Forschungsmethoden VORLESUNG SS 2018

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Transkript:

Forschungsmethoden VORLESUNG SS 2018 SOPHIE LUKES

Rückblick Letztes Mal: Gütekriterien Heute: Erhebungstechniken I

Rückblick Validität Nebengütekriterien

Heute: Erhebungstechniken

Wie kommt man zu einer geeigneten Erhebungsmethode? Inhaltliche Fragestellung Spezifische Merkmale des Untersuchungsobjektes Verfügungsrahmen von Ressourcen Qualitätsansprüche an die Informationen Art des interessierenden Verhaltens und Erlebens Nach: Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag. S. 19 ff.

Ordnungsmöglichkeiten Einzelerhebung vs Gruppenerhebung Analyseeinheit Reaktive vs non-reaktive Verfahren Transparente vs intransparente Verfahren Teilnahme vs Nicht-Teilnahme des Forschenden Nach: Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag. S. 19 ff.

Ordnungsmöglichkeiten Einzelerhebung vs Gruppenerhebung Analyseeinheit Reaktive vs non-reaktive Verfahren Transparente vs intransparente Verfahren Teilnahme vs Nicht-Teilnahme des Forschenden Nach: Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag. S. 19 ff.

Übersicht Erhebungsinstrumente Selbstberichtsverfahren Interview Ratingverfahren/ Fragebogenverfahren Beobachtung

Übersicht: Erhebungsinstrumente Psychologische Tests (z.b. zur Messung von Konzentration, kognitiver Leistungsfähigkeit) Objektive Daten (eye tracking, physiologische Maße, Reaktionszeiten etc.)

Gütekriterien wichtig zur Beurteilung bestehender Instrumente Objektivität Reliabilität Validität

Selbstberichtsverfahren

Selbstberichtsverfahren werden häufig in der Psychologie verwendet interessierender Inhalt muss bewusst und kommunizierbar sein es gibt keine objektiv richtigen Antworten

Selbstberichtsverfahren Grundannahmen: 1. Menschen beobachten sich selbst. 2. Sie erwerben im Zuge der Selbstbeobachtung Wissen über sich. 3. Sie sind fähig und gewillt, dieses Wissen dem Forschenden mitzuteilen. Nach: Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag. S. 28

Selbstberichtsverfahren Wie gelangt man zu Selbstauskünften? 1. Interpretation der Frage 2. Bildung eines Urteils 3. Übersetzen in eine kommunizierte Auskunft Nach: Hussy, W., Schreier, M., & Echterhoff, G. (2010). Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften-für Bachelor. Springer-Verlag. S. 69 ff.

Selbstberichtsverfahren Was kann sich auf den Prozess auswirken? Interpretationsspielraum der Frage Verzerrungen durch Erinnerungseffekte Einfluss von Antworttendenzen

Befragung Schriftliche vs. mündliche Befragung Standardisierte vs. nicht-standardisierte Befragung Strukturierte vs. unstrukturierte Befragung Einzelbefragung vs. Gruppenbefragung vs. Umfrage Nach: Hussy, W., Schreier, M., & Echterhoff, G. (2010). Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften-für Bachelor. Springer-Verlag. S. 72

Mündliche Befragung - Interview häufig weniger standardisiert als schriftliche Befragungen oft höhere Reaktivität als bei schriftlichen Befragungen stärkere Gefahr von VL-Effekten Nachteil: oft aufwändig und teuer

Mögliche Interviewfehler durch den Interviewer: Form von Fragen, Auftreten durch die befragte Person: Nichtbeantwortung von Fragen, Antworttendenzen durch das Erhebungsinstrument: Fragen bei Dokumentation und Auswertung

Schriftliche Befragung Frage vs. Aussage vs. Aufforderung Offenes vs. geschlossenes Antwortformat Vorteile gegenüber Interview: oft effizienter und anonymer Nachteil: Lese- und Schreibkenntnisse notwendig

Quantitative schriftliche Befragung - Ratingskalen am häufigsten genutztes Format schriftlicher Befragungen erlauben Quantifizierung psychologischer Merkmale häufig Intervallskalenniveau angenommen

Ratingskalen uni- und bipolare Skalen Wie oft gehen Sie ins Kino? Nie selten manchmal oft sehr oft Wie empfinden Sie die Atmosphäre in der Situation? Gespannt 1 2 3 4 5 Gelöst Marken

Ratingskalen visuelle Analogskalen semantisches Differenzial (Osgood, Suci &Tannenbaum, 1957)

Ratingskalen Wie viele Skalenstufen sollte man wählen? Diskriminationsfähigkeit der Vp? Forced choice oder ungerade Anzahl?

Tipps zur Formulierung von Fragen Vermeidung von Fremdwörtern und Fachbegriffen Vermeidung langer und sehr komplexer Sätze Formulierung an Zielgruppe anpassen keine doppelten Verneinungen nicht mehrere Aspekte in einem Item abfragen

Tipps zur Formulierung von Fragen keine Fragen, die keine Varianz erzeugen mehrere Items zur Beantwortung eines Aspekts nutzen Instruktion, die klar verständlich und informativ ist nicht zu viele verschiedene Skalen

Qualitative schriftliche Befragungen unstrukturiert Aufsatz schreiben (nicht-standardisiert) Teilstrukturiert teilstandardisierter Fragebogen

Schwierigkeiten bei Selbstberichtsverfahren Verfälschbarkeit Soziale Erwünschtheit Selbstdarstellung besonders bei als relevant wahrgenommenen Situationen Antworttendenzen

Schwierigkeiten bei Selbstberichtsverfahren Antworttendenzen Halo-Effekt Tendenz zur Mitte Ja-Sage-Tendenz Nein-Sage-Tendenz Primacy-Effekt

Was könnten mögliche Vor- und Nachteile von Fragebogenmethoden sein?

Ausblick Nächste Woche (22.6.): Erhebungstechniken II

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Literatur Bortz, J., & Döring, N. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. 5. Auflage. Heidelberg: Springer-Verlag Kap. 8.6.4, 10.2, 10.3 Eid, M., Gollwitzer, M., & Schmitt, M. (2010). Statistik und Forschungsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag Kap. 3 Hussy, W., Schreier, M., & Echterhoff, G. (2010). Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften-für Bachelor. Springer-Verlag. Kap. 2.3, 6.1.1 Semantisches Differenzial: Osgood, C. E., Suci, G. J. & Tannenbaum, P. H. (1957). The measurement of meaning. Urbana, Ill.: University of Illinois Press.