Pflege unter Druck: Auswirkungen der Spitalsreform auf die Arbeitssituation der Gesundheitsbeschäftigten

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Transkript:

Pflege unter Druck: Auswirkungen der Spitalsreform auf die Arbeitssituation der Gesundheitsbeschäftigten Pressekonferenz am Donnerstag,. Juni, um 10 Uhr Arbeiterkammer Linz

Beschäftigte in Gesundheitsberufen leiden unter psychischen Belastungen Beschäftigte in den oberösterreichischen Spitälern leiden unter Zeitdruck sowie bürokratischen und organisatorischen Anforderungen. Dadurch steigen die psychischen Belastungen. Laut einer aktuellen IFES-Erhebung im Auftrag der AK Oberösterreich sind die Arbeitnehmer/-innen besorgt, dass sich diese Probleme durch die Spitalsreform verschärfen. Sie haben Angst, dass die Spitalsreform eine Gefahr für ihre eigene Gesundheit bringen wird. Immer mehr (ältere) Menschen brauchen Pflege und Spitalsbetreuung. Der medizinisch-technische Fortschritt fordert die Beschäftigten. Und nicht zuletzt die gestiegenen Ansprüche der Patientinnen und Patienten erschweren die Arbeit in den Spitälern. Dazu kommen organisatorische und bürokratische Anforderungen, die viel Zeit und Aufmerksamkeit binden. Wahrgenommene Probleme im Arbeitsbereich Zeitdruck, Stress 38 36 9 Personalknappheit 31 28 19 körperliche Belastungen durch Heben und Tragen 30 23 bürokratische Anforderungen, sachfremde Tätigkeiten 27 31 18 hohes Arbeitszeitausmaß, Überstunden, lange Dienste 19 40 schwierige Patienten/Klienten 15 32 schlechte Führung, Organisationsmängel 29 35 großes Problem gewisses Problem geringes Problem gar kein Problem Basis: Gesundheitsbeschäftigte in Oberösterreich, n = 500 2

Stress/Zeitdruck und Personalknappheit gefolgt von körperlichen Belastungen und Bürokratie sind für die Befragten das größte Problem am Arbeitsplatz. Berufliche Belastungen Basis: Österreichischer Arbeitsklima Index Basis: Österreichischer Arbeitsgesundheitsmonitor, Gesundheitsbeschäftigte in Österreich, n = 538 Es mangelt an Personal Während der Ärztemangel ein Thema ist, wird nur selten über einen Mangel an Pflegekräften gesprochen. Tatsächlich liegt Österreich bei der Ärztedichte über dem 3

EU-Durchschnitt, bei den Pflegekräften darunter. Das bekommen die Beschäftigten zu spüren. 46 Prozent der Beschäftigten fühlen sich durch ihre aufreibende Arbeit psychischseelisch belastet. Im Durchschnitt aller Berufsgruppen sind es nur Prozent. Gründe sind oftmals wechselnde Arbeitsabläufe, organisatorische und technische Veränderungen, bürokratische Anforderungen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen Muskelverspannungen im Nacken-, Schulterbereich Kreuzschmerzen, Probleme mit dem Rücken 72 71 72 72 Kopfschmerzen, Migräne 54 Erschöpfung, Mattigkeit 50 57 Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen 36 42 Nervosität und Zerfahrenheit 29 40 Magenbeschwerden 22 Prävalenz gesamt Schmerzen in den Beinen Verdauungsbeschwerden 8 28 35 54 Rückführung auf die Arbeitstätigkeit in % der Betroffenen Basis: Österreichischer Arbeitsgesundheitsmonitor, Gesundheitsbeschäftigte in Österreich, n = 538 Die Grafik zeigt deutlich, dass ein großer Teil der gesundheitlichen Beschwerden aus der beruflichen Tätigkeit resultiert. Damit wird bewiesen, dass der private Lebensstil oft nur geringen Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten hat. Krank zu den Kranken 42 Prozent der Beschäftigten geben an, auch krank zur Arbeit zu gehen aus Rücksicht auf die Kollegen/-innen, um Ausfälle abzufangen, weil zu wenig Personal da 4

