Geschützter Landschaftsbestandteil Hoher Buchener Wald bei Ebrach Dr. Ralf Straußberger BN Waldreferent Geschäftsführ er Freundeskreis Nationalpark Steigerwald Foto: M. Dorsch 12.09.2014 Ebrach
Buchenwälder im Nordsteigerwald hervorragend geeignet als nutzungsfreies Schutzgebiet! Gerhard Heiss, Studie, 1992: Der nördliche Steigerwald besitzt sehr hohe Eignung und Priorität für ein potentielles großes Waldschutzgebiet. FÖNAD-Studie, Bundesamt für Naturschutz, 1997: Der Nordsteigerwald wird als Nationalpark-Suchraum eingestuft, als Variante wird ein Biosphärenreservat vorgeschlagen. Arten- und Biotopschutzprogramm, Landkreis Bamberg, 2006: Der Steigerwald hat, zusammenfassend betrachtet, aus naturschutzfachlicher Sicht seine wichtigste Funktion als Waldregion von internationaler Bedeutung. Ein zentraler Bereich dieses Waldgebiets sind die Flächen im ehemaligen Forstamtsbereich Ebrach. Dieser ist größtenteils als FFH-Gebiet gemeldet worden. Wenn jedoch die seit einigen Jahren außergewöhnlich verschärften Holzeinschläge in den älteren Buchenbeständen fortdauern, ist der bei der Ausweisung als FFH-Gebiet unterstellte günstige Erhaltungszustand stark gefährdet.
Studie über Anwärter für das deutsche UNESCO- Weltnaturerbe, Bundesamtes für Naturschutz, 2007: Die Buchenwälder im Nordsteigerwald erreichen den 5. Platz in der Bewertung von 24 Waldgebieten! Norbert Panek, Gutachten, 2011: Der nördliche Steigerwald wird als schutzwürdige Waldlandschaft eingestuft und seine Ausweisung als Nationalpark dringend und zeitnah empfohlen.
Rangliste deutscher Buchenwälder als Weltnaturerbe Rangliste ha Buchenfläche 1. NLP Hainich 2,4 3.200 2. NLP Kellerwald 2,5 4.400 3. BR Pfälzerwald 2,5 40.000 4. FFH Steigerwald 2,7 6.100 5. BR Schorfheide- Chorin 3,1 6.200 6. NLP Jasmund 3,1 1.700 7. FFH Hochspessart 3,3 6.700 8. NLP Müritz-Serrahn 3,4 1.000 9. FFH Hohe Schrecke 3,6 4.000 12. NLP Eifel 3,8 2.080 13. (NLP) Nordschwarzwald 4,1 <1.000 grün: am 25. Juni 2011 als UNESCO Weltnaturerbe ausgewiesen Quelle: Machbarkeitsstudie für Weltnaturerbenominierung eines deutschen Buchenwald-Clusters, BfN 2006
Flächiges, nutzungsfreies Schutzgebiet ist Voraussetzung für Bewerbung um den Weltnaturerbe-Titel der UNESCO! Leitidee der Welterbekonvention : die "Erwägung, dass Teile des Kultur- oder Naturerbes von außergewöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten werden müssen" (Quelle: Präambel der Welterbekonvention). Mit der Unterzeichnung der Konvention verpflichten sich die Vertragsstaaten (bis heute 190), die innerhalb ihrer Grenzen gelegenen Welterbestätten zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Kriterien für die Bewerbung als Weltnaturerbestätte: Einzigartigkeit (außergewöhnliche universelle Bedeutung) relative Unversehrtheit Bestehen eines Schutzgebietes mit überzeugendem Plan zur Erhaltung
Nationalpark-Blockade der Staatsregierung richtet sich gegen Mehrheitswillen der Bevölkerung und gegen eigene Aussagen Bamberger Kreistag und Marktgemeinderat Ebrach wollen Weltnaturerbe Bamberger Kreistag beschließt 2010 mit 48 : 3 Stimmen für ein Weitergehen in Richtung Weltnaturerbe! Ebracher Marktgemeinderat beantragt 2011 mit 10 : 1 Stimmen Naturschutzgebiete mit nutzungsfreien Flächen Voraussetzung dafür ist nutzungsfreies Schutzgebiet mit überzeugendem Erhaltungsplan TNS-Emnid Umfrage im Auftrag des BN und WWF ergab im Juni 2014 eine Zustimmung von 61 % der Bevölkerung zu einem Nationalpark Steigerwald Verein Nationalpark Nordsteigerwald hat sich im Juli 2014 gegründet und rasant an Mitgliedern zugenommen Horst Seehofer: Wir werden weder heute, noch morgen, noch übermorgen irgendetwas im Steigerwald verändern, was nicht im Einklang mit der B ölk hi t ht (TV T i 24 03 2014)
