AK: Gesund aufwachsen, Gesund bleiben Gesund altern Quelle: Rolf Reul und Dr. Birgit Wollenberg Gesundheitsamt Landkreis Marburg-Biedenkopf 21. Juni 2018
Beirat Prozessbeschreibung Gesundheit fördern- Versorgung stärken Geschäftsstelle: Gesundheitsamt Politisch/fachliche Steuerungsebene Kernteam: Landrat/Oberbürgermeister + Gesundheitsamt Präventions- und Versorgungskonferenzen Präventionskoordinator Versorgungskoordinator Präventionsplan als integrierte Handlungsstrategie GBE Bedarfsermittlung und Erfolgskontrolle Versorgungsplan als integrierte Handlungsstrategie AG AG AG AG AG AG AG AG Quelle: Rolf Reul und Dr. Birgit Wollenberg Gesundheitsamt Landkreis Marburg-Biedenkopf 21. Juni 2018
Wie gestaltet sich bisher im Rahmen des PrävG die Zusammenarbeit mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Strategien und die Maßnahmen?
Präventionsplan Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität - Sehr gute Basis an Strukturen und gesundheitsförderlichen Maßnahmen (Beispiele) 2014 hessischen Gesundheitspreise für drei herausragende Maßnahmen: Aid-Ernährungsführerschein in Grundschulen, Sport für Demenzkranke ( Moment ) und Gesund altern in der Gemeinde Lohra. Weitere gute Praxisbeispiele aus der Region: Marburger Gesundheitsnetzwerk für Kinder mittendrin Menschenskind NULL bis SECHS - Präventive Beratung für Eltern & Kita Bestehende Arbeitskreise: AK Suchtprävention AK Jugendzahnpflege 5 Jahre Förderung des Prozesses durch die Techniker Krankenkasse
11 Allgemeine erste Handlungsziele des Präventionsplans Gemeinsam für Gesundheit und Lebensqualität Die Ausgangsituation ist durch eine fundierte Situations-, Bedarfs- und Bedürfnisanalyse im ersten Umsetzungsjahr ermittelt. Die multisektorale und interdisziplinäre Zusammenarbeit ist durch einen Aufbau von nachhaltigen Vernetzungsstrukturen nach zwei Jahren gesichert. Gesundheitsziele sind im zweiten Umsetzungsjahr nach den Bedarfen und Bedürfnissen der Bevölkerung für die Region formuliert. Qualitätskriterien in der Gesundheitsförderung und Prävention sind etabliert und eine Evaluationsplanung liegt vor. Der Aufbau einer lebensphasenübergreifenden Präventionskette hat begonnen. Es wird ein Fort- und Weiterbildungskonzept für Multiplikatoren entwickelt und umgesetzt. Rolf Reul, Prävention und Beratung, Gesundheitsamt 21. Juni 2018
Präventionsnetzwerk Kultur und Sport AK Jugendzahnpflege Ernährung Familie, Jugend & Soziales AK Kinder psychisch kranker Eltern Kreisjobcenter AK Gesund aufwachsen AK Gesund bleiben Gesundheits amt: Präventions koordinator / Präventionsplan AK Gesund altern AK Gesundheitsförderung an Schulen Altenhilfe Quelle: Rolf Reul und Dr. Birgit Wollenberg Gesundheitsamt Landkreis Marburg-Biedenkopf PSAG seelische Gesundheit Migration Integration Geflüchtete AK Suchtprävention 21. Juni 2018
Herausforderungen bei der Umsetzung des integrierten Handlungskonzepts Ist-Aufnahme zur Gesundheitsförderung & Prävention (Situations-, Bedarfsund Bedürfnisanalyse) Wissenschaftliche Begleitung / Evaluationsplanung (Qualitätssicherung und -entwicklung) Einbindung der bestehenden Arbeitskreise und Maßnahmen in die neue Netzwerkstruktur Entwicklung eines Leitbildes und eines gemeinsamen Gesundheitsverständnis Einrichtungen eines Arbeitskreises für jede Lebensphase Regelmäßige Gesundheitsberichterstattung Festlegung von Gesundheitszielen für die jeweilige Lebensphase
