Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil
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- Joachim Bachmeier
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1 Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Dr. Bettina Reimann, Berlin am 26. November 2013 in Fürth Abstract Kooperationen aufbauen, Ressourcen bündeln! Kommunale Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung der Stärkung von Kindern und Jugendlichen. Im Vortrag wird dargestellt, wie Kommunen ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern können und welche Relevanz dabei Kooperationen und Ressourcenbündelung (innerhalb der Verwaltung und mit externen Partnern) haben. In einem ersten Schritt wird herausgestellt, dass die Kommune nicht nur ein Ort ist, an dem präventive Maßnahmen angesiedelt werden, sondern im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung auch ein zentraler Akteur, der Prävention und Gesundheitsförderung gestaltet. So setzen sich Kommunen in Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten eigene (stadtweite, quartiersbezogene, kommunenübergreifende) Ziele und setzen diese um. Die Kommune kann diese Aufgabe allerdings nicht alleine einlösen. Vielmehr ist z.b. für eine angemessene Ressourcenverteilung und für eine bedarfsorientierte Projektausrichtung erforderlich, dass das Zusammenspiel zwischen Kommunalpolitik und Verwaltung gelingt. Zudem müssen Kooperationen und Netzwerke aufgebaut werden und zwar kommunal (ressort- und politikfeldübergreifend / gesundes Aufwachsen ist eine gemeinsame Aufgabe für viele Ressorts und Politikbereiche), interkommunal (zwischen verschiedenen Gemeinden und Landkreisen), überörtlich und akteursübergreifend (Netzwerkarbeit). Bei dieser Aufgabe kann und muss die Kommune eine aktive, federführende Rolle übernehmen, anders gelingt es beispielsweise nicht, Krankenkassen mit ins Boot zu holen. Die Voraussetzungen und Vorteile dieser Kooperationen für ein gesundes Aufwachsen werden im Vortrag aufgezeigt (z.b. bessere Durchsetzung von Präventionszielen). In einem zweiten Schritt wird dargelegt, dass Strategien, Strukturen und Handlungsfelder/Projekte der sozialen Stadt(teil)entwicklung eine gute Voraussetzung für die Förderung des gesunden Aufwachsens bieten. Hierbei wird deutlich, dass z.b. Gesundheit und Umwelt zusammengedacht werden müssen und die Ausrichtung auf bestimmte Quartiere/Räume die gesundheitliche Chancengleichheit stärkt. Beispiele mit Bezug zu Fürther Aktivitäten werden zur Illustrierung herangezogen. Abschließend werden Voraussetzungen, Erfolgsfaktoren und Standards für eine qualitätsvolle kommunale Gesundheitsförderung, die auf Partnerschaften und Ressourcenbündelung beruht, zur Diskussion gestellt. Deutlich herausgestellt wird beispielsweise, dass ein Umgang gefunden werden muss mit der Heterogenität der am Prozess beteiligten Akteure und dass vorhandene Kompetenzen und Ressourcen unbedingt zum Einsatz gebracht und gebündelt werden müssen. Dargelegt wird nicht zuletzt, dass hierfür u.a. ein breites Gesundheitsverständnis, Transparenz und Kommunikation, verbindliche Strukturen und politische Rückendeckung erforderlich und förderlich sind. Der Regionale Knoten Bayern wird gefördert durch:
2 Kooperationen aufbauen, Ressourcen bündeln! Kommunale Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung der Stärkung von Kindern und Jugendlichen. Fachtagung Gesund aufwachsen für alle! 26. November 2013, Fürth Dr. Bettina Reimann
3 Einstiegsfragen Wie können Kommunen ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern? Welche Relevanz haben hierbei Kooperationen und Ressourcenbündelung (innerhalb der Verwaltung und mit externen Partnern)? Wie können diese gelingen?