Der Geschützte Landschaftsbestandteil Hoher Buchener Wald soll die Option für eine Weltnaturerbe - Bewerbung schaffen Ausweisung des Geschützten Landschaftsbestandteils Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst nach 29 BNatSchG am 16. April 2014 Gesamtfläche: 775 Hektar davon 393 Hektar nutzungsfreie Prozessschutzflächen und 382 Hektar Entwicklungsflächen mit Nadelholzanteilen, die sukzessive entnommen werden verbindet die angrenzenden Naturwaldreservate (und Naturschutzgebiete) Waldhaus und Brunnstube flächig nur Staatswald! nur im Landkreis Bamberg
Der Hohe Buchene Wald im Ebracher Forst
Das Waldschutzgebiet hat eine Fläche von nur 0,6% des Naturparks Steigerwald Orange: Waldschutzgebiet Hoher Buchener Wald im Ebracher Forst 775 Hektar 0,6 % des Naturparks ca. 4 % der Fläche des Forstbetriebes Ebrach 0,1 % der Waldfläche der Bayerischen Staatsforsten Grün: Vorschlagsgebiet Nationalpark Steigerwald 11.250 Hektar 9 % des Naturparks Grau: Naturpark Steigerwald mit 128.000 Hektar
Gute Bilanz: große Wirkung - geringe Kosten Kosten: Fläche des GLB: ca. 4 % der Fläche des Forstbetriebes Ebrach + weniger als 1 Tausendstel der Staatswaldfläche Bayerns 96 % der Forstbetriebes Ebrach weiter wie bisher bewirtschaftet Einnahmeverluste für die BaySF: ca. 20.000 30.000 Euro jährlich = ca. 6 % der jährlichen Investitionen der BaySF in das Steigerwaldzentrum Einschränkungen für die Bevölkerung gering! Fichten werden aus den Entwicklungszonen entfernt, Brennholzproblem lösbar Nutzen: Entwicklung eines artenreichen Naturwaldes. Wilde Natur hat hohen Wert! Option auf den Rang eines Weltnaturerbes für die gesamte Region
Kritik Veraltete ökologische Studien als Grundlage Wald zu jung und ungeeignet Rechtswidrig, Beteiligungsrechte beschnitten Dimension zu groß Befall von Borkenkäfern, Schädlingen droht DSL-Leitung betroffen Bejagung eingeschränkt Viele Verbote Kritikpunkte am neuen Schutzgebiet im Ebracher Forst sind unbegründet! Projekt GLB 757 Fakten NWR Waldhaus gilt als das am besten untersuchte Waldgebiet Deutschlands. Mehrere Studien zum Nordsteigerwald. Viele alte Bäume und Wälder. Bestehende Waldstruktur bietet gute Grundvoraussetzung für Entwicklung zu Naturwald. Rechtlich korrekt, Landratsämter HAS und SW bestätigten rechtlich korrektes Vorgehen, Klage nur angedroht Es gibt Geschützte Landschaftsbestandteile von über 100 bis über 1000 Hektar Fichtenteile (Entwicklungszone) sollen bewirtschaftet werden, weltweit kein flächig auftretender Buchenschädling bekannt DSL-Leitung verläuft außerhalb Schutzgebiet Bejagung von Rehe, Sauen, Hasen ausdrücklich erlaubt Viele Ausnahmen und Befreiungen
Kritik Kritikpunkte am neuen Schutzgebiet im Ebracher Forst sind unbegründet! Projekt GLB 757 Fakten Einschränkung bei der Nutzung von Quellen und Gewässern Betretungsverbot Sammeln von Pilzen und andere Waldfrüchte verboten Holzlaster dürfen nicht mehr fahren Wegebenutzung für Angrenzer verboten Auflagen für angrenzende Privateigentümer Imkerei beeinträchtigt Der Gemeingebrauch von Quellen und Gewässern wird durch die Verordnung nicht eingeschränkt Es ist erlaubt, abseits der Wege durch den Wald zu laufen, das Betreten ist in Verordnung überhaupt nicht angesprochen Sammeln von Pilzen und anderen Waldfrüchten für den persönlichen Bedarf ist ausdrücklich erlaubt Das Befahren aufgrund von Bewirtschaftung ist erlaubt Wege werden unterhalten, wenn für angrenzenden Forst- oder Landwirtschaft erforderlich Die Eigentums- und Nutzungsrechte angrenzender Privateigentümer sind nicht berührt Imkerei möglich wie bisher, Befahren für Imker explizit erlaubt
Zweifelhafte Aussagen des Forstbetriebes Ebrach und der BaySF zum neuen Schutzgebiet: nur junger Wald Aussagen zum Geschützten Landschaftsbestandteil Grundsätzlich stellt Mergner die besondere Schutzwürdigkeit des betroffenen Waldgebiets in Frage. Vorliegende Analysen bestätigen das, doch wir sind gar nicht gefragt worden. Das Durchschnittsalter aller Nutzungsarten bei den Bäumen beträgt gerade mal 90 Jahre. Selbst die ältesten Wälder im Gebiet erreichen nicht einmal den Status von Klasse II Wäldern (das sind Wälder mit über 140 Jahren). Wer sich genau dieses Gebiet ausgeguckt hat, kann Mergner ebenfalls nicht sagen. Quelle Mainpost, 5.6.14 WIR SIND GAR NICHT GEFRAGT WORDEN,
