Vorgaben für den Test der Klassifikationen Pflegephänomene und Pflegeinterventionen TEST IN VIVO - ANHAND VON WIRKLICHEN FÄLLEN

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Transkript:

Projektleitung: Institut de santé et d économie, Site de Cery, 1008 Prilly, Tel : 021 641 05 83 e-mail: Anne.Berthou@hospvd.ch - Alain.Junger@inst.hospvd.ch http://www.hospvd.ch/ise/nursingdata/ Vorgaben für den Test der Klassifikationen Pflegephänomene und Pflegeinterventionen TEST IN VIVO - ANHAND VON WIRKLICHEN FÄLLEN 1. Um was geht es Das Ziel des Tests in vivo besteht darin, die Akzeptanz, die Validität und die Anwendbarkeit bei den Erhebungen mittels der beiden Klassifikationen zu überprüfen. Verschiedene Personen werden gebeten, wirkliche Pflegesituationen mit Hilfe der Klassifikationen von NURSING 1 data zu kodieren. 2. Die Definitionen 2.1. Pflegephänomene Für NURSING data, ist ein Pflegephänomen ein Aspekt der Gesundheit von einer oder mehreren Personen, der als Grund für Pflegeinterventionen betrachtet wird. Es wird vorgeschlagen, zur Beschreibung des Pflegephänomens zwei Achsen zu kombinieren. 1. der Aspekt der Gesundheit im eigentlichen Sinne, 2. eine Bewertungsskala, die angibt, ob ein bestimmter Aspekt der Gesundheit ein Risiko, eine Ressource oder ein Problem darstellt und auf diese Weise sichtbar macht, dass die Pflegeintervention gerechtfertigt ist. Der eigentliche Aspekt der Gesundheit wird durch einen bewusst neutralen Terminus ausgedrückt, welcher der ICF 2 entnommen wurde. Diese Termini wurden neu formuliert, damit sie für die Pflegefachpersonen verständlicher sind. Die Struktur der Liste und die Reihenfolge der Begriffsinhalte entsprechen ebenfalls jenen der ICF. Die Bewertungsskala soll ein aus pflegerischer Sicht präziseres Bild der zu beschreibenden Situation geben. Sie sieht wie folgt aus: 1 vgl. Website : www.hospvd.ch/ise/nursingdata/ 2 vgl. Website : www3.who.ch/icf

NURSING data Vorgaben für den Test I In vivo 2 A Risiko im Hinblick auf B Ressource im Hinblick auf C Problem im Hinblick auf: a leicht ausgeprägtes Problem (schwach, gering ) 5-24% 3 b mässig ausgeprägtes Problem (mittel, ziemlich ) 25-49% c erheblich ausgeprägtes Problem (hoch, äußerst ) 50-95% d voll ausgeprägtes Problem (komplett, total ) 96-100% e nicht präzisiert. Jeder der 51 Aspekte der Gesundheit ergibt in Kombination mit der einen oder anderen Stufe der Bewertungsskala ein Pflegephänomen. Beispiele : - Schmerzrisiko (Risiko im Hinblick auf Schmerz) - Ressourcen im Hinblick auf die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen - erheblich ausgeprägtes Problem im Hinblick auf die Funktionen des Immunsystems - Voll ausgeprägtes Problem im Hinblick auf die Beweglichkeit 2.2. Pflegeinterventionen Für NURSING data ist eine Pflegeintervention die Gesamtheit der Pflegeaktivitäten, die zur Erreichung eines Pflegeziels geplant und umgesetzt werden. Dieser Terminus ist dem von den NIC 4 festgelegten übergeordnet 5. Die Wahl des Wortes Intervention ist entscheidend, da es eine breitere Vision der Pflegepraxis darstellt als das Wort Pflege. Überdies ist es offener für die multidisziplinäre Kommunikation. Wie im Fall der Pflegephänomene werden zur Beschreibung einer Pflegeintervention zwei Achsen kombiniert: 1. das Ziel : die Intervention auf einen bestimmten Aspekt der Gesundheit; 2. die Handlungstypen : die verschiedenen Tätigkeiten, die im Laufe einer bestimmten Pflegeintervention ausgeführt werden. Die Liste der Pflegeinterventionen umfasst 66 Termini. Jeder Eintrag enthält systematisch das Wort Intervention gefolgt vom Ziel dieser Pflegeintervention. Das Ziel wird ebenfalls unter Bezugnahme auf die ICF formuliert, um die Kohärenz zwischen dem Pflegephänomen und der Pflegeintervention sicherzustellen. Das Ziel ersetzt jedoch nicht das Pflegephänomen, selbst wenn sie gleicher Natur sind. Das Pflegephänomen ist der allgemeine Begriff, der den Aspekt der Gesundheit der Person beschreibt, der die Interventionen in ihrer Gesamtheit bestimmt, während das Ziel das Element ist, auf das die Pflegeperson einwirkt, um das Phänomen zu erhalten oder zu verbessern (Ressource) bzw. zu reduzieren oder zu eliminieren (Problem, Risiko). Um auf ein gleiches Phänomen einzuwirken, kann es notwendig 3 Freiwillig wurde entschieden die Kategorie unter 5% nicht zu berücksichtigen und sie mit der Rubrik kein Problem gleichzusetzen. Falls präventive Interventionen nötig sind, kann der gesundheitliche Aspekt als Risiko eingeordnet werden 4 Interventionen, die mit der Nursing Intervention Classification definiert wurden 5 Im Sinne von ISO: Begriffsinhalt, der als der allgemeinste bzw. der ganze betrachtet wird

