Kapitel I : VWL Grundlagen der Makroökonomik 18.05.2002. Einführung: Was ist Makroökonomik? Was Bestimmt NIP, BIP, BSP, NSP? BIP. = Pro Kopf Einkommen



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Transkript:

Einführung: Was ist Makroökonomik? Was Bestimmt NIP, BIP, BSP, NSP? BIP nzahl der Einwohner = Pro Kopf Einkommen Pro Kopf Einkommen (alt) nach 30 Jahren Pro Kopf Einkommen (neu) Ghana 240 420 Süd Korea 240 9.000 Bei 3 % Jahresinflation * 30 Jahre = ca. 100 % Gesamtinflation Kapitel I : Langfristige gesamtwirtschaftliche Entwicklung 1. Zum Wachstumsbegriff Der Wachstumsprozess 1. zum Wachstumsbegriff = Produktion = rbeitskräfte/bevölkerung = Veränderung = Wachstumsrate der Produktion 100 % = Wachstumsrate der Produktion in % (/) / = Wachstumsrate der Pro Kopf Einkommens bb. 1 1 : Reales BIP (BIP in Mrd. ) in Deutschland 1960 2000 (nicht Pro Kopf) ufwärts Trend / Wachstums Trend (nicht mit ufschwung zu verwechseln) bb. 1 2 : Wachstumsraten (Wachstumsrate in %) in Deutschland 1960 2000 In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert kam es in Deutschland zu erheblichen Wachstumsschwankungen. Seite 1 von 5

2. Wachstumsursachen Buch Seite 10 Längerfristige Betrachtung Wachstum Produktionsentwicklung Produktionsfunktion = B F (,K) = Produktion (gesamtwirtschaftliche Produktionsmenge) B = technische Fortschrittskomponente F = Produktionsergebnis ohne Einfluss der Fortschrittskomponente = rbeitseinsatz K = Kapitalstock (Bestand an Realkapital) I = Investition α = anteilige Beitrag am Einkommen (z.b. bei 70 % ist α = 0,7) 1 - α = anteilige Beitrag am Kapitalstock (z.b. wenn α = 0,7, dann : 1 - α = 0,3 d. h. 1 0,7 = 0,3 Berechnung der Wachstumsrate: Veränderung gegenüber der Vorperiode B K = + α + (1 α) B K z.b. der Einkommensanteil des Faktors rbeit beträgt 0,7. In einem betrachteten Zeitraum ist der rbeitseinsatz um 2 % sowie Kapitalstock um 3,75 % gewachsen. Darüber hinaus fand ein nstieg des technischen Wissens um 1,25 %. Berechnung der Wachstumsrate: = 1,25 % + 0,7 2 % + (1 0,7) 3,75 % = 1,25 % + 1,4 % + 1,125 % = 3,775 % Der technischer Fortschritt ist nicht messbar. Ergo: B K = α + (1 α) B K Tabelle 1 1 Untersuchungen zu den Ursachen des Wachstums in den US Sowohl Solow als auch Denison kamen zu dem Ergebnis, dass ein relativ großer nteil des gesamten Einkommenszuwachses auf die Zunahme des technischen Wissens zurückzuführen ist. Tabelle 1 2 Wachstumsraten in ausgewählten Industrieländern ( in % pro Jahr) In den 70 gern : Ölpreisschock In den 80`gern : keine große Veränderung In den 90`gern : starke Dynamit in den US Gleichzeitigen : starke bschwächung des Wachstums in Japan Tabelle 1 3 Produktivitätsfortschritt in ausgewählten Industrieländern (in % pro Jahr) Seite 2 von 5

