Objekt 3: Pfäfers 3 Grot Gruppe A Übersichtskarte 1: 20 000 1
Objekt 3: Pfäfers 3 Grot Gruppe A Streuschaden mit "Vorverjüngung" / Belassen / Teilverbau Pflanzung Dokumentation Grundlagen (Raphael Schwitter) Waldfunktion: Gefahrenpotential: Schadenpotential: Standort: Entscheid / Behandlung: Weitere Massnahmen Schutzwald Lawinen, vergl. Karte Silvaprotect Gemeindestrasse Pfäfers Vättis, Weiler Ragol Buntreitgras (Tannen) Fichtenwald (60*), Labkraut Tannen Fichtenwald (51), in Mulden Hochstauden Tannen Fichtenwald (50) Die Fläche wurde nicht geräumt. Mehrere vorhandene natürliche Verjüngungsansätze wurden mit Dreibeinböcken gesichert. Zusätzlich wurden einzelne Stützpunktpflanzungen wurden ausgeführt. Pflegeingriffe wurden nicht ausgeführt. keine Fotostandort Alp Lasa Bild Nr. W1 0016 Aufnahme: November 1987, R. Schwitter 2
Silvaprotect Objekt 3
Schutzwald (violet) 1:5000 Waldstandorte 1:5000 4
Gegenhangaufnahme Fotostandort Alp Lasa Bild Nr. W1 0014 Aufnahme: November 1987, R. Schwitter Schneegleiten Bild Nr. W5a 0175 Aufnahme 28.05.1999 R. Schwitter 5
Schneegleiten Bild Nr.: W5a 0044 Aufnahme 12.03.1995, Raphael Schwitter Dreibeinböcke Bild Nr.: W5a 0138 Aufnahme 14.03.1999, Raphael Schwitter 6
Lawinenwinter 1999 Bild Nr.: W5a 0104 Aufnahme 14.02.1999, Raphael Schwitter Lawinenwinter 1999 Bild Nr.: W5a 0111 Aufnahme 27.02.1999, Raphael Schwitter 7
Liegendes Holz als Gleitschneeschutz Bildnr.: 20100902 0222 Raphael Schwitter Zustand 2010 Abgerutschter Stamm Bildnr.: 20140506 0023 Raphael Schwitter Zustand 2014 8
Vermodertes Sturmholz Bildnr.: 20140506 0017 Raphael Schwitter Zustand 2014 9
Fragestellungen für Gruppenarbeit im Gelände (Donnerstag 21.8.14) 1. Schutzfunktion: welches sind die massgebenden Gefahrenprozesse? Wie ist die Fläche heute bzgl. Schutzwirkung zu beurteilen? Wo würde man heute die Fläche bzgl. Schutzwirkung im Diagramm Entwicklung der Schutzwirkung positionieren? Kommentar der Gruppe: Relevantes Schadenpotential = Verbindungsstrasse nach Vättis Relevante Gefahrenprozesse = Lawinen + Hangmuren Aufgrund der geringen Menge und Wirkungshöhe kann das liegengelassene Holz die Schutzwirkung nicht gewährleisten. Diese hat seit dem Ereignis auch schon etwas abgenommen und wird weiter abnehmen. Die vorhandene Vorverjüngung spielt eine wichtige Rolle, aufgrund der hohen Belastung durch Schneegleiten und kriechen wird es aber noch relativ lange dauern, bis der Bestand die Schutzwirkung wieder vollständig übernehmen kann. 10
2. Entscheidungshilfe bei Sturmschäden im Wald: Nutzwertanalyse Welches waren / sind für diese Fläche die relevanten Kriterien (in der Tabelle markieren)? Kosten und Erlöse sind nur summarisch anzusprechen. Beurteilen Sie nun die Argumente zu diesen Kriterien. Welche Erkenntnisse können dazu auf dieser Fläche 24 Jahre nach dem Sturm gewonnen werden? (Kommentare in die Tabellen eintragen. Kommentar der Gruppe: ausschlaggebende Kriterien und Argumente: Vermeiden Lawinenanriss: e (Hangneigung > 30 ) g (liegendes Holz als Lawinenschutz) und h (Kosten) sprechen für das Belassen. Es hat bedeutende Vorverjüngung, diese ist aber nicht ausreichend. Aufgrund von Argument i muss punktuell Gleitschneeschutz angebracht werden das ist aber (entgegen der Formular Folgerung) kein Grund zum Räumen. Schaffung von guten Voraussetzungen für den Folgebestand: Das wichtigste Argument ist nicht aufgeführt: Das liegende Holz dient als Gleitschneeschutz. c (Bedeutung Moderholz) und d (Kleinstandorte) sprechen ebenfalls für das Belassen. Eine Pflanzung ist ergänzend zur Vorverjüngung punktuell nötig, dafür braucht es aber (entgegen der Formular Folgerung bei Argument g) keine Räumung im Gegenteil. 3. Entscheid / Massnahmen: Wie haben sich der damalige Entscheid und die bisher getroffenen Massnahmen ausgewirkt? Hätte man in Kenntnis des heutigen Zustandes der Fläche anders handeln sollen? Unterscheiden Sie nach Handlungsoptionen: Räumen Belassen / Verbauung / Pflanzung /Jungwuchs- und Jungwaldpflege. Kommentar der Gruppe: Die getroffenen Entscheide sind für uns auch im Nachhinein richtig; wir würden wieder gleich handeln: Belassen des Sturmholzes, punktuelle Verbauung mit Gleitschneeschutz und punktuelle Pflanzung, keine Pflegemassnahmen. Die vorhandene relativ reichliche Vorverjüngung ist ein grosser Vorteil. Nur dadurch kann auch im Folgebestand ein ansehnlicher Ta Anteil erreicht werden. 4. Zielsetzung: wie lautet die langfristige waldbauliche Zielsetzung für diese Fläche? Kommentieren Sie die Zielsetzung im Dossier oder formulieren Sie Ihre eigene Zielvorstellung. Kommentar der Gruppe: gemäss Anforderungsprofil NaiS Lawinen (und Rutschungen) für die vorhandenen Standorte (51, 50 und 60*). Der Ta Anteil soll auf allen Standorten mindestens 20% betragen. 5. Handlungsbedarf: gibt es auf dieser Fläche aus heutiger Sicht Handlungsbedarf? Wenn ja: welche Massnahmen sind zu treffen, wie dringlich sind sie? Prüfen Sie, ob diese Massnahmen wirksam und verhältnismässig sind. 11
Kommentar der Gruppe: Die Entwicklung muss regelmässig beobachtet und begleitet werden. Wo nötig, muss mit punktuellen Pflanzungen und Dreibeinböcken ergänzt werden. Allenfalls könnte es Sinn machen, die Dreibeinböcke erst zu erstellen, wenn sich die Stammachse der jungen Bäume zu versteifen beginnt und dadurch anfällig auf das Schneegleiten wird. Dadurch kann die Wirkungsdauer verlängert werden und die Böcke gezielt dort erstellt werden, wo sie Verjüngungskegel schützen können. NaiS konformer Eingriff in verbleibenden, gleichförmigen Baumhölzern 6. Wissenslücken: Notieren Sie offene Fragen. Kommentar der Gruppe: Wo liegt die obere Grenze der Menge an belassenem Holz? Wir befürchten eine Beeinträchtigung der vorhandenen Vorverjüngung, falls deutlich mehr Holz angefallen wäre. Wie sieht die Prognose der Käferbefallsentwicklung heute aus? Welche Rolle spielt der Zustand der Antagonisten Populationen auf diesen belassenen Flächen? 12