Weitere Herausforderungen bei der Umsetzung des integrierten Handlungskonzepts Einbeziehung der Gemeinden und Städte Größte Baustelle: Bestandsaufnahme der bestehenden Maßnahmen Größte Herausforderung: Unterschiedliche Herangehensweisen für Stadt und ländlicher Raum Regionale Informationsveranstaltungen und themenspezifische Befragungen in den einzelnen Gemeinden, Städten und Quartieren Beratung von Lebenswelten sowie freien Trägern bei der Umsetzung von Maßnahmen Aufstellung und Umsetzung lokaler Handlungskonzepte und eigener weiterer bedarfsorientierter Maßnahmen mit Kooperationspartnern (Familienbüros/Familienzentren) Fort- und Weiterbildungsangebote für Multiplikatoren (Multiplikatorenkonzept) Zertifizierungsverfahren für Gemeinden und Städte im Landkreis Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit
15 Weitere Zusammenarbeit GKV - Beispiel Arbeitskreis (AK) Gesundheitsförderung an Schulen AK gehören u.a. die Barmer, AOK Hessen, IKK classik, TK, DAK Gesundheit und die Unfallkasse Hessen Gemeinsames Informationsblatt für Schulen zu bestehenden Angeboten der Krankenkassen/-verbände GKV unterstützt mit eigenen Angeboten die Schulen und eine erste Fachveranstaltung mit über 100 Teilnehmer*innen Rolf Reul, Prävention und Beratung, Gesundheitsamt 21. Juni 2018
Welche fördernden und hemmenden Erfahrungen/Erkenntnisse sind bisher bei der Umsetzung der gesundheitsfördernden Strategien und Maßnahmen im Rahmen des PrävG aufgetreten?
17 Fördernde Erfahrungen/Erkenntnisse hohe Motivation bei Akteuren innerhalb und außerhalb der Kreisverwaltung wesentlicher Gelingensfaktor für die Kooperation mit der GKV als auch für die interdisziplinäre und sektorale Zusammenarbeit ist die Einrichtung einer gesundheitswissenschaftlichen Koordinierungsstelle im Gesundheitsamt Förderung der Techniker Krankenkasse ist es beispielsweise möglich, ein Forschungsinstitut mit lokalen Bedarfsanalysen zu beauftragen und sofort konkrete gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen Rolf Reul, Prävention und Beratung, Gesundheitsamt 21. Juni 2018
18 Hemmende Erfahrungen/Erkenntnisse Förderschwerpunkte der einzelnen gesetzlichen Krankenkassen sind ebenso heterogen, wie die Förderunterlagen. Die Chancenungleichheit zwischen den Kommunen wird so verstärkt Entwicklung und Umsetzung eines integrierten Handlungskonzeptes in einem Landkreis erfordert sehr viele Ressourcen und das bundesweite Fördermodell Gesunde Kommune der TK ist eine Ausnahme Auf Grund der Förderlogik der Krankenkassen gezwungen, sich Leistungserbringer bzw. freie Träger zu beauftragen (Keine Personalkosten!). Dies erfordert einen erhöhten Koordinierungsbedarf seitens der Kommune Einzelaktivitäten von freien Trägern - wünschenswert, wenn die gesetzlichen Krankenkassen bei Förderanträgen von freien Trägern nach vorhandenen kommunalen Präventionsstrategien fragen und eine Einbindung in diese Strategie einfordern Rolf Reul, Prävention und Beratung, Gesundheitsamt 21. Juni 2018
21. Jun i 201 8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Rolf Reul Fachdienst Prävention und Beratung Geschäftsstelle Gesundheit fördern Versorgung stärken Landkreis Marburg-Biedenkopf Fachbereich Gesundheitsamt Schwanallee 23, D-35037 Marburg Telefon: +49 6421 405-4179 Fax: +49 6421 405-4165 E-Mail: ReulR@marburg-biedenkopf.de Web: http://www.marburg-biedenkopf.de Fachbereich Gesundheitsamt,