Wasserbus-System in Bremen Seite 1
Inhalt 1. Einführung 2. Bestehende Voraussetzungen 3. Zu schaffende Voraussetzungen 4. Streckenkarte 5. Möglicher Fahrplan 6. Investitions und Betriebskostenschätzung 7. Anbindung an den ÖPNV an Land 8. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Seite 2
1. Einführung Die Weser ist die historische Lebensader des Landes Bremen für Bremerinnen und Bremer, für die Besucherinnen und Besucher der Stadt und für die Wirtschaft. In Bremen hat man sich zurückbesonnen auf das Motto Stadt am Fluss, Leben am Fluss und erfolgreiche Projekte der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass sich das Motto umsetzen lässt. Die Schlachte wurde zu einem Erfolgsmodell, in der Überseestadt findet sich ein attraktives Miteinander von Gewerbe, Freizeit und Wohnen. Die Waterfront und das Pier2 stehen für Shoppingerlebnis, Veranstaltungen und reichlich Parkplätze zur Verfügung und immer mehr Stadionbesucher nutzen den Schiffstransfer zum Weser Stadion, hier hat sich die Waterfront als außerordentlich beliebt gezeigt. Die Entlastung der Verkehrswege in der Innenstadt und die Verminderung von CO 2 Ausstoß, Feinstaub und Stickoxiden durch den Individualverkehr ist eine Aufgabe, der sich niemand entziehen kann und darf. Hierzu gehört der Ausbau des ÖPNV und u.a. die Verlagerung des Individualverkehrs von der Straße auf den Fluss. Nur mit einem attraktiven und funktionierenden Verkehrssystem wird man den innerstädtischen Verkehr entlasten können. Ein Angebot auf dem Fluss muss in Bremen einfach dazugehören. Nicht zu vernachlässigen ist der Stressabbau, wenn man den Stau hinter sich lassen kann. Die in den letzten Jahren erfolgte Schaffung zusätzlicher Fahrgastanleger am Weser Stadion und am Landmarktower hat dazu beigetragen, dass ein Wasserbus System in Bremen eingeführt werden kann. Eine Kooperation mit dem Maritimen Institut der Hochschule Bremen wäre ratsam, um den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik zu gewährleisten. Eine Zusammenarbeit fand bereits 2011 zum Thema Elektromobilität statt. Seite 3
2. Bestehende Voraussetzungen Geeignete Fahrgastanleger, die mit Fahrrädern und barrierefrei zu erreichen sind, bestehen an folgenden Stellen: Weser Stadion Osterdeich (Kulturmeile )und Stadtwerder Tiefer Martinianleger Anleger 9 (Radio Bremen) Anleger 13 (GOP/Steigenberger) Anleger am Landmarktower Lankenauer Höft Pier 2 / Waterfront Europahafen Feuerwache Seite 4
3. Zu schaffende Voraussetzungen Fahrgast und Fährschiff mit einer Kapazität von etwa 120 140 Personen und 40 Fahrradstellplätzen. Die Abmessungen des Schiffes sollten etwa 28 30 Meter Länge und 10 Meter Breite sein. Das Schiff darf wegen der niedrigen Durchfahrtshöhen der Weserbrücken, speziell bei Hochwasser, eine Höhe ab Wasserlinie von etwa 5,5 Metern nicht überschreiten. Zusammenfassung: Länge ca. 30 Meter Breite ca.10 Meter Kapazität 120 Personen / 40 Fahrradstellplätze Geschwindigkeit 40 km/h Behindertengerechte Ausstattung Ausführung als Kopflander (bewegliche Rampe am Bug), damit das Schiff auch an einer Rampe/Piste anlegen kann. Seite 5
4. Streckenkarte Seite 6
5. Möglicher Fahrplan für den Probebetrieb B= Wasserbus / HÖ= Verstärkerschiff von Hal över Der oben gezeigte Fahrplan zeigt stündliche Abfahrten werktags morgens und nachmittags sowie zweistündliche Abfahrten in der restlichen Zeit und an Wochenenden. Dieser Fahrplan ist umsetzbar, wenn neben einem Neubau noch ein bereist bestehendes Schiff morgens und nachmittags als Verstärkerschiff eingesetzt wird. Seite 7
6. Investitions und Betriebskostenschätzung Neubau Schiff: 3 Mio. (Schätzung)* Betriebskosten Ein einjähriger Probebetrieb, wie hier beschrieben, wird nach ersten Schätzungen folgende Kosten haben: Personal: 400.000,00 Schiffsbetrieb: Treib und Schmierstoffe: 170.000,00 Reparatur und Instandhaltung: 20.000,00 Sonstige Kosten: (Verwaltung, Steuern, Versicherung, etc.) 60.000,00 Gesamt: 650.000,00 Geschätzte zu erwartende Einnahmen (brutto): 280.000,00 Der Wasserbus Rotterdam hat Fahrgeldeinnahmen von ca. 44%, der Rest sind Zuschüsse. * Anmerkung: Endgültige Kosten für einen Neubau eines Schiffes können erst nach erfolgter Ausschreibung angegeben werden. Seite 8
7. Ein Ticket für alle Verkehrsmittel Unabdinglich ist die Anbindung an den ÖPNV, somit eine Anbindung des Wasserbus Systems an das bestehende Ticketing von BSAG und VBN, bzw. die gegenseitige Akzeptanz von Fahrkarten der verschiedenen Verkehrsträger. Denkbar wäre auch, dass Firmen ihren Mitarbeitern Jahreskarten finanzieren. Oder Hausverkäufer offerieren ihre Immobilie inklusive einer Jahres Schiffsfahrkarte. Das Image Wohnen oder Arbeiten am Wasser ist nicht zu unterschätzen. 8. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Wir rechnen mit der Schaffung von mind. 10 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. im Probebetrieb und mind. 30 bei einem Regelbetrieb mit vier Schiffen. Pendler können bei der Nutzung des Park&Ship Verkehrs gut 200 Euro jährlich an Parkplatzgebühren in der Innenstadt einsparen. Bei allen Betrachtungen wird das Ziel verfolgt, die Innenstadt zu entlasten und den Ausstoß von CO 2, Feinstaub und Stickoxiden zu reduzieren. Seite 9