Übersicht. IV. Umschlagen in Enttäuschung 14 V. Eindruck: Ein verfassungstheoretischer»scheinriese«15

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Übersicht A. Gewaltenteilung: Ein verfassungstheoretischer Scheinriese? 11 I. Tradierter Anspruch des Grundsatzes der Gewaltenteilung 11 II. Probleme bei der Einlösung dieses Anspruchs 12 III. Frage nach Bedeutung und verfassungstheoretischer Fundierung 13 IV. Umschlagen in Enttäuschung 14 V. Eindruck: Ein verfassungstheoretischer»scheinriese«15 B. Geistesgeschichtliche und verfassungshistorische Grundlagen 17 I. Gewaltenteilung und moderne Staatlichkeit 17 II. Montesquieu 19 1. Grundsatz der dreigliedrigen Gewaltenteilung 19 2. Elemente der Gewaltenverschränkung 20 3. Funktion und Begründung der Gewaltengliederung 20

BERND GRZESZICK a) Freiheitsschutz durch Vermeidung von Machtmissbrauch 20 b) Gesellschaftliche Machtteilhabe 21 c) Balance aufeinander verwiesener Gewalten 22 III. US-Verfassung, französische Verfassung, deutscher Konstitutionalismus 23 C. Gewaltenteilung, Volkssouveränität und parlamentarische Demokratie 25 I. Frage nach dem Sinn von Gewaltenteilung in Demokratien 25 II. Demokratie als primärer Modus gesellschaftlicher Machtteilhabe 26 III. Im Übrigen: Veränderte Bezugspunkte der Funktionen von Gewaltenteilung 27 D. Gewaltenteilung im weiteren und im engeren Sinne 31 I. Föderalismus, Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit 32 II. Summatives oder integrales Verständnis von Gewaltenteilung 32 III. Gewaltenteilung im engeren Sinn und Frage nach deren Wert 34

DIE TEILUNG DER STAATLICHEN GEWALT E. Verfassungstheorien der Gewaltenteilung als Rationalisierungsangebote 35 I. Theorien als Rationalisierungsangebote 35 II. Kontrolle staatlicher Gewalt und Unabhängigkeit der Einzelgewalten 36 1. Spezifische Kontrolle statt unspezifischer Mäßigung der Macht 36 2. Wirkungen von Kontrolle und Geflecht von Kontrollbeziehungen 37 a) Direkte Wirkung: Maßstabseinhaltung 37 b) Indirekte Wirkung: Maßstabsbildung 38 3. Kontrolle und Unabhängigkeit der Einzelgewalten 38 4. Kontrolle und Verschränkung der Gewalten 39 5. Kritik des Kontrollansatzes 40 a) Gewaltengliederung in der Praxis auf Kontrolle angelegt 40 b) Relative Indifferenz zu Distanz bzw. Unabhängigkeit 40 c) Kontroll- und Unabhängigkeitspostulat Folge von Gewaltenteilung 41 d) Gewaltentrennungen und Gewaltenbeteiligungen 41 e) Frage nach der triadischen Struktur 43 7

BERND GRZESZICK f) Unabhängigkeit nicht stets auf Kontrolle ausgerichtet 45 g) Frage nach»materialen«zuschreibungen an Funktionen 46 III. Kernbereiche und Funktionsadäquanz der Gewalten 47 1. Gewaltenteilung als Gebot der Zuordnung funktionsadäquater Bereiche 47 a) Kernbereich und Funktionsadäquanz der jeweiligen Gewalt 47 b) Gebot funktionsadäquater Aufgabenzuordnung oder Organstruktur 49 2. Kritik der Ansätze von Kernbereich und Funktionsadäquanz 53 a) Blick auf spezifische Leistungen im Zusammenhang 53 b) Ausnahmen vom dreigliedrigen Grundraster im positiven Recht 54 c) Verhältnis zur Allgemeinheit des Gesetzes und zum Gleichheitssatz 55 d) Effektuierung staatlicher Gewalt statt Mäßigung 55 e) Frage nach den Kriterien für Kernbereich und Funktionsadäquanz 57 8

DIE TEILUNG DER STAATLICHEN GEWALT IV. Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie 58 1. Folgen demokratischer Legitimation der staatlichen Herrschaft 58 2. Formelle Rechtsstaatlichkeit setzt grundsätzliche Funktionenteilung voraus 59 3. Demokratie setzt Institutionen bzw. Organisation und Verfahren voraus 60 4. Gegenseitige Verstärkungen 61 5. Frage nach verbleibendem Gehalt von Gewaltengliederung 62 V. Gewaltenteilung und Selbstbestimmung 62 1. Gewaltengliederung als modus der Selbstbestimmung 62 2. Widersprüche zwischen individueller und kollektiver Selbstbestimmung aufheben 63 3. Gewaltengliederung als Mittler zwischen Rechtsstaat und Demokratie 64 4. Kriterien für die Zuordnung von Rechtserzeugungsvorgängen 64 5. Kritik des legitimationstheoretischen Ansatzes 66 a) Eher schwache Steuerungswirkungen 66 9

BERND GRZESZICK b) Leistungsfähigkeit des Ansatzes 66 c) Bezugspunkt: Funktionen, nicht Organe der Herrschaftsausübung 67 d) Binäre Struktur von individueller und kollektiv-demokratischer Legitimation 68 e) Rückkoppelung an triadische Gewaltenteilungsstruktur 70 f) Rückgriff auf andere Entscheidungen häufig nötig 71 VI. Gewaltenteilung als formales Prinzip 72 1. Alternative: Gewaltengliederung als rein formales Prinzip 72 2. Pluralität von Gewaltenträgern und strikte Zuständigkeitsordnung für Rechtserzeugung 72 3. Kritik des formalen Ansatzes 73 a) Geringe Direktionskraft 73 b) Frage nach Spezifikum triadischer Gewaltengliederung und Leistungsfähigkeit bei systematischer Bewältigung von Einzelproblemen 75 F. Fazit 77 Anmerkungen 81 10