3. Langfristiges Wachstumsgleichgewicht: Erste Überlegungen Pro Kopf Wachstum (Produktion) (rbeitseinsatz) = B F 1, K (Kapitalstock) (rbeitseinsatz) Pro-Kopf-Einkommen = technischer Fortschritt (1 Kapitalintensität) K = Pro-Kopf-Einkommen = Kapitalintensität B F = technischer Fortschritt bb. 1 3 Kapitalintensität und Pro Kopf Einkommen K = B F 1, Zusammenhang zwischen Kapitalintensität und Pro Kopf Produktion Die Höhe der Pro Kopf Produktion hängt von der Höhe der Kapitalintensität sowie vom Stand des technischen Fortschritts ab. Nicht auf die Produktionshöhe an sich, sonder auf die Pro Kopf Produktion konzentrieren. Die Begriffe Pro Kopf Produktion und Pro Kopf Einkommen dürfen gleichbedeutend verwendet werden. bb. 1 4 Regressionslinie steigt (geht nach Oben) I = Investitionsquote bb. 1 5 Regressionslinie sinkt bb. 1 6 Technischer Fortschritt und Pro Kopf Einkommen Humankapitalstock wird durch Wissen (Schule, Studium) gebildet bb. 1 7 Wachstumsraten versus Pro Kopf Einkommensniveau Konvergenz : relativer Vorsprung Länder, die am usgangspunkt geringeres Einkommen aufwiesen, dann aber prozentual ein höheres Pro Kopf Einkommen erzielten. Catching up : ufholprozess Vergleiche mit bb. 1 3 Tabelle 1 5 Wachstum in Entwicklungsländern 1980 1999 (Buch s. 22) 20 % - Investitionsquote in Deutschland 0 % - Bevölkerungsrate in Deutschland vergleiche mit bb. 1 1 Seite 3 von 5

Kapitel II : Kurzfristige gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht und Fiskalpolitik 1. Gesamt Güterangebot und Güternachfrage bb. 2 1 Tatsächliches Sozialprodukt und Trend in Deutschland Gesamtangebot Gesamtnachfrage Produktion - Konsum - Staatsverbrauch Preise, Kosten (Entscheidung wie viel) - Investition (aussparen, weil nicht genau Kapitalstock (längerfristig) untersucht werden kann) rbeitseinsatz - ußenbeitrag ( X M) C + I + St St = C St + I St Konsum: Nachfrage nach Gütern hängt ab vom: Einkommen ( + ) : Zinssatz ( - ) : Vermögen ( + ) : Erwartete Inflation (+) : Einkommensverteilung (+) : Erwartetes Einkommen (+) C = Konsum I = Investitionen St = staatliche Güterkäufe C St = Staatskonsum I St = Staatsinvestitionen S = gesamtwirtschaftliche Güterangebot d = gesamtwirtschaftliche Güternachfrage P = Preise Ko = Produktionskosten mit steigendem Einkommen, steigt der Konsum mit steigenden Zinsen, wird das Sparen angeregt. Mit sinkenden Zinsen, wird Konsum/Nachfrage angeregt. Nimmt das Vermögen zu, steigt die nachfragen nach Gütern wenn Preisanstieg erwartet wird, steigt der Konsum/Nachfrage. Wenn Preisverfall (Senkung) erwartet wird, sinkt der Konsum/Nachfrage Haushalte mit niedrigem Einkommen, haben (anteilsmäßig) geringeren Konsum. optimistisch gestimmte Bevölkerung neigt zu mehr Konsum. Bei instabiler Innenpolitik ist die Bevölkerung verunsichert und neigt daher nicht zu übermäßigem Konsum. C = C() Speziell C = Ca + c Ca > 0 0 < c < 1 Marginale Konsumquote Ca = autonomer (einkommensunabhängiger) Konsum c = einkommensabhängiger Konsum c = marginale/ einkommensabhängige Konsumquote (Marginalexistenz) (Marginalanalyse) (Grenzkosten). C = Konsum = Produktion Seite 4 von 5

z.b. C (Konsum) C = Ca + c C = 100 + 0,8 100 = 180 C = 100 + 0,8 200 = 260 260 180 c = 0,8 einkommensabhängiger Konsum 100 Ca = 100 einkommensunabhängiger Konsum 100 200 Produktion Seite 5 von 5