NURSING data Vorgaben für den Test I In vivo 3 sein, verschiedene Pflegeinterventionen durchzuführen, die mit verschiedenen Aspekten der Gesundheit in Zusammenhang stehen. 6i Die zweite Achse verfeinert die Angaben über die Pflegeintervention, indem die Art der ausgeführten Handlung (Handlungstyp) angegeben wird. Dies geschieht unter der Verwendung von 9 Verben, die der ICNP entnommen wurden 7. Es handelt sich um folgende Verben: beobachten einschätzen informieren beraten unterrichten anleiten unterstützen durchführen managen 3. Auswahl der Test-Teilnehmer/innen Die Personen, welche am Test teilnehmen, sind Pflegefachfrauen und -männer, welche eine überdurchschnittlich hohe fachliche Qualifikation vorweisen können, insbesondere in Bezug auf das Pflegeverfahren. Die Teilnehmenden verfügen alle über eine schriftliche Einwilligung ihres Arbeitgebers. 4. Auswahl der Dossiers Die Auswahl der Dossiers unterscheidet sich je nach Pflegebereich : Spital Akutpflege Psychiatriepflege (akut) stationär Langzeitpflege (Sozialmedizinische Institution, Psychiatrie) Pflege zu Hause Spitex Akutspitäler und Psychiatrie ambulante Pflege Dossiers von bereits ausgetretenen Patienten, die wenn möglich bereits medizinisch kodiert wurden. Der Spitaleintritt sollte nicht vor dem 1. Januar 2003 erfolgt sein. Dossiers von Patienten oder Bewohnern, die wenn möglich kürzlich evaluiert wurden. Auswahl des Erhebungsdatums nach Verfügbarkeit. Dossiers von Patienten, die noch in Behandlung sind, wenn möglich nachdem ein Begehren um Erneuerung der ärztlichen Verordnung gestellt wurde. Zu kodieren ist entweder die Zusammenfassung einer kürz lich durchgeführten Visite oder der Fall nach Beendigung der Pflege. 6 So kann zum Beispiel ein schwerwiegendes Schlafproblem durch die Vorbeugung von Schmerzen, durch das Erlernen der Fähigkeit, mit einer Stresssituation umzugehen, und durch einen relationalen Beistand angegangen werden. 7 International Classification of NURSING Practice: vgl. Website www.icn.ch