4 Kommune als Akteur und Ort für die Prävention und Gesundheitsförderung Kommune ist nicht nur der Ort präventiver Maßnahmen, sondern im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung auch zentraler Akteur von Prävention und Gesundheitsförderung. Kommunen setzen sich in Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten eigene Ziele und setzen diese um. Aufbau kommunaler Gesundheitsstrategien ist ein vergleichsweise junges Handlungsfeld der Gesundheitsförderung und Prävention. Die Umsetzung kommunaler Gesundheitsstrategien reicht weit über den klassischen Gesundheitsbereich hinaus. Gesundheitsförderung und Stadt(teil)entwicklung
5 Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik Zusammenspiel von Kommunalpolitik und Verwaltung: Kommunalpolitik legitimiert und kontrolliert Verwaltungshandeln. Sie setzt die Agenda und Prioritäten (Ressourcenverteilung). Beschlüsse (Rat) sind Vorgaben für das Verwaltungshandeln. Hierzu gehören auch Ziele und Beschlüsse, die das gesunde Aufwachsen befördern. Schlüsselstellung der Verwaltungsspitze (OB, BM, Landrat)
6 Politikfelder und Ressorts mit Einfluss auf gesundes Aufwachsen Gesundheit wird bei weitem nicht allein durch ein gesundes Verhalten beeinflusst. Gesundheit wird u.a. durch Umweltfaktoren, soziale Lage, soziale Kontakte und Netzwerke, ökonomische Möglichkeiten beeinflusst. Gesundes Aufwachsen ist eine gemeinsame Herausforderung für viele Politikbereiche!
7 Politikfelder und Ressorts mit Einfluss auf gesundes Aufwachsen Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz (Aus-)Bildung, Schule Arbeit Soziales Jugend Stadtentwicklung / Wohnen Integration Umwelt und Verkehr Herausforderung: Verzahnung der Ressorts und Aufgaben
8 Politikfelder und Ressorts mit Einfluss auf gesundes Aufwachsen Gesundheit und Prävention sind Querschnittsthemen die in der Verwaltung erst mal verankert werden müssen, aber: Frage ist nicht nur: Wer ist für die Aufgabe der Prävention und Gesundheitsförderung zuständig, sondern auch: Wer verfügt, bezogen auf die Gesamtaufgabe, über die erforderlichen Kompetenzen und kann für ein gesundes Aufwachsen einen wichtigen Beitrag leisten?
9 Kommunale, interkommunale und überörtliche Netzwerkarbeit Eine in der kommunalen Gesundheitsförderung erfolgreiche Kommune nutzt für die Präventionsarbeit nicht nur das eigene Handeln von Rat und Verwaltung, sondern sucht darüber hinaus die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren und örtlichen Partnern (Ressourcenbündelung). Vielfältige Akteurslandschaft: professionelle, gemeinnützige, ehrenamtliche, private Akteure verschiedene Gemeinden, verschiedene Landkreise Auch Landkreise haben bei der Bildung und Koordinierung von Netzwerken eine zentrale Funktion.
10 Das Spektrum der Akteure ist breit Schulen, Kitas Lokale Koordinierungsstelle Kommunale Beratungsstellen Eltern Fachämter, z.b. Jugend, Bildung, Integration, Stadtplanung Kommunales Gesundheitsamt (Bezirk/Senat; Stadt/Landkreis) Regionaler Knoten Vereine, Selbsthilfegruppen Offene Jugendarbeit Freischaffende Gesundheitsberufe Stiftungen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände Krankenkassen Familienhilfe, Jugendhilfe
11 Kommunale, interkommunale und überörtliche Netzwerkarbeit Zusammenwirken der Akteure in einem Netzwerk befördert Durchsetzung der Präventionsziele auch gegen Widerstände. Wichtige Ressource kommunaler Präventionsarbeit: kommunale Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation mit örtlichen Medien. Erfolgreiche kommunale Prävention und Gesundheitsförderung sucht aber auch die Kooperation über die Grenzen der eigenen Kommune hinaus (interkommunale Kooperation und Zusammenarbeit mit überörtlichen Präventionseinrichtungen). Von guten Beispielen und Erfahrungen lernen!