ist. Jede/-r Fünfte geht krank zur Arbeit weil sie/er Konsequenzen fürchtet. Viele berichten, länger an Krankheiten zu laborieren als notwendig. Und sie beklagen, ihre Arbeit weniger konzentriert verrichten zu können, als sie das gerne würden. Hier wird zudem offensichtlich, dass die Beschäftigten bereit sind, die eigene Gesundheit zu riskieren, um die Patienten/-innen nicht im Stich zu lassen. Die Personal- und Ressourcenverantwortlichen in den Spitälern scheinen das billigend in Kauf zu nehmen und in die Kalkulationen einfließen zu lassen. Es ist daher dringend nötig, mehr Pflegepersonal einzustellen und die Arbeitsbedingungen in den Spitälern zu verbessern. Sparen auf Kosten der Beschäftigten kann nicht länger akzeptiert werden zumal sich die Arbeitnehmer/-innen in den Spitälern signifikant weniger vorstellen können, ihren Job bis 65 machen zu können. Arbeitsfähigkeit mit 65 Jahren GESAMT 40 GESUNDHEITSBERUFE 15 33 27 Pflege 37 30 sehr wahrscheinlich eher unwahrscheinlich eher wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich Basis: Österreichischer Arbeitsgesundheitsmonitor, Gesundheitsbeschäftigte in Österreich, n = 538 Dadurch ergibt sich an beiden Enden der Berufslaufbahn ein fatales Ergebnis: Einerseits entscheiden sich zu wenige junge Menschen für einen Gesundheitsberuf, als notwendig wäre. Gleichzeitig schaffen es viele ältere Arbeitnehmer/-innen wegen der hohen Belastungen nicht, bis zum regulären Pensionsantrittsalter in diesem Beruf zu bleiben. 5

Spitalsreform macht den Beschäftigten Angst Trotz der Belastungen sind Beschäftigte in Gesundheitsberufen mit ihrer Arbeit und deren Bezahlung zufrieden, weil diese sinnstiftend und erfüllend ist. Dennoch dürfen die Signale, die auch die IFES-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, nicht übersehen werden. In der politischen Praxis passiert aber gerade in Oberösterreich das krasse Gegenteil: Die Spitalsreform wird von vielen als eine auf Einsparungen fokussierte Veränderung wahrgenommen, die für viel Gesprächsstoff gesorgt hat und den Beschäftigten in den Spitälern Angst macht. Vermutete Auswirkungen der Spitalsreform Gesamt 6 55 23 16 ART DER EINRICHTUNG Landeskrankenhäuser 5 58 16 andere Gesundheitseinrichtungen 6 52 16 BERUFLICHE TÄTIGKEIT pflegerische Tätigkeit 6 58 23 medizinische/sonstige Tätigkeit 5 47 sehr positiv eher positiv eher negativ sehr negativ keine Auswirkungen Basis: Gesundheitsbeschäftigte in Oberösterreich, n = 500 Die Befragten rechnen zu insgesamt beinahe 80 Prozent mit eher negativen oder sehr negativen Auswirkungen der Reform auf ihr berufliches Umfeld. Vor allem Beschäftigte mit pflegerischer Tätigkeit befürchten noch deutlicher Negativfolgen als medizinisches/sonstiges Personal. 6

Vorteile und Nachteile durch die Spitalsreform Qualität der Patientenversorgung 1 3 43 36 Arbeitsbelastungen, Zeitdruck 2 20 44 31 Arbeitsklima 4 34 42 Arbeitseinteilung, - organisation 4 38 41 Kosten für das Gesundheitssystem 3 29 23 25 10 Sicherheit Ihres Arbeitsplatzes 2 5 61 9 Vereinbarkeit von Beruf und Familie 1 7 54 25 9 Verdienstmöglichkeiten 2 67 7 Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten 7 72 14 3 große Vorteile gewisse Vorteile weder noch gewisse Nachteile große Nachteile Basis: Gesundheitsbeschäftigte in Oberösterreich, n = 500 Die größten Nachteile der Reform erwarten die Befragten eindeutig für die Qualität der Patientenversorgung, was auch negative Auswirkungen auf die sinnstiftende Ressource dieses Berufs hat, sowie hinsichtlich Arbeitsbelastungen und Zeitdruck. Für das eigene berufliche Fortkommen werden durch die Spitalsreform deutlich mehr Nachteile als Vorteile erwartet. Aus den genannten Gründen bewerten sieben von zehn Beschäftigten in den oberösterreichischen Spitälern die Reform als eher negativ oder sehr negativ. 7

AK-Forderungen: Pflegearbeit darf nicht krank machen! Die gesetzlichen Arbeitnehmerschutzbestimmungen sind auch in den Spitälern einzuhalten. Krankmachende Arbeitsbedingungen müssen vermieden werden. Die im Gesetz festgelegte Evaluierung psychischer und physischer Belastungen muss dringend durchgeführt werden. Dabei müssen jedenfalls die Mitarbeiter/- innen eingebunden werden. Die Erhebungsergebnisse müssen transparent sein und die daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im stationären und mobilen Bereich umgesetzt werden. Die Einhaltung des Mindestpflegeschlüssels gewährleistet keine gesundheitsförderliche Personalbemessung. Die Arbeitgeber/-innen haben daher im Sinne ihrer Fürsorgepflicht für einen ausreichenden Personalstand zu sorgen. Die finanziellen Mittel dafür müssen von den Spitalsträgern bereitgestellt werden. Die betriebliche Gesundheitsförderung muss ausgebaut und die Arbeitsplätze müssen altersgerecht gestaltet werden. Eine nachhaltige Finanzierung der Spitäler und der Pflege als öffentliche Aufgaben muss sichergestellt werden. 8