NURSING data Vorgaben für den Test I In vivo 4 5. Einverständnis der Patientin / des Patienten und Berücksichtigung des Datenschutzgesetzes 7 In jedem Fall ist wenn immer möglich vorgängig das schriftliche Einverständnis des Patienten bzw. des Bewohners mittels des von NURSING data erarbeiten Formulars 8 einzuholen. Die Pflegefachfrau oder der Pflegefachmann hat den Patienten oder die Patientin über das Projekt zu informieren 9 und seine/ihre Fragen zu beantworten. Die Daten sind bei der Erfassung zu anonymisieren. Es wird darauf hingewiesen, dass die Pflegenden insbesondere auch bei der Datenerfassung der beruflichen Schweigepflicht unterstehen. 6. Zeitraum Die Erhebungen sollen von Ende April bis Anfang Mai durchgeführt werden. Es ist von den Fällen, die in diesem Zeitraum verfügbar sind auszugehen (in der Akutpflege kann es sich um Patienten handeln, die sich im Monat März in der Institution aufgehalten haben). Wir bitten Sie, alle Erhebungen vor dem 16. Mai 2003 ans ISE zu senden. 7. Instrumente Jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer wird ein Computerprogramm zur Verfügung gestellt, mit dem sie oder er die Daten aufnehmen, aufarbeiten und absenden kann. Zu diesem Zweck bekommen die Teilnehmenden einen persönlichen gesicherten Zugang (Benutzeridentifikation Passwort) via Internet zu der Datenbank. Dank dieser Zugangsweise können die Evaluationen je nach Verfügbarkeit geplant werden. 8. Vorgehen bei der Erhebung Bei der Erhebung gehen Sie wie folgt vor: Sie halten auf dem elektronischen Formular die wichtigsten Pflegephänomene und die wichtigsten Pflegeinterventionen fest, die gemäss Definitionen für jede untersuchte Situation charakteristisch sind; dazu kommen am Rande der Erhebung der eigentlichen klinischen Daten noch einige zusätzliche Daten, die für jede untersuchte Situation besonders sind (z.b. Alter, Wohnort, usw.). Die Anzahl der aufzuführenden Pflegephänomene und -interventionen ist an sich nicht begrenzt. Wir bitten Sie jedoch, nur jene Pflegephänomene und -interventionen im Erfassungsformular festzuhalten, die für die Beschreibung bzw. Zusammenfassung der Situation stichhaltig sind und der Pflegedokumentation entnommen werden können. Bei den Pflegeinterventionen sind nur die im Dossier aufgeführten Angaben zu erheben. Bei den Pflegephänomenen wird es bisweilen nötig sein, die von den Pflegenden gemachten Beobachtungen zu interpretieren, um auf eines oder mehrere stichhaltige Phänomene zu schliessen. Tatsächlich wird die Hauptschwierigkeit darin bestehen, die Prioritäten zu setzen. Bei Ihren Überlegungen sollten Sie darauf achten, dass Sie die Pflegephänomene von den Symptomen unterscheiden, denn es sind nur die Pflegephänomene festzuhalten. Um das Vorgehen 7 Bundesgesetz vom 19. Juni 1992 über den Datenschutz, SR 234.1 (http://www.admin.ch/ch/d/sr/c235_1.html) 8 NURSING data, Einverständniserklärung der Patientin oder des Patienten betreffend die Studie über die schweizerische Pflegefachsprache, April 2003 9 vgl. auch NURSING data, Patienteninformation betreffend die Studie über die Pflegefachsprache NURSING data in der Schweiz, März 2003

NURSING data Vorgaben für den Test I In vivo 5 zu vereinfachen und weil Sie über keine Pflegediagnosen verfügen, sollten Sie die Pflegephänomene bestimmen (identifizieren), indem Sie sich auf die Beobachtungen und die Aspekte der Gesundheit stützen, auf welche die Pflegeinterventionen (direkt oder indirekt) einwirken. Als Grundlage für die Feststellung des Pflegephänomens dienen also die Beobachtungen und Ziele. Bei der verlangten Datenerfassung geht es also nicht darum, einen neuen Pflegeplan zu entwerfen oder im Streben nach Vollständigkeit Informationsmängel zu suchen. Das Ziel des Tests ist es, auf der Grundlage der Beschreibung der Pflegesituation und unter Verwendung der Klassifikationen von NURSING data die wichtigsten Pflegephänomene, welche in der Pflegedokumentation aufgeführt wurden und in diesem Fall für diese spezifischen Pflege ausschlaggebend waren, zu identifizieren und zu kodieren; in gleicher Weise soll dies auch für die Pflegeinterventionen geschehen. Wir bitten Sie um entsprechende Hinweise über die Schwierigkeiten, mit denen Sie im Laufe des Tests konfrontiert wurden. 9. Erwartetes Ergebnis Im Rahmen dieser Übung soll jedes (elektronische) Erfassungsformular eine Zusammenfassung der Pflegesituation aufweisen, die mit Hilfe der Klassifikationen von NURSING data kodiert wurde. Dies geschieht in der Form einer zusammenfassenden Tabelle. Die Zusammenfassung soll die entsprechende Pflegesituation auf der Grundlage der vorgegebenen Dokumentation möglichst kohärent und aussagekräftig darstellen. Nachdem Sie die Kodierung eines oder mehreren Patienten fertiggestellt haben, bitten wir Sie, die Daten auf elektronischem Weg an den Server von NURSING data zu senden. Sie haben die Möglichkeit, die Daten so oft wie notwendig zu übermitteln. 10. Auswertung der Daten Die Erhebungen werden durch das ISE statistisch analysiert. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Berichts über die Gesamtergebnisse des Tests I auf dem Internet veröffentlicht. 11. Zusätzliche Informationen Die Projektleitung steht für die ganze Dauer des Tests für jegliche zusätzlichen Informationen zu Ihrer Verfügung. Wir bitten Sie, uns im Falle von Unklarheiten sofort zu telefonieren (vgl. Adresse auf Seite 1). Es lohnt sich, allfällige Fragen zu Beginn zu klären. Zu diesem Zweck wird für die Dauer des Tests eine Hotline eingerichtet. Alain Junger /ISE /März 2003