12 Warum Zusammenarbeit? Gemeinsame Zielsetzung: Verbesserung von Lebenslagen und Lebensverhältnissen (für Familien und junge Menschen) Gemeinsamer Handlungsbedarf: gesundes Aufwachsen befördern, Eltern stärken, (armutsbedingte) Konzentration von gesundheitliche Belastungen und Benachteiligungen bekämpfen Gemeinsame Handlungsprinzipien: integrativ, kooperativ, ressourcenbündelnd, ressortübergreifend, zielgruppenorientiert, aktivierend und partizipativ
13 Wer trägt die Zusammenarbeit? Bundesebene: z.b. BZgA, Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten, einzelne Krankenkassen, Gesunde-Städte-Netzwerk Länderebene: z.b. Landesvereinigungen für Gesundheit/ Regionale Knoten Kommunale Ebene: Kommunalverwaltung (Gesundheit, Jugend, Soziales, Integration, Umwelt, Sport, Stadtentwicklung..) Quartiersebene: z.b. Quartiermanagement, lokale Kinder- und Jugendhilfeträger, Gesundheitshaus/-laden
14 Soziale und gesunde Stadt Gesundes Aufwachsen braucht Partnerschaften, die bei der Gesundheitsförderung den Blick auf Räume legen, die Gesundheit und Umwelt zusammendenken, die gesundheitsfördernde Stadt- und Regionalentwicklung betreiben. Soziale und gesunde Stadt zusammendenken Strategien, Strukturen und Handlungsfelder / Maßnahmen der sozialen Stadtteilentwicklung bieten eine gute Voraussetzung für die Förderung des gesunden Aufwachsens und die Stärkung von Kindern, Jugendlichen und Familien.
15 Bausteine für eine soziale und gesunde Stadt Strategien und Konzepte Stadtteilbezogene Gesundheitsberichterstattung Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzepte für den Stadtteil
16 Bausteine für eine soziale und gesunde Stadt Strukturen: Akteure, Kooperationen, Steuerung Ressortübergreifende Kooperation in der Kommunalverwaltung Kooperationen zwischen Kommunen und Krankenkassen Netzwerkentwicklung im Stadtteil Lokale Koordinierungsstellen Gesundheit
17 Bausteine für eine soziale und gesunde Stadt Projekte und Maßnahmen zielgruppen-, bedarfs- und settingorientierte Projektentwicklung und -umsetzung Nutzung vorhandener und Schaffung neuer Finanzierungsquellen Verfügungsfonds Gesundheit
18 Fazit I Insgesamt eröffnet sich der Kommune als Akteur und Ort der Prävention und Gesundheitsförderung ein weiten Feld von Aufgaben und Möglichkeiten. Das bezieht sich sowohl auf die Ansprache der Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Familien), als auch auf die Mobilisierung von relevanten Partnern. Das Handeln der Kommune wird umso wirkungsvoller, je besser eine sektorenübergreifende und ressourcenbündelnde Zusammenarbeit gelingt. Gesundes Aufwachsen braucht Partnerschaften, die lebensphasenübergreifende Gesundheitsstrategien (Präventionsketten) aufbauen und verfolgen.
19 Fazit II Kommunale Gesundheitsförderung.erfordert Partnerschaften. Heterogenität: Akteure und Kooperationspartner mit verschiedenen Rationalitäten, Interessen und unterschiedlichen Funktionen Kontextbedingungen: Vorerfahrungen und vorhandene Aktivitäten Kompetenzen und Ressourcen: Know how und Finanzen fixierte Grundlagen: Leitfaden GKV, integrierte Handlungskonzepte fürs Quartier 18
20 Fazit III Kommunale Gesundheitsförderung.an Standards ausrichten. Transparenz und gemeinsames Lernen: Offenheit für einen Lernprozess Kontinuität/Verbindlichkeit: Entwicklung eines Rahmens für die Kooperation (Strukturen, z.b. Steuerungsgruppe, Verträge, Vereinbarungen) Politische Rückendeckung: Initiativ- und Führungsrolle der Kommune Präsenz: Ansprechpartner der Kommune und anderer Akteure (z.b. KK) bereitstellen (lokale Präventionsberater, lokale Koordinierungsstellen) Moderation, Evaluation: Qualitätssicherung durch externe Begleitung Nachhaltigkeit: Projekt- und Strukturförderung durch gemeinsame Förderung (Kommunen und KK) 19 breites Gesundheitsverständnis: Krankenkassen: klassische Handlungsfelder, Kommune und andere Akteure weitere Handlungsfelder (Wohnen, Naturerleben)
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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