e253.2 grundlagenforschung entwerfen "e-mobility" SS2010 2. e-mobility, beispiele Begriffsdefinition, internationale Beispiele zur Mobilität mit Elektrofahrzeugen
Begriffsdefinition "e-mobility" bezeichnet die Nutzung von Elektroautos und elektrisch betriebenen Plug-in-Hybridkraftfahrzeugen für den Personen- und Güterverkehr. In diesem Zusammenhang spielt auch die Infrastruktur, die für das Aufladen am Stromnetz nötig ist, eine große Rolle. Vorteile -mögliche Verringerung von CO2 Emissionen durch Nutzung von Strom aus nicht fossilen und erneuerbaren Energiequellen -Sicherheit der Energieversorgung durch Ausweitung der Energiequellen -Verringerung von Schadstoffemissionen und Lärm Nachteile -hoher Flächenverbrauch des Straßenverkehrs -Tötungs-/Verletzungsrisiko im Straßenverkehr -allgemein niedrige Eiffizienz des motorisierten Straßenverkehrs (etwa niedrige durchschnittliche Besetzungen) -technische Probleme wie Kapazität, Sicherheit und Erschwinglichkeit von Akkus müssen erheblich gesteigert werden und die Erhöhung der Reichweite erfordert erhebliche Effizienzsteigerungen durch intelligente Systemintegration, Leichtbau und Neukonzeption aller Nebenaggregate -Zudem muss für eine intelligente Einbindung in das Verkehrssystem und für die Bereitstellung von Zugängen zum Stromnetz gesorgt werden Wie funktioniert es? Die meisten Elektroautos können prinzipiell an jeder Steckdose aufgeladen werden. Das Netz von öffentlich zugänglichen Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge ist jedoch sehr dünn und lange Ladezeiten der Akkumulatoren erfordern eine sorgfältige Zeitplanung besonders bei langen Reisen. Seit einigen Jahren gibt es das ursprünglich in der Schweiz entstandene Park & Charge -System der öffentlichen Stromtankstellen für Solar- und Elektromobile. Die Tankstellen sind über einen europaweit einheitlichen Schlüssel zugänglich und liefern je nach Ausführung und Absicherung standardmäßig 3,5 kw oder 10 kw. Wechselakkusysteme wurden nur in seltenen Fällen eingerichtet, meistens für lokal gebundene Flottenfahrzeuge. Jedoch gibt es in Ländern wie Israel und Dänemark große Projekte für ein Netz von Ladestationen und Akkuwechselstationen, die von der Firma Better Place in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern aufgebaut werden sollen. Akkus gehören hier nicht dem Autofahrer, sondern der Akkuwechselstation und der Fahrer bezahlt als Service den Austausch mit einem aufgeladenen Akku auf Basis eines Pfandsystems. Eine weitere Variante Elektroautos zu laden, ist das Ladesystem in die Fahrbahn einzubauen und so während der Fahrt, auf einem einige Kilometer langen Abschnitt der Straße, oder beim Parken mittels Induktion berührungsfrei Energie zu übertragen.
Bedenken Gegenstand der öffentlichen Debatte ist die ökologische Bewertung von Hybridfahrzeugen, Brennstoffzellenfahrzeugen und Elektrofahrzeugen, deren Akkus mit Strom aus dem herkömmlichen Energiemix aufgeladen werden. In der Betrachtung von der Quelle (Primärenergie) zum Rad (well to wheel) kann die Energieeffizienz des Antriebs wegen des besseren Teillastverhaltens bei Elektrofahrzeugs durchaus etwas höher sein als die des Fahrzeugs mit konventionellem Verbrennungsmotor, allerdings muss für antriebsfernen Energiebedarf (etwa die Heizung des Fahrzeugs, die sonst aus der Abwärme des Verbrennungsmotors erfolgt) bei Elektrofahrzeugen extra Energie zugeführt werden, was die gesamte Energiebilanz wieder verschlechtert. Es ist fraglich, ob hieraus auch schon bei konventionellem Strommix ein Klimavorteil abgeleitet werden kann. Sein volles Potential für den Klimaschutz entfaltet das Elektrofahrzeug zweifellos erst bei Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Allerdings wäre dazu -- wollte man die gesamte deutsche Kraftfahrzeugflotte auf Elektrobetrieb umstellen -- eine zusätzlich elektrische Kraftwerksleistung in der Größenordnung von 60 GW notwendig, was etwa noch einmal der Hälfte der aktuell vorhandenen Kraftwerksleistung in Deutschland entspricht. Offen ist auch die Frage, wie angesichts begrenzter Reichweiten und hoher Investitionen für ein Elektrofahrzeug Nutzerakzeptanz geschaffen werden kann und welche Instrumente staatlicher Steuerung und Unterstützung ergriffen werden sollen. Eckdaten - jetzige Reichweite liegt bei 100-130km pro Ladung - 100 km kosten ca. 2,- Euro - bis 2020 ist eine serienmäßige Herstellung von Elektro-Autos geplant - weitere Entwicklung in Wasserstoff-Antriebstechnik soll größere Distanzen ermöglichen - meisten heutige Nutzer verfügen über eine Privatgarage zum Aufladen Ihrer Fahrzeuge -> bedeutet weitere Entwicklung für den Mehrgeschossigen Wohnbau nötig
Nationale Beispiele Kufstein - Im April 2010 Start eines kleinen Projekts - Einführung von Elektroscooter 'e-spirit' - Bei Kauf eines Scooters (ersten 33 Stück) erhält man eine Förderung in Höhe von 600,- Euro -> entspricht einer 'Tankfüllung' von Strom für 100.000-150.000 km Graz - Im Juli 2009 gab es eine Veranstaltung Namens 'e-mobility' - in diesem Rahmen wurden verschiedenste Fahrzeuge von österreichischen Herstellern vorgestellt - Bürger von Graz hatten die Möglichkeit diese Fahrzeuge zu testen Salzburg - 'ElectroDrive Salzburg' ist Modellregion für Elektromobilität in Salzburg ist eine 100%ige Tochter der Salzburg AG; diese ist der regionale Energiedienstleister in Salzburg und betreibt die öffentlichen Verkehrsmittel (O-bus, Lokalbahn) mit Elektrofahrzeugen - Start des Projekts im Jahr 2009 - haben für Bürger folgende Fahrzeuge zum Mieten oder Leasen: Elektro-Roller, -Mountainbikes, -Fahrräder und Segways Kunde zahlt Mobilitätsvertrag (monatl. Pauschalzahlung) und Kunde erhält Kundenkarte und kann somit sein Fahrzeug gratis Aufladen - Momentan 17 Ladestationen in Salzburg; bis Ende 2010 Aufstockung auf 50 Ladestationen diese sind für ElectroDrive-Kunden gratis zu nutzen und werden zu 100% aus Ökostrom betrieben - bis zum Jahr 2020 will man 1000 Elektroautos in Salzburg einführen