14. Atomphysik Physik für E-Techniker. 14. Atomphysik

Ähnliche Dokumente
14. Atomphysik. Inhalt. 14. Atomphysik

14. Atomphysik Aufbau der Materie

10 Teilchen und Wellen Strahlung schwarzer Körper

15. Vom Atom zum Festkörper

22. Wärmestrahlung. rmestrahlung, Quantenmechanik

Für Geowissenschaftler. EP WS 2009/10 Dünnweber/Faessler

Vorlesung 25: Roter Faden: Magnetische Effekte im H-Atom Periodensystem Röntgenstrahlung Laser

2. Elementare Stöchiometrie I Definition und Gesetze, Molbegriff, Konzentrationseinheiten

10. Der Spin des Elektrons

27. Wärmestrahlung, Quantenmechanik (Abschluß: Welle-Teilchen-Dualismus

c = Ausbreitungsgeschwindigkeit (2, m/s) λ = Wellenlänge (m) ν = Frequenz (Hz, s -1 )

Aufbau von Atomen. Atommodelle Spektrum des Wasserstoffs Quantenzahlen Orbitalbesetzung Periodensystem

3. Feinstruktur von Alkalispektren: Die gelbe D-Linie des Na ist ein Dublett, sollte aber nur eine Linie sein.

Elemente der Quantenmechanik III 9.1. Schrödingergleichung mit beliebigem Potential 9.2. Harmonischer Oszillator 9.3. Drehimpulsoperator

An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern?

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde:

VI. Quantenphysik. VI.1 Ursprünge der Quantenphysik, Atomphysik. Physik für Mediziner 1

Atombau, Elektronenkonfiguration und das Orbitalmodell:

9. GV: Atom- und Molekülspektren

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik

SS 2015 Supplement to Experimental Physics 2 (LB-Technik) Prof. E. Resconi

Atommodell führte Rutherford den nach ihm benannten Streuversuch durch. Dabei bestrahlte er eine dünne Goldfolie mit α Teilchen.

Atommodell. Atommodell nach Bohr und Sommerfeld Für sein neues Atommodell stellte Bohr folgende Postulate auf:

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde:

VL 12. VL11. Das Wasserstofatom in der QM II Energiezustände des Wasserstoffatoms Radiale Abhängigkeit (Laguerre-Polynome)

Der Gesamtbahndrehimpuls ist eine Erhaltungsgrösse (genau wie in der klassischen Mechanik).

Der Stern-Gerlach-Versuch

Atome und ihre Eigenschaften

Übungen zur Physik der Materie 1 Blatt 10 - Atomphysik

8.2 Aufbau der Atome. auch bei der Entdeckung der Kathodenstrahlen schienen die Ladungsträger aus den Atomen herauszukommen.

Thema heute: Aufbau der Materie: Das Bohr sche Atommodell

Physik im Querschnitt (nicht vertieft) Übungsblatt Atom- und Molekülphysik

Vorlesung Allgemeine Chemie (CH01)

Physik für Maschinenbau. Prof. Dr. Stefan Schael RWTH Aachen

Ferienkurs Experimentalphysik 4

8 Das Bohrsche Atommodell. 8. Das Bohrsche Atommodell

10.7 Moderne Atommodelle

Welche Prinzipien bestimmen die quantenmechanischen Zustände, beschrieben durch ihre Quantenzahlen, die die Elektronen eines Atoms einnehmen?

Das Rutherfordsche Atommodelle

Vorlesung 19: Roter Faden: Röntgenstrahlung Laserprinzip. Siehe auch: Demtröder, Experimentalphysik 3, Springerverlag

Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation

An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern?

Übungen zur Physik der Materie 1 Lösungsvorschlag Blatt 11 - Atomphysik. Aufgabe 28: Kurzfragen zur Atomphysik Teil 2

Das Bohrsche Atommodell

Festkörperelektronik 4. Übung

29. Lektion. Atomaufbau. 39. Atomaufbau und Molekülbindung

Sterne 17 Sternspektroskopie und Spektralanalyse (Teil 5)

Einführung Grundlagen Die Theorie der Ratengleichungen Verfeinerte Theorien. Der Laser. Florentin Reiter. 23. Mai 2007

n r 2.2. Der Spin Magnetische Momente In einem klassischen Atommodell umkreist das Elektron den Kern Drehimpuls