Aussagen zum Geschützten Landschaftsbestandteil Wir sprechen hier von einem Forst, der nur 90 Jahre alt ist, ein reiner Wirtschaftswald, über dessen Unterschutzstellung sich viele Insider wundern, sagt Ulrich Mergner vom Staatsforstbetrieb geringschätzig. Quelle Fränkischer Tag, 27.5.14 Waldwildnis mit Welterbechancen Das mit den jeweiligen Flächen gewichtete Durchschnittsalter über alle Nutzungsarten im Waldgebiet beträgt 90 Jahre. Selbst die ältesten Wälder im Gebiet (LB, VJ) sind vergleichsweise jung und erreichen nicht einmal den Status von Klasse II Wäldern (d.s. Wälder über 140 Jahre). Informationen Hohe Buchener Wald, www.baysf.de Juni 2014
Forstbetrieb Ebrach und BaySF informieren falsch: entgegen deren Aussagen gibt es großflächig über 140 jährige Wälder
Abteilung Pflanzung Abteilung Pflanzung, Klasse 1 Wald (195 Jahre)
Abteilung Pflanzung, Klasse 2 Wald (148 155 Jahre)
Abteilung Lausbühl, Klasse 1 Wald 185 Jahre
Abteilung Schlohleite, Klasse 2 Wald, 175 Jahre
Abteilung Schlohleite, Klasse 2 Wald, 175 Jahre
Abteilung Waldhaus Klasse 2 Wald, 159 Jahre
Abteilung Steinkreuz Klasse 2 Wald, 151 Jahre
Abteilung Winterrangen Klasse 2 Wald, > 140 Jahre
Abteilung Plantage Klasse 3 Wald, < 140 Jahre
Abteilung Rotmarter Klasse 3 Wald, < 140 Jh
Bayern ist aufgerufen, seine Heimat zu schützen Biodiversität zu erhalten! Nationale Strategie zum Erhalt der Biologischen Vielfalt, 2007: 5 % der Wälder sollen sich bis 2020 wieder frei entwickeln dürfen. Beschlossen mit Unterschriften von Horst Seehofer und Michael Glos Neuer Koalitionsvertrag 2013: Wir wollen den Naturreichtum und die Artenvielfalt unserer Heimat bewahren. Die Nationale Biodiversitätsstrategie wird umgesetzt. Kein noch so naturnaher Wirtschaftswald kann naturschutzfachlich ein dauerhaft flächiges nutzungsfreies Schutzgebiet ersetzen
Auswirkungen des Forstkonzeptes: Trittsteinkonzept des Forstbetriebes Ebrach reicht nicht aus! Kultur: Das Trittsteinkonzept ist ein gutes Konzept für den Wirtschaftswald und sollte im gesamten bewirtschafteten Staatswald umgesetzt werden Natur: Trittsteine oder Altholzinseln können nie ein flächiges nutzungsfreies Schutzgebiet ersetzen auch eine Verdopplung der Trittsteine kann dies nicht bewirken Region: Keine Weltnaturerbe-Bewerbung mit Trittsteinkonzept möglich
Großflächige Großflächige nutzungsfreie nutzungsfreie Schutzgebiete, Schutzgebiete, wie Nationalparks wie Nationalparks Schutzgebiete Schutzgebiet (Ziel 10% (5% der der öff. Waldfläche, aktuell 2,6%!) aktuell 1,9%!) Nutzungsfrei e Trittsteine zur Vernetzung Nutzungsfreie Trittsteine zur Vernetzung Nicht entweder oder Sowohl als auch! Wirtschaftswald Wirtschaftswald (95% der Fläche) (Ziel 90% der öff. Waldfläche)
Große Chance für den Steigerwald und ganz Franken! Option auf 1. Weltnaturerbe in Bayern Die Auszeichnung Weltnaturerbestätte der UNESCO ist ein Alleinstellungsmerkmal von internationalem Rang, nicht mehr zu toppen Bringt Bekanntheit und Attraktivität für junge Leute Bringt neue Arbeitsplätze Bringt Fördergelder in die Region
Auswirkungen des Welterbetitels: Stolz, Regionalentwicklung, Verantwortung, Naturtourismus
Naturschutzverbände begrüßen Schutzgebiet Hoher Buchener Wald, weil es Bewerbung für Weltnaturerbe offen hält, dem Bürgerwillen nach mehr Waldschutz und den naturschutzfachlichen Erfordernissen entspricht. Wir halten aber weiter einen Nationalpark Steigerwald für die langfristig bessere Lösung für Mensch und Natur im Steigerwald!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Google Earth