27. Wärmestrahlung. rmestrahlung, Quantenmechanik

Ferienkurs Experimentalphysik Lösung zur Übung 2

Einführung in die Quantentheorie der Atome und Photonen

32. Lektion. Laser. 40. Röntgenstrahlen und Laser

Physikalisches Praktikum A 5 Balmer-Spektrum

Atome - Moleküle - Kerne

ATOMPHYSIK. Gábor Talián Univ. Pécs, Institut für Biophysik September 2016

27. Wärmestrahlung. rmestrahlung, Quantenmechanik

Physik für Mediziner im 1. Fachsemester

Dr. Jan Friedrich Nr

7. Das Bohrsche Modell des Wasserstoff-Atoms. 7.1 Stabile Elektronbahnen im Atom

8.3 Die Quantenmechanik des Wasserstoffatoms

1. Allgemeine Grundlagen Quantenmechanik

Das Interstellare Medium Der Stoff zwischen den Sternen

Moderne Physik für Lehramtskandidaten, Geophysiker, Meteorologen und Ingenieurpädagogen

Physik für Mediziner im 1. Fachsemester

2.4. Atome mit mehreren Elektronen

Physik IV - Schriftliche Sessionsprüfung Winter 2008/2009

Thema heute: Das Bohr sche Atommodell

Die zu dieser Zeit bekannten 63 Elemente konnten trotzdem nach ihren chemischen Eigenschaften in einem periodischen System angeordnet werden.

Bereich Schwierigkeit Thema Atomphysik X Atommodelle. Dalton, Thomson und Rutherford. Mögliche Lösung

(a) Welches ist die wichtigste Erkenntnis, die sich aus den Ergebnissen des Experiments ableiten lässt.

10. Das Wasserstoff-Atom Das Spektrum des Wasserstoff-Atoms. im Bohr-Modell:

Ferienkurs der TU München- - Experimentalphysik 4 Wasserstoffatom, Feinstruktur und Atome im Magnetfeld. Jonas J. Funke

Bohrsches Atommodell / Linienspektren. Experimentalphysik für Biologen und Chemiker, O. Benson & A. Peters, Humboldt-Universität zu Berlin

12.8 Eigenschaften von elektronischen Übergängen. Übergangsfrequenz

(a) Warum spielen die Welleneigenschaften bei einem fahrenden PKW (m = 1t, v = 100km/h) keine Rolle?

Mößbauer-Spektroskopie Vortrag zum apparativen Praktikum SS 05. Hella Berlemann Nora Obermann

Theoretical Biophysics - Quantum Theory and Molecular Dynamics. 9. Vorlesung. Pawel Romanczuk WS 2017/18

Ferienkurs Experimentalphysik Probeklausur

4. Aufbau der Elektronenhülle 4.1. Grundlagen 4.2. Bohrsches Atommodell 4.3. Grundlagen der Quantenmechanik 4.4. Quantenzahlen 4.5.

2.3. Atome in äusseren Feldern

Strahlungslose Übergänge. Pumpen Laser

Von der Kerze zum Laser: Die Physik der Lichtquanten

1 Physikalische Hintergrunde: Teilchen oder Welle?

Aufspaltung der Energieniveaus von Atomen im homogenen Magnetfeld

Vorlesung 9: Roter Faden: Wiederholung Quantisierung der Energien in QM. Franck-Hertz Versuch. Emissions- und Absorptionsspektren der Atome

Proseminar: Theoretische Physik. und Astroteilchenphysik. Fermi- und Bose Gase. Thermodynamisches Gleichgewicht

Lichtteilchen, Quantensprünge und Materiewellen

zum Ende seines Lebens infolge schlechter Durchblutung des Gehirn an schwerem Gedächtnisschwund.

15 Kernphysik Der Atomkern 15.2 Kernspin Zerfallsgesetz radioaktiver Kerne

2. Grundlagen und Wechselwirkungen 2.1 Magnetismus und magnetisches Moment

6. Viel-Elektronen Atome

VL 19 VL Laser VL Mehrelektronensysteme VL Periodensystem

Übungen zur Physik der Materie 1 Lösungsvorschlag Blatt 9 - Atomphysik

Musterlösung 02/09/2014

Leistungskurs Physik (Bayern): Abiturprüfung 2000 Aufgabe III Atomphysik

Transkript:

14. Atomphysik 14.1 Aufbau der Materie 14.2 Der Atomaufbau 14.2.1 Die Hauptquantenzahl n 14.2.2 Die Nebenquantenzahl l 14.2.3 Die Magnetquantenzahl m l 14.2.4 Der Zeemann Effekt 14.2.5 Das Stern-Gerlach-Experiment 14.2.6 Die Spinquantenzahl m s 14.3 Der Laser 14.3.1 Eigenschaften 14.3.2 Prinzip des Lasers Doris Samm FH Aachen

14.1 Aufbau der Materie Kern Elektron Modell: (Niels Bohr) Atom besteht aus Elektronen und einem Atomkern. - Masse = Kern (r Kern 10-15 m) im Zentrum konzentriert ~ ~ ~ ~ - e - bewegen sich um Kern auf Kreisbahnen (r Atom 10-10 m Frage: Frage: Antwort: Warum stürzt Elektron nicht in positiv geladenen Kern? Antwort: e - bewegt sich mit v = 0 es wirkt Zentripetalkraft Aber: e - wird beschleunigt Energieverlust durch Strahlung e - stürzt in den Kern ( in 10-11 s wird Energie abgestrahl Warum stürzt Elektron nicht in positiv geladenen Kern? Die Unschärferelation verbietet es! Hä??? Ich brauche Erläuterungen! Ach so!

14.2 Der Atomaufbau (zum zweiten) Beobachtungen zeigen und Quantenmechanik beschreibt (richtig): Quantenzahlen: Atomaufbau wird durch einen Satz von 4 Quantenzahlen und das Pauliprinzip bestimmt. - Hauptquantenzahl n (Energie) - Nebenquantenzahl l ( Betrag des Bahndrehimpulses) - Magnetquantenzahl m l (Richtung des Bahndrehimpulses) - Spinquantenzahl m s ( Richtung des Eigendrehimpulses) Pauliprinzip: Ein Elektron kann nicht in allen 4 Quantenzahlen mit einem anderen Elektron innerhalb eines Atoms übereinstimmen.

14.2.1 Die Hauptquantenzahl n Beobachtung: Atome absorbieren oder emittieren nur Energiepakete = Photonen (γ - Quanten) mit Energie E γ E g = h f h = Plancksches Wirkungsquantum = ca. 10-34 Js f = Frequenz der elektromagnetischen Strahlung 1. Elektron kann nur bestimmte (!) Energien im Atom annehmen 2. Es gibt Zustand niedrigster Energie = Grundzustand = 0 Beispiel: Wasserstoffatom: 1 Elektron + 1 Proton (Kern) Für Energie des Elektrons gilt: E n = - 13,6. 1/n 2 ev E n = ½ [( z e 2 )/ (4π ε 0 )] 2 m e / [n 2 (h/2π) 2 ]

Elektron im 1. angeregten Zustand DE = - 13,6 ev (- 3,4 ev) Energiezufuhr Elektron im Grundzustand Elektron im Grundzustand

Elektron im 1. angeregten Zustand Elektron im 2. angeregten Zustand Elektron im Grundzustand Energiezufuhr Elektron im Grundzustand

14.2.2 Die Nebenquantenzahl l Es gilt: Betrag des Drehimpulses L ist quantisiert Klassisch: L = m v r Quantenmechanisch: L = [ l (l + 1) ] 1/2. (h/2p) mit l = 0, 1, 2,... (n - 1) Beispiel: n = 1 l = 0, n = 2 l = 0,1 Man gibt verschiedenen l-zuständen verschiedene Symbole l = 0 1 2 3 4... l = s p d f g...

14.2.3 Die Magnetquantenzahl m l Klassisch: Quantenmechanisch: Es gilt: Jede Richtung des Drehimpulse möglich jeder L z -Wert möglich Nur bestimmte L z -Werte möglich Richtung des Drehimpulses ist quantisiert. L z = m l h/2p mit m l = 0, +/- 1, +/- 2,..., +/- l L x, L y =?? Antwort kennt kein Mensch!!

Mit Drehimpuls ist magnetisches Moment verknüpft m = - m l. ( eh)/(4p m e ) m = - m l. m B mit µ B = eh/4πm = 5,79 ev/t = Bohrsches Magneton

14.2.4 Der Zeemann-Effekt Zustände mit gleichem n aber unterschiedlichem l sind: Entartet = haben dieselbe Energie Grund: Energie unabhängig von l ( m l ) Aber: In äußerem Magnerfeld wird Entartung aufgehoben. Spektrallinien spalten in Gruppen auf. Grund: m l von e - wechselwirkt mit B Doris Samm FH Aachen

14.2.5 Das Stern-Gerlach-Experiment Man nehme: - Ag-Atome - inhomogenes Magnetfeld Man erwartet: - keine Strahlablenkung, da äußeres Ag-e - im s-zustand Man findet: - Strahl spaltet in zwei Linien auf Man schließt: - es existiert weiters magnetische Moment - hervorgerufen durch Eigendrehimpuls Spin Doris Samm FH Aachen

14.2.6 Die Spinquantenzahl m s Neben Bahndrehimpuls hat e - (p,n,..) Eigendrehimpuls S = Spin ( ohne klassische Analogie) Für Fermionen gilt: (Bosonen haben ganzzahligen Spin: γ, π) Betrag des Spins: S = m s h/2p mit m s = +/- 1/2 S = [1/2 (1/2 + 1)] 1/2 h/2π = [3/4] 1/2 Es gilt: Mit Spin ist magnetisches Moment verknüpft: h/2π m = - 2m s. m B Beachte: Der Spin ist ein relativistischer Effekt. Aufbau der Atome: n, l, m l, m s und Pauli Prinzip

s p E 4 E 4 E 3 E 3 E 2 E 2 Nein Danke Besetzt!!!! Nein Danke Nein Dank Nein Danke Besetzt!!!! Besetzt!!! Besetzt!!!! Verbotene Energien Nein Danke Besetzt!!!! E 1 E 1

Beispiel: Mögliche Zustände n = 1 l = 0 m l = 0 m s = +/- 1/2 maximal! 2 (s) Elektronen möglich n = 2 l = 0,1 m l = 0, +/- 1 m s = +/- 1/2 maximal! 8 (2s, 6p) Elektronen möglich Schreibweise: Beispiel 1: Beispiel 2: nl 1s 1 Zahl der Elektronen 1s 2 2s 2 2p 1 Wasserstoff Bor

Wir hatten: Frage: Übergänge zwischen Energiezuständen möglich Ist jeder Übergang möglich? NEIN Es gilt: Grund: Grund: l = +/- 1, m l = 0, +/- 1 Es gilt Drehimpulserhaltung. AHA - Photon trägt Spin = 1 = Drehimpuls - Drehimpuls des Atoms muss sich um 1 ändern, um Drehimpuls zu kompensieren. AHA Doris Samm FH Aachen

14.3 Der Laser Light Amplification by Stimulatd Emission of Radiation 14.3.1 Eigenschaften - Monochromatisch - Kohärent λ < 10-11 m Laser Wellenzug ca. 100 km - Parallel Winkeldivergenz < 10-7 sr Laserstrahl von Erde auf Mond ergibt Strahlfleck mit r = 1 km (Scheinwerfer 20 000 km) - Gut bündelbar Energieflussdichte Schweißflamme : 10 3 W/cm 2 Energieflussdichte Laser : 10 16 W/cm 2

14.3.2 Prinzip des Lasers Man unterscheidet - Absorption - spontane Emission - stimulierte Emission γ + A A* A* A + γ γ + A* A* + 2γ Laser basiert auf stimulierter Emission Probleme 1. Besetzungsumkehr muss erzeugt werden.

- Bei Temperatur T befinden sich n x Teilchen im Energiezustand E x - Durch Temperaturerhöhung keine ausreichende Besetzungsumkehr - Man nehme (z.b.) intensive Lichtquelle = optisches Pumpen. Absorption der erzeugten Photonen Photonen können wieder absorbiert werden (Resonanzabsorption) Lösung: Man besetze metastabilen Zustand

Bespiele 1. Der 3-Niveau-Laser 1. Angeregter Zustand durch Strahlung 2. Übergang in metastabilen Zustand 3. Stimulierter Übergang in Grundzustan

2. He/Ne- Laser - Lasermedium Ne λ = 632,8 nm - He in Grundzustand 1s 2 - Anregung von He durch Stöße mit schnelle e - (ezeugt durch Gasentladung) 1s 2 2s 1 mit DE = 20,61 ev - 2s 1 ist metastabil - Ne hat im Grundzustand 6 e - in 2p - Besetzungsumkehr von Ne durch Stöße von He mit Ne - angeregter Zustand 5s-Niveau DE = 20,66 ev - Übergang von 5s 3p Laserlicht λ = 632,8 nm

Doris Samm FH Aachen